Die Karriere des Rot Rigo [L-B-L 2008]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

RotRigo
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Beitrag: # 220986Beitrag RotRigo
8.3.2005 - 23:45

31.5.2004 (Deutschland-Tour) – Ohne mich!:
Ich habe mich gegen den Start in Karlsruhe entschieden. In den letzten Tagen fühlte ich mich nicht so berauschend und wollte deshalb lieber weiterhin trainieren und den Anderen die Chance geben sich zuhause zu präsentieren. Beim Auftaktzeitfahren in Karlsruhe, einer 23 Kilometer langen topfebenen Strecke gelang dies den Jungs dann sogar hervorragend. Sebastian Lang (24 Jahre) holte vor Ronny Scholz (26 Jahre) den Etappensieg und ist damit der erste Träger des Gelben Trikots. Auftaktzeitfahren scheinen uns zu liegen! Lang nahm Scholz 6 und dem drittplatzierten T-Mobile-Profi Steinhauser sogar 18 Sekunden ab. Damit dürfte er sein Trikot morgen dann wohl auch verteidigen können.
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Natürlich war ich in Karlsruhe an der Strecke und feuerte die Jungs an – schließlich wohne ich nur 100 Kilometer entfernt! Am Abend ging ich mit ins Mannschaftshotel zum Abendessen und gratulierte den Jungs zu ihrer klasse Leistung. Holczer sprach mich bei dieser Angelegenheit auf die Deutschen Meisterschaften an:
„Rot, da du ja jetzt hier nicht am Start bist wirst du bis zu den Meisterschaften am 1.7. in Freiburg ja kein Rennen mehr bestreiten. Glaubst du, du kannst da trotzdem eine gute Leistung bieten?“ Ich musste lächeln. Schließlich werden das meine ersten Meisterschaften als Profi und ich erinnere mich noch gut an die Meisterschaften 2002 im badischen Bühl, als ich bei den Junioren überraschend fünfter wurde. Das war damals der Grundstein für all das was ich bis jetzt erreicht habe. Damals hat mich Holczer „entdeckt“. Meine Antwort war klar:
„Ich will unbedingt gut abschneiden in Freiburg und du kannst dir sicher sein, dass ich dafür im Verlauf des nächsten Monats alles geben werde, Hans!“
Mein Teamchef schien genau das hören zu wollen. Er lächelte und sagte nur: „Sehr gut, Rot. Dann bist du auf jedenfall dabei!“
Das Ticket war also gelöst. Ab heute wird meine Vorbereitung für die deutschen Meisterschaften starten. Ich will unbedingt wieder unter die ersten Fünf. So wie vor zwei Jahren bei den Junioren. Sicher wird es schwer werden, aber man wird sich jawohl noch Ziele setzen dürfen!
Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 18:23, insgesamt 1-mal geändert.

RotRigo
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Beitrag: # 221182Beitrag RotRigo
9.3.2005 - 16:29

2.6.2004 (Deutschland-Tour) – Tolles Trainingswetter und Gerolsteiner-Dominanz:
Die letzten zwei Tage waren wundervoll. Wir hatten hier in Südhessen etwa 20° und blauen Himmel, genau wie die Jungs bei der Deutschland-Tour. Ich habe viel trainiert und auch meine Mannschaftskameraden waren erfolgreich. Leider musste zwar Sebastian Lang nach einem Sturz sein gelbes Trikot abgeben, aber dafür fuhr heute dann Ronny Scholz in Gelb. Auch die beiden Etappen gingen wieder an uns und damit haben wir nach drei Etappen eine lupenreine Bilanz! In Wangen im Allgäu gewann Danilo Hondo souverän im Massensprint und heute gab es die Königsetappe ins österreichische St.Anton am Arlberg. Unterwegs mussten die Fahrer zunächst das Faschinajoch bezwingen und kurz vor dem Ziel sogar den knapp 2000 Meter hohen Arlbergpass überwueren. Schon am Joch riss das Feld außeinander. Totsche gewann die Bergwertung und war von dort an unser einziger Mann in der 17-köpfigen Spitzengruppe. Als am Fuß des Arlbergs in Bludenz Danielson (Fassa) und Engels (Bankgiro) attackierten ging Totsche sofort hinterher und sorgte dafür, dass die Gruppe sich weit absetzen konnte. Hinten kam man nicht mehr hinterher und in Stuben verlor auch Engels den Anschluß. Totsche war also allein mit Danielson und er wusste, dass er in der Gesamtwertung noch ein ganzes Stück aufzuholen hatte. Also attackierte Georg 3 Kilometer vor der Passhöhe und hatte bis oben nach St.Christoph schon 40“ herausgefahren. In der Abfahrt ging er noch einmal volles Risiko und gewann im Ski-Party-Ort St.Anton schließlich mit 55“ Vorsprung. Die Etappe ging also an ihn und auch in der Gesamtwertung ist unser österreichischer Kapitän damit jetzt hinter Danielson Zweiter mit 38“ Rückstand. Sein Fokus liegt jetzt auf der sechsten Etappe nach Oberwiesenthal, denn dort will er „das Gelbe holen!“
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Ergebnis:
1 Georg Totschnig GEROLSTEINER 3h55'25
2 Tom Danielson FASSA BORTOLO + 55
3 Cadel Evans T-MOBILE + 4'03
4 Laurent Lefèvre BRIOCHES LA BOULANGERE s.t.
5 Paolo Tiralongo PANARIA - MARGRES s.t.
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RotRigo
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Beitrag: # 221419Beitrag RotRigo
10.3.2005 - 14:00

