Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt /15.2.07

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 325399Beitrag udo_bölts
5.1.2006 - 15:06

28. Mai 2005

4. Etappe Bayern Rundfahrt und Das Aktuelle Sportstudio

Heute war wieder ein sehr ereignisreicher Tag. Zunächst einmal stand heute das wohl vorentscheidende 19 Kilometer lange Einzelzeitfahren der Bayern Rundfahrt auf dem Programm.

Bild

In unserem Team machten sich vor allem Bart und Mathieu Hoffnungen auf eine vordere Platzierung. Der große Favorit hieß jedoch Uwe Peschel. Von meinem Zeitfahren wollte ich mich mal überraschen lassen.

Während ich noch beim Warmfahren war, befanden sich Rik und Christian von unserem Team bereits auf der Strecke. Da sie in der Gesamtwertung jedoch schon weit zurücklagen und auch keine ausgewiesenen Zeitfahrer waren, ließen sie es heute sehr locker angehen. Dementsprechend war auch ihre Endzeit.
Schon recht früh sollte es heute interessant werden, da fast über 70 Fahrer innerhalb einer Minute in der Gesamtwertung lagen.
Die erste starke Zeit kam von Tobias Steinhauser. Der T-Mobile Profi kam im Ziel mit 20`38 an, was Bestzeit bedeutete.

Bild

Bei mittlerweile leicht einsetzendem Regen kam auch Uwe Peschel, der große Favorit, ins Ziel, wo er jedoch eine Sekunde hinter Steinhauser zurückblieb. Das war schon etwas überraschend.

Bild

Nach 25 gestarteten Fahrern ging nun Frank van Dulmen von meinen Team ins Rennen. Er zeigte eine gute Leistung und lag im Ziel mit 1`16 Rückstand auf Rang 10.

Kurze Zeit darauf gingen unsere beiden Asse, Bart und Mathieu auf die Strecke. Beide lagen nach der ersten Zwischenzeit bie Kilometer 10 sehr gut platziert auf den Rängen 2 und 4.

Bild

Während Bart in Richtung Ziel leider etwas nachließ und am Ende 43 Sekunden Rückstand hatte, zeigte Mathieu auch eine zweite gute Hälfte und hatte im Ziel nur 22 Sekunden Rückstand.

Bild

Nachdem ich das tolle Ergebnis meiner Teamkollegen mitbekommen hatte, ging ich sehr motiviert an den Start. Ich hatte mir doch einiges vorgenommen.
Doch bereits auf den ersten Metern merkte ich, dass sich meine Beine ziemlich schlapp anfühlten. Hatte ich beim Warmfahren übertrieben?Oder bin ich schon wegen heute Abend nervös? Mir ging sovieles durch den Kopf.

Bild

Als ich meine Zwischenzeit hörte war ich jedoch fast erschrocken. Rang 32 mit 43 Sekunden Rückstand, und das ganze auf nicht einmal 10 Kilometern.
Jetzt ging bei mir gar nichts mehr. Meine Beine machten zu und mein Kopf war total leer. Die letzten Kilometer kämpfte mich ins Ziel um dann zu sehen, dass ich mit 1`56 Rückstand im Ziel auf Rang 47 lag. Wie peinlich.

Bild

Ohne Kommentar verschwand ich recht schnell in den Teambus, wo Stefan schon auf mich wartete. Er hatte schon von meiner schlechten Zeit gehört und versuchte mich nun etwas aufzubauen. Es tat schonmal gut ihn wieder zu sehen und recht schnell hatte ich mich wieder gefangen.

In der Zwischenzeit ging das Rennen weiter. Unsere Trümpfe waren ja bereits alle im Ziel. Rudi und Alain fuhren noch ein ordentliches Rennen aber keiner konnte eine vordere Platzierung herausfahren.

Interessant wurde es noch einmal am Schluss, als Olaf Pollack auf die Strecke ging.

Bild

Dass Olaf Zeitfahren kann, das wusste ich, dass er aber so stark ist, damit hätte ich nicht gerechnet. Nach 18 Kilometern schob er sich auf Rang 3 in der Tageswertung und verdrängte somit meinen Teamkollegen Mathieu.

Als letzter Fahrer ging Torsten Schmidt von Gerolsteiner auf die Strecke. Torsten hatte ja noch etwas Vorsprung in der Gesamtwertung und musste so bei der immer nasser werdenden Straße nicht alles riskieren.

Bild

So reichte ihm Rang 6 in der Tageswertung um seine Gesamtführung zu verteidigen.

Bild

In der Gesamtwertung führt Schmidt nun mit 23 Sekunden vor Olaf Pollack. Mathieu liegt auf Rang 6 mit 56 Sekunden Rückstand, während ich als 80. gar nichts mehr mit dem Ausgang des Rennens zu tun haben werde.

Relativ schnell nach dem Zeitfahren stiegen Stefan und ich in den ZDF Hubschrauber um zum Aktuellen Sportstudio nach Mainz geflogen zu werden.
Wir waren beide etwas nervös, aber als wir dann am Abend in der Sendung waren, legte sich das Lampenfieber recht schnell.
Die Sendung wurde diesmal natürlich vom größten Radsportexperten überhaupt, Rudi Cerne, moderiert.
Nach einem warmen Applaus des Publikums (ob die uns überhaupt kannten) ging auch schon gleich das Gespräch los. Schon die Eröffnungsfrage war typisch. Wir wurden nach Jan Ullrich gefragt, wie er denn in Form sei und ob wir ihm den Toursieg zutrauen würden. Ich antwortete kurz, dass ich in diesem Jahr leider kein Rennen mit ihm bestreiten durfte, ich jedoch der festen sei, dass er es dieses Jahr auch gegen einen Lance Armstrong packen könne.
Danach kam ein kurzer Videobeitrag über Stefan und mich, wo noch einmal unsere tollen Rennen bei Rund um Köln, Rund um den Henninger Turm, Friedensfahrt und der Flandern Rundfahrt gezeigt wurden.

Anschließend wurden wir beide darauf angesprochen, wie wir uns unsere überraschenden Erfolge erklären konnten. Wir beide zogen das tolle Teamklima heran und dass wir ganz unbefreit auftreten konnten.
Die nächste Frage war an Stefan gerichtet. Cerne hatte von angeblichen Wechselgerüchten um Stefans Person gehört. Bei dieser Antwort zögerte Stefan kurz um dann zu sagen, dass es natürlich sein Traum sei in der ProTour zu fahren, und dass die beiden deutschen ProTour Teams bereits losen Kontakt zu ihm gehabt hätten. Zu T-Mobile wollte er jedoch nicht zurück und er wollte auch abwarten, ob das Team Shimano den Aufstieg in die ProTour schaffen könnte. Von den Kontakten zu Gerolsteiner hatte Stefan mir gar nichts erzählt. Ich war schon ein wenig enttäucht, dass Stefan das Team und mich eventuell verlassen wollte, jedoch ließ ich mir zunächst nichts anmerken.
Auch ich wurde auf meine Zukunft angesprochen. Ich gab Cerne eine klare Ansage, dass ich noch bis Ende 2006 Vertrag bei Shimano hätte und diesen auch Erfüllen werde.
Zum Schluss teilten wir noch mit, dass wir als nächstes geim GP Schwarzwald und dem GP Kanton Argau an den Start gehen würden. Danach wurden wir vom Publikum verabschiedet.
Ich denke wir haben uns hier gut präsentiert, jedoch muss ich bei der Sache mit Stefan noch einmal nachfragen.
Jetzt geht es aber erstmal wieder in den Hubschrauber um zurück nach München zu fliegen, da morgen die letzte Etappe der Bayern Rundfahrt ansteht.

______

Gesamtstand Bayern Rundfahrt nach 4 Etappen:

1. Schmidt (GST)
2. Pollack (TMO) +23
...
6. Heijboer (SHM) +56
...
10. Voskamp (SHM) +1`17
...
80. Adamietz (SHM) 2`31
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 325819Beitrag udo_bölts
7.1.2006 - 21:18

29. Mai 2005

5. Etappe Bayern Rundfahrt

Nachdem dem stressigen aber auch unterhaltsamen Vortag stand heute wieder der triste Alltag auf dem Programm. Für mich ging es heute um gar nichts mehr, da ich in der Gesamtwertung schon zu weit zurücklag. Für meine Teamkollegen Mathieu und Bart ging es heute jedoch noch um den Gesamtsieg, da sie in der Gesamtwertung noch unter den besten 10 lagen. Das sehr hügelige Profil war aber nicht gerade auf sie zugeschnitten.

