Supermärkte schützen vor Leistung nicht

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Damiano_Cunego
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Beitrag: # 296593Beitrag Damiano_Cunego
23.8.2005 - 19:35

COOOOOLE AAR!
Weiter so!!!
Venga Cunego !

www.cyclists.de

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Alejandro V.
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Beitrag: # 297108Beitrag Alejandro V.
24.8.2005 - 19:05

Danke ;)

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20. Januar 2005

Meldungen des Tages: Sprinter dominieren in Down Under

Tanunda - Die neue Radsportsaison ist gestartet und schon zeigen sich die Stars von ihrer besten Seite: Den Auftakt, einen 50 Kilometer langen Rundkurs um Adelaide, gewann im Massensprint der Norweger Thor Hushovd. Im Sprint setzte er sich gegen einen nach eigenen Angaben "enttäuschten" Robbie McEwen durch und ließ so das Fehlen von Julian Dean ganz schnell vergessen. "Ein schöner Erfolg für mich und mein Team, das heute harte Arbeit geleistet hat. Hier nochmal ein riesen Lob ans Team", kommentierte der Tagessieger seine bravouröse Leistung. Die dominierende Mannschaft war allerdings Davitamon, das durch Steels' dritten Platz gleich zwei Fahrer auf dem Treppchen platzierte.
Diese Dominanz trug auf dem zweiten Tagesabschnitt, der von Salisbury nach Tanunda führte, ihre ersten Früchte: In einem packenden Sprint sah Hushovd erneut lange wie der sichere Sieger aus, ehe McEwen auf den letzten hundert Metern am Norweger vorbei kam. Beinahe chancenlos war der dritte des Tages, Tom Boonen. "Dieser Erfolg freut mich riesig. Nach der Enttäuschung gestern konnte ich heute die glanzvolle Arbeit meines Teams vollenden. Jetzt können wir optimistischer in die nächsten Etappen gehen." Mit seinem Sieg holte sich McEwen auch die Gesamtführung vom Norweger ab, der seinen zweiten Platz "dennoch als Erfolg" gewertet wissen will. Held des Tages war aber ein anderer: Lokalmatador Mtthew Wilson von Credit Agricole startete kurz nach Etappenstart eine lange Soloflucht, die ihm in Tanunda das Bergtrikot bescherte. "Mat hat heute gute Arbeit für das Team geleistet. Wir mussten nicht nachführen und haben immer noch ein Wertungstrikot in unseren Reihen", folgte prompt das Lob von Kapitän Hushovd.
Giancolo Tomazzi

Ergebnisse des Tages
1. Etappe:
1. Thor Hushovd
2. Robbie McEwen
3. Tom Steels
4. Jimmy Casper
5. Fred Rodriguez

2. Etappe:
1. Robbie McEwen
2. Thor Hushovd
3. Tom Boonen
4. Fred Rodriguez
5. Andy Flickinger


Gesamtwertung:
1. Robbie McEwen
2. Thor Hushovd +0'02''
3. Tom Boonen +0'28''

Bergwertung: Matthew Wilson 10 Pkt.
Punktewertung: Robbie McEwen 51 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Tom Boonen
Mannschaftswertung:Davitamon-Lotto



Vorschau: Tour de Langkawi

Langkawi - Morgen startet die zweite und letzte Rundfahrt i Januar, die Tour de Langkawi. Das Etappenrennen in Malaysia geht über zehn Tage und dürfte vor allem für Sprinter interessant sein, da gleich acht Tagesabschnitte topfeben sind. Kein Wunder also, dass sich mehrere gute Sprinter angesagt haben, darunter Graeme Brown von Ceramiche Panaria. "In Down Under sind die Sprinter für mich schon zu stark. Hier in Malaysia habe ich eher Chancen, eine Etappe zu gewinnen und wichtige Continental-Punkte für uns zu holen", begründet er seine Absage der Tour Down Under. Die Konkurrenz ist aber bei weitem nicht geringer, im Gegenteil: Ein ausgeglichenes Sprinterfeld macht sich morgen in Langkawi auf die Reise. Guennadi Mikhailov von Discovery Channel ist ebenso dabei wie Andrus Nauduzs oder Fabio Baldato von Mercatone Uno, das sein Debüt in Malaysia geben wird. Ebenfalls eine beachtliche Sprinterfraktion schickt das deutsche Team Wiesenhof: Enrico Poitschke soll die Sprints anziehen, die Steffen Radochla und Sebastian Siedler dann vollenden. "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mit mehreren Treppchenplatzierungen zufrieden wäre. Ich will mindestens einen Etappensieg von meinen Jungs sehen", so der sportliche Leiter des Team Wiesenhof, Michael Schiffner.
Eine gute Besetzung ist aber auch im Hinblick auf dem gesamtsieg dabei. Entschieden wird die Rundfahrt zum einen auf der vierten Etappe mit einem Zeitfahren rund um Bachok, zum anderen mit einer schweren Bergankunft in Genting auf dem achten Teilstück. Mit einer Doppelspitze geht das Team Barloworld ins Rennen: Igor Astarloa und Felix Cardenas gelten als die Topfavoriten auf den Gesamtsieg, auch wenn die Konkurrenz ebenfalls hochklassig ist. Dennoch sagt Astarloa, dass "ich mich für die zahlreichen Rundfahrten in meiner Heimat im Februar testen will. Jetzt schon ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz zu setzen, wäre schön." Als härteste Konkurrenten des Barloworld-Duos werden drei Amerikaner gehandelt: Zum einen die Südamerikaner Fredy Gonzales (Panaria) und Ivan Parra (Colombia-Selle Italia) und zum anderen der US-Amerikaner David Zabriskie (Mercatone Uno). "Wir wollen hier eine Etappe gewinnen, möglichst das Zeitfahren. David wird auch nach Genting hinauf Vollgas geben, aber der Gesamtsieg wäre lediglich ein nettes Zubrot und ist für uns nicht relevant", beschwichtigt Gianni Bugno zu hohe Erwartungen an seinen Schützling. Lediglich mit Außenseiterchancen wird das Credit Agricole-Duo Botcharov und Bellotti bedacht.
Andrea Fava
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Alejandro V.
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Beitrag: # 297501Beitrag Alejandro V.
25.8.2005 - 16:29

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22. Januar 2005

Meldungen des Tages: Die Vorentscheidung? Spanier schockt die Sprinter!

Hahndorf - "Ich bin geschockt. Mein Ziel, der Gesamtsieg, ist in ganz weite Ferne gerückt. Das ist schon deprimierend", kommentierte Robbie McEwen den Ausgang der vierten Etappe. Und das, obwohl er gestern noch "keine Konkurrenz für mich" gesehen hatte. "Der Gesamtsieg ist in greifbarer Nähe und das motiviert mich ungemein." Diese Aussagen tätigte er als frisch gebackener zweifacher Etappensieger seiner Heimatrundfahrt, der Tour Down Under. Auf dem Weg von Glenelg nach Victor Harbor kam es am dritten Tag zum dritten Massensprint, den Davitamon-Lotto in gewohnt perfekter Weise für seinen Kapitän vorbereitete. "Ich musste nur noch hundert Meter im Wind fahren, da das Team fantastisch gearbeitet hat", so McEwen. Zweiter wurde Tom Boonen und war darüber glücklich, gleichwohl er McEwen als "unschlagbar" einstufte. "Wenn ich dann besser als der immer noch starke Rest bin, kann ich doch zufrieden sein. Meine ersten Ziele sind Het Volk und Kuurne-Brüssel-Kuurne. Dafür stimmt der Formaufbau." Das Podium erreichte gerade noch so Thor Hushovd.
Sah es nach der Hälfte der Rundfahrt also nach einem Gesamtsieg eines Sprinters aus, schockten zwei Fahrer auf der Etappe von Unley nach Hahndorf die Konkurrenz:Der Spanier Carlos Barredo und Harty Nothstein vom Professional-Team Navigators. Eine gute Gesamtplatzierung konnte Nothstein nicht erreichen, da er an den Tagen zuvor bereits mehr als fünf Minuten an Rückstand angehäuft hatte. "Es war schön, heute mal im Rampenlicht zu stehen. Leider ist es mit einem Etappensieg nichts geworden", so Harty. Den sicherte sich nämlich Carlos Barredo,der damit zwei Tage vor Schluss uneinholbar in Führung liegt. "Fantastisch! Ich kann es kaum glauben. Jetzt muss ich nur noch den morgigen Tag überstehen, dann bin ich praktisch durch." Barredo setzte sich bereits früh mit Harty ab und fuhr solch einen Vorsprung heraus, dass die gut arbeitenden Teams Quick Step und Davitamon den Rückstand lediglich auf 1'30'' herunterschrauben konnten. Entsprechend enttäuscht äußerte man sich hinterher: "Das ist immer die Gefahr bei solch kleinen Rundfahrten: Wenn einmal Ausreißer durchkommen, ist der Gesamtsieg praktisch gelaufen. Morgen werden wir nochmal alles versuchen, um Barredo abzuhängen, aber das wird ganz schwer", sagte Patrick Lefevre, Teamchef von Quick Step. Immerhin konnte sein Schützling Tom Boonen den Spurt des Hauptfeldes gewinnen und sicherte sich somit im Tagesklassement Rang drei.
Giancolo Tomazzi

Ergebnisse des Tages
3. Etappe:
1. Robbie McEwen
2. Tom Boonen
3. Thor Hushovd
4. Jan Svorada
5. Stuart O'Grady

4. Etappe:
1. Carlos Barredo
2. Harty Nothstein
3. Tom Boonen +1'30''
4. Robbie McEwen
5. Thor Hushovd


Gesamtwertung:
1. Carlos Barredo
2. Robbie McEwen +0'58''
3. Thor Hushovd +1'16''

Bergwertung: Matthew Wilson 10 Pkt.
Punktewertung: Robbie McEwen 100 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Carlos Barredo
Mannschaftswertung:Navigators-Insurance
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Alejandro V.
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Beitrag: # 297685Beitrag Alejandro V.
25.8.2005 - 21:34

