Pro Tour

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

Moderatoren: RobRoe, Routinier, Escartin

Was haltet ihr von der Pro-Tour-Reform

Sie ist Gut, weil auch bei Giro & Co fahren jetzt alle Spitzenteams mit
95
51%
Sie ist Schlecht, kleine Teams haben keine Chance mehr auf Wildcards
83
44%
Keine Ahnung, mir ist es egal was aus den Radsport wird
9
5%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 187

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TeamTelekom
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Pro Tour

Beitrag: # 125060Beitrag TeamTelekom
22.4.2004 - 19:33

Hallo,

die UCI hat erstmals konkrete Pläne zur Pro Tour ab 2005 vorgelegt

- Lizenz für 4 Jahre
- Fahrerkader mit 25 bis 28 Fahrer, Neoprofis müssen sein
- Zunächst Start mit 18 später mit 20 Teams
- AnitDopingschwur nötig für Erhalt der Lizenz
- 2 Rundfahrten erhalten massive Aufwertung: Die Polenrundfahrt und erfreulich auch die Deutschlandtour die künftig als Vorbereitungsrundfahrt zu Vuelta im August stattfinden wird und mit 9 Etappen damit mit der Schweizrundfahrt aufschliessen.
Übersicht der Rennen:

6. bis 13. März : Paris-Nizza (Fra)
9. bis 15. März : Tirreno-Adriatico (Ita)
19. März : Milan-San Remo (Ita)
3. April : Flandern-Rundfahrt
5. bis 9. April : Baskenland-Rundfahrt
6. April : Gent-Wevelgem (Bel)
10. April : Paris-Roubaix (Fra)
17. April : Amstel Gold Race (PBS)
20. April : Wallonischer Pfeil (Bel)
24. April : Lüttich-Bastogne-Lüttich (Bel)
26. April bis 1. Mai : Tour de Romandie (Sui)
7. bis 29. Mai : Giro d'Italia
16 bis 22. Mai : Katalonien-Rundfahrt
5. bis 12. Juni : Critérium du Dauphiné Libéré (Fra)
11. bis 19. Juni : Tour de Suisse
19. Juni: Teamzeitfahren in Holland
2. bis 24. Juli : Tour de France
31. Juli : HEW-Cyclassics Hamburg (All)
3. bis 10. August : Tour du Benelux
13. August : Clasica San Sebastian (Esp)
15. bis 23. August : Deutschland-Rundfahrt
27. August bis 18. September: Spanien-Rundfahrt
12. bis 18. September : Polen-Rundfahrt
22. September : Straßen-WM/Zeitfahren
25. September : Straßen-WM
2. Oktober : Meisterschaft von Zürich (Sui)
9. Oktober : Paris-Tours (Fra)
15. Oktober : Lombardei-Rundfahrt (Ita)

Ciao

TeamTelekom
Zuletzt geändert von TeamTelekom am 27.1.2005 - 18:53, insgesamt 3-mal geändert.

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wodka
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Beitrag: # 125067Beitrag wodka
22.4.2004 - 20:09

"Die Pro-Tour-Lizenzen werden nach Ländern vergeben. Italien, als stärkste Radsportnation, soll vier Teams bekommen, Spanien und Frankreich drei, Deutschland und Belgien zwei, Dänemark, USA, Niederlande und die Schweiz jeweils eine."





Eine Katastrophe............

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Grischa Niermann
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Beitrag: # 125075Beitrag Grischa Niermann
22.4.2004 - 20:27

JA, und auch noch immer 4 Jahre, sowas bescheuertes!!

==> Grischa <==
!!! Jan Ullrich Toursieger 2004!!!

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Escartin
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Beitrag: # 125078Beitrag Escartin
22.4.2004 - 20:30

Jo, diskutieren wir halt hier. Hatten zwar schonmal einen Thread dazu, aber was solls. Wäre wirklich schön, wenn man Themen zusammenlgen könnte.

