Ein vernichtendes Fazit nach der kampflosen Hergabe von Platz 1:
Bode Miller (157) – Froh war ich, dass das Team nicht mehr so stark von ihm abhängt. Sicher holt er immer noch konstant seine Punkte (Adelboden, Wengen), aber einen Slalom beendet er gar nicht mehr, womit sich die Kombination von selbst erledigt. Ohne ihn sähe es aber natürlich wesentlich schlimmer aus, mal schauen, was er Montag und Dienstag noch ausbessern kann.
Marlies Schild (81) – Semmering und Santa Caterina waren top, mit 81 Punkten kann ich mich bei meiner Draftposition nun auch wirklich nicht beklagen, die Alpinen bilden bei mir ein Traum-Duo. Nur hatte man sich vom Wochenende mehr erhofft: Platz 3 in Zagreb sehr gut, dann im Riesenslalom vom Winde verweht und im Slalom zu verhalten. Platz 7 ok, aber das Potential lange nicht ausgereizt.
Boerre Naess (0) – Erst ein Sprint, den er aber in der Quali vollkommen vermasselt hat. Brink „zum Glück“ auch noch ohne Punkt, aber mit Mae, Skjeldal oder Kjoelstad hätte man vielleicht mehr Spaß gehabt. Sei es drum, 5 Sprints gibt es noch, in Reit im Winkl bekommt Naess eine neue Chance.
Valentina Shevchenko (23) – Langsam aber sicher geht es aufwärts bei ihr. Zudem stehen noch ein paar Freistilrennen und Doppelverfolgungen an, die ihr entgegenkommen (leider auch Tchepalova). Optimismus ist da, dass sie es noch in die Top10 der Langläuferinnen schafft und dem Team einen wichtigen Beitrag im Kampf um Gold leistet.
Roar Ljoekelsoey (106) – Der zweitbeste Sportler im Team, aber irgendwie bin ich nicht ganz zufrieden…man wartet auf die Dominanz des letzten Jahres, wann setzt er endlich zur Siegesserie eines Ahonen an? Auch an Konstanz mangelt es ihm, streut immer mal wieder durchschnittliche Sprünge ein.
Mario Stecher (39) – Viel ist nicht passiert seit der letzten Bestandsaufnahme…ein einziger Wettbewerb, den er aber nach allen Regeln der Kunst versaubeutelt hat. War’s der Wind im Springen? Zumindest hält sich die Motivation bei ihm im Laufen mit schlechter Ausgangsposition in Grenzen, was die Formkurve 17-4-30-2-5-21-24 belegt. Sprints sind ohnehin nicht seine Sache, sieht man mal von den Seefeld-Ergebnissen ab (pro Sprint: Schanze streut nicht, contra Gundersen: Kollision mit Manninen).
Frode Andresen (43) – Von allen belächelt ob seiner Schießeinlagen, die eher die Fauna hinter dem Schießstand gefährden, hat er sich zum viertstärksten Athleten gemausert. 3x 2. im Sprint (wann kommt der 1.Sieg?) und heute endlich auch mit Punkten in der Verfolgung trotz 5 Strafrunden (eine Runde weniger wäre wohl auch wieder Richtung Podium gegangen). Wer kann ihm böse sein, wenn bei seinen Schnellfeuereinlagen mal was danebengeht?
Svetlana Ishmouratova (34) – Nach den tollen ersten 4 Saisonrennen kam von der Russin gar nichts mehr. Erst die sinkende Formkurve, dann eine Krankheit, nun wieder der mühsame Weg zurück zur alten Form, aber man verliert die Hoffnung nicht, dass sie auch mal wieder Punkte für das Team einstreichen kann.
Allgemein:
Ich plädiere dafür, keine Wettbewerbe mehr am Wochenende stattfinden zu lassen! Mit den 4 Wettbewerben unter der Woche (trotz zweier erfolgloser Einzel im Biathlon) konnte man 23 Punkte mit Schild und Andresen erkämpfen. Was bleibt dagegen an diesem Wochenende? Miller 0, Naess 0, Stecher 0, Ishmouratova 0, Shevchenko 2, Schild 4, Andresen 4, Ljoekelsoey 11 = 21 Punkte nach Adam Riese und damit weniger als unter der Woche (trotz 11:4 Wettkämpfen)…eine erschreckende Bilanz. Und möglicherweise verstärkt Bode Miller dies noch mit Super-G in Kitzbühel und Nachtslalom in Schladming (in Sestriere war es damals auch dunkel).
Die Führung ganz klar an Escartin abgegeben. Nachdem Putzer, Ahonen (trotz Krankheit wieder siegreich), Tchepalova gestern ausgiebig punkteten, und Fischer eine tolle Ausgangslage hatte, hielt sich der Schaden heute wider Erwarten in Grenzen: Ahonen mit dem schwächsten Saisonergebnis, Palander mit vermasseltem 2.Lauf, Fischer und auch Zubrilova nicht in der Lage Nutzen aus ihren Sprint-Plazierungen zu schlagen. Nur gegen Hammers Glück in der Windlotterie war dann doch nichts mehr zu machen…
Neben Escartin gibt es aber noch einen weiteren Sieger an diesem Wochenende: Kobelix freut sich über jeweils 24 Punkte von Paerson und Berger sowie 15 von Hanevold!