Team Seat-Argex auf dem langen Weg zum Ruhm

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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HansFuchs
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Beitrag: # 188366Beitrag HansFuchs
17.10.2004 - 18:02

An dieser Stelle möchte ich mal meinen "Kollegen" Steini loben, der DB-technisch viel Arbeit geleistet hat und es uns ermöglicht, mit seinem unglaublichen Steini-BestRealistic-AAR-Ergebnisse-System v1.01 (nich, Hansi ) eine realistische und spannende Tour de France zu präsentieren. Applaus!
Da freue ich mich durchaus. Schöner AAR.
#fragschusti

Artifex
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Beitrag: # 189372Beitrag Artifex
20.10.2004 - 16:14

Danke für die Blumen, Hansi. :)

Bald geht's los. Auch die erste Etappe ist gespielt, die Berichte folgen morgen/übermorgen oder am Wochenende. Lasst euch überraschen. :)

(Ja, ihr habt ja Recht. Diesen Stuss schreib ich nur, weil ich das Interview ausversehen doppelt gepostet habe.)
Zuletzt geändert von Artifex am 20.10.2004 - 16:22, insgesamt 2-mal geändert.

Artifex
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Beitrag: # 189373Beitrag Artifex
20.10.2004 - 16:14

2. Juli
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Der letzte Tag vor der Tour: Jens Voigt im Interview

Lüttich: Der Countdown läuft – nur noch einmal übernachten und die Tour de France 2004 beginnt. Für alle Mitwirkenden bedeuten diese Wochen natürlich Dauerstress. Das zählt natürlich auch für die Journalisten und für die Fahrer. Je eine Person beider Gruppen hat sich am Vormittag des 2. Julis die Zeit genommen für die L’Equipe ein Interview zu machen.

Der frischgebackene deutsche Meister Jens Voigt stand im Exklusiv-Interview den Tour-Reportern Jean-Pierre Reno und Marc Bernard Rede und Antwort.

L’Equipe: Herr Voigt, seit 23 Tagen stehen sie nun bei Seat-Argex unter Vertrag. Haben Sie sich mittlerweile gut eingelebt?
Jens Voigt: Ja, das ging sehr schnell. Das Verhalten der Fahrer und Verantwortlichen hier ist sehr professionell und deshalb gab es bisher auch noch keine Probleme.
L’E: Im Nachhinein: Denken Sie, die Entscheidung von CSC zu Seat-Argex zu gehen, war richtig?
J.V.: Ich möchte eigentlich gar nicht mehr soviel an CSC denken tun. Ich habe da schöne Monate verlebt und der Entschluss, das Team zu verlassen ist mir sehr schwergefallen, doch ich würde jetzt schon sagen, dass es ein guter Schritt war. Immerhin lief es bei Seat-Argex bisher sehr erfolgreich.
L’E: In der Tat! Sie feierten bei der Route du Sud zwei Tagessiege und gewannen dort Gesamt- sowie Bergwertung. Gestern kam dann der deutsche Meistertitel hinzu.
J.V.: Ja, ich will auch gar nicht erst leugnen, dass es den letzten Wochen sehr gut für mich gelaufen ist. Bei der Route du Sud hatte ich ein starkes Team hinter mir und die Konkurrenz hat hier und da natürlich auch ein bisschen geschwächelt. Aber auch das gestrige Rennen hat gezeigt, dass heutzutage bei solch engen Rennen einfach viel Glück dazugehört.
L’E: Gestern hatten sie eine Menge Glück. Sie wären auf der Zielgerade ja beinahe von Erik Zabel abgefangen worden!
J.V.: (lacht). Ja, das war wirklich verdammt eng. „Klödi“ und „Ete“ (Andreas Klöden und Erik Zabel, Anm. d. Red) sind gestern am Ende noch einmal ganz stark geworden. Fünfzig Meter mehr und er hätte das Ding gewonnen.
L’E: Aber am Ende reichte es ja für Sie. Was genau bedeutet Ihnen dieser Sieg?
J.V.: Ja, die deutsche Meisterschaft zu gewinnen, das erlebt man nicht alle Tage. (lacht) Nun kam hinzu, dass die Meisterschaft zwei Tage vor dem Tourstart war, deshalb sorgt so ein Sieg noch einmal für mehr Selbstvertrauen. Es tut mich natürlich auch mit Stolz erfüllen, dass ich bei der Tour de France, dem Medienspektakel schlechthin das Trikot des deutschen Meisters tragen darf.
L’E: Damit wären wir auch schon beim Thema – die Tour de France. Was versprechen Sie sich von den kommenden drei Wochen?
J.V.: Ein Etappensieg wäre natürlich große Klasse, ein großer Wunsch von mir ist auch immer noch, noch einmal das gelbe Trikot tragen zu dürfen, das ist ein wunderbares Gefühl. Allerdings ist es schwer jetzt schon zu prognostizieren… Man muss abwarten, wie sich die Dinge entwickeln.
L’E: Dennoch: Einen kleinen Tipp auf den Toursieger 2004?
J.V.: (lacht). Ich denke, dass es dieses Jahr wieder sehr eng wird. Am Liebsten soll natürlich Joseba (Beloki, Anm. d. Red) gewinnen, ein Sieg von Ulli (Jan Ullrich, Anm. d. Red) wäre auch ganz klasse. Dieses Jahr tut das aber viele weitere Konkurrenten geben: Iban Mayo schätze ich als sehr stark, dann natürlich Tyler Hamilton und mit Abstrichen vielleicht noch Roberto Heras. Der größte Favorit bleibt für mich jedoch Lance Armstrong, aber wie gesagt, es gibt dieses Jahr viele Fahrer, die Lance vom Thron stoßen wollen.
L’E: Vielen Dank für dieses Interview, Jens Voigt und viel Glück bei der Tour de France.
J.V.: Vielen Dank!

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Interview noch einen letzten kleinen Vorgeschmack liefern konnten. Ab morgen ist es dann aber endlich vorbei mit Vorberichten und Prognosen: während der nächsten drei Wochen zählt nur die Wahrheit. Welcher Fahrer ist der Stärkste. – Welcher Fahrer gewinnt die Tour de France 2004.

Elite
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Beitrag: # 189425Beitrag Elite
20.10.2004 - 19:02

Der ARR ist einfach weltklasse! Weiter so!

Artifex
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Beitrag: # 190014Beitrag Artifex
22.10.2004 - 22:11

2. Juli
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Der Tour-Check: Die Strecke


Die Vorbereitungen auf die Tour de France laufen auf Hochtouren, die Vorfreude steigt ins Unermessliche…! – nur noch ein einziger Tag bis zum Startschuss der 91. Ausgabe des größten Radrennens der Welt!

Auch wir, die Redakteure der L’Equipe, können es kaum erwarten, ehe die Tour 2004 beginnen kann. Deshalb möchten wir Ihnen, liebe Leser, die Strecke der Tour 2004 einmal näher vorstellen.
Dabei ist es für uns sehr erfreulich, dass sich mit Jean-René Bernaudeau jemand gefunden hat, der sich seine Brötchen als aktiver Radsportler und als Teamchef (Brioches La Boulangère) verdiente und uns seine Meinung kundtun wird.
Doch dazu einige Zeilen weiter unten mehr!
Nun wünsche ich ihnen viel Spaß bei der Zusammenfassung der Tour-Strecke 2004!

Ihr Bertrand Figuet
Chefredakteur der L’Equipe


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3390 Kilometer sind während dreiundzwanzig Tagen zu absolvieren! Drei Wochen lang gegen den Uhrzeigersinn einmal durch das schöne Frankreich. Viele Blicke auf die Landschaft werden die Fahrer jedoch mit Sicherheit nicht erhaschen können: für sie bedeuten die drei Wochen Arbeit, Arbeit, Arbeit!

Gestartet wird in der belgischen Stadt Lüttich, die Radsportlern aus einem anderen Rennen bekannt sein sollte: Jedes Jahr wieder startet und endet das Weltcup-Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich in der kleinen Stadt an der Meuse.
Zwei Tage halten sich die Fahrer noch in Belgien auf, dann führt der Streckenverlauf das Peloton auf die Straßen Nordfrankreichs.
Der Höhepunkt der ersten Woche ist das Mannschaftszeitfahren am fünften Tag, danach geht es immer weiter gen Westen in die Bretagne. Lediglich die beiden Etappen in der Bretagne, nach St. Brieuc und nach Quimper dürfte die Sprinter vor größere Anforderungen stellen. An den übrigen Tagen werden die Männer mit den schnellsten Beinen klar favorisiert.

Am Ruhetag steht den Fahrern eine Reise nach Limoges bevor: Die Tour de France kehrt nach jahrelanger Abstinenz wieder in das Zentralmassiv zurück. Drei schwierige Etappen warten auf das Peloton.
Für den 14. Juli, den französischen Nationalfeiertag, hat sich das Organisationskomitee etwas Besonderes ausgedacht: Über 237 Kilometer geht es über unzählige Hügel von Limoges nach Saint-Flour! Diese Etappe ist wie gemacht für französische Nationalhelden wie Richard Virenque oder Laurent Brochard.


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Jean-René Bernaudeau: Ich denke ebenfalls, dass die Etappe am 14. Juli sehr interessant sein wird. Sie ist wie geschaffen für die Bettini’s, Virenque’s, Brochard’s und wie sie alle heißen. Doch auch die Woche vorher dürfte sehr interessant werden. Ich denke, der Kampf ums grüne Trikot wird dieses Jahr sehr spannend sein und wir werden viele verschiedene Gewinner sehen!


Nach dem Zentralmassiv geht es endlich in die Berge. Am Freitag, den 17. Juli wartet mit dem Anstieg hinauf nach La Mongie bereits die erste schwere Prüfung auf die Klassementfahrer. Während die ersten hundert Kilometer am Freitag noch flach verlaufen, gleicht die Etappe vom Samstag einer Achterbahnfahrt. Die Etappe von Lannemezan hinauf auf das Plateau de Beille ist für viele Experten die Königsetappe der Tour 04: Insgesamt weist die Etappe sieben Bergwertungen auf, als krönender Abschluss gilt es, den Anstieg zum legendären Tourmalet zu bezwingen.

Die Strecke bietet den Fahrern jedoch auch „leichte“ Etappen. Zu diesen zählt auch die „Überbrückungsetappe“ zwischen Pyrenäen und Alpen, von Carcassonne nach Nîmes. Nach dem zweiten und letzten Ruhetag machen die Teamkapitäne wieder Ernst. Die Etappe nach Villard de Lans ist ebenfalls sehr schwierig und könnte dem einen oder anderen Favoriten das Genick brechen. Dennoch wirkt diese Etappe fast wie das „Warmfahren“, wenn man bedenkt, was am nächsten Tag folgt:

Für Mittwoch, den 21. Juli, haben die Streckenplaner das Highlight der Tour parat gelegt: ein 15km-langes Bergzeitfahren hinauf nach L’Alpe d’Huez, dem Mythos schlechthin. Viele Helden wurden dort geboren, viele Helden sind dort gefallen und auch dieses Jahr wird es wieder Gewinner und Verlierer geben - davon lebt dieser einzigartige Sport.

Jean-René Bernaudeau: Das Bergzeitfahren nach Alpe d’Huez ist ohne Frage einer der Leckerbissen der Tour. Ich freue mich ganz besonders darauf, die Stimmung ist einfach unglaublich dort oben, ein Traum für jeden Fahrer!
Ich hoffe nur, dass die Organisatoren es schaffen die Fans in Schacht zu halten. Das letzte was wir sehen wollen ist doch, dass ein Profi von einem Fan irgendwie behindert wird.


Am nächsten Tag wartet schon der nächste Brocken. Die Etappe nach Le Grand Bornand beinhaltet mit dem Col du Glandon und dem Col de la Madeleine die zwei höchsten Berge der Tour de France 2004. Außerdem ist dieses Teilstück die letzte Bergetappe der Tour; Fahrer, die sich nicht auf das Zeitfahren verlassen können oder möchten, sind hier gefordert!

Und damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt. Nach einer „Zwischenetappe“, die eher für Ausreißer geeignet ist, wird es für die Teamkapitäne am Samstag, den 24. Juli, nochmal richtig hart: Das Einzelzeitfahren rund um Besancon. 55 Kilometer gilt es Vollgas geben, um am Ende die beste Zeit zu haben; dabei muss man die Bedenken, dass die Fahrer bereits 3100 Kilometer in den Beinen haben!
Den Abschluss bildet dann der traditionelle Rundkurs auf dem Champs-Elysees in Paris. Zuvor sind jedoch hundert Kilometer auf dem Programm, die von den Fahrern allerdings immer locker angegangen werden. Erst sobald das Peloton die Hauptstadt Frankreichs erreicht, machen die Fahrer Ernst. Unter dem Jubel tausender Fans wird man höchstwahrscheinlich den letzten Massensprint der Tour 2004 erleben dürfen.

Jean-René Bernaudeau: Insgesamt ist die Topographie der Tour 04 sehr spannend. Es gibt vom Profil her einige sehr schwierige Bergetappen, dazu dann noch das Einzelzeitfahren in Besancon und schließlich die traditionelle Abschlussetappe in Paris: ein Erlebnis, dass eigentlich jeder Radsportprofi mindestens einmal in seiner Karriere erleben muss.
Das Publikum in Paris ist einfach unbeschreiblich! Alleine diese einzelne Etappe besitzt so eine lange Tradition und sorgt dafür, dass die Tour de France ihren ganz eigenen Charakter weiter behält.


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Wir hoffen, dass Ihnen unsere Informationen über den Streckenverlauf während der Tour helfen und dass Ihnen die nächsten drei Wochen sehr viel Spaß bereiten.