5.6.2004 (Deutschland-Tour) – Saubere Arbeit!:
Bis heute hatte unser Team bei der Deutschland-Tour eine lupenreine Weste: 5 Etappen – 5 Siege! Doch auch heute trübte sich unsere Stimmung kein bischen. Lange Zeit war eine Ausreißergruppe vorn gefahren, aus der sich schließlich Nicolas Vogondy als letzter Überlebender ins Ziel rettete und die Etappe 10 Sekunden vor dem heranstürmenden Georg Totschnig gewann. Totsche hatte am vorletzten Anstieg attackiert und somit nicht nur die anderen Ausreißer eingeholt, sondern vor allem seinen Konkurrenten in der Gesamtwertung den k.o.-Schlag verpasst. Danielson versuchte dem Österreicher zwar zu folgen, aber außer Platz drei mit 1’42 Rückstand blieb für ihn nichts übrig. Totsche trägt damit Morgen auf der Schlussetappe zwischen Chemnitz und Leipzig das Gelbe Trikot und ist weiterhin Spitzenreiter in der Bergwertung.
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Totschnig bei seinem Angriff noch im Bergtrikot

Mit den beiden Siegen auf den letzten beiden Etappe rehabilitierte sich indes Olaf Pollack. Nach seinem enttäuschenden Giro wollte er in Deutschland eigentlich nur zum Mitrollen und Sprintanziehen für Hondo starten, als dieser allerdings gestern und vorgestern im Pech war nutzte Pollack die Lücke und holte gleich beide Etappensiege. Bravo Olaf!

Gesamtwertung:
1 Georg Totschnig GEROLSTEINER 20h48'55
2 Tom Danielson FASSA BORTOLO + 58
3 Laurent Lefèvre BRIOCHES LA BOULANGERE + 5'43
4 Cadel Evans T-MOBILE + 6'13
5 Jorgen-Bo Petersen BANKGIROLOTERIJ + 6'57

Meine eigene Vorbereitung für Freiburg läuft wunderbar. Die Sonne scheint jeden Tag und auch die Temperaturen pendeln ständig um die 20° - herrlich! Angesichts der Streckenführung im Breisgau trainiere ich viel am Berg und vor allem auf hügeligem Terrain und ich habe das Gefühl große Fortschritte zu machen. Mal sehen ob’s wirklich so ist…
Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 18:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Gfoo2000
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Beitrag: # 221452Beitrag Gfoo2000
10.3.2005 - 15:16

Gefällt mir wirklich gut......

Jetzt kommen sogar auch richtige Erfolge dazu...
Ich bin kein Bild....

RotRigo
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Beitrag: # 221822Beitrag RotRigo
11.3.2005 - 18:03

11.6.2004 (Dauphinee Libere) – Ich bin 19:
Gestern hab ich mein Trainingsprogramm erstmal für einen Tag unterbrochen. Mein 19. Geburtstag ging auf jedenfall vor und ich feierte mit ein paar Freunden in einer Bar zu Hause in Darmstadt. Trotzdem läuft es weiterhin prima und ich merke, dass pures Training ohne Rennpraxis auch mal sehr gut sein kann. Die Muskeln können viel schöner aufgebaut und definiert werden – man muss nicht ständig am Limit fahren.
Dort fuhren in den letzten Tagen andere. Zunächst mal gewann Totsche die Deutschland-Tour, während auf der letzten Etappe mit Guido Trenti endlich auch mal ein fremder Sprinter triumphieren konnte – Pollack wurde vierter. Am selben Tag holte sich Tyler Hamilton für sein neues Team LA-Pecol die Krone der Kletterer beim Alpenklassiker und tagsdrauf begann die Dauphinèe Liberè. Leipheimer gewann den Prolog und fuhr bis zur dritten Etappe in Gelb. Dort gewann Basso die Etappe und Mancebo streifte als Zweiter das Gelbe über. Gelb verlieh ihm Flügel, so dass er auf dem vierten Teilstück den Spieß umdrehte und vor Basso gewann. An meinem Geburtstag stand dann das Bergzeitfahren auf den Mont Ventoux an. Mancebo triumphierte erneut. Diesmal vor Azevedo und Basso. Die Generalprobe für das Bergzeitfahren der Tour de France ging also an den Spanier vom Team Illes Baleares!
Heute holte sich auf einer flacheren Etappe dan Jaan Kirsipuu seinen zweiten Etappensieg, nachdem er auch am zweiten Tag bereits triumphiert hatte. Mal sehen was die nächsten beiden Tage in den französischen Alpen so bringen werden und wer außerdem ab Morgen bei der Tour de Suisse so am Start stehen wird…

