Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt /15.2.07

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 334709Beitrag Kim Kirchen
3.3.2006 - 20:53

Oh, schreib weiter :?
Und endlich gibt's wieder mehr Hintergrundgeschichte! Deine Rennen sind ganz nett, und ich will mehr davon, aber das hier kann wieder ganz grosses Kino werden ;) (wie am Anfang)

udo_bölts
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Beitrag: # 334733Beitrag udo_bölts
4.3.2006 - 0:54

Danke für das Lob: Ich werde mich bemühen in den nächsten Wochen wieder mehr Hintergrundstories einzubauen. Ich möchte aber auch nicht zuuuu viel passieren lassen, denn es sollte ja auch realistisch wirken. Aber über den Winter wird schon noch das ein oder andere überraschende passieren, denn ,,erstens kommt es anders und zweitens als man denkt". :D
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Kim Kirchen
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Beitrag: # 334734Beitrag Kim Kirchen
4.3.2006 - 1:12

Ja, nee is klar ;)
Hmm..vielleicht hast du mich ein bissl falsch verstanden...wenn ich so deinen aar resümieren darf...da war natürlich der "normale spektakuläre" winter...dann die geschichte um myriam und deine freundschaft zu stefan...die hochzeit.
an mehr kann ich mich nicht erinnern...nach myriam hast du mir etwas zu abrupt geendet. meine kritik ist eben, dass du in letzter zeit zu wenig hintergrund im vergleich zu früher geschrieben hast. manchen mögen die rennberichte noch mehr als mir gefallen, aber ich war zu lange auf entzug von deinen storys ;)

udo_bölts
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Beitrag: # 334759Beitrag udo_bölts
4.3.2006 - 11:45

18. August 2005

4. Etappe Deutschland Tour

Letzte Nacht konnte ich kaum schlafen. Stefan und ich lagen in unseren Zimmer wach und versuchten diese Hiobsbotschaft zu verdauen, doch es ging einfach nicht.
Heute morgen drehte sich natürlich alles um dieses Thema. In der Teambesprechung überlegten wir kurz, ob wir aus dem Rennen aussteigen sollten, aber wir entschieden uns dagegen und wollten die nächsten Tage für Frank und Remco fahren.
Piet hatte noch die letzten News zu den beiden Unglücksopfern:,,Frank ist wieder bei Bewusstsein, allerdings mussten sie ihm das rechte Bein abnehmen. Es scheint ihm den Umständen entsprechend zu gehen. Remco hingegen schwebt noch immer in Lebensgefahr. Vom Fahrer fehlt noch jede Spur. Die Information über den alkoholisierten Fahrer war eine Falschmeldung. Es scheint jedoch einen Zeugen zu geben, der gesehen hat, wie ein blauer Fiat Punto im Zick-Zack-Kurs in die beiden hineinfuhr und dann Fahrerflucht begann."

Zum Rennen sagte er nicht viel. Piet meinte nur, dass wir versuchen sollten, uns auf das Rennen zu konzentrieren und einfach ins Ziel kommen sollten.
Das war heute aber nicht so einfach, denn es standen zwei brutale Bergwertungen auf dem Programm. Ganz zum Schluss mussten wir zum Rettenbachferner in über 2700 Meter Höhe hinauf. Der Anstieg sollte über 10 Kilometer lang und im Schnitt über 10% steil sein. Halleluja.

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Passend zu unserer Stimmung regnete es heute mal wieder in Kübeln. Trotz allem befanden sich im Startbereich und auch an der restlichen Strecke sehr viele Zuschauer.

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Direkt nach dem Start bildete sich eine 11köpfige Spitzengruppe, in der wir mit Bart vertreten waren. Ich bewunderte Bart, dass er schon die geistige Frische hatte, so aktiv am Renngeschehen teilzunehmen. Ich selbst war auf den ersten Kilometern noch geschockt und bekam kaum etwas mit.

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Bis 100 Kilometer vor dem Ziel konnte die Fluchtgruppe um Bart seinen Vorsprung auf 2`30 ausbauen, komfortabel war der Vorsprung jedoch nicht.

Kurze Zeit später begann der erste schwere Anstieg des Tages. Das Tempo im Feld war schon sehr hoch, aber bestimmt noch steigerungsfähig. Auf jeden Fall waren die Ausreißer bereits nach wenigen Metern Steigung gestellt und das Rennen begann von vorne.
Team Gerolsteiner machte nun mächtig Tempo und zerkleinerte das Feld Stück für Stück. Gut 4 Kilometer vor der Bergwertung war auch ich fällig. Gemeinsam mit Alain, Laurens und Christian fiel ich aus dem Hauptfeld heraus.

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Bis zur Bergwertung hatte sich die erste große Gruppe auf 40 Fahrer reduziert, in der von unserem jedoch noch Stefan vertreten war.

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Während sich Stefan doch recht gut zu fühlen schien, ging es bei mir immer schlechter. Auf der Abfahrt wollte ich unbedingt wieder in die Gruppe von Stefan kommen, verausgabte mich total und vergaß zu essen.

Dies sollte sich schon auf den ersten Metern im Schlussanstieg hinauf zum Rettenbachferner rächen. Mir wurde schwarz vor Augen und es ging gar nichts mehr. Schließlich musste ich sogar den Autobus ziehen lassen.

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Somit war das Rennen für mich so gut wie vorbei. Mein letzter Kampf bestand im Duell gegen den Besenwagen, der schon dicht hinter mir war.

Von der Spitze bekam ich nichts mehr mit. Ich konnte mich jedoch mit 31`19 Rückstand, als letzter, noch ins Ziel retten. Die Siegerehrungen waren schon alle vorbei, aber wie ich nach kurzer Erholung mitbekam, hatte Dario Frigo die Etappe vor seinem Landsmann Piepoli gewonnen und damit auch die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Stefan wurde heute ordentlicher 30., verlor aber über 11 Minuten, konnte aber immerhin sein Punktetrikot verteidigen.
Aber das war heute alles nebensächlich. In den wenigen Gedanken, die ich während des Rennens hatte, war ich bei meinen Teamkollegen Remco und Frank, die gerade ganz schlimme Stunden erlebten.