Bild

Ich hatte mich schon auf einen ruhigen Tag eingestellt, da teilte mir Piet Hoekstra mit, dass ich heute für die Fluchtgruppen zuständig sei. ,,Na super, dachte ich mir." Damit war mein Plan natürlich zunichte.
Gleich zu Beginn wurde sehr aggressiv gefahren und es folgte Attacke auf Attacke. Ich ging so oft es ging mit und hatte auch das Glück in der richtigen Gruppe zu sitzen.

Bild

Zunächst waren wir eine 6köpfige Spitzengruppe, jedoch konnten noch ein paar Fahrer aufschließen und so waren wir dann am Ende 10 Mann. Auch in unserer Gruppe war der 7. der Gesamtwertung, Jens Renders. Das versprach Spannung.

Im Feld lies man uns überraschenderweise zunächst einmal ziehen und da unsere Gruppe recht gut harmonierte, konnten wir unseren Vorsprung auf das Feld 117 Kilometer vor dem Ziel auf 1`30 ausbauen.

Bild

So langsam jedoch merkte ich, wie meine Kraft nachlies. Ich konnte nur noch sehr selten in die Führungsposition gehen. Gerade in den Anstiegen musste ich richtig beißen.
Noch schlechter schien es Christian, eigentlich ein guter Kletterer, zu gehen. Schon in den ersten Anstiegen verlor er den Kontakt zum Hauptfeld. Da war mir klar, dass das auch für ihn ein langer Tag werden würde.

Bild

93 Kilometer vor dem Ziel war es dann um unseren Fluchtversuch geschehen. Das Hauptfeld hatte auf den letzten Kilometern das Tempo doch deutlich erhöht und auch die Harmonie in unserer Gruppe war dahin. So begann das Rennen 93 Kilometer vor dem Ziel bei Null, ich jedoch war da quasi aus dem Rennen.

Bild

Im zweiten schweren Anstieg des Tages kam es dann zu erneuten Attacken im Feld. 76 Kilometer vor dem Ziel schaffte es ein Trio sich abzusetzen.

Bild

Die Namen der drei Ausreißer bekam ich nicht mit. Ich war zu sehr mit mir und dem Anstieg beschäftigt. Bis 62 Kilometer vor dem Ziel konnte das Trio seinen Vorsprung auf das Hauptfeld, in dem ich mich noch immer befand, auf 1`25 ausbauen.

Kurze Zeit später war es jedoch um mich geschehen. Ich musste den Rettungsanker werfen und fiel 57 Kilometer vor dem Ziel aus dem Hauptfeld heraus. Da kam natürlich Freude auf.

Bild

Über Funk hörte ich nur noch, dass das Spitzentrio eingeholt wurde und es nach und nach verschiedenen neuen Spitzen gab, die jedoch nicht von großer Dauer waren.

Bild

Die entscheidende Attacke des Tages kam gut 20 Kilometer vor dem Ziel, als sich eine gut 10 Fahrer starke Gruppe aus dem Hauptfeld absetzen konnte.

Bild

Bis 8 Kilometer vor dem Ziel reduzierte sich die Spitze auf 6 Fahrer. Einer davon war Kurt van de Wouver, der eine weitere Attacke setzte.

Bild

Diesen Angriff konterten jedoch seine Kontrahenten . Dem nächsten Angriff von Stuart O'Grady konnte allerdings niemand etwas entgegensetzen und so gewann der Australier die Königsetappe der Rundfahrt.

Bild

Dadurch konnte der Sprinter auch die Gesamtwertung gewinnen. Mathieu und Bart konnten heute leider nicht in Erscheinung treten und verloren ihre guten Plätze in der Gesamtwertung. Mathieu lag am Ende als Bester des Teams in der Gesamtwertung auf Rang 16, Bart wurde 20. Ich war nicht nur heute, wo ich über 23 Minuten kassierte, weite abgeschlagen und landete in der Gesamtwertung nur auf Rang 88.
Übrigens ging heute ja auch der Giro D'Italia zu Ende. Dort zeigte das Discovery Team schon einmal seine Stärke und konnte mit Savoldelli und Popovych einen Doppelsieg feiern. Rang 3 ging an Garzelli.
Während ein Teil des Teams bei der Luxemburg Rundfahrt antritt, habe ich noch ein paar Tage länger frei und starte erst beim GP Schwarzwald wieder. Dort werde ich besser sein als Rang 88, versporchen.

_____

5. Etappe Bayern Rundfahrt:

1. O'Grady (Cof)
2. Van de Wouver (MRB) +30
3. Kopp (Wie) +30
4. Sörensen (CSC) +30
5. Failli (NSM) +1`38
...
24. Kemna (SHM) +4`15
...
88. Adamietz (SHM) +23`05

Endstand Bayern Rundfahrt:

1. O'Grady (Cof)
2. Dopp (Wie= +39
3. Sörensen (CSC) +1`20
4. Van de Wouver (MRB) +1`33
5. JP Rodriquez (CVE) +1`57
...
16. Heijboer (SHM) +4`26
...
20. Voskamp (SHM) +4`47
...
88. Adamietz (SHM) +25`43

Endstand Giro D'Italia:

1. Savoldelli (DSC)
2. Popovych (DSC) +3`00
3. Garzelli (Liq) +9`42
4. Di Luca (Liq) +10`19
5. Caucchioli (CA) +13`32
6. Mayo (Eus) +13`48
7. Rogers (QST) +13`50
8. Van Huffel (DVL) +14`28
9. Menchov (Rab) +16`45
10. Cioni (Liq) +20`55
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 326611Beitrag udo_bölts
13.1.2006 - 15:31

@ All: eines vorab: In nächster Zeit kann ich wieder nur übers Wochenende schreiben und auch nicht so oft, da es jetzt wieder in die Klausurenphase geht.

3. Juni 2005

Morgen steht ein weiteres Heimspiel für mich auf dem Programm. Der hügelige Grand Prix Schwarzwald wäre eigentlich ideal für mich - wenn doch nur die Form etwas besser wäre.
Während ich schon in Freiburg bin, sind einige Fahrer des Teams in Luxembourg bei der dortigen Landesrundfahrt am Start. Bei den ersten beiden Sprintankünften konnten unsere Jungs jedoch nicht in die Entscheidung eingreifen. Rik Reinerink, unser Mann für die Sprints, kam leider nur auf die Plätze 9 und 15. Aber noch haben die Jungs ja zwei Tage Zeit um für ein Erfolgserlebnis zu sorgen.
4 Fahrer des Teams sind zur Zeit in Amerika und nahmen heute an den Wachovia USPRO Classics teil. Besonders toll finde ich, dass die Japaner auch bei diesem Rennen dabei sind. Sollen die sich doch mal mit dem Jet-Lag rumschlagen. Den Sieg sicherte sich übrigens Kurt-Aslve Arvesen von CSC. Rudi landete auf Rang 11, Julien Smink wurde in seinem Comeback Rennen nach seinem schweren Sturz guter 16. Die Japaner waren erwartungsgemäß weit zurück.
Zum Glück haben die beiden nur einen Einjahresvertrag unterschrieben. Hoffentlich werden die Verträge dort nicht mehr verlängert.
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 326771Beitrag udo_bölts
14.1.2006 - 16:01

4. Juni 2005

GP Schwarzwald

Heute stand das wohl schwerste Eintagesrennen in Deutschland auf dem Programm. Leider waren nur wenige Teams am Start und die deutschen Teams Gerolsteiner und T-Mobile schickten auch nur ihre zweite Garde. Das konnte uns vom Shimano Team jedoch nur recht sein. Neben mir nahmen noch Stefan, Christian, Alain und Laurens am Rennen teil.

Bild

Für den heutigen Tag hatten wir keine feste Taktik. Es sollte für den Fahrer gefahren werden, der sich am Stärksten fühlte.

Das Rennen beginn gleich brutal schwer. Es gab keine lange neutrale Zone, sondern es ging gleich mächtig bergauf. Das war natürlich Gift für die Muskulatur.

Bild

Stefan und ich fuhren recht weit vorne im Feld um immer auf der Höhe des Geschehens zu sein. Das Tempo im Feld machte das Panaria Team, das hier mit seinem besten Team, um die Kletterer Sella, Perez Cuapio und Mazzanti, angetreten war.

Bild

Durch das schnelle Tempo des Panaria Teams gab es lange Zeit keine ernshaften Attacken. Erst 70 Kilometer vor dem Ziel kam etwas Leben in das Renngeschehen.
3 Fahrer konnten sich vom Feld absetzen. Von unserem Team versuchte Alain hinterherzugehen, doch leider war der Anstieg etwas zu steil für ihn und er konnte so den Anschluss zu den Ausreißern nicht schaffen.

