Die Karriere des Rot Rigo [L-B-L 2008]

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Moderator: Grabba

RotRigo
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Beitrag: # 326452Beitrag RotRigo
12.1.2006 - 0:02

@orfeus: Merci, aber ich hab doch nie was anderes geschriebe! ;) :lol: :oops:

1.5.2005 Teil 1 (Tour de Romandie) – Entscheidung im Zeitfahren:
Bevor ich erzähle, wie es mir selbst am Henninger Turm heute ergangen ist, will ich noch schnell vom Finale der Tour de Romandie berichten. Dort ist heute etwas passiert, was zwar zu erahnen, dennoch aber irgendwie was ganz Neues war. Gilberto Simoni hat sich (zum erstenmal?) im Einzelzeitfahren einen Rundfahrtsieg geholt! Nachdem er gestern nur um 11 Sekunden am gelben Trikot vorbeigerutscht war, nahm er dem Phonak-Kapitän Tadej Valjavec auf dem bergigen 20-Kilometer-Zeitfahren in Lausanne heute 15 Sekunden ab und konnte somit die Rundfahrt gewinnen. Als Tour de Romandie-Sieger ist seine Favoritenrolle für den Giro natürlich nochmal um einiges deutlicher geworden.
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Neben dem Kampf um Gelb bot das Zeitfahren aber auch einen spannenden Dreikampf um den Tagessieg. Alle drei Protagonisten, die hier mitmischten hatten im Verlauf der Woche bereits gelb tragen und eine Etappe gewinnen können: Alexandre Vinokourov, Thomas Lövkvist und Rik Verbrugghe. Verbrugghe lag an der ersten Zwischenzeit zwar nur auf Rang vier, konnte durch einen verbissenen Kampf bis zum letzten Meter aber noch einiges herausholen.
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Es gelang ihm die neue Bestzeit aufzustellen und nachdem Lövkvist um wenige Hundertstel gescheitert war, gab es nur noch einen, der den Belgier von der Spitze hätte verdrängen können. Alexandre Vinokourov hatte an der Zwischenzeit bei Kilometer 13 bereits fünf Sekunden vor Verbrugghe gelegen. Seine Führung war aber sicher nicht in trockenen Tüchern, denn Verbrugghes Finale war das beste des gesamten Tages und es blieb spannend bis zum Schluß. Doch letztendlich reichte Vinokourov die Zweitschnellste Zeit im Schlussanstieg um den Sieg verteidigen zu können – mit vier Sekunden Vorsprung vor Verbrugghe und Lövkvist.
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Trotz des doppelten Etappensieges von Vinokourov und der bärenstarken Demonstration von Gilberto Simoni gestern kommt für mich der wahre Gewinner dieser Woche aus Schweden. Thomas Lövkvist hat nicht nur den Prolog gewonnen, nein er ist auch noch fünfter der Gesamtwertung geworden und hat in der U25-Wertung keinem auch nur den Hauch einer Chance gelassen (Zweiter ist hier Wim van Huffel mit 4’36 Rückstand)!
Das unterstreicht noch einmal, was für ein riesiges Potential in ihm steckt und es würde mich sehr freuen mich bei den Giro-Zeitfahren mit ihm duellieren zu dürfen.
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Ergebnis:
1 Alexandre Vinokourov T-Mobile Team 32'32
2 Rik Verbrugghe Quick Step - Innergetic + 4
3 Thomas Lövkvist Française des Jeux s.t.
4 Victor Hugo Pena Phonak Hearing Systems + 6
5 Marzio Bruseghin Fassa Bortolo + 11
6 David Zabriskie Team CSC + 18
7 Lance Armstrong Discovery Channel s.t.
8 Pavel Padrnos Discovery Channel + 20
9 Alexandre Moos Phonak Hearing Systems s.t.
10 Gilberto Simoni Lampre - Caffita + 21
...
14 Michael Rasmussen Rabobank + 29
21 Tadej Valjavec Phonak Hearing Systems + 36

GK:
1 Gilberto Simoni Lampre - Caffita 16h32'45
2 Tadej Valjavec Phonak Hearing Systems + 4
3 Alexandre Vinokourov T-Mobile Team + 35
4 Michael Rasmussen Rabobank + 48
5 Thomas Lövkvist Française des Jeux + 1'44
6 Francisco Mancebo Illes Balears + 3'36
7 Rik Verbrugghe Quick Step - Innergetic + 3'52
8 Dariusz Baranowski Liberty Seguros + 4'22
9 Fabian Jeker Saunier Duval + 4'29
10 Victor Hugo Pena Phonak Hearing Systems + 4'31
11 Lance Armstrong Discovery Channel + 4'36

RotRigo
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Beitrag: # 326475Beitrag RotRigo
12.1.2006 - 13:31