Das gemeinschafltiche Abendessen fiel heute aus. Jeder nahm eine Kleinigkeit zu sich und verschwand dann auf seinem Zimmer.

______

4. Etappe Deutschland Tour:

1. Frigo (Fas)
2. Piepoli (SDV)
3. Voigt (CSC) +3`05
4. Gonzales Rios (IBB)
5. Szmyd (Lam)
6. Vinokourov (TMO) +3`43
7. Fofonov (Cof) +3`53
8. Wegmann (GST) +4`04
9. Schleck (CSC) +5`05
10. Mason (Liq) +6`01
...
30. Schumacher (SHM) +11`25
...
64. Werner (SHM) +18`51
...
134. Adamietz (SHM) +31`19

Gesamtstand:

1. Frigo (Fas)
2. Piepoli (SDV) +4
3. Voigt (CSC) +3`05
4. Vinokourov (TMO) +3`53
5. Wegmann (GST) +4`09
...
24. Schumacher (SHM) +13`15

@ All: Ihr könnt natürlich weiterhin per PM abstimmen
Zur Wahl stehen als Kapitän: Jaksche, Scarponi, Plaza, Belli, C. Garcia Quesada, Sella, Piepoli, Ferrio
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udo_bölts
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Beitrag: # 334878Beitrag udo_bölts
5.3.2006 - 12:49

@all: Danke an alle, bis jetzt an der Abstimmung teilgenommen haben. Alle anderen bitte ich bis 20. März den Wunschkapitän per PM zu bestimmen. Hier nochmal die Auswahl:
Jaksche, R. Plaza, Scarponi, Sella, C. Garcia Quesada, Belli, Ferrio oder Piepoli


19. August 2005

5. Etappe Deutschland Tour

Am Morgen bei der Teambesprechung herrscht verständlicherweise immer noch Katerstimmung. Piet Hoekstra hatte auch keine weiteren positiven News zu Frank und Remco. Während Frank immerhin bei Bewusstsein war, lag Remco noch immer im Koma.
Auch wenn das jetzt unwesentlich ist, aber eine Zukunft als aktive Radsportler wird es für beide nicht mehr geben.

Kurz sprachen wir natürlich auch noch über die heutige Etappe. Das 214 Kilometer lange Teilstück nach Friedrichshafen hatte seine Schwierigkeiten schon zur Hälfte des Rennes, wo erneut ein "2000er" auf uns wartete. Von dort sollte es aber profiltechnisch nur noch bergab gehen.

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Nach meinem Totaleinbruch vom Vortag ging es mir heute wieder deutlich besser und so war ich gleich in der ersten Spitzengruppe des Tages verteten.

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Neben mir war noch der Österreicher René Haselbacher in der Spitzengruppe. Wir beide organisierten unsere 5köpfige Spitzengruppe.
Wir harmonierten zunächst sehr gut. Ich wollte unbedingt, dass unser Quintett es bis zur Bergwertung schafft, weil ich mir die dortigen Punkte ergattern wollte. Nach 65 gefahrenen Kilomtern betrug unser Vorsprung auf das Feld schon über 7 Minuten. Da merkte man, dass wir keine Bedrohung für die Gesamtwertung darstellten.
Bis zum Beginn des einzigen Anstieges des Tages konnten wir unseren Abstand auf das Hauptfeld sogar auf über 11 Minuten vergrößern. Somit war uns die Bergwertung fast nicht mehr zu nehmen.
Der Anstieg war schon sehr heftig. Vor allem die letzten 5 Kilometer waren sehr steil und beinhalteten Rampen von über 10%. Ich, als bester Bergfahrer der Gruppe, führte unser Quintett schließlich über die Bergwertung und sicherte mir kampflos die 10 Punkte.

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Über Funkt teilte mir Piet Hoekstra mit, dass ich im virtuellen Bergwertungstrikot sei.

Kurze Zeit später erfuhr ich, dass der bis dato in der Bergwertung Führende, Dario Frigo, heute leer ausging und ich das Trikot bei der heutigen Siegerehrung überreicht bekommen sollte.

An der Bergwertung hatte das Feld nur noch 8 Minuten Rückstand auf unsere Gruppe und somit war klar, dass wir nicht durchkommen würden. Daher beschloss ich Kräfte zu sparen und führte in der Spitze nicht mehr mit. Darauf wollte natürlich keiner mehr die Führungsarbeit übernehmen. Hasi sagt in seinem Dialekt:,,Also noa, doas koannst net moachen. Mir sein a so gudi Gruppen. Weita geahts." Aber ich schüttelte nur den Kopf und somit war unsere Gruppe so gut wie beendigt.
Nur der Schweizer David Loosli probierte es auf eigene Faust und fuhr als Solist weiter.

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50 Kilometer vor dem Ziel waren Hasi, ich und Co. dann eingeholt. Allein der tapfere Loosli hatte noch 2 Minuten Vorsprung auf das Feld.
Seine Flucht war allerdings auch kurze Zeit später beendet und es sollte zum Massensprint kommen.
Diesen erlebte ich allerdings nicht mehr mit, denn gut 15 Kilometer vor dem Ziel verließen mich die Kräfte und ich konnte dem Tempo im Feld nicht mehr folgen. Dieser Opfer brachte ich aber gerne, denn im Ziel wartete ja das Bergtrikot auf mich.

