Die Karriere des Rot Rigo [L-B-L 2008]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

RotRigo
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Beitrag: # 327802Beitrag RotRigo
23.1.2006 - 17:46

Genau das ist das Problem...Das Semester neigt sich dem Ende zu und die Klausuren stehen an. Außerdem muss ich im Moment viel arbeiten weil ich Geld brauche und hab obendrein auch noch eine Rallye am Bein, für die ich die Organisation und vor allem die Strecke zu machen habe.
Immer wenn ich ne freie Stunde habe, dann nutz ich die für den AAR und wie wenig freie Stunden ich im Moment habe sieht man ja daran, dass in einer Woche nur 2 Etappen gepostet wurden... ;)

RotRigo
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Beitrag: # 328009Beitrag RotRigo
24.1.2006 - 23:11

13.5.2005 (7. Etappe – Giro) – Der Tifosi-Schocker:
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Dass es heute zum Massensprint kommen, der Fassa-Zug funktionieren und Petacchi gewinnen würde, war klar. Doch eigentlich hätte auch klar sein sollen, dass sich unter den Favoriten nichts tun wird. Leider kam es heute aber dann doch etwas anders.
Es war Freitag und es war der 13. als wir uns heute Morgen auf den Weg nach Grosseto machten. Für einige abergläubische unter uns Profis ist das sicher ein Zeichen für besondere Vorsicht, nicht allerdings für diejenigen, wie mich, die sich aus solchen Daten nichts machen.
Bis zum Ziel verlief alles wie gewohnt: Es gab einige Ausreißer, die pünktlich zehn Kilometer vor Schluß gestellt wurden und es gab einen Massensprint, den Fabio Sacchi seinem Kapitän Alessandro Petacchi vorbildlich anzog, so dass dieser nur noch vollenden musste. Wie nicht anders zu erwarten tat der König der Sprinter seine Pflicht und holte den Etappensieg vor Robbie McEwen und Mario Cipollini.
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Soweit, so normal. Was viele aber erst im Nachhinein erfuhren war folgendes:
Etwa 2,5 Kilometer vor dem Ziel, als im Feld schon wild um Positionen gekämpft wurde kam es zu einem Massensturz, den leider ausgerechnet das Glückskind der bisherigen Saison, Murilo Fisher ausgelöst hatte. Der Brasilianer versteuerte sich in einer Kurve und riss rund 40 Fahrer mit ins Unglück. Zwar konnten am Ende alle noch ins Ziel rollen, doch da der Sturz nicht auf dem letzten Kilometer passierte wurde ihnen der kassierte Rückstand voll angerechnet. Bis hierhin ist das alles nichts so besonderes. In einem Massensprint-Finale kommt es öfters zu einem Sturz und genau so oft verlieren die beteiligten auch viel Zeit durch ihr Missgeschick. Wenn aber, wie heute, Fahrer in den Sturz verwickelt sind, die sich noch 5 Minuten vorher große Siegchancen bei ihrer Heimatrundfahrt ausgerechnet hatten, dann wird die Sache etwas pikanter. Die einheimischen Fans drohen in Tränen auszubrechen und vor allem der oder die Fahrer selbst kommen sich vor wie in einem Alptraum. Genau so müssen sich im Moment Michele Scarponi, Francesco Casagrande und vor allem Damiano Cunego fühlen!
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Gerade für Cunego, der dieses Jahr aus dem Schatten seines Lehrmeisters Gilberto Simoni treten wollte, tut es mir besonders leid. Ich habe in den letzten Tagen gemerkt, wie heiß er auf den Giro-Sieg ist und trotz der Angst vor einer Niederlage habe ich mir sehr auf den Kampf mit ihm gefreut. Den Kampf in den Bergen werde ich wohl trotzdem bekommen, doch leider wird Cunego angesichts seiner heute verlorenen 3’52 echte Probleme haben in die Nähe des Podestes zurückzukehren. Auch drei Ausländer mit Klassement-Ambitionen hat es bei dem Sturz erwischt. Yaroslav Popovych, Vladimir Karpets und Fabian Jeker teilen Cunego’s Leid und kämpfen ab morgen genau wie der Lampre-Kapitän um den Anschluß.
Für mich endete der Tag auf Platz 63, denn als ich per Funk von Cunego’s Sturz gehört hatte ließ ich die Beine hängen und kümmerte mich erstmal nicht um den Sprint um die Positionen – ich war geschockt, genau wie die Tifosi. Freitag, der 13. wurde zum echten Tifosi-Schocker und ab heute bin auch ich ein bischen abergläubisch.

Ergebnis:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 3h27'15
2 Robbie McEwen Davitamon - Lotto s.t.
3 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi s.t.
4 Ivan Quaranta Domina Vacanze s.t.
5 Baden Cooke Française des Jeux s.t.
...
63 Rot Rigo Gerolsteiner s.t.
113 Ivan Basso Team CSC s.t.
130 Michele Scarponi Liberty Seguros + 3'01
143 Yaroslav Popovych Discovery Channel + 3'52
144 Fabian Jeker Saunier Duval s.t.
145 Francesco Casagrande Naturino - Sapore Di Mare s.t.
149 Vladimir Karpets Illes Balears s.t.
150 Damiano Cunego Lampre - Caffita s.t.

