Giro 2005

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 237817Beitrag Klaus und Tony
5.5.2005 - 19:45

Huch, jetzt wird man hier schon zu Stellungnahmen verdonnert ;-)

Ähm, ehrlich gesagt, hab ich mich mit der Simoni-Cunego-Stuation schon letztes Jahr wenig beschäftigt, aber dass meine Sympathien bei Cunego liegen und nicht bei Simoni, der mir bisschen großmäuliger vorkommt, steht schon mal fest.

Viel spannender finde ich allerdings, was Garzelli, Cioni und Noe machen werden, denen ich als Team nicht viel weniger zutraue, zumal da noch ein Herr Wegelius mitfährt, den ich bisher nur aus Ergebnislisten kenne und unbedingt mal sehen will.

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luttenberger
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Beitrag: # 237827Beitrag luttenberger
5.5.2005 - 20:16

Wegelius ist klasse :D Wird hoffentlich oft an den letzten Anstiegen noch das Link zum Betreuerauto sein und selbst auch in den Top 25 in Milano einkehren. So wie Tonti auf der "anderen Seite".

RotRigo
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Beitrag: # 237838Beitrag RotRigo
5.5.2005 - 21:44

Klaus und Tony hat geschrieben: Viel spannender finde ich allerdings, was Garzelli, Cioni und Noe machen werden, denen ich als Team nicht viel weniger zutraue, zumal da noch ein Herr Wegelius mitfährt, den ich bisher nur aus Ergebnislisten kenne und unbedingt mal sehen will.
Eben! Ich will ja den Giro hier nicht spannender reden, als er wirklich ist, aber ich hoffe sehr, dass die Liquigas-Jungs alle in Topform sind. Was gäbe es schöneres, als die Möglichkeit, dass Liquigas gegen Lampre auftrumpfen kann, wenn Garzelli, Cioni und Noe die Lampre-Streithähne attackieren!!?? :)

RotRigo
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Beitrag: # 237849Beitrag RotRigo
5.5.2005 - 22:53

Ich hab auch nochmal ne Frage zum Prolog... Hat irgendjemand, irgendwo ein Streckenprofil von der Strecke gefunden?
Die Kartenskizze hab ich, aber kein Profil...Ist das topfeben, oder geht's da auch ein bischen hoch oder gar runter?

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Hoffi
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Beitrag: # 237856Beitrag Hoffi
5.5.2005 - 23:11

1150 Meter bieten wohl kaum die Möglichkeit diffiziler Steigungen, überdies führt knapp die Hälfte der Strecke am Meer entlang, wo es bekanntlich eher flach ist - ergo: Vermutlich eher topfeben denn hügelig. ;)
"There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't."

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jonas
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Beitrag: # 237858Beitrag jonas
5.5.2005 - 23:15

Du meinst, da sollte selbst Quaranta den Kontrollschluss schaffen ? ;)
--
Jonas

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Escartin
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Beitrag: # 237872Beitrag Escartin
5.5.2005 - 23:33

SantiPerezFernandez hat geschrieben:
MichaelBoogerd hat geschrieben:
SantiPerezFernandez hat geschrieben:@ Boogerd: Wenn Dekker die Top 50 schafft, Zampieri die Top 30 und Basso die Top 5, dann werde ich während der Tour jeden Tag T-Mobile loben. Aber nur, wenn alles das zutrifft! Ansonsten steht mein Angebot ja bereits. Verliere ich zwei Teilwetten, kann ich von mir aus meine Signatur ändern, sofern das orthographisch akzeptabel ist.

Jetzt musst du nur noch deinen Beitrag nennen.
Okay, wenn ich verliere, werde ich alle spanier loben, die in die top 30 gefahren sind (während der vuelta, erinner mich dann dran)
PS: Bitte NICHT TMO loben, lob lieber Rabobank ;)

Zu Lampre: Kurz gesagt wird es einen Doppelsieg der beiden Lamres geben, den es schon letztes Jahr hätte geben müssen. Zudem werden sie sich gegenseitig helfen und eventuell sogar die Bergetappen so bestimmen, dass sie alleine zusammen ankommen. Ich sehe da kein großes Problem.
Nenene, Simoni wird aus altersgründen für Basso Platz machen müssen.