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Obwohl Stefan nicht unser schnellster Sprinter war, wollte das Team heute für ihn fahren, um ihn noch ein paar Punkte für sein Sprintertrikot zu besorgen.
Dies ging allerdings nach hinten los. Stefan konnte nicht in die Entscheidung eingreifen und bekam als 12. nur wenig Punkte. Den Etappensieg sicherte sich Damien Nazon vor Andrej Hauptmann und Eric Baumann.

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Stefan konnte in der Sprintwertung noch 4 Punkte Vorsprung auf Nazon verteidigen und somit waren heute sowohl Stefan als auch ich bei den Siegerehrungen dabei.
Bei der Siegerehrung hatte ich Tränen in den Augen. Ich musste wieder so sehr in Remco und Frank denken. Innerlich sagte ich: ,,Jungs, dieses Trikot ist für euch und ich werde es nicht kampflos abgeben. Ich werde auch für euch kämpfen."

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Am Abendtisch war die Stimmung trotz zweier Wertungstrikot immer noch sehr bedrückt. Piet hatte noch ein paar Informationen zu Remco und Frank, was die Stimmung jedoch nicht verbessern sollte.
,,So wie es aussieht, werden die beiden starke Beeinträchtigungen beibehalten. Frank wird eine Beinprotese bekommen und falls Remco aus dem Koma erwachen wird, wird er geistig leicht beeinträchtigt bleiben, da das Gehirn etwas abbekommen hat. Immerhin hat die Polizei den Fahrer gefunden..."
Als Piet den Namen des Fahrers nannte, zuckten wir alle zusammen, doch einen traf diese Nachricht besonders hart...

______________

5. Etappe Deutschland Tour:

1. D. Nazon (CA)
2. Hauptmann (Fas)
3. Baumann (TMO)
...
12. Schumacher (SHM)
...
130. Adamietz (SHM) +7`42

Gesamtstand:

1. Frigo (Fas)
2. Piepoli (SDV) +4
3. Voigt (CSC) +3`05
4. Vinokourov (TMO) +3`53
5. Wegmann (GST) +4`09

Punktwertung: Schumacher (SHM)

Bergwertung: Adamietz (SHM)[/list]
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Beitrag: # 334880Beitrag T-MobileFan
5.3.2006 - 13:12

Wars Ullrich ;)?

Weiterhin natürlich geile Story!
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

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Dani
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Beitrag: # 334926Beitrag Dani
5.3.2006 - 16:51

Ich tipp doch glatt auf Pevenage.
R.I.P. Andi Matzbacher

udo_bölts
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Beitrag: # 334944Beitrag udo_bölts
5.3.2006 - 18:16

19. August 2005, Abend

Wie Piet Hoekstra uns erzählte, war es Eric Voskamp, der Vater von Bart, der den Wagen fuhr.
So ein unglücklicher Zufall. Wie Piet hinzufügte, war Herr Voskamp weder betrunken, geistig verwirrt noch Altersschwach. Gegenüber der Polizei soll Herr Voskamp angegeben haben, kurz hinter dem Steuer eingenickt zu sein.
Wir alle waren sehr geschockt. Bart ging es jedoch noch schlechter. Kreideblass verließ er auf der Stelle den Raum. Er entschied noch am Abend, dass er das Rennen aufgeben würde und sofort seinen Vater aufsuchen würde.
Bis nach Mitternacht unterhielten sich Stefan und ich auf unserem Zimmer über diesen Vorfall.
,,Schon verdammt bitter und tragisch, was die letzten Tage so alles passiert ist," sagte ich zu Stefan.
Er erwiderte:,,Schon, aber irgendwie ist das ein komischer Zufall. Das kann ich fast nicht glauben."
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Voskamp mit Absicht in unsere beiden Jungs hineingerast ist, aber komisch ist das schon. Jetzt muss ich aber schnell schlafen, denn morgen ist wieder ein harter Renntag angesagt
Zuletzt geändert von udo_bölts am 5.3.2006 - 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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pille24
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Beitrag: # 334946Beitrag pille24
5.3.2006 - 18:21

irgendwie ist mir das ein bisschen zu komisch und überzogen, aber mal gucken.
wie macht du das eig, weil du kannst die beiden dann ja nicht mehr einsetzten?

udo_bölts
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Beitrag: # 334964Beitrag udo_bölts
5.3.2006 - 19:52

20. August 2005

6. Etappe Deutschland Tour

Trotz der schlimmen Ereignisse der letzten Tage war die Stimmung im Team im Vergleich zu den Vortagen schon etwas besser.
Die heutige Etappe war im Vergleich der bisherigen Profile äußerst Sprinterfreundlich gestaltet.

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Die erste und einzige Bergwertung des Tages kam schon nach 34 Kilometern. Somit sollte ich schon zu Beginn des Rennens hellwach sein, um keine Ausreißergruppe ohne mich ziehen zu lassen.

Im Startbereich erkannten Stefan und ich uns fast nicht, da wir beide in Wertungstrikots unterwegs waren.

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Nachdem diese Irritationen aus dem Weg geräumt waren, konnte das Rennen endlich losgehen.

Auf den ersten 15 Kilometern gab es bestimmt 15 Attacken und in mindestens 10 war ich dabei. Der 16. Angriff hatte jedoch Erfolg und ich war heilfroh, dass ich in der Gruppe drinsaß.

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Das ständige Mitspringen hatte jedoch mächtig Kraft gekostet und so hielt ich mich mit der Tempoarbeit in meiner 12köpfigen Spitzengruppe etwas zurück. Immerhin nahm auch das Feld Tempo raus, da in unserer Gruppe keine wirkliche Gefahr für die Gesamtwertung bestand.

Bis zur Bergwertung des Tages hatte ich mich wieder einigermaßen erholt und fuhr den Anstieg sehr aufmerksam. Aus der Gruppe hatte anscheinend niemand Ambitionen auf die Bergpunkte, so dass ich kurz vor der Kuppe einen kleinen Zwischensprint machte und mir somit die wichtigen Punkte für die Bergwertung sichern konnte.