1.5.2005 Teil 2 (Rund um den Henninger Turm) – Pech in der Heimat:
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Das Henninger Turm-Rennen ist für mich als Südhesse natürlich das Heimatrennen schlechthin und nach dem vierten Rang im Vorjahr hatte ich die Vorstellung einen Sieg in diesem Jahr wunderbar als Motivationsschub für den Giro nehmen zu können. Doch leider kam es etwas anders. Während wir lange Zeit nur relativ ruhig durch den Taunus rollten müssen sich meine Beine irgendwie auf „Trainingsbetrieb“ umgeschaltet haben. Als Matthias Kessler jedenfalls unser bis dahin sehr angeregtes Gespräch mit den Worten „Du, Rot, ich muss jetzt Rennen fahren“, unterbrach waren meine Beine dafür überhaupt nicht fit. Kessler attackierte und ich wollte seinen Ausspruch als Einladung zum „Mitgehen“ ansehen, konnte das allerdings nicht verwirklichen. Ich versuchte zwar zu folgen, war aber plötzlich wie gelähmt und musste reißen lassen.
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Zurück im Feld grübelte ich noch eine Weile über das zuvor Geschehene nach und versuchte dann mit etwas Tempo-Arbeit meinen Teamkameraden die Chance zu Attacken zu bieten, denn mit Davide, Fabian, Markus (Fothen) und Heinrich waren da ein Ardennen-König und drei meiner Giro-Helfer relativ gut positioniert. Doch die Abstandsmeldungen des hessischen Rundfunks im Bezug auf Matze Kessler machten uns Angst. Kessler fuhr über die Taunus-Anstiege als ob es Flachland wäre.
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Erst am letzten Gipfel trauten sich dann endlich vier Fahrer die Verfolgung aufzunehmen: Mirko Celestion, Igor Astarloa, Koos Moerenhout und Davide stürzten sich in die Abfahrt und holten von nun an Meter um Meter gegen den Spitzenreiter auf. Leider beruhte die Fähigkeit der Gruppe aufzuholen einzig und allein auf der Führungsarbeit von Celestino und als dieser zur erneuten Attacke antrat, konnte keiner mehr folgen – auch nicht Davide. So fuhr Celestino nun ganz allein zu Kessler auf und die beiden kamen zusammen auf die Darmstädter Landstraße. Für Kessler und tausende von T-Mobile-Fans am Streckenrand wurde jetzt deutlich warum Celestino allein so locker zu Kessler aufschließen konnte: Er war heute einfach unglaublich stark! Ohne zu überlegen sprintete der Italiener Kessler schließlich vom Vorderrad weg und gewann den Henninger Turm souverän.
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Hinter dem Spitzenduo sprintete Astarloa in der Verfolgergruppe auf Platz drei, bevor wir mit dem Feld und 2 Minuten Rückstand in Zielnähe kamen. Ein letztes mal nahm ich alle meine Kraft zusammen und sprintete so schnell ich konnte. Schulter an Schulter mit Stefan Schumacher vom Shimano-Team ging ich auf die letzten hundert Meter und endlich waren auch meine Beine wieder bei mir. Ich konnte Schumacher schlagen und wurde immerhin noch sechster. Zwei Plätze schlechter als letztes Jahr, aber immer noch gut genug um die Vorbereitung zum Giro als erfolgreich anzusehen.
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Ergebnis:
1 Mirko Celestino Domina Vacanze 4h42'50
2 Matthias Kessler T-Mobile Team s.t.
3 Igor Astarloa Team Barloworld + 1'33
4 Koos Moerenhout Davitamon - Lotto s.t.
5 Davide Rebellin Gerolsteiner s.t.
6 Rot Rigo Gerolsteiner + 2'15
7 Stefan Schumacher Shimano - Memory Corp s.t.
8 Fabian Wegmann Gerolsteiner s.t.

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Beitrag: # 326522Beitrag RotRigo
12.1.2006 - 19:28

2.5.2005 - Monats-Abrechnung:
Was ich gestern Abend ganz vergessen hatte war die allmonatliche Statistik-Schau. Natürlich behalte ich auch diesen „Service“ bei und gerade nach einem Monat wie dem April, in dem ganze acht ProTour-Rennen stattfanden lohnt sich dieser Rückblick sicherlich.
Fahrer des Monats ist sicher Davide. Das Ardennen-Triple und Platz 5 bei der Baskenland-Rundfahrt lassen daran sicher keine Zweifel! Zur ProTour-Führung fehlen aber dennoch einige Punkte, denn Danilo Di Luca hat erstens im März bereits ein gutes Polster aufgebaut und zweitens auch im April fleißig weitergepunktet (Platz 2 beim Amstel und drei mal Dritter im Baskenland, beim Fleche Wallone und in Lüttich).

ProTour-Wertung Fahrer:
1 Danilo Di Luca Liquigas – Bianchi 218
2 Davide Rebellin Gerolsteiner 155
3 George Hincapie Discovery Channel 145
4 Juan Antonio Flecha Fassa Bortolo 120
5 Fabian Cancellara Fassa Bortolo 91
6 Andreas Klier T-Mobile 85
7 Samuel Sanchez Euskaltel Euskadi 72
8 Axel Merckx Davitamon – Lotto 60
9 Mirko Celestino Domina Vacanze 56
10 Michael Boogerd Rabobank 55

Bei den Teams haben vor allem Fabian Cancellara und Juan Antonio Flecha Anfang des Monats mit ihren tollen Ergebnissen bei den Kopfsteinpflaster-Klassikern dafür gesorgt, dass Fassa Bortolo deutlich an der Spitze liegt. Aber auch Rabobank ist dank einer breiten Spitze mit Boogerd, De Jongh, Rasmussen und den beiden Dekker’s im April ganz vorn zu finden.

ProTour-Wertung Teams:
1 Fassa Bortolo 319
2 Rabobank 265
3 Liquigas – Bianchi 219
4 T-Mobile 218
5 Gerolsteiner 199
6 Discovery Channel 188
7 Davitamon – Lotto 133
8 fdjeux.com 102
9 Quick Step – Innergetic 94
10 Phonak Hearing Systems 82

In der Continental-Tour hat sich im April nicht sehr viel getan, denn im Zuge des ProTour-Marathons waren die Kapitäne der Top-Teams natürlich auch bei den kleineren Rennen in guter Form und konnten die Siege wegschnappen.