Zum Thema:

Die Grudnsatzdiskussion wurde schonmal geführt, können wir gerne nochmal machen, ich fang aber nicht damit an. Nehmen wir das, was wir haben:

Kalender: Polen-Rundfahrt :roll: Warum nicht die Friedensfahrt? Ein Rennen in Osteuropa ist sicher gerechtfertigt, aber wieso dieses? Wo ist der Henninger Turm? Het Volk? Zumindest ein italienischer Herbstkalssiker außer der Lombardei? Für mich zu viele Rundfahrten.

Für die belgischen Frühjahrsrennen mag die Nichtberücksichtigung egal sein, ein Sieg bei Het Volk wird weiterhin mehr Wert sein, als einer bei der Polen-Rundfahrt oder der D-Tour, außerdem überschneiden sie sich nicht mit der Pro-Tour. Aber nehmen wir den Henninger Turm. Der wird sein Niveau niemals halten können, schließlich werden die Klassikerfahrer keine Lust haben sich mit wagen Erfolgsaussichten durch den Taunus zu quälen, wenn außer recht wenig Prestige nix winkt.
Die gefahr für die kleineren Rennen sehe ich nicht als so groß, die leben auch jetzt fast nur von den einheimischen Teams und die werden weiterhin mitfahren. Die großen Stars schicken die Teams auch jetzt schon nicht dahin (Niedersachsen).

Teams: Wieso werden die fest nach Ländern vergeben? Was soll denn das? Vier Teams für Italien? Fassa und Saeco. Und dann? Alessio, Caldirola, Lampre, evtl. Domina? Drei Teams für Spanien? Euskaltel, Liberty, Baleares, Saunier Duval, evtl. Kelme? Da bleiben sehr gute Teams auf der Strecke.

Die größte Gefahr scheint mir, dass niemand mehr Geld in Teams unterhalb der Pro-Tour investieren wird. Ein Beispiel: In Italien gibt es momentan ca. zehn gute Teams, die allesamt am Giro teilnehmen können. Mit der Pro-Tour werden es nur noch die vier Teams der Pro Tour und vielleicht zwei weitere sein. Heißt, das vier Teams ohne Giro dastehen und möglicherweise schließen.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

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Skispringer
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Beitrag: # 125082Beitrag Skispringer
22.4.2004 - 20:42

Escartin hat geschrieben:

Teams: Wieso werden die fest nach Ländern vergeben? Was soll denn das? Vier Teams für Italien? Fassa und Saeco. Und dann? Alessio, Caldirola, Lampre, evtl. Domina? Drei Teams für Spanien? Euskaltel, Liberty, Baleares, Saunier Duval, evtl. Kelme? Da bleiben sehr gute Teams auf der Strecke.
Da müsste man aber doch wieder im Grundsatz anfangen :wink: Denn wenn man sich auf 18 oder 20 festlegt, dann MUSS man die Anzahl der Teams aus den Topländern zwangsläufig beschränken , abders ist es nicht zu machen leider . Wenn man sich auf 18-20 festlegt .
JA, und auch noch immer 4 Jahre, sowas bescheuertes!!
Halte ich für einen der wenigen im Ansatz völlig richtigen Gedanken der Protour, nämlich die Planungssicherheit für Teams und Fahrer . Auch wenn mir ein System mit Auf und Abstieg alle 2 Jahre lieber wäre um mehr nicht berücksichtigte Teams bei der Stange zu halten hat die Idee an sich viel positives , gerade angesichts des Chaos um Teamauflösungen, Neugründungen, Fusionierungen , Umbenennungen etc in den letzten Jahren . So ist gewährleistet dass sich nur Sponsoren engagieren die auch der UCI vorlegen können dass sie 4 Jahre lang bei der Stange bleiben und sich das Sponsoring auch leisten können und nicht nach nem Jahr abspringen .