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24. Januar 2005

Meldungen des Tages: Barredo rettet den Sieg

Adelaide - Das Resultate manchmal nicht den wirklichen Rennverlauf wiederspiegeln, sit bekannt. So geschehen bei der Tour Down Under: Carlos Barredo hat seinen Vorsprung auf McEwen von einer knappen Minute gehalten und damit den Gesamtsieg geschafft. Dafür musste er aber mächtig zittern. Schauplatz Willunga Hill: Das Finale der fünften und entscheidenden Etappe der Tour Down Under wird eingeläutet. Mit Steigungen von bis zu acht Prozent müssen sich die Fahrer rumquälen, ideales Terrain für Hügelfahrer. So war es auch nicht verwunderlich, dass Bradley McGee nach bis dato ruhigem Rennverlauf direkt am Fuße des Berges attackierte. Sofort zerflog das Feld und lediglich sowie zur Überraschung aller konnte ihm nur der Ungar Laszlo Bodrogi folgen. Carlos Barredo hatte offensichtlich Mühe, das Tempo des Spitzenduos zu halten und schon bald lag er als erster Verfolger eine knappe Minute zurück. Aus und vorbei, werden sich da schon einige gedacht haben, als Bodrogi den Willunga Hill als erster passierte, 1'20'' vor Barredo. Doch dann geschah unglaubliches: Quick Step und Davitamon, die in einer grßen Gruppe ihre Sprinter den Berg hochzogen, schluen hinter der Passhöhe ein unglaubliches Tempo an und egalisierten den Rückstand von 2'30'' auf das Spitzenduo hundert Meter vor dem Ziel. Nutznießer war ein anderer: Jan Svorada siegte im Sprint vor Jean-Patrick Nazon. McGee wurde nur fünfter und war hinterher "bitter enttäuscht. Aber wenigstens habe ich alles probiert." Der Gewinner des Tages, Carlos Barredo, gab hinterher zu: "Wenn Davitamon und Quick Step keine organisierte Verfolgungsarbeit gemacht hätten, wäre ich heute die Gesamtführung los gewesen. So darf ich aber meinen ersten Saisonsieg feiern."
Standesgemäß endete dann die letzte Etappe im Massensprint, den Tom Boonen für sich entscheiden konnte. "Ich habe hier von Tag zu Tag bessere Beine bekommen und freue mich riesig über den Sieg." Zusätzlich sprang für ihn noch der dritte Rang in der Gesamtwertung hinter Barredo und McEwen heraus. Zweiter in Adelaide wurde Thor Hushovd, der aber mit einem Rückstand von drei Minuten in Willunga alle Chancen auf einen guten Gesamtrang verspielte.
Giancolo Tomazzi

Ausreißer stehlen Sprintern die Show

Kepala Batas- Mit zwei großen Überraschungen warteten die beiden Auftaktetappen der malaysischen Tour de Langkawi auf. Die erste Etappe rund um Langkawi schien wie für Sprinter gemacht, endete aber unerwartet mit einem Ausreißersieg. Einen Traumeinstand feierte dadurch Mercatone Uno-McDonald's: Lorenzo Bernucci gewann unterwegs alle Sprintwertungen und den Schlussspurt aus einer zehnköpfigen Ausreißergruppe heraus, was neben dem Etappensieg auch noch die Gesamtführung und das grüne Trikot bedeutete. "Damit haben wir nicht gerechnet. Unsere Ziele für die Rundfahrt haben wir jetzt schon erfüllt und ich muss Lorenzo ein Riesenkompliment machen, denn heute ist er taktisch exzellent gefahren", jubelte Gianni Bugno nach der Etappe. Keinen Grund zum Jubeln hatte hingegen das hoch favorisierte Team Barloworld: Igor Astarloa hatte einen Defekt, als das Hauptfeld gerade die Verfolgung der Ausreißer so richtig aufnahm und verlor am Ende auf die übrigen Favoriten 4'16''. Der Gewinner unter den Favoriten war hingegen Bellotti, der in der Spitzengruppe vertreten war und somit schon 57 Sekunden auf die Konkurrenz gut machte. Den Sprint des Hauptfeldes gewann Steffen Radochla.
Ein ähnliches Bild zeigte sich auf der zweiten Etappe, die von Kangar nach Kepala Batas führte: Nach 20 Kilometern machten sich sechs Fahrer auf den Weg und wurden vom Feld erst im Ziel wieder gesehen. Zwischenzeitlich wuchs der Vorsprung auf über zehn Minuten an, konnte unter der Regie von Mercatone Uno aber auf 2'30'' verkürzt werden. Den Sprint der Ausreißer gewann überraschend Sosenka, dessen Antritt einen Kilometer vor dem Ziel niemand mehr etwas entgegen zu setzen hatte. So siegte er letztlich ungefährdet mit 35 Sekunden vor Graeme Brown, der hinterher fluchte. "Wenn ich die Gruppe zusammengehalten hätte, wäre ich der Sieger gewesen. Aber leider wollte niemand mit mir führen, so dass wir Ondrej nicht mehr stellen konnten. Damit ist für mich eine große Chance vertan." Sosenka hingegen kommentierte zurückhaltend, dass "ich glücklich über den Sieg bin. Der Gesamtsieg ist aber kein Thema, da mir andere stärker erscheinen." Den Spurt des Feldes gewann Stefan van Dijk.
Andrea Fava

Ergebnisse des Tages
Tour Down Under
5. Etappe:
1. Jan Svorada
2. Jean-Patrick Nazon
3. Tom Steels
4. Robbie McEwen
5. Bradley McGee

6. Etappe:
1. Tom Boonen
2. Thor Hushovd
3. Tom Steels
4. Robbie McEwen
5. Damien Nazon


Gesamtwertung:
1. Carlos Barredo
2. Robbie McEwen +0'58''
3. Tom Boonen +1'08''
4. Tom Steels +1'36''
5. Jan Svorada +1'46''
6. Jean-Patrick Nazon +1'50''
7. Damien Nazon +2'06''
8. Bradley McGee s.t.
9. Andy Flickinger s.t.
10. Jan Kirsipuu s.t.

Bergwertung: Laszlo Bodrogi 12 Pkt.
Punktewertung: Robbie McEwen 128 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Carlos Barredo
Mannschaftswertung:Navigators-Insurance
[/quote]

Tour de Langkawi
1. Etappe:
1. Lorenzo Bernucci
2. Ruslan Ivanov
3. Gian-Matteo Fagnini
4. Petter Jorgensen
5. Jason McCartney

2. Etappe:
1. Ondrej Sosenka
2. Graeme Brown +0'35''
3. Christian Knees
4. Michele Gobbi
5. Mads Kaggestad


Gesamtwertung:
1. Ondrej Sosenka
2. Mads Kaggestad +0'39''
3. Christian Knees s.t.

Bergwertung: David Zabriskie 6 Pkt.
Punktewertung: Lorenzo Bernucci 37 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Christian Knees
Mannschaftswertung:Team Wiesenhof
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Alejandro V.
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Beitrag: # 298880Beitrag Alejandro V.
28.8.2005 - 13:32

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26. Januar 2005

Meldungen des Tages: Ein Favorit bricht ein, ein anderer überzeugt.

Bachok - "Ich verstehe es einfach nicht. Normalerweise kann man hier viele Etappensiege einfahren und sich Selbstvertrauen holen, doch dieses Jahr ist das anscheinend unmöglich." So kommentierte Stefan van Dijk, Starsprinter der belgischen Squadra Bookmaker, den bisher verrückten Rundfahrtverlauf. Denn auch am dritten Tag gab es keinen Massensprint, sondern es konnte sich erneut eine Fluchtgruppe durchsetzen. Bereits nach 20 Kilometern machten sich zehn Fahrer auf und davon, mit dabei auch Bellotti. Der Vorsprung wuchs rasch an und betrug über acht Minuten, als sich das Peloton dem hügeligen Finale der Etappe von Gerik nach Tanah Merah näherte: Drei schwere Anstiege, einer davon als Bergwertung der dritten Kategorie ausgegeben, warteten auf die Fahrer. Die Spitzengruppe passierte gschlossen die Hügelkette, während es im Feld Angriffe hagelte: Felix Cardenas trat an und eröffnete somit den ersten kleinen Kampf der Favoriten. Einen starken Eindruck macte das Mercatone Undo-Duo: Zabriskie konnte leichtfüßig den Angriff Cardenas' parieren, während Vincenzo Nibali gar eine Konterattacke setzte - freilich ohne den gewünschten Erfolg. Auf der Abfahrt des dritten Hügels wurde er gestellt. Einen ganz schwachen Eindruck hinterließ der Kolumbianer Ivan Parra Pinto: Bereits früh musste er reißen lassen und verlor am Ende auf die anderen Favoriten 5'30''. Anschließend formierten sich wieder die Sprinterteams, aber zu spät: Michele Gobbi (Domina Vacanze) siegte im Spurt der Spitzengruppe und übernahm somit die Gesamtführung. Den Sprint des Feldes, das am Ende zwei Minuten Rückstand aufwies, gewann erneut van Dijk.
Die erste entscheidende Etappe, ein Zeitfahren rund um Bachok, stand gestern auf dem Plan. Als großer Favorit galt David Zabriskie und er machte seinem Ruf alle Ehre: Wenn auch nur knapp, so gewann er das Zeitfahren über 20 Kilometer. "Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mein erklärtes Ziel erreicht habe: Einen Etappensieg. Aber ich bin natürlich auch sehr zufrieden, wie es für das Team läuft. Nach vier Tagen zwei Siege zu haben, das ist schon toll", so der US-Amerikaner. Zu den Aussichten auf den Gesamtsieg meinte er: "Sie sind deutlich gestiegen. Zum einen, weil Bellottis Vorsprung jetzt ein Rückstand geworden ist und mit Parra sowie Astarloa schon zwei Mitfavoriten aus dem Rennen sind. Der andere Grund ist der, dass wir jetzt mit mir und Vincenzo viel mehr taktieren können." Eben jener Vincenzo Nibali lieferte ein mehr als beachtliches Zeitfahren ab und landete am Ende auf Rang vier, 14 Sekunden hinter seinem Teamkollegen. Gerade einmal fünf Sekunden trennten Luis Sanchez (Liberty Seguros) von Zabriskie. Der Spanier hielt lange die Bestzeit, ehe sie knapp überboten wurde. "Dennoch bin ich zufrieden, denn gegen David ein Zeitfahren zu verlieren und das auch noch so knapp, ist wahrlich keine Schande." Verlierer des Tages war Francesco Bellotti, der sich auf den vorangegangenen Etappen ein Polster von zweieinhalb Minuten auf Zabriskie herausgefahren hatte und dieses auf gerade einmal 20 Kilometern in einen 30 Sekunden großen Rückstand umwandelte.
Andrea Fava

