Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt /15.2.07
Moderator: Grabba
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Diese sch*** Japaner! Aber versöhn dich bitte mit Miriam, mach lieber die beiden Betrüger fertig!
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14
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15. April 2005
Veenendaal - Veenendaal
Heute bin ich nach meiner kurzen Zwangspause wieder ins Renngeschehen zurückgekehrt, denn ich wollte vor dem Amstel Gold Race unbedingt noch ein Rennen bestreiten.
Bevor das Rennen heute los ging, hatte ich allerdings noch ein Gespräch mit Arend Scheppink, Miriams Vater.
Wir hatten eine sehr gute Konversation. Arend sagte mir, dass ihm die ganze Sache sehr Leid tuen würde und ich so etwas nicht verdient hätte. Miriam hatte ihm alles erzählt und er war von ihr sehr enttäuscht. Er teilte mir auch mit, dass sich zwischen ihm und mir nichts ändern würde und er nach wie vor voll und ganz hinter mir stehen würde. Die Japaner könne er allerdings nicht bestrafen, doch er würde schauen, dass sie mit mir keine gemeinsamen Rennen bestreiten würden.
Aber jetzt zum Rennen.
Vom Profil her war das Rennen ideal als Warm-Up für das Amstel Gold Race geeignet, denn es gab auch einige heftige Anstiege. Aufgrund des welligen Terrains wurden Stefan, Christian und ich mit allen Freiheiten ausgestattet, um uns für das Gold Race in Form zu bringen.
Am Start gab es erst einmal ein paar Überraschungen. Zum einen musste ich feststellen, dass nur 61 Fahrer am Start waren. Das hatte ja fast Kirmes-Charakter. Zum anderen hatte Stefan sein Leadertrikot an der Continental-Wertung verloren.
Prominentester Fahrer war der Weltmeister Oscar Freire, der sich hier ebenfalls den letzten Feinschliff für das Amstel Gold Race holen wollte.
Gleich von Beginn an gingen die Attacken. Bei dieser geringen Fahrerzahl dachten wohl einige, dass eine lange Flucht von Erfolg gekrönt sein könnte. So bildete sich nach wenigen Kilometern eine 3er Spitzengruppe, bei der wir mit Rudi Kemna vertreten waren.
Allerdings hatte Rabobank etwas gegen diesen Fluchtversuch und holte die Ausreißer recht schnell zurück.
Ich selbst hielt mich zunächst einmal im hinteren Teil des Feldes auf. Ich hatte zunächst ein paar Probleme mit dem recht hohen Tempo, da ich die letzten Tage recht wenig trainieren konnte. Zudem musste ich recht oft an Miriam denken, was dazu führte das meine Beine komplett zu waren.
Geschlossen gingen wir in die erste Steigung des Tages. Diese war sehr heftig. Auf dem 3 Kilometer langen Anstieg gab es einige Rampen mit über 10 Prozent. Mittlerweile hatte ich mich etwas nach vorne gekämpft, um nicht gleich ins Hintertreffen zu geraten.
An diesem Anstieg kam es zu keinen Attacken und nach diesem harten Stück Arbeit ließen es alle Fahrer auf der Abfahrt erst einmal ruhiger angehen. So fuhren wir auch geschlossen zum zweiten Anstieg des Tages.
Dieser war nicht ganz so schwer wie die erste Steigung, die bereits hinter uns lag.
Hier kamen dann die nächsten Angriffe. Einige Fahrer konnten sich aus dem Feld lösen und sich leicht absetzen. Von unserem Team versuchte Igor Abakoumov in die Spitzengruppe zu kommen.
Allerdings war für Igor die Steigung doch zu heftig und er musste sich wieder ins Hauptfeld zurückfallen lassen. So waren dann 3 Fahrer an der Spitze des Feldes. Unter anderem war auch der belgische Meister Serge Baguet dabei.
Zunächst einmal ließ man die Ausreißer ziehen, da ja noch fast 75 Kilometer bis ins Ziel zu fahren waren. Folglich wuchs der Abstand zur Spitze auf über 2 Minuten.
Gut 60 Kilometer vor dem Ziel schickte dann unser Sportlicher Leiter zwei Fahrer, Igor und Rudi, an die Spitze des Feldes um die Verfolgung der Ausreißer aufzunehmen.
Bis zur letzten Steigung des Tages, gut 45 Kilometer vor dem Ziel, konnten wir den Abstand zur Spitze allerdings nicht verkleinern.
Kurz vor dem gut 5 Kilometer langen Anstieg nahm ich Kontakt zu Piet auf und sagte ihm, dass sich meine Beine mittlerweile sehr gut anfühlten und ich einen Angriff riskieren wollte. Piet gab mir grünes Licht und gleich zu Beginn des Anstieges löste ich mich aus dem Feld.
Zunächst versuchte noch ein Fahrer mein Hinterrad zu greifen, doch mein Antritt war einfach zu stark für ihn. Als ich mich das nächste Mal umdrehte, war das Feld schon einige Sekunden zurück und über Funk hörte ich, dass die Spitzengruppe nur noch wenige Sekunden vor mir war.
Dies erhöhte natürlich noch einmal meine Moral. Ich flog förmlich den Berg hinauf. Mein ganzer Verdruss der letzten Tage schien sich in Energie umgesetzt zu haben und so erreichte ich noch vor der Bergwertung die Spitzengruppe.
Am Kulminationspunkt lagen wir knapp 1`30 vor dem Feld, allerdings waren noch 40 Kilometer auf flachem Terrain zu fahren. Ob das reichen würde? Ich konnte es mir nur schwer vorstellen, da hinten Rabobank für Freire Tempo machte.
Auf der Abfahrt riskierten wir alles und so konnten wir unseren Vorsprung noch einmal auf 1`50 ausbauen. Allerdings gab es kurz darauf eine schlechte Nachricht für uns in der Spitzengruppe, denn der Navigators Fahrer, der mit uns in der Spitze fuhr, konnte unserem Tempo nicht mehr folgen und fiel zurück. Somit waren wir nur noch zu dritt.
Gut 20 Kilometer vor dem Ziel war unser Vorsprung auf etwas über eine Minute geschrumpft. Jetzt mussten wir noch einmal alle gut zusammenarbeiten, wenn wir eine Chance haben wollten. Dies schien Baguet allerdings nicht so zu sehen, denn er sprengte unsere Gruppe und versuchte es auf eigene Rechnung.
Da wurde ich schon etwas zornig. Sofort nahm ich mit dem belgischen Fahrer Van der Walle von Landbouwcrediet Kontakt auf um eine Nachführaktion zu organisieren. Alledings schüttelte er nur den Kopf, da er keinen Landsmann einholen wollte. So blieb die ganze Nachführarbeit an mir hängen. Aber sie hatte Erfolg und ich konnte mit dem Belgier am Hinterrad gut 10 Kilometer vor dem Ziel zu Baguet aufschließen.
Als nun unser Vorsprung auf das Feld bekanntgegeben wurde, konnte ich es zunächst nicht glauben. Laut Funk war er auf fast 2 Minuten angewachsen. Erst als mir Piet Hoekstra dies bestätigte, wollte ich dieser Nachricht glauben schenken. Somit war wohl sicher, dass der Sieg an einen Fahrer aus meiener Spitzengruppe gehen sollte.
Als sich kurze Zeit später auch noch Van der Walle aus unsere Spitzengruppe nach hinten verabschiedete, weil er dem Tempo nicht mehr folgen konnte, stiegen meine Chancen auf den Sieg weiter. ,,Das geschieht dir recht," dachte ich nur und hielt das Tempo weiter hoch.