Bild

Somit bildete sich also eine 3köpfige Spitzengruppe, in der jedoch kein Favorit vertreten war. Teilweise konnte das Trio einen Vorsprung von knapp einer Minute herausfahren, doch allzu weit wollte man sie dann doch nicht ziehen lassen.

Bild

Das Team Panaria erhöhte im Hauptfeld noch einmal das Tempo, was zum einen dazu führte, dass 60 Kilometer vor dem Ziel die Ausreißer wieder eingeholt wurden und zum anderen, dass das Hauptfeld komplett auseinanderflog.

Bild

Während sich in der ersten Gruppe fast nur Panaria Fahrer und Profis vom polnischen Action Ati Team befanden, waren Stefan und ich leider nur in der 3. großen Gruppe. Da hatten wir eindeutig geschlafen.

Bild

In einem kurzen Dialog teilte mir Stefan mit, dass er sich heute eigentlich recht gut fühlte. So sorgte ich für die Tempoarbeit in unserer Gruppe um Stefan die Chance zu geben wieder in die erste große Gruppe hineinfahren zu können.

45 Kilometer vor dem Ziel lag die Gruppe von Stefan nur eine Minute hinter der Panaria Gruppe. Da war also noch alles möglich. Ich konnte in dieser Gruppe leider nicht mehr mithalten und fiel nach getaner Arbeit zurück.

Bild

Jetzt war ich einmal mehr auf den Tourfunk angewiesen, der von einer Attacke an der Spitze des Feldes berichtete.

Bild

Ein Mr. Bookmaker Fahrer und ein Profi von Domina Vacanze hatten sich an die Spitze des Feldes gesetzt. Dies war jedoch nur von kurzer Dauer,da Panaria die Attacke erneut kontern konnte.
Wie ich über unseren internen Funk hören konnte, hatte Stefan den Kontakt zur Spitze fast geschafft, doch da platzte sein Motor. Schade für Stefan.

Bild

Die entscheidende Attacke des Tages kam dann gut 15 Kilometer vor dem Ziel. Da setzten sich Emanuele Sella und Marco Fertonani aus der Spitzengruppe ab und wurden erst wieder bei der Siegerehrung gesehen.

Bild

Am Schlussanstieg war Sella der etwas stärkere Fahrer und konnte sich so den Sieg beim GP Schwarzwald sichern.

Bild

Diese Sieg geht absolut in Ordnung, wenn man bedenkt, dass das Panaria Team von Sella heute den ganzen Tag hart gearbeitet hat.
Stefan kam auf einem ordentlichen 18. Rang ins Ziel, ich wurde 27. mit über 5 Minuten Rückstand.

Bild

Das Rennen heute war echt brutal schwer. Ich wusste gar nicht, dass ein 168 Kilometer langes Rennen so anspruchsvoll sein kann. Aber groß erholen kann ich mich nicht, denn morgen starte ich schon wieder in der Schweiz beim GP Kanton Argau, der vom Profil her mit dem heutigen Rennen vergleichbar ist.
Bei der Luxembourg Rundfahrt ging es uns heute allerdings etwas besser. Beim heutigen Einzelzeitfahren, dass Dario Frigo gewinnen konnte, belegten Frank und Mathieu die Plätze 5 und 6. In der Gesamtwertung liegt Frank sogar auf Rang 2 mit 3 Sekunden Rückstand. Vielleicht geht da ja morgen noch was
_____________

GP Schwarzwald:

1. Sella (Pan)
2. Fertonani (DVE) +7
3. Mazzanti (Pan) +1`03
4. F. Gonzales (Pan) +2`05
...
18. Schumacher (SHM) +3`40
...
27. Adamietz (SHM) +5`19
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 326810Beitrag udo_bölts
14.1.2006 - 21:43

5. Juni 2006

GP Kanton Argau

Momentan geht es mit den schweren Rennen echt Schlaf auf Schlag. Gestern der schwere GP Schwarzwald und heute ein brutal schweres Eintagesrennen in der Schweiz.
Vom Profil her ähnelten sich die beiden Rennen von heute und gestern doch sehr. Auch heute sah das Streckenprofil keine großen Erholungen für die Fahrer vor, es ging laufend hoch und runter.

Bild

Für das heutige Rennen gab Piet Hoekstra eine besondere Taktik aus. Da das Fahrerfeld sehr stark besetzt war, wollten wir nicht bis zum Schluss warten um uns in Szene zu setzen, sondern schon früh angreifen. So sollten Stefan oder ich in den ersten Gruppen mitgehen und hoffen, dass man sie ziehen lassen würde.

Zunächst einmal schien die Taktik aufzugehen, denn in der ersten Gruppe, die sich nach dem Start vom Feld absetzen konnte war ich vertreten. Mit 3 weiteren Fluchtgefährten konnte ich mich vom Feld absetzen.

Bild

Das Feld lies uns zunächst wirklich ziehen und so konnten wir unseren Vorsprung innerhalb kürzester Zeit auf über 3 Minuten ausbauen. Das Peloton nahm uns anscheinend nicht wirklich ernst, denn 110 Kilometer vor dem Ziel betrug unser Vorsprung schon über 7 Minuten.
Zu diesem Zeitpunkt harmonierte unsere Gruppe noch sehr gut und auch meine Beine fühlten sich noch recht frisch an.

So langsam aber schien man nun im Feld unruhig zu werden. Über Funkt hörte ich, dass sich nun mehrere Teams an der Verfolgung beteiligten und so ging unser Vorsprung langsam aber konstant zurück.
Sekunde um Sekunde mussten wir an das heranstürmende Feld abgeben, bis 35 Kilometer vor dem Ziel die Begleitfahrzeuge angehalten wurden. Da war mir klar, dass die Flucht gleich vorbei sein würde.
Kurze Zeit später war es dann um uns in der Spitzengruppe geschehen. Wir reichten uns kurz die Hand und gingen dann im jedoch schon recht kleinen Feld unter.

Bild

Ich schaute mich ein wenig im Feld um und suchte nach Teamkollegen - vergebens. Die blauen Trikots gehörten leider alle zum Lampre Team. Somit war ich also für die letzten 30 Kilometer auf mich alleine gestellt.
Das Tempo in der gut 30 Fahrer großen Spitzengruppe war nun brutal hoch, ich hielt noch recht lange den Kontakt, doch an einem brutalen Anstieg gut 15 Kilometer vor dem Ziel war es dann um mich geschehen. Es ging einfach nicht mehr. Ich musste die Spitze ziehen lassen.

Bild

Doch zum Glück war ich nicht alleine. Direkt vor mir gingen weitere Fahrer fliegen. Mit diesen bestritt ich dann die letzten Kilometer in Richtung Ziel.

Den Tagessieg machte übrigens eine 15 Fahrer große Gruppe unter sich aus. Im Sprint hatte Stefano Garzelli die schnellsten Beine und gewann vor Eddy Mazzoleni und Luca Mazzanti.

Bild

Ich kam 4 Minuten nach dem Sieger ins Ziel und belegte Rang 35. Damit war ich nicht einmal unzufrieden. Bei dieser starken Konkurrenz konnte ich damit gut leben.

Bild

Ich war heute übrigens bester unseres Teams, denn Stefan kam heute nur auf Rang 42.

Das Rennen war heute echt brutal schwer und noch eine Stufe härter als der GP Schwarzwald. Jetzt bin ich erst einmal froh, dass ich 4 Tage Ruhe habe, bis der nächste Wettkampf ansteht. Dann treten wir in Portugal bei einer kleineren Rundfahrt über 3 Tage an.
Achja, heute ging auch die Luxembourg Rundfahrt zu Ende. Leider konnten Frank und Mathieu ihre guten Ausgangsposition nicht verteidigen und verloren auf der schweren Schlussetappe noch einiges an Zeit. Die Rundfahrt gewann Kurt Van de Wouwer, Mathieu als bester des Teams wurde 22.

__________

Endstand GP Kanton Argau:

1. Garzelli (Liq)
2. Mazzoleni (Lam)
3. Mazzanti (Pan)
...
35. Adamietz (SHM) +4`00
...
42. Schumacher (SHM) 7`11

Endstand Luxembourg Rundfahrt:

1. Van der Wouwer (MRB)
2. Gustov (Fas) +28
3. Frigo (Fas) +43
4. Trentin (Cof) +47
5. R. Verbrugghe (QST) +47
...
22. Heijboer (SHM) +2`26
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 326885Beitrag udo_bölts
15.1.2006 - 15:23

10.6.2005

Correios de Portugal

Heute stand die erste Etappa der Correios de Portugal auf dem Programm, im Übrigen mein erstes Rennen auf portugiesischem Boden überhaupt.
Wir waren bereits vor 2 Tagen angereist, um uns an die schlechten Betten in den Hotels zu gewöhnen. Da hat man wirklich brutal schlecht geschlafen.
Aber heute mussten wir uns auf die erste Etappe der dreitägigen Rundfahrt konzentrieren. Das Profil war recht flach, jedoch gab es 10 Kilometer vor dem Ziel einen kurzen aber giftigen Anstieg. Dort sollten Stefan und ich unser Glück versuchen.