RotRigo
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Beitrag: # 222876Beitrag RotRigo
15.3.2005 - 11:27

14.6.2004 (Dauphinee – Katalonien – Suisse):
Heute ging nicht nur die Dauphinee Libere zuende, sondern es stand auch das Mannschaftszeitfahren bei der Katlonien-Rundfahrt und die dritte Etappe der Tour de Suisse an. Bei den ersten beiden Rennen fuhr von uns niemand mit und so möchte ich nur kurz erwähnen, dass Francisco Mancebo sich bei der Dauphinee in einer wunderbaren Tour-Form zeigte und die Rundfahrt vor Leipheimer, Azevedo, Basso, Jaksche und meinem Lieblingsfahrer Virenque gewann und dass auch US Postal in gewohnt starker Manier das Mannschaftszeitfahren bei den Katalanen dominierte. Für Teamchef Bruyneel war das wohl so was wie die Generalprobe zur Tour de France, jedenfalls schickte er mit Armstrong, Beltran, Pena, Landis, Noval und Rubiera gleich sechs sicher gesetzte Fahrer der Tour an den Start.
Zur schweizer HC-Rundfahrt Tour de Suisse hatten wir ein nicht sehr ambitioniertes Team geschickt, nachdem Georg sich für die Deutschland-Tour entschieden hatte. So kam es, dass bei der ersten Bergankunft in Nyon Gianni Faresin als 18. unser bester Mann war und vorne ein anderes deutsches Team dominierte: T-Mobile reiste mit jener Doppelspitze in die Schweiz, die auch bei der Tour de France den Sieg holen soll – Alexandre Vinokourov und Jan Ullrich. Letzterer ließ in Nyon seinem Mannschaftskameraden den Vortritt, nachdem die zwei sich im Schlussanstieg abgesetzt und den Ausreißer Gerrit Glomser kurz vor dem Ziel eingeholt hatten. Top-Leute wie Moreau oder gar Giro-Sieger Simoni hatten keine Chance und kassierten in dem kurzen Schlussanstieg schon 26 Sekunden auf das T-Mobile-Traumduo!
Im Gesamtklassement führt dank der Ausreißversuche auf den ersten beiden Etappen aber ein anderer Deutscher: Oldie Jens Heppner.

Ergebnisse:
Dauphinee GK:
1 Francisco Mancebo ILLES BALEARS - BANK SANTANDER 28h54'45
2 Levi Leipheimer RABOBANK + 26
3 José Azevedo US POSTAL SERVICE + 37
4 Ivan Basso TEAM CSC + 49
5 Jörg Jaksche TEAM CSC + 1'11
6 Richard Virenque QUICK STEP - DAVITAMON s.t.
7 David Etxebarria EUSKALTEL - EUSKADI + 3'16
8 David Bernabeu MILANEZA - MAIA + 3'36
9 S. Perez Fernandez PHONAK HEARING SYSTEMS + 3'50
10 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS + 4'31

Tour de Suisse GK:
1 Jens Heppner TEAM WIESENHOF 12h49'12
2 Nicolas Vogondy FDJEUX.COM + 49
3 Gerrit Glomser SAECO + 52
4 Franco Pellizotti ALESSIO - BIANCHI + 53
5 Alexandre Vinokourov T-MOBILE + 1'08
6 Jan Ullrich T-MOBILE + 1'12
7 Axel Merckx LOTTO - DOMO + 1'32
8 Kurt Van De Wouwer MR BOOKMAKER.COM s.t.
9 Gilberto Simoni SAECO + 1'44
10 Rik Verbrugghe LOTTO - DOMO s.t.

Katalonien MZF:
1 US Postal Service 32'10
2 Liberty Seguros +4
3 Rabobank +18
4 Euskaltel-Euskadi s.t.
5 Quickstep-Davitamon +28
6 Milaneza-Maia s.t.
7 Illes Baleares +37
8 Relax +40
9 Brioches La Boulangere s.t.
10 Cofidis +56

RotRigo
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Beitrag: # 222882Beitrag RotRigo
15.3.2005 - 11:58

17.6.2004 (Tour de Suisse / Katalonien-Rundfahrt) Wenn Journalisten keine Ahnung haben:
In den letzten zwei Tagen ist schon wieder viel passiert. Bei den beiden aktuellen HC-Rundfahrten in Spanien und der Schweiz standen nämlich die ersten richtig harten Bergetappen an und während in Spanien ein überraschend schwacher Lance Armstrong zu sehen war zeigte der deutsche Tour de France-Sieger von 1997, dass auch dieses Jahr mit ihm zu rechnen sein wird. Er ist schon jetzt in Top-Form – zu früh? Deutsche Zeitungen sahen das wohl nicht so! Guckt was die schreiben:

Ulle wir lieben dich!
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Jan Ullrich, deutschlands Vorzeigetalent in Sachen Radsport ist aus der Weltspitze seit gestern endgültig nicht mehr wegzudenken. Mit einem Husarenritt in den schweizer Ort Losone gewann Ullrich die fünfte Etappe der Tour de Suisse, die gemein hin als schwerste Vorbereitungsrundfahrt zur Tour de France bekannt ist. Jan hat es allen gezeigt! Als der T-Mobile-Profi angriff stockte allen der Atem. Der Antritt war so stark, so schnell und so lang herbeigesehnt, dass es keiner richtig glauben konnte als er mit einem Schlag alle Kletter-Stars in die Schranken wies. Nicht einmal der dreifache Giro-Sieger Gilberto Simoni, der sonst als stärkster Kletterer der Welt gehandelt wird konnte dem Deutschen folgen – niemand konnte es. So streifte sich Jan im Ziel das Gelbe Trikot über und scheint nun gerüstet zu sein um Lance Armstrong in ein paar Wochen zu schlagen, zumal dieser gestern in Spanien versagte als Iban Mayo, Roberto Heras und Joseba Beloki angriffen. Armstrong ist platt und Ullrich obenauf – wir können uns auf eine erfolgreiche Tour freuen!

Ergebnisse:
Tour de Suisse 5.Etappe:

1 Jan Ullrich T-MOBILE 3h35'10
2 Gilberto Simoni SAECO + 20
3 Stefano Garzelli VINI CALDIROLA s.t.
4 Alexandre Moos PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
5 Axel Merckx LOTTO - DOMO s.t.
6 Damiano Cunego SAECO + 2'02
7 Alexandre Vinokourov T-MOBILE s.t.
8 Bradley Mc Gee FDJEUX.COM s.t.
9 Denis Lunghi ALESSIO - BIANCHI s.t.
10 Gianni Faresin GEROLSTEINER s.t.

Gesamt:
1 Jan Ullrich T-MOBILE 20h42'59
2 Gilberto Simoni SAECO + 56
3 Axel Merckx LOTTO - DOMO + 1'30

Katalonien-Rundfahrt 2.Etappe:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 3h56'04
2 Francesco Casagrande LAMPRE s.t.
3 Pedro Arreitunandia CAFES BAQUE s.t.
4 Aitor Osa ILLES BALEARS - BANK SANTANDER s.t.
5 Denis Menchov ILLES BALEARS - BANK SANTANDER s.t.
...
32 Lance Armstrong US POSTAL SERVICE +1'52

3.Etappe:
1 Izidro Nozal LIBERTY SEGUROS 6h43'04
2 Roberto Heras LIBERTY SEGUROS s.t.
3 Carlos Sastre TEAM CSC s.t.
4 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
5 Joseba Beloki SAUNIER DUVAL s.t.
...
21 Lance Armstrong US POSTAL SERVICE +3'38

Gesamt:
1 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI 11h11'35
2 Izidro Nozal LIBERTY SEGUROS + 18
3 Roberto Heras LIBERTY SEGUROS s.t.
4 Manuel Beltran US POSTAL SERVICE + 31
5 Denis Menchov ILLES BALEARS - BANK SANTANDER + 37
6 Joseba Beloki SAUNIER DUVAL + 1'21
...
15 Lance Armstrong US POSTAL SERVICE + 5'12


„Wahnsinn“ hab ich gedacht als ich das gelesen habe. Diese Zeitungsleute setzen Jan jetzt schon wieder einem so großen Druck aus und sie scheinen ganz vergessen zu haben, dass es auch sein kann, dass Armstrong in Spanien nicht alles gibt. Jetzt machen sie Ullrich zum Tour-Sieger, drei Wochen bevor diese überhaupt begonnen hat. Die spinnen doch!
Man muss sich ehrlich fragen, ob es Sinn macht Erfolg zu haben, wenn man dann so gequält wird in der Presse!
Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 18:22, insgesamt 1-mal geändert.

RotRigo
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Beitrag: # 222884Beitrag RotRigo
15.3.2005 - 13:04

20.6.2004 (Suisse / Dauphinee) – Wenn sich Blätter zu wenden drohen:
Vorweg sollte ich vielleicht ein bischen von mir schreiben. Das ist in den letzten Tagen zu kurz gekommen, aber ich kann versichern, dass das eher ein gutes Zeichen ist. Es gibt nichts wichtigs zu berichten und mein Training läuft ganz gut. Die Vorbereitung für Freiburg ist weiterhin in vollem Gange und ich genieße diese ruhige, rennfreie Zeit ein bischen.
Jetzt aber zurück ins Renngeschehen: Drei Tage sind vergangen seit meinem letzten Aufschrieb und ich muss sagen es waren drei Ereignisreiche Tage. Das spiegeln auch die Zeitungsüberschriften, die ich gesammelt habe wieder:

18.6.: Ullrich der Barmherzige lässt Simoni gewinnen!
19.6.: Ulle schon schlapp?!
20.6.: Nix neues aus der Schweiz!