Bis 3 Kilometer fuhr ich mit Baguet Seite an Seite. Der belgische Meister war ein sehr ordentlicher Sprinter, deshalb wollte ich es nicht auf einen Sprint ankommen lassen. So attackierte ich an zweiter Stelle liegend und trat mir aller Kraft in die Pedale. Als ich mich kurze Zeit später umschaute, war Baguet von meinem Hinterrad verschwunden.
Auf den letzten Metern kam es mir natürlich entgegen, dass sich Baguet schon recht früh in die Ausreißergruppe begeben hatte und so natürlich mehr Kraft als ich verbraucht hatte. So fuhr ich in hohem Tempo ins Ziel und konnte mir tatsächlich den Sieg sichern. Ich hatte die richtige Taktik gewählt.
Ich schrie auf den letzten Metern meine ganze Freude heraus und die Wut der letzten Tage war für diesen Moment vergessen. Was für ein Wahnsinn. So eng liegen also Trauer und Freude beisammen.
Auch Stefan fuhr ein klasse Rennen und kam auf Rang 8 ins Ziel.
Bei der Siegerehrung überkam es mich dann aber und ich lies meinen Emotionen freien Lauf. Alles was sich die letzten Tage angestaut hatte kam raus und ich heulte Rotz und Wasser. Teils aus Freude, teils aus Trauer.
Immerhin wurde dieser besondere Tag mit einer besonderen Überraschung gekrönt. Ich wurde noch einmal auf die Bühne gerufen und bekam das Trikot des Führenden in der Continental-Cup Wertung überreicht. Einfach Wahnsinn. Sportlerherz was willst du mehr. Jetzt kann ich gestärkt beim Amstel Gold Race starten. Dort werde ich gemeinsam mit Stefan versuchen die Großen zu ärgern.
____________
Veenendaal-Veenendaal
1. Wolf (SHM)
2. Baguet (DVL) +48
3. Freire (Rab) +1`19
...
8. Schumacher (SHM) +1`19
Veenendaal - Veenendaal
Heute bin ich nach meiner kurzen Zwangspause wieder ins Renngeschehen zurückgekehrt, denn ich wollte vor dem Amstel Gold Race unbedingt noch ein Rennen bestreiten.
Bevor das Rennen heute los ging, hatte ich allerdings noch ein Gespräch mit Arend Scheppink, Miriams Vater.
Wir hatten eine sehr gute Konversation. Arend sagte mir, dass ihm die ganze Sache sehr Leid tuen würde und ich so etwas nicht verdient hätte. Miriam hatte ihm alles erzählt und er war von ihr sehr enttäuscht. Er teilte mir auch mit, dass sich zwischen ihm und mir nichts ändern würde und er nach wie vor voll und ganz hinter mir stehen würde. Die Japaner könne er allerdings nicht bestrafen, doch er würde schauen, dass sie mit mir keine gemeinsamen Rennen bestreiten würden.
Aber jetzt zum Rennen.
Vom Profil her war das Rennen ideal als Warm-Up für das Amstel Gold Race geeignet, denn es gab auch einige heftige Anstiege. Aufgrund des welligen Terrains wurden Stefan, Christian und ich mit allen Freiheiten ausgestattet, um uns für das Gold Race in Form zu bringen.
Am Start gab es erst einmal ein paar Überraschungen. Zum einen musste ich feststellen, dass nur 61 Fahrer am Start waren. Das hatte ja fast Kirmes-Charakter. Zum anderen hatte Stefan sein Leadertrikot an der Continental-Wertung verloren.
Prominentester Fahrer war der Weltmeister Oscar Freire, der sich hier ebenfalls den letzten Feinschliff für das Amstel Gold Race holen wollte.
Gleich von Beginn an gingen die Attacken. Bei dieser geringen Fahrerzahl dachten wohl einige, dass eine lange Flucht von Erfolg gekrönt sein könnte. So bildete sich nach wenigen Kilometern eine 3er Spitzengruppe, bei der wir mit Rudi Kemna vertreten waren.
Allerdings hatte Rabobank etwas gegen diesen Fluchtversuch und holte die Ausreißer recht schnell zurück.
Ich selbst hielt mich zunächst einmal im hinteren Teil des Feldes auf. Ich hatte zunächst ein paar Probleme mit dem recht hohen Tempo, da ich die letzten Tage recht wenig trainieren konnte. Zudem musste ich recht oft an Miriam denken, was dazu führte das meine Beine komplett zu waren.
Geschlossen gingen wir in die erste Steigung des Tages. Diese war sehr heftig. Auf dem 3 Kilometer langen Anstieg gab es einige Rampen mit über 10 Prozent. Mittlerweile hatte ich mich etwas nach vorne gekämpft, um nicht gleich ins Hintertreffen zu geraten.
An diesem Anstieg kam es zu keinen Attacken und nach diesem harten Stück Arbeit ließen es alle Fahrer auf der Abfahrt erst einmal ruhiger angehen. So fuhren wir auch geschlossen zum zweiten Anstieg des Tages.
Dieser war nicht ganz so schwer wie die erste Steigung, die bereits hinter uns lag.
Hier kamen dann die nächsten Angriffe. Einige Fahrer konnten sich aus dem Feld lösen und sich leicht absetzen. Von unserem Team versuchte Igor Abakoumov in die Spitzengruppe zu kommen.
Allerdings war für Igor die Steigung doch zu heftig und er musste sich wieder ins Hauptfeld zurückfallen lassen. So waren dann 3 Fahrer an der Spitze des Feldes. Unter anderem war auch der belgische Meister Serge Baguet dabei.
Zunächst einmal ließ man die Ausreißer ziehen, da ja noch fast 75 Kilometer bis ins Ziel zu fahren waren. Folglich wuchs der Abstand zur Spitze auf über 2 Minuten.
Gut 60 Kilometer vor dem Ziel schickte dann unser Sportlicher Leiter zwei Fahrer, Igor und Rudi, an die Spitze des Feldes um die Verfolgung der Ausreißer aufzunehmen.
Bis zur letzten Steigung des Tages, gut 45 Kilometer vor dem Ziel, konnten wir den Abstand zur Spitze allerdings nicht verkleinern.
Kurz vor dem gut 5 Kilometer langen Anstieg nahm ich Kontakt zu Piet auf und sagte ihm, dass sich meine Beine mittlerweile sehr gut anfühlten und ich einen Angriff riskieren wollte. Piet gab mir grünes Licht und gleich zu Beginn des Anstieges löste ich mich aus dem Feld.
Zunächst versuchte noch ein Fahrer mein Hinterrad zu greifen, doch mein Antritt war einfach zu stark für ihn. Als ich mich das nächste Mal umdrehte, war das Feld schon einige Sekunden zurück und über Funk hörte ich, dass die Spitzengruppe nur noch wenige Sekunden vor mir war.
Dies erhöhte natürlich noch einmal meine Moral. Ich flog förmlich den Berg hinauf. Mein ganzer Verdruss der letzten Tage schien sich in Energie umgesetzt zu haben und so erreichte ich noch vor der Bergwertung die Spitzengruppe.
Am Kulminationspunkt lagen wir knapp 1`30 vor dem Feld, allerdings waren noch 40 Kilometer auf flachem Terrain zu fahren. Ob das reichen würde? Ich konnte es mir nur schwer vorstellen, da hinten Rabobank für Freire Tempo machte.
