Noch klein, aber bald vielleicht ganz groß?

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Dani
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Beitrag: # 383776Beitrag Dani
12.9.2006 - 7:05

Woopie, einer meiner Lieblings-AARs geht weiter. *freu*
R.I.P. Andi Matzbacher

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Henrik
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Beitrag: # 384155Beitrag Henrik
13.9.2006 - 18:56

Ich saß in meinem Wohnzimmer im beschaulichen Dorf Salinas de Sin, als mich kurz nacheinander zwei Anrufe erreichten. Seit kurzer Zeit war dieses Dorf auf der Radsport-Landkarte ein Begriff, genau gesagt seit der Vuelta 2005. Ich hatte einen grandiosen dritten Platz erreicht, nur geschlagen von Roberto Heras und Sergei Honchar. Seit diesem Erfolg war es einige Male vorgekommen, dass ein Journalist sich auf den Weg machte in dieses kleine Örtchen, nahe der Grenze zu Frankreich, das man über einen 20 Kilometer langen Anstieg – bei entsprechender körperlicher Fähigkeit mit dem Fahrrad – erreichen konnte. Zwei Anrufe hatte ich erhalten, den ersten von meinem Freund und Noch-Teamkollegen Alejandro Valverde, der im nächsten Jahr für T-Mobile fahren würde. Das hatte ich zumindest bis gerade gedacht, doch wieder einmal kam alles anders: Das Theater um seine Person hatte in einem letzten unerwarteten Akt ein Ende genommen und er würde seine spanische Heimat nicht verlassen, sondern zu Caisse d'Epargne wechseln. Dort hatte man ihm eine Rolle als Teamkapitän in Aussicht gestellt. Damit ist er jetzt definitiv in einer Mannschaft untergekommen, bei der er seine Ziele umsetzen kann.

Das zweite Telefonat ging von Julian Gorospe, meinem Teammanager, aus. Er informierte mich über zwei Dinge, die Verpflichtungen der Rückkehrer Iban Mayo und Haimar Zubeldia, und die Tatsache, dass mehrere Angebote für mich vorlägen, von Phonak, AG2R und Saunier Duval – und zwar nicht mit geringen Ablöse-Angeboten. Er wollte sich nach meiner Meinung zu diesen Dingen erkundigen, und ich war hin- und hergerissen. Zwar würden mir bei AG2R und Phonak mit ziemlicher Sicherheit Kapitänsrollen freistehen, doch noch wollte ich Spanien nicht verlassen, wenn es irgendwie machbar war. Saunier Duval dagegen würde mir eine Position bieten, in der ich kein Teamkapitän wäre, aber dennnoch einige Rennen auf eigene Kappe fahren könnte. Im Grunde wäre die Situation nicht wesentlich anders als bei Euskaltel, wo Mayo und Zubeldia sicher auch Interesse an einer Kapitänsrolle haben würden. Doch hier hatte ich noch einen einjährigen Vertrag und ich könnte mein vertrautes Umfeld behalten. Und gegen Konkurrenten könnte müsste ich mich langfristig so oder so durchsetzen, aber noch wäre es vielleicht zu früh gekommen, den Druck eines alleinigen Kapitäns über die gesamte Saison auf mich zu nehmen. Letztendlich entschied ich mich dafür, meinen Vertrag zu erfüllen und die Gespräche mit den Interessenten auf die Monate um die Tour de France 2006 zu verlegen – dann müsste ich mich um einen neuen Vertrag, vielleicht auch einen neuen Arbeitgeber, kümmern. Aber bis dahin hatte ich noch Zeit, die ich bei Euskaltel verbringen wollte – mit Zubeldia und Mayo an meiner Seite.

