Die Karriere des Rot Rigo [L-B-L 2008]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

R. Heras
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Beitrag: # 259633Beitrag R. Heras
23.6.2005 - 22:28

Juhu! Rot in Gold! Geil! Weiter so Rot und ich warte auf den dicken Berg morgen 8)

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HansFuchs
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Beitrag: # 259634Beitrag HansFuchs
23.6.2005 - 22:31

Sehe ich da in Rot einen kleinen Cunego?
#fragschusti

RotRigo
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Beitrag: # 259641Beitrag RotRigo
23.6.2005 - 22:44

Danke Jungs! Vielen, vielen Dank. Es ist ein wundervolles Gefühl, wenn man zwei Wochen nix geschrieben hat und dann eine einzige Etappe bringt, danach ins Handball-Training geht und bei der Heimkehr gleich dreimal Lob kassiert. :)

Übers Wochenende (also ab morgen früh) bin ich auf einem Beach-Handball-Turnier in Travemünde, aber am Montag füttere ich euch bestimmt wieder! ;)

bis dann... euer "Cunego"

Barnetta
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Beitrag: # 259898Beitrag Barnetta
24.6.2005 - 12:17

Wir haben GOLD!!!

Geil,ganz starkes Ding.

Ich bin gespannt auf Montag.

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Gfoo2000
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Beitrag: # 259970Beitrag Gfoo2000
24.6.2005 - 13:30

Ja, und noch was......

Wir sind Papst!!!
Ich bin kein Bild....

Voeckler
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Beitrag: # 259976Beitrag Voeckler
24.6.2005 - 13:41

ja woll :D

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Henry
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Beitrag: # 260144Beitrag Henry
24.6.2005 - 16:23

Da hat Rot ja Glück gehabt, dass er sich nicht zu sehr übernommen hat.

Toller AAR!

Browny
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Beitrag: # 260750Beitrag Browny
25.6.2005 - 10:31

MEHR MEHR ICH WILL MEHR

RotRigo
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Beitrag: # 263928Beitrag RotRigo
30.6.2005 - 14:57

13.9.2004 (9. Etappe Vuelta Espana) – Das Trikot verteidigen:
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Als ich heute Morgen aufwachte stand neben meinem Bett eine Tasche mit lauter goldenen Leibchen. Kurz musste ich nachdenken, aber schnell war es mir wieder bewusst: Ich führe die Gesamtwertung der Vuelta an!
Genauso klar war mir aber auch, dass die Verteidigung dieser Führung sehr schwer werden würde und als wir die schwere Bergetappe zum Alto de Aitana starteten hatte ich ein bischen Angst total einzubrechen. Doch im Verlauf des Tages fühlte ich mich besser und eine 7-köpfige Spitzengruppe, die lang vor dem Feld fuhr, sorgte dafür, dass es bei uns hinten nicht zu stressig wurde. Überraschenderweise half uns Euskaltel dabei den Vorsprung nicht zu groß werden zu lassen und ich hatte Zeit ein bischen mit Totsche und ein paar anderen deutschsprachigen Fahrern zu plaudern. Besonders schön war aber der Moment als Lance Armstrong an mir vorbei kam und mir auf die Schulter klopfte. „Great Job!“, sagte er. Den Rest hatte ich nicht wirklich verstanden, aber ich bedankte mich ohne nachzufragen ganz schnell höflich, bevor der große Meister weiterradelte. Vor Fahrern wie Armstrong hast du natürlich einen riesigen Respekt als Jungspund, wie ich es einer bin!
Doch zurück zum Rennen. Inzwischen hatten wir den letzten Sprint bei Kilometer 109 erreicht und die Ausreißer waren eingefangen.
Ab Kilometer 115 ging es dann fast nur noch bergauf und an der drittletzten Bergwertung, dem Alto de Torremanzana waren Totsche und ich schließlich allein. Kein hellblaues Trikot weit und breit! Ohnehin bestand die erste Gruppe jetzt nur noch aus etwa 30 Mann – den 30 besten der Vuelta wie es schien.
Noch waren alle Favoriten beisammen, doch der kurze Gegenanstieg des Alto de Benifallin spielte im Anschluß bereits den ersten Scharfrichter:
Eine Tempoverschärfung von Iban Mayo und die Gruppe explodierte! Sofort mussten Beloki, Menchov, Armstrong, IGG, Valverde und die meisten Anderen reißen lassen.
Nur 9 Fahrer konnten diesem kurzen, ersten Antesten des Basken etwas entgegensetzen – darunter auch Totsche und ich. 30 stufenförmig ansteigende Kilometer vor dem Ziel sah es also wie folgt aus:
E1 (Mayo, Santi Perez, Simoni, Sevilla, Piepoli, Nozal, Rubiera, Pereiro, Totsche und ich)
+1’39
E2 (Osa, Virenque, Pecharroman, Mercado, Menchov, Beloki, Jeker, IGG und Armstrong)
+58’’
E3 (Valverde, Perez, Cardenas und Zubeldia)