Ich denke, die Kapitänsfrage wird sich wie im letzten Jahr klären, zumal Cunego jetzt auf Augenhöhe ist. Sobald sich einer als der stärkere erweist, wird für ihn gefahren. Wenn das Abmachung im Team ist, sollte es keine Probleme geben.

Ansonsten nehme ich an, dass die Teamleitung Cunego favorisiert, denn der dürfte marketingtechnisch die bessere Karte sein.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

RotRigo
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Beitrag: # 237877Beitrag RotRigo
5.5.2005 - 23:38

Hoffi hat geschrieben:1150 Meter bieten wohl kaum die Möglichkeit diffiziler Steigungen, überdies führt knapp die Hälfte der Strecke am Meer entlang, wo es bekanntlich eher flach ist - ergo: Vermutlich eher topfeben denn hügelig. ;)
Ja...Diffizile Steigungen nicht...Aber für die Favoritenrolle wärs interessant gewesen obs bergauf oder bergab oder flach geht...
Das mit dem Meer war mir vorher nicht aufgefallen...Damit hat sich die Frage ja auch erledigt...

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ETXE
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Beitrag: # 237881Beitrag ETXE
5.5.2005 - 23:42

Bei 1,1 km ist es wirklich ziemlich schnuppe, ob es bergauf oder bergab geht, es sei denn, es ginge um 20% Steigung oder Gefälle.

Wichtig ist bei solchen Zeitfahren höchstens, ob es geradeaus geht oder fünf 90°-Kurven gibt!
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zabelchen
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Beitrag: # 237897Beitrag zabelchen
6.5.2005 - 1:49

Escartin hat geschrieben:Telekom: Kessler und Zabel machen aus einem katastrophalen Team ein schwaches. Eine peinliche Vorstellung für die Weltranglistenersten des letzten Jahres, zumal sie keine Etappe gewinnen werden und auch niemand in die Top20 kommt.
Ich bin zu besoffen, egal, da kommen die besten Wetten bei raus...ich halte dagegen... T-Mobile gewinnt mindestens 1 Etappe!
Reifezeit Erfolge:
------------------------------
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TeamTelekom
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Beitrag: # 237899Beitrag TeamTelekom
6.5.2005 - 2:32

RotRigo hat geschrieben:Ich hab auch nochmal ne Frage zum Prolog... Hat irgendjemand, irgendwo ein Streckenprofil von der Strecke gefunden?
Die Kartenskizze hab ich, aber kein Profil...Ist das topfeben, oder geht's da auch ein bischen hoch oder gar runter?
Es ist eine 1150m lange schnurgerade Strecke am Meer. Das Rote ist die Strecke!!
Bild

Klettermaxe
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Beitrag: # 237910Beitrag Klettermaxe
6.5.2005 - 8:34

Und gerade weil sie so topfeben und schnurgerade hab ich auch Petacchi auf der Rechnung.
Allgemein die Sprinter die in Massensprints ja auch wohl auch einen Kilometer volle Power geben müssen.
Tipp-Siege: Herbstpokal '09/ Romandie '10/ Amstel '11/ Vuelta '11/ MSR '15 / Lüttich '18 / E3 '21 /P-N '24
Team Maxe* | 503| K. Jakobsen 24 | T. Stjernesund 45 | A. Musgrave 46| J. Joensuu* 11 | M. Hayböck 133 | P. Hessler 0 | L. Greiderer 20 | E. Strøemsheim 88 | E. Öberg 136

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Cyclingflo
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Beitrag: # 237941Beitrag Cyclingflo
6.5.2005 - 10:04

Wird auf jeden Fall spannend, freue mich schon auf die Abstände. Und das ganze kommt auch noch zur Prime Time. Pollack wird gute Chanchen haben, da er sowohl ein guter Sprinter ist als auch ein guter Prologfahrer. Allerdings hab ich diese Saison noch nicht viel von ihm gehört.
Greetz, Cyclingflo aus dem Emsland.

