Eine Deutsch-Amerikanische Freundschaft (Trainingslager)

[böhm0815]

Bitte weiter machen bin mal voll gespannt

[Henrik]

Genau ich will es noch vorm Urlaub wissen. Mach also schnell

[Bettini_der_Beste]

Sorry, konnte gestern nichts schreiben. Aber heut gehts endlich weiter!
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05.01.05 21.42Uhr
„Fangen wir mit unserem Topsprinter an. Er wird am achtzehnten diesen Monats 28, hasst das Hochgebirge und kann auch gut auf Kopfsteinpflaster, wir er uns schon einmal in Paris bewiesen hat. Na, schon drauf gekommen? Na gut, hier noch ein Tipp: er ist Franzose und hat einen Bruder, der ähnliche Talente hat wie er. Jetzt drauf gekommen? Ich meine natürlich: JEAN-PATRICK NAZON!“ Größerer Applaus und ein leichtes Staunen bei den Zuschauern. Marcel ließ sich jetzt extra viel Zeit um die Spannung noch einmal zu erhöhen. „Und jetzt unsere beiden „wirklichen“ Kapitäne für die Rundfahrten. Unser erster ist ein echter Allrounder. Zu seinen größten Erfolge zählen unter anderem zwei Tour de France Etappensiege, drei Tage im Gelben Trikot der Tour sowie…“ Marcel machte eine kleine Pause um Luft zu holen. „..sowie olympisches Bronze in der Einerverfolgung auf der Bahn. Na klar, ich meine natürlich BRADLEY MCGEE!“ Jetzt war das Staunen doch erheblich größer im Publikum. Hat McGee seinem ehemaligen Team FDJeux nicht so was wie „ewige Treue“ geschworen? Doch diese Frage blieb in der Luft hängen. Der Australier kam mit dem Rad auf die Bühne und wollte einen coolen „Wheelie“ machen, um den Leuten was zu bieten. Dabei rutschte, keiner wusste warum oder wieso, sein Hinterrad weg und er lag plötzlich bäuchlings auf dem Boden. Eine Mischung aus Lachen und „ohh“ ging durch den Saal. „Shit“, murmelte er und rappelte sich auf. Dabei spürte er einen Schmerz im linken Knie und gab Marcel mit Schmerzverzerrten Gesicht ein Zeichen. McGee ging hinter die Bühne und wurde direkt ärztlich versorgt. Die Rennmaschine ließ er liegen, jedoch hob sie Michael auf und gab sie ebenfalls hinter die Bühne. „Meine Damen und Herren, diese Einlage war garantiert nicht geplant.“ Marcel versuchte den Faden wieder auf zunehmen. „Zu unserem Kapitän in den Bergen. Der 28-jährige lebt in Kitzbühel, wo er sich sicher gut auf die schweren Bergetappen der Tour vorbereiten kann. Er kam nur zum Rennrad-Sport, weil seine Eltern ihm eines anstatt eines Mountainbikes schenkten. Über ihn sagte vor kurzem Manolo Saiz, dass er der beste Helfer im Peloton sei. Und jetzt ist er bei uns, aber nicht um zu helfen, sondern zum Siegen. Begrüßen sie mit mir JÖRG JAKSCHE!“

[bastian.]

super geschrieben. auch sehr cool mit dem ausrutscher . und gute teamzusammensetzung, mal schauen, was du damit alles erreichen kannst. viel erfolg

[Bettini_der_Beste]

Danke! Ich bin selber gespannt was ich alles erreichen kann mit diesem Kader, denn ich hab extra drauf geachtet nicht wirkliche Topfahrer zu holen, sonst wäre es ja langweilig.