Man kann wunderbar erkennen wie die Presse-Jungs von Tag zu Tag ihre Meinung ändern. Am 17. war Jan noch ein Gott, am 18. barmherzig und am 19. schon wieder die Niete. Man, man, man ich könnte echt sauer werden! Was war passiert?
Nach dem fulminanten Etappensieg am 16.6. in Losone hatte Jan einen Tag später im letzten Anstieg erneut attackiert. Diesmal konnte ihm Simoni folgen und die zwei rasten gemeinsam zum Ziel ins Tal hinunter, wo Ullrich seinem Gegner im Sprint den Vortritt ließ und die beiden sich im Gesamtklassement entscheidend von der Konkurrenz absetzen konnten. Bis hierhin war für Radsport-Deutschland die Welt in Ordnung, zumal auch Armstrong in Spanien weiter hinterher fuhr.
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Doch dann kam der 18.6. und der Schlussanstieg nach Silvaplana. Simoni hatte zusammen mit dem Schweizer Alex Moos und dem Ukrainer Yaroslav Popovych attackiert, doch Jan blieb im Sattel sitzen. Er verlor bis zum Ziel 1’13 gegen Etappensieger Simoni und damit auch das Gelbe Trikot um 32’’. Für die Presse war Ullrich jetzt der große Verlierer, aber die Jungs haben wohl vergessen, dass heute am letzten Tag noch ein Einzelzeitfahren über 30 Kilomete ansteht! Ich bin mir sicher, dass er den Sieg noch retten kann, auch wenn er es meiner Meinung nach nicht müsste. Er will schließlich die Tour de France gewinnen, nicht die Tour de Suisse!
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Zu allem überfluss hatten die Medien am selben Tag dann aber auch noch einen einigermaßen wiedererstarkten Armstrong gesehen, der im spanischen Einzelzeitfahren Platz 7 belegte und jetzt auf einmal wieder Angst machte…
Vor den Abschlussetappen der beiden Rundfahrten führen Nozal und Simoni. Während der Spanier Nozal aber auf der Schlussetappe kaum noch was verlieren kann, wird sich Simoni extrem anstrengen müssen um Gelb zu halten!

Hier noch das Bild, dass die Tour de Suisse beherrscht: Simoni und Ullrich im Kampf um den Sieg.
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Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 18:22, insgesamt 2-mal geändert.

RotRigo
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Beitrag: # 222892Beitrag RotRigo
15.3.2005 - 13:47

20.6.2004 Teil 2 (Tour de Suisse) – Entscheidung in der Schweiz:
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Das abschließende Zeitfahren sollte heute bei der Tour de Suisse die Entscheidung herbeiführen. Jan Ullrich ging mit 32 Sekunden Rückstand auf Gilberto Simoni ins Rennen und ich saß natürlich live vor dem Fernseher. In Lugano war Ullrich-Wetter – wie eigentlich schon die gesamte Rundfahrt über – und Jan ging frohen Mutes ins Rennen. Die ersten Bestzeiten markierten Fabian Cancellara und Bradley McGee, aber als der Gesamtzweite kam war das alles egal. Schon an der Zwischenzeit bei Kilometer 17 und nach dem ansteigenden Teil des Zeitfahrens lag Ullrich 15 Sekunden vor dem bis dato führenden McGee. Er musste zwar nur 1 Sekunde und 7 Hundertstel pro Kilometer gegen Simoni gewinnen, aber er ging nicht auf Nummer sicher. Auch nicht als Simoni die Zwischenzeit erreichte und bereits 1’23 zurücklag (!!!). Für Ullrich kam jetzt die Kür. Auf dem Teilstück, dass ihm am besten liegen sollte – dem Flachstück – distanzierte er den Italiener erneut, schien aber gar nicht mehr volle Pulle zu fahren. Schließlich gewann er die Etappe mit 10 Sekunden Vorsprung vor McGee und nahm Simoni 2’02 ab – Anderthalb Minuten mehr als nötig gewesen wären!
Deutschland konnte wieder seinen Helden feiern und die Zeitungen dürfen sich morgen wohl dafür entschuldigen ihn zwei Tage zuvor schon fast totgesprochen zu haben. Das habt ihr nun davon!

Ergebnis Etappe:
1 Jan Ullrich T-MOBILE 34'33
2 Bradley Mc Gee FDJEUX.COM + 10
3 Tomasz Brozyna ACTION ATI + 42
4 Yaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 45
5 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE s.t.
6 Fabian Cancellara FASSA BORTOLO + 47
7 Alexandre Vinokourov T-MOBILE + 50
8 Andreas Klöden T-MOBILE s.t.
9 Alexandre Moos PHONAK HEARING SYSTEMS + 57
10 Rik Verbrugghe LOTTO - DOMO s.t.