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Zu diesem Zeitpunkt hatten wir gut 3 Minuten Vorsprung auf das Feld. Nach der Bergwertung funktionierte unsere Gruppe überhaupt nicht mehr, was eventuell auch an mir gelegen haben könnte, da ich mein Soll erfüllt hatte und nun keine Arbeit mehr verrichten wollte.

Trotz allem schaffte es unsere Gruppe bis 30 Kilometer vor dem Ziel durchzuhalten und wurde erst dann vom Hauptfeld gestellt.

Kurze Zeit später ließ ich jedoch auch aus dem Hauptfeld zurückfallen und fuhr locker ins Ziel um mir für den schweren morgigen Tag ein paar Körner zu sparen.

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Gut 5 Kilometer vor dem Ziel gab es, wie ich über Funk hörte, noch einmal Aufregung im großen Feld, da sich ein Massensturz ereignet hatte. Glücklicherweise konnten alle Fahrer wieder weiterfahren.

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Im Massensprint sollte sich Stefan heute wieder in Szene setzen um sein Leadertrikot zu verteidigen. Immerhin war Stefan heute besser als am Tag zuvor und belegte am Ende Rang 6. Sein Punktetrikot war er trotzdem los, da Eric Baumann die Etappe gewann und damit um 4 Punkte an Stefan vorbeizog.

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In der Gesamtwertung änderte sich heute recht wenig. Nur Jens Voigt, der Etappenzweiter wurde, konnte ein paar Sekündchen gutmachen.

Im Hotel angekommen, wurden wir informiert, dass Bart Voskamp eine Pressekonferenz im niederländischen TV geben würde.
Wir waren natürlich sehr gespannt, was er zu sagen hatte....

_____________

Ergebnis 6. Etappe Deutschland Tour:

1. Baumann (TMO)
2. Voigt (CSC)
3. De Groot (Rab)
...
6. Schumacher (SHM)

Gesamtstand:

1. Frigo (Fas)
2. Piepoli (SDV) +4
3. Voigt (CSC) +2`59
4. Vinokourov (TMO) +3`53
5. Wegmann (GST) + 4`09

Bergwertung: Adamietz (SHM) 16pt

Sprintwertung: Baumann (TMO) 70pt
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ruffi
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Beitrag: # 334966Beitrag ruffi
5.3.2006 - 20:10

Nach wie vor hammerstarker AAR. Schreib bitte schnell weiter.

mfg ruffi
Zuletzt geändert von ruffi am 12.3.2006 - 15:14, insgesamt 2-mal geändert.

udo_bölts
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Beitrag: # 335005Beitrag udo_bölts
6.3.2006 - 10:52

20. August 2005, Abend

Die von Bart gegebene Pressekonferenz war sehr emotional. Zunächst entschuldigte er sich im Namen seines Vaters für diesen schlimmen Unfall. Weiterhin sagte er, dass es seinem Vater sehr leid tun würde, dass keine Absicht bei diesem Vergehen vorlag und er aus reiner Angst und Ungewissheit Fahrerflucht begangen habe. Die ihn zu erwarteten juristischen Strafen werde Barts Vater ohne Widerreden akzeptieren.
Nun richtete Bart seine Worte an die angehörigen der Opfer und bot den Familien seine Hilfe in allen Bereichen an.
Dazu gab Bart bekannt, dass er unter diesen Umständen nicht weiter im Team bleiben könne und er seine Karriere mit sofortiger Wirkung beenden werde.

Sogar wir vorm Fernseher waren von dieser Rede sehr berührt. Das war für Bart bestimmt nicht leicht gewesen und hat ihm bestimmt sehr viel Kraft gekostet.
Ich habe sehr großen Respekt vor der Entscheidung von Bart.
Vor der morgigen Etappe habe ich übrigens auch großen Respekt. Ingesamt warten 5 Bergwertungen, darunter zwei der ersten Kategorie auf uns Fahrer. Ich möchte unbedingt mein Bergtrikot verteidigen, aber ich weiß, dass der Rennverlauf schon ideal auf mich zugeschnitten sein müsste.

@Pille: Ich weiß, dass die ganze Story etwas weit hergeholt war, aber ich habe einen ,,deus ex machina" gebraucht, um Bart, Remco und Frank aus meinem Team zu bekommen, obwohl ihre Verträge noch für die kommende Saison gültig wären, da diese Fahrer in Wirklichkeit ihre Karriere beendet haben und ich somit weiterhin für Realismus stehen möchte. Also mussten sie quasi mit Gewalt aus dem Team genommen werden, weil diese Fahrer wohl nicht in Plakkers 2006er Giant sein werden.
Aber trotzdem danke für diese Anregung.

@ All: Ihr dürft weiterhin, aber bitte per PM, abstimmen: Hier nochmal die Kandidaten: Jaksche, Sella, Scarponi, C. Garcia Quesada, Ferrio, Belli, Piepoli und Ruben Plaza
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udo_bölts
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Beitrag: # 335417Beitrag udo_bölts
8.3.2006 - 15:45

21. Augst 2005

7. Etappe Deutschland Tour

Die heutige Etappe mit Bergankunft auf dem Feldberg sollte echt brutal werden. Insgesamt warteten heute 3 Bergwertungen der dritten Kategorie und 2 Bergwertungen der zweiten Kategorie auf die Fahrer.

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Unsere Taktik für heute war klar. Stefan und ich sollten so viele Punkte wie möglich für die Punkte- beziehungsweise Bergwertung holen.

Gleich nach dem Start gingen dann auch schon die Attacken los. In der ersten Gruppe des Tages war, wie von uns erhofft, Stefan vertreten.

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Gemeinsam mit 2 Fluchtgefährten konnte sich Stefan bis zur ersten Sprintwertung des Tages einen Vorsprung von 45 Sekunden herausfahren. Stefan konnte auch tatsächlich die erste Sprintwertung des Tages gewinnen. Bis dato lief alles nach Plan.

