Fußball-WM 2006

[cycling4ever]

Hab so eben gehört das der Türkei sogar der Ausschluss aus der FIFA droht... finde ich sogar für berechtig, sowas gehört einfach nicht mehr zum Fußball

[Mephistopheles]

Man muss doch auch gar nicht von allen Türken oder allen Schweizern sprechen, zumal die Fans auch verhältnismäßig ruhig blieben.

Wie bitte? hast du gesehen was da alles auf s Feld geflogen ist? Das nennst du ruhig?

So geht das nichtmal bei Celtic gegen Rangers zu.

[ETXE]

Alles nichts Neues, auch wenn es beim Fußball nichts zu suchen haben sollte. In Freiburg wurde sogar schon mit Billardbällen geworfen (wer erinnert sich? Fragt mal Olli Kahn).

Leider fällt es aufgrund der etwas tendenziösen Berichterstattung, die sich auch nicht zu schade ist, jeden noch so kleinen Fall von Spielerausschreitungen türkischer Spieler in irgendwelchen Kreisklassepartien herauszusuchen, schwierig, zu einem Bild zu kommen, was tatsächlich passiert ist.

Und noch einmal der Aufruf, doch bitte nicht von den Türken zu sprechen. Warum wird überhaupt gesagt, das Verhalten z.B. von Hamit oder Halil sei die Ausnahme? Bisher wurde von zwei Spielern gesprochen, welche körperlich ausgerastet seien, somit ist das erstmal die Ausnahme.

EDIT: War natürlich ein Golfball, den Billardball hätte der arme Olli wohl nicht überlebt.

[Tony_Adams]

Hab nochmal die Bilder gesehen und es war definitiv nicht Huggel der mit seinem Tritt das Gerangel ausgelöst hatte. Zuvor hatte ein türkischer Betreuer versucht, Valon Behrami das Bein zu stellen. Daraufhin hat Huggel diesen Betreuer getreten. (Auch nicht die feine Art, aber immerhin hat er das Ganze nicht ausgelöst)

Hat übrigens jemand den türkischen Spieler erkannt, der nach dem Abpfiff noch auf dem Platz geblieben ist und sich bei den Fans bedankt hat? Fand ich eine lobenswerte Reaktion, leider konnte ich den Spieler nicht erkennen.

[wassertraeger29]

Wie bitte? hast du gesehen was da alles auf s Feld geflogen ist? Das nennst du ruhig?

Ich nenne es nicht "ruhig", sondern "verhältnismäßig ruhig" und zwar unter den Verhältnissen, dass das eigenen Team gerade endgültig die WM 2006 verpasst hat und damit ein ganzes Jahr Vorbereitungs und Qualifikationsspiele umsonst sind, zudem sind die Volksgruppen am Mittelmeer einfach emotionaler veranlagt und wirkliche Angriffe mit Wurfgeschossen gab es maximal Nach Abpfiff und auch von einer eher kleinen Fangruppe.

Das Wurfgeschosse auf dem Feld landen ist auch bei uns inzwischen Alltag, ich möchte nicht wissen, wie deutsche Fans nach dem Ausscheiden aus der WM-Quali reagieren würden.

Das wirklich dramatische waren doch gestern die Spieler und Funktionäre, das ist einfach nicht im Ansatz tolerierbar!

[Mephistopheles]

Für alle die, die meinen man könne nicht pauschalisieren dass Türken im Fussball generell gewaltbereiter seien, hab ich mal was ganz interessantes auf transfermarkt.de gefunden.

Ausschreitungen bei Fußball-Spielen mit türkischer Beteiligung

In den vergangenen Jahren hat es bei Fußball-
Spielen immer wieder Zwischenfälle mit Beteiligung von türkischen
Anhängern gegeben.

17. September 1967: 44 Tote und 600 Verletzte gibt es in
Kayseri/Türkei, als sich nach einem umstrittenen Tor Zuschauer mit
Pistolen, Messern und abgebrochenen Flaschen bekämpfen.

5. April 2000: Zwei Briten werden nach Zusammenstößen zwischen
englischen und türkischen Fans vor dem UEFA-Cup-Spiel Galatasaray
Istanbul - Leeds United erstochen. Mindestens fünf weitere Personen
werden verletzt, etwa 25 Beteiligte von der Polizei festgenommen und
16 britische Fans ausgewiesen. 15 angetrunkene englische Fans hatten
vor einer Gaststätte Türken angepöbelt. Daraufhin gingen Galatasaray-
Anhänger mit Messern und Holzlatten auf die Briten los.

15. April 2000: Bei der Fernsehübertragung des Lokalderbys
Besiktas gegen Galatasaray Istanbul kommt es zu einer tödlichen
Auseinandersetzung zwischen Fußball-Anhängern. Nach einem Streit
erliegt ein Mann seinen Stichverletzungen.