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Escartin
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Beitrag: # 125086Beitrag Escartin
22.4.2004 - 21:03

Skispringer hat geschrieben:
Da müsste man aber doch wieder im Grundsatz anfangen :wink: Denn wenn man sich auf 18 oder 20 festlegt, dann MUSS man die Anzahl der Teams aus den Topländern zwangsläufig beschränken , abders ist es nicht zu machen leider . Wenn man sich auf 18-20 festlegt .
JA, und auch noch immer 4 Jahre, sowas bescheuertes!!
Halte ich für einen der wenigen im Ansatz völlig richtigen Gedanken der Protour, nämlich die Planungssicherheit für Teams und Fahrer . Auch wenn mir ein System mit Auf und Abstieg alle 2 Jahre lieber wäre um mehr nicht berücksichtigte Teams bei der Stange zu halten hat die Idee an sich viel positives , gerade angesichts des Chaos um Teamauflösungen, Neugründungen, Fusionierungen , Umbenennungen etc in den letzten Jahren . So ist gewährleistet dass sich nur Sponsoren engagieren die auch der UCI vorlegen können dass sie 4 Jahre lang bei der Stange bleiben und sich das Sponsoring auch leisten können und nicht nach nem Jahr abspringen .
Zum ersten: Meine Kritik bezieht sich im Grundsatz auf die Vergabe nach Ländern. Frankreich verdient mMn momentan keien drei Teams. Das kann aber in zwei Jahren wieder ganz anders aussehen.Was passiert, wenn Popovych dieses Jahr den Giro gewinnt und Steels seine Form wiederfindet. McEwen holt Tour- und Giroetappen und Verbrugghe gewinnt auch noch was. Am Ende stehen drei belgische Teams unter den Top10 der Wrl. Und dann? Und warum fängt man mit 18 Teams an? Sehe ich keine Vorteile drin.

Dem System mit den vier Jahren kann ich nix abgewinnen. Natürlich, Plaungssicherheit. Ist ein positiver Punkt. Aber: Neugründungen von Teams werden ausgeschlossen, bzw. nur unterhalb der Pro-Tour zugelassen. Wenn ein Sponsor 2006/7 einsteigen will, muss er bis 2009 warten. Und was passiert, wenn dann 15 aussteigen, es aber nur 10 Neuanwärter gibt?
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Daveto
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Beitrag: # 125096Beitrag Daveto
22.4.2004 - 21:30

Da bin ich absolut deiner Meinung. Im großen und ganzen ist die Idee ja in Ordnung, aber im eigentlichen Sinne fast nicht umzusetzen. Es ist sicher schöner, wenn bei manchen Rennen wie z.B. der Deutschlandtour mehr große Mannschaften an den Start gehen, aber meiner Meinung nach nicht umsetztbar.

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TeamTelekom
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Beitrag: # 125109Beitrag TeamTelekom
22.4.2004 - 23:00

Hallo,

- Nur Teams bei denen ein starker Sponsor hinter der Mannschaft steht,
bekommen auch die Lizenz.
- Nur die wirklichen guten Fahrer fahren auch bei den Top-Rennen.
- Rennen wie die D-Tour erhalten massive Aufwertung
- Ländergerechte Team-Verteilung bei den Rennen
- Kleine Teams z.B. Wiesenhof erhalten die Möglichkeit auch bei wichtigen
Rennen zu starten
- Bei den wichtigen nationalen Rennen werden die GSI Teams(z.B. Het
Volk) auch weiterhin starten.
- Bis auf das HEW waren die deutschen Rennen auch in der
Vergangenheit schlecht besetzt.
- Deutschland ist Gewinner, anstatt von einem Renntag auf Topnivau
bekommen wir nun 10 Tage
- Der zurzeit unübersichtliche Rennkalender ist endlich Strukturiert, nur die wirklichen Rennen erhalten PR und Aufmerksamkeit
- Eine viel höhere Anreiz für Teams und Sponsoren durch Zusage bei
allen Toprennen
- Gesamtwertung nach Weltcupkonzept, der komplette Fahrer ist wieder
mehr gefragt
- Rennen wie die Vuelta oder der Giro werden besser weil nich irgend
welche No-Names fahren

Teams die meiner Meinung nach ab 2005 in den Topclub fahren werden:

-Italien: Saeco (Etat ca. 5,0 Mio €- Topfahrer: Simoni, Di Luca
Lampre (Etat ca 4,5 Mio € - Topfahrer: Casagrande, Belli
Fassa Bortolo (Etat ca 6,0 Mio € - Topfahrer: ziemlich viele :D
Alessio-Bianchi (Etat ca. 3,0 Mio € - Topfahrer: Tafi, Noe