Die nächsten, die den Anschluß verloren waren Rubiera, Nozal und Pereiro, der an den letzten Anstiegen für Phonak viel gearbeitet hatte. Vor allem durch Mayo und Simoni wurde die Etappe also zum regelrechten Ausscheidungsfahren.
Ich guckte kurz zu Totsch hinüber und er sah noch ganz gut aus. Sofort fuhr ich nach vorn und half den beiden bei der Tempo-Arbeit. Doch wir schafften es nicht die Phonak-Fahrer Sevilla und Perez Fernandez oder Saunier Duvals Leonardo Piepoli abzuschütteln.
Nochmal ließ ich mich zu Totsche zurückfallen und fragte was zu tun sei. Nach einem kurzen Taktik-Dialog nickten wir uns zu und Totsche ging sofort aus dem Sattel.
Bild
Wie abgesprochen heftete ich mich an die Hinterräder von Mayo, Simoni und Sevilla und schaute den drei bei der Arbeit zu. Ich konnte den Anschluß halten und die letzten 2000 Meter waren nur halb so schlimm wie befürchtet. Totsche holte sich den Etappensieg mit 13’’ Vorsprung und ich wurde hinter Mayo und Sevilla vierter. Gold verteidigt – sehr gut!
Bild

Ergebnis:
1 Georg Totschnig GEROLSTEINER 3h51'13
2 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 13
3 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
4 Rot Rigo GEROLSTEINER s.t.
5 Gilberto Simoni SAECO s.t.
6 S. Perez Fernandez PHONAK HEARING SYSTEMS + 35
7 Leonardo Piepoli SAUNIER DUVAL s.t.
8 Izidro Nozal LIBERTY SEGUROS + 2'18
9 José Luis Rubiera US POSTAL SERVICE s.t.
10 Oscar Pereiro PHONAK HEARING SYSTEMS + 3'53
...
12 Lance Armstrong US POSTAL SERVICE s.t.
20 Alejandro Valverde COMUNIDAD VALENCIANA - KELME + 5'35

GK:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 26h50'51
2 Georg Totschnig GEROLSTEINER + 2'27
3 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 2'50
4 Igor G. De Galdeano LIBERTY SEGUROS + 5'34
5 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS + 5'56
6 Gilberto Simoni SAECO s.t.
7 Leonardo Piepoli SAUNIER DUVAL + 6'21
8 Izidro Nozal LIBERTY SEGUROS + 7'30
9 José Luis Rubiera US POSTAL SERVICE + 8'31
10 Joseba Beloki SAUNIER DUVAL + 8'52
...
13 Lance Armstrong US POSTAL SERVICE + 9'44
19 Alejandro Valverde COMUNIDAD VALENCIANA - KELME + 13'42

Berg:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 57
2 Rot Rigo GEROLSTEINER 34
3 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS 33
4 Georg Totschnig GEROLSTEINER 30
5 Koos Moerenhout LOTTO - DOMO 17

Punkte:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 89
2 Olaf Pollack GEROLSTEINER 85
3 Alejandro Valverde COMUNIDAD VALENCIANA - KELME 70
4 Baden Cooke FDJEUX.COM 64
5 Rot Rigo GEROLSTEINER 59


Diese Prüfung hatten wir relativ souverän gemeistert, auf dem Siegerpodest war ich aber noch immer sehr nervös. Das mit dem Champagner muss ich glaub ich noch üben!
Die Verlierer des Tages waren heute einmal mehr Lance Armstrong, der auch bei der Vuelta nicht seine Form findet und Alejandro Valverde, der sich am Ruhetag erkältet hatte und nach den 7’56 von gestern heute erneut 5’35 schlucken musste.
Bild
Der Spanier kann einem wirklich leid tun! Er war in einer tollen Form an den Start in Leon gegangen und hatte auf den ersten Etappen starke Ergebnisse eingefahren. Jetzt stoppt ihn eine Krankheit auf dem Weg zum Podium – schade!
Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 17:51, insgesamt 1-mal geändert.