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Henrik
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Beitrag: # 384744Beitrag Henrik
16.9.2006 - 8:41

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Henrik
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Beitrag: # 385343Beitrag Henrik
18.9.2006 - 17:41

02.10.2005: ruhiger Geburtstag

Meine Saison war beendet, doch auch heute, an meinem 23. Geburtstag, gab es wieder Radsport zu sehen. Paolo Bettini hatte in Zürich mit einem sehr souveränen Rennen und drei Minuten Vorsprung vor Frank Schleck und Lorenzo Bernucci gewonnen, ich schaute mir gerade mit Alejandro die Zusammenfassung des Rennens an. Er hatte mich zu meinem Geburtstag besucht, gemeinsam mit David Herrero Llorente und Igor Anton, mit denen ich mich ebenfalls gut verstanden hatte in der ablaufenden Saison. Alejandro hatte eine Woche zuvor im Straßenrennen der WM die Silbermedaille geholt, nur geschlagen vom neuen Weltmeister Tom Boonen. Sein „Gegenstück“ im Zeitfahren war erneut Michael Rogers. Mit dem dritten Titel in Folge hatte der Australier seinen Ruf als einer der Weltbesten in seiner Spezialdisziplin bestätigen können. Nächste Saison würde er dem T-Mobile Team mit seinen Künsten nützen. Auch ich hatte zu meiner nächsten Saison heute etwas erfahren, denn Julian Gorospe hatte mir eine e-Mail geschickt:
Hallo José,

erst einmal wünsche ich dir viel Glück und alles Gute für dein neues Lebensjahr! Hoffentlich verbringst du heute einen schönen Tag. So, nun zum eigentlichen Grund der Mail: Stell dich drauf ein, dass du im nächsten Jahr voraussichtlich Tour und Vuelta fahren wirst, die Tour als Edelhelfer und die Vuelta mit eigenen Freiheiten. Vielleicht darfst du auch bei der Tour das eine oder andere Mal deine Ambitionen verwirklichen, wenn die Situation es erlaubt, aber das können wir ja dann noch besprechen, wenn es soweit ist. Als Vorbereitungsrennen schlage ich einen Saisoneinstieg im März vor, vielleicht ja bei einem spanischen Rennen. Im April sollte die Baskenland-Rundfahrt Pflichtprogramm sein, dann im Mai eventuell die Katalonien-Rundfahrt oder ein kleines Rennen wie Alcobendas. Im Juni dann der letzte Schliff bei Tour de Suisse oder Dauphiné und dann die beiden Saisonhighlights, vielleicht noch ein Rennen dazwischen. Das ist nur eine grobe Übersicht, aber jetzt weißt du ungefähr, wie dein Rennplan nächstes Jahr aussehen könnte. Weiteres besprechen wir dann bei gegebener Gelegenheit,

feiere noch schön,

Julian Gorospe
Ein weiteres Geburtstagsgeschenk, der Tourstart! Zwar «nur» als Edelhelfer für Iban, aber der erste Start bei dem wichtigsten und größten Radrennen der Welt würde sicher einen extrem wichtigen Platz in meiner Karriere einnehmen. Und vielleicht dürfte ich ja auch auf mich mal aufmerksam machen. Eine starke Leistung würde sicher auch meine Verhandlungsposition bei den Vertragsgesprächen für die neue Saison stärken. Und irgendwann würde auch ich bei der Tour aufs Gesamtklassement fahren wollen… Aber das war noch weiter entfernte Zukunft, jetzt stand die neue Saison an. In der aktuellen gewannen die letzten beiden ProTour-Rennen Erik Zabel, der mit seinem Sieg bei Paris-Tours einen tollen Abschied bei seinem aktuellen Arbeitgeber feiern konnte, und erneut Paolo Bettini in der Lombardei. Doch beide Rennen konnten am ersten Gesamtsieger der neuen Serie, Danilo di Luca, nichts mehr ändern. Für die nächste Saison gehörte sicher auch Alejandro zu den ganz großen Favoriten in der Saisonwertung, und auch ich würde vermutlich den einen oder anderen Punkt holen…

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T-MobileFan
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Beitrag: # 385641Beitrag T-MobileFan
19.9.2006 - 20:38

Sehr gute Weiterführung vom AAR bisher, mach ruhig so weiter! :D

Achja, habe grade mit CSC einen "Julio José Romero" im Baskenland erscoutet ;)!
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

SkillHuNtEr
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Beitrag: # 385648Beitrag SkillHuNtEr
19.9.2006 - 21:06

Na wenn das kein Zufall ist...:D ;)
Viel Glück mit ihm..