Ergebnisse des Tages
3. Etappe:
1. Michele Gobbi
2. Gabriele Colombo
3. Francesco Bellotti
4. Cezary Zamana
5. Jason McCartney

4. Etappe:
1. David Zabriskie
2. Luis Leon Sanchez +0'05''
3. Marlon perez Arango +0'10''
4. Vincenzo Nibali +0'14''
5. Russell van Hout +0'15''


Gesamtwertung:
1. Michele Gobbi
2. Steven Cummings +0'47''
3. Ondrej Sosenka +0'49''

Bergwertung: David Zabriskie 6 Pkt.
Punktewertung: Michele Gobbi 55 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Steven Cummings
Mannschaftswertung:Domina Vacanze
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Beitrag: # 298997Beitrag Alejandro V.
28.8.2005 - 17:49

Unter Umständen kann es noch bis Mitte der Woche dauern, bis ich die nächsten Rennberichte posten kann, da ich momentan ein Problem mit dem RMP habe :( . Auf jeden Fall kommt in der Zeit ein bisschen mehr Story rund ums Team auf euch zu.
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Beitrag: # 299413Beitrag Alejandro V.
29.8.2005 - 14:16

Inside Mercatone Uno
Von Gianni Bugno, 26. Januar 2005

Ein erfreulicher Auftakt, liebe Leser,

liegt hinter unserem Team. Es läuft einfach fantastisch und viel besser als erwartet: Wir waren ursprünglich mit dem Ziel nach Malaysia gekommen, eine Etappe zu gewinnen, was uns nun sogar schon zweimal gelungen ist. Ein besonderes Lob möchte ich hierbei Lorenzo Bernucci aussprechen: Was er auf der ersten Etappe abgeliefert hat, war taktisch einfach fabelhaft. Mit gerade einmal 25 Jahren ein so routiniertes Rennen abzuliefern, da gehört schon einiges dazu. Sicherlich hat er auch von der schlechten Form eines Fagnini, den er unter normalen Umständen nie im Sprint besiegen könnte, profitiert. Aber den Erfolg wird ihm keiner mehr nehmen können und das Siegerpodest hat er ja komplett alleine ausgefüllt: Tagessieger und Führender in der Gesamt-, Sprint- und Nachwuchsfahrerwertung. Dass er charakterlich zu uns passt, hat er am nächsten Tag gezeigt: Obwohl im gelben Trikot unterwegs, war er sich nicht zu schade, die Nachführarbeit zu übernehmen.

Eher einen Favoritensieg landete dagegen David, was seine Leistung aber keinesfalls schmälern soll. Mit seinem guten Zeitfahren ist er auf dem richtigen Weg, das hat er uns gezeigt. Sicherlich war sein Vorteil, dass er der einzige echte Zeitfahrspezialist bei der Rundfahrt ist, was aber unser Schaden nicht sein soll. Ebenfalls überrascht hat mich unser Youngster Vincenzo, der im Zeitfahren um den Sieg mitfuhr und das, obwohl er am Tag zuvor eine Kräfte zehrende Attacke fuhr. Sein ganzes Auftreten erscheint mir sehr souverän, was mich angesichts seiner 20 Lenzen doch verwundert. Seis drum, nun haben wir mehr taktische Möglichkeiten als gedacht, um die Rundfahrt für uns zu entscheiden. Nach den Eindrücken der dritten Etappe scheint Vincenzo sogar im gesamten Feld der stärkste am Berg zu sein, aber auch David und Felix Cardenas hinterließen einen guten Eindruck. Überraschend stark fand ich bisher Bellotti; er könnte uns noch ernsthafte Probleme bereiten.

Ernsthafte Probleme bereitet uns auch Fabio Baldato. Eigentlich sollte er hier Vorbild für die junge Garde sein und gute Laune versprühen, die ihm angesichts seiner bisherigen Resultate aber verflogen scheint. Vorhin habe ich mit ihm geredet und ihm klar gemacht, dass wir hier keine Wunderdinge von ihm erwarten und uns eine Platzierung unter den ersten fünf genügen würde, soll er doch erst im Mai seine Topform haben. Anscheinend erwartet er von sich in seiner Rolle als Leitfigur aber mehr als einen siebten Platz im Sprint des Hauptfeldes und ist deshalb ein bisschen geknickt. Daher wünsche ich ihm momentan am meisten, dass er noch ein Erfolgserlebnis in Malaysia hat. Davon wollen wir noch mehrere bei dieser Rundfahrt feiern, unsere Chancen stehen gut. In diesem Sinne und mit der Hoffnung auf viel Unterstützung, Ihr

Gianni Bugno
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Nationalheld
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Beitrag: # 299451Beitrag Nationalheld
29.8.2005 - 15:30

Echt spitze dein AAR! Kann dich nur loben!

bastian.
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Beitrag: # 299470Beitrag bastian.
29.8.2005 - 16:01

find den aar auch immer noch super.
großer anwärter auf den aar des monats :-D
"Sind sie vielleicht John Wayne oder bin ich das?"

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Alejandro V.
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Beitrag: # 299501Beitrag Alejandro V.
29.8.2005 - 17:03

Danke für das Lob.

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27. Januar 2005

Meldungen des Tages: Cukai in Terengganu Wallfahrtsort für Sprinter

Cukai in Terengganu - Es gibt sie also doch noch bei dieser Tour de Langkawi, die Massensprints. Dass es aber fünf Flachetappen für den ersten Showdown der schnellen Männer brauchte, das hätten sich die Organisatoren vorher nicht träumen lassen. "So gab es ein schönes, mannigfaltiges Rennen. Das zeigt doch, dass alle Teams motiviert bei der Sache sind", kommentierte ein Verantwortlicher. Dabie hatte es auch auf dem fünften Teilstück nicht für einen Sprint gereicht: Die Etappe von Kata Baruh nach Kuala Terengganu wurde von einem Duo beinahe nach Belieben dominiert. Noch in den Ortsgrenzen von Kata Baruh griffen Luis Leon Sanchez, der bereits am Vortag zweiter gewesen ist, und Lars Wackernagel (Wiesenhof) an und konnten sich absetzen. Alle Versuche des Feldes, das Duo doch noch zu erreichen schlugen fehl. Vier Kilometer vor dem Ziel attackierte Sanchez erneut und ließ Wackernagel förmlich stehen. Der Deutsche dazu: "Die Temperaturen sind die ganze Rundfahrt über schon extrem. Ich war einfach völlig ausgepowert und hatte Luis' Attacke nichts mehr zuzusetzen." Beleg dafür waren die letztenendes 53 Sekunden Rückstand von Wackernagel im Ziel, was einen Verlust von 13,25 Sekunden pro Kilometer macht. Überglücklich strahlte dagegen der Sieger des Tages, Luis Sanchez, in die Kameras: "Das ist schon super. gestern habe ich noch gegen David knapp verloren im Zeitfahren, was mich nur noch mehr motiviert hat. Heute habe ich es versucht und es hat endlich geklappt." Andris Nauduzs führte das über zwei Minuten zurück gelegene Feld ins Ziel und fasste in den nächsten Tagen "einen Etappensieg für mich und das Team" ins Auge.
Schon am nächsten Tag sollte er Gelegenheit dazu bekommen: Endlich schafften es die Sprintermannschaften, eine fünfköpfige Ausreißergruppe rechtzeitig zu stellen und einen Massensprint herbeizuführen. Viel hatte die Etappe von Kuala Berang nach Cukai Terengganu nicht zu bieten, bis man die Zielgerade erreichte: Der Wiesenhof-Zug führte das Feld an, doch Poitschke und Siedler vermochten nicht, die Vorlage von Radochla zu verwerten. Ganz anders dagegen Brown und der Oldie Fabio Baldato: Vom Hinterrad Poitschkes katapultierten sie sich nach vorn und konnten sich schnell vom Rest der Konkurrenz absetzen. In einer sehr engen Entscheidung siegte der Australier. "Wunderbar. Ein Etappensieg war mein Ziel und den habe ich jetzt. Mein nächstes Ziel wird sein, das grüne Trikot zu verteidigen", blickte er schon in die Zukunft. Auch der zweite des Tages, Fabio Baldato, zeigte sich nicht unzufrieden: "An den vergangenen Tagen lief es bei mir nicht so wie gewünscht. Gestern habe ich mir durch meinen sechsten Etappenrang ein Stück Selbstvertrauen wiedergeholt, was mir heute sehr geholfen hat. Ich muss nicht unbedingt eine Etappe gewinnen, aber konstant aufs Treppchen zu sprinten, das wäre schon schön", meinte er anschließend. Gar nicht schön waren dagegen andere Vorgänge im Team Mercatone Uno-McDonald's: Vincenzo Nibali, Ivan de Gasperi und Eddy Serri erlitten eine Lebensmittelvergiftung und verloren auf den letzten beiden Etappen jeweils rund 15 Minuten. "Das ist bitter, dass unsere gute Ausgangslage höheren Mächten zum Opfer fällt. Jetzt gilt es, dass alle im Team David bedingungslos unterstützen", forderte der sportliche Leiter Gianni Bugno.
Andrea Fava

Ergebnisse des Tages
5. Etappe:
1. Luis Leon Sanchez
2. Lars Wackernagel +0'53''
3. Andris Nauduzs +2'20''
4. Crescenzo d'Amore
5. Simone Cadamuro

6. Etappe:
1. Graeme Brown
2. Fabio Baldato
3. Enrico Poitschke
4. Gian-Matteo Fagnini
5. Sebastian Siedler


Gesamtwertung:
1. Michele Gobbi
2. Jason McCartney +1'10''
3. Christian Knees +1'30''

Bergwertung: David Zabriskie 6 Pkt.
Punktewertung: Graeme Brown 67 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Christian Knees
Mannschaftswertung:Domina Vacanze
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Beitrag: # 299699Beitrag Alejandro V.
29.8.2005 - 21:49