Continental-Tour Fahrer:
1 Cezary Zamana Intel – Action 345
2 Jean-Patrick Nazon Ag2r – Prevoyance 278
3 Murilo Fischer Naturino - Sapore di Mare 266
4 David Kopp Team Wiesenhof 220
5 Felix Cardenas Team Barloworld 212

Dasselbe gilt auch für die Continental-Team-Wertung, die weiterhin souverän von Naturino angeführt wird. Ich bin gespannt, was diese Mannschaft beim Giro zu leisten im Stande ist!

Continental-Tour Teams:
1 Naturino – Sapore di Mare 832
2 Ag2r – Prevoyance 586
3 Team Wiesenhof 566
4 Team Barloworld 513
5 Intel – Action 491

Die meisten Siege hat bei den Fahrern noch immer Angel Vicioso (10) vor Murilo Fischer (8 ) und Robbie McEwen sowie Tom Danielson (beide 6). Bei den Teams führt hier wie in der ProTour Fassa Bortolo (14) vor Liberty Seguros (13) und vier Teams auf dem dritten Platz mit jeweils 12 Erfolgen: Lotto, T-Mobile, Discovery und Gerolsteiner. Wir können also durchaus zufrieden mit dem ersten Drittel des Jahres sein!

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Beitrag: # 326663Beitrag RotRigo
13.1.2006 - 20:41

6.5.2005 – Ankunft in Reggio di Calabria:
Ich bin heute Morgen im Startort des Giro, in Süditalien angekommen und habe den Tag damit verbracht mir die Stadt anzugucken und gemeinsam mit den Anderen am Strand spazieren zu gehen. Interessanter weise habe ich dabei keinen einzigen Fahrer eines anderen Teams getroffen und auch die Teampräsentation findet erst am morgigen Samstag statt, zumal das extrem kurze Prolog-Zeitfahren ja ohnehin erst am Abend starten wird.
Der größte Nachteil, den das für mich hat ist, dass ich noch immer nicht sicher weiß, wer denn jetzt alles am Start stehen wird.
Von ein paar Fahrern weiß ich allerdings definitiv, dass sie nicht hier sein werden, denn sowohl Tadej Valjavec, als auch Juan Manuel Garate, Joseba Beloki, Leonardo Piepoli, Josè Azevedo, Chris Horner, Josè Luis Rubiera und Alexandre Moos stehen seit heute bei der spanischen Dreitages-Rundfahrt Classica Alcobendas am Start. Vor allem bei Valjavec kann ich mich sehr glücklich schätzen, dass er nicht hier sein wird, denn der Phonak-Mann hat bekanntermaßen eine beachtliche Form aufzweisen, die er auch heute mit einem Etappensieg nochmal unterstreichen konnte.

In der vergangenen Woche konnten wir übrigens zwei weitere Saisonsiege verbuchen. Volker Ordowski und Peter Wrölich hatten bei den österreichischen Uniqa Classics jeweils eine Etappe gewonnen. Den Gesamtsieg holte in Linz der junge David Kopp von Wiesenhof und unser bester Gesamtklassement-Fahrer war Totsche auf dem 17. Rang. Für ihn läuft bisher scheinbar auch alles nach Plan und er hat die Vuelta noch immer fest im Blick.

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Beitrag: # 326756Beitrag RotRigo
14.1.2006 - 14:56

7.5.2005 Teil 1 – Enttäuschung bei der Teampräsentation:
Ich bin gerade von der Mannschaftspräsentation zurück gekommen und ich muss sagen ich bin etwas enttäuscht. Nicht von der Veranstaltung an sich, sondern von dem was die anderen Teams hier beim Giro an Kadern aufbieten. Teilweise ist das eine echte Frechheit! Hatte ich während der Tour de Romandie noch die Hoffnung, dass Simoni, Vinokourov, Rasmussen, Valjavec und Lövkvist in Kalabrien an den Start gehen würden, so hat sich das heute zerschlagen. Kein einziger der fünf Protagonisten aus der Romandie wird mit mir um den Giro-Sieg kämpfen! Bei T-Mobile hat man wohl doch vor mit der Doppelspitze Vinokourov-Ullrich nach Frankreich zu reisen, bei fdjeux.com will man Thomas nicht „verheizen“, Valjavec fährt momentan lieber in Spanien und Rasmussen wird wohl auch bei der Tour den Angriff wagen. Die größte Überraschung in Sachen Startverzicht heißt aber Gilberto Simoni! Bei Lampre hatte es teamintern einige Streitereien gegeben, weil die Mannschaftsführung ihren „Juwel für die Zukunft“, Damiano Cunego mit Simoni gleichstellen wollte. Sie wollten beiden dieselben Chancen einräumen und Simoni sie damit nicht einverstanden gewesen. Die kurze und knappe Entscheidung der Führung daraufhin: Simoni bekommt eine Pause zum Nachdenken und Cunego ist Giro-Kapitän.
Damit wären wir jetzt auch schon bei denen die tatsächlich am Start stehen. Zum einen ist da Damiano Cunego, der letztes Jahr durch seine Arbeit maßgeblichen Anteil an Simoni’s Giro-Sieg hatte und 2005 selbst voll auf Sieg fahren wird. Dazu kommen die Ex-Giro-Sieger Paolo Savoldelli und Stefano Garzelli sowie ein paar weitere italienische Hoffnungsträger namens Pietro Caucchioli (2004: 8.), Michele Scarponi (2004: 13.), Dario Cioni, Andrea Noe (2004: 14.), Francesco Casagrande (Tour-15. in 2004), Marzio Bruseghin (2004: 9.) und Giuseppe Guerini, der bei T-Mobile als Kapitän auftritt und daher endlich einmal beweisen kann wie viel er drauf hat. Aus dem Ausland in den erweiterten Favoriten-Kreis zu zählen sein dürften Tom Danielson (letztes Jahr 15. / USA) Serhiy Honchar (letztes Jahr 3. / Ukraine), Vladimier Karpets (Russland), Oscar Pereiro (Spanien), Fabian Jeker (Schweiz), Bobby Julich (USA) und Yaroslav Popovych (Ukraine).
Doch einer gilt als absoluter Top-Favorit: Ivan Basso von CSC hatte letztes Jahr etwas Pech bei der Tour de France und wurde dort „nur“ Siebter. Diese Saison soll für ihn der absolute Durchbruch werden und beim Giro soll der erste GT-Sieg her. Basso ist bärenstark am Berg und hat sich im Gegensatz zu beispielsweise Cunego in zwischen auch im Zeitfahren einen Namen gemacht.
Das Duell Cunego – Basso wird von den Italienern sehnsüchtig erwartet!
Außerdem erwähnen die „Experten“ in ihren Gesprächsrunden auch immer wieder einen „Rot Rigo“, der letztes Jahr zweiter bei der Vuelta geworden sei. Ich persönlich hab nie von dem Typ gehört! Rot Rigo? Wer ist das denn?! Naja, man wird sehen, was der Kerl zu leisten im Stande ist… ;)