Nicht in der Pro Tour: De nardi-Colpack (zu schwach in jeder Hinsicht), Vini Caldirola (ständig neue Sponsoren), Acqua e Sapone ( GS II Team) Domina Vacanze (GS II Team)

- Deutschland: T-Mobile (Etat ca. 10 Mio € - Topfahrer: fast alle Siegfahrer
Gerolsteiner ( Etat ca. 4,2 Mio € - Topfahrer: Rebellin,
Hondo

Frankreich: fdjeux.com (Etat ca 4,5 Mio € - Topfahrer: Cooke, McGee
Credit Agricole (Etat ca. 5,0 Mio € - Topfahrer: Hushovd,
Moreau
B. la B. (Etat ca. 5,0 Mio € - Topfahrer: Beloki, Rous
nicht dabei: Ag2r-Provoyance (zu klein) Saunier Duval (Neues Team) RAGT (viel zu schwach)

Spainen: Euskaltel (Etat ca. 6,0 Mio € - Topfahrer Mayo, Zubeldia
Illes Baleares (Etat ca. 5, 5 Mio € - Topfahrer: Menchow
Liberty Seguros (Etat ca. 6,0 Mio € - Topfahrer: Heras, Nozal
Nicht dabei: Kelme (Das Team stark, aber das Geld) Relax-Bodysol (Chanchenlos)

Belgien: Lotto-Domo (Etat ca. 6,0 Mio € - Topfahrer: McEwen, Petegem
Quick Steo-Davitamon (Etat ca. 8,0 Mio €- sehr viele
Nicht dabei: MrBookmaker-Palmans (zu schwach), Landbou.-Colnago (außer Popowitsch nichts) Chocolade Jacques - Wiccor Nixdorf (zu schwach)

Holland: Rabobank (Etat 7;0 Mio €- Tobfahrer: Boogerd, Dekker

Dänemark: CSC (Etat 5,0 Mio €- Tobfahrer: Basso, Jaksche

USA: US Postal (Etat 7,0 Mio € - Topfahrer : Armstrong, Heeswijk

Schweiz: Phonak (Etat 7,7 Mio € - Topfahrer: Hamilton


Ciao

TeamTelekom

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jonas
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Beitrag: # 125117Beitrag jonas
23.4.2004 - 0:26

Saunier-Duval ist trotz des französisch tönenden Namens ein spanisches Team.

US Postal wird sich sehr wahrscheinlich zurückziehen und ob sich erneut ein amerikanischer Sponsor findet weiss ich nicht.

Die Aufwertung der D-Tour ist für mich ungerechtfertigt (war wohl zu erwarten, oder ? ;)). Wer garantiert mir, dass es die D-Tour nach einem Karriere-Ende von Ullrich und Zabel noch gibt ? Wohl niemand, dass hat man in der Vergangenheit schon gesehen. Ausserdem fehlt die Tradition.
Und in Deutschland einen attraktiven Kurs zusammenzustellen ist auch äusserst schwierig. Eine 9-tägige Rundfahrt mit 7 Flachetappen, einer Bergankunft und einem Zeitfahren ist nicht Pro-Tour würdig.

Für die Polen-Rdf. gilt eigentlich ähnliches.

Es gilt noch zu sagen, dass jeder Organisator eines Pro-Tour Rennen eine Fernsehübertragung garantieren muss (also er muss das Rennen produzieren, ob es denn jemand sendet ist die andere Frage). Ich weiss z.b. dass der Grosse Preis vom Kanton Aargau (immerhin 1.1 im Moment) aus diesem Grund auf die Pro-Tour verzichtet. Könnte auch bei anderen Rennen noch ein Faktor sein.

Über die Teamfestlegung gibts für mich nur eines zu sagen. Idiotisch. Der Radsport wird sich so wieder vermehrt auf die Top-Nationen konzentrieren. Kleinere Nationen (Teams) haben keine Chance sich auf Top-Niveau zu zeigen und meistens zählt ja nur das. Schade. :(
Gäbe es Phonak nicht jetzt schon, würde wohl die Pro-Tour ohne Schweizer Team stattfinden.
--
Jonas

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TeamTelekom
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Beitrag: # 125119Beitrag TeamTelekom
23.4.2004 - 1:52

Hallo,

mit Saunier-Duval hast du recht, dann halt AG2R dafür rein. Ob die D-Tour in der nach Ullrich Zeit weiß niemand. 9 Etappen sind aber besser als 7, oder.