17. Mai 2000: Der UEFA-Pokalsieg von Galatarasay Istanbul mit 4:1
im Elfmeterschießen gegen Arsenal London in Kopenhagen findet seine
traurigen Begleiterscheinungen mit vier Todesfällen bei den
Jubelfeiern in der Türkei und zahlreiche Verletzte bei Krawallen in
der dänischen Hauptstadt.

13. März 2002: Der Konflikt zwischen Italien und der Türkei nach
den Ausschreitungen beim Champions-League-Spiel AS Rom - Galatasaray
Istanbul muss auf diplomatischem Wege entschärft werden. Nach dem 1:1
waren Spieler beider Mannschaften aneinander geraten. Italienische
Polizisten gingen mit Schlagstöcken dazwischen.

31. Oktober 2002: Beim UEFA-Pokalspiel zwischen Fenerbahce
Istanbul und Panathinaikos Athen bewerfen griechische Fans die
Außenminister Griechenlands und der Türkei mit abgebrochenen
Plastiksitzen und anderen Gegenständen. Die türkische Fans enthüllen
kurz vor Beginn des Spieles ein riesiges Transparent, auf dem an die
Eroberung Istanbuls durch die Osmanen im Jahre 1453 erinnert wurde.
Rund 15 griechische Fans werden durch Steinwürfe leicht verletzt.

11. Juni 2003: Beim EM-Qualifikationsspiel Türkei - Mazedonien in
Istanbul bewerfen türkische Fans die Gäste nach der mazedonischen
2:1-Führung mit Flaschen und Münzen. Die Kontroll- und
Disziplinarkommission der Europäischen Fußball- Union (UEFA) verhängt
daraufhin Geldstrafen.

15. August 2003: Der erste Saisonsieg von Trainer Christoph Daum
mit Fenerbahce Istanbul wird von Ausschreitungen der Fans
überschattet, bei denen es mehrere Verletzte gibt. Die Krawalle
erreichen ihren Höhepunkt in der Halbzeitpause, als sich die Fans
beider Vereine mit ausgerissenen Tribünensitzen und Steinen bewerfen.

18. November 2003: Dem Jubel auf dem Platz über das Erreichen der
EM-Endrunde folgen für die deutschen Fußball-Junioren wilde
Jagdszenen. Im Tunnel zu den Kabinen werden die U21-Spieler nach dem
1:1 gegen die Türkei im Stadion von Fenerbahce Istanbul von
Polizisten und Ordnungskräften geschlagen, getreten und beschimpft.
Die türkischen Medien verteidigen tags darauf nahezu einhellig die
Entgleisungen. Die deutschen Spieler hätten mit «übertriebener
Freude» und «beleidigenden Gesten» die türkischen Fans provoziert.

21. August 2004: Bei Ausschreitungen am Rande von zwei Spielen der
türkischen Süper Lig werden drei Fußballfans durch Messerstiche
verletzt. Einem Fernsehreporter, der die Ausschreitungen filmen
wollte, wird ein Finger gebrochen. Vor dem Spiel des von Christoph
Daum trainierten türkischen Meisters Fenerbahce Istanbul gegen den
Stadtrivalen Istanbulspor (3:0) fallen auch Schüsse. Die Polizei
findet später 15 leere Patronen.

19. Oktober 2005: Schalkes Manager Rudi Assauer wird beim
Champions-League-Spiel zwischen Fenerbahce Istanbul und dem FC
Schalke 04 auf der Tribüne des Stadion Sükrü Saracoglu geohrfeigt.
«Ich bin von einem Zuschauer mit der flachen Hand ins Gesicht
geschlagen worden. Wir waren dort nicht abgeschottet», sagte Assauer.
Bei dem Zuschauer soll es sich um einen Fenerbahce-Sponsor gehandelt
haben.

16. November 2005: Nach dem WM-Qualifikationsspiel zwischen der
Türkei und der Schweiz (4:2) kommt es im Stadion von Istanbul
unmittelbar nach Spielschluss zu Ausschreitungen. Schweizer
Nationalspieler seien von Türken tätlich angegriffen worden, sagte
der Medienchef der Eidgenossen, Pierre Benoit. Ersatzspieler Stéphane
Grichting wird nach einem Tritt in den Unterleib ins Krankenhaus
gebracht.

fragen?

[wassertraeger29]

dass Türken

Du lernst es nicht, oder?

[Fantast]

Mephistopheles, machst du noch die Liste für Deutschland, England, Polen, Argentinien oder andere Länder deiner freien Wahl fertig?

[Devil]

fragen?

Ja, eine.

Nämlich ob du wirklich so dumm bist, dass Du auf solch populistischen Müll hereinfällst?
Könnte Dir diese Liste sofort für einige andre Länder (inkl. Deutschland) auch machen.