RotRigo
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Beitrag: # 237971Beitrag RotRigo
6.5.2005 - 11:06

Ach das Rote ist die Strecke?!! Ich dachte das blaue oder grüne... na wenn das so ist....
ich sag ein sprinter machts...

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SantiPerezFernandez
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Beitrag: # 237973Beitrag SantiPerezFernandez
6.5.2005 - 11:09

Da habe ich dann ja ein sehr gutes Gefühl bei meinem I.Q.
"Wenn dieser Code wirklich angewandt wird, darf nur Tour-Chef Jean-Marie Leblanc antreten!"

Toursieger Ullrich
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Beitrag: # 237976Beitrag Toursieger Ullrich
6.5.2005 - 11:16

Kommt Leute, bringt noch ein paar Komplettprognosen. Sonst ist es ja langweilig! :D

Möchte mal gerne lesen, was ihr so von den Teams und der Strecke des Giro haltet und Luttenberger bei seinem besonderen Giro Rückblick den er vielleicht macht auch! :D
Danke Jan!

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Stephen Roche
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Beitrag: # 237988Beitrag Stephen Roche
6.5.2005 - 11:37

Was gibt es da groß zu prognostizieren?

Simoni wird sich gegen Cunego durchsetzen, Petacchi wegen einer Lebensmittelvergiftung früh und mit den Worten "Ich komme wieder" die Segel streichen, Zabel viermal Zweiter und zweimal Dritter werden (plus Etappensieg, versteht sich), Bettini das Bergtrikot holen, dazu ein spektakulärer Dopingfall (ein Kolumbianer, wobei dann wäre es nicht mal spektakulär, also ein Österreicher), eine Horde fanatischer Italiener und eine große Überraschung, die ich hier nicht verraten will, wäre ja keine Überraschung mehr.
IONO1

RotRigo
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Beitrag: # 237993Beitrag RotRigo
6.5.2005 - 11:42

SantiPerezFernandez hat geschrieben:Da habe ich dann ja ein sehr gutes Gefühl bei meinem I.Q.
Nicht gleich überheblich werden, junger Mann!

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virtualprofit
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Beitrag: # 238050Beitrag virtualprofit
6.5.2005 - 13:01

Lampre-Caffita:
Der Sieg geht nur über Damiano Cunego. Ein starkes Team und ein alternder Simoni sprechen dafür. Womit man natürlich Simoni nicht abqualifizieren darf: Wer auf das Podium will, muss ihn schlagen. Die Argumente der Uneinigkeit zählen für mich nicht, schon im letzten Jahr waren sich die beiden bei Saeco nicht grün, und trotzdem sprangen die Plätze 1 und 3 heraus bei einem nicht wesentlich schlechteren Fahrerfeld (Popovych/Pellizotti vs. Basso/Savoldelli/Caucchioli). Die übrigen 7 Fahrer haben sich alle als ausgezeichnete Helfer einen Namen gemacht, werden sich selbst wohl kaum präsentieren. Einzig und allein fehlt einer für die Flachetappen wie Bennati oder Mazzoleni, was angesichts der nur für den Etappensieger vergebenen Pro-Tour-Punkte auch kein Wunder ist.
Fazit: Zweimal Top3 und auf den Bergetappen das Armstrong-Team des Giro.

Bouygues Telecom:
Kein Wunder, dass dieses Team von allen schon im Vorfeld abgeschrieben wird. Die größten Chancen auf eine gute Plazierung in der Gesamtwertung hat wohl der 34-jährige Didier Rous. Aber auch ihm ist nicht wirklich etwas nahe der Top25 zuzutrauen. Renier bringt vielleicht ein wenig Endschnelligkeit mit, fallen mir bei ihm spontan zwei gute Plazierungen bei Paris-Tours ein. Ansonsten: Sie vorschnell als das Team abzustempeln, welches als erstes alle seine Fahrer verliert, ist wohl übertrieben, dennoch dürfte für sie nicht mehr drin sein als ab und zu den Sponsor in Ausreißergruppen zu präsentieren.
Fazit: Teams wie Naturino (Casagrande), Barloworld oder Acqua e Sapone wären spannender gewesen, aber so ist nun mal die Pro Tour.

