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25. März 2005
Settimana Internazionale: Sosenka bricht ein
Serramazzoni - Er war die Überraschung am zweiten Tag, als er die Etappe in Faenza gewann – den Gesamtsieg kann sich Ondrej Sosenka vermutlich dennoch nicht holen. Dabei machten er und sein Team auf der flachen dritte Etappe einen durchaus souveränen Eindruck, als sie das Feld von der Spitze weg kontrollierten und somit Ausreißern jede Chance auf einen Sieg nahmen. Den holte sich dafür ein Sprinter: Simone Cadamuro war im Finale der stärkste und ließ seinen Landsmann Gianmatteo Fagnini keine Chance. „Es tut immer gut zu gewinnen. Auch wenn es bestimmt wichtigere Siege gibt, so kann ich mich dennoch über diesen freuen“, ließ sich Cadamuro nur ein knappes Statement entlocken. Gewohnt stark zeigten sich die Sprinter von Naturino-Sapore di Mare, denn neben Fagnini erreichte auch noch Andris Nauduzs mit seinem dritten Platz das Podium. Aufhorchen ließ der vierte Platz des Sprinttalents Samuele Marzoli, der unter anderem Crescenzo d'Amore hinter sich lassen konnte.
Die vierte Etappe war aber nicht für die Sprinter, sondern für die Favoriten auf den Gesamtsieg gemacht. Zwei schwere, lange Anstiege warteten auf die Fahrer, als sie morgens in Fiorano Modenese an den Start gingen. Da das Ziel im Tal lag, kam wie vorher erwartet eine Gruppe an. Den Sprint der fünf Fahrer gewann Giuliano Figueras vor Juan Miguel Mercado. Viel wichtiger: Sosenka wurde am Berg abgehängt und kam erst gute zweieinhalb Minuten nach der Spitzengruppe, in der sich auch Dario Frigo befand, in Serramazzoni an. Überraschend stark fuhr Jure Golcer, der an den Bergen problemlos mithalten konnte und nun das Podium anvisiert. „Ich glaube, das lasse ich mir nicht mehr nehmen. Es war eine schöne Etappe heute – selektiv, aber nicht zu schwer“, lobte der neue Gesamtführende Frigo die Organisatoren.
Giancolo Tomazzi
Setmana Catalana: Überraschungen am Berg
Polau Solita i Plegamans - Sie waren mit Spannung erwartet worden, die beiden Bergankünfte der katalanischen Woche. Und schon am Coll de Pal, auf dem die dritte Etappe beendet wurde, gab es eine faustdicke Überraschung: Nach Alejandro Valverdes Einbruch nach Empuriabrava konnte der nächste Favorit den Gesamtsieg abhaken, denn Ruben Plaza verlor in den ersten kehren des Coll de Pal den Anschluss und im weiteren Anstieg neuneinhalb Minuten auf die Spitzengruppe. In dieser befanden sich die zwei großen Favoriten Igor Gonzalez de Galdeano und Carlos Garcia Quesada. Gewonnen hat die Etappe ein anderer: Josep Joufre konnte überraschenderweise mit den besten mithalten und gewann den Sprint der Spitzengruppe. Den letzten Kilometer hatte die Spitzengruppe noch zu viert in Angriff genommen, aber Iker Camano verlor entkräftet elf Sekunden auf das Spitzentrio. „Wirklich ein überraschender und wichtiger Sieg für mich. Natürlich wusste ich, dass mich niemand auf der Rechnung hatte, aber ich kannte meine gute Form. Der Etappensieg ist schonmal sehr schön, jetzt kann ich mir aber auch Gedanken über die Gesamtwertung machen.“
Diese verflogen aber bereits am nächsten Tag, als die Prüfung von Baga auf den Polau Solita i Plegamans anstand. Carlos Garcia Quesada war es, der bereits früh eine Attacke initiierte, der neben Igor Gonzalez de Galdeano nur Juan Manuel Garate und Koldo Gil folgen konnten oder wollten. Das Quartett legte den nicht allzu beschwerlichen Weg auf den Gipfel in einem unglaublichen Tempo zurück, so dass Jufre klar um eine Minute distanziert wurde. Den Etappensieg holte sich der einzige Continental-Fahrer der Gruppe, Carlos Garcia Quesada. Igor Gonzalez de Galdeano freute sich unterdessen über die Gesamtführung: „Einige dachten, ich habe die Vuelta Murcia nur aufgrund des Zeitfahrens gewonnen. Jetzt habe ich bewiesen, dass ich auch ohne Zeitfahren siegreich sein kann, denn morgen werde ich keine Zeit mehr verlieren.“