BtT
Der AAR ist einfach genial geschrieben ud auch die Story ist ideal ausgedacht..spannend und einfach Super zu lesen..
Mach schnell weiter..
Don´t Hide..,..Jump out and fight

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reblaus
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Beitrag: # 385706Beitrag reblaus
20.9.2006 - 7:42

richtig coll, weiter so :D :D

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Henrik
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Beitrag: # 386138Beitrag Henrik
21.9.2006 - 17:41

endlich Urlaub!

Die Saison 2005 war nun auch formal vorbei, die neue hatte noch nicht begonnen und bis zur ersten wirklichen Vorbereitung waren es noch einige Tage. Also entschied ich mich kurzfristig, einen kleinen Urlaub einzuschieben. Als Ziel suchte ich mir die griechische Insel Korfu aus, auf der ich bei angenehmen Klima-Bedingungen sicher gut relaxen konnte. Selbstverständlich würde ich das Rad nicht völlig in die Ecke stellen bzw. zu Hause lassen, doch zuallererst hatte ich mir nach einer langen und schönen Saison eine Pause verdient. Und auch mit dem Trainingsplan ließ sich ein Urlaub von Mitte Oktober bis Ende November gut vereinen, da wegen der noch weit entfernten Höhepunkte der nächsten Saison kein intensives Training erforderlich war. Hier würde ich meinen nach der Vuelta etwas erschöpften Geist zum Ausruhen kommen lassen, um mit neuer Ruhe und mentaler Stärke in die neue Saison zu gehen. Zwei tolle Wochen Erholung standen mir bevor!

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Henrik
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Beitrag: # 387196Beitrag Henrik
26.9.2006 - 17:39

Mein Urlaub war eine schöne Zeit, in der ich endlich mal wieder richtig ausspannen konnte. Also holte ich mir auf Korfu den verdienten Lohn für eine harte Saison, die eine hohe Messlatte für das neue Jahr gelegt hatte. Oft hört man, das zweite Jahr sei das schwerste: Der Vorteil Unbekanntheit war mit der Vuelta verschwunden, und ich hatte den Erwartungsdruck, die Leistungen zu bestätigen. Nun musste ich die Grundlagen legen, um auch diese Hürde zu bewältigen. Der November brachte schlechteres Wetter, die Temperaturen sanken und oft setzte Regen ein. So auch in meiner Heimat, und ich musste zusehends öfter auf ein Freiluft-Training verzichten. Diese Stunden verbrachte ich dann mit Training auf der Rolle, während ich mir verschiedene DVDs anschaute. Für einige Tage besuchte mich auch Igor Anton, der das alleinige Trainieren im Haus scheinbar genau so satt hatte wie ich. Zusammen hatten wir wesentlich mehr Spaß, doch jede schöne Zeit hat ein Ende und so musste auch er mich wieder verlassen. Doch wir hatten in diesen Tagen festgestellt, dass wir gut miteinander auskamen, und würden solche Aktionen sicher wiederholen. Das Training war noch nicht intensiv, es standen nur wenige virtuelle «Bergfahrten» an und ich kam gut zurecht. Allerdings nagte das ewige Rollentraining schon etwas an meiner Moral, und ich musste mich jedes Mal mehr quälen, nicht stattdessen den Film auf dem Sofa zu schauen. Doch auch das gehört zum Leben als Radprofi dazu, und so lernte ich, mich selbst zu überwinden und Arbeit und Mühen auf mich zu nehmen. So genoss ich die Trainingsfahrten, die ich in der Herbstluft machen konnte doppelt und freute mich auf die Zeit, in der wieder Rennen anstehen würden. Und bis dahin tröstete ich mich mit dem Gedanken: Auch schöneres Wetter würde wieder kommen…

eisel92
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Beitrag: # 387197Beitrag eisel92
26.9.2006 - 17:41