Auf der Abfahrt riskierten wir alles und so konnten wir unseren Vorsprung noch einmal auf 1`50 ausbauen. Allerdings gab es kurz darauf eine schlechte Nachricht für uns in der Spitzengruppe, denn der Navigators Fahrer, der mit uns in der Spitze fuhr, konnte unserem Tempo nicht mehr folgen und fiel zurück. Somit waren wir nur noch zu dritt.
Gut 20 Kilometer vor dem Ziel war unser Vorsprung auf etwas über eine Minute geschrumpft. Jetzt mussten wir noch einmal alle gut zusammenarbeiten, wenn wir eine Chance haben wollten. Dies schien Baguet allerdings nicht so zu sehen, denn er sprengte unsere Gruppe und versuchte es auf eigene Rechnung.
Da wurde ich schon etwas zornig. Sofort nahm ich mit dem belgischen Fahrer Van der Walle von Landbouwcrediet Kontakt auf um eine Nachführaktion zu organisieren. Alledings schüttelte er nur den Kopf, da er keinen Landsmann einholen wollte. So blieb die ganze Nachführarbeit an mir hängen. Aber sie hatte Erfolg und ich konnte mit dem Belgier am Hinterrad gut 10 Kilometer vor dem Ziel zu Baguet aufschließen.
Als nun unser Vorsprung auf das Feld bekanntgegeben wurde, konnte ich es zunächst nicht glauben. Laut Funk war er auf fast 2 Minuten angewachsen. Erst als mir Piet Hoekstra dies bestätigte, wollte ich dieser Nachricht glauben schenken. Somit war wohl sicher, dass der Sieg an einen Fahrer aus meiener Spitzengruppe gehen sollte.
Als sich kurze Zeit später auch noch Van der Walle aus unsere Spitzengruppe nach hinten verabschiedete, weil er dem Tempo nicht mehr folgen konnte, stiegen meine Chancen auf den Sieg weiter. ,,Das geschieht dir recht," dachte ich nur und hielt das Tempo weiter hoch.
Bis 3 Kilometer fuhr ich mit Baguet Seite an Seite. Der belgische Meister war ein sehr ordentlicher Sprinter, deshalb wollte ich es nicht auf einen Sprint ankommen lassen. So attackierte ich an zweiter Stelle liegend und trat mir aller Kraft in die Pedale. Als ich mich kurze Zeit später umschaute, war Baguet von meinem Hinterrad verschwunden.
Auf den letzten Metern kam es mir natürlich entgegen, dass sich Baguet schon recht früh in die Ausreißergruppe begeben hatte und so natürlich mehr Kraft als ich verbraucht hatte. So fuhr ich in hohem Tempo ins Ziel und konnte mir tatsächlich den Sieg sichern. Ich hatte die richtige Taktik gewählt.
Ich schrie auf den letzten Metern meine ganze Freude heraus und die Wut der letzten Tage war für diesen Moment vergessen. Was für ein Wahnsinn. So eng liegen also Trauer und Freude beisammen.
Auch Stefan fuhr ein klasse Rennen und kam auf Rang 8 ins Ziel.
Bei der Siegerehrung überkam es mich dann aber und ich lies meinen Emotionen freien Lauf. Alles was sich die letzten Tage angestaut hatte kam raus und ich heulte Rotz und Wasser. Teils aus Freude, teils aus Trauer.
Immerhin wurde dieser besondere Tag mit einer besonderen Überraschung gekrönt. Ich wurde noch einmal auf die Bühne gerufen und bekam das Trikot des Führenden in der Continental-Cup Wertung überreicht. Einfach Wahnsinn. Sportlerherz was willst du mehr. Jetzt kann ich gestärkt beim Amstel Gold Race starten. Dort werde ich gemeinsam mit Stefan versuchen die Großen zu ärgern.
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Veenendaal-Veenendaal
1. Wolf (SHM)
2. Baguet (DVL) +48
3. Freire (Rab) +1`19
...
8. Schumacher (SHM) +1`19
@ All: Danke für euer außgesprochen positives Feedback
17. April 2005
Amstel Gold Race
Heute stand also nach der Flandern Rundfahrt und Gent-Wevelgem unser 3. ProTour Rennen der Saison auf dem Programm.
Für unser Heimrennen hatte die sportliche Leitung neben mir noch Christian, Stefan, Bart, Mathieu, Alain, Laurens und Rudi nominiert.
Bevor es zur Teambesprechung ging, schaute ich mich noch etwas im Pressebereich des Rennens um. Am Newscorner angekommen, griff ich mir kurz die Bild-Zeitung um mich ,,politisch" zu informieren. Als ich mir die Titelseite anschaute, da traf mich ein Schlag. Da stand doch ganz groß die Schlagzeile:
Beziehungsskandal bei deutscher Radsporthoffnung
Ich war schockiert. Jetzt würde also auch noch die Öffentlichkeit von meinem Unglück erfahren. Total neben mir stehend, legte ich die Zeitung weg und lief langsam Richtung Teamfahrzeug.
Die Jungs merkten gleich, dass irgendetwas nicht bei mir stimmte, fragten aber nicht näher nach.
Bei der Teambesprechung war ich geistig noch nicht wirklich anwesend. Mir ging alles mögliche durch den Kopf, nur nicht das Rennen. Am Rande bekam ich mit, dass Stefan unser Kapitän für das Rennen war und alle anderen für ihn arbeiten sollten.
Nach der Mannschaftsbesprechung nahm mich Arend Scheppink noch einmal kurz zur Seite und fragte ob er mich aus dem Rennen nehmen solle. Nach kurzem Zögern verneinte ich dies und ging zur Einschreibekontrolle.
Bei nebligem Wetter wurde um 11 Uhr das Rennen gestartet. Ich hielt mich zunächst im hinteren Teil des Feldes auf. Über Funk hörte ich nur, dass es zu Beginn ziemlich viele Attacken gab, doch bis die Fluchtgruppe stand, vergingen einige Kilometer.
Nach 35 Kilometern, es hatte gerade zu Regnen angefangen, setzten sich mit Aart Vierhouten und Stephan Augé zwei Fahrer vom Feld ab. Leider hatten wir von unserem Team niemand mit dabei. Die beiden Ausreißer harmonierten gut und konnten ihren Vorsprung nach 90 Kilometer auf fast 7 Minuten ausbauen.
Im Feld nahm man diesen Ausreißversuch anscheinend nicht ernst und es erklärte sich auch kein Team zur Nachführarbeit bereit. So war das Tempo im Hauptfeld nicht besonders hoch und folglich wuchs der Abstand zur Spitze nach 130 Kilometern auf gut 8 Minuten an. In dieser Rennphase erzählte ich Stefan schnell, was heute früh in der Zeitung stand. Er versuchte mich aufzubauen, aber er hatte keinen wirklichen Erfolg.
100 Kilometer vor dem Ziel waren dann doch endlich T-Mobile und Liquigas in die Verfolgung der Ausreißer eingestiegen und so scholz der Vorsprung der beiden Ausreißer auf unter 4 Minuten.
So langsam ging es in die entscheidende Rennphase. 90 Kilometer vor dem Ziel gab es die ersten ernstzunehmenden Attacken aus dem Feld heraus. Sogar Paolo Bettini, einer der großen Favoriten hatte angegriffen.
Natürlich lies man ihn zu so einem frühen Zeitpunkt des Rennens noch nicht ziehen, aber jetzt wusste man zumindest, dass Bettini sich sehr gut fühlen musste.
Andere Fahrer ließen wir im Feld jedoch ziehen und so konnten vier Fahrer zum Spitzenduo aufschließen.