RotRigo
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Beitrag: # 264116Beitrag RotRigo
30.6.2005 - 19:17

14.9.2004 (10. Etappe Vuelta Espana) – Angst vor dem Mann mit dem Hammer:
Der zweite Tag in Gold begann wie der gestrige. Es bildete sich eine frühe Ausreißergruppe mit fünf weitestgehend ungefährlichen Fahrern und im Feld war es ziemlich ruhig. Überraschenderweise arbeiteten die Basken von Euskaltel erneut sehr stark in der Spitze des Feldes mit und bis Kilometer 110 passierte so gut wie gar nichts. Doch dann eröffnete Leonardo Piepoli im Anstieg zum Puerto de Carrasqueta die Jagd.
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Sofort wurde es hektisch im Feld. Nach Cardenas und Perez (Cofidis) reagierten schließlich auch Sevilla, Menchov, Rubiera und Mercado. Dennoch sahen wir bis dahin keinen Grund hinterher zu gehen. Wir wollten unser Tempo weiterfahren. Doch kurz vor der Bergwertung versuchten auch Simoni, Galdeano und der anscheinend genesene Valverde sich zu lösen. Jetzt mussten wir handeln!
Wir gingen nach und sofort kontertet auch Iban Mayo die Attacke…
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Dem Angriff des Basken war zu diesem Zeitpunkt keiner gewachsen und so stürmte er allein in Richtung Gruppe Sevilla. Erst in der Abfahrt kamen wir wieder näher heran und konnten Mayo einfangen.
Ich sorgte dafür, dass das Tempo oben blieb und kurz nach der Sprintwertung bei Kilometer 138 hatten wir die Spitzengruppe eingeholt.
Der Schlussanstieg begann und unsere Gruppe bestand aus folgenden neun Fahrern:

Juan Miguel Mercado (16. +11’44), Denis Menchov (14. +9’54), Jose Luis Rubiera (9. +8’31), Leonardo Piepoli (7. +6’21), Oscar Sevilla (5. +5’55), Igor Gonzalez de Galdeano (4. +5’34), Iban Mayo (3. +2’49), Totsche (2. +2’26) und mir, dem Gesamtersten.
Bild
Dahinter kamen Gilberto Simoni als Solist und ein Quartett mit Perez Fernandez, Cardenas, Perez und Valverde, bevor Armstrong, Nozal, Pereiro und Beloki das Feld anführten.
Bis zum Gipfel gab es keine Attacken mehr und Iban Mayo holte sich die Bergpunkte vor Oscar Sevilla, während ich am Ende der Gruppe erstmals Probleme bekam. Ich biss auf die Zähne und versuchte keine Lücke entstehen zu lassen. Es reichte geradeso!
Bild
Die Abfahrt kam eben noch rechtzeitig und ich ging volles Risiko um für den Sprint in einer guten Position zu sein. Doch leider war einmal mehr Iban Mayo der Schnellste.
Der Baske holte sich seinen dritten Etappensieg und ich wurde immerhin noch zweiter vor Sevilla und Rubiera.
Bild

Ergebnis:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 3h31'36
2 Rot Rigo GEROLSTEINER s.t.
3 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
4 José Luis Rubiera US POSTAL SERVICE s.t.
5 Leonardo Piepoli SAUNIER DUVAL s.t.
6 Denis Menchov ILLES BALEARS - BANK SANTANDER s.t.
7 Igor G. De Galdeano LIBERTY SEGUROS s.t.
8 Juan Miguel Mercado QUICK STEP - DAVITAMON s.t.
9 Georg Totschnig GEROLSTEINER s.t.
10 Gilberto Simoni SAECO + 1'49
11 S. Perez Fernandez PHONAK HEARING SYSTEMS + 3'27
12 Alejandro Valverde COMUNIDAD VALENCIANA - KELME + 3'54
13 Luis Perez COFIDIS s.t.
14 Felix Cardenas CAFES BAQUE s.t.
15 Izidro Nozal LIBERTY SEGUROS + 5'57