[Bettini_der_Beste]

05.01.05 22.02Uhr
Auf der Bühne stand jetzt ein Tisch. Dort hinter saßen Feldmann, Wüst, Boardman und Livingston. Die Reporter stellten jetzt ihre Fragen. „Jean Pallière, Tète de la Course.“ Der Reporter stand auf. „Was sind ihre Ziele mit diesem Team?“ Marcel wollte beantworten, doch Feldmann war schneller. „Primärziel ist für uns, dass die jungen Fahrer sich gut entwickeln und die älteren ihre Erfahrung ihnen vermitteln. Sekundärziel in dieser Saison, ist natürlich ein Top10 Platz bei der Tour und gute Platzierungen bei den Eintagesklassikern.“ Es wurde heftig auf den Blöcken gekritzelt. „Robert Kühnen, Tour. Was wurde aus Andreas Klöden? Hieß es nicht eine Zeit lang, dass sie ihn verpflichten wollten?“ „Na klar, so ein Fahrer im Team ist schon hilfreich.“ Wieder antwortete Feldmann. „Aber wir konnten ihm nicht das Gehalt bieten, was er wollte.“ Dann wurden noch weitere Fragen an Marcel, Chris und Kevin gestellt. Eine halbe Stunde später war die Pressekonferenz beendet. Jon war kaputt und müde. Hinter der Bühne bauten schon Arbeiter alles ab. Er blieb noch ein wenig, um dann so um 23.30Uhr Richtung Heim aufzubrechen.

[Bettini_der_Beste]

06.01.05 14.07Uhr
Feldmann wollte dem Pechvogel McGee einen Besuch abstatten. Er klopfte an der Hotelzimmertür des Australiers. „Wer ist da?“, brummte eine Stimme in Englisch von innen. „Jon.“ McGee öffnete die Tür. „Hi“, begrüßte ihn Jon mit einem Grinsen. „Hi“, erwiderte Bradley mit mies gelauntem Gesicht. „Mach doch mal ein netteres Gesicht“, versuchte Feldmann seinen Gegenüber aufzumuntern. „Darf ich rein kommen?“ „Tu dir keinen Zwang an“, antwortete er und trat beiseite, so dass Feldmann eintreten konnte. „Ich komm gleich wieder, ich muss mal!“, sagte McGee und verschwand im Bad. Jon sah sich im Zimmer um und sah die neueste Ausgabe der „Tète“ auf dem Tisch liegen.

Er schlug die Zeitung auf und las diese Seite

Danach erschien McGee wieder und Jon legte die Zeitschrift weg. „Und, was macht das Knie?“
„Geht schon besser. 4 Tage kein Training.“
„Naja, das geht ja. Hey, Junge, mach dir nichts draus. Das hätte jedem passieren können.“
„Ja, aber keiner ist so blöd und macht so was außer mir natürlich.“
„Tja, aber wie heißt das Sprichwort? Auch schlechte Publicity ist Publicity oder so. Ich kann mir Sprichwörter nicht besonders gut merken.“ Dann unterhielten sie sich noch weiter über dies und das und am meisten natürlich über die bevorstehende Saison.

Kurze Zeit später war Feldmann im Büro und checkte seine Emails. Eine Email von ihrem „Späher“: Die Präsentation von Illes Balears hatte ebenfalls gestern Abend stattgefunden. Außerdem waren nun die Absagen bzw. Angebote der Nebensponsoren, die Jon gestern Mittag abgeschickt hatte, eingetroffen. Nur Peugeot, DeNardi, Costa Blanca, Jong Vlaandern, RSH und das ZDF wollten mit AMD zusammenarbeiten. Jon verglich die Angebote eine Weile lang und entschied sich dann für Jong Vlaandern, RSH und ZDF, weil sie das meiste Geld und die beste Publicity boten. Dann wählte er die Kurzwahl von Kevins Büro. „Hey, Kevin, könntest du mir einen Gefallen tun?“
„Kommt drauf an, welchen!“
„Du musst das Trainingslager planen und durchführen. Ist das machbar?“
„Ja, na klar. Im Moment hab ich sowieso kaum was zu tun.“
„Vielen Dank!“
„Kein Problem.“

[Bettini_der_Beste]

11.01.05 14.24Uhr
Jon bekam eine Email von Kevin.
Hey Feldmann,
Ich hab ein geeignetes Hotel in La Londe, Südfrankreich gefunden. Ab dem 15.01. für zehn Tage würde es 9.500€ für alle Fahrer plus Personal kosten. Soll ich buchen?
Gruß, Kevin

P.S.: Hier der Link für Nachforschungen:

Feldmann benutzte den Link und meldete sich dann nach einer halben Stunde intensiven Suchens bei Kevin per Email.