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Beitrag: # 326761Beitrag Lance Armstrong Fan
14.1.2006 - 15:07

Klingt nach einem spannenden Giro. Hoffentlich agiert die KI genauso spannend wie im letzten Jahr.

Fast hätte ich es vergessen: Muss man dir noch sagen wie gut du bist? Ich glaube nicht. Deshalb:...
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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Beitrag: # 326763Beitrag RotRigo
14.1.2006 - 15:21

7.5.2005 Teil 2 – Prolog in Reggio di Calabria:
Das Prolog-Zeitfahren sollte mit fünf Kilometern an der Strandpromenade von Reggio nicht sehr lang werden und während ich mich auf der Rolle warm machte waren schon einige Kollegen auf der Strecke unterwegs. Auf dem Bildschirm vor mir hatte ich immer die Zeiten der besten fünf, sowie die Zeit des Fahrers, der als letzter ins Ziel gekommen war. Als ich von der Rolle ging waren die meisten bereits im Ziel, denn ich sollte als letzter meiner Mannschaft in der „Runde der Favoriten“ an den Start gehen. Bei einem letzten Blick auf den Bildschirm konnte ich noch schnell die aktuellen Top5 erhaschen. An der Spitze lag ein Ami von CSC. Sein Name war David Zabriskie und mir bisher noch nicht wirklich bekannt, doch als ich Holczer per Funk fragte ob dieser Zabriskie denn zu schlagen sei wurde mir erklärt, dass das ein Spezialist für solche kurzen Zeitfahren sei. „Wenn das so ist“, antwortete ich, „dann darf er ruhig gewinnen.“
Ich sollte als sechsttletzter an den Start gehen - nach mir würden nur noch Bruseghin, Caucchioli, Cunego, Honchar und Basso kommen und so langsam hatte sich herauskristallisiert, wie der Prolog ausgehen würde: Zabriskie lag momentan zwei Sekunden vor Pereiro und vier Sekunden vor Danielson an der Spitze.
Dann war meine Minute angebrochen. Ich stand im Starthäuschen und der spätestens jetzt befand sich massenweise Adrenalin in meinem Blut. Der Giro hatte begonnen. Als der Starter seine Handfläche flach nach vorne zog war für mich der Start frei und ich stürmte von der Rampe. Ich hatte mir vorgenommen mit allem was ich habe die fünf Kilometer herunterzusprinten, denn die Möglichkeit schon früh in Rosa zu fahren weckte in mir Glücksgefühle. Fünf Kilometer sind wirklich nicht viel und wenn man sich in Trance befindet, dann sind sie so als ob man kurz ins kalte Wasser springt und direkt wieder auftaucht. Kaum war ich losgefahren kam ich auch schon im Ziel an und drehte mich um: 5’32 zeigte die Uhr. Das war eine riesen Zeit, doch sofort schoß mir auch in den Kopf was Zabriskie gefahren war: 5’31. Ich hatte die Bestzeit um grade mal eine Sekunde verpasst! Im ersten Moment war ich etwas angefressen, dass ich so knapp vorbeigerutscht war, doch schon nach zwei, drei Minuten, als mich Markus Fothen, Fabian Wegmann und Heinrich Haussler am Mannschaftswagen begrüßten sah ich ein wie gut diese Zeit war. Sofort hing ich wieder vor dem Bildschirm und konnte grade noch den Zieleinlauf von Honchar sehen: Der Zeitfahrweltmeister war 9 Sekunden langsamer als ich! Jetzt sollte nur noch Zabriskies Teamkollege und Kapitän, Ivan Basso, kommen. Die Tifosi warteten gespannt auf die Zeit ihres Top-Favoriten, doch es blieb alles wie es war. Zabriskie behielt seine Bestzeit und Basso lag vier Sekunden zurück – ein Ami also in Rosa!
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Ergebnis:
1 David Zabriskie Team CSC 5'31
2 Rot Rigo Gerolsteiner + 1
3 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems + 2
4 Marzio Bruseghin Fassa Bortolo + 3
5 Tom Danielson Discovery Channel + 4
6 Ivan Basso Team CSC s.t.
7 Giuseppe Guerini T-Mobile Team s.t.
8 Paolo Savoldelli Discovery Channel + 5
9 Dario Cioni Liquigas - Bianchi s.t.
10 Rik Verbrugghe Quick Step - Innergetic + 7
11 Vladimir Karpets Illes Balears + 8
...
16 Markus Fothen Gerolsteiner + 10
17 Sven Krauss Gerolsteiner s.t.
18 Serhiy Honchar Domina Vacanze s.t.
19 Yaroslav Popovych Discovery Channel s.t.
25 Pietro Caucchioli Credit Agricole + 12
26 Thomas Ziegler Gerolsteiner + 13
29 Damiano Cunego Lampre - Caffita s.t.
39 Heinrich Haussler Gerolsteiner + 15
80 Fabian Wegmann Gerolsteiner + 26