GK:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 30h22'15
2 Georg Totschnig GEROLSTEINER + 2'39
3 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 2'42
4 Igor G. De Galdeano LIBERTY SEGUROS + 5'46
5 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS + 5'56
6 Leonardo Piepoli SAUNIER DUVAL + 6'31
7 Gilberto Simoni SAECO + 7'57
8 José Luis Rubiera US POSTAL SERVICE + 8'37
9 Denis Menchov ILLES BALEARS - BANK SANTANDER + 10'07
10 Juan Miguel Mercado QUICK STEP - DAVITAMON + 11'56

Berg:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 74
2 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS 52
3 Leonardo Piepoli SAUNIER DUVAL 35
4 Rot Rigo GEROLSTEINER 35
5 Georg Totschnig GEROLSTEINER 34

Punkte:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 114
2 Olaf Pollack GEROLSTEINER 85
3 Rot Rigo GEROLSTEINER 79

Nach der Siegerehrung ssaß ich im Mannschaftsbus und dachte nach. Es nervte mich, dass ich am Ende des letzten Anstiegs fast den Anschluß verloren hätte. Langsam bekam ich Angst, dass ich am Calar Alto übermorgen das Trikot würde abgeben und Minuten fressen müsste – gegen einen bärenstarken Iban Mayo. Ich beschloß morgen auf der Flachetappe so wenig wie irgendwie möglich zu machen um alle Kräfte zu schonen, die ich noch hatte!
Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 17:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 264126Beitrag Lance Armstrong Fan
30.6.2005 - 19:30

Super AAR weiterhin!

Wie planst du jetzt eigentlich weiter zu machen?
Du hast einmal gesagt, dass du, wenn der RSM-Pro rauskommt die Saison zu Ende haben willst, um dann mit dem RSM-Pro die neue Saison spielen zu können.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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Beitrag: # 264274Beitrag RotRigo
30.6.2005 - 22:38

Der RSM Pro ist zwar schon draußen, aber meines erachtens noch nicht AAR geeignet...Deshalb hab ich noch zeit ;)
Ich hoffe, dass ich Ende Juli mit 2004 fertig bin, denn im August bin ich im Urlaub... Ab September könnte dann 2005 mit RSM Pro starten... Wenns dann gute DBs und Patches gibt UND wenn ich ne neue Grafikkarte und vielleicht sogar en neuen CPU hab...weil auf dem aktuellen ruckelt es zu sehr :(

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Cunego
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Beitrag: # 264503Beitrag Cunego
1.7.2005 - 11:11

Nachdem ich ja lange nicht mehr hier war, hab ich mir Deinen AAR nochmal komplett durchgelesen! Echt klasse! Unbedingt weiter schreiben! Bei der nächsten Wahl hast Du schon mal eine Stimme sicher!

Greetz
Cunego
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"Meine Frau sagt immer, wenn ich nur an
ihr so viel rumschrauben würde wie an
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RotRigo
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Beitrag: # 265463Beitrag RotRigo
2.7.2005 - 17:46

15.9.2004 (11. Etappe Vuelta Espana) – Leicht verschätzt:
Die ersten Berge in Gold sind überstanden. Heute war es, glücklicherweise, wieder flach und ich konnte mich erholen. Das Tagesziel sah aus, wie noch vor ein paar Tagen: Olaf Pollack wollte die Etappe gewinnen und in der Punktewertung wieder näher an Mayo heranrücken. Natürlich gab es zwar wieder eine Ausreißergruppe, doch auch bei 7 Minuten Abstand wurde keiner nervös.
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50 Kilometer vor dem Ziel begannen wir die Gruppe zu jagen und wir dachten, dass das locker reichen würde – denkste!
Wir kamen zwar näher, aber 10 Kilometer vor Schluß betrug der Vorsprung der acht Ausreißer noch immer 1’25 und es wurde richtig eng. Auf der Zielgerade konnten wir sie sehen, aber auch die Jungs an der Spitze sind Profis. Es gab kein Taktik-Geplänkel, sondern die Gruppe ging sofort in den Spurt über, wo der irische Meister Mark Scanlon seine Stärken ausspielen konnte. Der Ag2r-Fahrer gewann die Etappe und rettete sich somit wenige Meter vor dem heranfliegenden Feld über die Ziellinie. Da haben wir uns leider verschätzt. Olaf war entsprechend enttäuscht…
Bild