Bild

Achja, neben Stefan und mir gingen auch noch Mathieu, Frank, Igor, Rudi, Marco und Julien an den Start.

Gleich zu Beginn des Rennens gingen sehr viele Attacke. Eine Gruppe, in der auch Marco vertreten war, sah sehr vielversprechend aus, wurde dann jedoch nach wenigen Kilometern wieder eingeholt.

Bild

Ich hatte mir für diese nicht allzu schwere Rundfahrt einiges vorgenommen. Meine Form kommt langsam zurück und meine Beine fühlen sich wieder besser an.
Da das Feld bei der ersten Sprintwertung des Tages noch beisammen war, hielt ich einfach mal mit rein und wurde sogar zweiter, was ein paar Bonussekunden für mich bedeutete.

Bis 60 Kilometer vor dem Ziel war das Feld noch zusammen, da wurde es mir doch zu langweilig. Ich wollte einmal testen, wie die Konkurrenz auf meine Attacke reagieren würde. So trat ich an und nur zwei Fahrer konnten zunächst folgen.

Bild

Innerhalb von 5 Kilometern konnten wir 50 Sekunden auf das Feld herausfahren und auch an der zweiten Sprintwertung, die ich gewinnen konnte, lagen wir noch vorne.

Hinten im Feld war man sich jedoch einig geworden, dass man uns nicht ziehen lassen wollte und so wurden wir 40 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt. Schade, aber man muss es einfach versuchen.

Bild

Auf den nächsten Kilometern blieb es dann recht ruhig, denn alles konzentrierte sich auf den letzten Hügel kurz vor dem Ziel. Bei uns im Team war klar, dass nun alle für Stefan fahren würden, da meine Attacke doch recht viel Kraft gekostet hatte.

Am letzten Anstieg kam es dann wie von uns erhofft. Stefan griff an und zunächst konnte ihm niemand folgen.

Bild

Bis zur Bergwertung konnte Stefan knapp 40 Sekunden an Vorsprung herausfahren. Das sah doch schon recht gut aus, jedoch waren noch 10 Kilometer zu fahren.

Im Feld gab man nun alles um Stefan einzuholen. Stefan kämpfte wirklich tapfer, doch 800 Meter vor dem Ziel wurde er noch eingeholt. So ein Pech.

Bild

Den Sieg sicherte sich so ein Columbia-Selle Italia Fahrer, ich glaube Di Biase. Stefan wurde noch guter fünfter.

Bild

Ich kam heute als 19. ins Ziel, liege in der Gesamtwertung jedoch auf Rang 4 mit nur 22 Sekunden Rückstand auf den heutigen Etappensieger. Da geht in den nächsten Tagen noch was. Da bin ich mir sicher.

__________

1. Etappe Correios De Portugal:

1. Di Biase (CSI)
2. Dumoulin (A2r)
3. Lewandowski (Ati)
...
5. Schumacher (SHM)
...
12. Kemna (SHM)
...
18. Abakoumov (SHM)
19. Adamietz (SHM)

Gesamt:

1. Di Biase (CSI)
...
4. Adamietz (SHM) +22
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 327353Beitrag udo_bölts
19.1.2006 - 19:05

11. Juni 2005

2. Etappe Correios Portugal

Heute stand die zweite Etappe der Correios Portugal auf dem Programm. Nachdem ich mich durch die Zeitbonifikationen auf der gestrigen Etappe in eine gute Position gebracht hatte, wollte ich diese noch verbessern.

Bild

Vom Profil her schien die heutige 164 Kilometer lange Etappe recht unspektakulär, aber nicht die Strecke sondern die Fahrer machen ja bekanntlich ein Rennen schwer.

Nachdem das Rennen recht ruhig begonnen hatte, bildete sich nach gut 15 Kilometern eine 4köpfige Spitzengruppe, in der von unserem Team Frank vertreten war.

Bild

Zwar konnte das Quartett teilweise einen Vorsprung von 30 Sekunden herausfahren, jedoch wurde die Gruppe von Frank nach kurzer Zeit wieder gestellt.

So schlug nach 42 Kilometern jedoch meine kleine oder auch große Stunde, wie man will. Ich konnte den ersten Zwischensprint des Tages gewinnen und so 6 Sekunden an Zeitbonifikation dazugewinnen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Lange Zeit geschah dann nichts weltbewegendes im Rennen, abgesehen von einigen Manssenpinkelpausen. Erst 68 Kilometer vor dem Ziel kam wieder Bewegung ins Feld. 3 Fahrer hatten sich aus dem Peloton nach vorne verabschiedet.

Bild

Mehr als eine Minute gab man dem Trio jedoch nicht und so wurde die drei Ausreißer 10 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt.

Auf den letzten Kilometern des Tages bereitete sich alles auf einen Massensprint vor. Da unser Sprinter, Rik Reinerink, signalisierte, dass er keine guten Beine hatte, durften wir im Team auf eigene Rechnung sprinten. Gemeinsam mit Marco konnte ich mir eine gute Ausgangsposition für den Sprint verschaffen.
Zwar konnte Mondory von Ag2r die Etappe gewinnen, mit meinem 6. Rang in der Tageswertung war ich jedoch sehr zufrieden. Noch besser war übrigens Marco, der heute 4. wurde. Ich wusste gar nicht, dass der so schnell sein kann.

Bild

Unser gutes Teamresultat vervollständigte heute Julian auf Rang 9. In der Gesamtwertung liege ich jetzt mit nur 16 Sekunden Rückstand auf Rang 3. Da geht hoffentlich morgen auf der Abschlussetappe noch etwas.

_________

Etappe 2:

1. Mondory (Ag2r)
2. Krivtsov (A2r)
3. Bernabeu (CV)
4. Bos (SHM)
...
6. Adamietz (SHM)
...
9. Smink (SHM)

Gesamtwertung:

1. Di Biase (CSI)
2. Mondory (A2r) +12
3. Adamietz (SHM) +16
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 327498Beitrag udo_bölts
21.1.2006 - 12:04

12. Juni 2005

3. Etappe Correios Portugal

Heute stand die dritte und letzte Etappe der kleinen Rundfahrt auf dem Programm. Eigentlich wollte ich heute noch einen Angriff auf den Rundfahrtsieg starten, das Profil schien hierfür jedoch nur schlecht geeignet, denn es gab kaum Anstiege.

Bild

So gab es für mich eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder wieder vorne bei den Zwischensprints mitmischen oder irgendwie die Etappe gewinnen.

Um mir eine gute Ausgangsposition fürs Finale zu verschaffen, sollten wir heute sehr offensiv fahren, um die Konkurrenz zum Arbeiten zu bringen.

Zunächst einmal ging unsere Taktik jedoch voll nach hinten los. Auf den ersten Kilometern attackierte unser Team wie die Weltmeister - jedoch ohne Erfolg. Als es jedoch nach 9 Kilometern zum ersten Zwischensprint kam, da fiel unser Team anscheinend in einen Tiefschlag und so konnte sich der Gesamtführende Di Biase 6 Bonussekunden sichern. Keine Ahnung wo ich mit meinen Gedanken war...Auf jeden Fall gab es erst einmal einen heftigen Rüffel von Piet Hoekstra.

Als kurz darauf die nächste Attacke ging, machten wir es besser. In der neuformierten 6köpfigen Spitzengruppe waren wir mit Marco vertreten. Marco lag in der Gesamtwertung unter den ersten 15 und war somit nicht ganz ungefährlich für den Spitzenreiter Di Biase.

Zunächst einmal schien man bei uns im Feld die Gruppe um Marco nicht ganz ernst zu nehmen, dann nach 60 gefahrenen Kilometern lag die Gruppe schon über 6 Minuten vor dem Feld.

Bild

Den zweiten Sprint des Tages bei Kilometer 63 konnte Marco gewinnen und somit seinen Rückstand in der Gesamtwertung weiter verringern. Momentan war Marco der virtuelle Sieger der Rundfahrt.

Im Feld fing das Team Colombia Selle Italia nun langsam mit der Tempoarbeit an und konnte den Vorsprung 70 Kilometer vor dem Ziel auf 4`30 reduzieren. Laut der Miguelschen-Regel sollte das Feld die Ausreißer somit noch locker einholen können.