[Lance Armstrong Fan]

Findet ihr nicht auch, dass das jetzt ein bisschen übertrieben ist. Es ist seit Jahren bekannt, dass es in jedem Land Hooligans gibt. Jetzt gab es halt mal wieder Ausschreitungen. Da muss man nicht jetzt den Türken an sich als Generalschuldigen hinstellen. Sicherlich muss über Strafen nachgedacht werden, aber man braucht jetzt nicht sofort alle Ausschreitungen aufzählen die bei Spielen mit türkischer Beteiligung passiert sind.

Gegenbeispiel: Dresdner Fans haben nach einem Auswärtspiel bei 60 München eine Autobahnraststätte verwüstet. Um nur ein junges Beispiel zu nennen.

[Mephistopheles]

Mephistopheles, machst du noch die Liste für Deutschland, England, Polen, Argentinien oder andere Länder deiner freien Wahl fertig?

bin ich hier der Statistiker? Ich fand das nur ganz interessant, mal zu sehen, und es passte ja auch ganz gut hierhin.

Mephistopheles hat folgendes geschrieben:

fragen?


Ja, eine.

Nämlich ob du wirklich so dumm bist, dass Du auf solch populistischen Müll hereinfällst?
Könnte Dir diese Liste sofort für einige andre Länder (inkl. Deutschland) auch machen.

- ohne worte -

[RobRoe]

Gegenbeispiel: Dresdner Fans haben nach einem Auswärtspiel bei 60 München eine Autobahnraststätte verwüstet. Um nur ein junges Beispiel zu nennen.

Moment. Ich hab da etwas von 1.000 Euro Sachschaden gehört. Das klingt nicht nach "verwüstet".

Aber so ist es eben mit "Dresdner Fans" wie mit "Türken". Wenn Vorurteile bedient werden können, wird's in den Medien als Top-Nachricht gebracht.
Wären das auf der Raststätte nicht Dresdner, sondern Burghausener gewesen, wär's maximal eine Meldung im Lokalteil geworden.

[Alejandro V.]

Ich finde es ebenso wie ETXE nicht gerechtfertigt, jetzt alle über einen Kamm zu scheren. Ein kurzes Gegenbeispiel: Ein Freund von mir ist Schweizer und hat das Spiel in einem Dönerladen gesehen. Zwei andere Schweizer waren noch da und etwa zwanzig Türken. Nach Spielende haben die drei je einen Döner spendiert bekommen und ausgelassen, fair und sachlich über das Spiel diskutiert, ohne auch nur den Hauch einer Spannung zu erzeugen.

Was mir gehörig gegen den Strich geht: Die Vorfälle haben eine andere Qualität, da Spieler wie Betreuer der türkischen Nationalelf die "Täter" waren. Dass die Fans Gegenstände aufs Spielfeld werfen kommt im Fußball alle Nase lang vor. Das ist zwar auch nicht schön, aber bei weitem nicht so schlimm wie solch ein Verhalten der Akteure selber. Weil es diesmal nicht die Fans, sondern die Spieler der Türkei waren, die für die Unruhen gesorgt haben und anscheinend auch der Trainer- und Betreuerstab der türkischen Mannschaft nicht ganz unschuldig sind, halte ich hier eine drakonische Strafe für angemessen. Ich befürworte die Aussage Blatters, die türkische Elf von der nächsten WM auszuschließen. Denn wie erwähnt, waren dieses mal die Spieler und Betreuer und nicht die Fans Schuld. So etwas hat einfach eine drastische Strafe nach sich zu ziehen und kann nicht mit einer Geldstrafe beiseite getan werden. Ist jedenfalls meine Meinung dazu und ich würde einen Ausschluss von der WM 2010 auf jeden Fall befürworten.

[wassertraeger29]

Auch wenn ich dir sonst völlig zustimme, warum ein Ausschluss für 2010? Damit widersprichst du deiner eigenen Argumentation. "Ich finde es ebenso wie ETXE nicht gerechtfertigt, jetzt alle über einen Kamm zu scheren."
Richtig, aber wie begründest du dann, dass du eine Nation pauschal bestrafst, wenn (maximal) 15 Bürger total ausflippen und gewalttätig werden?

Die betroffenen Spieler und Betreuer müssen vom Spielfeld verbannt werden, zur Not auch auf Vereinsebene, alles andere halte ich für übereilt!

[jonas]

Es gibt zweierlei Bestrafungsebenen:

Zum einen der türkische Verband, der sicherlich belangt werden muss, weil er schlicht nicht fähig war die Ordnung beizubehalten. Dafür kann man z.b. Spiele vor leerem Publikum verhängen. Falls sich tatsächlich bestätigt, dass Grichting von einem offiziellen Ordner getreten wurde fände ich es vertretbar alle Spiele der nächsten WM-Quali auswärts spielen zu müssen.