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29. Januar 2005

Meldungen des Tages: Malaysia fest in polnischer Hand

Glenelg - Der erste Streich auf der vorangegangenen Etappe, der zweite folgt so gleich: Anscheinend sind die Sprinterteams durch den ersten Massensprint endgültig wachgerüttelt worden, denn nach der sechsten endete auch die siebte Etappe von Maran nach Raub im Massensprint. Die Etappe verlief ähnlich ereignislos wie die am Vortag, so dass von vorn herein alles auf Massensprint programmiert war. In diesem setzten sich anfangs mal wieder die Wiesenhof-Fahrer in Szene, konnten den ersehnten Triumph allerdings erneut nicht erreichen. Den Sieg sicherte sich souverän Stefan van Dijk, der die Vorlage seines Teamkollegen Pronk perfekt umzusetzen wusste und der Konkurrenz keine Chance ließ. "Das freut mich natürlich. Ic weiss immer noch nicht, was gestern mit mir los war, aber heute lief alles wie geplant. Ein wichtiger Erfolg für mich und das Team", kommentierte der Tagessieger. Erneut zweiter wurde Fabio Baldato, der damit seinem am Vortag formuliertem Ziel von Konstanz ein Stück näher ka. Vortagessieger Graeme Brown rollte als dritter über die Ziellinie und sah anschließend seine "Chancen gestiegen, das grüne Trikot zu gewinnen".
Am nächsten Tag hatten die Sprinter allerdings wenig zu melden: Die Entscheidung der Rundfahrt stand an. Ein Quartett formierte sich nach wenigen Kilometern, wurde aber in der ersten Stufe des Schlussanstieges gestellt. Nach einem kurzen flachen Abschnitt stand der wesentlich steilere zweite Teil des Berges auf dem Programm, an dessen Fuß Ivan Parra sofort attackierte. Lediglich Thomas Brozyna (Intel Action) konnte ihm folgen, überließ Parra aber den Etappensieg im Gewissen, die Gesamtführung übernommen zu haben. "Ich wollte die Rundfahrt gewinnen und das habe ich jetzt wahrscheinlich getan. Ein Doppelsieg für unser Team ist natürlich das höchste der Gefühle. Ivan hatte ein furchtbar hohes Tempo angeschlagen, dem ich aber dennoch folgen konnte. Am Ende hat mir dann auch die Kraft gefehlt, um den Sieg mitzusprinten", reüssierte Brozyna die Etappe und sprach den wahrscheinlichen Doppelerfolg der Polen an, da sich Zamana mit einem vierten Platz den zweiten der Gesamtwertung sicherte. Der vorher als große Favorit gehandelte Zabriskie enttäuschte und wurde nur 19., liegt in der Gesamtwertung aber immer noch unter den Top 10.
Andrea Fava

Ergebnisse des Tages
7. Etappe:
1. Stefan van Dijk
2. Fabio Baldato
3. Graeme Brown
4. Guennadi Mikhailov
5. Enrico Poitschke

8. Etappe:
1. Ivan Parra Pinto
2. Thomas Brozyna
3. Miassimo Iannetti +0'48''
4. Cezary Zamana +1'03''
5. Nuno Ribeiro +1'19''


Gesamtwertung:
1. Thomas Brozyna
2. Cezary Zamana +0'19''
3. Michele Gobbi +0'47''

Bergwertung: Ivan Parra Pinto 16 Pkt.
Punktewertung: Graeme Brown 83 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Massimo Iannetti
Mannschaftswertung:Intel - Action
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Alejandro V.
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31. Januar 2005

Meldungen des Tages: Brozyna holt sich den Gesamtsieg, während Europäer die Schlussetappen dominieren

Kuala Lumpur - In der malaysischen Hauptstadt ist gestern die Tour de Lnagkawi zu Ende gegangen und wurde wie erwartet von Thomas Brozyna gewonnen, der damit seinen wohl größten Karriereerfolg feierte. Zuvor musste er allerdings zwei Flachetappen im Umland von Kuala Lumpur überstehen, ehe er sich den Feierlichkeiten widmen konnte. Dabei schienen die Fahrer noch von der Bergankunft sehr gezeichnet, denn Angriffe fanden nicht mehr statt. Die neunte Etappe, die von Kuala Lumpur nach Putrajaya führte, wurde erneut von Wiesenhof bestimmt. Wie gewohnt war Radochla die Lokomotive für seine Kapitäne Siedler und Poitschke, wie gewohnt siegte am Ende aber ein anderer: Andris Nauduzs. "Über den Etappenerfolg bin ich glücklich, so kann ich morgen ohne Druck fahren", sagte Nauduzs im Ziel. Zweiter wurde Poitschke, der aber "noch nicht aufgeben will. Morgen ist noch eine Chance und irgendwann werden wir für unsere Fahrweise belohnt werden." Im Kampf um das Grüne Trikot gab es keine Veränderungen, Baldato und Brown belegten die Ränge sieben und acht. Der Abstand betrug weiterhin 16 Punkte.
Dennoch wurde es gerade am letzten Tag nochmal spannend: Graeme Brown war völlig im Feld eingeklemmt und konnte nicht in den Spurt eingreifen. Wiesenhof stellte die Taktik um und setzte nur auf Siedler, was sich auszahlen sollte: Mit großem Vorsprung sicherte sich Siedler den prestigeträchtigen Etappensieg in der Hauptstadt. Dahinter kämpfte ein Quartett um die Platzierungen, mit dabei auch Fabio Baldato. Doch der Routinier ging zu früh aus dem Wind und ihn verließen am Ende die Kräfte, so dass er nur fünfter wurde und das Trikot um vier Punkte verpasste. "Ich bin dennoch zufrieden mit der Rundfahrt, nachdem es am Anfang nicht so gut lief für mich", sagte der Italiener hinterher. Am glücklichsten wähnte sich aber, verständlich, Thomas Brozyna: "Das ist der schönste Tag meiner Karriere. Mit dieser Leistung konnten wir hoffentlich einige Organisatoren überzeugen, uns zu den großen ProTour-Events einzuladen. Abschließend bleibt zu sagen: Ich bin der Gewinner einer schweren und von Tag zu Tag spannenden Rundfahrt." Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.
Andrea Fava

Ergebnisse des Tages
9. Etappe:
1. Andris Nauduzs
2. Enrico Poitschke
3. Crescenzo d'Amore
4. Sebastian Siedler
5. Igor Astarloa

10. Etappe:
1. Sebastian Siedler
2. Crescenzo d'Amore
3. Andris Nauduzs
4. Ruben Bongiorno
5. Fabio Baldato


Gesamtwertung:
1. Thomas Brozyna
2. Cezary Zamana +0'19''
3. Michele Gobbi +0'47''
4. Massimo Iannetti +2'05''
5. Jason McCartney +2'15''
6. Kim Kirchen +2'20''
7. Enrico Poitschke +2'36''
8. Jan Hruska +3'03''
9. David Zabriskie +3'14''
10. Frank Vandenbroucke +3'19''

Bergwertung: Ivan Parra Pinto 16 Pkt.
Punktewertung: Graeme Brown 91 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Massimo Iannetti
Mannschaftswertung:Intel - Action


Vorschau: Tour de Qatar

Al Khor - Morgen startet eine weitere Vorbereitungsrundfahrt auf einem anderen Kontinent. Dabei bietet die fünftägige Tour de Qatar naturgemäß keine topografischen Hindernisse, so dass es auch keine Bergwertung gibt. Folglich nutzt die Sprintelite das Wüstenrennen zum Einrollen in die neue Saison und gilt gleichzeitig als heißester Anwärter auf den Gesamtsieg: Die Topsprinter Tom Boonen und Thor Hushovd geben ihr Saisondebüt bei den Scheichs. "Auch wenn ich jetzt noch keine Topform brauche: den Rundfahrtsieg will ich schon erreichen", gesteht der junge Belgier. Einen ähnlichen Tenor schlägt der Norweger Hushovd an: "Psychologisch wäre es günstig, dieses Prestigeduell zu gewinnen, was auch mein Ziel ist. Ich kann hier gewinnen." Dabei darf er auf tatkräftige Unterstützung aus den eigenen Reihen bauen: Neben Hushovd steht mit Damien Nazon ein Joker bereit, falls der Norweger wider Erwarten enttäuschen sollte. Neben den beiden Topstars des Rennens schickt Wiesenhof die in Malaysia erfolgreiche Armada, bestehend aus Radochla, Siedler und Poitschke, ins Rennen. "Hoffentlich sind unsere Jungs nicht allzu müde von der Tour de Langkawi und der Zeitumstellung. Daher erwarte ich eher gegen Ende der Rundfahrt gute Ergebnisse. Falls es diese schon vorher gibt, bin ich der letzte, der sich beschwert", konnte sich Wiesenhof Teamchef Schiffner ein Schmunzeln nicht verkneifen. Als Mitfavoriten wird auch noch das Liquigas-Duo, Andrej Hauptman und Luca Pagliarini, gehandelt. Ebenfalls Ambitionen hat Juan Antonio Flecha, der seinen Einstand beim neuen Team Saunier Duval gibt: "Es wird schwer, sich gegen die Sprinter durchzusetzen. Andererseits: Während sie an allen Tagen gefordert sind, reicht mir ein guter Tag, um die Rundfahrt zu gewinnen. Attackieren werde ich auf jeden Fall", so der Spanier.
Giancolo Tomazzi


Die Ranglisten der Continental Tour im Januar

Fahrer:
1. Thomas Brozyna (Intel) 149 Pkt.
2. Cezary Zamana (Intel) 84
3. Graeme Brown (Panaria) 44
4. Jan Svorada (Ed System) 43
5. Enrico Poitschke (Wiesenhof) 43
6. Massimo Iannetti (Colombia) 38
7. Sebastian Siedler (Wiesenhof) 37
8. Andris Nauduzs (Naturino) 36
9. Ondrej Sosenka (Acqua & Sapone) 32
10. Crescenzo d'Amore (Acqua & Sapone) 31


Teams:
1. Intel Action 238 Pkt.
2. Team Wiesenhof 111
3. Naturino - Sapore di Mare 109
4. Ceramiche Panaria 86
5. Acqua & Sapone - Adria Mobili 69
6. Colombia - Selle Italia 49
7. Ed System - ZVVZ 43
8. Ag2r - Prevoyance 40
9. Mr. Bookmaker.com 40
10. Team Barloworld - Valsir 35
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02. Februar 2005