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Anschließend gab Piet das Kommando, dass sich Stefan wieder ins Hauptfeld zurückfallen lassen sollte um mir die Möglichkeit auf die nächsten Bergpunkte zu geben.

Auch dieser Schachzug schien zunächst aufzugehen, denn die Gruppe um Stefan wurde 5 Kilometer vor der Bergwertung wieder eingeholt.

Gleich darauf gingen die nächsten Attacken los, doch ich war hellwach und saß in einer 18 Fahrer umfassenden Spitzengruppe.

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Meine Gruppe konnte bis zur Bergwertung den Vorsprung auf gut 1`30 ausbauen. Der Kampf um die Bergpunkte war allerdings größer als ich es erwartet hatte und so musste ich mich mit Rang 2 und 2 weiteren Pünktchen begnügen.

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Somit hatte ich 18 Punke auf meinem Konto und lag 7 Punkte vor Dario Frigo. Allerdings waren auch noch maximal 26 Punkte zu vergeben.

Zu meiner Freude schaffte es meine Gruppe auch noch bis zur zweiten Bergwertung bei Kilometer 54. Aber auch dort konnte ich nicht die maximale Punktzahl holen, da mir der Kasache Yakovlev die Punkte klaute und ich wieder nur 2 Pünktchen sammeln konnte.

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Immerhin betrug mein Vorsprung nun 9 Punkte. Allerdings merkte ich auf der anschließenden Abfahrt, dass sich meine Kraftreserven langsam dem Ende neigten und es für mich ein sehr langer Tag werden könnte.

Auf eben dieser Abfahrt gelang es übrigens Yakovlev, der nach der Bergwertung weiter durchzog, sich von meiner Gruppe abzusetzen und lag nun als Solist an der Spitze.

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In meiner Gruppe herrschte keine Einigkeit mehr und mir fehlte die Kraft um die Verfolgung von Yakovlev aufzunehmen. So wurden wir noch vor der 3. Bergwertung des Tages vom Hauptfeld geschluckt.

Aus dem Feld heraus gab es anschließend eine weitere Attacke von Vasseur (Cof), der tatsächlich zu Yakovlev aufschließen konnte. Dieses Duo lag 80 Kilometer vor dem Ziel mit 2 Minuten vorne.

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Diese beiden sicherten sich auch die nächsten Bergpunkte und mein großer Rivale Dario Frigo ging leer aus. Damit hatte ich 9 Punkte Vorsprung bei noch 20 zu vergebenen Punkten.

Bis zum Fuße der vorletzten Bergwertung der ersten Kategorie wurden Yakovlev und Vasseur wieder eingeholt und das Rennen konnte von neuem Beginnen.
Jetzt war mir klar, dass das Unternehmen Bergtrikot in großer Gefahr war.

Schon auf den ersten Metern des Anstieges attackierte Mirko Celestino von Domina Vacanza und fuhr damit das komplette Feld auseinander. Ich konnte das Tempo natürlich nicht mehr halten und musste schon recht früh reißen lassen. Damit war klar, dass mein Punktekonto bei 20 Punkten stehen bleiben würde.

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Ich sah gerade das Schild ,,Noch 4 Kilometer bis zur Bergwertung", da kamen schlechte Nachrichten über den Funk. Dario Frigo hatte die Bergwertung als zweiter Fahrer überquert, bekam dafür 8 Punkte und lag in der Bergwertung nur noch einen Punkt hinter mir. Jetzt musste ich auf einen Einbruch von Frigo hoffen.

Während ich mich noch in der Abfahrt befand, waren die Spitzenreiter der Etappe bereits im Schlussanstieg hinauf zum Feldberg.
Dort setzte Jens Voigt die erste Attacke.

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Jens konnte sich recht schnell 20 Sekunden an Vorsprung herausfahren und rettete diesen Vorsprung auch ins Ziel. Rang 2 der Etappe ging leider an Dario Frigo, der dadurch noch einmal 8 Punkte für die Bergwertung bekam und mir endgültig das Trikot entriss.

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Die letzten Meter der Etappe taten mir höllisch weh. Zum einen hatte ich keine Kraft mehr und zum anderen musste ich mich innerlich schon von meinem geliebten Trikot verabschieden.

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Im Ziel hatte ich auch heute über 25 Minuten Rückstand. Auch Stefan bekam heute fast 10 Minuten eingeschenkt. Bester Fahrer unseres Teams war heute Christian, der mit knapp 7 Minuten Rückstand einen tollen 22. Platz belegte.

In der Gesamtwertung blieb übrigens Dario Frigo vorne. Durch Zeitbonifikationen konnte er seinen Vorsprung auf 6 Sekunden gegenüber Piepoli ausbauen.
Immerhin darf ich morgen beim Einzelzeitfahren noch einmal das Bergtrikot tragen, das Frigo morgen in Gelb fährt und Jens Voigt, der mich ebenfalls in der Bergwertung überholt hatte, im Punktetrikot unterwegs sein wird.

Am Abend saßen wir wieder im Hotel beisammen und ließen den Tag Revue passieren.
Zu Remco und Frank gab es nichts neues. Allerdings hatte unser Teamchef auf den Ausfall von gleich 3 Fahrern reagiert und ein hoffnungsvolles Talent als Stagaire verpflichten können...

