Beitrag: # 312388Beitrag
Kobelix
9.10.2005 - 12:44
Das Team ist komplett und ich bin wirklich nicht unzufrieden. Eine kleine Übersicht:
Anja Paerson ist natürlich, wie schon im Vorjahr, der absolute Superstar im Team. Sie wird in allen vier alpinen Disziplinen massiv Punkten und einige Sieg einfahren. Alles andere wäre enttäuschend und sowohl der Gesamtweltcup als auch diverse Medaillen bei Olympia müssen, neben dem Sieg in der Disziplinswertung des Skitippspiels, das Ziel sein. Der Druck ist groß, aber das Selbstbewusstsein ist da.
Markus Lanzinger (zum Glück) und Didier Defago (leider) sind weg. An Anjas Seite startet in dieser Saison der österreichische Jungspund Mario Scheiber. Letztes Jahr war seine erste Saison im Weltcup, aber mit zwei zweiten Plätzen in Garmisch und Kvitfjell und einem 4. in Chamonix konnte er besonders in der Abfahrt schon fürr Aufsehen sorgen. Dazu zwei sehr gute Ergebnisse im Super-G auf der anderen Seite des großen Teichs... das lässt sich doch schon ganz gut an. Wenn er diese Leistungen ab und zu bestätigen kann und sich auf einem anständigen Niveau stabilisiert bin ich sehr zufrieden. Erwartet wird, dass er sich im österreichischen Team dauerhaft durchsetzt und sich zumindest senie Starts sichert.
Im Skispringen verlässt ein absolouter Leistungsträger und die zweite Säule des Team die Mannschaft. Matti Hautamaeki wird besonders auf den großen Schanzen schwer zu ersetzen sein, aber Michael Uhrmann wird alles geben um ihn vergessen zu machen. Ich befürchte er wird es nicht ganz schaffen, dennoch bin ich überzeugt, dass er sich unter den Top-Ten im Weltcup stabilisieren kann. Wenn das geschafft ist, muss ein Saisonsieg das Ziel sein. Matti hat es ja vorgemacht...
Als Kombinierer, der auch eher von der Schanze kommt tritt Daito Takahashi an. Ein Draft der mich sehr zufrieden stimmt, denn mit der traditionell hervorragenden Arbeitseinstellung der Asiaten und einer gehörigen Portion Talent, ist Daito nach einigen konstanten Saisons bereit in die Spuren des großen Kenji Ogiwara zu treten, ohne nazürlich dessen Erfolge gleich auf einen Schlag erreichen zu müssen. Ich bin aber sicher, dass Takahashi mehr erreichen kann als Gruber letztes Jahr.
Im Langlauf treten zwei Wundertüten gänzlich unterschiedlicher Art an.
Evgeni Dementiev ist ein junger aufstrebender Sportler, der sich profilieren muss und wird. Dann werden sich früher oder später auch erfolge einstellen. Sein Sieg in der Verfolgung in Falun letzte Saison zeigt sein großes Potential.
Valentina Shevchenko dagegen hatte ihre große Saison schon 2003/2004, als sie den Distanzweltcup gewann und Gesamtweltcupdritte wurde. Ganz so groß können die Erwartungen nicht sein, aber etwas mehr als in der letzten Saison, dürfte es trotz ein paar anständiger Ergebnisse schon sein. Ich glaube daran.
Hetland und Pedersen werden meinem Team natürlich trotzdem fehlen, aber eine Verjüngungskuhr tut der Mannschaft gut, auch wenn ich meine norwegischen Wachser vermissen werde.
Schlussendlich: Biathlon.
Nikolay Kruglov (oder Krouglov, wer weiss das schon) gilt als kommender Mann der Biathlonszene. Meinetwegen kann er das diese Saison gerne nachdrücklich zeigen. Die Chancen stehen nicht so schlecht. 91% am Schiesstand waren schon letzte Saison das beste Ergebnis des gesamten Weltcup-Feldes und läuferisch hat ein junger Kerl aus der russischen Schule sicher noch viel Potential. Ich denke er kann mehr als Halvard Hanevold in seiner letzten, durchwachsenen, Saison gezeigt hat.
... und dann ist da ja auch noch Anna Carin Olofsson, die perfekte Ergänzung zu Krouglov, da mit gänzlich anderen Stärken. Sie wird sich am Schießstand einges abschauen, um dann, mit ihrer traditionell starken Laufleistung, ein paar schöne Ergebnisse einzufahren. Dazu hat sie mit Anja Paerson eine Landsfrau im Team, deren Erfolge einfach nur motivieren können. Guseva wird sie locker ersetzen und auch hinter Tora Berger, die als Nachverpflichtung sehr ordentliche Leistungen gebracht hat, braucht sich Olofsson sicher nicht verstecken. Immerhin hatte sie, mit knapp über 30, ihr stärkstes Jahr letzte Saison und wurde Weltcupzehnte... da ist noch lange nicht Schluss.
Als Fazit bleibt, dass es zwar schwierig wird die hervorragende letzte Saison zu wiederholen (Ein klares Indiz dafür ist, dass alle Sportler die mein Team am Saisonende verlassen haben, mit Ausnahme von Hanevold, vor meinen jetztigen Skistars gedraftet wurden), aber ganz unmöglich ist es nicht. Wenn Anja Paerson erneut herrausragen kann und sich im Pool der vielversprechenden Athleten eine zweite starke Stütze entwickeln kann, bin ich zuversichtlich nicht in die Bedeutungslosigkeit abzustürzen. Ich wünsche mir ein erneut verletzungsfreies Jahr und am liebsten ein paar Medaillen in Turin.