(Patrick Paquet)

Artifex
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Beitrag: # 190456Beitrag Artifex
24.10.2004 - 16:35

3. Juli
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Der Tour-Talk - Vorschau: Prolog in Lüttich

Endlich ist es soweit: Der dritte Juli 2004 ist da! Das Warten hat endlich ein Ende, denn heute beginnt die Tour de France 2004!
Und damit herzlich Willkommen meine Damen und Herren zur ersten Ausgabe des Tour-Talks. Mein Name ist Marcel Lapierre und ich werde während der nächsten drei Wochen unsere kleine Talkrunde moderieren. Wir bieten Ihnen die gesamten drei Wochen einen Vor- oder Rückblick auf das Geschehen des Tages. Dabei haben wir jeden Tag interessante Gäste geladen, die sicherlich aufschlussreiche und spannende Kommentare zu geben wissen.

Und damit wären wir auch gleich beim Punkt, denn heute darf ich zwei interessante Gäste begrüßen. Zum einen ist das Mario Aerts, der den Weg zu uns gefunden hat. Der Belgier ist noch aktiver Profi und fährt für T-Mobile – bei der Tour fehlt er allerdings verletzungsbedingt. Zu guter Letzt bin ich sehr froh, den Teamchef von CSC, Bjarne Riis begrüßen zu dürfen. In knapp vier Stunden geht „sein“ erster Fahrer an den Start, da ist es keine Selbstverständlichkeit, dass er die Zeit findet, bei der heutigen Ausgabe vom „Tour-Talk“ Gast zu sein.


Doch kommen wir am besten gleich zur Sache. Traditionsgemäß startet die Tour de France mit einem Prolog. Wie jedes Jahr ist auch das heutige Rennen durch die schöne Innenstadt Lüttichs ein wahres Spektakel für Zuschauer und Fans. Für die Fahrer ist es jedoch um die zehn Minuten Radfahren am Leistungslimit.
Mario, wer ist für Dich der heutige Favorit?

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Mario Aerts (Belgien), aktiver Radsportler (T-Mobile)
Ich rechne mit einem sehr engen Rennen. Das Favoritenfeld ist sehr weit gefächert, heutzutage gibt es sehr viele Fahrer, die im Zeitfahren stark genug sind, um die Favoriten zu überraschen. Zu diesen zählen natürlich auch Lance Armstrong, Jan Ullrich und Tyler Hamilton. Allerdings würde ich für das heutige Zeitfahren die Prologspezialisten favorisieren. Für Armstrong & Co. ist der Kurs durch die Stadt wahrscheinlich zu verwinkelt. Die brauchen lange und gerade Straßen, auf denen sie dann so richtig powern können und solche Straßen gibt es auf dem heutigen Kurs nicht.
Deshalb favorisiere ich den Australier Bradley McGee. Mein Geheimtipps sind Fabian Cancellara und Jens Voigt. Der Schweizer ist noch sehr jung und könnte genauso wie Voigt, der sich in den letzten Jahren im Zeitfahren stark verbessert hat und sich zurzeit ja auf einem Höhenflug befindet, für einen Überraschungserfolg sorgen.


Eine interessante Ansicht. Du hast ja auf jeden Fall damit Recht, dass es viele Kurven und eher wenige Geraden gibt. Solche Geraden benötigt ja ein Fahrer wie Jan Ullrich, der ja einen unglaublich hohen Gang tritt, um ordentlich in Schwung zu kommen. Ob Lance Armstrong mit seinem Staccato-Stil weiter vorne landen wird, heute schon Sekunden gut machen kann, bleibt abzuwarten.
Bjarne, was denkst du über das heutige Einzelzeitfahren? Wer sind deine Favoriten?

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Bjarne Riis, Teamchef Team CSC
Die wichtigsten Namen hat der Mario eben schon genannt. Größter Favorit ist auch für mich Bradley McGee, dann schätze ich die Spanier Oscar Pereiro und Jose Ivan Gutierrez noch recht stark ein. Die sind immer für eine Überraschung gut.
Dann natürlich Lance Armstrong, wie ich ihn kennen wird er darauf brennen, die Tour zum sechsten Mal zu gewinnen und damit Geschichte zu schreiben. Bei diesem Vorhaben will Lance natürlich nichts dem Zufall überlassen und wird deshalb auch heute Vollgas geben. Jan Ullrich und Tyler Hamilton sind dabei seine stärksten Widersacher. Für Heras wird es um Schadensbegrenzung gehen. Iban Mayo und auch unser Kapitän Ivan Basso müssen beweisen, dass sie über den Winter sich im Zeitfahren verbessert haben.
Gespannt bin ich auch die Leistung von Joseba Beloki…, ob er nach seiner langen Abstinenz auch im Zeitfahren sofort wieder an alte Leistungen anknüpfen kann.


Vielen Dank, auch an dich Bjarne.
Leider ist die Sendezeit von Tour-Talk sehr begrenzt, deshalb bedanke ich mich jetzt bei meinen Gästen und wir geben an die Kollegen der Nachrichten ab. Vorher wünsche ich Ihnen, liebe Zuschauer, vorab viel Spaß beim Auftakt der Tour de France 2004. Und vergessen sie nicht: Um 19:30 Uhr heiße ich Sie wieder willkommen. Dann möchte ich – erneut mit einigen Gästen - das Geschehen des Tages ein wenig aufarbeiten. Bis dahin: Auf Wiedersehen!

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HansFuchs
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Beitrag: # 190461Beitrag HansFuchs
24.10.2004 - 16:47

Klasse AAR. Auf dem Weg zur Monatsauszeichnung...
#fragschusti

Lifetec
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Beitrag: # 190590Beitrag Lifetec
24.10.2004 - 21:58

Weiterhin klasse, weiter so! :D

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Dani
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Beitrag: # 190723Beitrag Dani
25.10.2004 - 15:49

Der Hammer AAR schlechthin ich freu mich auf die Tour.
R.I.P. Andi Matzbacher

Steini
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Beitrag: # 190832Beitrag Steini
25.10.2004 - 20:40

K.M. = Karsten Migels
U.J. = Ulli Jansch

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K.M. Salut,
U.J. et bonjour!
K.M. Ulli Jansch und Karsten Migels heißen Sie herzlich Willkommen zur Übertragung der 91. Ausgabe der Tour de France.
U.J. Lange haben wir uns gedulden müssen, bis es wieder soweit war, doch nun hat das Warten ein Ende. 23 Tage lang wird die Frankreich Rundfahrt dauern. Währenddessen gilt es 3390 schwere Kilometer zurückzulegen.
K.M. Im Laufe der Sendung werden wir versuchen Ihnen einige Eckdaten näher zu bringen.
U.J. Sie können nun die ersten Live-Bilder sehen. Gezeigt wird uns gerade José Enrique Gutierrez vom Schweizer Phonak Team. Der Spanier könnte im Endresultat des Prologs bei einer guten Fahrt durchaus unter den besten 25 zu finden sein.
K.M. Nun sehen Sie einen Fahrer von Illes Baleares bei der Zieleinfahrt. Den Startzeiten zufolge muss es sich hierbei um den Erfurter Daniel Becke handeln. -
Genau das bestätigt uns die Einblendung. Leider ist die Bestzeit von Oscar Pereiro schon abgelaufen für den 26-järhigen.

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U.J. 31 Sekunden Rückstand auf den Spanier. Da hatten wir uns doch ein wenig mehr erwartet.
K.M. Oh hoh. Wer pirscht sich denn da im Hintergrund schon heran ? Das ist Bobby Julich vom dänischen CSC Team.
U.J. Doch auch er wird an der Bestzeit von Pereiro scheitern. Er müsste in einer Sekunde im Ziel sein, und hat noch 200 Meter vor sich.
K.M. Der Phonakler Pereiro scheint da eine gute Zeit auf den Asphalt gezaubert zu haben. 13 Sekunden nehmen einem Bobby Julich nicht viele auf dieser Welt ab.

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U.J. Obwohl gleich die nächsten Sieganwärter das Ziel ansteuern, wollen wir uns kurz dem bisherigen Rennverlauf widmen.
K.M. Um 16:10 eröffnete Francesco Secchiari die Tour de France. Die von ihm aufgestellte Bestzeit hatte allerdings nicht lange Bestand.
U.J. Momentan wird der Italiener bei uns auf dem Monitor sogar als letzter im Ziel aufgeführt.
K.M. Den aktuellen Führenden haben wir bereits angesprochen. Ebenfalls schon gestartet ist der Teamkollege von Roberto Heras, Isidro Nozal, der momentan auf Platz sieben rangiert.
U.J. Auf Rang zwei verweilt zur Zeit der Franzose Sylvain Chavanel. Eine Sekunde langsamer auf der 6,1 Kilometer langen Strecke war Jan Hruska.
K.M. Vierter ist Viatcheslav Ekimov, der 38-jährige Zeitfahrspezialist aus dem US Postal Team. Dahinter als fünfter ist Christian Vandelvelde platziert. Auf Platz sechs befindet sich mit Sandy Casar der zweite Franzose, nach Sylvain Chavanel.
U.J. Die weiteren Plätze belegen der junge Russe Vladimir Karpets, Danilo Hondo und Manuel Beltran.
K.M. Ebenfalls schon im Ziel sind die Deutschen Rolf Aldag, Bert Grabsch und Erik Zabel. Alle drei können am Schluss etwas auf Platz 100 erwartet werden, was insbesondere für Bert Grabsch, der sich Chancen auf eine Top 20 Platzierung ausgemalt hat, eine Enttäuschung sein wird. In der selben Region wird auch Rene Haselbacher vermutlich landen.
U.J. Mit Martin Elmiger hat auch schon ein Schweizer das Ziel erreicht. Er liegt momentan auf Position 26.

K.M. Genug vom Geschehenen. Konzentrieren wir uns lieber auf die aktuellen Bilder.
U.J. Floyd Landis passiert soeben die Zwischenzeitmarke, bei der sein Rückstand bereits 17 Sekunden beträgt. Das ist überraschend viel an Boden, den er da verloren hat.
K.M. Bei der Gelegenheit werfen wir doch einmal einen Blick auf die Starter des US Postal Team bei dieser Tour.

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Der Kapitän des Teams ist, wie könnte es auch anders sein, der fünfmalige Tour de France Sieger Lance Armstrong. An seiner Seite befinden sich mit José Azevedo, Manuel Beltan, José Luis Rubiera und Floyd Landis vier hervorragende Kletterer, die alle für eine Top 20 Platzierung im Gesamtklassement gut wären. Mit von der Partie ist natürlich auch Armstrongs engster Freund, George Hincapie. Außerdem im Team sind der schon im Laufe der Sendung erwähnte Viatcheslav Ekimov, sowie Benjamin Noval, den der Texaner unbedingt im Team haben wollte. Abgerundet wird das Aufgebot von Pavel Padrnos, der im flachen Gelände und beim Mannschaftszeitfahren seinen Dienst erweisen soll.

U.J. Ein wirklich starkes Team, dass Lance Armstrong da um sich hat. Landis befindet sich in der Zwischenzeit schon in Zielnähe. Die Bestzeit, die immer noch Oscar Pereiro hält, ist aber schon längst abgelaufen.
K.M. Daher schneidet die Regie auch gleich auf Robbie McEwen um. Er ist der Titelverteidiger des grünen Trikots und auch dieses Jahr ein ganz heißer Anwärter auf den Gewinn der „Sprinterkrone.“ Zur Zwischenzeit hat er schon 34 Sekunden verloren. Damit wird es schwer für den Australier in den nächsten Tagen das gelbe Trikot zu erobern.

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U.J. In wenigen Minuten wird für Jens Voigt die Tour de France eröffnet sein. Daher werfen wir nun einen etwas genaueren Blick auf die Strecke.

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Wie bereits an anderer Stelle erwähnt erstreckt sich der Prolog über 6,1 Kilometer durch die Innenstadt von Lüttich. Gestartet wird in der Avenue Rogier, der längsten Straße im gesamten Verlauf dieses Zeitfahrens. Einige heikle Kurven gilt es absolvieren, bis man sich über die Rue Leopold und dem Boulevard de la Saubiniere auf die Zielgerade auf dem Boulevard d’Avroy befindet, welcher etwas 600 Meter lang ist. Fahrer mit einem guten Antritt müsste dieser Kurs entgegenkommen, da nach den Kurven immer wieder eine gute Beschleunigung gefragt ist. Daher kommt dieser Prolog eher Lance Armstrong, als seinem großen Rivalen entgegen. Doch auch Iban Mayo könnte ein solcher Verlauf eher, als ein wenig kurvenreicher Prolog liegen.

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K.M. Hier zusätzlich noch das Höhenprofil, um Ihnen die Strecke noch besser zu veranschaulichen. Nach etwa drei Kilometer wird die erste und einzigste Zwischenzeit genommen. Dort wird man erste Schlüsse ziehen können, wer Chancen auf den Sieg des Prologs hat.

U.J. Schön, die Regie zeigt uns Jens Voigt. In wenigen Sekunden geht es für ihn los.
K.M. Trois, deux, un… Auf geht’s Jens! Wünschen wir ihm eine gute Fahrt und vor allem keinen Sturz bei diesem anspruchsvollen Parcours.

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U.J. Ärgerlich, dass wir Jens nicht länger im Bild haben. Stattdessen sehen wir Robbie McEwen bei der Zieleinfahrt. Die Zeit läuft und läuft. Schließlich stoppt die Uhr bei 45 Sekunden Rückstand. Viel Bedeutung ließ er diesem Zeitfahren offensichtlich nicht zukommen.
K.M. Wieder befinden wir uns am Start. Die Französischen Kollegen haben es heute offenbar sehr eilig. Der zweiplatzierte der Zeitfahrweltmeisterschaften, Michael Rogers geht soeben von der Rampe. Er zählt auf jeden Fall zum ganz engen Favoritenkreis auf den Prologsieg. Sie sehen die weiteren Favoriten auf den Sieg am heutigen Tag eingeblendet. Nebenstehend die Startzeit der einzelnen Fahrer.