Ceramica Panaria-Navigare:
Das Team sorgt schon die ganze Saison für Aufsehen, warum nicht auch beim Giro? Zuerst fallen da natürlich die drei Südamerikaner Julio Perez Cuapio, Freddy Gonzalez (beide bereits Gewinner des Bergtrikots) sowie Luis Laverde Jimenez auf, der im Vorjahr 15. war. Auch Tiralongo und Mazzanti sind wichtige Helfer für den Kapitän Emanuele Sella. Während sich das Trio um den Mann mit den Bilderbuchzähnen zu Beginn der Etappen austobt, sollte Sella durchaus in der Lage sein, den 12.Platz des Vorjahres zu verbessern. Dazu kommt mit Paride Grillo ein interessanter Sprinter, der u.a. bei Tirreno-Adriatico schon seine Klasse aufblitzen ließ, wenn gleich man mit Bongiorno oder Borrajo auch keine schlechte Wahl getroffen hätte.
Fazit: Es muss nicht immer Pro Tour sein…dieses Team wird so einiges mehr reißen als diverse andere Teams.

Cofidis - Le Credit par Télephone:
Wenn Franzosen nach Italien kommen…dann springt immer noch mehr als bei Bouygues Telecom heraus. Stuart O’Grady wird zweifelsohne ein Kandidat für das Maglia ciclamino sein, vielleicht macht er es wie Zabel bei der Tour auch ohne Etappensieg. In Sachen Gesamtwertung dürfte das Team blass bleiben. Ich bezweifle, dass Atienza seine Romandie-Form auf eine GT übertragen kann. Bertagnolli ist mehr jemand für eine mittelschwere Etappe. Ansonsten steht keiner im Team, den man noch hätte nominieren müssen, den Rest kann man mit dem Begriff „klassisches Füllmaterial“ zusammenfassen.
Fazit: Ohne O’Grady wäre auch hier nicht viel los…

Selle Italia-Colombia:
Der interessanteste Mann im Team ist der Venezuelaner Jose Rujano, ein starker Kletterer, bei dem man nicht weiß, ob er sich auf Gesamtwertung oder auf das Bergtrikot konzentriert. Aufgrund seines Alters gebe ich ihm mehr Chancen hinsichtlich des grünen Trikots. Die Kolumbianer Parra und Perez sind entweder zu unkonstant oder aber am Berg nicht stark genug. Moreno di Biase hat das Potential für Top10-Plazierungen in den Sprints, Illiano gewann letztes Jahr die Intergiro-Wertung, die aber doch eher als Lotterie bezeichnet werden kann.
Fazit: Panaria im Miniatur-Format, auch hier ist mehr drin als bei manch anderem Pro-Tour-Team.

Credit Agricole:
Pietro Caucchioli ist in meinen Augen eine feste Größe in Sachen Top10 der Gesamtwertung, dafür reichen schon der 11.Platz bei der letzten Tour und das Podium beim Giro 2002. Jaan Kirsipuu dürfte Julian Dean in Sachen Sprints im Griff haben, aber ob es nach ganz vorne reicht? Seine Tage in Gelb bei der Tour sind angesichts der anspruchsvollen Profile kaum ein Maßstab. Bleibt noch Bradley Wiggins, der einen Überraschungscoup im Prolog landen könnte.
Fazit: Das Team steht und fällt mit Caucchioli…am Ende wird es mehr stehen als fallen.