Ergebnis:
1 Mark Scanlon AG2R PREVOYANCE 3h24'35
2 Ief Verbrugghe LOTTO - DOMO s.t.
3 Christophe Edaleine COFIDIS s.t.
4 Tim Johnson SAUNIER DUVAL s.t.
5 Brian Vandborg TEAM CSC s.t.
...
9 Stuart O'Grady COFIDIS s.t.
12 Olaf Pollack GEROLSTEINER s.t.
Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 17:49, insgesamt 1-mal geändert.

RotRigo
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Beitrag: # 271212Beitrag RotRigo
11.7.2005 - 11:19

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen... Ich hab halt leider im Moment viel um die Ohren und zusätzlich bin ich nicht der Typ, der im Sommer rund um die Uhr am PC hängt... Trotzdem geht es natürlich weiter:

16.9.2004 (12. Etappe Vuelta Espana) – Ein schöner Tag:
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Jetzt wurde es wieder ernst. Die 148 Kilometer kurze Etappe von Almeria auf den Calar Alto hatte es in sich. Vor allem der 25 km lange Schlussanstieg machte mir heute morgen Angst.
Zunächst holte sich aber Olaf Pollack 4 Punkte am ersten Zwischensprint und wir konnten schon mal einen Erfolg für heute verzeichnen. Es war also an Totsche und mir den Tag zum Gesamterfolg zu vervollständigen. Doch bis zum Calar Alto war es noch ein Stück und so gab es am Alto de Velefique erstmal die eine oder andere Ausreißergruppe.
Vor allem die Spanier Garcia Quesada (Kelme) und Gomez Marchante (Paternina) lösten sich beherzt und fuhren dem Feld davon.
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Das Duo lag nun lange Zeit an der Spitze und im Feld passierte nichts. Keiner führte ernsthaft nach und das Tempo war nicht sehr hoch. Mit immerhin 100 Mann gingen wir somit knapp 8 Minuten hinter der Spitze in den Schlussanstieg. Jetzt wurde es ernst. Totsche und ich fuhren weit vorne um die Anderen im Auge behalten zu können.
Lange brauchten wir das aber nicht tun, denn schon in den ersten Kurven des Berges hielt es Iban Mayo nicht mehr im Sattel.
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Der Baske attackierte und sofort explodierte die Gruppe. Denis Menchov, Igor Gonzalez de Galdeano, José Luis Rubiera, Luis Perez, Totsche und ich versuchten zu folgen während Sevilla, Piepoli und Simoni überrascht im Feld sitzen blieben.
Die Gruppe harmonierte sofort und wir gingen alle durch die Führung um das Hauptfeld schnell zu distanzieren.
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Plötzlich gab Totsche mir ein Zeichen und ich drückte noch etwas mehr in die Pedale. Mayo war hinter mir und Totsche folgte dem Basken. Doch die Anderen ließen schon jetzt reißen! Ich war überrascht und schaute ungläubig nach hinten.
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Tatsächlich wir waren nur noch zu dritt! Die Ausreißer waren jetzt, 10 Kilometer vor dem Gipfel und 15 Km vor dem Ziel, noch 3 Minuten voraus, doch darum ging es nicht. Hier ging es um das Podest. Das wurde mir jetzt klar. Ich war auf einmal sehr motiviert!
Ich versuchte das Tempo so zu regeln, dass die Anderen Zeit verlieren, aber auch, dass Totsche noch dran bleiben konnte, denn unser Kapitän fühlte sich heute nicht sehr gut.
1,5 Kilometer vor dem Gipfel holten wir schließlich das Spitzenduo ein und lagen nun knapp 2 Minuten vor den Verfolgern.
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Es wurde spannend! Quesada und Marchante konnten nicht mehr folgen und wir erreichten zu dritt die Bergwertung – keine Attacke von Mayo!?
Im flachen legte ich nochmal das schwerste Blatt auf und gab richtig Gas. Jetzt bekam sogar Mayo Probleme. Totsche konnte mir folgen, aber Mayo ließ eine kleine Lücke. Er schien völlig am Ende zu sein und unsere große Chance war gekommen. Totsche und ich sprinteten zu zweit zum Sieg, den Totsche mir als Dank für die viele Arbeit überließ – kein Ding Georg!
Bild
Doch dieser Etappensieg war mir weniger wichtig. Was zählt ist die Gesamtwertung und die gehört nun noch fester in die Hände von Gerolsteiner!