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U.J. Der Gewinner des Bergtrikots beim Giro d’Italia 2004 Fabian Wegmann wird auch gleich starten. Für Jörg Jaksche vom CSC Team beginnt die Tour in etwas mehr als drei Minuten. Allen Schweizer Zuschauern sei gesagt, dass vor Fabian Cancellara noch fünf Fahrer starten werden. Daher verabschieden wir uns für einen Augenblick in die Werbung.

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K.M. Während Sie die Verbraucherinformationen genießen konnten, geschah hier in Lüttich nichts nennenswertes. Allerdings erwarten wir Jens Voigt nun an der Zwischenzeit.

U.J. Leider wird er uns nicht gezeigt. Stattdessen dürfen wir nun Fabian Cancellara zusehen, wie er Fahrt aufnimmt und mit etwas mehr als 50 km/h die Avenue Rogier hinter sich lässt.
Derweil muss Voigt schon die Zwischenzeitmarke passiert haben, denn er wird dort aktuell als zweiter mit drei Sekunden Rückstand auf Oscar Pereiro aufgeführt. Hoffentlich kann der neue Deutsche Meister dieses Tempo halten.
U.J. Hier sehen Sie Andres Klöden bei den letzten Einstellungen am Rad. Für ihn wird es gleich ernst. Noch ein kleiner Schluck aus der Getränkeflasche, während wir uns dem T-Mobile Tour Aufgebot widmen.

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Der gebürtige Rostocker, Jan Ullrich, ist beim Bonner Rennstall natürlich der unangefochtene Kapitän. In den Bergen muss er mit der Unterstützung von Guiseppe Guerini, Matthias Kessler und Andres Klöden auskommen. Ob ihm der Kolumbianer Santiago Botero eine Hilfe sein wird, bleibt abzuwarten.
Auf den Flachetappe möchte T-Mobile die Karte Erik Zabel ausspielen. Der Italiener Daniele Nardello, sowie Rolf Aldag, der insbesondere beim Mannschaftszeitfahren als wichtiger Mann gilt, werden Zabel dort unterstützen. Der letzte der neun Starter für das Team ist der Russe Sergei Ivanov. Er bekam den Vorzug vor Cadel Evans, der laut Walter Godefroot nicht genug Erfahrung für eine große Rundfahrt mitbringen würde, was bei den Medien auf große Kritik stieß. Besonders schmerzlich wird man bei T-Mobile natürlich den Vorjahres Vierten Alexandre Vinokourov und den ehemaligen Giro-Sieger Paolo Savoldelli vermissen.

K.M. Entschuldigung Ulli, dass ich dich unterbreche, aber Voigt nähert sich dem Ziel.
U.J. Gerne, Karsten.
K.M. Das sieht mir nach einer ganz engen Kiste aus. Noch etwa 300 Meter hat Jens zu absolvieren und 26 Sekunden bleiben ihm.
U.J. Auf geht’s Jens. Gib Gas! Man verzeihe mir die parteiische Berichterstattung, doch mit dem Sympathischen Jens Voigt lässt es sich sehr gut mitfiebern.
K.M. Die Uhr läuft runter. Neun Sekunden bei hundert Metern. Reicht das Ulli ?
U.J. Gleich werden wir’s wissen. Jedenfalls legt Voigt noch mal alles rein.
K.M. Vier, drei, die Ziellinie ist in Reichweite.
U.J. Was sagt die Uhr ?
K.M. Wow! 16 Hundertstel Vorpsprung für Jens. Das zeigt uns, dass er auf dem letzten Abschnitt sehr schnell gewesen sein muss. Über drei Sekunde hat er im Zweikampf mit Pereiro gut gemacht.
U.J. Damit ist der Spanier vorerst von der Führungsposition befreit. Karsten, was meinst du: Kann Jens heute womöglich für eine Überraschung sorgen ?
K.M. Ein Platz unter den besten zehn muss ihm nach dieser Fahrt fast zutrauen. Von einem Platz auf dem Stockerl traue ich mich aber noch nicht zu sprechen.

K.M. Der Herr im Trikot des aktuellen Zeitfahrweltmeisters: Michael Rogers,

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U.J. Er kommt gleich zur Zwischenzeitmarke.
K.M. Das sieht mir eigentlich eher nach der Zielpassage aus. Ja, das ist sie.
U.J. Da hast du offensichtlich recht. Bei der Zwischenzeit, die auf unserem Monitor ersichtlich ist, wird er allerdings nicht angezeigt.
K.M. Nun wird uns die Zeit eingeblendet und der Australier liegt ganz ausgezeichnet.
U.J. Wird Voigt seine Führung etwa sofort wieder los ?
K.M. Ja, so ist es. Michael Rogers übernimmt die Führung. Ein wenig schade natürlich für Jens Voigt. Doch wenn Rogers nur unmittelbar schneller ist, dann muss der Deutsche eine Bombenfahrt hinter sich haben.
U.J. Im Ziel erscheint Rogers nun auf unserem Monitor.
K.M. Wir werden in den nächsten Minuten nachprüfen, warum keine Zwischenzeit von ihm bekannt ist.

U.J. Erneut haben wir eine Zwischenzeit nicht Live im Bild verfolgen können.

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K.M. Das bedeutet, dass Cancellara bereits bei der Zwischenzeit fünf Sekunden schneller als Jens Voigt ist.
U.J. Ich möchte dich aber an die schnell absolvierten letzten drei Kilometer von Jens erinnern. Dieser Vorsprung kann ganz schnell weg sein.
K.M. Fabian Cancellara ist und bleibt aber zumindest bei einem Prolog der bessere Zeitfahrer als Jens Voigt.
U.J. In spätestens drei Minuten werden wir mehr wissen.
K.M. Um mal wieder ein paar interessante Daten mit ins Spiel zu bringen: Der Gewinner des Prologs erhält genau 3310 €. Preisgelder werden bis zum 25. Platz ausgegeben. Dieser wird allerdings nur noch mit 63,50 € entlohnt. Außerdem bekommt der Tagessieger 15 Sprintpunkte gutgeschrieben. Als zehnter bekommt man gerade noch einen Sprintpunkt gut geschrieben. Das Bergtrikot wird morgen natürlich noch nicht getragen, denn bei dem heutigen Zeitfahren gibt es keinerlei Bergpunkte zu gewinnen.

U.J. Vielen Dank für die Infos. Allerdings müssen wir uns wieder dem Renngeschehen zuwenden, denn für Fabian Cancellara ist die Ziellinie schon in Sichtweite.
K.M. Rogers kann er auf keinen Fall schlagen. Ich glaube auch, dass er Voigt nicht packt. Der Weg für den Fahrer des Fassa Bortolo Teams bis zur Zeitmessung müsste zu weit sein.
U.J. Nein! Das reicht für Cancellara! Sogar klar und deutlich. Er konnte die fünf Sekunden Vorsprung auf Voigt von der Zwischenzeit halten. Damit hat er im Ziel zwei Sekunden Vorsprung gegenüber Rogers.
K.M. Offenbar sollte ich meine Brille putzen. Da hab ich mich ja völlig verguckt. Dennoch: Glückwunsch an den Schweizer zu dieser herausragenden Leistung.
U.J. Da nun wieder ein paar ruhigere Minuten folgen sollten, möchte ich mich etwas dem Aussehen der 91. Tour de France widmen: Insgesamt verläuft die Tour de France im Jahre 2004 über 3.390 Kilometer. Dabei werden die 20 Etappen, der Prolog ausgenommen, wie folgt unterteilt: Zum Einen gibt es elf Flachetappen, zum Anderen werden 6 Bergetappen ausgetragen, darunter drei Bergankünfte, von denen die Etappe von Lannemezan nach Plateau de Beille die wohl schwerste ist. Nicht zu vergessen natürlich das Bergzeitfahren hinauf nach Alpe d’Huez, an dem in den letzten Tagen vermehrt Kritik ausgeübt wurde, aufgrund der Gefahren, die der Menschenauflauf in sich bürgt. Auf diese Etappe und deren Probleme werden wir ein anderes Mal genauer eingehen. Außerdem werden 2 Einzelzeitfahren, sowie ein Mannschaftszeitfahren ausgetragen.
Natürlich werden im Verlauf der nächsten 23 Tage auf zwei Ruhetage anstehen. Der Name hört sich aber für die Fahrer wesentlich angenehmer an, als er tatsächlich ist. Doch auch dazu bei Gelegenheit mehr.
K.M. Im Übrigen werden heuer mit Waterloo, Cambrai, Chartres, Lamballe, Saint-Léonard-de-Noblat, Guéret und Annemasse sieben neue Etappenorte angesteuert. Damit wissen Sie nun im groben, was Sie bis zum 25 Juli zu erwarten haben.

Während in der Zwischenzeit Andres Klöden von der Rampe gegangen ist, hat Jörg Jaksche das Ziel erreicht. Aktuell ist er siebter, was zu einem Top 20 Platz am Ende reichen könnte, und den Deutschen ganz sicher zufrieden stimmen sollte.
U.J. Auf jeden Fall. Es sei gesagt, dass in 10 Minuten mit Uwe Peschel ein nächster Deutscher an den Start geht.
K.M. Daher legen wir noch mal eine kurze Werbeunterbrechung ein, um danach keine Pausen mehr einlegen zu müssen. Bis gleich.


PS: Morgen Nachmittag folgt die Fortsetzung.
Zuletzt geändert von Steini am 5.8.2005 - 18:41, insgesamt 1-mal geändert.

Steini
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Beitrag: # 190962Beitrag Steini
26.10.2004 - 14:52

U.J. So, gerade noch rechtzeitig zur Zielankunft von Andreas Klöden sind wir wieder zurück.
K.M. Und er liegt hervorragend in der Zeit. Reicht das für die Top Ten ?
U.J. Nein, ganz knapp nicht. Obwohl er nur zwei Sekunden langsamer als Jörg Jaksche war, ist er gleich 5 Ränge weiter hinten zu finden. Dennoch ist das eine akzeptable Leistung vom T-Mobile Profi.

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K.M. Schön, dass wir ihn auch mal ins Bild bekommen. Das ist José Azevedo, Armstrong’s Edelhelfer, der für Roberto zu amerikanischen US Postal Rennstal geholt wirde.
U.J. Der Spanier ist überraschend schnell unterwegs. Auch wenn die Zeit von Cancellara bereits vorbei ist, kann es noch für eine gute Platzierung reichen.
K.M. Die Sekunden verrinnen. 19.! Damit müsst er zufrieden sein, denn als großer Zeitfahrer ist Azevedo nicht bekannt.
U.J. Der Vorjahreszweite in der Sprintwertung, Baden Cooke befindet sich auch schon auf der Strecke. Ihm wäre eine Platzierung im Bereich von Azevedo allemal zuzutrauen.
K.M. Michael Boogerd am Start. Den werden wir im Laufe der nächsten Tage sicherlich das eine oder andere Mal in einer Ausreissergruppe finden. Er ist einfach prädestiniert dafür eine Etappe mit seiner Antrittsschnelligkeit und seiner Erfahrung zu gewinnen.

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U.J. Auf den Niederländer dürfen wir gespannt sein, da hast du recht. Wen siehst du denn als Kapitän bei Rabobank ?
K.M. Aufgrund des Nichstartens von Oscar Freire ist das erste große Ass des Rennstalls schon mal nicht am Start. Mit Levi Leipheimer haben sie aber einen sehr kompletten Fahrer, der sowohl das Bergfahren, als auch das Zeitfahren gut beherrscht. Daher müsste der Amerikaner die Position des Kapitäns inne haben. Denkbar wäre allerdings auch eine Doppelspitze mit dem dänischen Kletterspezialisten Mickael Rasmussen, der allerdings im Kampf gegen die Uhr deutliche Defizite aufweist.
U.J. Was ist nun los ?
K.M. Ich würde sagen Bildausfall in Lüttich. Das ist natürlich bitter.
U.J. Liebe Zuschauer, wie Sie sehen, sehen sie nichts. Wir bitten diese Störung, die voraussichtlich nur vorübergehend auftritt zu entschuldigen. Eurosport hat darauf keinerlei Einfluss.
K.M. Hoffen wir, dass die Kollegen das Problem schnell lösen können.
U.J. Eine unverzügliche Behebung ist offensichtlich nicht möglich.
K.M. Bevor Sie nun vor einem schwarzen Bildschirm sitzen, legen wir nochmals eine Werbepause ein, die wir dieses Mal allerdings ungeplant kommt.

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U.J. Willkommen zurück verehrte Zuseher. Offensichtlich sind die Probleme mittlerweile behoben worden, sodass wir unsere normale Übertragung ab sofort fortsetzen können.
K.M. Leider haben wir dadurch den Start von Uwe Peschel nicht miterleben können. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir ihn im Laufe der 6,1 Kilometer Fahrt noch zu Gesicht bekommen.
U.J. Stattdessen sehen wir nun den Startenden José Ivan Gutierrez Palacios vom Spanischen Illes Balears Team, für das, wie eingangs bereits erwähnt auch der Erfurter Daniel Becke seine Rennen bestreitet.