Das Spitzensextett hatte gut 70 Kilometer vor dem Ziel noch gut 90 Sekunden Vorsprung auf das sich langsam verkleinernde Hauptfeld, das zu diesem Zeitpunkt wohl noch 90 Fahrer umfasste.
50 Kilometer vor dem Ziel hatte man die Ausreißer endlich eingeholt und so konnte das Rennen quasi von vorne beginnen. Doch die erwarteten Attacken blieben zunächst aus, so dass das Feld noch ein paar Kilometer geschlossen fahren konnte.
Kurze Zeit später ging es jedoch Schlag auf Schlag. Es folgte Attacke auf Attacke. Zunächst probierte es erneut Paolo Bettini und dann setzten sich Danilo Di Luca, Matthias Kessler und Davide Rebellin etwas vom Feld ab, doch alle Attacken wurden zunächst vereitelt.
Durch diese ganzen Attacken wurde das Hauptfeld ganz schön auseinandergenommen. Auch ich konnte nicht ganz vorne mithalten und befand mich gut 30 Kilometer vor dem Ziel, schon recht abgeschlagen in einer Verfolgergruppe.
Zwei Fakten verbesserten jedoch meine Moral wieder etwas. Zum einen fuhr ich in einer Gruppe mit Filippo Pozzato, einen Geheimtip auf den Sieg und zuma anderen hörte ich, dass sich Stefan noch in er 33 Fahrer umfassenden Spitzengruppe befand.
An der Spitze folgte jetzt Attacke auf Attacke, ich hörte alle möglichen Namen über den Tourfunk, den von Stefan hörte ich leider nicht.
Ich selbst hatte endlich meinen Rhythmus bei den kurzen giftigen Anstiegen gefunden und konnte noch etwas nach vorne fahren.
In der Spitzengruppe fiel die Entscheidung erst am Schlussanstieg hinauf zum Cauberg. Dort attackierte Alexander Vinokourov und hatte, wie ich über Funk hört, das beste Ende für sich und gewann somit dieses Rennen
Auch Stefan war ein gutes Rennen gefahren und kam als 21. ins Ziel, ich überquerte den Zielstrich gemeinsam mit Frank Hoj und beendete das Rennen auf Rang 43 mit knapp 3 Minuten Rückstand. Damit war ich gar nicht so unzufrieden.
Das Rennen heute war schon sehr hart. 250 Kilometer mit ständigem Auf und Ab und dazu dieses bescheidene Wetter. Da ist man abends schon total platt. Deswegen werde ich jetzt auch gleich schlafen gehen. Ich hoffe, dass ich etwas Ruhe finde und die Schlagzeilen des heutigen Tages etwas ausblenden kann.
Eigentlich sollte ich ja in den nächsten Tagen beim Fleche Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich starten, doch Arend Scheppink, teilte mir direkt nach dem heutigen Rennen mit, dass er mich zu meinem eigenen Schutz aus dem Aufgebot gestrichen habe und dass ich stattdessen bei der Niedersachsen-Rundfahrt an den Start gehen sollte um meine Führung in der Continental-Cup Wertung weiter auszubauen. Das ist mir so vielleicht gar nicht so unrecht. So bin ich etwas aus dem medialen Interesse und kann sportlich wieder vorne mitfahren.
_______________
Endstand Amstel Gold Race:
1. Vinokourov (TMO)
2. Armstrong (DSC) +24
3. Rebellin (GST)
4. Flecha (FAS)
5. Celestino (DVE)
6. Di Luca (Liq)
7. Kessler (TMO) +49
8. Voigt (CSC)
...
21. Schumacher (SHM) +1`39
...
43. Wolf (SHM) +2`58
17. April 2005
Amstel Gold Race
Heute stand also nach der Flandern Rundfahrt und Gent-Wevelgem unser 3. ProTour Rennen der Saison auf dem Programm.
Für unser Heimrennen hatte die sportliche Leitung neben mir noch Christian, Stefan, Bart, Mathieu, Alain, Laurens und Rudi nominiert.
Bevor es zur Teambesprechung ging, schaute ich mich noch etwas im Pressebereich des Rennens um. Am Newscorner angekommen, griff ich mir kurz die Bild-Zeitung um mich ,,politisch" zu informieren. Als ich mir die Titelseite anschaute, da traf mich ein Schlag. Da stand doch ganz groß die Schlagzeile:
Beziehungsskandal bei deutscher Radsporthoffnung
Ich war schockiert. Jetzt würde also auch noch die Öffentlichkeit von meinem Unglück erfahren. Total neben mir stehend, legte ich die Zeitung weg und lief langsam Richtung Teamfahrzeug.
Die Jungs merkten gleich, dass irgendetwas nicht bei mir stimmte, fragten aber nicht näher nach.
Bei der Teambesprechung war ich geistig noch nicht wirklich anwesend. Mir ging alles mögliche durch den Kopf, nur nicht das Rennen. Am Rande bekam ich mit, dass Stefan unser Kapitän für das Rennen war und alle anderen für ihn arbeiten sollten.
Nach der Mannschaftsbesprechung nahm mich Arend Scheppink noch einmal kurz zur Seite und fragte ob er mich aus dem Rennen nehmen solle. Nach kurzem Zögern verneinte ich dies und ging zur Einschreibekontrolle.
Bei nebligem Wetter wurde um 11 Uhr das Rennen gestartet. Ich hielt mich zunächst im hinteren Teil des Feldes auf. Über Funk hörte ich nur, dass es zu Beginn ziemlich viele Attacken gab, doch bis die Fluchtgruppe stand, vergingen einige Kilometer.
Nach 35 Kilometern, es hatte gerade zu Regnen angefangen, setzten sich mit Aart Vierhouten und Stephan Augé zwei Fahrer vom Feld ab. Leider hatten wir von unserem Team niemand mit dabei. Die beiden Ausreißer harmonierten gut und konnten ihren Vorsprung nach 90 Kilometer auf fast 7 Minuten ausbauen.
Im Feld nahm man diesen Ausreißversuch anscheinend nicht ernst und es erklärte sich auch kein Team zur Nachführarbeit bereit. So war das Tempo im Hauptfeld nicht besonders hoch und folglich wuchs der Abstand zur Spitze nach 130 Kilometern auf gut 8 Minuten an. In dieser Rennphase erzählte ich Stefan schnell, was heute früh in der Zeitung stand. Er versuchte mich aufzubauen, aber er hatte keinen wirklichen Erfolg.
100 Kilometer vor dem Ziel waren dann doch endlich T-Mobile und Liquigas in die Verfolgung der Ausreißer eingestiegen und so scholz der Vorsprung der beiden Ausreißer auf unter 4 Minuten.
So langsam ging es in die entscheidende Rennphase. 90 Kilometer vor dem Ziel gab es die ersten ernstzunehmenden Attacken aus dem Feld heraus. Sogar Paolo Bettini, einer der großen Favoriten hatte angegriffen.
Natürlich lies man ihn zu so einem frühen Zeitpunkt des Rennens noch nicht ziehen, aber jetzt wusste man zumindest, dass Bettini sich sehr gut fühlen musste.
Andere Fahrer ließen wir im Feld jedoch ziehen und so konnten vier Fahrer zum Spitzenduo aufschließen.
Das Spitzensextett hatte gut 70 Kilometer vor dem Ziel noch gut 90 Sekunden Vorsprung auf das sich langsam verkleinernde Hauptfeld, das zu diesem Zeitpunkt wohl noch 90 Fahrer umfasste.