GK:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 26h55'01
2 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi + 31
3 Robbie McEwen Davitamon - Lotto + 35
...
9 Ivan Basso Team CSC + 1'16
10 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems + 1'26
12 Rot Rigo Gerolsteiner + 1'33
14 Giuseppe Guerini T-Mobile Team + 1'36
15 Dario Cioni Liquigas - Bianchi + 1'37
20 Serhiy Honchar Domina Vacanze + 1'42
24 Pietro Caucchioli Credit Agricole + 1'44
36 Eddy Mazzoleni Lampre - Caffita + 1'53
55 Andrea Noe Liquigas - Bianchi + 2'06
78 Tom Danielson Discovery Channel + 5'01
83 Vladimir Karpets Illes Balears + 5'32
85 Yaroslav Popovych Discovery Channel + 5'34
86 Damiano Cunego Lampre - Caffita + 5'37
88 Fabian Jeker Saunier Duval + 5'39
90 Francesco Casagrande Naturino - Sapore Di Mare + 5'49
98 Michele Scarponi Liberty Seguros + 7'36
99 Paolo Savoldelli Discovery Channel + 7'47
129 Stefano Garzelli Liquigas - Bianchi + 14'54

Nach der ersten Giro-Woche ist die Favoriten-Frage also schon ziemlich ausgedünnt. Bei Discovery-Channel beispielsweise ist Jurgen van den Broeck mit 1'40 Rückstand momentan der Klassement-Beste. Alle drei eigentlichen Klassement-Fahrer (Popovych, Savoldelli, Danielson) liegen schon mehr als 5 Minuten hinter Rosa zurück.
Bei Lampre hat Cunego den Anschluß verloren und man darf gespannt sein, ob die Teamführung nun auf Eddy Mazzoleni umdisponiert, der immerhin noch einigermaßen in Reichweite ist.
Illes Baleares hat nach Karpets' Sturz kaum noch Chancen, denn trotz seines Rückstands von 5'32 ist der Russe immer noch zweitbester Mann des Teams und es gibt keine Alternative.
Ich bin gespannt, was übermorgen im Zeitfahren passiert. Wenn meine Beine sich etwas erholen, dann könnte schon am Sonntag Abend alles auf ein Duell Basso-Rigo ausgerichtet sein. Ich freue mich drauf!
Zuletzt geändert von RotRigo am 27.1.2006 - 10:48, insgesamt 2-mal geändert.

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juan antonio flecha
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Beitrag: # 328045Beitrag juan antonio flecha
25.1.2006 - 14:22

Das ist mal ne Wendung 8O

Cunego war doch ziemlich gut in Form und dann sowas..
Aber umso besser für Rot :D

Immer weiter so :)
Auch mit Semester-Stress sind die Berichte immernoch klasse !
Viva Italia

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 328102Beitrag Bettini_der_Beste
25.1.2006 - 20:21

RotRigo hat geschrieben: Auch zwei Ausländer mit Klassement-Ambitionen hat es bei dem Sturz erwischt. Yaroslav Popovych, Vladimir Karpets und Fabian Jeker teilen Cunego’s Leid und kämpfen ab morgen genau wie der Lampre-Kapitän um den Anschluß.
:lol: Nicht das Jeker irgendwelche Ambitionen hat.
Die Berichte sind wirklich klasse! Und endlich mal ein bisschen Spannung im Giro!

RotRigo
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Beitrag: # 328381Beitrag RotRigo
27.1.2006 - 12:29