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K.M. Gutierrez ist auch einer, den man sich heute unter den Top Ten vorstellen könnte.
U.J. Ebenfalls verpasst haben wir im übrigen den Bergtrikot-Dauerabonnenten Richard Virenque. Der Franzose lag bei der Zwischenzeit 11 Sekunden hinter dem Spitzenreiter Cancellara zurück.
K.M. Verwunderlich, dass uns nicht zumindest die Zwischenzeitnahme von der französischen Regie präsentiert wurde. Sei’s drum. Denn mit Carlos Sastre startet gleich ein Kandidat für eine Top 15 Platzierung im Gesamtklassement.
U.J. Links im Bild können sie weiterhin das Live-Bild verfolgen, doch wird widmen uns nun der folgenden Eurosport Einblendung:
K.M. Während sich Haimar Zubeldia gleich auf die Strecke beginnt, müssen insbesondere die vier großen Favoriten auf den Toursieg noch ein wenig im Startbereich ausharren.
U.J. Gemeint sind damit Lance Armstrong, der zum sechsten Mal in Folge die Frankreich Rundfahrt gewinnen könnte, Jan Ullrich, dessen Ziel es sein wird, die Tour de France zum zweiten Mal in seiner Karriere zu gewinnen, und nebenbei Lance Armstrong zu schlagen. Außerdem waren damit Iban Mayo, der sich im Vorfeld dieser Rundfahrt glänzend in Form zeigte, und der Amerikaner Tyler Hamilton, ein Ex-Teamkollege von Armstrong.

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K.M. Eben schon erwähnt, nun wird es für ihn ernst: Haimar Zubeldia, vom rein baskischen Team Euskaltel-Eusakdi, dem auch Iban Mayo angehört.
U.J. Was erwartest du dir von Haimar Zubeldia bei dieser Tour de France, Karsten ?

K.M. Ich bezweifle, dass er die Leistung vom Vorjahr wiederholen kann. Die bisherigen Saisonergebnisse fielen eher bescheiden aus. Vielleicht hat er auch nur gepokert, und er überrascht uns hier mit der Form seines Lebens. Realistisch erscheint mir allerdings eher ein Platz unter den besten fünfzehn in der Gesamtwertung am Ende der Tour.
U.J. Uwe „Akki“ Peschel, meine Damen und Herren. Ich glaube er ist etwa im Bereich von Sylvain Chavanel und Jan Hruska.

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K.M. Die Zeit von Jens Voigt ist gerade abgelaufen.
U.J. Das war knapp! Nur 32 Hundertstel vor Hruska ins Ziel gekommen. Das heißt, er hat sich genau da eingeordnet, wo ich ihn vermutet hatte.

K.M. Gleich rückt der nächste schnelle Mann heran. Gutierrez Palacios.
U.J. Sollte das eben die 100 Meter Marke gewesen sein, dann wird er sich wohl im Bereich von Ekimov einordnen.
K.M. Oder er verdrängt sogar Akki Peschel, was natürlich schade wäre.
U.J. So passiert. Einen Bruchteil von einer Sekunde ist der Spanier schneller als der Deutsche Routinier.
K.M. Ärgerlich für Peschel. Aber das ist Radsport, wie wir ihn sehen wollen.
U.J. Und es geht weiterhin Schlag auf Schlag. Carlos Sastre befindet sich in Zielnähe.
K.M. Die Zeit läuft ihm ein wenig davon…
U.J. …was allerdings auch nicht anders zu erwarten war. Der Spanier ist nicht gerade als Zeitfahrer bekannt. Sein Ziel wird wohl sein, möglichst weniger als 30 Sekunden auf den Tagessieger zu verlieren.
K.M. Das müsste ihm gelingen. Nur noch wenige Meter. 20, 21,… 22 Sekunden Rückstand für Sastre. Damit lässt es sich leben.

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U.J. Nun bekommen wir auch mal wieder Bilder vom Start. Der drittplatzierte des diesjährigen Giro d’Italia’s, Gilberto Simoni befindet sich am Start. Dieses Jahr spuckte er nicht ganz so große Töne in Richtung Armstrong, wie dies vergangenes Jahr der Fall war.
K.M. Ist er womöglich selbst nicht überzeugt von seiner Form ?
U.J. Links im Bild können Sie die Zielankunft vom nächsten Spanier mitverfolgen. Hierbei handelt es sich um Aitor Gonzalez Jimenez, zu Diensten des italienischen Rennstalls Fassa Bortolo.

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K.M. Ohoh! Gonzalez schlägt sich erstaunlich gut. Findet er vielleicht zur Form vergangener Tage zurück ?
U.J. Das ist an diesem Prolog eher schlecht festzumachen. In den Zeitfahren war er stets recht gut platziert. Bei den Bergetappen musste er dann allerdings schnell Farbe bekennen.
K.M. Soeben hat mit Bradley McGee der Prolog-Vorjahressieger das Rennen begonnen.
U.J. Dieser Antritt wirkt auf mich schon wesentlich spitziger, als der eines Simoni’s.
K.M. Spätestens wenn der Australier im Ziel ist, wissen wir ganz genau, was die Zeit von Cancellara Wert ist. Noch hat sie ja souverän Bestand.
U.J. Jetzt hat man uns sogar die Zielankunft von Zubeldia vorenthalten.
K.M. Obwohl die Zeit aller Ehren Wert ist. Da hat der Junge aber was augepackt.
U.J. Nur neun Sekunden hinter Cancellara, was für den Basken aktuell Rang fünf bedeutet.
K.M. Habe ich ihn vielleicht doch unterschätzt ?
U.J. Mal abwarten. Endgültig über die Form urteilen kann man wohl erst nach den ersten 2-3 Bergetappen.

K.M.Während wir nun Levi Leipheimer im Live-Bild verfolgen können, führen wir uns, bevor die letzten 15 Fahrer starten, ein letztes Mal die momentanen Zwischenstände im Ziel vor Augen.

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U.J. Mario Cipollini, der Altmeister bei der Zwischenzeit. Das er kaum Wert auf eine gute Zeit legt, ist bereits hier zu erkennen.
K.M. Natürlich schneidet die Französische Regie nun auf Laurent Brochard um. Auch er hat wie Cipollini seine besten Tage wohl schon hinter sich.
U.J. Der 37-jährige, der seine Karriere beim Team Del Tongo begann, konnte bisher in seiner Karriere 188 Rennen gewinnen und nahm bisher an 24 Grand Tours teil.
K.M. Geboren ist Cippo im italienischen Lucca. Seit dem vergangenen Jahr fährt er für Domina Vacanze, deren Mann für das Gesamtklassement Michele Scarponi sein müsste. Cippolini selbst, ist der Kapitän auf den Flachetappen.

U.J. Hier kommt ein Fahrer, vor dem man nicht genug Hochachtung haben kann. Vor einem Jahr war er in einer Abfahrt schwer gestürzt. Vielleicht erinnern Sie sich noch an diese dramatischen Bilder. Wesentlich schöner sind allerdings die aktuellen Schlagzeilen um Joseba Beloki. Bei seinem ersten Start nach diesem Sturz, bei den spanischen Meisterschaften, kam er wie Phönix aus der Asche und fuhr zum Sieg. Es wäre ihm zu gönnen, dass er eine erfolgreiche und vor allem sturzfreie Tour de France hinter sich bringen kann.

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K.M. Damit hast du eigentlich bereits alles wichtige erwähnt: Wünschen wir ihm einen guten Auftakt!
U.J. Lüttich, war im Übrigen schon neun mal ein Etappenort der Tour de France. Acht mal diente die belgische Großstadt als Ziel ort. Nur einmal begann ein Rennen, hier, an der schönen Meuse, dem Fluss, der direkt neben der Prologstrecke verläuft.
K.M. Im Jahr 1995 gewann der sportliche Leiter von Lance Armstrong, Johan Bruyneel eine Etappe, die hier in Lüttich endete und in dem auch in diesem Jahr als Startort vorgesehenen Charleroi begonnen hatte. Die damals siebte Etappe war insgesamt 203 Kilometer lang.
U.J. Leider muss ich dich unterbrechen. Roberto Heras steht am Start. Der ehemalige Teamkollege von Armstrong geht erstmals selbst als Kapitän bei der Frankreich Rundfahrt an den Start. Mit ihm sollte daher auch im Gesamtklassement weit vorne gerechnet werden, da er zudem gute Ergebnisse im Vorfeld der Tour eingefahren hat.
K.M. Sein Steckenpferd werden natürlich die Bergetappen sein. Dort muss er versuchen Zeit auf die anderen Favoriten gut zu machen, um in das entscheidende Zeitfahren am 20. Etappentag einiges an Vorsprung mitnehmen zu können.

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U.J. Zwischenzeiten werden uns leider keine mehr präsentiert. Zu sehr ist die Regie auf den Start und die Zieleinfahrten fixiert.
K.M. Wenigstens bekommen wir so das wichtigste mit. Wie auch hier die Ankunft von Gilberto Simoni.
U.J. Der Italiener platziert sich mit 23 Sekunden Rückstand direkt hinter Carlos Sastre. Das ist eine respektable Leistung von Simoni.
K.M. In den nächsten zwei Minuten werden die beiden Sprinter Stuart O’Grady und Thor Hushovd. Es ist anzunehmen, dass wir von der Fahrt dieser beiden nicht großartig informiert werden.
U.J. Da wir nun Bradley McGee im Bild haben, möchte ich Ihnen mitteilen, dass er bei der Zwischenzeit etwas mehr als eine Sekunde Vorsprung auf Cancellara hatte.
K.M. Der Australier ist überhaupt eine der positiven Überraschungen der Saison. Insbesondere beim Giro d’Italia machte er mit seinen Allrounderfähigkeiten von sich reden.
U.J. Das wird ganz eng zwischen ihm und Cancellara. Weit ist es nicht mehr zum Zielstrich, aber die letzten Sekunden laufen bereits.
K.M. Man sieht es McGee an, wie er auf die Zähne beißt. Letztmals geht er aus dem Sattel.
U.J. Nein! Auch er kann die Zeit von Cancellara nicht unterbieten.
K.M. Genau eine Sekunde Rückstand für den Fahrer vom französischen Team FdJeux.com.

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U.J. Damit hat die Bestzeit von Fabian Cancellara den ultimativen Härtetest überstanden.
K.M. Meinst du also wir haben den Tagessieger bereits gesehen ?
U.J. Mögliche wäre es. Doch einem Armstrong ist noch alles zuzutrauen. Auch Moreau oder Hamilton könnten dort vorne noch landen. Womöglich überrascht uns sogar Iban Mayo mit einer Weltklassezeit. Beim Prolog der Dauphinée Liberé hat er schließlich auch Lance Armstrong und Tyler Hamilton hinter sich lassen können.
K.M. Jetzt bekommen wir sogar ausnahmsweise eine Zwischenzeitnahme zu Gesicht. Mit 14 Sekunden hat Joseba Beloki allerdings schon einiges an Zeit verloren.
U.J. Georg Totschnig, meine Damen und Herren. Ob der Österreicher die grandiose Vorjahresleistung wiederholen kann ? Mit Sven Montgomery steht im jedenfalls ein sehr guter Bergfahrer zur Seite. Nicht zu vergessen ist natürlich auch Fabian Wegmann, bei dem allerdings unklar ist, ob er die Tour de France zu Ende fährt.
K.M. Wir können nur abwarten. Totschnig selbst, muss hier aber vorerst versuchen nicht zuviel Zeit zu verlieren.

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U.J. Ich hatte vorhin bereits ein Ergebnis einer in Lüttich endenden Etappe angesprochen: 1948 gastierte die Tour de France erstmals in Lüttich. Den Tageserfolg sicherte sich damals der Italiener Gino Bartali. Im Jahre 1980 endete eine in Metz gestartete Etappe ebenfalls hier. Der damalige Gewinner Henk Lubberding aus den Niederlanden musste dafür aber beachtliche 282,5 Kilometer zurücklegen.
K.M. In der heutigen Zeit sind diese Längen bei einer Tour Etappe beinahe unvorstellbar.
U.J. Hier sehen Sie Francisco Mancebo Pérez von Illes Balears – Banesto…
K.M. … oder auch nicht. Die französischen Kollegen ziehen natürlich die Zieleinfahrt des Strassenweltmeisters von 1987, Laurent Brochard vor.
U.J. In die Entscheidung kann er mit seinen 25 Sekunden Rückstand allerdings nicht eingreifen.
K.M. Brochard nahm übrigens schon neun mal an der Tour de France teil. Seine beste Platzierung in der Gesamtwertung war 1996 der 18. Rang. Rekordteilnehmer an der großen Schleife ist Joop Zoetemelk aus Holland mit sage und schreibe 16 Starts. Zoetemelk war mit einem Tour de France Gesamtsieg und sechs zweiten Plätzen ähnlich erfolgreich, wie es zum Beispiel Jan Ullrich ist. Der gebürtige Rostocker hat aber – in Anführungszeichen – nur fünf zweite Plätze erringen können.
U.J. Links sehen sie nun Magnus Bäckstedt kurz vor dem Ziel. Rest im Bild ist der junge Italiener Ivan Basso.

K.M. Mit dem Schweden, der diese Jahr den Klassiker in der Hölle des Nordens, Paris – Roubaix gewinnen konnte, beendet ein weiterer guter Zeitfahrer das Rennen. Die 17 Sekunden Rückstand, die er sich eingehandelt hat, waren durchaus zu erwarten.
U.J. Ich darf ihnen die Zwischenzeit von Roberto Heras nachreichen: Der Spanier überquerte diese Marke mit 21 Sekunden Rückstand.
K.M. Das können ganz wichtige Sekunde sein, die er da heute verliert.