Davitamon-Lotto:
Hier steht ein Sprintzug, der sich mit Fassa messen kann. An der Spitze Rambo-Robbie McEwen, dahinter der belgische Topsprinter Steels sowie die weiteren Anzieher Vierhouten, Vogels und Leukemans. McEwen traue ich es noch am ehesten zu gegen Petacchi zu bestehen. Ob er das Ziel in Mailand erreicht, steht auf einem anderen Blatt. Den Kolumbianer Mauricio Ardila stecke ich wie die anderen Südamerikaner auch zu den Jägern des Bergtrikots – welch Diskrimierung. Bester Mann für die Gesamtwertung ist wohl wieder der Vorjahres-14. Christophe Brandt, für ihn die leicht nach unten korrigierte Prognose Top25.
Fazit: Allein schon durch McEwen rechtfertigt dieses Team seinen Start.

Discovery Channel:
Am Ex-Giro-Sieger Paolo Savoldelli scheiden sich die Geister. Ich gehöre zu denen, die ihn in den Top5 sehen. 1999 2., 2002 1., da muss nach drei weiteren Jahren die nächste Top-Leistung kommen, dafür reicht schon die Tatsache, dass er nicht mehr für den Bonner Rennstall fährt. Das restliche Team gibt von den Namen betrachtet nicht viel her, aber wer im Armstrong-Team fährt, ist auch bereit sich für seinen Kapitän aufzuopfern. Danielson dürfte der wichtigste Helfer von Savoldelli sein. In die Sprints könnten vielleicht Bileka oder Cruz reinhalten, mehr als Top10 sind aber kaum zu erwarten.
Fazit: Nach dem Giro gibt es noch mehr kritische Bemerkungen, die sich auf Ex-Telekom-Fahrer beziehen.

Domina Vacanze:
Eines der interessantesten Teams dieser Rundfahrt, angeführt von Serhiy Honchar, der sich allein durch die beiden Zeitfahren in die Nähe des Podiums bringen wird, unterstützt von Wladimir Belli, der als Helfer in Honchars Windschatten selbst noch in die Top10 fahren wird. Dazu kommt ein in der Romandie formstarker Fertonani, mit Mirko Celestino jemand, der ähnlich wie di Luca oder Bettini auf den mittelschweren Etappen etwas reißen kann, sowie ein schwer ausrechenbares Sprintertrio: Quaranta, Cadamuro, Lorenzetto, schwer zu sagen, für wen dort am Ende gefahren wird. In die Top10 können alle fahren, wobei Quaranta den Beweis seiner Klasse seit längerem schuldig geblieben ist.
Fazit: Neben Lampre und Liquigas ein heißer Anwärter auf den Sieg in der Teamwertung.

Euskaltel-Euskadi:
Man bringt einen ehemaligen Vuelta-Sieger, einen ehemaligen Tour-5., einen alternden Kletterkönig und einen hoch eingeschätzten, aber immer noch sieglosen Fahrer mit. Aitor Gonzalez, Haimar Zubeldia (ohne Bruder), Roberto Laiseka, Samuel Sanchez…große Namen, aber ich wage zu bezweifeln, dass diese in Italien den erhofften Erfolg bringen. Zubeldia gilt ja nicht erst seit seiner Tour 2003 als großes Talent, einen Nachweis dafür wird er aber bei diesem Giro nicht bringen. Auch Aitor Gonzalez hat seit seinem Weggang von Kelme zu Fassa zumindest auf 3 Wochen gesehen nichts Zählbares mehr erreicht (seine 2 GT-Etappensiege will ich ihm nicht abstreiten). Vielleicht kehrt seine Stärke im baskischen Team ja zurück, die bisherigen Rennen lassen aber eher das Gegenteil vermuten.
Fazit: Orange und rosa sind zwei Farben, die sich überhaupt nicht vertragen.