Der Vorsprung von Marcos Gruppe wurde immer geringer, 40 Kilometer vor dem Ziel waren es nur noch 2`30.

Auf den nächsten Kilometern wurde der Abstand jedoch nicht mehr geringer, da sich bereits alle Helfer von Di Biase verschlissen hatten. So betrug der Vorsprung der Ausreißer 20 Kilometer vor dem Ziel immer noch 2`15. Das sah doch schon recht gut aus.

Vorne in der Gruppe wurde man sich jedoch recht schnell uneinig und so splittete sich die Gruppe in zwei Teile. Marco war zum Glück in der ersten Gruppe vertreten.

Bild

Bis 2000 Meter vor dem Ziel harmonierte das Trio anscheinend sehr gut, denn es konnte all seine Verfolger auf Distanz halten. Dann kam von Piet das Kommando ,,Attacke" und Marco griff an...

Bild

Marco folgte den Anweisungen und konnte sich von seinen Kontrahenten lösen. Auf den letzten Metern peitschte Piet Marco nach vorne und dieser konnte sich tatsächlich den Etappensieg sichern!!!

Bild

Rang 2 ging mit 24 Sekunden Rückstand an Marcos ehemaligen Fluchtgefährten Muto, auf Rang 3 folgte dann jedoch schon zeitgleich Di Biase, der den Sprint des Hauptfeldes für sich entschied. Mir selbst waren in der entscheidenden Rennphase leider die Hände gebunden, da ich sonst den Sieg von Marco gefährdet hätte.

Im Ziel begann nun die große Rechnerei. Wer hatte die Rundfahrt gewonnen? Blieb Di Biase vorne oder konnte Marco noch vorbeiziehen?....Nach kurzer Rechnerei stand fest, dass Marco die Rundfahrt mit 10 Sekunden Vorsprung gewonnen hatte. Da kannte die Freude bei uns im Team keine Grenzen. Für Marco, einen ganz loyalen Rennfahrer, freute mich dieser Sieg ganz besonders.

Bild

Ich selbst kann mit meinem 6. Rang in der Gesamtwertung auch durchaus zufrieden sein. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man merkt, wie die Form langsam wieder kommt. Jetzt möchte ich diesen Aufwärtstrend natürlich bei der Star Elektrotoer bestätigen.

_______________

Etappenergebnis:

1. Bos (SHM)
2. Muto (Mie) +24
3. Di Biase (CSI)

Endstand:

1. Bos (SHM)
2. Di Biase (CSI) +10
3. Muto (Mie) +36
4. Dumoulin (A2r) +36
...
6. Adamietz (SHM) +40
...
18. Kemna (SHM) +56
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 328421Beitrag udo_bölts
27.1.2006 - 16:20

15. Juni 2005

1. Etappe Star Elektrotoer

Nach unserem erfolgreichen Abstecher in Portugal wollten wir natürlich auch bei unserem Heimrundfahrt, der Star Elektrotoer, einiges bewegen. Da die Entscheidung über den Rundfahrtsieg wohl auf der 2. Etappe, dem 19km langen Einzelzeitfahren fallen würde, wurde für die Rundfahrt unser Zeitfahrspezialist Bart Voskamp nominiert. Auch Stefan, Frank, Mathieu und ich, allesamt recht gute Männer im Kampf gegen die Uhr, sollten auch ein Wörtchen in der Gesamtwertung mitreden. Komplettiert wurde unser Aufgebot für die viertägige Rundfahrt von Rik, Alain und Marco.

Die heutige Auftaktetappe war vom Profil her sehr anspruchslos, doch von den kleinen Rundfahrt war man es ja gewohnt, dass bereits am ersten Tag eine Gruppe mit 30 Minuten Vorsprung ins Ziel kommen könnte. So war also Vorsicht angesagt. Falls es zum erwarteten Massensprint kommen sollte, würden wir natürlich für Rik fahren.

Bild

Das Rennen begann, wie erwartet, sehr nervös. Jeder wollte in der richtigen Gruppe sein. 13 Kilometer lang folgte Attacke auf Attacke, in der wohl jeder Fahrer des Feldes mindestens einmal involviert war, doch dann schien endlich die Gruppe des Tages zu stehen.

Bild

11 Fahrer konnten sich vom Feld absetzen. Von unserem Team hatten wir mit Frank einen aussichtsreichen Kandidaten in der Spitze. Unser Team war mit der momentanen Situation sehr zufrieden.

Andere Teams schien die Rennsituation allerdings nicht so zuzusagen, denn sie machten Tempo im Feld um die Ausreißer schnellst möglich wieder einzuholen. Dies gelang dann auch nach 23 gefahrenen Kilometern.

Wie man es erwarten konnte, gab es im Moment des Zusammenschlusses eine Gegenattacke. 10 Fahrer griffen an und konnten sich vom Feld absetzen. Dummerweise war von unserem Team niemand in der Gruppe. Das war verdammt dumm gelaufen.

Bild

Wir wollten jedoch nicht gleich in die Verfolgung einsteigen, da wir so den ganzen Tag von vorne hätten von vorne fahren müssen. Unser Sportlicher Leiter hoffte auf die Konkurrenz, doch auch diese rührte sich nicht.
So wuchs der Abstand zu den Ausreißern nach 80 gefahrenen Kilometern auf 5 Minuten an.
Jetzt war es jedoch für uns an der Zeit zum reagieren. Piet Hoekstra beorderte Frank, Alain und Marco an die Spitze des Feldes um gemeinsam mit einigen Mr.Bookmaker Fahrern den Rückstand zu den Ausreißern zu reduzieren.
Dies gelang jedoch nur teilweise, denn gut 10 Kilometer vor dem Ziel hatten die Ausreißer noch immer fast 2 Minuten an Vorsprung.
Über Funk hörte ich, dass die Spitzengruppe sich nun auseinander fuhr. Da wir im Feld weiterhin ein konstant hohes Tempo hatten, kamen wir den Ausreißern immer näher. 5 Kilometer vor dem Ziel holten wir sogar die ersten Flüchtligen ein. Nach und nach kamen uns die Fahrer von vorne entgegen.
3 von den Ausreißern konnten wir jedoch nicht mehr einholen und so gewann der Niederländer Ronald Mutsaars von Rabobank die Etappe vor Davide Bramati (QST).

Bild

Wir im Feld wurden zum Glück noch zeitgleich mit dem Tagessieger gewertet, eine vordere Platzierung sprang für uns jedoch nicht heraus. So landete ich auf Rang 13, zwei Ränge hinter Rik.

Pech hatte heute Mathieu, der 5 Kilometer vor dem Ziel stürzte und erst nach längerer Behandlung das Rennen fortsetzen konnte und mit 16 Minuten Rückstand ins Ziel kam.

Heute gehe ich früh ins Bett, denn ich möchte für das morgige, wahrscheinlich entscheidende Einzelzeitfahren topfit sein. Ich habe mir schon einiges ausgerechnet.

____

1. Etappe Star Elektrotoer

1. Mutsaars (Rab)
2. Bramati (QST)
...
11. Reinerink (SHM)
...
13. Adamietz (SHM)
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 328632Beitrag udo_bölts
28.1.2006 - 18:15

16. Juni 2005

2. Etappe Star Elektrotoer

Heute sollte es bei der Star Elektrotoer schon um die berühmte Wurst gehen, denn es stand das 19 Kilometer lange Einzelzeitfahren auf dem Programm.
Von unserem Team sollten heute vor allem Bart, Mathieu und ich glänzen. Mir ging es heute allerdings gar nicht gut. Über Nacht musste ich mich mehrmals übergeben. Nach langen Überlegungen entschied sich die Teamleitung dann doch dazu mich an den Start zu schicken. Allerdings war ich natürlich kräftemäßig sehr gehandicapt.

Bild

Bis ich an den Start ging, dauerte es jedoch noch etwas, da ich aufgrund meiner guter Platzierung vom Vortag eine relativ späte Startzeit hatte.
Für unser Team ging es zunächst recht gut los. Mathieu hatte sich anscheinend gut von seinem Sturz vom Vortag erholt und lag nach 22 im Ziel angekommenen Fahrern auf Rang 2. Ebenfalls stark fuhr Frank Van Dulmen, der die schnellste Zwischenzeit fuhr, im Ziel jedoch mit 40 Sekunden Rückstand auf den bis dato Führenden Eddy Seigneur nur auf Rang 5 lag. Zu diesem Zeitpunkt waren 40 Fahrer im Ziel.
Enttäuscht waren wir etwas vom Auftritt von Bart Voskamp, der überhaupt nicht seinen Rhythmus fand und im Ziel über 70 Sekunden Rückstand hatte.
Von Pleiten, Pech und Pannen geprägt war der Auftritt von Stefan. Er musste heute insgesamt 6 Mal das Rad wechseln und wurde folglich letzter.
Ganz anders der Auftritt vom CSC Fahrer David Zabriskie. Der Amerikaner hatte seine Zeitfahrqualitäten bei Bjarne Riis noch einmal deutlich verbessern können und fuhr ein furioses Rennen.

