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Verfasst: 14.7.2015 - 17:36
von Klaus und Tony
Will nur mal anmerken, dass ich sauer bin.
Ich habe nach wie vor kein ethisches Problem mit dezentem Nachhelfen im Spitzensport, schließlich bin ich ja einer der verursachenden Konsumenten.

Ich will aber nicht so fett verarscht werden wie heute. Ich habe es 2006 bei Landis gesagt und ich sage es heute bei Thomas: So kann man nicht fahren.
:twisted:

Verfasst: 14.7.2015 - 18:43
von reblaus
Unglaublich was es auf der ersten "leichten" Bergetappe für riesige Rückstände für Fahrer gab die wohl Richtung Top Ten wollten.

Rodriguez und Uran + 6 Min.
Bardet + 8 Min.
Majka und Pinot + 9 Min.
Dan Martin und Talansky + 11 Min.
Kelderman + 13 Min.
Rui Costa + 16 Min.

Wenn man das sieht sind die 6 1/2 Minuten von Dominik Nerz eigentlich noch ganz gut, vorallem weil er nicht ganz fit erschien im Interview danach. Seine Ansprüche waren vor der Tour auch sehr hoch, ich denke er kann zufrieden sein wenn er in den Top 25 landet.

Verfasst: 14.7.2015 - 23:34
von Routinier
Die Tour hat mir bislang sehr gut gefallen. Abwechslungsreiche Etappen, ein paar spannende Rennsituationen, Trikotwechsel. Für Tour-Verhältnisse eine richtig tolle erste Woche. Und dann kam heute. Aus einem Ruhetag in die erste Bergetappe der Rundfahrt. Müdigkeit sollte keine Rolle spielen. Ergebnis: Sky zerstört (mal wieder) den Rest der Welt. Ekelhaftes Spektakel da vorne. Wenn ein paar Verrückte einsam ihre Kreise ziehen, wird aus einem wunderbaren Sport schnell eine trostlos anzusehende Absurdität.

Ach, Sky. Toursieger Bradley Wiggins. Konnte früher durchaus als Oxymoron durchgehen. Für mich immer noch der größte Witz des Radsport-Jahrzehnts. Der konzentriert sich jetzt wieder auf die Bahn und fährt nebenbei ein bisschen in seinem eigenen Team in der dritten Division. Kommt als einer der wenigen GT-Sieger anscheinend ungeschoren davon. Macht nicht gerade Hoffnung.

Verfasst: 15.7.2015 - 7:12
von wiseguy
Klaus und Tony hat geschrieben:Will nur mal anmerken, dass ich sauer bin.
Ich habe nach wie vor kein ethisches Problem mit dezentem Nachhelfen im Spitzensport, schließlich bin ich ja einer der verursachenden Konsumenten.

Ich will aber nicht so fett verarscht werden wie heute. Ich habe es 2006 bei Landis gesagt und ich sage es heute bei Thomas: So kann man nicht fahren.
:twisted:
Hab ich was verpasst? Was war an Thomas gestern so außergewöhnlich?

Verfasst: 15.7.2015 - 9:18
von PepsiLight
Ok, dann bin ich nicht der Einzige. :D

Verfasst: 15.7.2015 - 9:20
von Steini
KuT ist halt eher Generation Museeuw, da schloss sich das mit Klassikern und GT-Bergen noch aus.

Verfasst: 15.7.2015 - 9:23
von ulle91
Ich hätte KuT eher zu der Generation Eddy Merckx gepackt. Da passt das mit den Klassikern und Rundfahrten auch wieder.

Verfasst: 15.7.2015 - 10:35
von Klettermaxe
Es geht doch nicht nur um G. Thomas.
Auch Froome erinnert sehr stark an "Chicken" mit seinem Bergaufsprint gegen Quintana: Das war einfach - wie Routinier schon treffend anmerkte - ekelhaft anzusehen.

Auf der anderen Seite könnte der Rest der Pyrenäen und die Alpenetappen nun spannender werden, denn viele Gesamtwertungsblasen zerplatzten gestern und sorgen nun für spannendere Kämpfe um die Etappensiege: Mit Peraud, Bardet, Talansky, Nibali, Uran, Rui Costa und Joaquin Rodriguez fallen mir gleich 7 Aspiranten ein ...

Verfasst: 15.7.2015 - 12:21
von wassertraeger29
wiseguy hat geschrieben:Was war an Thomas gestern so außergewöhnlich?
"Bergfloh" Thomas schlägt nach getaner Arbeit die gesamte Kletter-Weltelite (außer Quintana) an einem 15km >7% Anstieg und schiebt am Ende fröhlich grinsend den völlig entkräfteten fünften Valverde über die Ziellinie. Das hat in der ganzen Situation um Froome, Porte und Co. schon besonders grotesk gewirkt, das Sahnehäubchen sozusagen.