14.5.2005 (8. Etappe – Giro) – Was ist schon normal?:
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Normal wäre es gewesen, wenn auf der Pistoia-Etappe zwar einige Fahrer viel Zeit verloren hätten, sich unter uns Favoriten aber nicht viel getan hätte. Doch normal ist hier in Italien wohl ein Fremdwort. Der letzte Anstieg zur Salita di Sammommè hatte es zwar durchaus in sich, aber wer bei den langen Alpen-Anstiegen um den Giro-Sieg kämpfen will, der sollte doch heute ohne Probleme vorne bleiben können.
Zunächst begann der Tag aber mit einer langen, relativ flachen Anfahrt, die einer elfköpfigen Ausreißergruppe die Chance ins Fernsehen zu kommen gab. Einer in dieser Gruppe aber, das sollte sich noch herausstellen, hatte wohl nicht nur die Aufgabe für einen Sponsor-Auftritt zu sorgen: Daniele Righi von Lampre-Caffita sollte einen Angriff vorbereiten. Einen Angriff seines Kapitäns Damiano Cunego, der schließlich schon an der ersten relativ leichten Bergwertung des Tages einen Versuch startete.
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Mit dieser Attacke sorgte Cunego für einige Verwirrung im Feld und erst nach einiger Zeit fand sich bei CSC die Bereitschaft Tempo zu machen. Cunego hatte inzwischen die Spitzengruppe erreicht und konnte sich nun im Windschatten seines Teamkollegen Righi ziehen lassen. Trotzdem scheiterte Cunego’s Versuch und dem Italiener blieb nichts als Lob für seinen Kampfgeist. CSC stellte die Gruppe pünktlich zum Schlussanstieg und der Kampf konnte beginnen. Wir formierten uns an der Spitze des Feldes und natürlich fand ich hier auch Ivan Basso, Yaroslav Popovych, Damiano Cunego, Giuseppe Guerini, Pietro Caucchioli, Oscar Pereiro und überraschender Weise auch Alessandro Petacchi.
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Das Finale hatte begonnen und kaum wurde es etwas steiler folgte die nächste Attacke. Oscar Pereiro gab Vollgas und setzte sich ab. Der Phonak-Kapitän ist in einer guten Verfassung und gilt seit gestern als Nummer drei in der Liste der Top-Favoriten hinter Basso und mir.
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Doch der Spanier hatte sich verkalkuliert. Der Anstieg war noch lang und nicht nur CSC, sondern auch meine Jungs leisteten volle Arbeit. Gerade Markus und Beat sorgten für hohes Tempo, so dass Pereiro etwa 1000 Meter vor dem Gipfel wieder gestellt werden konnte.
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Erwartungsgemäß folgte sofort der Konter. Basso trat an und ließ die Spitze des Feldes entgültig explodieren. Natürlich gab ich jetzt alles. Ich hielt Basso’s Hinterrad und konnte mich mit ihm und einem weitgehend unbekannten Italiener von Naturino, Alessandro Bertuola, etwas absetzen. Die Bergwertung war passiert und wir stürzten uns in die Abfahrt. Sofort bei der ersten Gelegenheit schaute ich mich um und nahm Kontakt zu unserem Begleitwagen auf. Wo waren Cunego, Caucchioli, Pereiro, Guerini, Popovych und all die Anderen? Sofort bekam ich Antwort über den Teamfunk:
„Knapp 30 Sekunden hinter euch sind Pereiro, Karpets und, nicht lachen, Alessandro Petachi. Weitere 30 Sekunden später folgen Caucchioli, Fertonani und Markus (Fothen), bevor Cunego und Bertagnolli nochmal 12 Sekunden weiter hinten liegen. Beat befindet sich in der ersten größeren Gruppe mit Popovych und den restlichen Favoriten!“
Diese Ansage verlieh mir Flügel. Ich hatte die große Chance alle meine Gegner mit Ausnahme von Basso heute schon etwas zu distanzieren um mich dann wirklich nur noch auf Basso konzentrieren zu müssen. Mit höchsten Geschwindigkeiten rasten wir drei die Abfahrt hinunter, doch es gab da jemanden, der wohl bereit war noch mehr Risiko zu gehen. Alessandro Petacchi und Oscar Pereiro setzten sich in der Abfahrt von Karpets ab und fuhren kurz vor dem Ziel zu uns nach vorne auf. Die Gruppen von Markus und Cunego hingegen waren langsamer als wir und fielen in die erste große Gruppe zurück.
Jetzt kamen wir auf die Zielgerade und ich konzentrierte mich auf das Hinterrad von Petacchi. Der Mann in Rosa war für mich jetzt schon die Überraschung schlecht hin und ich rechnete damit, dass er im Sprint der Schnellste sein würde, auch wenn seine Beine nach dem Anstieg sicher nicht mehr die Besten waren. Petacchi gab Gas und ich sprintete von seinem Hinterrad aus an die Spitze. Weder Basso noch Bertuola oder Pereiro konnten mich aufhalten und so holte ich mir meinen ersten Giro-Etappensieg!
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Petacchi war knapp geschlagen und ich durfte meine Arme nach oben reißen. Dieser erste richtig schwere Tag könnte ein erster großer Schritt gewesen sein. Zumindest liege ich jetzt schon mal drei Sekunden vor Basso und 13 Sekunden vor Pereiro auf Platz zwei der Gesamtwertung. Einzig Petacchi trennt mich noch von rosa.
Doch damit nicht genug: Markus ist durch seine starke Leistung heute auf den siebten Gesamtrang nach vorn gesprungen und liegt in der U25-Wertung nun auf Rang zwei. Wenn ich morgen im Zeitfahren an Petacchi vorbei rutschen kann, dann wäre das also auch ein erstes Geschenk für Markus, der dann übermorgen in dunkelblau fahren darf. Meine Motivation ist jetzt auf dem Maximum und auch die Beine haben heute endlich mitgespielt. Ich freue mich auf morgen!

Ergebnis:
1 Rot Rigo Gerolsteiner 4h59'57
2 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo s.t.
3 Alessandro Bertuola Naturino - Sapore Di Mare s.t.
4 Ivan Basso Team CSC s.t.
5 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems s.t.
6 Vladimir Karpets Illes Balears + 1'15
7 Damiano Cunego Lampre - Caffita + 2'15
8 Leonardo Bertagnolli Cofidis s.t.
9 Marco Fertonani Domina Vacanze s.t.
10 Markus Fothen Gerolsteiner s.t.
11 Pietro Caucchioli Credit Agricole s.t.
12 Cristian Moreni Quick Step - Innergetic s.t.
13 Yaroslav Popovych Discovery Channel s.t.
14 Beat Zberg Gerolsteiner s.t.
15 Giuseppe Guerini T-Mobile Team s.t.

GK:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 31h54'46
2 Rot Rigo Gerolsteiner + 1'25
3 Ivan Basso Team CSC + 1'28
4 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems + 1'38
5 Kim Kirchen Fassa Bortolo + 3'23
6 Giuseppe Guerini T-Mobile Team + 4'03
7 Markus Fothen Gerolsteiner + 4'09
8 Marco Fertonani Domina Vacanze + 4'10
9 Pietro Caucchioli Credit Agricole + 4'11
10 Wim Van Huffel Davitamon - Lotto + 4'16
...
27 Dario Cioni Liquigas - Bianchi + 5'41
40 Eddy Mazzoleni Lampre - Caffita + 5'57
51 Andrea Noe Liquigas - Bianchi + 6'10
59 Vladimir Karpets Illes Balears + 6'59
60 Yaroslav Popovych Discovery Channel + 8'01
61 Damiano Cunego Lampre - Caffita + 8'04
68 Tom Danielson Discovery Channel + 9'05
89 Paolo Savoldelli Discovery Channel + 11'51

Damiano Cunego hingegen dürfte nach den letzten zwei Tagen und dem wahrscheinlichen erneuten Zeitverlust morgen im Zeitfahren am Boden zerstört sein. Für ihn geht es wohl nur noch um den einen oder anderen Etappensieg in den Alpen, anstatt um den großen Durchbruch durch einen GT-Sieg.