U.J. Schon befindet sich der nächste am Start: Christophe Moreau. Die alljährliche Hoffnung von ganz Frankreich. 2000 fuhr er mit einem vierten Rang seine bisher beste Tour de France Platzierung heraus. Zu diesem Zeitpunkt fuhr er noch für das Team Festina, welches nach einem Dopingskandal aufgelöst wurde.
K.M. Der 33-jährige gilt als ausgesprochen guter Zeitfahrer. Besonders auf kurzen Distanzen, wie bei einem Prolog ist er immer vorne mit dabei.

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U.J. Als nächster startet Alessandro Petacchi, der Topfavorit auf den Gewinn der grünen Trikots. Bei ihm muss man sich allerdings jedes Jahr die selbe Frage stellen: „Schafft er es über die Berge?“
K.M. Doch wir achten lieber auf Roberto Heras. Petacchi werden wir in den nächsten Tagen noch oft genug im Bild haben.
U.J. Die Zeit läuft, und läuft gegen Heras. Auch Patrik Sinkewitz dessen Zeit soeben abgelaufen ist, wird vor ihm landen.
K.M. Bei 34 Sekunden Rückstand hält die Uhr an.
U.J. Das bedeutet momentan den 87 Platz für Heras. Mit Erik Zabel, der sich direkt hinter ihm befindet, ist er aber in guter Gesellschaft.
K.M. Nun dürfen wir Iban Mayo auf der Startrampe Willkommen heißen.
U.J. Der Baske ist mein persönlicher Favorit auf den Gesamtsieg. Auch wenn er eigentlich nicht als Zeitfahrer gilt: Ich denke er kann den Schaden heute in Grenzen halten, da der Kurz wie Eingangs der Übertragung erwähnt recht winklig ist, und somit oftmals hochbeschleunigt werden muss. Das könnte ihm gut entgegenkommen.

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K.M. Schon rast er die Avenue Rogier herunter. Nachdem er sich zunächst ein ganzes Stück von der Meuse entfernen wird, verlaufen die hundert Meter vor und nach der Zwischenzeit direkt am Lütticher Fluss.
U.J. Georg Totschnig war bereits an der Zwischenzeitmarke: Plus acht Sekunden zeigte die Uhr dort an.
U.J. Nun sehen wir Francisco Mancebo bei der Zwischenzeitmarke. Der Spanier hat mit Vladimir Karpets, einem Favoriten auf den Gewinn des weißen Trikots für den besten Jungprofi, und Denis Menchov zwei hervorragende Bergfahrer im Team. Mancebo ist aber auch nicht als Zeitfahrspezialist bekannt, wobei er sich in den letzten Jahren im Kampf gegen die Uhr deutlich verbessert hat. Mit nur zehn Sekunden Rückstand stellt er dies auch unter Beweis.

K.M. Es wird von Minute zu Minute spannender. Nun beginnt für den Phonak Profi Tyler Hamilton.
U.J. Letztes Jahr war der Amerikaner noch für CSC am Start. Bei der letztjährigen Tour der France schaffte er es mit dem dänischen Rennstall sogar einen dritten platz zu erreichen, trotz angebrochenem Schlüsselbein.

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K.M. Aktuell kommt Ivan Basso zur Zwischenzeit. Das Zeitfahren ist bekanntlich nicht die Stärke des Italieners.
U.J. Der Rückstand sagt allerdings anderes aus. Gerade einmal neun Sekunden Rückstand. Was hat Bjarne Rijs nur mit dem Jungen angestellt ?
K.M. Hushovd und O’Grady sind mittlerweile im Ziel angekommen. Sie belegen die Plätze 70 und 84 mit 29 bzw. 31 Sekunden Rückstand. Da hätte man sich zumindest von Hushovd mehr erwarten können.
U.J. Der Norwegische wird dem Prolog wohl nicht sehr viel Wert zugemessen haben.
K.M. Da ist er am Start: Die große Deutsche Hoffung. Jan Ullrich. Was mag er zu Leisten im Stande sein ?

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U.J. Bei der Tour de Suisse präsentierte er sich in guter. Wenn er es geschafft hat diese Form noch etwas zu steigern, wird er rechtzeitig auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit sein. Mal angenommen, er stürzt nicht, oder wird nicht krank, was bei Ullrich gerne einmal vorkommt.
K.M. Für die ersten Meter geht er noch aus dem Sattel. Doch gleich danach nimmt er die Zeitfahrposition ein, und fährt seinen gewohnt hohen Gang.
U.J. Die Zieleinfahrt von Totschnig wird uns nicht vorenthalten. Die Zeit von Joseba Beloki ist gerade abgelaufen.
K.M. 22 Sekunden Rückstand. Damit wird der Österreicher zufrieden sein können.
U.J. Beim letztjährigen Sieg von Bradley McGee fing sich Totschnig immerhin 34 Sekunden an Rückstand ein.

K.M. Der Dominator der letzten Jahre: Lance Armstrong. In wenigen Sekunden, um 19:08 Uhr beginnt für ihn das Unternehmen „Sechter Tour de France Sieg“.
U.J. Der Texaner macht von der Statur her, einen fitteren Eindruck als letztes Jahr.
K.M. Die ersten Meter für Armstrong.

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U.J. Natürlich werden diese im Stehen absolviert.
K.M. Was ist das ? Fast wäre der Amerikaner gestürzt.
U.J. Wahrlich eine Schrecksekunde. Hoffentlich sehen wir gleich eine Wiederholung dieses Vorfalls.
K.M. Da kommt sie bereits.
U.J. Er ist aus dem linken Pedal herausgerutscht, wobei er fast das Gleichgewicht verloren hätte, und somit beinahe gestürzt wäre.
K.M. Das hat ihm auf jeden Fall einige Sekunden gekostet, da er nicht sofort wieder ins Pedal gefunden hat.
U.J. Zeit zum Beruhigen bleibt aber keine, denn kommt gleich zur Zwischenzeit.
K.M. Hinzufügend möchte ich sagen, dass Alessandro Petacchi bei der Zwischenzeitnahme schon über 30 Sekunden Rückstand hatte. Auch Christophe Moreau hatte dort mit dort mit neun Sekunden langsamerer Fahrzeit als Cancellara für seine Qualitäten viel Rückstand.
U.J. Doch wieder zurück zu Iban Mayo. Ich hatte ja prophezeit, dass der Baske heute ganz weit vorne mitfährt.
K.M. Das sieht mir aber nicht danach aus. Die Zwischenzeit von Danilo Hondo ist zum Beispiel schon vorbei.
U.J. Dennoch: Mit 11 Sekunden Rückstand ist Mayo noch gut dabei.
K.M. Dies müssten die letzten Meter für Francisco Mancebo sein.
U.J. Aktuell zeigte die Uhr eine Fahrzeit von 8 Minuten und 17 Sekunden. Das heißt Cancellara’s Bestzeit ist schon 12 Sekunden abgelaufen.
K.M. Mit Exakt 4 Hundertstel Rückstand auf Erik Dekker landet Mancebo auf dem 34. Rang. Das kann sich sehen lassen.
U.J. Tyler Hamilton liegt glaube ich sehr gut in der Zeit. An dieser Absperrung waren die meisten einige Sekunden später dran.
K.M. Tatsächlich ist er sehr schnell unterwegs.
U.J. Das ist bereits die Zwischenzeitmarke.
K.M. Cancellara’s Zeit schafft er nicht ganz, aber zwei Sekunden Rückstand lassen sich jederzeit aufholen.
U.J. Das ist nun ein ständiger Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitnahmen. Ivan Basso nähert sich der Ziellinie.
K.M. Sein Tritt sieht noch ausgezeichnet aus. Ich hätte ihm im Vorfeld des Prologs etwa Chancen auf einen 60. Platz mit 30 Sekunden Rückstand zugetraut.

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U.J. Da täuscht du dich aber gewaltig. Ich glaube Basso kann sogar Mancebo’s Zeit knacken.
K.M. Jawoll, das schafft er. Nur 17 Sekunden auf den Spitzenreiter verloren. Alle Achtung.
U.J. Offensichtlich ist das die Handschrift von Bjarne Rijs, dem sportlichen Leiter seines Teams.
K.M. Wenn ich mich nicht täusche, dann müsste Jan Ullrich der nächste sein, der die Zwischenzeitmarke passiert.
U.J. Da haben wir ihn auch schon im Bild. Natürlich tritt er auch dieses Jahr seine hohen Gänge. Was dabei herauskommt werden wir gleich sehen.
K.M. Oh hoh, ich meine er ist noch schneller als Hamilton unterwegs.
U.J. So hätte ich das auch gesehen, Karsten. Welch ein Herzschlagfinale.
K.M. Eine Sekunde und 42 Hundertstel Vorsprung für Jan Ullrich!

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U.J. Damit ist er nach McGee der erste, der Cancellara wirklich auf die Pelle rückt.
K.M. Jetzt gilt es natürlich diesen Vorsprung ins Ziel zu retten. Ein Sturz wäre natürlich fatal.
U.J. Die vielen 90 Grad und die bevorstehende 180 Grad Kurve sind immer zu beachten. Wobei auch schon ein kleiner Steuerfehler negative Auswirkungen auf die Zeit haben würde.
K.M. Spät hat die Regie umgeschnitten.
U.J. Auf der Ziellinie haben wir Christophe Moreau erst ins Bild bekommen.
K.M. Schau an, seine Hose ist ein wenig aufgerissen. Das sieht mir aus wie die Folgen eines Sturzes. Das ist natürlich ärgerlich für Moreau. Hoffentlich hat er sich nicht schwerer verletzt und kann die Tour de France ohne Probleme fortsetzen.
Leider konnten wir Ihnen, verehrte Zuseher diese Bilder nicht zeigen. Allerdings hat Eurosport, wie schon an anderer Stelle erwähnt, keinerlei Einfluss auf das Gezeigte.
U.J. Lance Armstong. Kein anderer kann diesen kleinen Gang so schnell treten wie er. Sind wir gespannt wie seine Zwischenzeit aussieht.
K.M. Man muss immer daran denken, dass er direkt nach dem Start einige wertvolle Sekunden verloren hat.
U.J. Die Zeit von Ullrich ist in diesem Moment verstrichen.
K.M. Die Sekunden verrinnen, aber die Messung ist schon sichtbar für den Amerikaner.
U.J. Neun Sekunden! Damit ist er etwa im Bereich von Ivan Basso.
K.M. Vielleicht kann Armstrong ja noch etwas Zeit gut machen bis hin zum Ziel.

U.J. Eine schöne Studie: Rechts im T-Mobile Trikot Jan Ullrich und links Lance Armstrong.

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K.M. Hier können Sie die unterschiedlichen Fahrstile sehr gut vergleichen.

U.J. Alessandro Petacchi’s Zielankunft wurde nicht viel Beachtung geschenkt. Der Italiener landet mit 40 Sekunden Rückstand aber auch im Niemandsland.
K.M. Widmen wir uns lieber Iban Mayo Diez. In einem Monat und 16 Tagen feiert er seinen 27. Geburtstag. Damit befindet er sich noch im besten Radsportalter.
U.J. Dies ist im Übrigen die dritte Teilnahme von Mayo an der Tour de France. Bei seinem Debut 2002 wurde er nur 88. am Ende der 21 Etappen.
K.M. 2001 und 2002 nahm er auch an der Vuelta teil. Mit einem elften und ein Jahr später mit dem fünften Platz auch sehr erfolgreich. Den endgültigen Durchbruch schaffte er aber mit dem sechsten Platz der Frankreich Rundfahrt im vergangenen Jahr.
U.J. Die letzte kleine Kurve für Mayo!
K.M. Ulli, deine Erwartungen kann er jedenfalls nicht erfüllen. Die Zeit des 25. ist schon durch.
U.J. Das ist eine kleine Enttäuschung für mich. Hoffentlich hat er seine gute Form nicht verloren. Dennoch, als 39. ist er gut platziert. Genau drei Plätze hinter Francisco Mancebo.
K.M. Die letzten drei nähern sich mehr und mehr dem Ziel.
U.J. Der momentan im Bild aktive Tyler Hamilton müsste als nächster das Ziel erreichen.
K.M. Der 31-jährige hat seine Profi Karriere 1995 begonnen. Mit Us Postal, CSC und seinem aktuellen Arbeitgeber Phonak war er schon bei drei renommierten Rennställen aktiv.
U.J. Als seine größten Erfolge sind zunächst der Zweite Platz bei Giro d’Italie 2002 zu nennen, und natürlich der ausgezeichnete vierte Rang im Vorjahr, hier bei der Tour de France. Damals knapp hinter Alexandre Vinokourov, der dieses Jahr verletzungsbedingt nicht starten kann.
K.M. Nicht zu viel erzählen Ulli, die Tour de France ist noch lang. Außerdem wollen wir die Zieleinfahrt nicht verpassen.
U.J. Was beinahe passiert wäre. Ganz scheint er sein hohes Tempo nicht gehalten zu haben.

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K.M. Ja, leider. Da ist Hamilton die ersten zwei bis drei Kilometer wohl einen Tick zu schnell angegangen. Mit 7 Sekunden Rückstand schiebt er sich knapp hinter seinem Teamkollegen Oscar Pereiro ins Ziel. Das bedeutet Hamilton hat auf den letzten 3 Kilometern noch etwas mehr als 5 Sekunden eingebüßt.
U.J. Schon sind wir bei Jan Ullrich. Er bremst gerade für die letzte 90 Grad Kurve.
K.M. Auweja, war das knapp mit der Absperrung. Diese Richtungsänderung hat er mit vollem Risiko genommen.
U.J. Ab sofort sollten ihm aber keine Hindernisse mehr im Weg stehen, denn es geht nun überwiegend gerade aus.
K.M. Nochmal werden uns Bilder von Lance Armstrong präsentiert, der ebenfalls auf eine Kurve hinbremst… Er nimmt die Richtungsänderung aber sicherer.
U.J. Wir sind wieder bei Jan Ullrich, der alle Kräfte mobilisiert. Er geht ein weiteres Mal aus dem Sattel.
K.M. Dort vorne ist bereits die Ziellinie. Hat er den Vorsprung halten können ?
U.J. Neeeeein, er schafft es nicht. Er fällt sogar hinter Bradley McGee und Michael Rogers zurück.