Mein Team hatte also auch gute Arbeit geleistet. Markus und Sven waren fast in die Top 15 gefahren, Thomas war immerhin noch zeitgleich mit Cunego und Heinrich und Fabian sind trotz Schongang noch im Rahmen geblieben. Auch Volker (Ordowski) und Renè sind noch im Bereich von Fabian und Beat gibt als Teamschlechtester heute Abend im Hotel ne Runde Cola aus (Platz 128 mit 38 Sekunden Rückstand). So stimmt also auch die Stimmung bei uns!

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pille24
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Beitrag: # 326765Beitrag pille24
14.1.2006 - 15:45

Oo...das wird ein Giro...

Aber das der Rot den Zabriskie nicht kennt..eine Schande, sowas.

RotRigo
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Beitrag: # 326766Beitrag RotRigo
14.1.2006 - 15:48

du musst dir vorstellen: es ist mai 2005... da war zabriskie noch nicht soooo bekannt wie jetzt und außerdem ist rot noch nicht gegen ihn gefahren, glaub ich ;)

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hertha_andre
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Beitrag: # 326767Beitrag hertha_andre
14.1.2006 - 15:50

Aber die Fahrer trinken doch keine Cola am Abend *kopfschüttel*... also wenns mit dem Girosieg nichts wird für Rot, wissen wir alle, worans gelegen hat ;)

aber mal im Ernst... ganz großes Kino mal wieder, ich glaube, das wird ein sehr, sehr spannender Giro... auch ohne Simoni & Co.
#87
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pille24
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Beitrag: # 326768Beitrag pille24
14.1.2006 - 15:51

da haste auch wieder recht, richtig bekannt war er erst nach der Tour...

Trotzdem... :twisted: :twisted:
den muss er kennen, fährt bei CSC und ist ein wichtiger Helfer für Basso im Flachen und man erkundigt sich ja davor, nicht whr?

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juan antonio flecha
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Beitrag: # 326769Beitrag juan antonio flecha
14.1.2006 - 15:51

In diesem AAR hat Zabriskie doch noch nichts gerissen, bisher.
Warum muss er ihn dann kennen ? ;)
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pille24
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Beitrag: # 326772Beitrag pille24
14.1.2006 - 16:04

ok, irh habt ich überredet....

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vcom
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Beitrag: # 326785Beitrag vcom
14.1.2006 - 17:58

wie LAF schon sagt...

man braucht dir nicht mehr zu sagen wie gut du bist :D

RotRigo
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Beitrag: # 326955Beitrag RotRigo
15.1.2006 - 23:32

8.5.2005 (Giro d’Italia) – Peta kann alles:
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Es gibt einen italienischen Sprinter, der schien einmal einfach nur der schnellste Mann auf flachen Zielgeraden zu sein. Doch seit heute weiß man, dass er auch bei ansteigenden Zielgeraden unglaublich stark ist. Heute Morgen hätte ich nicht gedacht, dass die Zielankunft in Tropea wirklich für Sprinter geeignet sei und so stellte ich mich darauf ein, dass es im Etappenfinale um wichtige Sekunden im Kampf um Rosa gehen könnte. Den ganzen Tag hielt ich mich in der Nähe von Basso, Cunego und Zabriskie auf und so gab es irgendwo im Feld ständig ein großes Favoritenpulk zu dem natürlich auch einige andere gehörten. Als die letzten Kilometer aber anbrachen hatte sich plötzlich der Fassa-Zug an die Spitze gespannt. Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn meine Beine fühlten sich nicht so gut an als dass ich im Schlussspurt mit Cunego und co ernsthaft hätte mithalten können. Also konzentrierte ich mich weiterhin darauf einigermaßen weit vorn im Feld zu bleiben und ließ die Sprinter ihr Ding durchziehen. Das taten sie auch! Fabio Sacchi zog Petacchi und co auf den letzten Kilometer und fuhr ein höllisches Tempo. Er schaffte es sogar ein Loch zwischen den Sprintern und dem Rest des Feldes zu reißen und so kam es, dass vorn acht isolierte Männer um den Tagessieg kämpften, während Zabriskie im Feld merken musste, dass Rosa schon heute von seinen Schultern entfernt werden würde, denn am Ende hatten die Top-Sprinter 47 Sekunden Vorsprung auf den Rest und Etappensieger Petacchi übernahm Rosa.
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Für mich hat sich nichts verändert, außer dass ich morgen nicht mehr stellvertretend für Zabriskie im Ciclamino, sondern in meinem eigenen, blauen U25-Trikot fahren darf.

Ergebnis:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 4h42'20
2 Robbie McEwen Davitamon - Lotto s.t.
3 Simone Cadamuro Domina Vacanze s.t.
4 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi s.t.
5 Baden Cooke Française des Jeux s.t.
6 Isaac Galvez Lopez Illes Balears s.t.
7 Jaan Kirsipuu Credit Agricole s.t.
8 Fabio Sacchi Fassa Bortolo s.t.
9 René Haselbacher Gerolsteiner + 47
10 Enrico Grigoli Domina Vacanze s.t.