Juhuu! Es geht wieder weiter! ich möchte wieder neue geschichten von Jose hören! :D
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Henrik
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Beitrag: # 387789Beitrag Henrik
30.9.2006 - 8:36

eisel92 hat geschrieben:Juhuu! Es geht wieder weiter! ich möchte wieder neue geschichten von Jose hören! :D
Tut mir leid, aber nachdem José seinen Urlaub verbracht hat, bin ich auch mal für zwei Wochen ab jetzt dran. Ich wünsche euch allen schöne Ferien und kann hoffentlich in vierzehn Tagen wieder regelmäßig weiterschreiben!

eisel92
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Beitrag: # 387808Beitrag eisel92
30.9.2006 - 10:09

schönen urlaub! aber warum wünscht du allen schöne ferien! habt ihr in deutschland jetzt urlaub?
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TOM Booonen
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Beitrag: # 387853Beitrag TOM Booonen
30.9.2006 - 12:41

eisel92 hat geschrieben:schönen urlaub! aber warum wünscht du allen schöne ferien! habt ihr in deutschland jetzt urlaub?
Jop.Herbstferien 8) 8)
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eisel92
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Beitrag: # 391360Beitrag eisel92
14.10.2006 - 11:32

SO, genau genommen müsste der Urlaub vorbei sein. Jetzt aber schnell wieder weiterschreiben, der Urlaub ist schließlich vorbei! :lol: :twisted: :)
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TOM Booonen
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Beitrag: # 391573Beitrag TOM Booonen
14.10.2006 - 20:21

Montag müssen wir wieder zur Schule .Und heute ist Samstag also noch zwei Tage.
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eisel92
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Beitrag: # 391607Beitrag eisel92
14.10.2006 - 21:05

Eine Frage: Wenn ihr jetzt bereits Herbstferien hattet, wann hören dann bei euch die Sommerferien auf?
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TOM Booonen
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Beitrag: # 391642Beitrag TOM Booonen
14.10.2006 - 22:04

Die haben ,mein ich ,am 08.08.06 in NRW aufgehört.Am 9. mussten wir wieder zur Schule.
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SkillHuNtEr
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Beitrag: # 391920Beitrag SkillHuNtEr
15.10.2006 - 16:15

Jepp stimmt... Also geben wir ihm ruhig noch ein bisschen Zeit..;-)
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Henrik
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Beitrag: # 392810Beitrag Henrik
18.10.2006 - 17:16

So, der Urlaub ist vorbei, zwei schöne Wochen. Jetzt kann ich hoffentlich wieder halbwegs regelmäßig posten, ich werde mich jedenfalls bemühen.
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Tour-Präsentation: Zwei neue Bergankünfte im Programm

Heute wurde die Tour de France 2006 vorgestellt, bei der auch ich eventuell starten dürfte. Daher schaute ich mir im TV die Präsentation an, die meiner Meinung nach einige Überraschungen bereit hatte. Losgehen würde es wie schon bekannt in Strasbourg mit einem kleinen Prolog. Das nächste Mal brisant würde es auf der dritten Etappe, die durch die Ardennen führt und für einige erste Abstände sorgen könnte, aber zumindest ich rechnete nicht mit der großen Selektion. Die könnte es dann im ersten von zwei großen Zeitfahren rund um Rennes geben – wenig später warteten die ersten richtig hohen Berge mit zwei Pyrenäen-Etappen. Die erste allerdings würde wohl eher ein Aufwärmen werden, bei dem nur Schwächen offengelegt werden könnten, Zeitgewinne für die Favoriten waren durch die 40 Kilometer vom letzten Gipfel bis ins Etappenziel aber noch nicht drin. Diese müssten sich bis zum nächsten Tag gedulden, wo es über Tourmalet, Aspin, Peyressourde und Portillon gehen würde – ein anspruchsvolles Programm. Der flachste Anstieg würde hinten drauf kommen, nämlich die erste Bergankunft am Plat de Beret. Da der nicht ganz so schwer ist, müsste die ganz große Entscheidung wohl in die Alpen verlegt werden, die durch die legendäre Ankunft in L’Alpe d’Huez eingeleitet werden sollten. Direkt auf diesen Hammertag (vorher Izoard und Lautaret) würde die Königsetappe folgen: Von Bourg d’Oisans über Galibier, Croix-de-Fer und Mollard zum Schlussanstieg nach La Toussuire. Die letzten Angriffe in den Bergen würde der extrem schwere Col de Joux-Plane ermöglichen, bevor im letzten Zeitfahren die endgültige Entscheidung warten würde. Meines Erachtens eine Tour für Allrounder, die in den zwei langen Zeitfahren zurechtkommen – dazu gehörte ich wohl eher nicht. Also müsste ich mir in den Bergen eine gute Platzierung erkämpfen. Die Pyrenäen hielt ich leider für etwas verschenkt: Der erste Tag würde kaum Abstände bringen, der zweite wäre zwar Hammerschwer, aber der Schlussanstieg war nicht für große Unterschiede prädestiniert. Also müsste man die Alpen abwarten, um endgültig eine Aussage über die besten Bergfahrer zu treffen, bevor das letzte Zeitfahren eventuell auch noch einmal einen Führungswechsel und Positionskämpfe bringen könnte. Ich würde mich mit diesem Kurs wie mit jedem anderen zurechtkommen müssen. Aber erst mal brauchte ich eine Nominierung, um mich in Frankreich beweisen zu können…