50 Kilometer vor dem Ziel hatte man die Ausreißer endlich eingeholt und so konnte das Rennen quasi von vorne beginnen. Doch die erwarteten Attacken blieben zunächst aus, so dass das Feld noch ein paar Kilometer geschlossen fahren konnte.
Kurze Zeit später ging es jedoch Schlag auf Schlag. Es folgte Attacke auf Attacke. Zunächst probierte es erneut Paolo Bettini und dann setzten sich Danilo Di Luca, Matthias Kessler und Davide Rebellin etwas vom Feld ab, doch alle Attacken wurden zunächst vereitelt.
Durch diese ganzen Attacken wurde das Hauptfeld ganz schön auseinandergenommen. Auch ich konnte nicht ganz vorne mithalten und befand mich gut 30 Kilometer vor dem Ziel, schon recht abgeschlagen in einer Verfolgergruppe.
Zwei Fakten verbesserten jedoch meine Moral wieder etwas. Zum einen fuhr ich in einer Gruppe mit Filippo Pozzato, einen Geheimtip auf den Sieg und zuma anderen hörte ich, dass sich Stefan noch in er 33 Fahrer umfassenden Spitzengruppe befand.
An der Spitze folgte jetzt Attacke auf Attacke, ich hörte alle möglichen Namen über den Tourfunk, den von Stefan hörte ich leider nicht.
Ich selbst hatte endlich meinen Rhythmus bei den kurzen giftigen Anstiegen gefunden und konnte noch etwas nach vorne fahren.
In der Spitzengruppe fiel die Entscheidung erst am Schlussanstieg hinauf zum Cauberg. Dort attackierte Alexander Vinokourov und hatte, wie ich über Funk hört, das beste Ende für sich und gewann somit dieses Rennen
Auch Stefan war ein gutes Rennen gefahren und kam als 21. ins Ziel, ich überquerte den Zielstrich gemeinsam mit Frank Hoj und beendete das Rennen auf Rang 43 mit knapp 3 Minuten Rückstand. Damit war ich gar nicht so unzufrieden.
Das Rennen heute war schon sehr hart. 250 Kilometer mit ständigem Auf und Ab und dazu dieses bescheidene Wetter. Da ist man abends schon total platt. Deswegen werde ich jetzt auch gleich schlafen gehen. Ich hoffe, dass ich etwas Ruhe finde und die Schlagzeilen des heutigen Tages etwas ausblenden kann.
Eigentlich sollte ich ja in den nächsten Tagen beim Fleche Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich starten, doch Arend Scheppink, teilte mir direkt nach dem heutigen Rennen mit, dass er mich zu meinem eigenen Schutz aus dem Aufgebot gestrichen habe und dass ich stattdessen bei der Niedersachsen-Rundfahrt an den Start gehen sollte um meine Führung in der Continental-Cup Wertung weiter auszubauen. Das ist mir so vielleicht gar nicht so unrecht. So bin ich etwas aus dem medialen Interesse und kann sportlich wieder vorne mitfahren.
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Endstand Amstel Gold Race:
1. Vinokourov (TMO)
2. Armstrong (DSC) +24
3. Rebellin (GST)
4. Flecha (FAS)
5. Celestino (DVE)
6. Di Luca (Liq)
7. Kessler (TMO) +49
8. Voigt (CSC)
...
21. Schumacher (SHM) +1`39
...
43. Wolf (SHM) +2`58
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Bevor es nachhher oder morgen mit der 1. Etappe der Niedersachsen Rundfahrt weitergeht habe ich noch eine kleine Frage. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Und zwar würde ich gerne einen Namen in meiner Database ändern. Kann ich das machen oder führt das zu Problemen beim Spiel, da ich mich ja schon mitten in der Saison befinde?
Würde eine Antwort würde ich mich freuen.
Und zwar würde ich gerne einen Namen in meiner Database ändern. Kann ich das machen oder führt das zu Problemen beim Spiel, da ich mich ja schon mitten in der Saison befinde?
Würde eine Antwort würde ich mich freuen.
20. April 2005
Niedersachsen Rundfahrt 1. Etappe
Heute ging für mich die Mission ,,Continentalführung verteidigen" weiter, denn bei der Niedersachsen Rundfahrt konnte man wieder einige Punkte sammeln.
Schon beim Blick auf die Starterliste gestern abend bei den Teampräsentationen bemerkte ich, dass sich kaum große Namen im Fahrerfeld der Niedersachsen Rundfahrt befinden würden, da zeitgleich viele andere Rennen stattfanden. Dies sah ich jedoch als Chance für mich, um mein Punktekonto zu verbessern.
Heute früh bei der Teambesprechung legte unser sportlicher Leiter fest, dass man bei dieser Rundfahrt für mich fahren würde, um meine Führung in der Continental-Cup Wertung zu verteidigen. Neben mir gingen noch Frank Van Dulmen, Eelke Van der Wal, Igor Abakoumov, Marco Bos, Rik Reinerink und Rudi Kemna an den Start.
Um Punkt 12 Uhr startete ich gemeinsam mit 70 weiteren Fahrern in Himmelpforten um die 172 Kilometer in Richtung Burgdorf in Angriff zu nehmen. Ich hatte natürlich mein Leadertrikot, das mich jeden Moment mit Stolz erfüllt, an.
Da es kaum Favoriten für diese Rundfahrt gab, begann das Rennen sehr nervös. Gerade bei so kleinen Rundfahrten, gehen ja sehr oft bereits am ersten Tag die entscheidenden Gruppen. So wollte heute niemand den Zug verpassen. Ich selbst hielt mich zunächst zurück um keine Kraft zu vergeuden.
Nach 10 Kilometern stand dann bereits die Fluchtgruppe des Tages. Insgesamt 7 Fahrer konnten sich vom Feld absetzen, von unserem Team war Rik Reinerink dabei. So hatten wir das Glück, dass wir im Feld keine Arbeit zu verrichten brauchten.
Die 7 Fahrer an der Spitze harmonierten recht gut und konnten ihren Vorsprung innerhalb von 45 Kilometer auf knapp 6 Minuten ausbauen. Im Feld kontrollierten die beiden ProTour Teams Rabobank und Gerolsteiner das Tempo, da sie keine Fahrer in der Ausreißergruppe drin hatten.
Nach gut 65 Kilometern bekamen wir über Funk eine gute Nachricht: Rik hatte die zweite Sprintwertung für sich entschieden und war damit quasi im Leadertrikot. Der Abstand zu uns im Hauptfeld betrug jetzt schon über 8 Minuten. ,,Diese Attacke könnte bereits die Rundfahrt entscheiden," fuhr es mir in den Kopf.
Nach 90 Kilometern konnten die 7 Fahrer an der Spitze ihren Vorsprung auf fast 9 Minuten vergrößern. Jetzt müsste man im Feld schon mächtig Tempo machen, um die Ausreißer noch einholen zu können.
Als ob die Fahrer von Gerolsteiner und Rabobank meine Gedanken lesen konnten, erhöhten sie das Tempo drastisch und reduzierten den Rückstand zur Spitze innerhalb weniger Kilometer auf 7 Minuten. Ich wusste nicht ob ich darüber traurig oder glücklich sein sollte. Zum einen hätte Rik, als guter Spinter, sicherlich gute Chancen die Etappe zu gewinnen, käme es jedoch zum Zusammenschluss, dann könnte ich vielleicht noch ein Wörtchen um den Rundfahrtensieg mitsprechen.