Meldungen des Tages: Grün-weiße Freude in der Wüste

Doha - Das große Duell Boonen-Hushovd war erwartet worden, doch unerwartet hat sich ein dritter eingemischt: Hushovds Teamkollege Damien Nazon gewann die Auftaktetappe von Al Khor nach Doha und fuhr somit den ersten Saisonsieg für Credit Agricole ein. "Als ich gesehen habe, dass Thor eingebaut ist, habe ich blitzschnell umgeschaltet und mich an Boonen gehängt, was dann auch die vollkommen richtige Entscheidung war", so der Franzose im Ziel. Jener Boonen wurde zweiter und gewann das Duell gegen seinen Rivalen Hushovd deutlich, da der Norweger nur fünfter wurde. "Leider hat es nicht ganz zum Tagessieg gereicht, aber Thor habe ich eindeutig hinter mir gelassen, was mir Auftrieb gibt", so der junge Belgier, ehe er eine Kampfansage machte: "Morgen ist die nächste Chance!"
Diese konnte er aber auch nicht nutzen, denn im Ziel der Etappe von Al Shahaniya nach Doha jubelte erneut grün-weiß: Hushovd gewann den von seinem Teamkollegen Nazon mustergültig vorbereiteten Sprint, während Nazon selber zweiter wurde. Jan Kirsipuu auf Rang vier vollendete die Dominanz der Squadra Credit Agricole, woraufhin Hushovd jubelte: "Wir haben heute eindrucksvoll demonstriert, wer hier das stärkste Team ist. Wenn wir so weiter machen, wird uns der Gesamtiseg nicht mehr zu nehmen sein." In der Tat: Lediglich Tom Boonen hält mit den Sprintern der französischen Equipe mit und unterstrich mit einem dritten Platz seine gute Verfassung: "Es fehlt nicht mehr viel. Ein Etappensieg ist schon drin, denke ich. Wie es in der Gesamtwertung läuft, kann man jetzt schlecht sagen, aber Nazon macht schon einne verdammt starken Eindruck."
Giancolo Tomazzi


Polnischer Sieg in Marseille

Marseille - Ein sehr animierter GP d'Ouverture de Marseille fand gestern statt. Dabei setzte das polnische Team Intel-Action seine Leistungen aus Malaysia fort und stellte mit Jaroslaw Zarebski den Gewinner. Das Rennen über drei mehr oder weniger schwere Anstiege wurde überraschend im Massensprint entschieden, nachdem kurz vor dem Ziel Bradley McGee, der am letzten Anstieg attackiert hatte, scheinbar uneinholbar in Führung lag. Auf den letzten Metern wurde er aber, wie in Australien, von den Sprintern überrollt und musste sich mit Rang vier zufrieden geben. "Das ich mich nicht gerade toll fühle, muss ich wohl nicht sagen. Andererseits sehe ich es positiv: Am Berg war ich erneut der stärkste, was mich auf den Etoile de Besseges hoffen lässt. Dort gibt es endlich mal eine kleine Bergankunft", so der leicht frustrierte Australier. Ganz anders Zarebski: "Der Erfolg ist für mich wahnsinnig wichtig. Das ganze Team schwimmt auf einer riesigen Euphoriewelle, seitdem wir so in Malaysia auftrumpfen konnten", erklärte der glückliche Sieger. Zweiter wurde das italienische Nachwuchstalent Ivan Fanelli vom Professional-Team L.P.R. .
Andrea Fava

Ergebnisse des Tages
Tour de Qatar
1. Etappe:
1. Damien Nazon
2. Tom Boonen
3. Luca Pagliarini
4. Lars Michaelsen
5. Thor Hushovd

2. Etappe:
1. Thor Hushovd
2. Damien Nazon
3. Tom Boonen
4. Jan Kirsipuu
5. Sebastian Siedler


Gesamtwertung:
1. Damien Nazon
2. Thor Hushovd +0'18''
3. Tom Boonen +0'24''

Punktewertung: Graeme Brown 57 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Tom Boonen
Mannschaftswertung:Credit Agricole


GP d'Ouverture de Marseille
Endergebnis:
1. Jaroslaw Zarebski
2. Ivan Fanelli
3. Carlos da Cruz
4. Bradley McGee
5. Erki Putsep
6. Dmitry Konychev
7. Fabio Borghesi
8. Pierrick Fedrigo
9. James Vanlandschoot
10. Linas Balcunias


Vorschau: Etoile de Bessèges

Luminy - Der diesjährige Etoile de Besseges läutet die letzte Vorbereitungsphase für die später im Monat in Spanien statt findenden Rundfahrten ein und dient auch gleichzeitig als Generalprobe für Teams, die sich bei der prestigeträchtigen Mittelmeer-Rundfahrt etwas ausrechnen. Daher scheint es kaum verwunderlich, dass die zwei Topfavoriten aus französischen Teams kommen: Alle erwarten das Duell Bradley McGee gegen Pierrick Fedrigo (Bouygues Telecom). "Ich habe schon in Australien bewiesen, dass meine Form stimmt. Daher rechne ich mir große Chancen aus, auch hier vorne zu landen", erklärt der Australier. Wie McGee hinterließ allerdings auch Fedrigo beim GP de Marseille einen starken Eindruck, was sein achter Platz verdeutlicht. "Als Franzose ist man in seiner Heimat natürlich besonders motiviert. Zudem wäre ein Erfolg äußerst wichtig, um mit Selbstvertrauen in die Tour de Mediterraen und Paris-Nice zu gehen", so Fedrigo. Eher als Außenseiter sieht sich Alexandre Botcharov von Credit Agricole: "Das Hauptaugenmerk liegt dieser Tage auf der Tour de Qatar, weshalb wir hier kein sonderlich gutes Team haben. Zudem will ich erst gegen Monatsende regelmäßig gute Resultate erreichen, weswegen man nicht so viel von mir erwarten kann." Der Mangel an Kletterern ist aber so eklatant, dass neben Botcharov auch Piil und Vandevelde zu den Favoriten gezählt werden müssen.
Gleiches Bild bei den Sprintern: Hier scheint Ag2r mit dem Duo Alexander Usov und Erki Putsep die Vormachtstellung inne zu haben, was eigentlich schon alles über die Qualität der Konkurrenz aussagt: Die härtesten Kontrahenten des osteuropäischen Duos in französischen Diensten dürften zum einen der Brite Jeremy Hunt und zum anderen der junge Italiener Ivan Fanelli sein. Zweiterer der beiden ließ bereits mit einem zweiten Platz in Marseille aufhorchen und glaubt daher "fest daran, eine Etappe gewinnen zu können. Aber wenn es nicht gelingen sollte, geht die Welt auch nicht unter. Ich habe ja noch viel vor mir." Bei der Konkurrrenz scheint dieses Vorhaben dennoch gar nicht so abwegig.
Andrea Fava
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30.8.2005 - 21:42

Inside Mercatone Uno
Von Claudio Chiappucci, 3. Februar 2005

Geschätzte Leser,

unser erstes Saisonrennen liegt hinter uns und ich kann mit Fug und Recht behaupten: Der Start ist uns besser als gedacht gelungen. Mit zwei Etappensiegen gehören wir ganz klar zu den Gewinnern dieser Rundfahrt, dazu war das Bergtrikot sechs Tage lang in unseren Reihen. Hinzu kommen ein gelbes, ein blaues und zwei grüne Trikots von Lorenzo sowie natürlich der fantastische Top 10-Platz von David. Eine Ausbeute, die wahrlich nicht viele Teams vorweisen können. Aber natürlich haben wir in den letzten zehn Tagen nicht nur nach Malaysia geschaut, sondern hier in Italien mit dem Rest des Kaders trainiert und viele Gespräche geführt. Erwartungsgemäß ist Simoni noch nicht in sonderlich guter Verfassung, was uns aber nicht weiter stört. Wesentlich besser ist schon unser zweiter Kapitän, Danilo di Luca. In seiner derzeitigen Verfassung kann er durchaus schon um Siege mitfahren und soll dies auch bei Paris-Nizza unter Beweis stellen. Sein Saisondebüt gibt er in Frankreich bei der Tour de Mediterraen, wo auch Philippe Gilbert, Filippo Pozzato und Paride Grillo an den Start gehen werden.
Sein weiteres Programm wird dann ähnlich mit dem von Philippe sein, da sie beide beim ProTour-Auftakt in Form sein sollen: die Tour du Haut Var und Classic Haribo haben wir uns als weitere Vorbereitungsrennen ausgesucht. Bei der Tour de Haut Var werden auch noch Pozzato und Pieri teilnehmen, die sich dann aber mit der Kopfsteinpflaster-Mannschaft nach Belgien "absetzen", um bei den beiden Klassikern Het Volk und Kuurne-Brüssel-Kuurne zu starten. Neben der Mittelmeerrundfahrt starten wir nur noch bei einer weiteren, der Voltao Algarve in Portugal. Zusätzlich bestreiten wir sämtliche italienischen Rennen im Februar, wo der Auftakt in drei Tagen vom GP Coppa degli Etruschi gebildet wird. Zum ersten mal werde ich hier das Team betreuen, welches auf jeden Fall aus Paride Grillo als Kapitän sowie Samuele Marzoli und Daniele Colli als Anfahrer bestehen wird. Wahrscheinlich ist, dass Chris Baldwin, Antonio d'Aniello, Daniele Nardello und Roberto Petito die restlichen Plätze ausfüllen werden. Ach ja, in Portugal wird übrigens auch Gibo in die Saison starten. Sie sehen, es tut sich einiges im und um das Team herum. Mit besten Grüßen und bis zum nächsten mal verbleibt Ihr

Claudio Chiappucci
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Beitrag: # 300520Beitrag Alejandro V.
31.8.2005 - 17:50