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K.M. Allerdings sind die zwei Sekunden Rückstand, die Ullrich letztendlich kassiert hat, nicht weiter dramatisch.

U.J. Armstrong nimmt auch die Kurve, bei der sein großer Rivale Probleme hatte, problemlos.
K.M. Der Texaner hat bisher an 10 Grand Tours teilgenommen. Fünf davon hat er gewonnen. Das entspricht einer Quote von 50 %.
U.J. Einmal probierte er sich auch schon an der Vuelta. Mit einem vierten Rang, präsentierte er sich dort auch sehr erfolgreich. 1998 machte er diesen Ausflug nach Spanien.
K.M. Auch er geht natürlich für seine letzten Meter aus dem Sattel. Ich prophezeie, dass er die Zeit von Cancellara nicht knacken kann.
U.J. Nein, er verfehlt die Bestzeit. Damit ist der Schweizer der Sieger des Prologs. Ein rießen Erfolg für ihn.

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K.M. Lance Armstrong treibt sein Rennrad vier Sekunden nach dem Ablaufen der Bestzeit über die Ziellinie. Damit ist er zwei Sekunden langsamer als Jan Ullrich, was – man bedenke den fast-Sturz – eine großartige Leistung ist.
U.J. Nach diesem dramatischen Finale hier einmal zusammenfassend die Platzierungen: Fabian Cancellara gewinnt den Prolog mit einer Sekunde Vorsprung auf Bradley McGee. Dahinter folgen Michael Rogers und Jan Ullrich mit je zwei Sekunden Rückstand. Fünfter ist Lance Armstrong.
K.M. Neben 3810 Euro für den Etappensieg erhält Cancellara morgen auch 350 Euro für das Tragen des Gelben Trikots. Letzterer Betrag wirkt allerdings etwas zu gering geraten, wenn man es mit den 400.000 Euro vergleicht, der die Gesamtwertung schlussendlich gewinnt.

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U.J. Mit einem Blick auf die Meuse wird uns das Endklassement der Tages präsentiert:

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K.M. Es bleibt festzuhalten, dass keiner der Favoriten dramatisch viel Zeit verloren hat, was auf eine schlechte Form schließen ließ. Zeit, um uns die Siegerehrung mit Fabian Cancellara anzusehen, bleibt leider nicht mehr.
U.J. Wir freuen uns auf die nächsten Etappen, die hoffentlich ähnlich spannend verlaufen, und verabschieden uns mit den Highlights des Tages. Auf Wiedersehen.

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Orfeus
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Beitrag: # 191026Beitrag Orfeus
26.10.2004 - 18:23

Das finde ich ein sehr gutes Ergebniss, die Zeitfahrer sind sehr nah, was auch stimmt!
Super, macht weiter so...

MfG Orfeus

Artifex
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Beitrag: # 191510Beitrag Artifex
28.10.2004 - 19:48

3. Juli
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Der Tour-Talk - Rückblick: Prolog

Ich heiße Sie herzlich Willkommen, liebe Zuschauer, zum Tour-Talk, der Talkrunde zur Tour de France. Bereits zum zweiten Mal heute begrüße ich – Marcel Lapierre – Sie nun schon; während wir vorhin allerdings noch über den möglichen Ausgang des Prologs gemunkelt haben, möchten wir nun die Geschehnisse der letzten drei Stunden Revue passieren lassen.
Warum sage ich wir? – Na klar, ich habe natürlich einen Gast bei mir. Es ist der T-Mobile-Profi Mario Aerts, der bereits in der Sendung heute Morgen zu Gast war. Hallo, Mario und schön, dass du noch einmal gekommen bist.

Kommen wir damit gleich zum Thema. Fabian Cancellara gewinnt also den Auftakt der Tour 2004 mit einem minimalen Vorsprung von einer Sekunde auf den Australier McGee. Die beiden lieferten sich wirklich einen dramatischen Kampf, oder Mario?


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Mario Aerts (Belgien), aktiver Radsportler (T-Mobile)
Ganz richtig. Es war wirklich unglaublich spannend, auch bis zum Dritten Michael Rogers war der Abstand sehr gering. Erst zwischen Ullrich und Armstrong klaffte eine kleine Lücke.
Es war heute einfach ein tolles Rennen mit einem tollen Kurs und Fahrern, die Großartiges geleistet haben. Allen voran natürlich der junge Schweizer Fabian Cancellara, der sich ab heute wohl endgültig in die Riege der Prologspezialisten einreihen darf.


Wohl war, wohl war. Der Schweizer lieferte wirklich ein starkes Rennen ab. Wer waren für dich neben Cancellara die Überraschungen des Tages?

Michael Rogers auf Platz Drei, das hatte ich auch nicht unbedingt erwartet, wobei man bei dem australischen Nachwuchstalent immer mit allem rechnen muss. Dann ist der sechste Platz von Jens Voigt natürlich ein schöner Erfolg, sein „Höhenflug“ hält weiter an. Ich bin gespannt, was Voigt in den Nächsten Tagen noch alles so leisten kann.
Die größte Überraschung des Tages liegt für mich aber auf Platz 24. Ebenfalls ein Deutscher…: es ist Danilo Hondo, der Sprinterstar von Gerolsteiner. Er hat nur fünfzehn Sekunden auf den Sieger verloren. Durch die Zeitbonifikationen bei den Sprints dürfte sich Hondo gute Chancen ausrechnen, während der nächsten Tage das gelbe Trikot überstreifen zu dürfen.


Danke für deine aufschlussreichen Kommentare, Mario. Leider gehen wir nun schon wieder dem Ende der Sendung zu und ich muss mich von Ihnen, liebe Zuschauer verabschieden.
Der Prolog war ohne Zweifel ein gelungener Auftakt der diesjährigen Tour, mit tollen Fans an den Straßenrändern und einem sehr starken und ausgeglichenem Starterfeld. In der Gesamtwertung sind alle noch dicht bei einander, das verspricht sehr spannende drei Wochen!
Morgen steht eine Flachetappe durch den Westen Belgiens auf dem Programm. Dabei werden natürlich die Sprinter im Vordergrund stehen und zum ersten Mal um das begehrte grüne Trikot kämpfen.
Schalten Sie am besten schon um 12 Uhr ein, denn dann werde ich eine neue Ausgabe des Tour-Talks einläuten.
Machen sie es gut und auf Wiedersehen!

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ThunderBlaze
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Beitrag: # 191539Beitrag ThunderBlaze
28.10.2004 - 22:23

Klasse AAR, der beste bisher den ich sah. Man müsst ihr ne Ausdauer haben so nen langen Prolog zu schreiben. Respekt und weiter so. Auch nen Klasse Ergebniss.
www.rsm-news.com - Von Fans für Fans -

Artifex
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Beitrag: # 191741Beitrag Artifex
29.10.2004 - 21:51

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France2 präsentiert Ihnen die Tour de France 2004:
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1. Etappe: Lüttich-Charleroi

Ein recht herzliches „Hallo und herzlich Willkommen“ aus Charleroi, sehr verehrte Zuschauer. Willkommen zur ersten Etappe der Tour de France 2004 und damit auch zur ersten Live-Übertragung von France2. Mein Name ist Yves Calvel und ich werde für Sie die alle Etappen der Tour de France kommentieren.
Damit wären wir auch schon bei der Sache. Ich befinde mich in Charleroi, dem Zielort der heutigen Etappe, die in Lüttich gestartet ist.
Uns erwartet eine Etappe im Zentrum Belgiens. Hier ist das Terrain fast ausschließlich flach, die Streckenorganisatoren haben jedoch anscheinend einige „Hügelchen“ auf der Karte ausfindig machen können, sodass wir heute bereits fünf Bergwertungen auf dem Programm haben:

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Gestern erlebten wir einen knappen Sieg des Schweizers Fabian Cancellara, heute konzentrieren sich jedoch alle auf die Sprinter, die heute zum ersten Mal um das begehrte grüne Trikot kämpfen werden.
Wie das auf den ersten Kilometern aussah, sehen sie in einer kleinen Zusammenfassung:

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Bei angenehmen Temperaturen um die 20° Celsius verließ das Fahrerfeld am Mittag unter dem Jubel zahlreicher Zuschauer den Startort Lüttich. Sobald die Stadtgrenze Lüttichs erreicht und der fliegende Start vollzogen war, wurden die Fahrer auf die Bundesstraße 106 geleitet und schlugen den Weg in Richtung Westen – genauer gesagt: in Richtung Charleroi – ein.

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Hier ist das Feld bereits bei der Durchfahrt durch das kleine Örtchen Saint-Nicolas zu sehen. Der Träger des gelben Trikots, Fabian Cancellara, hatte nicht lange Zeit, mit seinen Kollegen Schwätzchen zu halten, denn Fassa Bortolo sorgte von Beginn an für ein ordentliches Tempo.
Dennoch kam es am höchsten Punkt der ersten Bergwertung zum allerersten Angriff der diesjährigen Tour: Der frisch gekürte belgische Meister Rik Verbrugghe (LOTTO-DOMO) hatte sich 500 Meter vor der ersten Bergwertung auf und davon gemacht, wurde dabei allerdings von Andrea Noè (ALESSIO-BIANCHI), Marzio Bruseghin (FASSA BORTOLO), Dmitriy Fofonov (COFIDIS), Mariusz Sabilauskas (SAECO), Servais Knaven (QUICK-STEP), Bernhard Eisel (FDJEUX) sowie den beiden Franzosen Stephane Goubert (AG2R-PRÉVOYANCE) und Andy Flickinger (SEAT-ARGEX).

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Wie auf dem Bild leicht zu erkennen ist, gewann der Belgier die Bergwertung am Côte de Florzé recht überlegen und auch bei der zweiten Bergwertung des Tages, dem Côte de Awan, konnte sich der belgische Meister durchsetzen…: er gewann erneut sechs Punkte und verwies dabei Andrea Noè und Dmitriy Fofonov auf die Plätze.
Die Gruppe harmonierte gut miteinander und konnte den Vorsprung bis zur dritten Bergwertung auf respektable 3:46 Minuten ausbauen. Den Kampf um die Bergpunkte gewann der Italiener Andrea Noè, der sich knapp gegen Andy Flickinger durchsetzen konnte.

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Die ersten vierzig Kilometer mit drei schwierigen Anstiegen waren gemeistert und langsam kam auch die Sonne wieder heraus. Die Ausreißer setzten ihre konsequentes Abwechseln bei der Führungsarbeit fort und konnten den Vorsprung konstant halten. Im Feld wurde jedoch das Tempo spürbar angezogen. Phonak, CSC und auch die Mannen von Lance Armstrong schalteten sich in die Nachführarbeit ab und nahmen den Helfern von Fassa Bortolo damit eine Menge Arbeit ab.
Die Folge dessen war, dass der Vorsprung der tapferen Ausreißer in einem Nu unter drei Minuten schrumpfte war. Die Chancen der Ausreißer waren damit auch auf ein Minimum gesunken, denn sie hatten noch mehr als die Hälfte der Strecke zurückzulegen und ihr Vorsprung begann schon jetzt zu schmilzen.

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Hinzu kam noch, dass der Zusammenhalt der Ausreißer langsam zu bröckeln begann. Besonders Fahrer wie Stephane Goubert oder Andrea Noè, die sich berechtigte Hoffnungen auf vordere Platzierungen bei Etappen in den Bergen, hielten sich fast nur noch am Ende der Gruppe auf und sorgten für keine Tempoarbeit mehr. Die sechs anderen Ausreißer waren damit umso mehr gefordert, doch auch sie schienen sich uneinig: Am Fuße des Côte de Borlon hatte Bernhard Eisel versucht, sich von seinen Mitstreitern abzusetzen. Diese hatten jedoch keine Schwierigkeiten, den Österreicher rechtzeitig wieder abzufangen.
Eisel wurde knappe 100 Meter vor der Bergwertung von Andy Flickinger abgefangen. Der junge Franzose gewann die zehn Punkte vor Eisel, dem Italiener Marzio Bruseghin und Rik Verbrugghe aus Belgien.

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Das Feld war jedoch schon bis auf eine halbe Minute herangekommen, der Zusammenschluss war nur noch eine Frage der Zeit und dennoch versuchten es Bernhard Eisel und Andy Flickinger immer wieder. Ihr unzähmbarer Wille konnte sie jedoch nicht davor retten, dass sie von dem Feld geschluckt wurden.
Stolze zehn Kilometer konnten sich die beiden noch vor dem Feld halten. Dabei gewann Andy Flickinger noch die Bergwertung am Côte de Ocquier und hatte sich damit die Führung in der Bergwertung gesichert. Auch den Zwischensprint in dem kleinen Örtchen Modave gewann Flickinger, danach wurde er jedoch von den Helfern Fassa Bortolos gestellt:

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Der zweite Zwischensprint des Tages, am Stadtrand von Huy, wurde jedoch zu einer Angelegenheit der Sprinter: Der Franzose Jean-Patrick Nazon hatte sich unmerklich in den „Ale-Jet“, wie der Fassa-Sprintzug liebevoll genannt wird, eingeschleust und ging etwa hundert Meter vor dem Ziel des Sprints aus dem Sattel. Schon früh stellte sich heraus, dass Nazon alles richtig gemacht hatte und sechs Punkte für sich verbuchen konnte. Der große Favorit Alessandro Petacchi hatte es hingegen nicht geschafft, an das Hinterrad seines Anfahrers Matteo Tossato zu kommen und musste sich alleine durchschlagen. Doch auch dabei hatte der charismatische Italiener wenig Erfolg und wurde wenige Meter vor dem Ziel vom starken Erik Zabel übersprintet.