Hey Kevin,
ja, du kannst buchen.
Gruß,
Feldmann

P.S.: Wäre es nicht weniger Umständlich gewesen zu telefonieren?

Eine viertel Stunde später kam die Antwort von Kevin.

Hey Feldmann,
habe Hotel und Anreise gebucht. Flieger geht am 15. um 09.15Uhr. Treffpunkt: Flughafen. Ich fahre mit dem Auto schon am 14. so um 20.00Uhr. Kann noch jemanden mitnehmen.
Gruß, Kevin

P.S.: Ja, wäre leichter gewesen, aber Email schreiben ist doch „moderner“.

„Der findet sich ja sehr komisch“, dachte Feldmann. Dann schickte er Emails an alle Fahrer mit den Daten des Trainingslagers. Inzwischen war eine andere Email eingetroffen.

Hallo Jon,
was ist jetzt mit dem Trainingslager?
Gruß, Marcel

Als Antwort schrieb Jon:

Hallo Marcel,
Trainingslager ist gebucht am 15. für zehn Tage in La Londe, Frankreich. Flieger geht morgens um Viertel nach neun. Kannst aber auch am Abend davor mit Kevin fahren.
Gruß, Jon

P.S.: Ist das Telefon kaputt oder warum schreiben alle Emails?

Eine Stunde später bekam Jon eine Email von Alberto Loddo.

Hallo Herr Feldmann,
ich kann leider nicht ins Trainingslager mitkommen. Ich bitte mich zu entschuldigen, aber ich möchte mich lieber daheim in Italien vorbereiten. Ich werde mich dann per Email von den anderen unterrichten lassen, was vorgefallen war.
Vielen Dank für ihr Verständnis,
Alberto Loddo

P.S.: Das Telefon in meinem Hotelzimmer ist kaputt, sonst hätte ich angerufen!

Danach ging Jon noch einmal ins Internet und buchte einen Flieger nach Genf für den vierzehnten Januar.

[Bettini_der_Beste]

13.01.05 13.46Uhr
Die neue Tour lag auf seinem Tisch. Da Jon (natürlich auf Kosten des Teams) fast alle Radsportzeitschriften abonniert hatte, musste Krista ihm jeden Tag die neueste(n) Zeitschrift(en) hinlegen.

Feldmann blätterte direkt zu dem „großen Tour-Teamcheck“.


Danach checkte er die Emails, nichts neues. Dann sagte er zu Krista, durchs Telefon, dass er nicht gestört werden wollte und machte sich an dem Bürofernseher zu schaffen. Er schaute sich einen Krimi an und legte die Füße auf den Tisch. Jon gefiel seine Arbeit immer besser. Dann ging plötzlich die Tour auf und Kevin stand vor ihm. Jon zog blitzschnell die Beine runter und tat so, als ob er was las. Doch Kevin schaute nur verdutzt auf die Mattscheibe und Jon schaltete sie mit einem Grinsen, wie ein Junge, der gerade bei was verbotenen erwischt wurde, aus. Kevin schüttelte den Kopf und meinte: „Kommst du eigentlich mit?“ „Wohin?“ Jon war jetzt völlig irritiert. „Ins Trainingslager? Wohin sonst?“
„Ach so. Ich komme nach. Ich fliege morgen nach Genf, denn übermorgen ist dort die Vergabe der Pro Tour-Lizenzen.“
„Aha. Dann muss deinen Platz ja streichen.“
Kevin verließ das Büro und Jon „funkte“ Krista an. „Warum hast du Kevin rein gelassen?“ „Hab ich doch gar nicht. Auch ich muss mal für kleine Mädchen.“
„Okay. Hast du eigentlich schon mal überlegt nach Frankreich mitzukommen?“
„Äh, nein.“
„Willst du denn?“
„Ein bisschen Urlaub würde mir schon gut tun.“
„Dann komm doch mit. Ich buche jetzt für dich. “
„Ich glaub, du machst das nur, weil du nicht ohne deine Sekretärin arbeiten kannst.“
„Erraten.“
Nach dem Gespräch buchte Jon dann noch ein Einzelzimmer für Kevin, mit dem eigentlich in einem Zimmer übernachtet hätte.

[Henrik]

Schon vier Tage nichts mehr zu lesen...