Die Friedensfahrt hat gestern übrigens Stefan Schumacher gewonnen. Sven Montgomery und Markus Zberg hatten auf der Schlußetappe nochmals attackiert um doch noch aufs Podest vorzurutschen, wurden jeweils aber vom Feld zurückgeholt. Das Gesamtergebnis in Prag:
1 Stefan Schumacher Shimano - Memory Corp 27h59'36
2 Andrea Masciarelli Acqua & Sapone + 55
3 Cezary Zamana Intel - Action + 1'56
4 Sven Montgomery Gerolsteiner + 2'24
5 Przemyslaw Niemec Team Miche + 2'31
6 Petr Bencik ED System - ZVVZ + 3'11
7 David Kopp Team Wiesenhof + 3'14
8 Julio Perez Cuapio Ceramica Panaria + 3'26
9 Jan Svorada ED System - ZVVZ + 3'35
10 Markus Zberg Gerolsteiner + 3'41

RotRigo
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Beitrag: # 328419Beitrag RotRigo
27.1.2006 - 16:15

15.5.2005 (9. Etappe – Giro) – Einzelzeitfahren:
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Dass Einzelzeitfahren meine besondere Stärke sind brauche ich ja nicht mehr zu erzählen, doch heute morgen saß ich in Lamporecchio am Starttor und war mir so sicher wie selten zuvor, dass es mein Tag werden würde. Die Strecke war nur 41 Kilometer, aber sie war auf mich zugeschnitten, wie es besser kaum geht. Zunächst sollte es über einen schweren Anstieg gehen, bevor die Strecke dann ins Ziel nach Florenz führte.
Als es am Nachmittag dann endlich los ging saß ich noch im Mannschaftsbus und blätterte in der heutigen Ausgabe der „Gazzetta“. Neben dem Bericht von der aufregenden Etappe nach Pistoia gab es dort auch den Ausblick auf das heutige Zeitfahren mit einer Vorstellung der Favoriten. Ich stand da neben David Zabriskie und Oscar Pereiro mit drei Sternchen. Das Zabriskie mir den Sieg streitig machen würde war mir klar, doch dass auch Pereiro im Zeitfahren auf unserem Level sein würde hätte ich nicht erwartet. Ein bischen Bammel hatte ich vor dem Spanier jetzt doch – schließlich ist er auch im Gesamtklassement direkt hinter mir. Als ich dann später aber auf der Rolle saß und mich, wie immer, bei meiner Lieblingsmusik warmradelte vergaß ich alles um mich herum. Ich dachte nur noch an die Strecke und vor allem an meine Beine und mein Rad. Nach und nach fühlte ich mich wie eine Einheit mit der Technik. Ich musste heute einfach die Gesamtführung übernehmen und ich wollte allen zeigen, dass ich derjenige bin, den es in Italien zu schlagen gilt.
Zwischendurch warf ich immer wieder kurz einen Blick auf die Zwischenstände und sah, dass Zabriskie an der ersten Zwischenzeit 14 Sekunden vor Savoldelli lag. Im Gegensatz zu Savoldelli, Popovych, Karpets, Cunego und Danielson, die im Ziel das Führungsquintett bildeten war der Amerikaner aber noch nicht im Ziel.
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Dann kam der Moment in dem ich die Startrampe betrat. Vor mir sah ich die Zuschauermassen, die, im Gegensatz zur Vuelta letztes Jahr, in Italien unglaublich groß sind und uns Fahrer lauthals anfeuern. Hinter mir sah ich nur noch das Rosa Trikot von Alessandro Petacchi. Mein Blick senkte sich jetzt und die Bilder in meinem Kopf bestanden nur noch aus Asphalt, Zuschauern und dem Rosa Trikot. Ich setzte mich in den Sattel und wartete auf das Startsignal. Nach 30 langen Sekunden ging es endlich los. Ich stand in den Pedalen und fuhr die Rampe hinunter. Um mich herum wurde es laut und neben mir startete Holczer den Teamwagen. Ich war keine Minute auf der Strecke als ich per Funk die Zeit von Zabriskie durchgesagt bekam. Der CSC-Amerikaner war mit 54’04 deutlich der Schnellste im Ziel und hatte auch den bis dahin führenden Savoldelli um anderthalb Minuten distanziert. Doch zunächst war mir das egal. Ich hatte jetzt den Anstieg im Kopf und konzentrierte mich auf meine gleichmäßige Atmung. Die nächste Durchsage, die ich bekam, betraf Markus Fothen. Er hatte sich an der ersten Zwischenzeit auf den vorerst achten Platz gefahren und lag dort 54 Sekunden hinter Zabriskie zurück – eine starke Vorstellung!
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Jetzt kamen auch Pereiro und Basso an die Zwischenzeit und schoben sich an Zabriskie sogar noch vorbei. Doch Pereiro’s Führung hielt nicht lange, denn jetzt kam ich. In 21’55 ging ich an die Spitze und hatte drei Sekunden Vorsprung auf den Spanier. Der Vorsprung war zwar sehr gering, doch mir war klar, dass erst jetzt der Abschnitt kommen sollte, der mir besonders liegen würde: Das Flachstück. Nachdem ich von meiner Führung gehört hatte überkam mich auch schon die nächste Freude. Alessandro Petacchi hatte zwar wiedermal durch ungeahnte Kletterstärke überrascht, lag aber dennoch schon jetzt 1’26 hinter mir zurück und ich war der neue virtuelle Spitzenreiter.
Von jetzt an lief alles wie von selbst. Das Flachstück spulte ich ab, als ob ich mich in einem Eiskanal befanden hätte. Ich konnte Gas geben so viel ich wollte und meine Beine waren endlich zu 100% bei mir. Markus kam in der Zwischenzeit ins Ziel und überraschte alle! Selbst Holczer und ich hätten nicht damit gerechnet, dass er in diesem Zeitfahren so weit nach vorn kommen könnte, doch es war nun Fakt. Markus war 1’13 langsamer als Zabriskie und lag auf Rang 3! Doch jetzt ging alles Schlag auf Schlag. Die Freude über Markus’ Ergebnis konnte nicht lang halten, denn nachdem Pereiro die Führung und Basso den neuen dritten Rang einnahmen wurde es spannend. Mir war klar, dass ich schnell war, doch würde es reichen um Pereiro zu schlagen? Es würde! Sogar deutlich! Mit einer Zeit von 52’43 war ich 1’20 schneller als Pereiro und stand als Etappensieger fest. Nicht nur das! Es war klar, dass Petacchi weiter Zeit verlieren würde und als er im Ziel eintraf durfte ich auf dem Siegerpodest das Rosa Trikot übernehmen. Petacchi wurde Etappendreizehnter mit 4’44 Rückstand auf mich und ich kann es nur immer wieder sagen: Er fährt bisher einen fantastischen Giro!