Fassa Bortolo:
Mit der Phrase „Alles für Petacchi“ hat man dieses Team in der Tat ausreichend umschrieben. Velo, Baldato, Tosatto, Sacchi, Ongarato, wer träumt nicht von so einem Sprintzug. Petacchi gesteigerte Fähigkeiten am Berg lassen eine ähnliche Dominanz wie 2004 nicht abwegig erscheinen. Topfavorit in jedem Sprint und auf das Maglia ciclamino…auf ihn zu setzen ist zwar ziemlich langweilig, aber auch mindestens so rational. Den Cioni von 2004 könnte in diesem Jahr Bruseghin machen, jedoch fehlt bei ihm ein vergleichbares Resultat wie der 5.Platz von Cioni in der Romandie 2004. Schade, dass Frigo nicht fährt.
Fazit: Das dominierende Team der Flachetappen, sonst nichts…aber das reicht ja auch vollkommen.

La Francaise des Jeux:
Der einzige, der dem Team wirklich etwas bringen könnte, ist Baden Cooke. Aber ob der an die Tour 2003 anknüpfen kann…vom Potential gehört er zu den besten fünf Sprintern beim Giro, aber wenn alles so einfach wäre. Möglicherweise läuft ihm sogar der andere Australier Mark Renshaw aus dem eigenen Team den Rang ab. Bleibt nur noch Sandy Casar zu nennen, dem ich maximal einen Rang in den Top20 zutraue…wenn es ähnlich viele Ausstiege wie 2002 hagelt. Einer wie Bradley McGee fehlt dem Team eindeutig.
Fazit: Zu den französischen Teams ist nicht mehr viel zu sagen.

Gerolsteiner:
Rebellin, Totschnig, Hondo, es hätte alles so schön kommen können. Nun bleiben zwei Fahrer, die in diesem Giro auffallen können. Robert Förster hat nach dem Weggang von Pollack freie Bahn, kann die auch durchaus für regelmäßige Top10-Plazierungen nutzen. Und Sven Montgomery: Wenn er denn eine Rundfahrt endlich mal sturzfrei übersteht, ist er allemal für die Top15 gut. Hinweise auf seine derzeitige Form gibt es jedoch keine.
Fazit: Ziemlich unauffälliges Team, das kaum an die Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen kann.

Illes Baleares:
Chronologisch gesehen muss ich mit Sergi Escobar anfangen. Auch wenn zwischen 4 Kilometern und einem 1 Kilometer eine gewisse Differenz liegt, einem Bahnfahrer muss so ein Prolog doch liegen. Für die darauffolgenden Flachetappen sollte man mit Isaac Galvez auch gut gerüstet sein, schafft er es nicht über die Hügel, kann man immer noch auf Vicente Reynes setzen. Abschließend die Kapitänsfrage: Unai Osa, Giro-3. von 2001, oder Vladimir Karpets? Tendenziell sehe ich den Russen vorne, der von den Zeitfahren profitieren sollte. Osa hingegen ist mehr eine Wundertüte.
Fazit: Kein Team, das einen vom Hocker reißt, aber es gibt schlechtere…

Liberty Seguros:
Ribeiro raus mit zu hohem Hämatokritwert, mal schauen wer nachrutscht. Beloki sagt ganz offen, dass es für Michele Scarponi fahren wird und Renntage für die Tour de France sammeln will, weshalb ich den bisher unauffällig fahrenden Scarponi (u.a. Autounfall im Frühjahr) mal in die Nähe der Top10 einstufe. Mit Baranowski und Gil (ich halte 3 Wochen immer noch zu lang für ihn) hat der Italiener weitere gute Helfer an der Seite. Die Sprinterposition im Team ist (noch) vakant.
Fazit: Wenn jemand aus dem Team auffallen kann, dann eigentlich nur Scarponi.

Liquigas-Bianchi:
Der wohl härteste Widersacher der Lampre-Mannschaft: Stefano Garzelli und Dario Cioni (trotz fehlender Ergebnisse) sollten beide am Ende in den Top10 landen. Dazu kommt der Dauerbrenner Andrea Noe (evtl. auch Top15?), Honchars letztjähriger Helfer Wegelius, ein in der Romandie starker Miholjevic sowie der Führende der Pro Tour Danilo di Luca. Diverse große Namen, aber einer fehlt natürlich: Mario Cipollini, womit gleichzeitig der Mangel an einem echten Sprinter verbunden ist. Ähnliches Bild wie bei Lampre, die auch nicht mit Punkten aus den Flachetappen rechnen.
Fazit: Auch ohne Cipollini wird Liquigas zu den dominierenden Teams gehören.