Gut 35 Kilometer vor dem Ziel geschah dann der Worst Case. Das Hauptfeld konnte seinen Rückstand auf die Spitze nur minimal reduzieren und lag noch immer 6 Minuten zurück. Dazu kam dann noch, dass Rik das Tempo in der Spitzengruppe nicht mehr mitgehen konnte und zurückfiel.
Jetzt wurde es hektisch. Unser sportlicher Leiter schickte sofort unsere komplette Mannschaft an die Spitze des Feldes um den Rückstand zur Spitze noch so gering wie möglich zu gestalten. Auch Gerolsteiner hoffte nach wie vor auf einen Massensprint für René Haselbacher.
Und unsere Tempoarbeit zeigte seine Wirkung. 10 Kilometer vor dem Ziel betrug unser Rückstand auf die mittlerweile nur noch 3 Spitzenreiter 4`40.
Bis ins Ziel konnten wir unseren Rückstand nochmals um fast eine Minute reduzieren, eingeholt hatten wir die Ausreißer jedoch bei weitem nicht. So konnte der Australier Luke Roberts die Etappe im 3erSprint gewinnen.
Rik konnte sich immerhin noch vor dem Hauptfeld ins Ziel retten und kam als 6. mit 2`11 Rückstand ins Ziel. Wir im Hauptfeld hatten am Ende 3`35 Rückstand. In der Tageswertung belegte ich Rang 11.
Mit den Plätzen 6 und 11 in der Tageswertung müssten wir eigentlich zufrieden sein, aber so wie das Rennen verlaufen ist, hätte da eigentlich viel mehr dabei rausspringen müssen.
Jetzt gilt es die nächsten 3 Tage unbeschadet zu überstehen um dann am letzten Tag, auf der Königsetappe noch einmal alles zu probieren. Meine Beine fühlen sich auf jeden Fall noch sehr gut an.
Nach dem Rennen telefonierte ich noch kurz mit Stefan, der mit dem Rest des Teams beim Fleche Wallone startete. Stefan war mit seinem Auftritt sehr zufrieden, denn er belegte einen tollen 13 Rang mit gerade einmal 36 Sekunden Rückstand auf den Sieger Contantino Zaballa.
Ich bin wirklich mal gespannt was Stefan bei Lüttich-Bastogno-Lüttich bringt.
__________
Niedersachsen Rundfahrt 1. Etappe:
1. Roberts (CSC)
2. Dion (RAG)
3. Stafiej (ATI)
...
6. Reinerink (SHM) +2`11
...
11. Wolf (SHM) +3`35
Niedersachsen Rundfahrt 1. Etappe
Heute ging für mich die Mission ,,Continentalführung verteidigen" weiter, denn bei der Niedersachsen Rundfahrt konnte man wieder einige Punkte sammeln.
Schon beim Blick auf die Starterliste gestern abend bei den Teampräsentationen bemerkte ich, dass sich kaum große Namen im Fahrerfeld der Niedersachsen Rundfahrt befinden würden, da zeitgleich viele andere Rennen stattfanden. Dies sah ich jedoch als Chance für mich, um mein Punktekonto zu verbessern.
Heute früh bei der Teambesprechung legte unser sportlicher Leiter fest, dass man bei dieser Rundfahrt für mich fahren würde, um meine Führung in der Continental-Cup Wertung zu verteidigen. Neben mir gingen noch Frank Van Dulmen, Eelke Van der Wal, Igor Abakoumov, Marco Bos, Rik Reinerink und Rudi Kemna an den Start.
Um Punkt 12 Uhr startete ich gemeinsam mit 70 weiteren Fahrern in Himmelpforten um die 172 Kilometer in Richtung Burgdorf in Angriff zu nehmen. Ich hatte natürlich mein Leadertrikot, das mich jeden Moment mit Stolz erfüllt, an.
Da es kaum Favoriten für diese Rundfahrt gab, begann das Rennen sehr nervös. Gerade bei so kleinen Rundfahrten, gehen ja sehr oft bereits am ersten Tag die entscheidenden Gruppen. So wollte heute niemand den Zug verpassen. Ich selbst hielt mich zunächst zurück um keine Kraft zu vergeuden.
Nach 10 Kilometern stand dann bereits die Fluchtgruppe des Tages. Insgesamt 7 Fahrer konnten sich vom Feld absetzen, von unserem Team war Rik Reinerink dabei. So hatten wir das Glück, dass wir im Feld keine Arbeit zu verrichten brauchten.
Die 7 Fahrer an der Spitze harmonierten recht gut und konnten ihren Vorsprung innerhalb von 45 Kilometer auf knapp 6 Minuten ausbauen. Im Feld kontrollierten die beiden ProTour Teams Rabobank und Gerolsteiner das Tempo, da sie keine Fahrer in der Ausreißergruppe drin hatten.
Nach gut 65 Kilometern bekamen wir über Funk eine gute Nachricht: Rik hatte die zweite Sprintwertung für sich entschieden und war damit quasi im Leadertrikot. Der Abstand zu uns im Hauptfeld betrug jetzt schon über 8 Minuten. ,,Diese Attacke könnte bereits die Rundfahrt entscheiden," fuhr es mir in den Kopf.
Nach 90 Kilometern konnten die 7 Fahrer an der Spitze ihren Vorsprung auf fast 9 Minuten vergrößern. Jetzt müsste man im Feld schon mächtig Tempo machen, um die Ausreißer noch einholen zu können.
Als ob die Fahrer von Gerolsteiner und Rabobank meine Gedanken lesen konnten, erhöhten sie das Tempo drastisch und reduzierten den Rückstand zur Spitze innerhalb weniger Kilometer auf 7 Minuten. Ich wusste nicht ob ich darüber traurig oder glücklich sein sollte. Zum einen hätte Rik, als guter Spinter, sicherlich gute Chancen die Etappe zu gewinnen, käme es jedoch zum Zusammenschluss, dann könnte ich vielleicht noch ein Wörtchen um den Rundfahrtensieg mitsprechen.
Gut 35 Kilometer vor dem Ziel geschah dann der Worst Case. Das Hauptfeld konnte seinen Rückstand auf die Spitze nur minimal reduzieren und lag noch immer 6 Minuten zurück. Dazu kam dann noch, dass Rik das Tempo in der Spitzengruppe nicht mehr mitgehen konnte und zurückfiel.
Jetzt wurde es hektisch. Unser sportlicher Leiter schickte sofort unsere komplette Mannschaft an die Spitze des Feldes um den Rückstand zur Spitze noch so gering wie möglich zu gestalten. Auch Gerolsteiner hoffte nach wie vor auf einen Massensprint für René Haselbacher.
Und unsere Tempoarbeit zeigte seine Wirkung. 10 Kilometer vor dem Ziel betrug unser Rückstand auf die mittlerweile nur noch 3 Spitzenreiter 4`40.
Bis ins Ziel konnten wir unseren Rückstand nochmals um fast eine Minute reduzieren, eingeholt hatten wir die Ausreißer jedoch bei weitem nicht. So konnte der Australier Luke Roberts die Etappe im 3erSprint gewinnen.
Rik konnte sich immerhin noch vor dem Hauptfeld ins Ziel retten und kam als 6. mit 2`11 Rückstand ins Ziel. Wir im Hauptfeld hatten am Ende 3`35 Rückstand. In der Tageswertung belegte ich Rang 11.
Mit den Plätzen 6 und 11 in der Tageswertung müssten wir eigentlich zufrieden sein, aber so wie das Rennen verlaufen ist, hätte da eigentlich viel mehr dabei rausspringen müssen.