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4. Februar 2005

Meldungen des Tages: Morgen bebt die Wüste - Entscheidung erst am letzten Tag

Doha - Eigentlich schien schon alles gerichtet für Damien Nazon, um morgen als Sieger nach Doha einzufahren. Ein Sieg auf der vierten Etappe hätte gereicht, um die Sprintkonkurrenz wohl endgültig zu distanzieren. Jetzt muss der Franzose, obwohl mit gehörigem Vorsprun, noch einmal zittern. Aber alles der Reihe nach: Die dritte Etappe von Al Wakra nach Doha endete erneut im Massensprint, der von Credit Agricole angezogen wurde. Tom Boonen konnte nach harten Kämpfen mit Steffen Radochla das Hinterrad Hushovds halten, ehe er sich überraschend 800 Meter vor dem Ziel etwas zurückfallen ließ. Als alle Welt dachte, der junge Belgier sei geschlagen, schoss er auf einmal zusammen mit Paolo Bettini auf der gegenüberliegenden Straßenseite dem Feld davon und sprintete mit deutlichem Abstand als erster über die Ziellinie, während sich das sichtlich überraschte Credit Agricole-Duo Nazon und Hushovd mit den Rängen zwei und drei begnügen musste. "Ein riesengroßer Danke an Paolo. Er hatte heute morgen diese Idee und wir konnten sie perfekt umsetzen. Somit habe ich immer noch alle Chancen, die Rundfahrt zu gewinnen." Angefressen zeigte sich hingegen Hushovd: "Die Runde geht klar an Quick Step. Wir waren auf solch ein Manöver nicht vorbereitet und mussten hilflos mit ansehen, wie uns der Sieg davon radelte. Dennoch liegen wir weiterhin perfekt in der Gesamtwertung, die wir uns nicht mehr nehmen lassen werden. Ganz sicher."
Das vierte Teilstück von Al Zubarah nach Doha endete mit einer großen Überraschung: Nicht der Massensprint, sondern der Sieger dessen verwunderte die Öffentlichkeit: Der Brasilianer Luca Pagliarini Gewann vor Poitschke und Flickinger, wobei der zweite und dritte des Tages erst knapp vor der Ziellinie nach einer langen Flucht gestellt werden konnten. "Ein schöner Tag für mich, die Saison beginnt vielversprechend", brachte der Brasilianer im Ziel heraus. Die Favoriten Boonen und Hushovd landeten nur auf den Rängen acht und dreizehn, was aber für die Gesamtwertung keinerlei Einfluss hat. Da Boonen nur achtzehn Sekunden zurückliegt, kann er morgen theoretisch noch die Rundfahrt gewinnen, auch wenn es, wie er sagt, "sehr schwer wird." Vor großen Aufgaben ist er allerdings noch nie zurückgeschreckt.
Giancolo Tomazzi


Osteuropäer dominieren die ersten Etappen

Saint-Ambroix - Zwei französische Teams gewinnen, während ein französischer Fahrer verliert - so lassen sich die ersten beiden Tage des Stern von Bessèges umschreiben. Kommen wir erst zum Verlierer: Der erst kurzfristig nominierte Sebastien Chavanel galt als Favorit in den Massensprints, konnte jedoch zweimal das Tempo im Feld nicht halten und somit nicht in die Entscheidung eingreifen. Am ersten Tag zeigte sich das typische Bild dieser Tage: Keine Ausreißversuche, so dass das Feld geschlossen den Weg rund um Luminy absolvierte. Der Sprint war zunächst unübersichtlich, ehe sich ein Trio absetzen konnte. Jeremy Hunt stand früh im Wind, so dass Saulius Ruskys noch am Briten vorbeizog und so seinen ersten Saisonsieg feierte. "Zum Glück ist unsere Heimat ein gutes Pflaster für unser Team, das ist schon unser zweites Top-Resultat binnen weniger Tage!", sagte der Litauer im Ziel und erinnerte somit an den zehnten Platz von Landsmann Linas Balcunias gestern in Marseille. Dritter wurde der vorher favorisierte Alexander Usov (Ag2r).
Wesentlich mehr Spannung bot da die Etappe von Nimes les Arenes nach Saint-Ambroix: Schon nach wenigen Kilometern setzten sich sechs Fahrer, unter ihnen auch Erki Putsep, vom Hauptfeld ab und brahten einen Vorsprung von knapp zwei Minuten ins Ziel. Den Sprint der Ausreißergruppe gewann Putsep vor Maciel Lewandowski (Intel-Action) und rechnet sich "jetzt gute Chancen für die Gesamtwertung aus. Ich muss abwarten, wie die Etappe übermorgen nach Les Fumades verläuft, aber auf jeden Fall habe ich jetzt schonmal einen großen Vorsprung", erklärte der neue Gesamtführende im Ziel. Stark auch die Leistung vom Tagesdritten, Andrea Peron, der jetzt "ebenfalls auf die Gesamtwertung" geht. Somit bleibt das große Warten bis zur vierten Etappe, die nun einiges an Spannung verspricht.
Andrea Fava


Ergebnisse des Tages

Tour de Qatar
3. Etappe:
1. Tom Boonen
2. Damien Nazon
3. Thor Hushovd
4. Paolo Bettini
5. Steffen Radochla

4. Etappe:
1. Luca Pagliarini
2. Enrico Poitschke
3. Andy Flickinger
4. Lars Michaelsen
5. Steven Caethoven


Gesamtwertung:
1. Damien Nazon
2. Tom Boonen +0'18''
3. Thor Hushovd +0'26''

Punktewertung: Damien Nazon 89 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Tom Boonen
Mannschaftswertung:Liquigas-Bianchi


Etoile de Bessèges
1. Etappe:
1. Saulius Ruskys
2. Jeremy Hunt
3. Alexander Usov
4. Jurgen van Loocke
5. Ivan Fanelli

2. Etappe:
1. Erki Putsep
2. Maciel Lewandowski
3. Andrea Peron
4. Gert Steegmans
5. Matieu Sprick


Gesamtwertung:
1. Erki Putsep
2. Maciel Lewandowski +0'14''
3. Andrea Peron +0'28''

Bergwertung: Nico Sijmens
Punktewertung: Erki Putsep 43 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Gert Steegmans
Mannschaftswertung:Ag2r-Prevoyance
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Kim Kirchen
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Beitrag: # 300538Beitrag Kim Kirchen
31.8.2005 - 18:13

Der 99.Post in diesem Thread :lol: - mir macht dein Tempo ja schon Angst. Zudem ausführlich und schön, aber nicht zu ausführlich geschrieben, ganz grosses Kino...

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Alejandro V.
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Beitrag: # 300592Beitrag Alejandro V.
31.8.2005 - 20:08

Erst einmal danke fürs Lob. Es freut mich, dass der AAR anscheinend nach wie vor gut ankommt und mir persönlich hat es noch nie so viel Spaß gemacht, einen AAR zu schreiben, wie momentan. Übrigens enthält der nächste Bericht dann zwei wichtige Entscheidungen: Zum einen, wer die Tour de Qatar gewonnen hat (die letzte Etappe hat es wirklich nochmal in sich gehabt), zum anderen, wer den Etoile de Bessèges gewonnen hat (da bei den Abständen, die rausgekommen sind, sich unmöglich am letzten Tag noch was ändern kann). Dazu noch eine Vorschau auf den GP Costa degli Etruschi, das Aufgebot steht im ersten Post. Danach bewegt sich alles immer mehr in Richtung ProTour-Auftakt, worauf ich mich selber schon wahnsinnig freue, da ich noch nie eine komplette ProTour-, sondern bisher nur eine Continental-Saison voll durchgespielt habe.
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Beitrag: # 301021Beitrag Alejandro V.
1.9.2005 - 18:35

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06. Februar 2005

Meldungen des Tages: Boonen belissimo!

Doha - Alle hatten ihn erwartet: Den Showdown zwischen Boonen, Nazon und Hushovd. Sie alle drei hatten noch gute Chancen, die Tour de Qatar 2005 zu gewinnen. Doch am Ende setzte sich der jüngste von ihnen durch: Mit einem fabelhaften Sprint zelebrierte Boonen seinen zweiten Etappensieg und holte sich damit auch noch den Gesamtsieg. Nicht nur das: Er war Abräumer des Tages und holte sich auch noch die Sprint- und Nachwuchswertung, Quick Step gewann die Teamwertung. Kein Wunder, dass Patrick Lefevre hinterher jubelte: "Solche Tage hat man ganz selten. Schon bisher lief die Rundfahrt für uns sehr, sehr gut. Jetzt haben wir am letzten Tag alles gewonnen, das ist doch fabelhaft." Boonen selber kommentierte den Sieg folgendermaßen: "Viel wichtiger als der Gesamtsieg ist mir: Ich bin in Form, um eineinhalb Monate lang, von Het Volk bis Roubaix, Höchstleistungen zu erzielen. Der Gesamterfolg ist aber natürlich eine schöne Dreingabe." Das vorher erwartete Duell mit Hushovd entschied der junge Belgier klar für sich: vier zu eins stand es am Ende für Boonen, wenn man die Etappenwertungen miteinander verglich. Entsprechend frustriert war dann auch der Norweger: "Das ist sehr bitter. An einem Tag haben wir verloren, was wir uns über vier Tage erkämpfen mussten. Meine volle Konzentration gilt weiterhin der Vorbereitung auf Mailand-San Remo." Man kann nur hoffen, dass ihm dort Boonen keinen Strich durch die Rechnung macht.
Giancolo Tomazzi