______

7. Etappe Deutschland Tour:

1. Voigt (CSC)
2. Frigo (Fas) +24
3. Piepoli (SDV) +24
4. Celestino (DVE) +24
5. Vinokourov (TMO) +24
...
22. Werner (SHM) +7`02
...
62. Schumacher (SHM) +9`12
...
116. Adamietz (SHM) +25`14

Gesamtstand:

1. Frigo (Fas)
2. Piepoli (SDV) +6
3. Voigt (CSC) +2`31
4. Vinokourov (TMO) +3`59
5. Wegmann (GST) +5`20
...
25. Schumacher (SHM) +22`02

Punkte: 1. Voigt (CSC) 89pt, 2. Schumacher (SHM) 72pt

Berg: 1. Frigo (Fas) 27pt, 2. Voigt (CSC) 22pt, 3. Adamietz (SHM) 20pt
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udo_bölts
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Beitrag: # 335488Beitrag udo_bölts
8.3.2006 - 20:43

21. August 2005, Abend

Arend Scheppink teilte uns mit, dass er für den Rest der Saison Kai Reus vom Continentalteam von Rabobank, einen Stagair-Vertrag gegeben hatte.
Bereits bei der Hessen Rundfahrt soll Kai Reus für unseren Team an den Start gehen. Das überrascht mich schon ein wenig. Kai Reus ist wohl der stärkste U23 Fahrer in diesem Jahrgang und er hat in dieser Saison viele U23 Rennen dominiert. Er wird uns sicherlich weiterhelfen.
Die Rabobank Schule ist einfach großartig. Wenn ich nur dran denke, wen die in den letzten Jahren alles rausgebracht haben. Respekt. Solche Teams sollte es in Deutschland auch geben. Da hätte es der Nachwuchs deutlich leichter.
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udo_bölts
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Beitrag: # 335661Beitrag udo_bölts
9.3.2006 - 18:12

22. August 2005

8. Etappe Deutschland Tour

Für mich war heute ein sehr geruhsamer Tag, da heute das 30 Kilometer lange Einzelzeitfahren auf dem Programm stand.

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Für mich war die Rundfahrt eigentlich gelaufen. Auf das Bergtrikot hatte ich keine Chance mehr, da gestern die letzte Bergwertung der Rundfahrt passiert wurde, in der Gesamtwertung bin ich ganz weit hinten und um den Tagessieg würde ich sowohl heute als auch morgen eher nicht kämpfen können.

So entschied ich mich heute zu einer kleinen, 30 Kilometer langen Spazierfahrt von Ludwigshafen nach Weinheim und lag am Ende auf Rang 104.
Auch Stefan gab heute nicht alles, der er seine Kräfte für den morgigen Tag schonen wollte, da füh ihn das Spintertrikot zwar in weiter Ferne aber noch erreichbar war. So wurde er heute 55.

Richtig kämpfen mussten heute jedoch die Fahrer, die in der Gesamtwertung noch ein Wörtchen mitreden wollten.
So zeigte Jens Voigt heute eine ganz starke Leistung und gewann das Einzelzeitfahren mit 18 Sekunden Vorsprung auf Dario Frigo, dem damit der Gesamtsieg kaum mehr zu nehmen sein wird.
Der große Verlierer des Zeitfahrens war erwartungsgemäß Leonardo Piepoli, der von Rang 2 auf Rang 4 zurückfiel.

Für den morgigen Tag, wo eine komplette flache Etappe auf uns wartet, haben wir uns noch einiges vorgenommen. Wir werden versuchen, das Unmögliche zu schaffen und Stefan ins Sprintertrikot zu fahren.

____

8. Etappe Deutschland Tour:

1. Voigt (CSC)
2. Frigo (Fas) +18
3. Brajkovic (DSC) +22
...
55. Schumacher (SHM)
...
104. Adamietz (SHM)

Gesamtstand:

1. Frigo (Fas)
2. Voigt (CSC) +2`13
3. Vinokourov (TMO) +4`33
4. Piepoli (SDV) +5`31
5. Celestino (DVE) +8`32
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udo_bölts
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Beitrag: # 335804Beitrag udo_bölts
10.3.2006 - 17:43

23. August 2005

9. Etappe Deutschland Tour

Die heutige Etappe war recht entspannend gewesen. Die Gesamtwertung war quasie gemacht und auch profiltechnisch meinte man es heute gut mit uns.

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Eigentlich wollten wir heute noch einmal Stefan in Szene setzen um ihm vielleicht doch noch irgendwie das Sprintertrikot verschaffen zu können, doch dieses Unterfangen scheiterte, da das CSC Team jeden Angriff von Stefan in der Anfangsphase vereitelte.

Ich selbst blieb heut in einer passiven Rolle. Ich hatte die letzten Tage sehr viel Energie verbrauch und war heute einfach nur froh, die Rundfahrt beenden zu können.
Immerhin durfte ich heute noch einmal das Bergtrikot spazieren tragen, da die vor mir platzierten Frigo und Voigt andere Wertungstrikots trugen.

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Die Attacke des Tages kam nach 20 Kilometern. Nach mehreren Versuchen stand endlich ein Trio, in dem wir Marco drin hatten.

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Da die drei Fahrer für die Gesamtwertung uninteressant waren, ließ man sie ziehen und wir sahen das Trio erst im Ziel wieder.

Teilweise hatte die Gruppe um Marco einen Vorsprung von knapp 20 Minuten.
Sollte es zu einem Sprint des Trios kommen, dann hätte mein Teamkollege sicherlich gute Chancen.
Dies schienen allerdings auch seine Fluchtgefährten zu wissen, denn diese attackierten kurz vor dem Ziel abwechselnd. Die letzte Attacke vom Franzosen Coyot kurz vor dem Ziel hatte dann schließlich Erfolg.
So blieb Marco leider "nur" Rang 2.
Wir im Feld kamen mit 15 Minuten Rückstand ins Ziel.
Somit war die Deutschland Tour beendet und wir konnten ein positives Fazit ziehen. Die Freude über zwei Etappensieg überwog doch deutlich gegenüber der Trauer um die verpassten Wertungstrikots.
Heute Abend werden wir mit dem Team noch etwas trinken gehen. Der Sekt soll schon kaltgestellt sein.
Mein nächstes Rennen wird übrigens der Giro del Friuli in Italien sein, danach steht dann die Hessen Rundfahrt an.
So langsam bin ich froh, dass die Saison sich dem Ende zuneigt, denn meine Kräfte haben in den letzten Wochen doch deutlich nachgelassen. Aber die letzten 3 bis 4 Rennen bekomme ich auch noch rum.