Ergebnis Gesamt:
1 Jan Ullrich T-MOBILE 33h37'39
2 Gilberto Simoni SAECO + 1'30
3 Alexandre Vinokourov T-MOBILE s.t.
4 Alexandre Moos PHONAK HEARING SYSTEMS + 5'17
5 Stefano Garzelli VINI CALDIROLA + 5'29
6 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE + 6'01
7 Yaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO + 6'25
8 Damiano Cunego SAECO + 8'17
9 Franco Pellizotti ALESSIO - BIANCHI + 9'09
10 Nicolas Vogondy FDJEUX.COM + 9'13

Anzumerken bleibt, dass Ullrich eine bravuröse Leistung in der Schweiz gelungen ist und er sich bei der Tour de France sicher nicht verstecken braucht. Allerdings beginnt diese erst in ein paar Wochen und man wird sehen ob Jan die Form halten kann!
Weiterhin sieht man, dass auch Vinokourov schon in einer beachtlichen Form ist. Auch Frankreichs Hoffnungsträger Christophe Moreau hat sich in der Schweiz aus einem langen Tief zurückgemeldet. Mal sehen ob er in Frankreich vielleicht endlich wieder ein Zeichen setzen kann - den Franzosen wäre es zu wünschen!
Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 18:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 222897Beitrag RotRigo
15.3.2005 - 13:56

21.6.2004 (Katalonien-Rundfahrt) – Nozal obenauf!:
Ebenfalls gestern zu Ende gegangen ist das letzte Vorbereitungsrennen von Lance Armstrong. Der Amerikaner hat sich in Spanien wohl eher geschont und testete nur in den Zeitfahren seine Form. Dort konnte er auf jedenfall überzeugen, auch wenn es im Einzelzeitfahren mit 15’’ Rückstand auf Sieger Nozal nur zu Platz sieben gereicht hat.
Um den Sieg fuhren auf der HC-Rundfahrt ausschließlich Spanier, denn erst auf Platz sechs platzierte sich mit Denis Menchov der erste Russe. Nach hervorragenden Leistungen in den Bergen und zwei Etappensiegen ist Izidro Nozal der verdiente Sieger mit 42’’ Vorsrpung auf den Basken Iban Mayo, der seine Tour-Form unterstreichen konnte und sicher Ansprüche auf das Podium in Frankreich stellen kann. Platz drei im Gesamtklassement belegte Roberto Heras. Als Teamkollege von Nozal und mit einem Etappensieg ist auch er fit für die Tour!
Das bedeutendste Comeback in Katalonien aber feierte Joseba Beloki, der nach seinem Sturz bei der Tour 2003 in ein tiefes Loch gefallen war und so langsam wieder zurückkommt – Platz 5 mit 2’03 Rückstand lässt aufhorchen und auf mehr hoffen!

Gesamtergebnis:
1 Izidro Nozal LIBERTY SEGUROS 22h55'22
2 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 42
3 Roberto Heras LIBERTY SEGUROS + 1'30
4 Manuel Beltran US POSTAL SERVICE + 1'44
5 Joseba Beloki SAUNIER DUVAL + 2'03
6 Denis Menchov ILLES BALEARS - BANK SANTANDER + 3'43
7 Felix Cardenas CAFES BAQUE + 4'10
8 Pedro Arreitunandia CAFES BAQUE + 4'37
9 Michele Scarponi DOMINA VACANZE - ELITRON + 4'55
10 Francesco Casagrande LAMPRE + 5'42
...
15 Lance Armstrong US POSTAL SERVICE + 10'50

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Beitrag: # 223080Beitrag RotRigo
15.3.2005 - 21:01

24.6.2004 (Route du Sud) – Die alternative Tour-Vorbereitung des Tyler H.:
Den etwas softeren Weg der Tour-Vorbereitung wählte Tyler Hamilton. Der US-Amerikaner von LA-Pecol weiß noch immer nicht genau, ob er mit seinem Team bei der Tour de France überhaupt starten kann, trainiert allerdings trotzdem nur auf dieses Ziel hin. Er will seinen alten Teamkollegen Lance Armstrong schlagen und als dritter Amerikaner die Tour de France gewinnen. Dafür ging Tyler einen alternativen Weg. Er quälte sich nicht wie Armstrong, Ullrich, Mayo, Heras, Basso, Vinokourov und co bei den HC-Rundfahrten in Spanien, Frankreich oder der Schweiz sondern startete bei der Tour du Sud, einer Rundfahrt der dritten Kategorie. Die abschließende Bergetappe und auch die Gesamtwertung gewann er jeweils vor Richard Virenque, Nuno Ribeiro und Levi Leipheimer und war danach froh hier gestartet zu sein: „Ich glaube ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Hoffentlich hat Leblanc meine Leistungen zur Kenntnis genommen. Ich muss einfach zur Tour!“

Ergebnis:
1 Tyler Hamilton LA - PECOL 15h43'29
2 Richard Virenque QUICK STEP - DAVITAMON + 22
3 Nuno Ribeiro LA - PECOL + 47
4 Levi Leipheimer RABOBANK s.t.
5 Laurent Dufaux QUICK STEP - DAVITAMON + 52

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Beitrag: # 223087Beitrag RotRigo
15.3.2005 - 21:16

30.6.2004 (Nationale Meisterschaften) – Morgen ist es so weit – Freiburg ich komme!:
Während wir Deutschen erst Morgen unsere Landesmeisterschaften abhalten werden fanden diese in der restlichen Welt bereits in den letzten Tagen statt. Ich will nicht viel erzählen, sondern lieber schnell ins Bett gehen um Morgen früh voll da zu sein, wenn es um den Titel geht, deshalb jetzt hier nur schnell die Sieger und ein paar kurze Kommentare von mir:

Australien – Baden Cooke – wen wundert’s?
Belgien – Axel Merckx – hätte ich nicht gedacht, aber vllt kommt er ja doch nach dem Vater.
Dänemark – Jakob Piil – zurecht!
Estland – Erki Putsep – gab ja keine große Auswahl
Frankreich – Laurent Brochard – Frankreich und seine Altmeister, jaja…
Großbritannien – Julian Winn – Überraschung! Und das ohne Team!
Irland – Mark Scanlon – Wann kommt mal wieder ein Stephen Roche?
Italien – Eddy Mazzoleni – was war mit Bettini, Davide und co?
Kasachstan – Andrey Kashechkin – Vino verschenkt den Titel sehr gerne…
Litauen – Marius Sabaliauskas – wer sonst?
Luxemburg – Frank Schleck – da reift einer heran!
Niederlande – Maarten Den Bakker – Rabobank, war ja klar!
Norwegen – Thor Hushovd – Der beste Skandinavier! mal sehen was er bei der Tour reißen kann…
Österreich – Peter Luttenberger – wieder ein Oldie
Polen – Piotr Przidzial – Piotr wer?
Portugal – Sergio Paulinho – siehe Luxemburg
Russland – Denis Menchov – tolle Saison bisher
Schweden – Thomas Lövkvist – das nächste Super-Talent
Schweiz – Pierre Bourquenoud – Einer von RAGT?! Ohne scheiß?! Markus war dritter…
Slowenien – Tadej Valjavec – same procedure as every year
Spanien – Izidro Nozal – Der junge ist in Topform!
Ukraine – Serhiy Honchar – mal wieder Serhiy
USA – Floyd Landis – So belohnt man Armstrongs beste Helfer…

RotRigo
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Beitrag: # 223092Beitrag RotRigo
15.3.2005 - 21:40

offtopic:
Um hier mal ein bischen Leben von euch reinzubringen:
Gebt mal eure Tipps ab für die Deutschen Meisterschaften und sagt, was ihr so von den anderen Nationalen Meisterschaften haltet? Überraschungen?


Übrigens: Ich fahre am Samstag für eine Woche in den Ski-Urlaub (Sölden) und werde deshalb dann eine Pause einlegen... Ich hoffe, dass ich vorher die Tour de France-Vorschau online stellen kann...Dann mach ich vielleicht ein kleines Tippspiel zur Tour...
Zuletzt geändert von RotRigo am 15.3.2005 - 22:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Orfeus
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Beitrag: # 223101Beitrag Orfeus
15.3.2005 - 22:06

Ich denke Ullrich, Klöden und RotRigo sind Top Favoriten ;)

*Mik* [EISEL-FAN]
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Beitrag: # 223102Beitrag *Mik* [EISEL-FAN]
15.3.2005 - 22:13

Ich glaube fest an die Sensation von Rot Rigo...

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HansFuchs
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Beitrag: # 223135Beitrag HansFuchs
16.3.2005 - 7:45

Meiner Meinung nach dürfte es einen Zweikampf zwischen Ete und Hondo geben. RotRigo wird zwar lange Zeit in einer Spitzengruppe fahren, aber dann seinem Kapitän den Vortritt lassen. Schön, dass Luttenberger Ösi-Meister geworden ist. :D
#fragschusti

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José Miguel
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Beitrag: # 223139Beitrag José Miguel
16.3.2005 - 8:04

Ich tippe auf RotRigo und Hondo, vielleicht aber auch Ete, wer weiß.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

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Lance Armstrong Fan
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Beitrag: # 223202Beitrag Lance Armstrong Fan
16.3.2005 - 14:53

Es kommt ganz auf die Rennsituation an. Aber wenn am 2. Anstieg Rot die Chance bekommt bei einem eventuellen Angriff mitzugehen, dann halte ich ihn nicht für ungefährlich. Sollte es zu einem Massensprint kommen dann klar Ete.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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Alejandro_Valverde
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Beitrag: # 223244Beitrag Alejandro_Valverde
16.3.2005 - 17:29

Denke mal Ulle geht alleine und im sprint wird Hondo 2...
RotRigo macht einen starken 4. Platz :)

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 223329Beitrag Bettini_der_Beste
16.3.2005 - 20:58

Ich denk, dass RotRigo an einem Anstieg so 100-70km vor dem Ziel abhauen wird und dann knapp vor dem Ziel gewinnt. Ob Ete oder Hondo, kommt wohl auf die Tagesform an.