Andrea Fava
Quer durch Flandern: US-Amerikanische Dominanz in Belgien
Waregem - Es war eine schier erdrückende Dominanz, mit der Discovery Channel beim belgischen Klassiker Quer durch Flandern der Konkurrenz keine Chance ließ. Das schwere Rennen über mehrere Pavées wurde an der letzten der zahlreichen Hellingen entschieden: Peter van Petegem trat an, aber sieben Fahrer konnten ihm folgen, darunter vier Fahrer von Discovery Channel: Roger Hammond, Leif Hoste, Vjacheslav Ekimov und George Hincapie. „Von dem Moment an war das Rennen gegessen, denn gegen eine solche Übermacht hast du keine Chance“, stöhnte Nico Mattan. Roger Hammond wurde der Sprint von seinen Teamkollegen mustergültig angezogen, so dass der Brite ohne Probleme den Sieg nach Hause brachte. „Das Rennen lief schlicht perfekt“, jubelte Hammond: „Johan (Bruyneel, d.Red.) hat uns heute morgen gesagt, bei einer gefährlichen Attacke sollen die mitgehen, die sich gut fühlen. Als van Petegem antrat, ich fuhr gerade an seinem hinterrad, konnte ich problemlos mitgehen. Wenig später drehte ich mich um, um zu sehen, wer noch bei uns war und dabei habe ich dann meine Teamkollegen gesehen.“ Mehr Spannung erhoffen sich die belgischen Fans morgen, wenn der E3 Prijs auf dem Programm steht, an dem auchTom Boonen, Andreas Klier und Steffen Wesemann teilnehmen. „Keine Sorge, so ein Rennen gibt's wirklich nur alle fünf Jahre. Schön war es aber trotzdem“, zog George Hincapie den Schlussstrich unter ein packendes Rennen.
Andrea Fava
Vorschau: Criterium International
Vouziers - Heute startet die jährlich ausgetragene und allseits beliebte Tour de France en miniature, die mit ihrer 74. Auflage aufwartet. Der klassische Streckenverlauf - eine Flachetappe, ein Ardennenkriterium und ein kurzes Zeitfahren – steht auch in diesm Jahr auf dem Programm, so dass sich einige Fahrer Chancen auf den Sieg ausrechnen dürfen. Zu diesen gehört zweifellos der Topfavorit des Rennens, Michael Boogerd. Der Niederländer kann auf die volle Unterstützung seiner Rabobank-Kollegen zählen und ist entsprechend selbstbewusst: „In nicht einmal mehr einem Monat ist der letzte Ardennenklassiker absolviert. Für viele ist das Amstel Gold Race der erste, für mich das Criterium International. Hier will ich unbedingt gewinnen, um meinen Teamgefährten das Vertrauen zurückzugeben, das sie in mich stecken. Aber einfach wird es bei der Konkurrenz sicher nicht.“ Gemeinhin werden drei große Konkurrenten für den belgier genannt: Da ist zum einen Danilo di Luca, der schon bei der Mittelmeer-Rundfahrt zweiter war, dafür aber bei Paris-Nizza enttäuschte. „Seitdem habe ich aber eifrig trainiert und bin davon überzeugt, hier gewinnen zu können“, versprach der Italiener. Zum anderen werden Axel Merckx und Pierrick Fédrigo von der bisher überzeugenden Equipe Bouygues Telecom Chancen eingeräumt. „Bisher haben wir wirklich eine tolle Saison gehabt, die wir jetzt natürlich so fortsetzen wollen“, erklärt Fédrigo und fährt fort: „Als Topfavorit fühle ich mich aber nicht. Da gibt es andere, die mehr Chancen haben. Mein Traum wäre ein Platz unter den ersten fünf.“ Überraschungen werden Alberto Contador, Levi Leipheimer und Inigo Chaurreau zugetraut. „Ich glaube, dass am Ende drei große Namen auf dem Podium stehen“, will Boogerd aber keine Zweifel aufkommen lassen. Aber es ist nicht gesagt, dass er ganz oben steht – auch, wenn es am wahrscheinlichsten erscheint...