__________

9. Etappe Deutschland Tour:

1. Coyot (Cof)
2. Bos (SHM) +25
3. J. Zubeldia (Eus)

Gesamtendstand:

1. Frigo (Fas)
2. Voigt (CSC) +2`13
3. Vinokourov (TMO) +4`33
4. Piepoli (SDV) +5`31
5. Celestino (DVE) +8`32
...
26. Schumacher (SHM) +25`46
...
57. Werner (SHM) +36`19
...
129. Adamietz (SHM) +1h26`03
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udo_bölts
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Beitrag: # 335912Beitrag udo_bölts
11.3.2006 - 14:07

26. August 2005

Gestern waren wir im Krankenhaus umd Frank und Remco, der erfreulicherweise vor zwei Tagen aus dem Koma erwacht war, zu besuchen. Das war ein ganz schwerer Besuch, da man ja nicht wusste wie die Stimmung sein würde.
Zu Beginn war alles sehr verkrampft, bis die Frau von Frank einen lockeren Spruch abließ um die Athmosphäre zu entspannen.
Am Ende war ich doch froh, dort gewesen zu sein.

Lance Armstrong hat in der Zwischenzeit angekündigt, seine Karriere mit der Vuelta a Espana ausklingen zu lassen. Des weiteren hat der Texander gesagt, dass er gerne Jan Ullrich im kommenden Jahr bei Discovery sehen würde. Das wäre ja ein Ding.
Allerdings sollen auch Gerolsteiner, Illes Balears, Phonak und das neugeschaffene Team Milram an Ullrich Interesse haben. Da bin ich echt mal gespannt wo er am Ende landen wird.

Für mich geht das Renngeschehen überraschenderweise schon morgen weiter, denn wir haben eine kurzfristige Einladung zum Giro del Friuli bekommen. Auf das Rennen bin ich sehr gespannt, da es mein erster Auftritt als Profi auf italienischem Boden sein wird.
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Sky00pi
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Beitrag: # 335921Beitrag Sky00pi
11.3.2006 - 14:47

Hi, ich verfolge den AAR, (oder soll ich sagen Buch)
schon die ganze Zeit und brenne darauf zu erfahren wie es weiter geht.
Haste echt sehr sehr geil gemacht mein favotrit :D

:arrow: hoffe du machste den noch lange weiter (bis zum tousieg von dir!)
Auge um Auge bedeutet nur, dass die Welt erblindet!

---> Jahr 1 nach Ullrich ;-)

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Dani
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Beitrag: # 336042Beitrag Dani
12.3.2006 - 14:41

Armstrong und die Vuelta, ob das noch was wird :?: Ich bin skeptisch.
R.I.P. Andi Matzbacher

udo_bölts
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Beitrag: # 336108Beitrag udo_bölts
12.3.2006 - 21:14

27. August 2005

Giro del Friuli

Endlich ist der wahre Sommer da. Heute, beim Giro del Friuli, meinem ersten Rennen in Italien, waren es gleich 35 Grad und strahlender Sonnenschein.
Während sich also andere Leute im Schwimmbad befanden, mussten wir ein sehr schweres Eintagesrennen bestreiten.

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Gerade die zweite Hälfte des Rennens hatte es mit mehreren kurze aber steilen Anstiegen mächtig in sich.
In unserem Team, das heute aus Stefan, Christian, Rik, Marco, Laurens, Mathieu, unserem Stagaire Kai und mir bestand, hatten Stefan und Christian die beste Form, also sollte heute für sie gefahren werden.

So sah unser Teamplan auch vor, dass Christian in einer frühen Gruppe sein sollte, die eventuell bis ins Ziel durchkommen könnte.

Als nach 10 gefahrenen Kilometern eine 9 Fahrer starke Gruppe auf und davon war, ging unser Plan zunächst auf, denn wir konnten tatsächlich Christian in der Spitze platzieren.

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Die Gruppe harmonierte sehr gut und bei uns im Feld gab es zunächst keine Reaktion, so dass die Ausreißer ihren Vorsprung auf über 11 Minuten ausbauen konnten.

Als nächstes stand dann die größe Schwierigkeit des Tages, ein 5 Kilometer langer Anstieg an. Dort wurde das Feld durch das hohe Tempo des Panario Teams komplett zerlegt. Auf eine so frühe Tempoverschärfung waren wir im Team nicht gefasst und so schaffte es nur Stefan mit der ersten Gruppe über die Kuppe.

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Auf der Abfahrt fand ich mich nur in der 3. Verfolgergruppe, an der Seite meines Teamkollegen Laurens wieder. Damit war ich also aus der Verlosung.

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Das noch 40 Fahrer große Feld wurde nun von Liquigas angeführt. Durch die Tempoarbeit der Italiener ging der Vorsprung der Spitzenreiter recht schnell zurück und 35 Kilometer vor dem Ziel war deren Fluchtversuch beendet. Schade für Christian.

Auf den letzten 30 Kilometern, auf denen auf die Fahrer noch mehrere Steigungen warteten, ging dann aber die Post ab.
Zunächst attackierten zwei Fahrer von Panaria und Naturino.

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Über Funkt hörte ich, dass sich Stefan auf die Verfolgung der beiden Spitzenreiter gemacht hatte.

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28 Kilometer vor dem Ziel hatte Stefan schon Blickkontakt zu den beiden vor ihm platzierten Fahrer...

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...doch kurz darauf musste er seinem hohen Tempo und den verbrauchten Kräften Tribut zollen und fiel in die nächste Verfolgergruppe zurück.

