Ich mache es so, wie schon ein Vorredner es beschrieben hat: Ich beginne bei den Wasserträgern und arbeite mich dann zu den Stars hinauf. Bei den jungen Fahrern unter 25 ist es einfach: Die sind - aus meiner Erfahrung - immer mit dem Status "Junges Talent" zufrieden. Auch wenn es mir manchmal gegen den Strich geht jede Jungflasche als "Talent" zu bezeichnen, mache ich das um des Teamfriedens Willen trotzdem
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Interessanterweise wollen einige meiner Fahrer, die ich persönlich als Sprinter ansehe den Status "Sprinter" nicht. Diese bringe ich dann meist als Wasserträger unter, wenn sie wirklich gute Sprinter sind, die auch das Potential zu Renngewinnen haben, dann werden sie "Edel-Wasserträger". "Beschützter Fahrer" ist bei mir nur eine Notlösung, wenn (Edel-)Wasserträger nicht geht. Hoj ist bei mir (Gerolsteiner) so ein Fall. Der ist nur als "Beschützter Fahrer" happy und seine Teamkollegen stört der Status auch nicht. Interssanterweise habe ich beim RSM 2006 ein Problem bei der Suche nach einem "Kapitän". Für mich ist das bei Gerolsteiner eindeutig der Leipheimer, aber wenn ich ihm diese Rolle zuweise gehen echt alle anderen Werte von "grün" auf "rot". Das Gleiche bei Totschnig (wo ich es eher verstehe). Somit habe ich jetzt 4 Co-Kapitäne (Leipheimer, Totschnig, Fothen, Wegmann) und alle sind happy.
Weitere Erfahrungen:
Ich versuche zwar die Fahrer nach ihren Programmwünschen einzusetzen, allerdings kann ich die Wünsche der Fahrer auch nicht immer akzeptieren, weil sie entgegen der Sponsor-Wünsche sind, die mir dann doch wichtiger sind!
So will von meinen Top-Fahrern keiner die Deutschland-Tour fahren, obwohl sie von meinem Sponsor als Drei-Sterne-Rennen angesehen wird und ich als Ziel den Tour-Sieg vorgesetzt bekommen habe. Ich kann mich da den Erfahrungen von "keine Ahnung" anschliessen. Ein Etappensieg wirkt Wunder! Auch wenn Leipheimer (den ich aufgrund seiner grossartigen Restform nach der TdF als meinen Siegfahrer auserkoren habe) zu Tourbeginn die Nase gerümpft hat und die Moral auf "normal" abgesunken ist. Dann hat er das Zeitfahren gewonnen und nach dem Interview war er wieder glücklich. Nach dem Sieg in Kufstein sehr glücklich und nach dem Gesamtsieg waren wir alle glücklich
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Ich glaube aber, dass ein Sieg nur dann eine Verbesserung in der Moral bringt, wenn man das folgende Interview für den Fahrer zufriedenstellend absolviert. Daher: Honig ums Maul schmieren, das braucht das Radler-Ego
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