Ciao

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ETXE
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Beitrag: # 125136Beitrag ETXE
23.4.2004 - 10:56

TeamTelekom hat geschrieben: - Nur Teams bei denen ein starker Sponsor hinter der Mannschaft steht,
bekommen auch die Lizenz. Da siegt der schnöde Mammon und die Zweiklassengesellschaft wird manifestiert

- Nur die wirklichen guten Fahrer fahren auch bei den Top-Rennen. Das wage ich mal zu bezweifeln. Bei den wirklichen Top-Rennen fahren auch jetzt schon die besten Fahrer. Aber wenn der Giro nicht in die Saisonplanung passt, fahren dort auch weiterhin nicht alle Stars.

- Rennen wie die D-Tour erhalten massive Aufwertung Warum auch immer die Dtour aufgewertet wird? Die Friedensfahrt ist mMn anspruchsvoller, traditionsreicher und hat ausserdem noch eine internationale Ausrichtung! Ausserdem gab es bisher im August die Portugal-Rundfahrt als ideale Vorbereitung auf die Vuelta.

- Ländergerechte Team-Verteilung bei den Rennen Ländergerecht=marktgerecht, oder was? National geprägte Elitebildung; so ist der Ansporn zum Radsport in "kleineren" Ländern, wie ihn die UCI einmal wollte, fast ad absurdum geführt. Wenn z.B. aus Portugal kein großes Team startet, werden über kurz oder lang keine Radsportler aus Portugal, Lateinamerika oder GB den Weg an die Spitze suchen.

- Kleine Teams z.B. Wiesenhof erhalten die Möglichkeit auch bei wichtigen
Rennen zu starten Aha!??

- Bei den wichtigen nationalen Rennen werden die GSI Teams(z.B. Het
Volk) auch weiterhin starten. Das mag sein, ändert aber auch nichts am bisherigen Habitus.

- Bis auf das HEW waren die deutschen Rennen auch in der
Vergangenheit schlecht besetzt. Ganz alte Diskussion, denn dieses Kirmesrennen hätte niemal WC-Rennen werden dürfen und davor war der Henninger Turm eindeutig das bestbesetzte Rennen. Hier will die UCI den Veranstaltern wohl nochmal so richtig einen reindrücken, da sie vor Jahren sich nicht bewegen liessen, vom 1.Mai als Renntag abzurücken, was sie letzten Endes den WC-Status gekostet hat.

- Deutschland ist Gewinner, anstatt von einem Renntag auf Topnivau
bekommen wir nun 10 Tage Wer's glaubt, wird selig!

- Der zurzeit unübersichtliche Rennkalender ist endlich Strukturiert, nur die wirklichen Rennen erhalten PR und Aufmerksamkeit Und der bisherige Kalender war nicht strukturiert???

- Eine viel höhere Anreiz für Teams und Sponsoren durch Zusage bei
allen Toprennen Was ja bisher auch nicht wesentlich anders war.

- Gesamtwertung nach Weltcupkonzept, der komplette Fahrer ist wieder
mehr gefragt Mag sein

- Rennen wie die Vuelta oder der Giro werden besser weil nich irgend
welche No-Names fahren Gestatte, daß ich lache!? Das glaubst du ja wohl selber nicht. Spitzen-GT-Fahrer werden wohl auch weiterhin nicht alle drei GTs fahren. Wäre auch ziemlich blödsinnig. Ausserdem brauchen 'No Names' auch Erfahrung in grossen Rundfahrten.