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Zu fünft versuchte man nun das Spitzenduo wieder einzuholen, was der Gruppe auch gelang. Stefan war jedoch nicht mehr dabei. Er war mit seinen Kräften total am Ende und musste seine Gruppe gut 15 Kilometer vor dem Ziel ziehen lassen.

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10 Kilometer vor dem Ziel keimte bei mir wieder etwas Hoffnung auf, denn über Funkt hörte ich, dass sich Stefan wieder an die Spitzengruppe herangekämpft hatte.

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Am vorletzten Anstieg des Tages war es dann jedoch um ihn geschehen und er bekam Besuch vom Mann mit dem Hammer. Somit war Stefan bereits vor dem Schlussanstieg aus dem Rennen um den Sieg.

Diesen machten vorwiegend italienische Fahrer unter sich aus. An der Schlusssteigung attackierten Oscar Mason und Domenico Pozzovivo.

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Dieser Attacke konnte niemand aus der Spitze folgen und so ging der Sieg zwischen diesen beiden Fahrern aus.
Auf den letzten Metern konnte Pozzovivo noch einmal beschleunigen und sicherte sich den Giro del Friuli.

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Fast schon traditionsgemäß war Stefan auch heute unser bester Mann und belegte am Ende einen guten achten Rang. Während Christian Rang 35 belegte, musste ich mich mit Position 56 zufrieden geben. Unser Stagaire Kai schlug sich heute ordentlich und kam als 73. ins Ziel.
Es wird für mich eindeutig Zeit, dass die Saison zu Ende geht. Als nächstes werde ich die Hessen Rundfahrt bestreiten und dann noch ein oder zwei kleinere Rennen fahren um dann die Saison zu beenden.

__________

Giro del Friuli

1. Pozzovivo (Pan)
2. Mason (Liq) +29
3. Efimkin (TBA) +41
4. Tonkov (LPR)
...
8. Schumacher (SHM) +1`32
...
35. Werner (SHM) +6`04
...
56. Adamietz (SHM) +8`30
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udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 336169Beitrag udo_bölts
13.3.2006 - 14:47

1. September 2005

1. Etappe Hessen Rundfahrt

Nach unserem kurzen Abstecher nach Italien waren wir wieder auf deutschem Boden um die Hessen Rundfahrt zu bestreiten. Neben mir waren für die 5tägige Rundfahrt noch Mathieu, Lokalmatador Christian, Stefan, Kai, Rik, Marco und Rudi nominiert.

Die erste Etappe stellte uns Fahrer vor keine größeren Schwierigkeiten, denn es stand gerade einmal eine kleine Bergwertung auf dem Programm.

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Somit konnte man heute von einem Massensprint ausgehen. Dort sollten für uns vor allem Rik und Rudi in Erscheinung treten.

Bis zum Ende der Etappe war es jedoch noch etwas hin und standesgemäß traten erst einmal die Ausreißer in Erscheinung.

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Nach 10 gefahrenen Kilometern bildete sich eine 10köpfige Spitzengruppe, in der wir durch unseren Stagaire Kai Reus vertreten waren.
Bis zur Bergwertung des Tages bei KM 35 konnte die Spitze einen Vorsprung von 3 Minuten herausfahren.
An diesem Anstieg zeigte unser Kai sein ganzes Potential. Taktisch clever sicherte er sich mit einem kurzen Antritt den Bergpreis und hatte damit das Bergtrikot für den kommenden Tag sicher.

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Bis 75 Kilometer vor dem Ziel konnte die Spitze um Kai den Abstand zum Hauptfeld auf 5 Minuten ausbauen, doch dann reihten sich die Fahrer von T-Mobile vorne ein, da man mit Eric Baumann einen sehr schnellen Fahrer im Team hatte.
Somit ging der Abstand zu den Ausreißern recht schnell wieder zurück und 20 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht beendet.
Als Kai auf meiner Höhe im Feld war, klopfte ich ihm auf die Schulter und gratulierte ihm zum Bergtrikot.
Die letzten Kilometer der Etappe waren sehr hektisch. Viele Fahrer versuchten einem Massensprint durch Attacken zu entgehen, doch das T-Mobile Team entschärfte alle Angriffe.
Im Sprint wurde Eric Baumann seiner Favoritenrolle gerecht und gewann den Massensprint souverän vor Steffen Radochla. Bester Fahrer unseres Teams war Rik auf Rang 5, gefolgt von Stefan auf Platz 6. Unser Topsprinter Rudi war leider eingebaut und somit blieb ihm nur Rang 9.

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Ich selbst konnte mich auch recht weit vorne platzieren und wurde am Ende 11.

Momentan ist ja auch die Vuelta in vollem Gange und wer führt nach den ersten 5 Etappen? Natürlich Lance Armstrong!! Nachdem er den Prolog gewonnen hat liegt er auch nach den ersten Sprintankünften in Front. Der will seine Karrier anscheinend nicht ausklingen lassen, sondern mit einem Paukenschlag beenden.
Heute ist übrigens auch der erste Tag, an dem Fahrer Verträge für das kommende Jahr unterschreiben dürfen. Ein paar Kracher wurden heute schon bekannt. So unterschrieben Christophe Moreau und Francisco Mancebo beim neuen ProTour Team Ag2r und T-Mobile verplichtete den Zeitfahrweltmeister Michael Rogers und dessen Teamkollegen Patrik Sinkewitz.
Von unserem Team habe ich in Sachen Transferaktivitäten noch nichts gehört, aber um in der ProTour bestehen zu können müssen wir uns schon ordentlich verstärken.

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1. Etappe Hessen Rundfahrt:

1. Baumann (TMO)
2. Radochla (Wie)
3. Vierhouten (DVL)
...
5. Reinerink (SHM)
6. Schumacher (SHM)
...
9. Kemna (SHM)
...
11. Adamietz (SHM)
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