Ergebnis:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 3h42'48
2 Georg Totschnig GEROLSTEINER s.t.
3 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 10
4 Carlos Garcia Quesada COMUNIDAD VALENCIANA - KELME + 1'39
5 J. A. Gomez Marchante COSTA DE ALMERIA - PATERNINA + 2'02
6 José Luis Rubiera US POSTAL SERVICE + 2'19
7 Denis Menchov ILLES BALEARS - BANK SANTANDER s.t.
8 Luis Perez COFIDIS s.t.
9 Igor G. De Galdeano LIBERTY SEGUROS s.t.
10 Izidro Nozal LIBERTY SEGUROS + 2'59
11 Oscar Pereiro PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
12 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
13 Joseba Beloki SAUNIER DUVAL s.t.
14 S. Perez Fernandez PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
15 Gilberto Simoni SAECO s.t.
...
18 Juan Miguel Mercado QUICK STEP - DAVITAMON + 3'19
19 Alejandro Valverde COMUNIDAD VALENCIANA - KELME + 3'42
22 Lance Armstrong US POSTAL SERVICE + 4'05

GK:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 37h29'18
2 Georg Totschnig GEROLSTEINER + 2'47
3 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 3'04
4 Igor G. De Galdeano LIBERTY SEGUROS + 8'25
5 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS + 9'14
6 Leonardo Piepoli SAUNIER DUVAL + 10'10
7 Gilberto Simoni SAECO + 11'16
8 José Luis Rubiera US POSTAL SERVICE s.t.
9 Denis Menchov ILLES BALEARS - BANK SANTANDER + 12'46
10 Juan Miguel Mercado QUICK STEP - DAVITAMON + 15'35

Berg:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 110
2 Rot Rigo GEROLSTEINER 78
3 Carlos Garcia Quesada COMUNIDAD VALENCIANA - KELME 70
4 Georg Totschnig GEROLSTEINER 69
5 J. A. Gomez Marchante COSTA DE ALMERIA - PATERNINA 61

Punkte:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 130
2 Rot Rigo GEROLSTEINER 104
3 Olaf Pollack GEROLSTEINER 93
Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 17:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 271249Beitrag T-MobileFan
11.7.2005 - 12:18

Hehe... RotRigo gewinnt noch die Vuelta. Ich schätze mal, dass der vielleicht so einen Kletterwert von 78-80 hat...
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

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Orfeus
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Beitrag: # 271257Beitrag Orfeus
11.7.2005 - 12:38

Super Rot ;)
Ich denke er bricht gegen Ende ein und beendet die Vuelta Top5. Oder er macht so weiter und macht alle fertig. :D

RotRigo
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Beitrag: # 273241Beitrag RotRigo
13.7.2005 - 18:26