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Nur wenige Kilometer später stand die dritte und letzte Sprintwertung des Tages auf dem Programm: auch hier gab es einen klaren Sieger! In diesem Fall war es jedoch der Belgier Tom Boonen von Seat-Argex, der sich in seinem Heimatland gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte. Boonen hatte sich – im Gegensatz zu Zabel, McEwen und O’Grady – nicht in den Kampf um das Hinterrad Petacchis eingemischt, sondern bekam den Sprint von seinem Teamkollegen Andy Cappelle perfekt angezogen und konnte die sechs Punkte ohne Probleme einheimsen. Wie auch beim vorherigen Zwischensprint hatte der Petacchi-Zug wahrlich nicht nach den Vorstellungen des Teamchefs Giancalo Ferretti funktioniert.
Bei Seat-Argex wünschte man sich indessen nichts sehnlicher, als dass die Zusammenarbeit zwischen den Belgiern Andy Cappelle und Tom Boonen beim möglichen Massenspurt in Charleroi ähnlich gut laufen würde. Diesen Hoffnungen machte allerdings der Pannenteufel einen Strich durch die Rechnung: bei 180 Kilometern, kurz vor dem Ortseingang von Meux, hatte Cappelle einen Defekt. Er war jedoch nicht der einzige Fahrer, der vom Feld abgehängt wurde und so bildete sich ein sechsköpfiges Gruppetto:

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Und ich prognostiziere – so leid es mir für den Belgier auch tut -, dass er es ganz schwer haben wird, denn im Feld wird bereits jetzt ein höllisches Tempo gefahren. In diesem Sinne noch ein herzliches Willkommen aus der Moderatorenkabine. Mein Name – für alle, die später zugeschaltet haben – ist Yves Calvel und wir sehen hier jetzt Live-Bilder direkt von den französischen Sendestationen.
Diverse Fahrer, allen voran die Helfer von Phonak und Fassa Bortolo, sorgen jetzt nun schon seit einigen Kilometern für ein verschärftes Tempo. Wie man jetzt wieder sieht, lässt sich jedoch auch hin und wieder einer von Lance Armstrong’s Postmännern vorne blicken. In diesem Fall ist es der Youngster in dem amerikanischen Team: Benjamin Noval.

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Das Ziel fliegt uns jetzt geradezu entgegen, nur noch 6000 Meter und an der Spitze des Feldes versuchen die Sprintstars schon jetzt, mit ihren Helfern nach vorne zu kommen und dort natürlich auch bis zum Ende der Etappe zu bleiben. Fassa Bortolo hat sich derweil mit seinen Helfern zurückgezogen, jetzt ist die „Sprintfraktion um Matteo Tossatto, Marco Velo und natürlich Alessandro Petacchi auf sich alleine gestellt!
Ganz vorne fährt jedoch der Unermüdliche Rik Verbrugghe, der anscheinend für Robbie McEwen anfahren soll. Der Belgier dreht sich allerdings immer wieder verzweifelt um, denn McEwen ist nirgends zu sehen! Da herrscht Chaos bei Lotto-Domo und das, wo nur noch 2000 Meter zu fahren sind!

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Die Positionskämpfe sind damit endgültig eröffnet. Erik Zabel ist – wie so oft in letzter Zeit – auf sich allein gestellt und muss nun an ein Hinterrad kommen. Stuart O’Grady hingegen hat eine komfortable Position, denn er fährt am Hinterrad von Jimmy Casper. Auch bei Fassa Bortolo hat sich der „Ale-Jet“ jetzt gebildet: Pozzato ganz vorne, dann Kirchen, Velo, Tossato und ganz am Ende schließlich der große Favorit Alessandro Petacchi. Den Kampf um Petacchis Hinterrad hat derweil Erik Zabel gewonnen, an dessen Hinterrad klebt der junge Italiener, auf der anderen Straßenseite versuchen es Casper und O’Grady, an dessen Hinterrad fährt der Norweger Thor Hushovd.
In dieser Konstellation ist die Flamme Rouge in der Innenstadt von Charleroi erreicht. Ein hübsches Städtchen mit vielen alten Gebäuden, doch dafür werden die Fahrer jetzt wohl keine Blicke haben. Die Fahrer passieren den Marktplatz mit dem Rathaus, ein Kreisverkehr und noch eine 90°-Kurve, ehe es auf die letzten vierhundert Meter geht, die schnurstracks gerade aus gehen. Im Kreisel gibt es keine Probleme, auch die enge Kurve wird von den Fahrern gemeistert, doch der „Ale-Jet“ wird ein wenig nach außen abgedrängt! Schlechte Position jetzt für Petacchi… und O’Grady geht mit einem unglaublichen Tempo aus der Kurve und geht als erster in den Sprint!

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Erik Zabel ist neben O’Grady! Doch der Australier scheint ein wenig schneller zu sein, kann vor den Deutschen fahren und liegt jetzt in Führung. Hinter Zabel kämpfen Hondo und ein Mann von Quick-Step… Paolini kann das nur sein; Ja, er ist es! Wiederum dahinter Hushovd und Petacchi hinter denen bereits ein riesiges Loch klafft. An der Spitze immer noch O’Grady, 150 Meter noch… doch was ist das!
Das sah mir ganz übel aus! Beinahe ein Sturz von O’Grady! Was für eine Schrecksekunde: Der Australier ist anscheinend aus der Pedale gerutscht und wäre beinahe gestürzt. Er ist da anscheinend aus der Pedale gerutscht, hat Zabel unabsichtlich ausgebremst und ist dann zur rechten Straßenseite herübergedriftet. Dabei hätte es auch noch beinahe einen Zusammenstoß mit dem heranschnellenden Paolini gegeben.

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Paolini jetzt ganz vorne, am Straßenrand, gefährlich nah bei den Barrieren rauscht Hondo an O’Grady vorbei. Alle anderen sind geschlagen. Paolini oder Hondo: das ist die Frage der heutigen Etappe. Noch 75 Meter und Paolini hat noch eine Radlänge Vorsprung! Kann der junge Italiener das durchhalten? Ja, das muss er schaffen! Nur noch dreißig Meter, Hondo hat scheinbar die Kraft verlassen, der Gerolsteiner-Profi wird jetzt fast nochmal von den anderen eingeholt…, Paolini fährt damit einem ungefährdeten Sieg entgegen, der genau in diesem Moment fest steht! Ein tolles Finish und eine ganze Portion Glück bescherte dem Italiener seinen ersten Etappensieg bei einer Tour de France!

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Zweiter wird Danilo Hondo, der sich noch knapp gegen Stuart O’Grady behaupten kann. Der Australier hatte anscheinend nicht allzu viel Zeit durch sein Malheur verloren und darf sich über einen Podiumsplatz freuen. Erik Zabel wird Vierter vor dem Norweger Thor Hushovd. Da kommt auch schon die erste Lücke bis zu Petacchi, der mit einem sechsten Platz sicherlich nicht zufrieden sein kann. Auch Robbie McEwen auf dem siebten Rang wird sich mehr versprochen haben, konnte jedoch nach dem Chaos bei den Positionskämpfen ein respektables Ergebnis erzielen.

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Ein spannendes Finale mit einer Schrecksekunde, in der allen Zuschauern und Reportern auf der Zielgeraden der Atem stockte: Stuart O’Grady war aus der Pedale gerutscht, konnte sich gerade noch vor einem Sturz abfangen, ermöglichte dadurch aber dem Italiener Luca Paolini seinen ersten Tageserfolg bei einer Tour de France.
Damit wären wir auch schon beim Thema. Den Ergebnissen des Tages:

Etappenergebnis: Lüttich-Charleroi
Rang Name Team Zeit
1 Luca Paolini QUICK STEP - DAVITAMON 4h05'43
2 Danilo Hondo GEROLSTEINER s.t.
3 Stuart O'Grady COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE s.t.
4 Erik Zabel T-MOBILE TEAM s.t.
5 Thor Hushovd CREDIT AGRICOLE s.t.
6 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO s.t.
7 Robbie McEwen LOTTO - DOMO s.t.
8 Paolo Bettini QUICK STEP - DAVITAMON s.t.
9 Julian Dean CREDIT AGRICOLE s.t.
10 Baden Cooke FDJEUX.COM s.t.


Gesamtwertung nach 2/21 Etappen
Rang Name Team Zeit
1 Fabian Cancellara FASSA BORTOLO 4h13'48
2 Bradley McGee FDJEUX.COM s.t.
3 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM s.t.
4 Michael Rogers QUICK STEP - DAVITAMON s.t.
5 Danilo Hondo GEROLSTEINER s.t.
6 Lance Armstrong US POSTAL SERVICE PRESENTED BY BERRY FLOOR + 4
7 Jens Voigt TEAM SEAT - ARGEX s.t.
8 Oscar Pereiro PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
9 Tyler Hamilton PHONAK HEARING SYSTEMS + 7
10 Sylvain Chavanel TEAM SEAT - ARGEX + 10

Im Gesamtklassement gab es keine großen Veränderungen. Lediglich Danilo Hondo machte nach seinem hervorragenden Prolog von gestern und dem zweiten Platz von heute einen Riesensprung auf den fünften Platz und kann schon morgen das gelbe Trikot übernehmen!


Sprintwertung:
Rang Name Team Punkte
1 Luca Paolini QUICK STEP - DAVITAMON 35
2 Danilo Hondo GEROLSTEINER 30
3 Erik Zabel T-MOBILE TEAM 28
4 Stuart O'Grady COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE 26
5 Thor Hushovd CREDIT AGRICOLE 22

Luca Paolini darf damit morgen das grüne Trikot tragen und wird mit absoluter Sicherheit alles daran setzen, es solange wie möglich zu tragen. Auf Platz Drei liegt Erik Zabel, da er bei Zwischensprints mehr Punkte einheimsen konnte, als es Konkurrent O’Grady tat.


Bergwertung:
Rang Name Team Punkte
1 Andy Flickinger TEAM SEAT - ARGEX 18
2 Rik Verbrugghe LOTTO - DOMO 14
3 Andrea Noè ALESSIO - BIANCHI 13
4 Bernhard Eisel FDJEUX.COM 7
5 Marzio Bruseghin FASSA BORTOLO 5

Andy Flickinger übernimmt die Führung in der Bergwertung und sorgt damit bei Seat-Argex für ein wenig Wiedergutmachung. Dort war die Stimmung zunächst sehr trübe, nachdem Tom Boonen im Massenspurt nur den 20. Platz belegte.

Doch schon morgen bekommen die Fahrer von Seat-Argex eine neue Chance. Dann steht die zweite Etappe nach Namur an. Wahrscheinlich wird es wieder eine Angelegenheit der Sprinter, vielleicht aber auch nicht. Lassen sie sich überraschen und schalten sie morgen wieder ein! Bis dahin: Tschüss und auf Wiedersehen!

Steini
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Beitrag: # 191743Beitrag Steini
29.10.2004 - 22:05

Artifex hat geschrieben:Der Tour-Prolog ist bereits gespielt, die Berichte stehen deshalb wahrscheinlich Anfang nächster Woche hier drinne.

An dieser Stelle möchte ich mal meinen "Kollegen" Steini loben, der DB-technisch viel Arbeit geleistet hat und es uns ermöglicht, mit seinem unglaublichen Steini-BestRealistic-AAR-Ergebnisse-System v1.01 (nich, Hansi ;) ) eine realistische und spannende Tour de France zu präsentieren. Applaus! :)
Nach diesem Ergebnis: Kein Kommentar hierzu. :lol:

Yoshi
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Beitrag: # 191793Beitrag Yoshi
30.10.2004 - 10:49

Steini hat geschrieben: U.J. Schön, die Regie zeigt uns Jens Voigt. In wenigen Sekunden geht es für ihn los.
K.M. Très, deux, un… Auf geht’s Jens! Wünschen wir ihm eine gute Fahrt und vor allem keinen Sturz bei diesem anspruchsvollen Parcours.

Das heisst TROIS und nicht très

Artifex
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Beitrag: # 191802Beitrag Artifex
30.10.2004 - 11:34

4. Juli
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Der Tour-Talk - 1. Etappe

Herzlich Willkommen, sehr geehrte Zuschauer! Ich begrüße sie ganz herzlich zu einer neuen Ausgabe vom „Tour-Talk“. Mein Name ist Marcel Lapierre und ich habe auch heute zwei interessante Gäste. Zum einen ist das der französische Ex-Radprofi Laurent Jalabert, die zweite Person saß ebenfalls lange Zeit im Sattel und gewann dabei die Tour de France 1996. Die Rede ist von Bjarne Riis; herzlich Willkommen!

Kommen wir damit auch schon gleich zum Thema, Bjarne. Die dritte Etappe liegt hinter uns und mit dem jungen Italiener Luca Paolini haben wir schon den ersten Überraschungssieger, oder?

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Bjarne Riis, Teamchef Team CSC
Ja, da stimme ich zu - mit Paolini hatten vorher wohl nur die wenigsten gerechnet. Es ist ja nun keinesfalls so, dass Paolini ein Unbekannter ist. Schon seit einigen Jahren fährt er auf hohem Niveau, sein einziges Manko war allerdings, dass er keine großen Siege einfahren konnte. Für Platzierungen um den dritten, vierten Rang herum ist Paolini immer gut, doch heute war er Nutznießer des Fahrfehlers von Stuart O’Grady und konnte sich über seinen ersten Toursieg freuen.