RotRigo
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Beitrag: # 223721Beitrag RotRigo
18.3.2005 - 12:34

Also ich hatte mir das Ergebnis für meine Story anders gewünscht, aber ein Bug im CyM 4 hat es leider verbockt.. schade. trotzdem viel spaß mit meinen deutschen Meisterschaften:

1.7.2004 (Deutsche Meisterschaften) – Der Tag X:
Jetzt war es so weit. Unser Team wollte heute unbedingt den deutschen Meister stellen und T-Mobile das Monopol damit wegnehmen. Dafür schickten wir neun Fahrer ins Rennen, von denen vor allem Danilo Hondo, Olaf Pollack und Fabian Wegmann große Chancen haben sollten. Aber auch ich wollte heute weit vorne landen! Die „Erlaubnis“ dafür erteilte mir Holczer bereits am Vorabend: „Rot darf sich morgen austoben!“, hieß es in der Fahrerbesprechung. Er schien mir zu vertrauen!
Als nach dreißig Kilometern die ersten Fahrer attackierten wurde ich etwas unruhig, aber Uwe Peschel rief mir früh dass es zu früh sei und ich blieb im Sattel sitzen.
Er hatte recht: Bei Kilometer 90 holten wir das Quartett um Robert Bartko schon wieder ein und das Rennen begann von vorn. So richtig!
An einem Anstieg etwa 80 Kilometer vor dem Ziel attackierten Jens Voigt, Jens Heppner und Steffen Wesemann. Das waren große Namen und ich wusste, was das hieß. Also sprang ich wie wild hinterher – mir folgte auch Patrick Sinkewitz.
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Als wir den Gipfel erreichten hatte Wesemann schon den Anschluß verloren und er fiel ins Feld zurück, doch die Abfahrt bedeutete auch für Voigt und Sinkewitz „Endstation“. Sie stürzten in einer engen Kurve, konnten aber im Feld weiterfahren.
Heppe und ich waren jetzt ganz alleine 20’’ vor dem Feld und mussten einsehen, dass es angesichts der Tempo-Arbeit von T-Mobile kaum Erfolgschancen für uns gab. Also ließen auch wir uns im nächsten Anstieg zurückfallen.
Das Feld bestand jetzt nur noch aus 16 Fahrern, darunter auch Markus Fothen, Danilo Hondo, Fabian Wegmann und ich.
Die nächste Attacke ritt Markus.
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In der Abfahrt nach dem letzten großen Berg (47 Km vor dem Ziel) versuchte er sich zu lösen und konnte bis unten prompt 37’’ herausfahren. Jetzt galt es durchzuhalten. Er war ein starker Zeitfahrer und das konnte sich jetzt bezahlt machen.
Doch dann kam Jan Ullrich. Der T-Mobile-Kapitän attackierte im Flachen, 31 Km vor dem Ziel. Ich versuchte mich an seine Fersen zu heften und wieder folgte mir dabei Patrick Sinkewitz. Alle gemeinsam erreichten wir Markus. Ich begrüßte ihn mit einem Klaps auf die Schulter und sagte: „Los Markus, die packen wir!“ Er grinste, schien aber nichts sagen zu können.
10 Kilometer hielt er noch mit, aber als von hinten Jörg Jaksche herankam und sofort Tempo bolzte musste Markus leider reißen lassen – schade!
Also reihte ich mich nun brav in den Kreisel ein und gab alles. Schnell merkte ich, dass Patrick stark am Keuchen war. Jan merkte es wohl auch, denn prompt gab er wieder richtig Gas. Patrick viel zurück, aber Jörg und ich konnten Anschluß halten.
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Dann begann das Finale. Der letzte Hügel war bezwungen und wir waren noch immer zu dritt an der Spitze. 1400 Meter vor dem Ziel lag Jaksche in Front und ich war an seinem Hinterrad. Jetzt kam Ullrich aus dem Windschatten. Er wollte die Entscheidung, aber wir hatten beide aufgepasst.
300 Meter vor dem Ziel lag nun ich vorn im Wind. Diesen taktischen Nachteil wollten die Beiden nutzen. Sie eröffnteten den Sprint und ich musste kontern. Ich konnte zwar dran bleiben, aber es reichte nicht mehr um beide zu überholen. Auf der Ziellinie wurde es sehr eng und ich guckte zur Seite:
Jan hatte gewonnen!
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Denkste! Sofort drehte ich mich zur Anzeigetafel um und traute meinen Augen kaum! Da stand „Rigo“ ganz oben! Ich hatte gewonnen?! Ich war deutscher Meister! Fassungslos rollte ich einige Meter, bis ich laut aufschrie und meine Arme nach oben riss. Sieg!
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Ergebnis:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 4h34'39
2 Jan Ullrich T-MOBILE s.t.
3 Jörg Jaksche TEAM CSC s.t.
4 Patrik Sinkewitz QUICK STEP - DAVITAMON + 30
5 Jens Heppner TEAM WIESENHOF + 3'01
6 Markus Fothen GEROLSTEINER s.t.
7 Andreas Klöden T-MOBILE s.t.
8 Enrico Poitschke TEAM WIESENHOF s.t.
9 Danilo Hondo GEROLSTEINER s.t.
10 Erik Zabel T-MOBILE s.t.


Ab morgen darf ich nun also im Trikot des deutschen Meisters meine Rennen bestreiten. Dabei hatte ich mich grade erst an das schöne Hellblau gewöhnt…Naja, man will ja nicht meckern!
Zuletzt geändert von RotRigo am 3.6.2008 - 18:19, insgesamt 1-mal geändert.

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