Allgemein halte ich deine Aussagen wie die der UCI für ziemlich populistisch. Dem Radsport ist mit solch einer Regelung in der Breite sicherlich nicht geholfen, ob in der Spitze, wird sich noch zeigen müssen.
Ganz kurz noch:
Ich bin nicht grundsätzlich gegen eine Änderung des Rennbetriebs, aber die jetzige Änderung ist eindeutig dem Profitdenken geschuldet und soll jetzt vermarktet werden. Der erlauchte Kreis der Top-Teams wird noch erlauchter und die zweite und dritte Ebene wird noch unwichtiger. Das kann es eigentlich nicht sein!
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

Rad-Fan
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Beitrag: # 125143Beitrag Rad-Fan
23.4.2004 - 12:45

@Jonas:
Wenns Ulle und Zabel nicht mehr gibt, dann kommt eben als Sprinter Hondo...oder ist der etwa im gleichen Alter von Ulle und Zabel? :D

Ich denke man kann schon einen guten Kurs in Deutschland bringen.
Man müsste einfach nur mal durch ganz Deutschland fahren und nicht "nur" im Süden. Ist ja fast so.
Als Bergetappen kann man zum Beispiel den Schwarzwald, Bayrischen Wald, das Erzgebirge mitnehmen. Die sind ja nicht schlecht.
Man könnte auch in Nordrhein-Westfalen fahren oder in der Pfalz, dort gibt es immerhin kleinere Anstiege, aber steile...vielleicht ibt es dort auch größere, weiß ich nicht.

Wenn man das alles zusammenwürfelt (Bergetappen) + Flachetappen + Zeitfahren dann kann man sicherlich eine gute D-Tour zusammenbringen.


So, ich sehe die Pro-Tour auch ein bisschen skeptisch an, aber warum gehen wir mal nicht positiv oder nicht negativ an die Sache ran. Warten wir es ab was kommt...sicherlich wird noch etwas geändert, vielleicht zum Guten.
Vielleicht reden wir später sogar über die pro-Tour so: Oh die ist so genial, das macht ja richtig Laune zu gucken oder so ähnlich, kann doch sein ;)

Gruß Rad-Fan

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jonas
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Beitrag: # 125147Beitrag jonas
23.4.2004 - 13:01

ich sag das nur, weil in d-land meistens der Radsport total zusammengebrochen ist, nachdem ein Star aufgehört hat.
Und auch die Deutschland-Tour wurde schon mehrere Male aufgegeben und wieder neugestartet.
--
Jonas

TIppspielhandballweltmeister 2019 :)

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Lance
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Beitrag: # 125151Beitrag Lance
23.4.2004 - 13:54

@Jonas: Die Zeit zwischen 99 und 2004 ist glaub ich schon die längste Zeitspanne der Deutschlandtour. Die Pro Tour soll ja gerade für Sicherheit sorgen!
Die deutschen Talente sind viel vielversprechender als die Französischen, weshalb deine Logik nur einen möglichen Rückschluss (ließe man mal die Tradition außer Acht) zu: Die Tour de France würde es in ein paar Jahren nicht mehr geben! :lol:
Zu den möglichen Strecken in Deutschland: Man könnte bequem zwei Schwarzwaldetappen (Pyrenäen-Niveau), zwei Alpenetappen (eine im Süden, eine im Südosten (Berchtesgadener Land --> Hammeretappe!!!)), eine im Harz, eine im Bergischen Land und eine im Erzgebirge veranstalten. (Verzeiht mir bitte, wenn ich ein Mittelgebirge vergessen habe).
Im Vergleich zu anderen Rundfahrten: Was bitte schön hat Tirreno Adriatico vom Streckenverlauf in der Pro Tour zu suchen???
Außerdem halte ich Traditionen, die neu aufstrebende Rennen mit extrem viel Potential behindern, für ziemlich dämlich!
Die Deutschlandtour ist nun mal die Landes-Rundfahrt in Deutschland. Anders als Paris-Nizza, Tirreno Adriatico, Dauphiné, Tour de Romandie, etc.
Damit hat die D-Tour ganz klar den Status der Tour de Suisse verdient!
LA - Der Diktator der TdF

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jonas
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Beitrag: # 125152Beitrag jonas
23.4.2004 - 14:15

Frankreich ist von Natur aus Radsportverückter als D-Land, das darfst du nicht vergessen.