17.9.2004 (13.Etappe Vuelta Espana) – Nicht alles ist so leicht wie es scheint:
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Als ich heute Morgen einen Blick auf das Etappenprofil warf, dachte ich eigentlich, dass Olaf heute wieder der Chef sein dürfte. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Schon früh löste sich wieder eine sechsköpfige Ausreißergruppe und als diese dann auch noch durch drei Verfolger verstärkt wurde, war mir langsam klar, dass das Finale heute vielleicht doch nich so locker werden würde. Schließlich waren nun auch Richard Virenque, Aitor Osa und Dimitri Fofonov vorne vertreten!
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Als es an die letzten drei Hügel ging wurde das Tempo im Feld etwas höher, aber die drei letztgenannten Ausreißer waren inzwischen zu weit weg um sie noch einzuholen. Wir machten mit unserer Mannschaft kein Tempo mehr und ich dachte, dass es nun relativ locker in Richtung Ziel gehen würde.
Doch ich irrte! Urplötzlich zogen die Phonak-Jungs vorne am Horn und im Feld riß sehr weit vorn eine Lücke. Totsche und ich konnten grade noch den Sprung nach vorn schaffen, aber Piepoli, Menchov, Mercado und Beloki blieben im Feld zurück. Sie hatten den Zug verschlafen und mussten nun um Schadensbegrenzung kämpfen.
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In unserer Gruppe waren jetzt nur noch 10 Fahrer vertreten, doch die drei übrigen Phonakler legten noch immer ein Mördertempo vor. Ich hatte nicht viel gegessen und getrunken heute, weil ich dachte, dass der Tag locker werden würde. Jetzt bekam ich die Quittung. An der letzten steilen Rampe bekam ich Krämpfe und musste reißen lassen. Ich war jetzt total platt und kämpfte verbissen um jede Sekunde. Ich wollte nicht an einem solchen Tag durch einen dummen Fehler mein Trikot verlieren!
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Das Trikot konnte ich behalten, doch den Anschluß zum Quintett mit Mayo, Galdeano, Sevilla, Simoni und - gott seis gedankt – auch Totsche stellte ich nicht mehr her. 50 Sekunden nach den Jungs traf ich völlig kaputt im Ziel ein – als neunter. Dieser Tag sollte mir eine Lehre sein!
Den Etappensieg hatte sich währenddessen Dimitri Fofonov im Sprint der Spitzengruppe vor Virenque und Osa gesichert. Doch im Trubel um den plötzlichen Favoritenkampf schien das ein bischen unterzugehen…
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Ergebnis:
1 Dimitri Fofonov COFIDIS 3h44'03
2 Richard Virenque QUICK STEP - DAVITAMON s.t.
3 Aitor Osa ILLES BALEARS - BANK SANTANDER s.t.
4 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 1'35
5 Georg Totschnig GEROLSTEINER s.t.
6 Gilberto Simoni SAECO s.t.
7 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
8 Igor G. De Galdeano LIBERTY SEGUROS s.t.
9 Rot Rigo GEROLSTEINER + 2'25
10 Alexandre Moos PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.

GK:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 41h15'46
2 Georg Totschnig GEROLSTEINER + 1'57
3 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 2'14
4 Igor G. De Galdeano LIBERTY SEGUROS + 7'35
5 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS + 8'24

Punkte:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 144
2 Rot Rigo GEROLSTEINER 111
3 Olaf Pollack GEROLSTEINER 93

Berg:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 110
2 Rot Rigo GEROLSTEINER 78
3 Carlos Garcia Quesada COMUNIDAD VALENCIANA - KELME 70


Am Abend lag ich auf meinem Bett und konnte schlecht einschlafen. Ich war sehr, sehr angefressen wegen meines groben Fehlers. So schnell verschenkt man wichtige Zeit im Kampf um einen Rundfahrtsieg, dachte ich mir. Ich schwor mir morgen immer voll konzentriert zu sein, aber ich hatte trotzdem Angst, dass es nun bergab gehen würde mit mir.
Der Alto de Monachil, der morgen 20 Kilometer vor dem Ziel den Scharfrichter spielen sollte machte mir schon jetzt gehörige Angst und der Name „Iban Mayo“ wollte nicht aus meinem Kopf gehen…
Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 17:47, insgesamt 1-mal geändert.

quentin
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Dickes Lob !

Beitrag: # 273375Beitrag quentin
13.7.2005 - 21:18

Hi, ich habe mich extra angemeldet nur um Dir zu sagen das ich schwer beeindruckt bin von diesem AAR. Ich finde die Story einfach genial und auch sehr gut in Szene gesetzt mit den Streckenprofilen, den Screenshots und der Story aus der Perspektive des Riesentalentes Rot Rigo.

Gut, vielleicht ist er ein bisschen zu gut, aber wenn er nix gewinnen würde wäre es ja auch net so spannend ;-)

Wie gesagt, ich wünschte ich wäre auch so kreativ....

Dickes, dickes Lob !!!
Rasmussen ist dieses Jahr ein Phänomen, respekt!

Draag
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Beitrag: # 273567Beitrag Draag
14.7.2005 - 1:13

Super AAR - man glaubts nicht , aber ich Fieber sogar beim Lesen mit :lol:

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BartiBoy
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Beitrag: # 273630Beitrag BartiBoy
14.7.2005 - 9:05

Muss auch sagen der bisher beste AAR!
Mich würden aber mal wirklich die Werte von Rot Rigo interssieren,
so wie der bei manchen Rennen abgeht könnte man fast denken er hat die Werte eines Vinos! 8O

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