GK:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 4h47'46
2 Robbie McEwen Davitamon - Lotto + 7
3 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi + 19
...
10 Rot Rigo Gerolsteiner + 53


PS: Sorry, aber für den unrealistischen Zeitabstand kann ich ja leider nix... :(

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Beitrag: # 326956Beitrag RotRigo
16.1.2006 - 0:01

9.5.2005 (Giro d’Italia) – Nummer 2:
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Im Gegensatz zu gestern war mir heute von Anfang an klar, worauf die Etappe hinauslaufen würde: Den Massensprint. Deshalb konnte ich mich heute ganz relaxt den ganzen Tag mit Fabian, Heinrich und Markus im Feld herumtreiben. Ich glaube wir sind schon jetzt als „Spaßvögel“ im Feld bekannt! Leider gibt eine solche Etappe nicht viel zum Berichten her außer vielleicht ein paar lustigen Story’s wie zum Beispiel, dass Fabian beim Versuch vom Rad aus zu pinkeln, aus Versehen einen am Straßenrand parkenden Ferrari getroffen hat. Ich hoffe der Besitzer ist nicht zu sehr angewiedert, wenn er morgen das nächste mal an den Türgriff greift…
Das Etappenfinale begann wie gestern: Petacchi hatte sein gesamtes Team zum Tempo machen nach vorne beordert und niemand wagte es den Fassa-Jungs dazwischen zu funken. Natürlich war für Petacchi damit aber auch der Weg zu seinem zweiten Etappensieg frei. Einzig Simone Cadamuro von Domina Vacanze schien einigermaßen mithalten zu können und wurde immerhin nur um eine Radlänge geschlagen. Alle anderen hatten schon mehr als 100 Meter vor der Linie keine Chance mehr in die Nähe eines Sieges zu kommen. Petacchi ist pünktlich zum Giro wieder in Top-Form und es sieht momentan nicht so aus, als ob er zu schlagen sein könnte!
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Ergebnis:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 3h58'55
2 Simone Cadamuro Domina Vacanze s.t.
3 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi s.t.
4 Robbie McEwen Davitamon - Lotto s.t.
5 Baden Cooke Française des Jeux s.t.

Übrigens haben auch wir einen Sprinter an Bord. Renè Haselbacher ist aber sowohl gestern als auch heute nicht in der Lage gewesen, sich in eine gute Position zu bringen. Außerdem geht es dem armen Hasi nicht besonders gut - er ist etwas erkältet.
Zum Schluß will ich noch schnell erwähnen, dass Peter van Petegem wieder genesen ist und bei den "Vier Tagen von Dünkirchen" den Gesamtsieg holen konnte. Außerdem hat Juan Manuel Garate die Classica Alcobendas vor Tadej Valjavec und Joseba Beloki gewonnen. Das abschließende Einzelzeitfahren ging an Discovery Channels Jason McCartney vor Jan Hruska und Chris Horner.
Seit gestern läuft auch die Friedensfahrt, wo Jan Svorada dank seines heutigen Etappensieges die Gesamtführung innehält.

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Beitrag: # 327004Beitrag RotRigo
16.1.2006 - 16:08

10.5.2005 (Giro d’Italia) – Enges Finish auf zwei Ebenen:
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Bei einem Blick auf das Profil wird einem klar, dass es heute nicht wieder einen Etappensieg für Petacchi geben sollte, doch bei dessen Form weiß man ja nie was kommt. Jedenfalls stellte ich mich darauf ein, dass am letzten Anstieg des Tages, hinauf nach Montecorvino Pugliano , die Post abgehen würde. Als dieser Berg dann aber erreicht war hatte ich keine optimale Position. Das Tempo im Feld war sehr hoch und meine Beine waren auch heute nicht so fit wie ich mir das gewünscht hätte. Hoffentlich bessert sich das im Verlauf der Rundfahrt noch! Die erwartete große Attacke an der Spitze kam und ich kämpfte verbissen darum in die ersten Reihen des Feldes vordringen zu können um genau zu sehen wer die Attacke gefahren war. Das einzige was ich erkennen konnte war, dass die Trikots der davonstürmenden blau waren. Sofort dachte ich an Cunego und erschrak. Sollte der Italiener mir schon heute einen gehörigen Hieb verpassen?! Doch dann kam die Meldung per Funk und ich war erleichtert: Die Attacke kam von Quick Step’s Rik Verbrugghe und Fassa Bortolo’s Kim Kirchen – kein Cunego, kein Basso, kein Savoldelli oder Casagrande, der schon früher am Tag einen Versuch gestartet hatte. Trotzdem gab ich weiter vollgas um nach vorn zu kommen. Am Gipfel endlich hatte ich die Spitze des Feldes erreicht und war glücklich, dass ich relativ schnell auch Cunego und Basso in meiner Nähe ausmachen konnte. Außerdem hatte ich mit Heinrich und Beat Zberg auch zwei Helfer bei mir, die mich jetzt abschirmen und vielleicht am Ende sogar noch mitsprinten konnten.
Ganz vorne hingegen kam es zu einem Duell in der Abfahrt und auf der Zielgerade. Kirchen und Verbrugghe kämpften mit allem was sie hatten um den Tagessieg und auf der Ziellinie entstand folgendes Bild:
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Wenn man sich das ansieht könnte man meinen, dass Verbrugghe um haaresbreite den Sieg davon getragen hatte, doch die Perspektive muss etwas verzerren, denn wenige Meter später drehten sich beide zur Anzeige um und nicht der Belgier, sondern der Luxemburger streckte seine Finger gen Himmel. Kirchen hatte die Etappe gewonnen und Fassa Bortolo damit den dritten Sieg beim vierten Teilstück beschert – wahnsinn!
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Bei uns im Feld kam es dann zum Sprint um die Positionen und ich wollte mir beweisen, dass meine Beine doch nicht so schlecht sind, wie ich eben noch das Gefühl hatte. Also hielt ich voll rein und belegte immerhin den sechsten Rang. Eigentlich ist das ja kein schlechtes Ergebnis, doch nach einem Blick auf das folgende Bild kann man verstehen, dass ich damit nicht wirklich glücklich bin, denn Rang 6 war eine Niederlage gegen Cunego, der knapp vor mir als fünfter den Zielstrich überquerte.
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Das Fazit nach der ersten gefährlichen Etappe fällt also zwiespältig aus: Zum einen kann ich mich glücklich schätzen keine Zeit verloren zu haben und ein Team im Rücken zu haben, dass auch in schweren Situationen noch bei mir ist, zum Andern aber habe ich das erste enge Duell mit Cunego verloren und muss mir ein bischen Sorgen um meine Fitness machen. Eine Situation wie hinauf nach Pugliano sollte nicht nochmal eintreten, denn so was kann schnell ins Auge gehen!
Achja außerdem kann ich einen Namen von der Favoritenliste streichen: Stefano Garzelli hat am Anstieg den Anschluß verloren und ist dann noch in der Abfahrt gestürzt. Sein Rückstand im Ziel betrug 10'38 und damit ist der Giro-Traum für ihn schon jetzt geplatzt.