Und ob jetzt solch ein Pro-Tour Status zu Stabiltität verhilft weis ich nicht, Fakt ist, dass ein solches Rennen mit Sponsoren hängt und fällt, und dass deutsche Sponsoren viel schneller aufgeben als anderswo hat sich leider schon mehrmals gezeigt (im Zusammenhang mit der D-Tour).

edit:
Noch etwas, alle Bergetappen, die du ansprichst sind soweit ich weiss im Süden gelegen, also nix vom Norden. Und damit auch keine Landesrundfahrt wie die Tour-de-Suisse.
--
Jonas

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Beitrag: # 125157Beitrag ThePerfekt
23.4.2004 - 14:48

Ich bin als Hamburger natürlich froh, dass Die HEW-Cyclassics weiterhin dabei sind. Aber ich find es unsinnig, dass zum Beispiel die Polen-Rundfahrt dabei ist. Kann doch dann eh kein polnisches Team dran teilnehmen.
Tippspielerfolge:
Sieger beim Grand Prix des Nations 2002
21.Etappe der Vuelta 2002
1 Tag in Rosa beim Giro 2004

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 125159Beitrag Klaus und Tony
23.4.2004 - 14:49

Aber eine spannende und sportlich wertvolle Landesrundfahrt ist schon hinzubekommen in Deutschland, da die Mittelgebirge wie Harz und Sauerland recht weit nördlich beginnen.
Dass die deutschen Alpen mit den französischen und schweizerischen nicht vergleichbar sind, ist klar. Dass ein zweites Hochgebirge (oder zumindest ein Steil-Gebirge) fehlt, auch, dennoch kann man locker 10 selektive Etappen in Deutschland fahren.
Ausserdem ist es ja gute Tradition in Rundfahrten, dass Landesgrenzen keine Hemmschwelle sind, da die nun mal oft über Gebirgskämme verlaufen.
Und das Erzgebirge von der böhmischen Seite aus ist durchaus der Hammer an Steilheit.

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Beitrag: # 125160Beitrag Schnuffel_78
23.4.2004 - 14:54

Naja eine Landesrundfahrt in der Schweiz mit einer in Deutschland zu vergleichen ist etwas schwerer würde ich sagen, da die Schweiz ein klein wenig weniger Fläche bedeckt und somit auch schneller das ganze Land beradelt ist.
Ich finde es schade, das die D- Tour immer nur eine Süddeutschland Tour ist.
Lieber verzichte ich auf ein bis zwei Bergetappen und mache dafür mal richtige Querschnitte durch das Land.
Es müssen ja nciht immer die höchsten Berge sein, wenn ich da an die Eifel denke, (weil sie in meiner Gegend liegt), da gibts genug zwar kurze aber steile Anstiege, die auch für Selektionen führen.
Und zu den angesprochenen Sponsoren. Dem UCI ist dran gelegen, sich mit Deutschland gut zu stehen, denn wenn Sponsoren aus Deutschland kommen, sind sie meißt sehr finanzkräftig. Siehe im Fußball oder Formel 1. Ich kann mir vorstellen, dass die UCI hofft, das der Boom in D noch weiter steigt und man sich das auch zunutzen machen will.
Ausserdem ist grade ein solches Heimrennen wieder Anreiz Talente zu fördern, von daher wird es in Zukunft auch wieder große deutsche Radsportler geben. Genau der Umkehrschluß den jemand genannt hat, warum in Portugal, GB oder Südamerika der Radsport auf der Strecke bleiben könnte.
Eigentlich sollten es doch auch mal drei deutsche Rennen sein...