eisel92
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Beitrag: # 392833Beitrag eisel92
18.10.2006 - 17:53

Endlich gehts weiter! Der erste AAR den ich gelesen habe, der beste AAR den ich gelesen habe! Ich liebe diesen AAR! :P
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Henrik
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Beitrag: # 393386Beitrag Henrik
21.10.2006 - 10:46

Danke für das Lob! Auch über Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich weiter froh!

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10.12.2005: Die neue Saison kommt näher – erstes Teamtreffen

Das Jahr 2005 neigte sich dem Ende zu und die neue Saison rückte näher. Heute, am 10. Dezember, fand daher unser erstes Treffen mit der Mannschaftszusammensetzung für 2006 statt. Mit allen Teammitgliedern besuchten wir einen Freizeitpark und gingen abends noch etwas essen. Alle Säulen des Teams waren mit dabei, in vorderster Front natürlich die Rückkehrer Iban Mayo und Haimar Zubeldia. Auch auf Samuel Sanchez ruhten natürlich Hoffnungen für 2006, auch ich war in die Gruppe der Kapitäne aufgestiegen durch meine Ergebnisse bei der Vuelta. Aber die zweite Saison würde schwer werden, denn jetzt lag der Druck auf mir, mich zu beweisen und die Ergebnisse zu bestätigen. Aber ich sah mich gewappnet für die Aufgaben, die kommen würden, und ich freute mich auf die Herausforderung.


24.12.2005: Weihnachten im Kreis der Familie

Zur Weihnachtsfeier war ich zwei Tage zuvor zu meinen Eltern gefahren, um im Kreis meiner Familie die Festtage zu verbringen. Eine schöne Runde und schönes Essen – und einmal im Jahr war ich kein Profi mehr, sondern genehmigte mir etwas mehr. Solange das eine Ausnahme bliebe, wäre es in Ordnung. Solange ich nicht mit chronischem Übergewicht zu kämpfen hätte, würde es meine Vorbereitung nicht zu sehr beeinflussen.


14.01.2006: Trainingslager und Präsentation vorbei

Das Trainingslager in Monaco war vorbei. Ich konnte halbwegs gut mithalten, aber meine Top-Form war noch nicht erreicht – musste sie aber auch nicht sein. Denn ich sollte erst zu einer der GTs in guter Form sein – und heute wurde mir auch mitgeteilt, welche GT das sein sollte. Die Tour de France, das größte Radrennen der Welt, dürfte ich mit 23 Jahren zum ersten Mal bestreiten, als Edelhelfer und eventuell mit Jokerfunktionen. Die Vuelta würde ich dann nach den aktuellen Planungen sogar als alleiniger Kapitän bestreiten dürfen. Ein anspruchsvolles Programm – aber ich sah mich den Herausforderungen gewachsen und freute mich auf mein zweites Jahr in der höchsten Kategorie des Radsport-Zirkus.

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