[bavarian]

jaaa schreib wieder echt super aar. nur die texte in den zeitungsausschnitten sind zum teil unleserlich

[lbanMayo]

absolute spitzenklasse^^ zeitungsschrift vll ein wenig klein aber man kanns entziffern! mach weiter so !!!!!

[Bettini_der_Beste]

Sorry, dass ich nichts mehr geschrieben habe, aber ich bin gerade Änderungen an der DB am vornehmen und musste alles auf Patch 1.4r bringen. Außerdem werde ich jetzt mal eine Umfrage starten, denn mir ist vor ein paar Tagen eine klasse Idee gekommen und ich bin mir nicht sicher ob ich sie mit reinbringen soll. Zum Thema Zeitungen: Ich werde sie ein bisschen größer machen, ich hoffe dann kann man es besser lesen.

EDIT: Habe die Zeitungen jetzt vergrößert, gehts jetzt besser?

[Bettini_der_Beste]

So, jetzt gehts endlich mal weiter. Es tut mir Leid, dass ich ich lange nichts geschrieben habe. Leider funzt der Kicker bei mir nicht richtig, sodass ich keine neuen Rennen einfügen kann, deswegen bleibt der Rennkalender unverändert.
Weiß jemand, wie ich die Umfrage wegbekomme? Ich krieg das nicht hin.
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13.01.05 14.31Uhr
Feldmann checkte seine Emails. Eine neue nur.

Hallo Herr Feldmann,
wie ich in den letzten Tagen sehen bzw. hören konnte, haben sie ein schönes Team aufgebaut. Nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Entschluss, dass für einen Start in die Profikarriere, AMD das beste Umfeld bietet.
Ich fahre nun schon mehrere Jahre für die Rabobank Espoirs erfolgreich, aber ich möchte raus aus diesem Umfeld. Ich hatte zwar eine schöne Zeit dort, aber da ich nun schon 22 bin, möchte ich den Sprung zu den Profis bei einem anderen Team machen. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie auf mein Angebot eingehen würden und sich bei mir melden würden. Anbei liegt meine Handy Nummer unter der ich 24 Stunden täglich zu erreichen bin.
Mit freundlichen Grüßen,
Pieter Weening

Jon staunte nicht schlecht. Ein höchst talentierter junger Fahrer hat sich sein Team ausgesucht. Das musste doch was heißen. Also leitete er die Email an seinen Berater, Marcel Wüst, weiter. Nach einer halben Stunde ausgiebiger Suche im Internet über Weening, bemerkte er die Antwort von Wüst.

Hey Feldmann,
das mit der Email ist nichts besonderes, er hat dieselbe mindestens an 5 weitere Teams geschickt. Aber Weening ist höchst talentiert. Verpflichten wir ihn.
Gruß,
Marcel

Als Feldmann diese Email las wurde ihm bewusst, wie wenig er wusste. Er war noch ganz grün hinter den Ohren und hatte keine ahnung von gar nichts, was mit Management zu tun hatte. Aber für eine Sache hatte er eine Nase Radsport. Er hatte sich damals eine Stange Geld bei Wetten mit Freunden verdient.
Und ob der Holländer talentiert war. Feldmann hatte ihn gesehen. Er war einer der wenigen, die Abney bergan geschlagen hatten. Also wählte er die Nummer von Weening und dieser versicherte ihm, dass er heute Abend schon in Berlin sein könnte. Feldmann wollte ihn natürlich höchst persönlich abholen.

[Bettini_der_Beste]

14.01.05 17.25Uhr
Die Tests des Holländers waren schnell erledigt. Nach den medizinischen Test stand noch das gemeinsame Abschlusstraining der Mannschaft statt, dort sollte er auch teilnehmen. Den Vertrag hatten sie gestern Abend schon ausgehandelt und deswegen konnte es heute zeitig zur Unterschrift beider Parteien kommen. Es waren jetzt insgesamt schon 27 Fahrer. Und ein sehr schöner Kader, wie Feldmann glaubte. Er hoffte natürlich jetzt schon einige Erfolge mit ihnen zu feiern, doch sein größter Erfolg wäre es, wenn es einer von den Jungen mal zu was Anständigem bringen würden. Die meisten hatten auf jeden Fall das Zeug dazu. Vor allem die hochbegabten Kletterer Weening und Abney, aber auch Leute wie der junge Supersprinter Gerald Ciolek trug die Hoffnung des Teammanagers.
Es hallte ein lautes Klingeln durch die Halle. Der Aufruf zu seinem Flug. „Ich muss jetzt gehen“, meinte Feldmann zu Krista gewannt. „Wir sehen uns dann übermorgen in La Londe.“ „Ich vermiss dich jetzt schon“, war die Antwort von Krista. „Und dass du dich bloß in Genf benimmst“, fügte sie mit einem gespielt, strengem Gesicht hinzu. Dann gab Jon ihr einen Abschiedskuss und verabschiedete sich auch von Marcel, der mitgekommen war. Dann stieg er in den Flieger.