Bild

Bereits auf der Autobahnbrücke hatte er den vor sich gestarteten McCartney, der bis dato die Zwischenbestzeit hiel im Visier und überholte ihn kurze Zeit später.
Im Ziel hatte Zabriskie fast 1`30 Vorsprung auf McCartney. Wahnsinn was Bjarne aus den Fahrern alles rausholt. Das würde mir bestimmt auch gut tun.

Nach 65 im Ziel angekommenen Fahrern sah es in der Tageswertung wie folgt aus:

Bild

So langsam rückte dann mein Start näher. Bereits auf der Rampe merkte ich, dass das heute ein ganz schwerer Kampf gegen die Uhr geben würde. Mein leichter Virus hatte mir die komplette Kraft entzogen.

Bild

Die ersten Meter waren brutal schwer. Ich hatte das Gefühl, als ob heftiger Gegenwind herrschen würde, dabei war es windstill. Ich kam einfach nicht vom Fleck. Bereits bei der ersten Zwischenzeit bei KM 9 lag ich über eine Minute hinter Zabriskie zurück.
Noch schlimmer wurde es an der Autobahnbrücke. Die knapp 7% Steigung kam mir vor wie der Angliru. Da ging absolut gar nichts mehr.

Bild

Ich war heilfroh als ich im Ziel war. Mit über 3 Minuten bedeutete das am Ende ein Platz um 50. Damit war ich natürlich überhaupt nicht einverstanden, auch wenn ich durch meinen Infekt einen guten Entschuldigungsgrund hatte.
Der Tagessieg ging ganz souverän an Zabriskie, der nun auch deutlich in der Gesamtwertung führt.
Ob ich morgen noch an den Start gehe ist ungewiss. Mal sehen wie ich heute nacht schlafen werde. Gut schlafen ist hoffentlich die halbe Miete.

__________

2. Etappe Star Elektrotoer

1. Zabriskie (CSC)
2. McCartney (DSC) +1`29
3. Roesems (DVL) +1`31
...
8. Heijboer (SHM) +2`25
...
27. Van Dulmen (SHM) +2`51
...
52. Adamietz (SHM) +3`19
Bild

Benutzeravatar
pille24
Beiträge: 157
Registriert: 27.11.2005 - 12:28

Beitrag: # 328635Beitrag pille24
28.1.2006 - 18:26

schön geschrieben...&schöne Screens

Aber es heißt das Virus und Ster Elekrotoer...

Mit welcher DB spielst du? Weil das Zeitfahren is ja anscheinend dasselbe wie bei der Tdf...

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 328656Beitrag udo_bölts
28.1.2006 - 19:43

@ Pille: Danke für deine Worte

Es heißt das Virus? Sicher? Also ich denke, dass beides möglich ist. Wenn nicht, dann werde ich das natürlich verbessern (vgl. Das Kommentar bzw. Der Kommentar, geht auch beides). Genauso mit Star und Ster. Ich habe das kurze Tourzeitfahren überall dort eingefügt, wo normal das lange Tourzeitfahren stattfinden würde, denn ein 55km Einzelzeitfahren bei kleinen Rundfahrten wären mir doch etwas unrealistisch.
Bild

Benutzeravatar
pille24
Beiträge: 157
Registriert: 27.11.2005 - 12:28

Beitrag: # 328692Beitrag pille24
28.1.2006 - 23:51

naj beim RSM heißt es halt Ster, deshalb dachte ich es es jheißt auch so.
HAb mal grad bei duden nachgeguckt, und zu meiner Schande kann man auch der Virus sagen, ich weiß aber nicht ob es dann ein unterschied zwischen den Bedeutungen gibt, ist eig auch furz....

Benutzeravatar
mCkROMFOCKA
Beiträge: 4
Registriert: 26.1.2006 - 13:04
Kontaktdaten:

Beitrag: # 328782Beitrag mCkROMFOCKA
29.1.2006 - 20:31

@ pille24

ich würde auch sagenm dass es egal ist ob der oder das Virus!

@ udo_bölts

echt guter AAR! Ehre wem Ehre gebührt.

mck
EINMAL. FÜR IMMER. AUF EWIG.
EWIGE TREUE DEM SK STURM!!

DIE NUMMER 1 IN GRAZ! SO WAR ES UND SO WIRD ES IMMER SEIN!

Umzufallen ist keine Schande, nur liegen zu bleiben.

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 329493Beitrag udo_bölts
3.2.2006 - 15:26

17. Juni 2005

3. Etappe Ster Elektrotoer

Heute ging es mir wieder etwas besser. Das gestrige Einzelzeitfahren war schon recht hart für mich. Schon heute früh merkte ich, dass meine Beine sich wieder etwas stärker anfühlten, aber um bei der heutigen Etappe vorne mitfahren zu können, waren sie wohl doch noch zu schwach, denn auf der 3. Etappe sollten wir noch einmal richtig gefordert werden. Insgesamt standen 9 Bergwertungen auf dem Programm. Nur gut, dass wir gestern beim Zeitfahren bereits alle Chancen auf eine gute Gesamplatzierung verspielt hatten. So hatten wir heute keinen Druck und konnten es erst einmal ruhig angehen lassen.

Bild

Zum Glück war die heutige Etappe mit 135 Kilometern recht kurz, aber in der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze.
Bereits an der ersten Bergwertung des Tages gab es die ersten Attacken. Wir schauten uns das ganze erst einmal in Ruhe an und waren folglich auch nicht in der ersten Fluchtgruppe des Tages vertreten. Das neue Spitzenquartett wurde von der Bergziege Cadel Evans angeführt.

Bild

Man ließ die Ausreißer zunächst einmal ziehen und so kannte sich das Quartett zwischenzeitlich einen Vorsprung von 4 Minuten herausfahren.

Gut 65 Kilometer vor dem Ziel kam dann erneut Bewegung ins Hauptfeld. Aus dem Peloton lösten sich weitere Fahrer, die jedoch in der Gesamtwertung schon recht weit zurücklagen. Auch hier waren wir leider nicht vertreten.

So kam es recht schnell zum Zusammenschluss der beiden Gruppen und damit lagen nun, gut 45 Kilometer vor dem Ziel, 8 Fahrer gemeinsam an der Spitze.

Bild

Über Funk kam nun recht schnell die Meldung, dass diese 8er Spitzengruppe schon recht schnell wieder auseinanderflog und sich nun ein Trio, angeführt vom Dänen Sörensen, an der Spitze des Feldes befand.

Bild

Somit hatte das CSC Team des Leaders Zabriskie alle Trümpfe in ihrer Hand, da man mit Sörensen einen Mann in der Spitzengruppe hatte und somit keine Arbeit leisten musste.

Gut 15 Kilometer vor dem Ziel war jedoch auch dieser Fluchtversuch beendet, da sich mehrere Teams um das Tempo im Feld gekümmert hatten um für einen Zusammenschluss zu sorgen.

Jetzt ging es in die entscheidende Phase. Es stand nur noch eine Bergwertung auf dem Programm. Das Feld umfasste zu diesem Zeitpunkt noch ungefähr 50 Fahrer. Von meinem Team waren außer mir noch Stefan und Mathieu mit dabei.

Gleich zu Beginn des Anstieges kam die Attacke van McCartney (DSC), dem schärfsten Konkurrenten von Zabriskie. Unsere Gruppe flog nun komplett auseinander. Leider konnte von uns niemand ganz vorne mitfahren und somit mussten wir heute erneut Schadensbegrenzung betreiben.

An der Spitze hatten sich nun 11 Fahrer gefunden, die den Sieg unter sich ausmachen sollten.

Bild

In dieser Gruppe waren alle Favoriten. Somit war klar, dass sich in der Gesamtwertung nicht viel ändern würde.
Kurz vor dem Ziel konnte sich dann Kirk O'Bee aus dieser Gruppe absetzen und sich somit auch den Tagessieg sichern.

Bild

Trotz des zweiten Platzes von McCartney konnte Zabriskie, der zeitgleich mit seinem amerikanischen Landsmann ins Ziel kam, seine Gesamtführung souverän verteidigen.