Der Sache mit der Pro Tour sollte man auch mal was aufgeschlossener entgegen sehen.
Solche Sprüche wie "Früher war alles besser" gehen mir auf den Geist.
Wäre es bisher eine Pro Tour gewesen und hätte man es jetzt anders machen wollen, würden wahrscheinlich auch alle aufschreien.
Das nicht alles von anfang an rund laufen wird kann ich mir auch vorstellen, aber es wird sich einspielen und dann wird man sehen, ob es was bringt oder nicht.
RPG - Torsten Hiekmann --- Etxe-Ondo gara.net
Sieger Paris-Nizza
------------------------------------------------------------
Gesamtsieger - Sattlerei2 2005

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jonas
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Beitrag: # 125168Beitrag jonas
23.4.2004 - 15:15

Klaus und Tony hat geschrieben:Aber eine spannende und sportlich wertvolle Landesrundfahrt ist schon hinzubekommen in Deutschland, da die Mittelgebirge wie Harz und Sauerland recht weit nördlich beginnen.
Dass die deutschen Alpen mit den französischen und schweizerischen nicht vergleichbar sind, ist klar. Dass ein zweites Hochgebirge (oder zumindest ein Steil-Gebirge) fehlt, auch, dennoch kann man locker 10 selektive Etappen in Deutschland fahren.
Ausserdem ist es ja gute Tradition in Rundfahrten, dass Landesgrenzen keine Hemmschwelle sind, da die nun mal oft über Gebirgskämme verlaufen.
Und das Erzgebirge von der böhmischen Seite aus ist durchaus der Hammer an Steilheit.
Klar wäre es das, aber die letzten Jahre war es ja immer so, dass man geguckt hat, dass Zabel möglichst viele Etappen gewinnen kann und dazu eine halbe Bergetappe und ein Zeitfahren. Und das ist nicht sportlich wertvoll. Es müsste dazu schon ein Umdenken bei den Organisatoren geben, und das bezweifle ich ernsthaft.
--
Jonas

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 125172Beitrag Klaus und Tony
23.4.2004 - 15:21

Ja, das ist wahr, jonas.
Die Etappen waren extrem blödsinnig konzipiert: Entweder die Berge kamen am Anfang und danach 120km flach (wie letztes Jahr die erste Etappe - völlig verschenkt!) oder es wurden Höhenmeter auf breiten un-selektiven "Autbahnen" geschrubbt(Feldberg).
Aber das wäre innerhalb der Pro-Tour ja sicher korrigierbar. Zumindest theoretisch, wenn man in der Organisation ein Einsehen hat, dass Deutschland und die deutschen Rennställe gerade für solche Etappen hervorragende Fahrer hat, nur dass die eben nicht Erik oder Jan heissen.

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Lance
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Beitrag: # 125173Beitrag Lance
23.4.2004 - 15:27

@Jonas: Die Deutschlandtour-Organisatoren haben bereits vor mehreren Monaten auf ihrer Homepage geschrieben, dass sie, sobald 9 oder 10 Tage zur Verfügung stehen, deutlich anspruchsvollere und auch ganz Deutschland abdeckende Routen planen würden.
Außerdem gab es schon eine gewisse Entwicklung beim Streckenverlauf:
1999 fast nur flache Etappen im Norden
2000 eine Schwarzwaldetappe mit dem Kandel (Ziel allerdings im Tal)
2001 eine Schwarzwaldetappe im Nordschwarzwald (ordentliche Zeitabstände)
2002 eine Nordschwarzwaldetappe und eine Alpenetappe (OK, die war relativ lächerlich)
2003 eine Schwarzwaldetappe mit einer Bergankunft, außerdem ein 40km-Zeitfahren
2004 eine coole Alpenetappe in Österreich, eine Erzgebirgsetappe mit Bergankunft (Fichtelberg angeblich bis zu 20% steil)
2005 9 Tage zur Verfügung...

Das nenne ich eine kontinuierliche Steigerung.

@Klaus und Tony: Den Feldberg als unselektive Autobahn zu bezeichnen halte ich für etwas übertrieben. Klar er ist kein Angliru, aber hast du ein Feld im Ziel gesehen???
Waren fast nur einzelne Fahrer.
Klar, das kann man auch mit kürzeren Anstiegen (bestes Beispiel die Mur de Huy) erreichen (in Deutschland gibt es zum Beispiel den Rossberg, den man als (Mur de Huy)x3 bezeichnen kann (340Hm auf 4 Kilometern, davon ein Kilometer total flach, also 340Hm auf 3km, eine Meeeeega-steile Kurve)).
Zuletzt geändert von Lance am 23.4.2004 - 15:36, insgesamt 1-mal geändert.
LA - Der Diktator der TdF

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