[Bettini_der_Beste]

15.01.05 18.57Uhr
Feldmanns Handy bimmelte. Es war Kevin. „Hey, Jon. Heute ist alles super gelaufen. Die Fahrer sind alle gut drauf und wir konnten ohne Probleme die Zimmer verteilen. Dann sind wir heute Mittag noch 2 ½ Stunden locker gefahren. Und wie läuft’s bei dir?“ „Gut. In wenigen Minuten werden die Lizenzen vergeben. Ich denke, danach kann ich direkt kommen. Hab jetzt keine Zeit mehr. Tschüss!“ „Tschüss!“
Wenige Sekunden später trat Hein Verbrugghe auf die Bühne. Jon saß, wie die anderen Teamchefs, im Publikum und hinter ihnen nur sehr wenige Reporter von ausgewählten Fachzeitschriften. Verbrugge vergab, nach einigen Reden, den Teams nun nacheinander offiziell die Lizenz. Um etwa 20.00Uhr war es soweit. Es dauerte einige Zeit bis die Stimmen zur Pro Tour angehört waren und die Entscheidung bezüglich Phonak und AMD würde jetzt bekannt gegeben werden. „Also, der einzigste Wackelkandidat war oder ist Phonak“, so begann Verbrugghe das Thema. „Und da das Gericht entschieden hat, Phonak soll die Lizenz bekommen, können wir wohl nichts anderes machen als Phonak die Lizenz zu vergeben. Das heißt es wird 20 Pro Tour Teams geben: Discovery Channel, T-Mobile Team, Team CSC, Illes Balears-Caisse d’Epargne, Cofidis, Credit Agricole, Bouyges Telecom, Saunier Duval, Liquigas-Bianchi, Lampre-Caffita, Fassa Bortolo, Euskaltel-Euskadi, Domina Vacanze, Gerolsteiner, Quick Step, Davitamon-Lotto, Liberty Seguros, Rabobank, FDJeux.com und Phonak Hearing Systems.“ Feldmann war fassungslos. Kein AMD. Das war eine Frechheit. Warum nicht? Zu schlechte Fahrer? Zu schlechtes Personal? Warum bekam AMD keine Pro Tour Lizenz? Er hatte sie ihm doch persönlich zugesichert. Er konnte sich kaum unter Kontrolle halten. Er war so sauer. Sauer auf Verbrugghe. Sauer auf die UCI. Sauer auf sich selbst. Sauer auf den Radsport. Dann kam ihm plötzlich ein Gedanke. War es wegen der Geschichte mit der Zeitung. Wenn er denjenigen, der diese Informationen weitergegeben hatte, jemals in die Finger bekommen würde, dann… . Der Holländer verschwand von der Bühne. Einige Reporter drängten sich um Jon, doch der wollte nichts davon wissen. Er stiefelte dem UCI-Präsidenten hinterher um ihn Frage und Antwort zu stellen. Das gelang ihm auch hinter der Bühne. „Warum?“, brachte er nur heraus. „Wir mussten Phonak nehmen. Sie hatten das Gericht auf ihrer Seite“, antwortete Verbrugghe. „Es tut mir Leid, aber sie werden diese Saison als Continentalteam fahren.“ Feldmann wäre fast ausgerastet. Es war so unfair! Verdammt unfair. Aber es war nichts zu machen. Das machte er sich während der Fahrt zum Flughafen klar.