Dennoch bin ich jetzt der Gejagte. Mir ist klar, dass es nicht leicht werden wird, das Trikot über die nächsten zwei Wochen zu verteidigen, doch ich weiß auch, dass ich es kann und ich werde alles geben in den Bergen gegen Basso und Pereiro keine Zeit zu verlieren.

Ergebnis:
1 Rot Rigo Gerolsteiner 52'43
2 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems + 1'20
3 David Zabriskie Team CSC + 1'21
4 Ivan Basso Team CSC + 1'38
5 Paolo Savoldelli Discovery Channel + 1'57
6 Markus Fothen Gerolsteiner + 2'34
7 Vladimir Karpets Illes Balears + 3'39
8 Yaroslav Popovych Discovery Channel + 3'43
9 Jurgen Van den Broeck Discovery Channel + 4'15
10 Giuseppe Guerini T-Mobile Team + 4'16
11 Pietro Caucchioli Credit Agricole + 4'22
12 Tom Danielson Discovery Channel + 4'32
13 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo + 4'44
14 Rik Verbrugghe Quick Step - Innergetic + 4'45
15 Lars Ytting Bak Team CSC + 4'52

GK:
1 Rot Rigo Gerolsteiner 32h48'54
2 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems + 1'33
3 Ivan Basso Team CSC + 1'41
4 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo + 3'19
5 Markus Fothen Gerolsteiner + 5'18
6 David Zabriskie Team CSC + 5'32
7 Giuseppe Guerini T-Mobile Team + 6'54
8 Pietro Caucchioli Credit Agricole + 7'08
9 Kim Kirchen Fassa Bortolo + 7'32
10 Rik Verbrugghe Quick Step - Innergetic + 8'27

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kampfknirps
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Beitrag: # 328424Beitrag kampfknirps
27.1.2006 - 16:31

BOOOAAAAAAHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Dein Auto ein Japaner, deine Pizza italienisch, deine Demokratie griechisch,dein Urlaub türkisch, deine Zahlen arabisch, deine Schrift lateinisch, und dein Nachbar -
nur ein Ausländer?

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arkon
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Beitrag: # 328425Beitrag arkon
27.1.2006 - 16:31

endlich, das verdammte zeitfahren... warte da schon ewig drauf ;)

und natürlich bleibt rigo in rosa, alles andere wäre schon eine schwere enttäuschung

RotRigo
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Beitrag: # 329098Beitrag RotRigo
1.2.2006 - 10:00