Ergebnis:
1 Kim Kirchen Fassa Bortolo 4h50'40
2 Rik Verbrugghe Quick Step - Innergetic s.t.
3 Marco Fertonani Domina Vacanze + 24
4 Sergio Barbero Naturino - Sapore Di Mare s.t.
5 Damiano Cunego Lampre - Caffita s.t.
6 Rot Rigo Gerolsteiner s.t.
7 Beat Zberg Gerolsteiner s.t.
8 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems s.t.
9 Giuseppe Guerini T-Mobile Team s.t.
10 Michael Boogerd Rabobank s.t.
11 Heinrich Haussler Gerolsteiner s.t.
...
17 Ivan Basso Team CSC s.t.

GK:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 13h37'25
2 Robbie McEwen Davitamon - Lotto + 27
3 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi + 31
4 Kim Kirchen Fassa Bortolo + 36

Punkte:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 50
2 Simone Cadamuro Domina Vacanze 36
3 Rot Rigo Gerolsteiner 34

Berg:
1 Dmitriy Muravyev Credit Agricole 5
2 Mikel Artetxe Euskaltel - Euskadi 5
3 Kim Kirchen Fassa Bortolo 5

Bei der Friedensfahrt führt inzwischen Stefan Schumacher von Shimano vor Andrea Masciarelli (Acqua & Sapone) und Przemyslaw Niemec von Miche. Unser Bester ist Markus Zberg auf Platz sieben mit 2’06 Rückstand.

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Firehead
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Lobhudelei!

Beitrag: # 327030Beitrag Firehead
16.1.2006 - 17:26

Also RotRigo...

jetzt muss ich mich hier auch mal verewigen... Einfach ein klasse AAR! Deine Shortstory der TdF fand ich damals schon total klasse (nur deshlab hab ich meinen AAR angefangen) die hab ich echt verschlungen... aber dieser hier ist einfach schön und spannend zu lesen... Ne Karriere durchzuhalten und dann noch in der Qulität! Hut ab!

RotRigo
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Beitrag: # 327413Beitrag RotRigo
20.1.2006 - 10:43

11.5.2005 (Giro d’Italia) – Massensprint mal anders:
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Etappe nach Frosinone sah auf dem Papier so aus wie der kleine Bruder des gestrigen Teilstücks. Das Profil war ähnlich und nur die höhen der Hügel vor dem Ziel waren etwas geringer. Somit war eher mit einem Massensprint als mit einer Solo-Ankunft zu rechnen und über den ganzen Tag hinweg lief auch alles auf diesen hinaus. Fassa Bortolo hatte alles unter Kontrolle und ließ die Ausreißer nur gerade so weit weg, wie es überschaubar blieb. In der Folgezeit führte man die Spitzenreiter an der langen Leine und spielte förmlich mit ihnen.
Die Jungs an der Spitze konnten einem also richtig leid tun, aber so ist Radsport nun mal. Pünktlich 10 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht dann zu Ende und der Fassa-Zug konnte sich in der Abfahrt formieren um für Petacchi den dritten Sieg vorzubereiten. Doch in der letzten Kurve versteuerten sich die blau-weißen etwas und fielen zurück. Urplötzlich war Thor Hushovd an der Spitze des Feldes und schaltete schnell. An seinem Hinterrad befand sich sein Teamkollege Jan Kirsipuu und Hushovd zog den Sprint sofort an. Petacchi war geschlagen und der Weg zu Kirsipuu’s Sieg schien frei zu sein. Doch aus dem Windschatten des Esten kam der Altmeister unter den Sprintern herangestürmt: Mario Cipollini war eindeutig der Endschnellste und schob sich auf den letzten Metern neben Kirsipuu. Trotzdem reichte es gerade so zum Sieg für Credit Agricole und Cipollini musste sich geschlagen geben.
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Ergebnis:
1 Jaan Kirsipuu Credit Agricole 4h44'54
2 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi s.t.
3 Simone Cadamuro Domina Vacanze s.t.
4 Isaac Galvez Lopez Illes Balears s.t.
5 Robbie McEwen Davitamon - Lotto s.t.
...
10 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo s.t.
11 Heinrich Haussler Gerolsteiner s.t.