[Bettini_der_Beste]

16.01.05 9.38Uhr
Jon war schon früh wach und konnte auch nicht mehr schlafen. Deshalb setzte er sich an den Laptop und wollte seine Emails checken, die er seit einigen Tagen dort schmoren gelassen hat. Er schaffte es dann auch noch Kristas friedlichen Schlaf zu unterbrechen, als der Sound zum Windows-Start kam. Sie grummelte was, drehte sich zweimal um und schlief dann weiter. Feldmann stieß einen erleichterten Seufzer aus um sich dann den Mails zu widmen. Es war nur eine im Postfach:

Hallo Feldmann,
hier ist eine Liste mit den Zielen für die Saison, die wir mit unseren Sponsoren vereinbart haben:
Tour de Mediteraneen: Etappensieg
Volta a la Comunitat Valenciana: unter den Top5
GP Miguel Indurein: Top5
Giro del Trentino: Sieg
Vuelta a Burgos: Etappensieg
Subida a Urkiola: Top3
Tour de Pologne: Top3

Ich denke, dass sollte mit dieser Mannschaft zu schaffen sein.
Gruß, Thomas

P.S.: Schönes Trainingslager J

Als er die Mail las bekam er wieder Bauchkrämpfe, weil er sich daran erinnerte, dass sie ja nur ein Continentalteam waren. Doch er fand die Kraft noch weiter zu surfen. Nachdem er alle möglichen Radsportseiten auswendig konnte, ging er hinunter zum gemeinsamen Frühstück mit den Fahrern. Er ließ sich von Bradley, der sich einigermaßen von der Panne bei der Präsentation erholt hatte, die neueste Ausgabe der Tète geben und frühstückte. Es war eine lockere Atmosphäre und die Fahrer und die Betreuer unterhielten sich entspannt. Sie wussten Es ja noch nicht. Sie hatten allen Grund zur Fröhlichkeit. Nur Feldmann saß stumm am Tisch und tat so als wäre er in die Zeitung vertieft, doch in Wirklichkeit dachte er über alles Mögliche nach.

[Bettini_der_Beste]

16.01.05 16.32Uhr
Feldmann wanderte mit Krista über den Strand. Das war gar nicht so einfach, denn Krista mühte sich mit ihren Krücken ab, denn diese rutschten in dem lockeren Sand dauernd weg. Jon hatte die Schuhe ausgezogen und sein Blick schweifte über das Meer. Am Horizont erkannte er zwei Segelboote, die gegen den Wind angekämpften. Feldmann spürte den schnellen Wind, wie er immer am Meer war. Das Wetter war traumhaft, die Sonne zog schon Richtung Westen. Heute Vormittag musste er noch die grauenhafte Nachricht den anderen übermitteln. Sie waren alle schockiert, weil die UCI ihnen den Platz schon zugesichert hatten. Dann waren sie noch ein wenig auf den Rädern unterwegs, nichts Ernstes. Alle sind mitgekommen, kein erhöhtes Tempo, keine ernstzunehmende Steigungen. Alles „easy“.
„Was ist?“ Feldmann erwachte aus seiner Träumerei. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er stehen geblieben war und Krista anstarrte. Er drehte sich um und setzte seinen Weg fort. Und schon war er wieder in Gedanken versunken.
Heute Abend musste er mit Wüst, Boardman und Livingston noch die Trainingspläne durchgehen. Ein dicker Brocken Arbeit. Und dann endlich ins Bett. In den letzten Tagen freute er sich unheimlich auf das Schlafen gehen, weil er die Sorgen die sein Beruf mit sich trug, vergessen konnte.
„Hast du Lust, gleich noch Essen zu gehen?“ Schon wieder überfiel Jon die Verwirrung, bis er merkte, dass Krista die ganze Zeit mit ihm gesprochen hatte.
„Äh, was?“
„Willst du gleich noch Essen gehen?“
„Gerne. Allerdings hab ich nicht so viel Zeit, ich muss noch mit den anderen die Trainingspläne durchgehen.“
„Dann lass uns jetzt schon aufbrechen.“
„Jo. Mir hat Kevin gestern ein tolles Restaurant in der Stadt empfohlen, wollen wir da hingehen?“
„Können wir machen, ich hab keine bessere Idee.“
„Also los.“

[Bettini_der_Beste]

17.01.05 10.08Uhr
Als Jon diesen Artikel in der Zeitung las, blieb sein Herz stehen.