Jubel in Frankreich: Die Vorentscheidung ist gefallen

Les Fumades - In La Grande-Combe, dem Zielort der dritten Etappe, die in Branoux les Taillades gestartet wurde, war er noch zuversichtlich: "Mein Ziel ist immer noch der Gesamtsieg. Die heutige Etappe ist optimal für uns gelaufen, morgen kommt dann der kritische Tag", sagte am Abend Erki Putsep. Kurz zuvor war die dritte Etappe zu Ende gegangen, die der Brite Jeremy Hunt im Sprint für sich entschied und dabei der einheimischen Konkurrenz, namentlich Sebastien Chavanel, keine Chance ließ. "Ein sehr wichtiger Sieg. Gerade in der Anfangsphase der Saison sind Siege wichtig, sie sind unser Ticket zu den ProTour-Rennen", meinte ein sichtlich gelöster Hunt nach der Siegerehrung.
"Ich bin schon enttäuscht. Dass die Etappe so verläuft, hätte ich nie und nimmer gedacht. Jetzt hört sich mein vorher gestecktes Ziel natürlich lächerlich an." Das sagte Erki Putsep in Les Fumades, als gerade die vierte und entscheidende Etappe zu Ende gegangen war. Diesmal wollten sich die Bergfahrer nicht wie in Australien die Butter vom Brot nehmen lassen und zerlegten das Feld am ersten von zwei schweren Anstiegen zur Etappenmitte. Dem vorangegangen war eine Attacke von Bradley McGee direkt am Fuße des ersten Berges, an dessen Spitze sich eine fünf Mann starke Spitzengruppe herauskristalisiert hatte, zu der auch die großen Favoriten McGee und Fedrigo gehörten. Der zweite Anstieg konnte keine weitere Selektion mehr bringen, so dass sich die Fünfergruppe auf den Weg zum welligen Etappenfinale machte. Als alle von einem Sprint der Gruppe ausgingen, platzierte Pierrick Fedrigo eine gute Attacke und gewann, umjubelt von seinen Landsleuten, als Solist in Les Fumades. Eine knappe Minute später rollte ein fluchender McGee als zweiter über die Ziellinie und machte kurz davor auch vor den Journalisten seinem Ärger Luft: "Ich bin anscheinend zu blöd, mal etwas zu gewinnen. Schon in Willunga und Marseille habe ich den Sieg knapp verpasst und dann sowas: Den Sprint hätte ich locker gewonnen, aber anstatt Fedrigo zu verfolgen, ließ ich mich auf taktische Spielchen ein." Gut lachen hatte dagegen Fedrigo: "Ich wusste, dass Brad im Sprint besser ist als ich. Also habe ich einfach meine Chance gesucht und sie genutzt. Bei dem Vorsprung sollte eigentlich alles klar sein für morgen", so der Tagessieger. Der sechste hatte schon einen erheblichen Rückstand von über drei Minuten auf Fedrigo, womit die Gesamtwertung also schon gemacht sein dürfte. Kleiner Trost für McGee: Immerhin steht er wohl zum ersten mal in diesem Jahr auf dem Siegertreppchen.
Andrea Fava


Ergebnisse des Tages

Tour de Qatar
5. Etappe:
1. Tom Boonen
2. Nico Eeckhout
3. Julien Smink
4. Rik Reinerink
5. Luca Pagliarini


Gesamtwertung:
1. Tom Boonen
2. Damien Nazon +0'02''
3. Thor Hushovd +0'28''
4. Luca Pagliarini +0'36''
5. Nico Eeckhout +0'46''
6. Enrico Poitschke s.t.
7. Julien Smink +1'02''
8. Andy Flickinger s.t.
9. Andrej Hauptman +1'04''
10. Gregory Rast s.t.

Punktewertung: Tom Boonen 99 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Tom Boonen
Mannschaftswertung:Quick Step


Etoile de Bessèges
3. Etappe:
1. Jeremy Hunt
2. Sebastien Chavanel
3. Saulius Ruskys
4. Jurgen van Loocke
5. Piotr Chmielewski

4. Etappe:
1. Pierrick Fédrigo
2. Bradley McGee +1'02''
3. Björn Leukemans
4. Nicki Sörensen
5. Serge Baguet


Gesamtwertung:
1. Pierrick Fédrigo
2. Bradley McGee +1'16''
3. Bkjörn Leukemans +1'20''

Bergwertung: Serge Baguet 18 Pkt.
Punktewertung: Jeremy Hunt 70 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Matieu Sprick
Mannschaftswertung:Davitamon-Lotto
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Beitrag: # 301135Beitrag Alejandro V.
1.9.2005 - 22:50

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07. Februar 2005

Meldungen des Tages: Keine Veränderungen mehr: Fédrigo siegt in der Heimat

Bessèges - Wie zu erwarten war, gab es auf der Schlussetappe des Etoile de Bessèges keine schwerwiegenden Veränderungen mehr im Gesamtklassement. Die Etappe von Gagnières nach Bessèges war im ersten Abschnitt recht hügelig, was Serge Baguet, der Träger des Bergtrikots, prompt ausnutzte und eine letzte Attacke fuhr. Es blieb aber beim Versuch, da Bouygues Telecom das Tempo im Feld mächtig anzog und Baguet so im Flachen wieder gestellt werden konnte. Den Massensprint in Bessèges gewann der Litauer Saulius Ruskys und feierte damit seinen zweiten Tagessieg. "Ich sehe meine Vorbereitung bestätigt. Hier zwei Etappensiege zu feiern, das ist sehr schön. Hoffentlich tragen die hier erzielten Punkte dazu bei, dass wir eine Wildcard für Paris-Nizza kriegen", sagte der zweifache Etappensieger, der zudem dem Briten Jeremy Hunt auch noch das Sprinttrikot abnahm. Den Erfolg von Agritubels Litauen-Fraktion komplettierte Linas Balcunias mit einem starkem dritten Rang. Lediglich dem jungen Italiener Ivan Favelli, der bisher eine sehr gute Saison gefahren ist, gelang es, sich zwischen die beiden zu schieben. Das Schlusswort aber hat Pierrick Fédrigo, Gesamtsieger des Etoile de Bessèges 2005: "Eine schöne Rundfahrt und ein wichtiger Erfolg für mich. Jetzt werde ich mich voll und ganz auf Paris-Nizza konzentrieren. Ob ich bei der Mittelmeer-Rundfahrt starte, weiß ich noch nicht. Jetzt möchte ich aber erstmal den Erfolg genießen."
Andrea Fava


Ein Gentleman weiß zu gefallen

Donoratico - Eine Pflichtveranstaltung für unsere Squadren ist selbstverständlich der Auftakt der italienischen Saison, den dieses Jahr die Coppa Costa degli Etruschi gebildet hat. Der große Favorit stand, schon allein vom Profil her, vor dem Start fest: Ale-Jet Petacchi und sein neues Team Lampre wurden unisono als Favoriten genannt. So bestimmte Lampre-Caffita auch die Anfangsphase des Rennens, wodurch es am einzigen ernsthaften Anstieg gleich zu Beginn des Tages keine Angriffe gab. Als man in die Ebene zurückkam, schaltete sich auch das Team vom zweiten Favoriten Aris Nauduzs, Naturino-Sapore di Mare, mit in die Führungsarbeit ein. Das hielt dennoch drei Fahrer nicht davon ab, ihr Glück zu versuchen. Später gesellten sich noch drei weitere hinzu, ehe die verschärfte Tempoarbeit von Lampre Konsequenzen hatte: Eine 26 Mann starke Verfolgergruppe mit Nauduzs, Petacchi, Grillo und Colli löste sich vom Feld und jagte auf den restlichen vierzig Kilometern der Spitze hinterher. Spätestens als man die Ausreißer tatsächlich zehn Kilometer vor dem Ziel stellen konnte, war jedem klar, dass es zum Massensprint kommen würde. Naturino baute einen vorbildlichen Sprintzug für Nauduzs auf, an dessen Hinterrad aber unglücklicherweise Petacchi hing. Die Geschichte des Sprints ist schnell erzählt: Petacchi zog aus dem Windschatten und setzte sich souverän durch, während Nauduzs seinen zweiten Platz nur ganz knapp vor einem äußerst starkem Paride Grillo halten konnte. "Der erste Sieg im ersten Rennen der Saison - ich würde sagen, so sieht ein optimaler Einstand aus", sagte Petacchi hinterher. Der Tagesdritte, Paride Grillo, gab unterdessen neue Ziele aus: "Heute habe ich mich sehr wohl gefühlt. Vielleicht schaffe ich bei der Mittelmeer-Rundfahrt schon einen Etappensieg, ansonsten konzentriere ich mich auf die Primavera. Dort ein Top 10 Platz, das wäre schön."
Giancolo Tomazzi


Vorschau: Mallorca Challenge

Palma de Mallorca - Heute startet die erste von vielen kleinen spanischen Frühjahrsrundfahrten, die kreuz und quer über die beliebte Urlaubsinsel führt und auf fünf Teilstücken ab der dritten Etappe den Protagonisten einiges abverlangen wird: Die letzten drei Teilstücke sind mit den teilweise sehr schweren Bergen Mallorcas bestückt, wodurch der diesjährige Favoritenkreis sehr prominent ausfällt: Dabei kommt der Topfavorit nicht aus Spanien, sondern aus den Niederlanden: Erik Dekker rollt sich ein für die Frühjahrsklassiker und gibt dabei an, "die Insel mit einigen Siegen verlassen zu wollen." Dies verhindern will naturgemäß eine ganze Reihe von Einheimischen, allen voran David Etxebarria und Constantino Zaballa. "Wir wollen daheim einen guten Auftakt hinlegen und insofern hat diese Rundfahrt für uns schon eine gewisse Bedeutung", gab Zaballa zu Protokoll. Etxebarria kriegt aber auch Konkurrenz aus den eigenen Reihen: Der Neuerwerb Michele Scarponi geht als Co-Kapitän in die Rundfahrt. Besonders motiviert dürfte auch die Mannschaft von Comunidad Valenciana sein, geht es doch für sie schon um wichtige Continental-Punkte. Aus diesem Grunde hat man mit Blanco, Cabello und Javier Rodriguez gleich drei potenzielle Kapitäne an den Start geschickt. Weitere Mitfavoriten sind Inigo Cuesta, Jose Gutierrez Palacios, Angel Vicioso und Matthias Kessler.
Prominenz ist ebenfalls bei den Sprintern vertreten: Zwar fehlt der beste seines Metiers, Alessandro Petacchi, aber ansonsten liest sich die Liste beinahe wie das who is who des Sprints: Topstar und Weltmeister Oscar Freire steht ebenso am Start wie Erik Zabel, dessen Teamkollege Olaf Pollack, Allan Davis oder Candido Barbosa. Es versprechen also spannende Tage zu werden auf Mallorca.
Giancolo Tomazzi


Ergebnisse des Tages

Etoile de Bessèges
5. Etappe:
1. Saulius Ruskys
2. Ivan Fanelli
3. Linas Balcunias
4. Eddy Segnieeur
5. Loyd Mondory


Gesamtwertung:
1. Pierrick Fédrigo
2. Bradley McGee +1'16''
3. Björn Leukemans +1'20''
4. Serge Baguet +1'28''
5. Nicki Sörensen s.t.
6. Matieu Sprick +1'47''
7. Saulius Ruskys +2'41''
8. Jeremy Hunt +2'57''
9. Linas Balcunias +3'29''
10. Eddy Seigneur s.t.