16.5.2005 (10. Etappe – Giro) – Gemütliche Ausfahrt?:
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Nach dem gestrigen Zeitfahren und vor dem morgigen Ruhetag stand heute ein ziemlich kurzes Teilstück über 138 Kilometer von Florenz nach Ravenna auf dem Programm. Außer dem Passo del Muraglione gab es keine große Schwierigkeit zu überwinden und so stellte ich mich auf eine ruhige Ausfahrt ein, auf der ich mich zum ersten mal in rosa zeigen durfte. Gemeinsam mit Markus rollte ich irgendwo im Feld aus Florenz heraus und genoß das jubelnde Publikum, sowie die sommerlichen 23°.
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Doch kaum hatten wir Florenz verlassen startete Manuele Mori die erste Attacke. Der Italiener von Saunier Duval hatte seine Chance gerochen an einem Tag, der für die Favoriten uninteressant war, vielleicht einen Etappensieg davonzutragen und da er im Gesamtklassement höchst ungefährlich war schickten wir niemanden in die Führungsarbeit. Mori konnte seinen Vorsprung schnell auf fast 10 Minuten ausbauen und überstand auch den Muraglione mit großem Vorsprung. Doch im Feld wurde aus der gemütlichen Ausfahrt jetzt eine Hetzfahrt. Ivan Basso hatte wohl beschlossen mir Angst einzujagen und am Anstieg sämtliche Helfer zur Tempo-Arbeit geschickt. Natürlich musste ich jetzt reagieren, denn es sah stark danach aus, als ob ein Angriff von Basso in der Luft läge. Also gab auch ich Gas und fuhr in die ersten Reihen vor. Basso’s Angriff aber blieb aus und seine Teamkollegen ließen sich in der Abfahrt wieder zurückfallen. Was sollte diese Tempoverschärfung? Ein Test der eigenen Stärke oder wirklich ein Versuch mir Angst einzujagen?
Nach der Abfahrt jedenfalls hatte sich ein Verfolger-Duo mit Andrei Grivko (Domina) und Theo Eltink (Rabobank) gebildet, dass sich auf machte um Mori einzuholen und den Etappensieg zu holen. Der Solist des Tages war leider am Ende seiner Kräfte und fiel unter den Anfeuerungsrufen der Tifosi ins Feld zurück ohne die Früchte seiner Arbeit geerntet zu haben.
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So langsam war es nun auch für die Sprinter an der Zeit sich nach vorn zu orientieren und ich konnte mich zurückfallen lassen. Fassa Bortolo errichtete wieder einen wundervollen Zug für Petacchi und führte seinen Kapitän immer näher an Eltink und Grivko heran. Doch die beiden an der Spitze gaben nicht auf. Sie kämpften bis auf den letzten Meter und schienen dem Feld wirklich ein Schnippchen schlagen zu können.
Petacchi hingegen blieb ganz ruhig und bereitete den Sprint vor, als ob kein Zweifel an seinem Sieg bestehen würde. Als Sacchi schließlich aus dem Wind ging und der Sprint eröffnet war trennten den Italiener nur noch wenige Meter von Grivko, den er auch sofort überspurtete. Eltink hingegen konnte noch dagegenhalten. Er hatte sich einige Meter zuvor von seinem Begleiter abgesetzt und kam dem Ziel immer näher.
Aber es reichte nicht! Auf den letzten 50 Metern erreichten Petacchi und McEwen das Hinterrad des Niederländers und zogen vorbei. Sieg für Petacchi vor McEwen und Eltink!
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Ich selbst erreichte das Ziel irgendwo im Feld und freute mich schon darauf morgen möglichst viel am Strand von Ravenna liegen zu dürfen: Ruhetag ich komme!

Ergebnis:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 3h11'19
2 Robbie McEwen Davitamon - Lotto s.t.
3 Theo Eltink Rabobank s.t.
4 Cristian Moreni Quick Step - Innergetic s.t.
5 Andriy Grivko Domina Vacanze s.t.
...
7 Heinrich Haussler Gerolsteiner s.t.
9 Damiano Cunego Lampre - Caffita s.t.
18 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems s.t.
50 Ivan Basso Team CSC s.t.
85 Rot Rigo Gerolsteiner s.t.

RotRigo
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Beitrag: # 329101Beitrag RotRigo
1.2.2006 - 10:46

17.5.2005 (1. Ruhetag – Giro) – Sonnenschein in Ravenna:
Getreu dem Motto „erst die Arbeit und dann das Vergnügen“ habe ich mich heute Morgen direkt nach dem Frühstück aufs Rad gesetzt. Mit dem gesamten Team wurde knapp drei Stunden leicht trainiert, bevor es mit dem Mittagessen und einem wunderbaren freien Nachmittag in Ravenna weiterging. Wir lagen am Strand, bummelten in der Stadt und lasen natürlich auch Zeitung. In der Gazzetta gab es heute eine ausführliche Übersicht über die aktuellen Trikotwertungen des Giro:

Maglia Rosa (Gesamtwertung):
1 Rot Rigo Gerolsteiner 36h00'13
2 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems + 1'33
3 Ivan Basso Team CSC + 1'41
4 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo + 2'59
5 Markus Fothen Gerolsteiner + 5'18
6 David Zabriskie Team CSC + 5'32
7 Giuseppe Guerini T-Mobile Team + 6'54
8 Pietro Caucchioli Credit Agricole + 7'08
9 Kim Kirchen Fassa Bortolo + 7'32
10 Rik Verbrugghe Quick Step - Innergetic + 8'27
11 Jurgen Van den Broeck Discovery Channel + 8'34
12 Marco Fertonani Domina Vacanze + 8'37
13 Wim Van Huffel Davitamon - Lotto + 8'55
14 Vladimir Karpets Illes Balears + 9'13
15 Andriy Grivko Domina Vacanze + 9'17
16 Dariusz Baranowski Liberty Seguros s.t.
17 Marzio Bruseghin Fassa Bortolo + 9'31
18 Dario Cioni Liquigas - Bianchi + 9'37
19 Serhiy Honchar Domina Vacanze + 9'38
20 Beat Zberg Gerolsteiner + 9'42
...
27 Yaroslav Popovych Discovery Channel + 10'19
33 Eddy Mazzoleni Lampre - Caffita + 11'21
36 Damiano Cunego Lampre - Caffita + 11'36
42 Tom Danielson Discovery Channel + 12'12
52 Andrea Noe Liquigas - Bianchi + 13'04
67 Paolo Savoldelli Discovery Channel + 15'35
96 Francesco Casagrande Naturino - Sapore Di Mare + 20'03
113 Michele Scarponi Liberty Seguros + 24'39
119 Stefano Garzelli Liquigas - Bianchi + 25'58
173 Arkaitz Duran Saunier Duval + 1h53'32 (letzter)


Maglia Ciclamino (Punktewertung):
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 129
2 Rot Rigo Gerolsteiner 94
3 Robbie McEwen Davitamon - Lotto 89
4 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems 72
5 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi 71
6 Ivan Basso Team CSC 63
7 Simone Cadamuro Domina Vacanze 58
8 Baden Cooke Française des Jeux 47
9 Isaac Galvez Lopez Illes Balears 44
10 Rik Verbrugghe Quick Step - Innergetic 42