Damit sprichst du auch gleich ein heikles Thema an. Viele Fans haben den sonst sehr beliebten Stuart O’Grady aufgrund seines Fehlers im Massenspurt angeprangert. Was sagst du dazu, Laurent?

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Laurent Jalabert, Ex-Radprofi
Ich würde O’Grady da keinen Vorwurf machen. Ärgerlich war es natürlich schon, dass sich da so eine Kettenreaktion gebildet hat, die den großen Favoriten Zabel, Petacchi und auch Thor Hushovd einem nach dem anderen jegliche Siegchancen geraubt hatte, doch O’Grady einen Vorwurf zu machen wäre unfair.
Jedem Fahrer kann ein solcher Lapsus unterlaufen, heute war es für die anderen Sprinter natürlich sehr ärgerlich, doch ich bin fest davon überzeugt, dass sie schon morgen die nächste Chance erhalten werden. Hondo sollte man dabei nicht vergessen, wie er sich heute noch auf den zweiten Platz geschoben hat, das war imposant. Er ist mein Favorit für morgen!
Als neutraler Sportfan freue ich mich jedoch ach für den sympathischen Luca Paolini!


Danke, Laurent. Du hast damit schon deinen Tipp abgegeben. Bjarne, wer ist dein Favorit morgen?

Bjarne Riis, Teamchef Team CSC
Danilo Hondo ist sicherlich zu erwähnen. Er hat heute im Gesamtklassement einen weiten Sprung nach vorne gemacht und ist nun mit Sicherheit gewillt, vor dem Mannschaftszeitfahren in drei Tagen das gelbe Trikot zu gewinnen. Ansonsten werden natürlich auch Petacchi, Zabel, McEwen und O’Grady vorne zu finden sein. Mit Tom Boonen muss man ebenfalls rechnen, auch wenn es für den Belgier heute nur zu einem zwanzigsten Platz reicht, was sicherlich nicht seinen Erwartungen und denen des Teams entspricht. Thor Hushovd ist ein weiterer Fahrer, der stark genug ist, um vorne reinzuhalten: es wird auf jeden Fall sehr spannend.

Das will ich schwer hoffen!
Ich bedanke mich ganz herzlich bei euch beiden. Die Zeit ist leider schon wieder rum, deshalb sage ich Tschüss! Machen sie sich einen schönen Abend und schalten sie morgen wieder ein. Direkt nach dem Rennen, zum „Tour-Talk“, dann aus Namur. Au revoir!

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HansFuchs
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Beitrag: # 191845Beitrag HansFuchs
30.10.2004 - 16:04

Wenn ihr das durchzieht, dann bekommt ihr den AAR des Jahres.
#fragschusti

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Beitrag: # 191858Beitrag T-MobileFan
30.10.2004 - 16:38

Geiles AAR macht weiter so!!! :o
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

Steini
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Beitrag: # 192019Beitrag Steini
31.10.2004 - 10:52

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Um genau 13:13 Uhr setzte sich der Tross Richtung Namur in Bewegung. Inmitten der 179 Fahrer befand sich natürlich auch der aktuelle Träger des Gelben Trikots, Fabian Cancellara. Die ersten etwa neun Kilometer absolvierte das Peloton noch geschlossen, doch dann entschlossen sich Andy Flickinger, der aktuelle Träger des Bergtrikots, Scott Sunderland und Pierrick Fédrigo dazu, das Heil in der Flucht zu suchen. In exakt der ebengenannten Reihenfolge passierten sie auch die Bergwertung, die kurz nach dem Antritt der drei Pedaleure folgte.

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Unmittelbar nachdem das Peloton die Bergwertung überquert hatte, begaben sich Bradley McGee, Filippo Pozzato, Rik Verbrugghe und Martin Elmiger auf die Verfolgung der drei Ausreisser. Zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses der beiden Fluchtgruppen, maß deren Vorsprung bereits eine Minute und 55 Sekunden auf das Hauptfeld, das von Us Postal angeführt wurde.

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Danach plätscherte das Rennen ein wenig vor sich hin. Auch der Zwischensprint 53 Kilometer vor dem Ziel sorgte für keinerlei Aufregung. Ohne sich wirklich um die Punkte zu streiten gewann McGee die Zwischenwertung vor Verbrugghe und Sunderland. Knapp fünf Minuten später kam das Feld an diesem Punkt vorbei. Mittlerweile zeigten sich hauptsächlich Fahrer der Teams Us Postal, T-Mobile und CSC vorne. Ein ernstes Tempo schlug allerdings keiner der Rennställe an.

Während der Vorsprung der Ausreisser ab 115 Kilometer vor dem Ziel drastisch zu sinken begann, attackierten Viatcheslav Ekimov, Salvatore Commesso, Marc Lotz und Jakob Piil. Die beiden Erst- und die beiden Letztgenannten bildeten jeweils eine Gruppe, die lange Zeit 75 Meter von sich getrennt war. Wirklich aus den Augen verlor das inzwischen überwiegend von T-Mobile Fahrern angeführte Peloton diese zwei Gruppen aber nie.

Als sich außerdem noch Gerolsteiner und Ag2r in die Führungsarbeit mit einschalteten, war es schnell um die vier Fahrer geschehen. Die Siebener-Gruppe an der Spitze hielt sich hingegen wacker. Die letzte Bergwertung des Tages, exakt 56 Kilometer vor dem Tagesziel, entschied erneut Andy Flickinger für sich. Nach ihm überquerten als nächstes Rik Verbrugghe und Bradley McGee die Zwischenmarke.

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Damit sind Sie auf dem aktuellsten Stand, meine sehr geehrten Damen und Herren. Aus Charleroi begrüßt Sie Ulli Jansch. Falls Sie sich fragen, warum mir heute Karsten Migels nicht zur Seite steht, hat das die Ursache, dass Karsten krank im Bett liegt. Offenbar bekam ihm die klimatische Umstellung nicht gut. Ich hoffe Sie können auch mit mir alleine Vorlieb nehmen.

Um auf das Renngeschehen zurückzukommen: Wir befinden uns mittlerweile einige Kilometer nach der zuletzt angesprochenen Bergwertung, vor dem letzten Zwischensprint des Tages. Bis zu dieser Marke gilt es noch 2,2 Kilometer zu absolvieren. Für das Hauptfeld sind es noch einige Meter mehr. Ich vermute, dass sich die Ausreissergruppe gerade noch über den Zwischensprint vor dem Peloton halten kann.

Tatsächlich teilt die Fluchtgruppe die Punkte unter sich auf. Dies ist allerdings nur ein schwacher Trost, für die etwa 150 an der Spitze absolvierten Kilometer, die sich letztenendes als umsonst herausstellen. Einzig Andy Flickinger sollte diesem Unternehmen, aufgrund des Hinzugewinns zahlreicher Bergpunkte etwas positives abgewinnen können.

Da die Ausreisser sich soeben in der großen Meute einreihen, gebe ich kurz nach Paris ab.

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Herzlich Willkommen zurück, verehrte Zuseher. Während der kurzen Pause geschah nichts nennenswertes, daher möchte ich Sie nun auf den mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretenden Massensprint einstimmen. Die Etappe wird in Namur, dem ersten französischen Zielort bei dieser Tour de France zuende gehen. Überragt wird dieses Städtchen von einem Hügel, auf dem sich eine Zitadelle befindet, die von der kriegerischen Vergangenheit erzählt. Der angrenzende Wald lädt mit dem Parc Reine Fabiola und einem historischen Freilufttheater zu einen ausgiebigen Ausflug an. Für diese zugegebenermaßen schöne Landschaft haben die Fahrer allerdings kein Auge.

Bereits drei Tour de France Etappe fanden in Namur ihren Abschluss: Diese wurden allerdings allesamt in den fünfziger Jahren gefahren. In Charleroi, dem heutigen Startort endete 1995 eine von vier Etappen. Die besagte wurde damals von Erik Zabel gewonnen.

Nun befinden wir uns bereits acht Kilometer vor dem Ziel. Einige Teams zeigen sich dort vorne. Ein echter Sprintzug, wie er von Fassa Bortolo beim Giro d'Italia aufgebaut wurde, ist hier allerdings nicht zu erkennen. Überraschend für mich ist aber insbesondere die fast durchgehende Beteiligung an der Führungsarbeit von CSC. Einen reinrassigen Sprint haben die Dänen eigentlich nicht im Aufgebot. Vielleicht kann ich die dafür vorliegenden Gründe nach der Etappe persönlich bei Bjarne Rijs erfragen.

Die letzten drei Kilometer werden von CSC sogar von der Spitze weg gefahren. Links hinter den beiden CSClern kann ich Tom Boonen erkennen, der gestern ein wenig enttäuschte. Erik Zabel meine ich ein ganzes Stück weiter hinten erkannt zu haben.

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Jetzt wird uns das Feld aus der Hubschrauberperspektive gezeigt. Ich meine Alessandro Petacchi fast in der Mitte des Feldes erkennen zu können. Sollte er dies tatsächlich sein, wäre er natürlich Chancenlos bei der heutigen Entscheidung.

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Danilo Hondo eröffnet den Sprint! Fast kommt er sich mit Stuart O'Grady ins Gehege. Genau in der Mitte der Strasse ist Tom Boonen, während sich Erik Zabel und der Tagessieger von gestern, Luca Paolini am linken Straßenrand aufhalten.

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Im Windschatten von Danilo Hondo, der sich momentan an der Spitze befinden müsste, kommt Robbie McEwen auf. Im Hintergrund ist Fabian Cancellara zu erkennen, der sich ebenfalls am Sprint beteiligt. Das links neben ihm müsste Petacchi sein!

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Der Italiener kommt auf! Hondo hat seine Führung an Erik Zabel verloren. Links schert jetzt Robbie McEwen aus und zieht an Hondo vorbei! Auch Thor Hushovd scheint noch zuzulegen zu können.

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Zabel scheinen die Kräfte im Stich zu lassen. McEwen übernimmt die Führung. Der Australier kann sich absetzen! Währenddessen kommt Petacchi mehr und mehr heran. Nun zieht Hushovd an Zabel vorbei und übernimmt die zweite Position. Ebenfalls von hinten herangeschossen kommt McEwens Landsmann Baden Cooke.

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Dennoch: das reicht für McEwen! Hushovd wir zweiter. Dahinter meine ich Erik Zabel erkannt zu haben!

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- Nein, Baden Cooke ist noch vor dem Deutschen ins Ziel gekommen sein.

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Die Zeitlupe zeigt uns außerdem, dass Danilo Hondo als fünfter das Ziel erreicht hat. Unmittelbar danach überquerte Alessandro Petacchi, der auf den letzten Metern einige Sprinter förmlich stehen ließ, die Ziellinie.

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Tagesendstand:

1 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 3h54'14
2 Thor Hushovd CREDIT AGRICOLE s.t.
3 Baden Cooke FDJEUX.COM s.t.
4 Erik Zabel T-MOBILE TEAM s.t.
5 Danilo Hondo GEROLSTEINER s.t.
6 Alessandro Petacchi FASSA BORTOLO s.t.
7 Luca Paolini QUICK STEP - DAVITAMON s.t.
8 Jean-Patrick Nazon AG2R PREVOYANCE s.t.
9 Stuart O'Grady COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE s.t.
10 Tom Boonen TEAM SEAT - ARGEX s.t.

Hier sehen sie die TopTen nochmals m Überblick. Der gestrige Tagessieger Luca Paolini zeigte heute wieder eine ansprechende Leistung. Jean-Patrick Nazon ist mit Rang acht bester Franzose auf der zweiten Etappe.

Gesamtwertungsstand nach 2 von 20 Etappen:

1 Fabian Cancellara FASSA BORTOLO 8h08'01
2 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM + 2
3 Michael Rogers QUICK STEP - DAVITAMON s.t.
4 Danilo Hondo GEROLSTEINER s.t.
5 Lance Armstrong US POSTAL SERVICE PRESENTED BY BERRY FLOOR + 4

In der Gesamtwertung hat sich Bradley McGee vorerst aus den vorderen Regionen verabschiedet. Nach seinem Ausreissversuch, konnte er das im Feld angeschlagene Tempo nicht mehr mitgehen, was schließlich zu einem großen Zeitverlust führte.

Sprintwertung

1 Luca Paolini QUICK STEP – DAVITAMON 54
2 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 54
3 Danilo Hondo GEROLSTEINER 52
4 Thor Hushovd CREDIT AGRICOLE 52
5 Erik Zabel T-MOBILE TEAM 52

Enger könnte sich die Situation in der Sprintwertung kaum darstellen. Die ersten beiden sind momentan punktgleich. Dennoch wird Paolini am morgigen Tag das Grüne Trikot präsentieren, was an der bessern Platzierung im Gesamtklassement gegenüber McEwen liegt. Hondo, Hushovd und Zabel befinden sich mit jeweils zwei Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter in Lauerstellung.

Bergwertung

1 Andy Flickinger TEAM SEAT - ARGEX 28
2 Rik Verbrugghe LOTTO - DOMO 17
3 Andrea Noè ALESSIO - BIANCHI 13
4 Bernhard Eisel FDJEUX.COM 7
5 Marzio Bruseghin FASSA BORTOLO 5

Andy Flickinger konnte die Führung in der Bergwertung heute ausbauen. Um bei der Vergabe des Trikots des besten Kletterers später eine Rolle spielen zu können, muss der Franzose allerdings noch einige Punkte einfahren. Der Gewinner dieser Wertung wird am Ende wohl mehr als 150 Bergpunkte auf dem Konto haben.

Mit diesen Informationen möchte ich mich für heute von Ihnen verabschieden und hoffe, dass Sie morgen wieder Eurosport einschalten, um die Tour de France mitverfolgen zu können. Auf Wiedersehen!

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