Punktewertung: Saulius Ruskys 89 Pkt.
Bergwertung: Serge Baguet 24 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Matieu Sprick
Mannschaftswertung:Davitamon-Lotto


Coppa Costa degli Etruschi
Endergebnis:
1. Alessandro Petacchi
2. Andris Nauduzs
3. Paride Grillo
4. Fabio Borghesi
5. Gian-Matteo Fagnini
6. Paolo Bossoni
7. Fabian Cancellara
8. Daniele Colli
9. Massimilliano Mori
10. Rafael Nuritdinov
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Alejandro V.
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08. Februar 2005

Meldungen des Tages: Doppelschlag des Weltmeisters

Port d'Alcudia - Eine Rundfahrt auf der Urlaubsinsel macht meistens Spaß: Viele Fans, schönes Wetter und angesichts der jungen Saison ein animiertes Rennen. Allerdings hatte an den ersten beiden Tagen der Mallorca-Challenge nur Weltmeister Oscar Freire Spaß am Radrennen. Am ersten Tag, einem Rundkurs in Palma de Mallorca, kam es nach kurzen 84 Kilometern zum erwarteten Massensprint. Hier setzte der Weltmeister ein dickes Ausrufezeichen und gewann den Sprint mit zwei Radlängen Vorsprung - eine Demontage der gar nicht mal so schwachen Konkurrenz. "Über meine Dominanz habe ich mich selber gewundert, aber gestört hat es mich nicht", freute sich hinterher Freire. Allan Davis wurde zweiter, Erik Zabel dagegen nur vierter. "Meine Zeit kommt noch. Wenn ich Glück habe, komme ich das eine oder andere mal auch über die Hügel, dann habe ich vielleicht eine Chance. Abgerechnet wird für mich sowieso erst bei Mailand-San Remo", sagte der Deutsche Vorzeigesprinter.
Am zweiten Tag sahen die Fans in Port d'Alcudia das gleiche Bild wie die in Palma de Mallorca: Ein jubelnder Oscar Freire rollte über die Ziellinie. Diesmal musste er aber bis zuletzt mit einem wiedererstarktem Erik Zabel um den Sieg kämpfen, konnte sich am Ende aber mit einer Radbreite durchsetzen. Ein starkes Mannschaftsergebnis fuhr T-Mobile ein: Neben dem zweiten Platz von Erik Zabel erreichten seine Teamgefährten Wesemann und Pollack die Ränge vier und fünf, was "für eine starke, gesunde Mannschaft" spreche, so Mario Kummer.
Giancolo Tomazzi


Vorschau: Tour de Mediterraen

San Remo - Das wahrscheinlich wichtigste Vorbereitungsrennen auf die Klassikersaison und die ersten großen Etappenrennen ist die Mittelmeerrundfahrt, bei der morgen der Startschuss fällt. Dabei kämpfen vorrangig vier Teams um die Krone Südfrankreichs: Zum einen die italienische ProTour-Squadra Mercatone Uno mit den Kapitänen Danilo di Luca und Filippo Pozzato. "Bei Paris-Nizza wollen wir einen Fahrer unter die ersten drei bringen, weshalb wir demzufolge bereits hier Leistung bringen müssen", formulierte Teamchef Claudio Chiappucci die Ansprüche an sein Team. Di Luca zeigte sich ebenfalls zuversichtlich: "Ob ich hier gewinnen kann, weiß ich nicht. Mein Ziel sind aber schon die Top 5, eher das Podium. Natürlich haben wir noch Filippo, falls es bei mir nicht laufen sollte, aber daran denke ich nicht." Neben mercatone Uno geht auch das dänische Team CSC ambitioniert in die nächsten fünf Tage: Mit Jens Voigt stellt man den Titelverteidiger, der gerne wieder gewinnen würde: "Das ist eines meiner Lieblingsrennen. Entscheidend ist wohl der Mont Faron am dritten Tag", so der Mecklenburger. An seiner Seite stehen mit Basso und Julich zwei ausgezeichnete Helfer parat. Den Topfavoriten stellt allerdings Gerolsteiner: Die Mineralwasser-Squadra tritt mit Davide Rebellin an, dessen Ziele in diesem Jahr Maland-San Remo, Paris-Nizza und die Ardennenklassiker sind. "Ich habe bereits eine gute Form und freue mich auf den Vergleich mit der internationalen Spitze. Es wird spannend!" Vierter im Bunde ist Bouygues Telecom, das mit der Doppelspitze Laurent Brochard und Jerôme Pineau antritt. "Wir haben in unserer Heimat bereits eine Rundfahrt gewonnen, was uns sehr motiviert. Hier soll Sieg Nummer zwei folgen", stellte der als etwas stärkere eingeschätzte Pineau unmissverständlich klar. Als Außenseiter werden dazu noch Celestino und Sylvain Chavanel gehandelt.
Die Riege der Sprinter lässt sich ebenfalls sehen, auch wenn sie wohl nur einen Tag hat, um sich zu zeigen: Credit Agricole tritt mit der in Qatar bewährten Troika Hushovd, Nazon und Kirsipuu an. "Mindestens einen Etappensieg wollen wir hier erreichen", verkündete Roger Legay auf der offiziellen Pressekonferenz. Neben den Sprintern schickte man auch noch Caucchioli und Moreau, allerdings nur zum Formaufbau, nach Südfrankreich. Neben Credit Agricole nahm auch Liquigas mit Zanotti, Cipollini und Pagliarini drei Sprinter ins italienische San Remo zum Start der Rundfahrt mit. Mit seinem Topsprinter Andris Nauduzs, der schon in Malaysia erfolgreich war, geht Naturino-Sapore di Mare an den Start. Dazu kommen noch Janek Tombak (EST/Cofidis) und Gabriele Balducci (ITA/Acqua&Sapone) als Sprinter, die bei optimalem Verlauf den vorher genannten ein Schnippchen schlagen könnten.
Andrea Fava


Ergebnisse des Tages

Mallorca-Challenge
1. Etappe:
1. Oscar Freire
2. Allan Davis
3. Candido Barbosa
4. Erik Zabel
5. Erik Dekker

2. Etappe:
1. Oscar Freire
2. Erik Zabel
3. Pedro Manuel Lopes Goncalves
4. Steffen Wesemann
5. Olaf Pollack

Gesamtwertung:
1. Oscar Freire
2. Erik Zabel +0'34''
3. Pedro Manuel Lopes Goncalves +0'40''

Punktewertung: Oscar Freire 62 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Allan Davis
Mannschaftswertung:T-Mobile
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4.9.2005 - 1:55

Inside Mercatone Uno
Von Claudio Chiappucci, 08. Februar 2005

Werte Leser,

das zweite Rennen der Saison für unser Team und gleichbedeutend das erste Eintagesrennen liegt hinter uns. Ich muss sagen: Was ich von Paride und Daniele gesehen habe, das hat mich zutiefst beeindruckt. Auch wenn das Rennenvom Profil her nicht schwer war, so hat Lampre doch ein Höllentempo angeschlagen, was auch die am Ende nur 26 Mann starke Kopfgruppe beweist. Umso schöner, dass sich gleich zwei unser Sprinterhoffnungen behaupten konnten und unter die ersten zehn gefahren sind. Paride war leider etwas eingeklemmt, aber Messungen haben bewiesen, dass er die höchste Endschnelligkeit hatte. Vielleicht kann er dieses Jahr sogar einmal Petacchi schlagen, was für uns natürlich das höchste aller Gefühle wäre. Daniele hat man schon angemerkt, dass er am Ende müde war und nicht mehr voll reinhalten konnte, aber ein achter Platz ist unter diesen Umständen noch beachtlicher. Somit haben wir auch in diesem Rennen unsere Erwartungen weit übertroffen und gehen noch motivierter ans Werk, um Mercatone Uno in der Weltspitze des Radsports zu etablieren.

In Frankreich können wir unser Ziel eigentlich gar nicht mehr übertreffen, denn intern ist es klar formuliert: Entweder Danilo oder Filippo sollen die Rundfahrt gewinnen, auch wenn wir nach außen eine andere Parole ausgegeben haben. Ich sehe die Mittelmeer-Rundfahrt aber bei weitem nicht mehr als Vorbereitungsrennen, sondern als eine der attraktivsten Nicht-ProTour-Veranstaltungen. Dass ich mit dieser Ansicht nicht alleine da stehe, zeigt mir die hochklassige Besetzung von CSC und Gerolsteiner. Neben unseren beiden Kapitänen sind noch Visconti und Philippe Gilbert als Edelhelfer dabei, die an den ersten drei Tagen alles geben müssen. Extra für das Teamzeitfahren, was gleichzeitig auch eine gute Vorbereitung auf das der Tour ist, haben wir David und Christopher, unsere amerikanische Fraktion, mitgenommen. Allerdings erachte ich das Zeitfahren selber für nicht so wichtig, die Abstände an den vorhergehende Tagen, speziell am dritten mit der Bergankunft am Mont Faron, werden wesentlich entscheidender sein. Um auch am letzten Tag, dem einzig flachen der ganzen Rundfahrt, glänzen zu können, ist Paride dabei. Wenn er seine Leistung der Coppa Etruschi wiederholt, ist für ihn alles drin.

Neben den aktuellen Rennen wird die Planung für die nächsten vorangetrieben. Giancarlo Ferretti wird unsere Squadra erstmals als sportlicher Leiter bei der Voltao Algarve begleiten, wo Gibo seinen Saisoneinstand geben wird. Allerdings sollte man dort von ihm nun wirklich nichts erwarten, er befindet sich noch im Grundlagentraining. In dieses mussten wir zu unserem leidwesen auch Luca Ascani, Luca Mazzanti und Daniele Pietropolli schicken, die unseren gestellten Ansprüchen weit hinterherhinken. Lediglich bei Luca haben wir das Gefühl, dass er vielleicht bis Tirreno-Adriatico wieder auf höchstem Leistungsniveau fahren kann, die anderen beiden werden wohl erst gegen Ende März zum Einsatz kommen können. Neben der offensichtlichen Nichteinhaltung der Trainingspläne ärgert uns noch mehr, dass für die drei andere Fahrer einspringen müssen. Die Belastung für jeden einzelnen Fahrer ist durch die ProTour schon groß genug, so dass das nur unnötigen Ärger herbeischafft. So haben sie eben ein wesentlich dichteres Programm als der Rest des Teams, was sie sich aber selbst eingebrockt haben. In der Hoffnung, dass sich dieses Problem wieder schnell beheben lässt und wir unsere bis dato erfolgreiche Saison fortsetzen, grüßt sie Ihr

Claudio Chiappucci
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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