Maglia Verde (Bergwertung):
1 Fabian Wegmann Gerolsteiner 13
2 Alessandro Bertuola Naturino - Sapore Di Mare 6
3 Ivan Santos Liberty Seguros 6
4 Angel Edo Saunier Duval 5
5 Bernhard Eisel Française des Jeux 5

Maglia Azzurra (U-25-Wertung):
1 Rot Rigo Gerolsteiner 36h00'13
2 Markus Fothen Gerolsteiner + 5'18
3 Jurgen Van den Broeck Discovery Channel + 8'34
4 Wim Van Huffel Davitamon - Lotto + 8'55
5 Vladimir Karpets Illes Balears + 9'13
6 Andriy Grivko Domina Vacanze + 9'17
7 Vincenzo Nibali Fassa Bortolo + 9'49
8 Sven Krauss Gerolsteiner + 10'03
9 David Lopez Euskaltel - Euskadi + 10'07
10 Alessandro Bertuola Naturino - Sapore Di Mare + 10'08

Mannschaftswertung:
1 GEROLSTEINER 108h31'37
2 FASSA BORTOLO + 39
3 CREDIT AGRICOLE + 1'58
4 NATURINO - SAPORE DI MARE + 2'25
5 TEAM CSC + 2'44
6 QUICK STEP - INNERGETIC + 4'19
7 RABOBANK + 4'35
8 COFIDIS + 6'14
9 DISCOVERY CHANNEL + 7'03
10 T-MOBILE TEAM + 7'30

Diese Tabellen zeigen sehr gut, wie zufrieden wir bisher sein können. Wir haben drei Trikots, zwei Etappensiege und Platz 1 der Mannschaftswertung - das kann sich sehen lassen! Trotzdem wird es schwer das auch zu verteidigen und es muss weiter sehr hart gearbeitet werden um die Ziele zu erreichen.
Außerdem gab es einen Ausblick auf die kommende Woche und einen kleinen Bericht über die Favoriten, den mir Beat übersetzt hat.

11. Etappe: Ravenna – Rossano Veneto
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Eine Bilderbuch-Etappe für Sprinter. Gut 200 Kilometer topfeben durch die Landschaft. Klarer Tipp: Petacchi!

12. Etappe: Marostica – Zoldo Alto
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Am Passo Duran dürfte sich eine Favoriten-Gruppe bilden, die in der Abfahrt und am Zoldo Alto den Sieg unter sich ausmacht. Wer am Duran also Probleme hat wird viel Zeit verlieren!

13. Etappe: Alleghe – Rovereto
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Nach dem Passo di San Pellegrino geht es runter ins Tal, wo entweder eine große Gruppe oder sogar das gesamte Feld um den Sieg sprinten dürfte. Zeitverluste sind unter den Favoriten kaum zu befürchten.

14. Etappe: Mezzocorona - Ortisei/St.Ulrich
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Vier schwere Pässe und der Schlussanstieg nach Ortisei stehen auf dem Programm. Die Frage wird sein, ob jemand den Mut hat schon vor dem Schlussanstieg zu attackieren, zumal die Anfahrt zu diesem doch recht lang ist. Wenn es jemand wagt, kann er durchaus viel gewinnen, oder aber auch viel verlieren. Die Etappe um zu Pokern!

15. Etappe: Egna/Neumarkt – Livigno
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Der Stelvio bildet das Dach des Giro und dürfte der schwerste Anstieg der gesamten drei Wochen sein. Doch wenn er erklommen ist, geht es noch über Foscagno und Eira nach Livigno. Attacken sind erst hier zu erwarten, der Stelvio hingegen dient auf der Königsetappe zum Zermürben der Fahrer.

16. Etappe: Livigno – Lissone
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Ähnlich wie die Etappe nach Rovereto ist von einem Massensprint auszugehen. Der „Forcola di Livigno“ kommt zu früh, als dass sich hier eine Gruppe absetzen könnte, die bis ins Ziel besteht.

Außerdem schreibt die Gazzetta, dass ich “der deutsche Engel” sei, der endlich wieder internationalität in den Giro bringt und, dass man mir dankbar sein sollte. Schön, dass die Italiener das so sehen, aber ehrlich gesagt bin ich etwas überrascht, dass ich nicht Teufel oder so genannt werde. Schließlich drohe ich Basso und Cunego im Moment die Show zu stehlen. Von letzterem wird auf den anstehenden Bergetappen übrigens noch ein großer Angriff erwartet und die Redakteure glauben, dass er noch aufs Podest fahren wird. Den Sieg, so sagen sie, werden Basso und ich allerdings unter uns ausmachen, da Pereiro nicht die Konstanz besitzt über drei Wochen an der Spitze einer GT zu fahren.
Abwarten, sage ich da nur! Ich glaube der Spanier wird deutlich unterschätzt!

RotRigo
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Beitrag: # 329102Beitrag RotRigo
1.2.2006 - 10:53

Sooo...Jetzt begebe auch ich mich in einen ausgedehnten Ruhetag, was den AAR betrifft. Ich hab zwar im Moment wirklich viel Spaß daran, doch leider werden die nächsten drei Wochen enorm hart. Ich muss viel arbeiten und für die UNI lernen, so dass ich keine Zeit mehr übrig haben werde für den AAR. Höchstwahrscheinlich wird es also bis Fasching keine Fortsetzung geben!
Danach greife ich allerdings wieder voll an... Ich hoffe ihr vergesst mich nicht und bleibt mir treu.
Bis bald..euer Rot

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Beitrag: # 329104Beitrag Lance Armstrong Fan
1.2.2006 - 10:57

Die Pause ist natürlich immer hart, vor allem mitten in einer GT.