Giancolo Tomazzi
Ergebnisse des Tages
Settimana Internazionale
3. Etappe:
1. Simone Cadamuro (Domina Vacanze)
2. Gianmatteo Fagnini (Naturino-Sapore di Mare)
3. Andris Nauduzs (Naturino-Sapore di Mare)
4. Samuele Marzoli (Mercatone Uno-McDonald's)
5. Crescenzo d'Amore (Acqua & Sapone)
4. Etappe:
1. Giuliano Figueras (Lampre-Caffita)
2. Juan Miguel Mercado (Quickstep)
3. Domenico Pozzovivo (Ceramica Panaria-Navigare)
4. Jure Golcer (Acqua & Sapone)
5. Dario Frigo (Quickstep)
Gesamtwertung:
1. Dario Frigo (Quickstep) 15h01'45''
2. Ondrej Sosenka (Acqua & Sapone) +1'13''
3. Domenico Pozzovivo (Ceramica Panaria-Navigare) +1'43''
Punktewertung: Giuliano Figueras 57 Pkt.
Bergwertung: Juan Miguel Mercado 18 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Domenico Pozzovivo
Mannschaftswertung: Ceramica Panaria-Navigare
Setmana Catalana
3. Etappe:
1. Josep Jufre (Relax Fuenlabrada)
2. Igor Gonzalez de Gladeano (Liberty Seguros-Würth)
3. Carlos Garcia Quesada (Comunidad Valenciana)
4. Iker Camano (Euskaltel) +0'11''
5. Kold Gil (Liberty Seguros-Würth) +0'40''
4. Etappe:
1. Carlos Garcia Quesada (Comunidad Valenciana)
2. Juan Manuel Garate (Saunier Duval-Prodir)
3. Igor Gonzalez de Galdeano (Liberty Seguros-Würth)
4. Koldo Gil (Liberty Seguros-Würth)
5. Rui Sousa (L.A. Aluminios-Liberty Seguros) +0'58''
Gesamtwertung:
1. Igor Gonzalez de Galdeano (Liberty Seguros-Würth) 18h09'38''
2. Carlos Garcia Quesada (Comunidad Valenciana) +0'04''
3. Josep Jufre (Relax Fuenlabrada) +0'20''
Punktewertung: Igor Gonzalez de Galdeano 49 Pkt.
Bergwertung: Josep Jufre 40 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Gustavo Veloso
Mannschaftswertung: Liberty Seguros-Würth
Quer durch Flandern
Endergebnis:
1. Roger Hammond (Discovery Channel) 5h11'25''
2. Lars Michaelsen (Team CSC)
3. Peter van Petegem (Davitamon)
4. Nico Mattan (Davitamon)
5. George Hincapie (Discovery Channel)
6. Leif Hoste (Discovery Channel)
7. Frederic Guesdon (Fdjeux)
8. Vjacheslav Ekimov (Discovery Channel)
9. Rudi Kemna (Shimano-Memory Corps) +1'25''
10. David Kopp (Wiesenhof) s.t.