Phonak:
Bei den Schweizern schrumpfen die Erfolgsaussichten im Vergleich zu Liquigas wieder. Tadej Valjavec ist der uneingeschränkte Kapitän, ging mit passablem 10.Platz aus der Tour de Romandie, wird aber dieses Jahr eher knapp am Ergebnis des Vorjahres scheitern. Top15 sollten am Ende ohne Stürze o.ä. aber zu Buche stehen. Dann ist da noch der junge Schweizer Aurelien Clerc, der zwar zu den Sprintern gezählt werden kann, aber über vereinzelte Lichtblicke nicht hinwegkommen wird.
Fazit: Noch ein Team, das stark vom Wohl und Wehe eines einzelnen Fahrers abhängt.

Quickstep:
Die große Frage: Was wird Bettini erreichen? Einmal war er schon 7. (1998), die Form in Lüttich war da. Bringt eine Menge Frust aus dem Frühjahr mit, zumindest ein Etappensieg ist wahrscheinlich. Cristian Moreni wird sich ab und an in den Massensprints versuchen, ist aber sonst auch jemand, der über Ausreißergruppen zum Erfolg kommen kann. Selbiges gilt für Filippo Pozzato. Auch wenn man im Gesamtklassement und in den Sprints (Zanini zu alt) keine Stiche machen wird, im Hügeligen gehört dieses Team zum Besten, was der Giro zu bieten hat.
Fazit: Drei Italiener für Lefevre – kann gut gehen, muss es aber nicht.

Rabobank:
Was wurde nicht schon alles über Thomas Dekker spekuliert…fährt er einen starken Prolog, erwächst daraus eine gute Plazierung in der Gesamtwertung? Klar, nach dem ersten Tag und einem nicht auszuschließenden guten Prolog zwangsläufig, aber nach 3 Wochen ist wohl einzig und allein Michael Rasmussen in der Lage ein halbwegs vernünftiges Ergebnis zu erzielen. Und beim dänischen Ekeltreter erwarte ich eher gesteigertes Interesse am Bergtrikot. Sonst kann Steven de Jongh für konstante Top10-Plazierungen in den Massensprints sorgen, die richtigen Bringer wie Menchov, Freire, Boogerd sucht man vergeblich.
Fazit: In heimischen Gefilden würde man sich bestimmt wohler fühlen.

Saunier Duval:
Einmal mehr vermisse ich Leonardo Piepoli. Auch Jeker, Gomez Marchante oder Zaballa hätte ich gerne beim Giro gesehen. So ist es an Juan Manuel Garate, die Kohlen für das Team aus dem Feuer zu holen, zweimal war er schon in den Top10, aller guten Dinge wären drei. Dafür muss er jedoch Stabilität in seine schwankenden Leistungen bringen. Neben Garate könnte Francisco Ventoso in den Sprints für Furore sorgen. Wenn es ganz flach ist, besteht durchaus mal die Chance an Petacchis Hinterrad zu schnuppern.
Fazit: Immerhin hat man einen Anwärter für die Gesamtwertung und einen für die Sprints dabei, das kann nicht jeder von sich behaupten.

Team CSC:
Was macht Ivan Basso? Gebremster Schaum, um bei der Tour erster Herausforderer von Lance Armstrong zu sein? Oder doch volles Rohr und schauen, was für die Tour noch übrig bleibt? Ich hoffe auf Letzteres und sehe ihn so auch als einzigen echten Herausforderer, der einen Lampre-Sieg verhindern kann. Sein Team reicht kaum an das von Cunego und Simoni heran, hinter Luttenberger, Schleck und Peron sucht man vergeblich. Daher: Basso am Ende in der Gesamtwertung im Lampre-Sandwich. Dazu kommt der bald 36-jährige Giovanni Lombardi, dem in den Sprints auch die ein oder andere Top5-Plazierung zuzutrauen ist. Wenn er seinen 5.Etappensieg beim Giro erreichen will, dann eher auf den hügeligen Etappen oder aus Ausreißergruppen.
Fazit: Um das Duo Basso/Lombardi werden CSC einige Teams beneiden.