Jetzt gilt es die nächsten 3 Tage unbeschadet zu überstehen um dann am letzten Tag, auf der Königsetappe noch einmal alles zu probieren. Meine Beine fühlen sich auf jeden Fall noch sehr gut an.
Nach dem Rennen telefonierte ich noch kurz mit Stefan, der mit dem Rest des Teams beim Fleche Wallone startete. Stefan war mit seinem Auftritt sehr zufrieden, denn er belegte einen tollen 13 Rang mit gerade einmal 36 Sekunden Rückstand auf den Sieger Contantino Zaballa.
Ich bin wirklich mal gespannt was Stefan bei Lüttich-Bastogno-Lüttich bringt.
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Niedersachsen Rundfahrt 1. Etappe:
1. Roberts (CSC)
2. Dion (RAG)
3. Stafiej (ATI)
...
6. Reinerink (SHM) +2`11
...
11. Wolf (SHM) +3`35
21. April 2005
2. Etappe Niedersachsen Rundfahrt
Das heutige zweite Teilstück der Niedersachsen Rundfahrt von Burgdorf nach Wolfsburg war komplett flach. So richteten wir unsere Taktik natürlich auf einen Massensprint aus, da wir mit Rik, Igor und Rudi gleich drei endschnelle Leute für einen möglichen Sprintsieg in unseren Reihen hatten.
Das einzigste Problem auf der heutigen Etappe sollte der starke Regen sein. Es regnete so sehr, dass man fast nichts mehr sehen konnte. So macht Radfahren natürlich nicht so viel Spass.
Aufgrund des Wetters waren natürlich auch nur wenige Zuschauer am Straßenrand und so wurde die Etappe ziemlich langweilig für uns Fahrer.
Bei der ersten Sprintwertung des Tages wollte sich Rik, unser bester Mann in der Gesamtwertung, noch ein paar Bonussekunden holen, doch leider ging er als 4. leer aus.
Kurze Zeit später hatte er allerdings mehr Glück, denn er konnte sich mit 6 weiteren Fahrern vom Feld absetzen und fuhr nach 50 Kilometern in der Spitzengruppe mit.
Das war natürlich eine ideale Position für unser Team. Rik war der beste Sprinter in der Ausreißergruppe und falls die Gruppe durchkommen sollte, hätter er große Chancen auf den Etappensieg und könnte sogar die Gesamtführung übernehmen. Wir, hinten im Feld, konnten so Kräfte sparen, und sollten die Ausreißer doch eingeholt werden, dann hätten wir mit Igor und Rudi immer noch zwei starke Leute für das Finale.
Dass Rik der stärkste Sprinter in der Spitzengruppe war, zeigte sich beim zweiten Zwischensprint, den er souverän gewann und sich somit 6 Bonussekunden sichern konnte.
Der Vorsprung der 7 Ausreißer wuchs und wuchs. Im Feld wollte anscheinend niemand reagieren, nicht mal das CSC Team des Gesamtführenden Roberts. So konnte die Spitze ihren Vorsprung zur Halbzeit des Rennens auf über 8 Minuten ausbauen.
Zwischenzeitlich erhöhte CSC dann etwas das Tempo und konnte den Vorsprung gut 40 Kilometer vor dem Ziel auf 5 Minuten reduzieren, dann aber nahm das Team von Bjarne Riis überraschenderweise das Tempo wieder raus.
Unserem Team konnte das nur recht sein, denn so wuchsen die Chancen auf einen Etappensieg durch Rik gewaltig.
Und so kam es dann auch. Die Ausreißer konnten sich vor dem Feld behaupten und machten den Sieg unter sich aus. Im Sprint der 7 Spitzenreiter hatte wie erwartet unser Rik die schnellsten Beine und sicherte sich somit den Etappensieg.
Für die Führung in der Gesamtwertung reichte es für ihn trotzdem nicht, denn wir im Hauptfeld kamen nur knapp eine Minute nach dem Sieger ins Ziel und somit konnte Luke Roberts, neben dem ich die Ziellinie überquerte, seine Führung in der Gesamtwertung verteidigen.
Nach dem Rennen ging ich sofort zu Rik um ihm zu seinem tollen Rennen, dem Etappensieg und Führung in der Punktewertung zu gratulieren. In der Gesamtwertung konnte er sich auf Rang 5 verbessern. Ich liege zur Zeit auf Rang 16
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Niedersachsen Rundfahrt 2. Etappe
1. Reinerink (SHM)
2. Zabriskie (CSC)
3. Oarbeaskoa (Kai)
...
13. Wolf (SHM) +55
Gesamt:
1. Roberts (CSC)
...
5. Reinerink (SHM) +1`12
...
16. Wolf (SHM) +4`05
2. Etappe Niedersachsen Rundfahrt
Das heutige zweite Teilstück der Niedersachsen Rundfahrt von Burgdorf nach Wolfsburg war komplett flach. So richteten wir unsere Taktik natürlich auf einen Massensprint aus, da wir mit Rik, Igor und Rudi gleich drei endschnelle Leute für einen möglichen Sprintsieg in unseren Reihen hatten.
Das einzigste Problem auf der heutigen Etappe sollte der starke Regen sein. Es regnete so sehr, dass man fast nichts mehr sehen konnte. So macht Radfahren natürlich nicht so viel Spass.
Aufgrund des Wetters waren natürlich auch nur wenige Zuschauer am Straßenrand und so wurde die Etappe ziemlich langweilig für uns Fahrer.
Bei der ersten Sprintwertung des Tages wollte sich Rik, unser bester Mann in der Gesamtwertung, noch ein paar Bonussekunden holen, doch leider ging er als 4. leer aus.
Kurze Zeit später hatte er allerdings mehr Glück, denn er konnte sich mit 6 weiteren Fahrern vom Feld absetzen und fuhr nach 50 Kilometern in der Spitzengruppe mit.
Das war natürlich eine ideale Position für unser Team. Rik war der beste Sprinter in der Ausreißergruppe und falls die Gruppe durchkommen sollte, hätter er große Chancen auf den Etappensieg und könnte sogar die Gesamtführung übernehmen. Wir, hinten im Feld, konnten so Kräfte sparen, und sollten die Ausreißer doch eingeholt werden, dann hätten wir mit Igor und Rudi immer noch zwei starke Leute für das Finale.
Dass Rik der stärkste Sprinter in der Spitzengruppe war, zeigte sich beim zweiten Zwischensprint, den er souverän gewann und sich somit 6 Bonussekunden sichern konnte.
Der Vorsprung der 7 Ausreißer wuchs und wuchs. Im Feld wollte anscheinend niemand reagieren, nicht mal das CSC Team des Gesamtführenden Roberts. So konnte die Spitze ihren Vorsprung zur Halbzeit des Rennens auf über 8 Minuten ausbauen.
Zwischenzeitlich erhöhte CSC dann etwas das Tempo und konnte den Vorsprung gut 40 Kilometer vor dem Ziel auf 5 Minuten reduzieren, dann aber nahm das Team von Bjarne Riis überraschenderweise das Tempo wieder raus.
Unserem Team konnte das nur recht sein, denn so wuchsen die Chancen auf einen Etappensieg durch Rik gewaltig.
Und so kam es dann auch. Die Ausreißer konnten sich vor dem Feld behaupten und machten den Sieg unter sich aus. Im Sprint der 7 Spitzenreiter hatte wie erwartet unser Rik die schnellsten Beine und sicherte sich somit den Etappensieg.