„Hey, Marcel. Ich kann heute nicht mit trainieren. Ich muss mich um andere Sachen kümmern.“ Mit diesen Worten verschwand Feldmann in sein Zimmer und lies sein Frühstück stehen. Die anderen schauten ihm nur verdutzt nach.
Direkt startete Feldmann seinen Laptop und ging ins Internet. Was war dran an der ganzen Geschichte? Dann durchforstete er das Internet und fand folgendes:

War es die Chance? Doch erstmal musste er mit Menzel darüber reden. Er hatte weit mehr Erfahrung. Er tippte die Nummer auf seinem Handy. Doch es meldete sich nur die Mailbox. Dann schrieb er eine Mail an Thomas.

Hallo Thomas,
mach mal dein Handy an, wir haben wichtiges zu besprechen. Was ist da los? Kannst du mir mehr dazu sagen, als die Presse? Was so…

Jon wurde durch ein Handy-Bimmeln unterbrochen. Er hechtete zum Bett, wo er es hingeworfen hatte, in der Hoffnung, es wäre Thomas.
„Feldmann?“
„Mr. Feldmann, was sagen sie…“
Jon hatte sofort aufgelegt, als er merkte, dass es nicht Thomas war. Jetzt wusste er, was mit Thomas’ Handy war und er schaltete seines auch aus. Dann fuhr er mit der Mail fort.

Was sollen wir tun? Erbitte schnelle Antwort.
Feldmann

Dann wählte Feldmann die Nummer des Anwalts auf dem Zimmertelefon.

[Bettini_der_Beste]

17.01.05 22.39Uhr
Jukka saß in einer Bar an der Theke. „Hey, Mann. Gib mir noch ein Bier.“ Der Barkeeper stellte ihm noch ein Bier vor die Nase, das Jukka runterkippte. Er war sauer und frustriert, weil er noch nicht die Form hatte die er sich erhoffte. Er hatte heute Probleme bei erhöhter Geschwindigkeit gehabt und musste einiges Tempo rausnehmen. Nur Russell Downing ging es ebenfalls so. Er war mit ihm zusammen hinter den anderen gefahren. Downing hatte damit nicht so viele Probleme, denn er hatte mehr Zeit auf Topform zu kommen. Jukka blickte Gedanken versunken aus dem Fenster aufs Meer. „Willst du noch eins?“, fragte der Barkeeper. „Jo, hau rein, Kumpel.“ Jukka kippte auch dieses Bier und starrte weiter vor sich hin. „Hey, trinken sie eins?“ Jukka blickte auf. Der Mann neben ihm hatte gesprochen. Es war ein recht gut aussehender Typ. Er hatte einen schwarzen Rollkragenpullover und eine Blue-Jeans an.
„Okay, aber nur eins.“
„Hey Kumpel. Mach uns mal zwei Bier“, sagte der Mann zum Barkeeper.
„Was ist denn mit dir los? Stress mit deiner Freundin?“, nun zu Jukka gewand.
„Nein. Ich bin nicht in Form.“
„Wie in Form? Bist du Sportler?“
„Ja, Radsportler.“
„Schlechte Form im Januar ist doch kein Grund sich zu betrinken!?“, meinte der Mann nun mit anscheinend geweckten Interesse.
„Wissen sie, mein Trainer erwartet gute Leistungen sofort von uns, aber ich finde das Schwachsinnig, denn ich bin erst vor 4 Wochen ins Training eingestiegen. Übrigens ich bin Jukka.“
„Jean. Angenehm.“ Jean streckte die Hand aus, Jukka schüttelte sie.
„Und was ist mit dir? Warum willst du dich betrinken?“, fragte Jukka.
„Meine Freundin macht Stress. Wir haben uns gestritten und ich wollt erst mal Abstand halten.“
„Jetzt weißt du warum ich keine habe. Das würde nur Stress geben. Ich bin sowieso kaum daheim.“
„Warum redest du eigentlich nicht mit deinem Trainer darüber?“, wechselte Jean wieder das Thema.
„Warum wollen sie das eigentlich so genau wissen?“
„Weißt du, ich hab Sport studiert und wollte nur helfen.“
„Aha. Tja, wissen sie ich bin erst seit kurzem im Team und habe noch nicht so das Vertrauen zu meinem Trainer gefunden. Aber mit seinen Methoden bin ich überhaupt nicht einverstanden.“
Jukkas Sätze wurden immer unzusammenhängender, denn sie waren nun zu härteren Drinks übergegangen.
„Komische Methoden hat der Trainer“, sprach Jukka jetzt mehr mit sich selbst.
„Unser Management ist sowieso nen bisschen komisch. Was ist mit dir los?“
„Mir ist grad die Lösung für mein Problem klar geworden. War schön mit dir zu quatschen Kumpel, vielleicht treffen wir uns ja noch mal.“
Mit den Worten war Jean aus dem Lokal gespurtet und Jukka wollte auch gehen. Er dachte noch mal über Jean nach und legte dann dem Barkeeper zu viel Geld hin. Dann war auch Jukka Richtung Hotel verschwunden.