Andererseits müssen gewisse Spieler belangt werden. Volkan hat auch eine Szene abgeliefert, die Sperrenwürdig ist. Dazu Alpay, Huggel und der türkische Betreuer. Je nach schwere des Vergehens sollte man sich überlegen die Spieler auch auf Vereinsebene zu sperren, wenn das rechtlich möglich ist. Das würde ihnen richtig weh tun.

[ETXE]

Die betroffenen Spieler und Betreuer müssen vom Spielfeld verbannt werden, zur Not auch auf Vereinsebene, alles andere halte ich für übereilt!

Genau, wer beim Fußball so ausrastet, gehört bestraft! Verbandspräsidenten genauso wie Spieler.
Aber ganze Verbände?????

[bastik]

Aber ganze Verbände?????

ja klar, es war ein Spiel auf Ebene des türkischen Verband, dieser muss für Ordnung sorgen und vernünftige Ordnungskräfte einsetzen. Für die Ordnung im und um Stadion is der Verband des Heimlandes zuständig (in dem Fall der Türkische). Die türkischen Spieler stehen auch unter obhut des türkischen Verbandes, wurden von diesem Verband von ihren geweiligen Vereinen abgezogen. Wer sowas andersrum zum Beispiel in der Schweiz passiert (Achtung nur Beispiel!!!) würde der Schweizer Verband auch bestraft werden müssen.

[juan antonio flecha]

Bin absolut gegen eine Ausschließung von den nächsten großen Turnieren.
wassertraeger hat das,finde ich, schon ganz gut begründet.

Allerdings fände ich es nur gerecht,wenn die Türkei ihre Quali-Heimspiele auf neutralem Boden verrichten muss.Ein weiterer Vorfall solchen Ausmaßes wäre wohl nicht mehr tragbar.
Zudem gehört Alpay im Grunde lebenslänglich gesperrt. Nicht nur wegen der Härte, die er Mittwoch an den Tag legte, er ist ja zudem auch kein unbeschriebens Blatt.
EM-Quali -> Attacke gegen Beckham
Premier League -> ebenfalls Attacke gegen einen SPieler (weiß grad keinen Namen)
Folge daraus: Rauswurf bei Aston Villa
In der japanischen Liga wurde er im übrigen auch von seinem Verein(Urawa Red Diamonds) gefeuert.
Ebenfalls gehört Huggel gesperrt, allerding nur auf Nationalmannschaftsebene und auch höchstens 4-5 Spiele.
Der Ordner gehört vor Gericht, meiner Meinung nach...

[Alejandro V.]

Damit mich alle richtig verstehen: Der von mir geforderte Ausschluss bezieht sich nur aufs türkische Nationalteam, nicht auf die türkischen Vereine. Ein solches Strafmaß halte ich persönlich für vllkommen angemessen, eben wegen der beschriebenen neuen Qualität der Vorfälle.

[Vittra]

Richtig, aber wie begründest du dann, dass du eine Nation pauschal bestrafst, wenn (maximal) 15 Bürger total ausflippen und gewalttätig werden?
Die betroffenen Spieler und Betreuer müssen vom Spielfeld verbannt werden, zur Not auch auf Vereinsebene, alles andere halte ich für übereilt!

Ich kann mich Alejandro nur anschließen und plädiere für eine Sperre. Eventuell wären auch Spiele vor leeren Rängen in Ordnung, neutralen Boden findet man nicht so leicht. Vor ein paar Jahren hat Galatasaray sein Auswärtsspiel auf neutralem Boden im Ruhrgebiet (Schalke oder Dortmund, weiß ich nicht mehr so genau) abgehalten...wenn mir jetzt noch jemand erklären würde, warum das ein neutraler Boden sein soll.

Zum obigen Zitat:
Wenn dieselben maximal 15 Personen ihren Job richtig gemacht hätten, dann hätten wir diese ganze Diskussion nicht und die Türken wären (wahrscheinlich) bei der WM.
Mir kommen da noch solche Schlagworte wie "Vorbildfunktion" und "Botschafter des Landes" in den Sinn.
Zudem ist die Eierschmeißerei im Vorfeld zu berücksichtigen, was allein zwar ne Bagatelle ist, aber zusammen mit den den anderen gravierenderen Vorfällen ein Gesamtbild ergibt.
Und der Ruf des türkischen Fußballs ist nun wirklich erstmal für Jahre ruiniert, eine Denkpause halte ich durchaus für angebracht.

[jonas]

Ebenfalls gehört Huggel gesperrt, allerding nur auf Nationalmannschaftsebene und auch höchstens 4-5 Spiele.
Der Ordner gehört vor Gericht, meiner Meinung nach...

Oh ja, sperrt Huggel, da macht ihr uns Schweizern sogar einen Gefallen.