Aber ich bleibe dir auf jeden Fall treu und drücke dir die Daumen für deine Klausuren.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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BoKa
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Beitrag: # 329107Beitrag BoKa
1.2.2006 - 11:49

welche werte hat den der rot eigentlich ?

RotRigo
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Beitrag: # 329121Beitrag RotRigo
1.2.2006 - 13:20

Irgendwann musste die Frage ja mal wieder auftauchen... ;)
Aber ich bleibe dabei: Die Stärken von Rot sind unwichtig und tragen nichts zur Story bei. Das einzige, was sie aussagen, ist, was für ein starker PCM-Spieler ich bin und darauf kann ich nur eine Antwort geben:
Ich halte mich nicht für besonders gut, da ich das Spiel nur spiele, wenn ich den AAR weiterführe (hab sonst gar keine Zeit dazu). Dementsprechend habe ich Rot natürlich (auch diesmal) ziemlich stark gemacht. Dennoch ist er, von den entscheidenden Werten her, nicht stärker als Armstrong, Ullrich und Basso.

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vcom
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Beitrag: # 329150Beitrag vcom
1.2.2006 - 16:43

schade Rot, aber UNI geht vor!

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BoKa
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Beitrag: # 329214Beitrag BoKa
1.2.2006 - 21:28

wie ist er den dann ? Klöden, Leipheimer, Sastre oder wie Julich ?

RotRigo
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Beitrag: # 329240Beitrag RotRigo
1.2.2006 - 23:59

Rot ist einmalig und mit keinem anderen zu vergleichen. Punkt! ;) Ich hoffe damit ist das Thema für diese Saison vom Tisch... Mehr Auskünfte gebe ich sowieso nicht.

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BoKa
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Beitrag: # 329271Beitrag BoKa
2.2.2006 - 12:34

nein ist auch egal ! Aber dennoch deine story is weltklasse :D

Uflacker
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Beitrag: # 333911Beitrag Uflacker
27.2.2006 - 21:30

Erstmal ein riesiges Lob nach Darmstadt. Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen halben freien Samstag jemals mit der Lektüre eines AAR´s verbringen würde! Ich musste quasi alles am Stück lesen, weil ich mich erst jetzt genau im Forum umgesehen habe. Man kommt einfach nicht mehr davon weg.
Bitte mehr davon!
mfg
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.
http://www.freie-fahrt-fuer-ulle.de

RotRigo
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Beitrag: # 334269Beitrag RotRigo
1.3.2006 - 16:56

18.5.2005 (Giro – 11.Etappe) – Ruhetag Nummer 1,5:
Morgen geht es bei der ersten Bergankunft des Giro richtig zur Sache, doch heute führte uns die Strecke noch einmal über 210 topfebene Kilometer. Für alle, die sich am Ruhetag nicht so richtig entspannen konnten gab es also noch einmal die Gelegenheit sich etwas auszuruhen, denn erstens war die Strecke leicht und zweitens war von vorn herein klar, dass die Sprinterteams die Etappe unter sich ausmachen wollten. Auch angesichts des schlechten Wetters (Regen und 16°C) wagte den ganzen Tag über niemand einen Ausreißversuch und das Tempo blieb sehr gemächlich. Ich rollte im Feld umher und versuchte möglichst oft in der Nähe von Damiano Cunego zu fahren, da ich erwartete, dass sich der Italiener morgen nicht lang in meiner Gruppe aufhalten, sondern schon früh sein Heil in der Flucht suchen würde.
Bild
Während ich Cunego und Pereiro relativ häufig zu Gesicht bekam blieb Ivan Basso heute aus meinem Sichtkegel fern. Ihn hatte ich in der letzten Nacht im Traum schon oft genug beäugt und so musste ich mir heute auf dem Rad gewiss nicht noch mehr Angst einflößen lassen.
Es sei mir verziehen, dass ich heute nicht viel schreibe, denn angesichts der Tatsache, dass es morgen sehr hart werden wird will ich nun bald ins Bett gehen. Erwänt werden sollte aber dennoch, dass Heinrich im Massensprint ein sehr gutes Bild abgeben konnte und Platz vier belegte. Den Sieg holte, wie sollte es auch anders sein, Alessandro Petacchi vor Robbie McEwen und Cipollini’s Anfahrer Daniele Colli.
Bild

Ergebnis:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 4h48'19
2 Robbie McEwen Davitamon - Lotto s.t.
3 Daniele Colli Liquigas - Bianchi s.t.
4 Heinrich Haussler Gerolsteiner s.t.
5 Ivan Quaranta Domina Vacanze s.t.

Außerhalb des Giro’s konnte ich noch ein anderes Ergebnis erhaschen, dass unseren Teamchef sicher auch sehr glücklich machte: Packo Wrölich hat heute bei der Katalanischen Woche die dritte Etappe im Massensprint gewonnen. In der Gesamtwertung liegen in Spanien dank des Triumpfs im Mannschaftszeitfahren vier Discovery-Fahrer gleichauf vorn: Manuel Beltran führt vor Lance Armstrong, Jose Azevedo und Jose Luis Rubiera.

RotRigo
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Beitrag: # 334270Beitrag RotRigo
1.3.2006 - 17:00

Somit melde ich mich also nach exakt einem Monat Klausur-bedingter Pause in der AAR-Welt zurück. Jetzt gilt es zu hoffen, dass ich möglichst viele bestanden und somit möglichst wenig Klausuren nachschreiben muss, damit nicht gleich die nächste Pause auf uns wartet... ;)

Danke übrigens für das Lob, "Uflacker". Es ist schön zu hören, wenn andere ganze Tage opfern um meinen Worten zu lauschen. :D

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