T-Mobile:
Erik Zabel zum Giro war natürlich fast eine Sensationsmeldung. Ein Giro-Etappensieg fehlt ihm noch in seiner Sammlung, dafür muss dann im Sprint aber auch alles stimmen. Der Sprintzug mit Eric Baumann, Andre Korff und Olaf Pollack verspricht auch einiges. Letzterer wäre, wenn die Form einen unwesentlich besseren Eindruck machen würde, wohl erneut ein Kandidat für das Rosa Trikot in den ersten Giro-Tagen. Doch durch Zabels Nominierung sind wohl spätestens sämtliche Hoffnungen Pollacks, zudem jene des Erfurters Andre Korff, der Pollack hätte ersetzen können, zerschlagen worden. Bei T-Mobile wird man wieder alles auf die Karte Zabel setzen. Was gute Plazierungen von Daniele Nardello betrifft, bin ich eher skeptisch.
Fazit: Hoffentlich gewinnt Ete seine Etappe...allein schon um in den Genuss des anschließenden Interviews zu kommen.

Gesamtwertung:
1. Damiano Cunego (LAM)
2. Ivan Basso (CSC)
3. Gilberto Simoni (LAM)
4. Serhiy Honchar (DVE)
5. Paolo Savoldelli (DSC)
6. Stefano Garzelli (LIQ)
7. Pietro Caucchioli (C.A)
8. Dario Cioni (LIQ)
9. Emanuele Sella (LAM)
10. Wladimir Belli (DVE)
11. Michele Scarponi (LIS)
12. Tadej Valjavec (PHO)
13. Juan Manuel Garate (SDV)
14. Vladimir Karpets (IBB)
15. Andrea Noe (LIQ)

Bergwertung:
1. Julio Alberto Perez Cuapio (PAN)
2. Freddy Excelino Gonzalez Martinez (PAN)
3. Jose Rujano Guillen (SEL)
4. Mauricio Ardila (LOT)
5. Michael Rasmussen (RAB)

Teamwertung:
1. Liquigas-Bianchi
2. Lampre-Caffita
3. Domina Vacanze
4. Ceramica Panaria-Navigare
5. Discovery Channel

Sprintwertung:
1. Alessandro Petacchi (FAS)
2. Erik Zabel (TMO)
3. Stuart O’Grady (COF)
4. Robbie McEwen (LOT)
5. Baden Cooke (FDJ)
Weitere Sprinter: Grillo, Kirsipuu, Förster, Galvez, Lombardi etc.


PS: Ich gehe davon aus, dass weitere Änderungen der Teamaufstellungen nur noch von marginaler Bedeutung sind.

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B4dm4n
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Beitrag: # 238064Beitrag B4dm4n
6.5.2005 - 13:37

Gesamtwertung:
1. Ivan Basso (CSC)
2. Damiano Cunego (LAM)
3. Stefano Garzelli (LIQ)
4 Paolo Savoldelli (DSC)
5. Gilberto Simoni (LAM)

Sprintwertung:
1. Alessandro Petacchi (FAS)
2. Robbie McEwen (LOT)
3. Erik Zabel (TMO)
4. Baden Cooke (FDJ)
5. Stuart O’Grady (COF)

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Roland
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Beitrag: # 238077Beitrag Roland
6.5.2005 - 14:02

Ich glaube, dass wenn Basso die Form der letztjährigen Tour aufweist, er den Giro gewinnen kann.
Cunego und Simoni hatten letztes Jahr nicht gerade viel Konkurrenz, 2:02 Minuten vor einem Honchar war nicht viel von Cunego, es gab in den Bergen nie grosse Zeitabstände.
Cungeo scheint sich aber im Zeitfahren verbessert zu haben, das spricht natürlich für ihn.

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