Stefan, Mathieu und ich kamen mit knapp 2 Minuten Rückstand auf den Plätzen 14, 22 und 31 ins Ziel.
Natürlich war das für unser Team nicht befriedigend aber dennoch muss ich sagen, dass ich mit meinem Auftreten heute nicht unzufrieden war. Vielleicht geht ja morgen noch was auf der Schlussetappe. Die erscheint mir nicht ganz so schwer. Da könnte man am Ende noch was versuchen.

_____

3. Etappe Ster Elektrotoer

1. O'Bee (Nav)
2. McCartney (DSC) +23
3. Pronk (Rab)
...
14. Heijboer (SHM) +1`52
...
28. Schumacher (SHM)
...
31. Adamietz (SHM)

Gesamt:

1. Zabriskie (CSC)
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 329522Beitrag udo_bölts
3.2.2006 - 17:36

18. Juni 2005

4. Etappe Ster Elektrotoer

Heute stand die Abschlussetappe unserer HeimRundfahrt auf dem Programm. Da wir bis dato kaum etwas gezeigt hatten, hatte uns die Teamleitung bei der Mannschaftssitzung schon etwas Druck gemacht und zumindest eine offensive Fahrweise gefordert.

Bild

Das heutige Profil war ideal für einen erfolgreichen Fluchtversuch. Für frühe Attacken war die Etappe auf ihrer recht flachen Topographie geeignet und die letzten 30 Kilometer gaben noch einmal die Möglichkeiten eine erfolgreiche Attacke kurz vor dem Ziel zu setzen.

Das Wetter spielte heute leider überhaupt gar nicht mit. Es regnete in Strömen. So macht radfahren natürlich nicht besonders viel Spass. Aber der Beruf ist schließlich kein Wunschkonzert.

Auch heute gingen die Attacken schon recht früh los. Wir waren heute sehr aufmerksam und gingen jedem Angriff nach. Es dauerte knapp 25 Kilometer, bis die Fluchtgruppe des Tages stand.

Bild

In der 8köpfigen Spitzengruppe waren wir mit Alain vertreten. Er war für uns der ideale Mann. Er stellte keine Gefahr für die Gesamtwertung da, kommt normal recht passabel über die Hügel und ist endschnell. Da waren die Zeichen für einen möglichen Etappensieg gar nicht so schlecht.

Nach knapp 60 gefahrenen Kilometern sah es für die Gruppe recht gut aus. Fast 7 Minuten Rückstand wurden uns im Hauptfeld angezeigt.

Aus mir unerklärlichen Gründen fingen dann doch einige Teams im Feld mit der Tempoarbeit an. 13 bis 15 Fahrer gingen da durch die Reihe. Kein Wunder, dass der Abstand zur Spitze recht schnell schmolz.
45 Kilometer vor dem Ziel waren es nur noch 1`50

Kurz vor der ersten Bergwertung des Tages roch es also erneut nach Zusammenschluss. Wir wollten uns jedoch nicht so leicht geschlagen geben und schickten Mathieu in die Offensive. Trotz des hohen Tempos im Feld konnte er sich aus dem Peloton lösen und schaffte recht schnell den Anschluss an die Spitzengruppe.

Bild

Mathieu und Alain gaben wirklich alles um die Ausreißer noch ins Ziel zu bringen, aber 20 Kilometer vor dem Ziel war der Ausflug beendet.

Auf den letzten Kilometern hielten das CSC Team und Mr. Bookmaker das Feld zusammen, so dass es zu einem Massensprint kam.

Im Finale sollten wir Rik in eine gute Position bringen, aber dies klappt leider überhaupt nicht. So sprang für Rik am Ende nur Rang 15 heraus. Den Tagessieg sicherte sich Van Dijck vor Degano. Ich belegte am Ende Rang 17.

Bild

In der Gesamtwertung blieb alles beim Alten. David Zabriskie gewann souverän die Rundfahrt. Unser bester Mann war Frank auf Rang 28, ich belegte in der Endabrechnung Rang 38.
Jetzt werde ich mich noch ein paar Tage schonen um dann in Freiburg bei der deutschen Meisterschaft eventuell ein Wörtchen um die Titelvergabe mitreden zu können. Ich denke so selbstbewusst kann ich sein. Übrigens wird es mein erstes gemeinsames Rennen mit Jan Ullrich sein - vorausgesetzt er sagt nicht kurzfristig ab

____

4. Etappe Ster Elektrotoer

1. Van Dijck (MRB)
2. Degano (TBL)
...
15. Reinerink (SHM)
17. Adamietz (SHM)


Endstand:

1. Zabriskie (CSC)
2. McCartney (DSC) +1`17
3. O'Bee (Nav) +1`42
4. Pronk (Rab) +2`20
5. Van Ímpe (Cho) +2`31
...
28. Van Dulmen (SHM) +4`28
...
38. Adamietz (SHM) +4`48
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 329624Beitrag udo_bölts
4.2.2006 - 12:02

25. Juni 2005

Morgen stehen also die Deutschen Meisterschaften auf dem Programm. Auch wenn Stefan, Christian und ich zahlenmäßig den großen Teams von Gerolsteiner, T-Mobile und Wiesenhof unterlegen sind, haben wir uns für morgen einiges vorgenommen.
Seit 2 Tagen sind wir bereits in Freiburg. Das beste an unserem Hotel ist der Name (Zur Sonne). Ansonsten haben wir leider eine ziemliche Absteige erwischt. Vor uns müssen wohl einige Raucher im Zimmer genächtigt haben, denn trotz mehrmaligem Lüften fühlt man sich wie ein Aschenbecher.
Ansonsten haben wir die letzten beiden Tage die wichtigen Passagen der Strecke abgefahren. Gerade im letzten Drittel wird das Rennen doch sehr hügelig. Meiner Meinung nach wird es sicher keinen Massensprint geben.
Jan Ullrich hat übrigens seine Teilnahme bestätigt. Da wird morgen bestimmt ein großes Medieninteresse herrschen. Unser Team möchte natürlich die Medienpräsenz nutzen um uns mal wieder in Erinnerung zu fahren.
Heute fanden übrigens schon die belgischen und niederländischen Meisterschaften statt. Für meine Teamkollegen sprang jedoch nichts heraus. Mathieu wurde 17. in den Niederlanden und Igor wurde 28. in Belgien.
Für das morgigen Rennen wird dann auch unser sportlicher Leiter, Piet Hoekstra, der heute noch in den Niederlanden war, dazustoßen. Er wird uns sicherlich sehr helfen. Vielleicht springt ja ein Platz auf dem Podium heraus. Das wäre natürlich super für unser Team.
Jetzt versuche ich aber in unserem Raucherbunker zu schlafen, dass ich für morgen einigermaßen fit bin.
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 329780Beitrag udo_bölts
5.2.2006 - 17:12

26. Juni 2005

Deutsche Meisterschaften

Heute war der Tag der Deutschen Meisterschaft. Stefan, Christian und ich waren zwar nur ein Mini-Team, aber trotzdem hatten wir uns viel vorgenommen. Gemeinsam mit unserem extra angereisten sportlichen Leiter Piet Hoekstra erarbeiteten wir uns eine gute Taktik für die hügelige Strecke: Christian sollte bei den Attacken mitgehen, während Stefan und ich mich fürs Finale schonen sollten.

Bild

Topfavorit war heute jedoch eindeutig Jan Ullrich. Es war einfach wahnsinn, was da heute für eine Medienpräsenz herrschte. Das Rennen musste sogar 20 Minuten später gestartet werden.
Als es jedoch los ging, dauerte es nicht lang bis zur ersten Attacke des Tages. 4 Fahrer konnten sich zunächst vom Feld absetzen.

Bild

Sehr gut vertreten war das Team Wiesenhof, das mit Kopp und Ralf Grabsch gleich zwei starke Fahrer in der Spitzengruppe hatte. Auch Gerolsteiner war in Form von Heinrich Haussler, meinem ehemaligen U-23 Nationalmannschaftskollegen vertreten. Christian setzte seine Rolle sehr gut um und war ebenfalls in der Spitzengruppe vertreten.
Somit konnten wir uns im Feld erst einmal ein wenig ausruhen. Das Arbeiten lag nun am T-Mobile Team von Jan Ullrich, denn die hatten niemand in der Spitzengruppe dabei.