Für die Führung in der Gesamtwertung reichte es für ihn trotzdem nicht, denn wir im Hauptfeld kamen nur knapp eine Minute nach dem Sieger ins Ziel und somit konnte Luke Roberts, neben dem ich die Ziellinie überquerte, seine Führung in der Gesamtwertung verteidigen.
Nach dem Rennen ging ich sofort zu Rik um ihm zu seinem tollen Rennen, dem Etappensieg und Führung in der Punktewertung zu gratulieren. In der Gesamtwertung konnte er sich auf Rang 5 verbessern. Ich liege zur Zeit auf Rang 16
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Niedersachsen Rundfahrt 2. Etappe
1. Reinerink (SHM)
2. Zabriskie (CSC)
3. Oarbeaskoa (Kai)
...
13. Wolf (SHM) +55
Gesamt:
1. Roberts (CSC)
...
5. Reinerink (SHM) +1`12
...
16. Wolf (SHM) +4`05
22. April 2005
3. Etappe Niedersachsen Rundfahrt
Heute war ein sehr seltsamer Tag.
Zunächst einmal wurde die heutige Etappe auf 48 Kilometer reduziert und zu einem Rundkurs durch Wolfsburg umgebaut. Den Grund weiß ich bis jetzt noch nicht.
An große Taktik war bei diesen flachen 48 Kilometern nicht zu denken. Das ganze hatte irgendwie Kriteriums-Charakter.
Die ganze Etappe verlief sehr nervös. Zu Beginn versuchten viele Fahrer ihr Glück mit einer Flucht. Auch ich unternahme gemeinsam mit einem CSC Fahrer einen Fluchtversuch.
Mehr als 30 Sekunden an Vorsprung gab man uns jedoch nicht uns so wurden wir nach 10 Kilometern wieder eingeholt.
Das Feld fand heute keine Ruhe. Jeder sah seine Chance auf einen Etappensieg. Als nächstes griff René Obst von Wiesenhof an, doch auch er konnte sich nur wenige Meter vom Feld absetzen....
...und wurde 25 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt.
In der Endphase des Rennens war auch mein Teamkollege Eelke Van der Wal sehr aktiv, doch auch sein Fluchtversuch gut 15 Kilometer vor dem Ziel scheiterte.
Als wir im Feld schon mit einem Massensprint rechneteten gelang dann doch noch einem Fahrer die erfolgreiche Flucht. Gut 8 Kilometer vor dem Ziel setzte sich der Belgier Cretskens von QuickStep vom Feld ab.
Irgendwie nahm niemand diese Attacke besonders ernst und als der Belgier dann 5 Kilometer vor dem Ziel bereits 30 Sekunden an Vorsprung hatte, war es natürlich schwer ihn auf diesem äußerst winkligen Kurs noch einzuholen.
So konnte Cretskens diese Etappe überraschend gewinnen. Wir im Hauptfeld kamen genau 30 Sekunden nach dem Tagessieger ins Ziel. In der Tageswertung belegte ich Rang 10, in der Gesamtwertung bin ich jedoch leider auf Rang 18 abgerutscht.
Nach dem Rennen wollte ich gerade in Richtung Hotel rollen, da stand auf einmal Miriam vor mir.
Sie hatte Tränen in den Augen, fiel mir sofort um den Hals und entschuldigte sich mehrmals bei mir. Außerdem sagte sie mir, dass sie die letzten Tage gemerkt hätte, wie wichtig ich ihr doch wäre und dass sie mich lieben würde.
Damit war ich erst einmal total überfordert. Sie flehte mich an, dass ich es mir doch noch mal wegen uns überlegen sollte, aber das einzige was ich sagen konnte war: Du, ich muss jetzt leider ins Hotel.
Jetzt befinde ich mich in dem selbigen und bekomme gerade meine Massage. Meint sie das, was sie mir vorhin gesagt hat, ehrlich? Soll ich ihr noch eine Chance geben? Will ich mich wieder verarschen lassen. Ich habe keine Ahnung was das richtige ist. Dabei will ich doch einfach nur glücklich sein...
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Tageswertung 3. Etappe Niedersachsen Rundfahrt
1. Cretskens (QST)
2. Kemps (LSW) +30
3. Kopp (Wie)
...
9. Abakoumov (SHM)
10. Wolf (SHM)
3. Etappe Niedersachsen Rundfahrt
Heute war ein sehr seltsamer Tag.
Zunächst einmal wurde die heutige Etappe auf 48 Kilometer reduziert und zu einem Rundkurs durch Wolfsburg umgebaut. Den Grund weiß ich bis jetzt noch nicht.
An große Taktik war bei diesen flachen 48 Kilometern nicht zu denken. Das ganze hatte irgendwie Kriteriums-Charakter.
Die ganze Etappe verlief sehr nervös. Zu Beginn versuchten viele Fahrer ihr Glück mit einer Flucht. Auch ich unternahme gemeinsam mit einem CSC Fahrer einen Fluchtversuch.
Mehr als 30 Sekunden an Vorsprung gab man uns jedoch nicht uns so wurden wir nach 10 Kilometern wieder eingeholt.
Das Feld fand heute keine Ruhe. Jeder sah seine Chance auf einen Etappensieg. Als nächstes griff René Obst von Wiesenhof an, doch auch er konnte sich nur wenige Meter vom Feld absetzen....
...und wurde 25 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt.
In der Endphase des Rennens war auch mein Teamkollege Eelke Van der Wal sehr aktiv, doch auch sein Fluchtversuch gut 15 Kilometer vor dem Ziel scheiterte.
Als wir im Feld schon mit einem Massensprint rechneteten gelang dann doch noch einem Fahrer die erfolgreiche Flucht. Gut 8 Kilometer vor dem Ziel setzte sich der Belgier Cretskens von QuickStep vom Feld ab.
Irgendwie nahm niemand diese Attacke besonders ernst und als der Belgier dann 5 Kilometer vor dem Ziel bereits 30 Sekunden an Vorsprung hatte, war es natürlich schwer ihn auf diesem äußerst winkligen Kurs noch einzuholen.
So konnte Cretskens diese Etappe überraschend gewinnen. Wir im Hauptfeld kamen genau 30 Sekunden nach dem Tagessieger ins Ziel. In der Tageswertung belegte ich Rang 10, in der Gesamtwertung bin ich jedoch leider auf Rang 18 abgerutscht.
Nach dem Rennen wollte ich gerade in Richtung Hotel rollen, da stand auf einmal Miriam vor mir.
Sie hatte Tränen in den Augen, fiel mir sofort um den Hals und entschuldigte sich mehrmals bei mir. Außerdem sagte sie mir, dass sie die letzten Tage gemerkt hätte, wie wichtig ich ihr doch wäre und dass sie mich lieben würde.
Damit war ich erst einmal total überfordert. Sie flehte mich an, dass ich es mir doch noch mal wegen uns überlegen sollte, aber das einzige was ich sagen konnte war: Du, ich muss jetzt leider ins Hotel.
Jetzt befinde ich mich in dem selbigen und bekomme gerade meine Massage. Meint sie das, was sie mir vorhin gesagt hat, ehrlich? Soll ich ihr noch eine Chance geben? Will ich mich wieder verarschen lassen. Ich habe keine Ahnung was das richtige ist. Dabei will ich doch einfach nur glücklich sein...
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Tageswertung 3. Etappe Niedersachsen Rundfahrt
1. Cretskens (QST)
2. Kemps (LSW) +30
3. Kopp (Wie)
...
9. Abakoumov (SHM)
10. Wolf (SHM)
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