[Bettini_der_Beste]

18.01.05 10.22Uhr

Das hatte Feldmann gerade noch gefehlt. Stunk in den eigenen Reihen. Er warf einen bösen Blick zu dem Finnen, der sich gerade mit Gerald unterhielt. Sonst hatte es anscheinend niemand gelesen. Feldmann blickte sich noch mal kurz um und ging dann, mit der Zeitung in der Hand, zu Marcel und den anderen Betreuern. Er legte die Zeitung wortlos vor sie auf den Tisch. Nachdem sie fertig gelesen hatten, stieß Kevin einen leisen Pfiff aus. „So was hätte ich dem Jungen gar nicht zugetraut.“ „Wir wohl alle nicht“, antwortete Feldmann. „Ich werde mit ihm reden.“ Einige Minuten später hatten alle fertig gefrühstückt und Feldmann ging zu Vastaranta. „Hey, kann ich dich mal sprechen?“ Vastaranta folgte Feldmann mit schuldbewusster Miene. Er schien eine Ahnung zu haben worum es geht. Sie traten in den leeren Konferenzraum des Hotels. „Lassen sie mich das erklären“, begann Vastaranta.
„Was gibt es da zu erklären?“
„Was ich genau gesagt und getan habe.“
„Dann bitte. Ich bin gespannt.“ In Feldmann staute sich Wut.
„Ich hatte gestern, ein, zwei Bier getrunken und da tauchte dieser Reporter auf. Er stellte mir fragen, wie es so laufe im Training und ich antwortete „ziemlich beschissen“. Ich war noch sauer darauf, dass ich beim Training nicht mithalten konnte und versuchte es auf die Trainer zu schieben.“
„Ja, das ist die altbekannte Version von dem großen Geschwafel nach „ein, zwei Bier““, antwortete Feldmann wütend.
„Es ist die Wahrheit.“
„Es kommt immer drauf an von welchem Standpunkt man die Wahrheit sieht. Ich sehe sie so: Ein Fahrer ist unzufrieden und heult sich bei einem Journalist aus und ich hab die Scheiße am Hals.“
„Es tut mir Leid.“
„Das hilft auch nicht. Wenn sie verdammt noch mal unzufrieden mit irgendetwas sind, dann kommen sie zu mir oder Marcel oder Kevin oder Chris. Aber rennen sie nicht zum nächst besten Journalist.“
„Ich hab mich schon entschuldigt, mehr kann ich nicht mehr tun. Und übrigens: das mit dem „die Betreuer haben nix drauf“ stammt nicht von mir.“
„Das haben sie von einem T-Mobile Fahrer“, antwortete Feldmann sarkastisch. „Na klar, haben sie das von ihnen. Warum sollten die denn studieren? Zum Teetrinken oder was? Diese Leute lesen ohne Gnade zwischen den Zeilen, Junge. Verdammt, du hast noch viel zu lernen.“
Mit diesen Worten öffnete Feldmann die Tür und schob den Finnen sanft raus. Feldmann wusste nicht recht, ob Vastaranta wirklich die Wahrheit sagte. Er kannte ihn noch nicht gut und er wusste nicht mit welchen Karten er spielte. Aber das war es wohl. Feldmann wusste nun, worum es im Managergeschäft hauptsächlich geht: Poker spielen.