Nach 90 gefahrenen Kilometern hatte das Spitzenquartett einen Vorsprung von knapp 8 Minuten. Im Feld ließ man es noch immer recht ruhig angehen. So konnte ich die Zeit für einen kurzen Plausch mit Jan Ullrich nutzen. Er erinnerte sich sogar noch an mich. Wir hatten uns ja im Winter im Trainingslager einmal kurz gesehen. Da war ich ihm aber noch kein Begriff. Jetzt aber wusste er Bescheid. Ich wünscht ihm alles Gute für die Tour und fuhr dann wieder zu Stefan.

Bild

In der Folgezeit schickte Jan seine Teamkollegen nach vorne um die Verfolgung der Ausreißergruppe aufzunehmen. Innerhalb kürzester Zeit schmolz der Abstand auf unter 5 Minuten und 40 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht von Christian und Co. beendet.

Bild

Jetzt ging das Rennen in die entscheidende Phase, da die letzten Steigungen des Tages auf dem Programm standen.

Die nächsten Kilometer war ein reines Belauern. Man hatte ständig das Gefühl, dass es zu einer Attacke kommen könnte, doch bis 25 Kilometer vor dem Ziel blieb es noch ruhig.
Dann jedoch ging es richtig zur Sache. Jörg Jaksche griff an. An seinem Hinterrad saßPatrik Sinkewitz und auch Jan Ullrich war mit von der Partie. Während ich vergeblich um den Anschluss kämpfte, erging es Stefan besser,denn er konnte die Attacke zunächst einmal mitgehen.

Bild

Ich musste mich jetzt natürlich zurückhalten, da ich sonst vielleicht noch ein paar Konkurrenten nach vorne gefahren hätte. So blieb ich zunächst einmal in der ersten Verfolgergruppe.

Über Funk hört ich, dass es auf den letzten Kilometern des Tages in der Spitze Attacken über Attacken gab.
Das beste Ende für sich hatte Jörg Jaksche. Seine Attacke gut 9 Kilometer vor dem Ziel war von Erfolg gekrönt und somit wurde Jörg Deutscher Meister und konnte die Erfolgszeit von T-Mobile beenden.

Bild

Kurz darauf kamen Jan Ullrich und Patrik Sinkewitz auf den Plätzen 2 und 3 ins Ziel. Stefan konnte am Ende nicht mehr ganz mithalten und wurde undankbarer Vierter.

Bild

Ein wenig später kam auch ich mit meiner Gruppe ins Ziel. Gemeinsam mit Tobias Steinhauser überquerte ich die Ziellinie und belegte am Ende Rang 12, Christian wurde noch guter 17

Bild

Tja, schade, dass heute nicht mehr für uns herausgesprungen ist. Die Plätze 4, 12 und 17 sind zwar nicht schlecht, aber wir hätten so gerne auf dem Podest gestanden.
Naja, Radsport ist eben kein Wunschkonzert.
Jetzt lasse ich es die nächsten Tage erst einmal etwas lockerer angehen, ehe ich am 6. Juli bei der 5tägigen Trofeo Joaquim Agostinho starten werde. An Portugal haben wir ja gute Erinnerungen....

___________

DM:

1. Jaksche (LSW)
2. Ullrich (TMO) +1`12
3. Sinkewitz (QST)+1`47
4. Schumacher (SHM) +2`25
5. Zabel (TMO) +3`08
...
12. Adamietz (SHM)
...
17. Werner (SHM)
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 330704Beitrag udo_bölts
11.2.2006 - 15:11

3. Juli 2005

Die Tour de France ist mittlerweile in vollem Gange und das Tourfieber, das in Deutschland ausgebrochen ist, hat auch mich erwischt. Ich habe mir meinen Trainingsplan für die nächsten Tage immer so gelegt, dass ich die letzten Minuten der Tour anschauen kann.
Alle Menschen sind natürlich auf das große Duell Jan Ullrich gegen Lance Armstrong gespannt.
Gestern ging das ganze Spektakel dann gleich mit einem 19 Kilometer Einzelzeitfahren los. Am Ende lag Ulle nur 2 Sekündchen hinter Armstrong. Das verspricht Spannung für die nächsten Wochen und zeigt, dass Jan sehr gut in Form ist. Den Prolog gewann übrigens McGee.
Auf der heutigen Flachetappe konnte erwartungsgemäß der Sprintgott Petacchi gewinnen.
Aber auch unser Team war heute im Einsatz. Natürlich nicht bei der Tour, aber heute stand trotzdem auch für uns ein wichtiges Rennen auf dem Programm.
Bei der Trofeo Matteo, die Gabrovski von Miche vor Pellizotti gewinnen konnte, belegte Stefan am Ende einen guten neunten Rang. Pech hatte heute Eelke, der sich bei einem schweren Sturz den Arm brach und mehrere Wochen ausfallen wird. Das ist sehr bitter für ihn und uns als Team.
Bild

udo_bölts
Beiträge: 1023
Registriert: 25.9.2002 - 12:37

Beitrag: # 330816Beitrag udo_bölts
12.2.2006 - 11:59

6. Juli 2005

1. Etappe Trofeo Joaquim Agostinho

Es ist Sommer, wir sind in Portugal und es regnet!! Das darf doch wohl nicht war sein. Ich hatte mich schon so auf das schöne Wetter gefreut...aber nein.
Gemeinsam mit Bart, Julien, Stefan, Igor, Marco, Rik und Laurens bin ich hier bei der 4tägigen Trofeo Joaquim Agostinho am Start.
Heute fand bereits die erste Etappe statt.
Vom Profil her war das wirklich nichts dolles. Es ging fast die ganze zeit flach gerade aus. Da sollte uns das Klima deutlich mehr Probleme machen, denn es herrschte ein brutal hohe Luftfeuchtigkeit.
Für einen möglichen Massensprint hatten wir mehrere Kandidaten dabei, so dass wir kurzfristig entscheiden würden, für wen im Finale gefahren würden.

Bild

Da die großen Sprinter zur Zeit alle bei der Tour de France oder der Österreich Rundfahrt waren, hatten wir uns für den heutigen Tag viel vorgenommen.
So versuchten wir von Anfang an das Feld zu kontrollieren. Dies gelang uns die ersten 20 Kilometer recht gut, aber dann mussten wir doch eine Gruppe ziehen lassen.

Bild

Bei strömenden Regen konnten sich 6 Fahrer vom Feld absetzen. Wir hielten das Sextett, in dem keiner meiner Teamkollegen war, jedoch immer in Reichweite. Mehr als 90 Sekunden Vorsprung gaben wir den Ausreißern nie und so war der Fluchtversuch 17 Kilometer vor dem Ziel beendet.
Im Rennfinale machten sich die Teams für den Massensprint bereit. Über Funk sprachen wir ab, dass wir heute für Rik und Julien fahren würden. 800 Meter vor dem Ziel waren wir mit dem fast kompletten Team recht weit vorne vertreten.

Bild

Aber leider erwischte unser Zug das falsche Hinterrad und somit war der Etappensieg futsch. Den Tagessieg sicherte sich Mikhailov vom Armstrong Team, Rang 2 ging an den Franzosen Olivier. Mein Team musste sich heute mit Rang 4 von Julien und Rang 6 von Rik begnügen. Ich belegte heute Rang 14.

Bild

Nach diesem Rennergebnis sind wir nicht wirklich zufrieden, aber der morgige Tag bietet uns ja erneut die Möglichkeit einen Tagessieg im Massensprint herauszufahren.
Gestern fand bei der Tour übrigens das Armstrongsche Mannschaftszeitfahren statt. Dass sein starkes Team diesen Wettbewerb gewinnen würde war ja klar, aber dass er dem T-Mobile Team von Jan Ullrich fast 2`30 abnehmen würde...Das war wohl schon die Vorentscheidung in der Tour. Aber ich werde Jan auch in den nächsten Wochen die Daumen drücken und seine starke letzte Woche kommt ja noch.

____

1. Etappe Trofeo Joaquin Agostinho

1. Mikhailov (DSC)
2. Olivier (AGL)
3. Torre (LAL)
4. Smink (SHM)
...
6. Reinerink (SHM)
...
14. Adamietz (SHM)
Zuletzt geändert von udo_bölts am 13.2.2006 - 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
Bild

Black Mamba

Beitrag: # 330941Beitrag Black Mamba
13.2.2006 - 1:51

Hab dein AAR erst heute abend entdeckt, ich weiß, Schande über mein Haupt! :D

Aber ist wirklich der Hammer, habe mir gerade die ersten fünf Seiten zu Gemüte geführt und muss wirklich sagen, super stark!!
Trotzdem trägst du jetzt die Schuld daran, dass wir schon viertel vor zwei haben und ich um halb sieben zur Arbeit aufstehen muss, dass wird brutal, aber konnte mich einfach nicht dazu durchringen aufzuhören. ;)

Mach bloß weiter so!

Antworten