GK:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 18h22'19
2 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi + 19
3 Robbie McEwen Davitamon - Lotto + 27
4 Simone Cadamuro Domina Vacanze + 30
5 Kim Kirchen Fassa Bortolo + 36

Punkte:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 56
2 Simone Cadamuro Domina Vacanze 52
3 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi 50

RotRigo
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Beitrag: # 327782Beitrag RotRigo
23.1.2006 - 17:11

12.5.2005 (Giro – 6.Etappe) – Favoriten-Sprint:
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Die Etappe nach L’Aquila führte uns heute über die ersten richtigen Berge des Giro’s und endete mal wieder nach einem 2 Kilometer langen Schlußanstieg. Die Chance von Petacchi und co heute zu einem reinen Massensprint zu kommen war also nicht sehr groß, auch wenn die großen Berge zu früh kamen um eine erste Entscheidung im Gesamtklassement herbeizuführen. Kurz gesagt war das sechste Teilstück ideal geeignet um sich ein erstes Bild über die Verfassung der Konkurrenten zu machen ohne große Angst haben zu müssen, dass man Zeit verlieren könnte.
Über die Berge rollten wir dann aber doch ziemlich gemütlich hinüber, denn niemand wollte seine Helfer zum Tempo bolzen veranlassen, wenn er keinen Profit davon haben würde. Perfekt war das natürlich für einige Ausreißer, zu denen heute auch Fabian Wegmann zählte.
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Fabian hatte von uns freie Hand bekommen, weil er sich gut fühlte und die Chance auf das Bergtrikot roch. Dass er eine gute Nase hat bewies er dann an den Bergwertungen, als er 11 Punkte sammelte und im Ziel dann auch das grüne Trikot überstreifen durfte. Super Leistung, Fabian!
Für den Rest des Feldes kam es im Finale dann nur noch darauf an nicht zurück zu fallen, denn die Ausreißer waren gestellt und es konnte zum ersten Showdown unter uns Kletterern kommen. Der Anstieg und vor allem die zurückgelegten Berge waren für die echten Sprinter zu schwer, so dass der Weg frei war für die Cunego’s und Rigo’s unter uns – Bergfahrer, die auch im Sprint etwas zu bieten haben. Ich selbst lag an einer ganz guten Position und schaute mich um. Vor mir sah ich Pereiro, Guerini, Caucchioli, Casagrande und auch Ivan Basso. Doch einer fehlte! Damiano Cunego hatte scheinbar heute etwas Probleme und beendete die Etappe zwar ohne Zeitverlust, aber nur auf Rang 25. Das ist zu wenig auf einer Etappe, die wie für ihn gemacht schien. Etwas verdutzt ob seiner Abwesenheit sprintete ich natürlich trotzdem voll mit und wurde immerhin sechster. Das ist zwar auch nicht das gelbe vom Ei bei so einem Finish, aber ich bin einigermaßen zufrieden. Dennoch habe ich jetzt am Abend etwas Angst. Angst vor der Form von Ivan Basso! Der Italiener muss in einer unglaublichen Verfassung sein, oder wie soll ich mir erklären, dass er den Sprint gewann und seinen ersten Etappensieg feiern konnte.
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Jetzt liege ich also im Bett und grübele, ob Basso nicht vielleicht doch eine Nummer zu groß sein könnte in diesem Jahr. Naja, was nützt’s! Abwarten heißt die Devise. Abwarten bis zu den echten Bergen und vor allem bis zum ersten Zeitfahren!

Ergebnis:
1 Ivan Basso Team CSC 5h05'47
2 Francesco Casagrande Naturino - Sapore Di Mare s.t.
3 Oscar Pereiro Phonak Hearing Systems s.t.
4 Rik Verbrugghe Quick Step - Innergetic s.t.
5 Pietro Caucchioli Credit Agricole s.t.
6 Rot Rigo Gerolsteiner s.t.
7 Giuseppe Guerini T-Mobile Team s.t.
8 Matthew White Cofidis s.t.
9 Sergio Marinangeli Naturino - Sapore Di Mare s.t.
10 Dariusz Baranowski Liberty Seguros s.t.

GK:
1 Alessandro Petacchi Fassa Bortolo 23h28'06
2 Mario Cipollini Liquigas - Bianchi + 19
3 Robbie McEwen Davitamon - Lotto + 27

Berg:
1 Fabian Wegmann Gerolsteiner 13
2 Bernhard Eisel Française des Jeux 5
3 Dmitriy Muravyev Credit Agricole 5

Bei der Friedensfahrt führt nach der vorletzten Etappe noch immer Stefan Schumacher. Sven Montgomery hat sich inzwischen auf Platz vier gearbeitet und ist 2’24 hinter dem Shimano-Kapitän zurück.

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Al3enkiller *Ulle*
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Beitrag: # 327797Beitrag Al3enkiller *Ulle*
23.1.2006 - 17:42

Ohje, der arme Rot hat aber im Moment keine besonders guten Beine. Hoffentlich findet er seine Form noch.
Weiterhin klasse geschrieben, dass du im Moment etwas knapper schreibst, gefällt mir persönlich nicht so gut, aber ich weiß ja nicht, vielleicht hast du ja zur Zeit nicht viel Zeit.
Ansonsten spitze, weiter so.
mfg Al3enkiller

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