Verfasst: 15.7.2015 - 13:16
von Flomann
Der Anstieg war aber auf den letzten 4 km auch deutlich flacher als das, was bei den anderen Bergankünften noch kommt. Da sind dann halt nicht mehr die reinen Kletterfähigkeiten gefragt, sondern Roller kommt das Gelände mehr entgegen. Siehe Quintana vs Froome und Porte auf den letzten Kilometern. Zudem war das doch eine recht einfache Etappenankunft, gemessen mit dem, was sonst auf dem Programm steht. Die 150 km vor dem Pierre-St-Martin dürfte Thomas und Co auch mehr gelegen haben als den reinen Kletterern.

Ändert aber nichts daran, dass ich das gestern auch sehr verwundert über die Leistungen von Thomas war. Vor allem, dass er fast die komplette Weltelite kaputt gefahren hat. Das hat mich dann doch etwas an Hincapie oder auch CSC am Tourmalet anno 2008 erinnert.

Verfasst: 15.7.2015 - 13:37
von Klaus und Tony
Flomann hat geschrieben:Das hat mich dann doch etwas an Hincapie oder auch CSC am Tourmalet anno 2008 erinnert.
Exakt das ist der Vergleich, der mir auch einfiel. An Hincapie 2005 kann ich mich noch mit Jahreszahl erinnern, bei CSC habe ich nur die Bilder im Kopf, als Voigt alles zusammenfährt. War das die 2008-Etappe?

Verfasst: 15.7.2015 - 13:44
von Flomann
Aus dem Gedächtnis heraus, ja. Als damals am Tourmalet Valverde, Cunego (und auch A.Schleck) mit 20 s oder so Rückstand am Gipfel waren und Voigt und Cancellara (der in der Flucht war) im Tal dann ein Paarzeitfahren veranstaltet haben.

Verfasst: 15.7.2015 - 14:19
von Felix-Ffo
wassertraeger29 hat geschrieben:
wiseguy hat geschrieben:Was war an Thomas gestern so außergewöhnlich?
"Bergfloh" Thomas schlägt nach getaner Arbeit die gesamte Kletter-Weltelite (außer Quintana) an einem 15km >7% Anstieg und schiebt am Ende fröhlich grinsend den völlig entkräfteten fünften Valverde über die Ziellinie. Das hat in der ganzen Situation um Froome, Porte und Co. schon besonders grotesk gewirkt, das Sahnehäubchen sozusagen.
Witzig das ist exakt der Wortlaut den ich gestern in der live-radsport.ch Box geschrieben hatte :D

Mich nervt eher diese Unempfindlichkeit von Schmerz, das ist einfach unrealistisch, wenn Menschen 45 Minuten lang in einer 8% Steigung um die Wette fahren. Vielleicht sollte ASO auch einfach mal SKY für die nächsten Jahre nicht einladen, geht das in dem Pro-Tour-System überhaupt?

Verfasst: 15.7.2015 - 14:39
von Klaus und Tony
Illusorisch, Felix.
Wenn selbst Astana genug Geld und Einfluss hat, um immer wieder aus heiklen Situationen herauszukommen, brauchst du von einem Sky-"Ausschluss" gar nicht zu träumen.

Verfasst: 15.7.2015 - 14:53
von PepsiLight
Außerdem hat Astana regelmäßig Dopingfälle.
Bei Sky ist mir dahingehend nichts bekannt.

Verfasst: 15.7.2015 - 15:17
von FedericoBahamontes
reblaus hat geschrieben: Wenn man das sieht sind die 6 1/2 Minuten von Dominik Nerz eigentlich noch ganz gut, vorallem weil er nicht ganz fit erschien im Interview danach. Seine Ansprüche waren vor der Tour auch sehr hoch, ich denke er kann zufrieden sein wenn er in den Top 25 landet.
ich sehe das völlig anders. Wenn als Saisonziel eine Top10-Platzierung bei der Tour angesagt ist, dann ist das hier gezeigte einfach eine mäßig bis schwache Leistung.

Mag ja sein, dass sich diese schwache Leistung schon in der durchweg sehr schwachen bisherigen Saison angekündigt hat..

Nerz hat im Moment nichtmal ansatzweise das Format ein pro-conti Team anzuführen.

Verfasst: 15.7.2015 - 16:26
von Timisonfire
FedericoBahamontes hat geschrieben:Nerz hat im Moment nichtmal ansatzweise das Format ein pro-conti Team anzuführen.
Kein Wunder, wenn er krank ist!
Und im Vergleich zu den anderen PCT-Fahrern war er sogar trotz dessen gut unterwegs ;)

Verfasst: 15.7.2015 - 19:24
von FedericoBahamontes
Naja, seit der Vuelta 2013 war er doch so gut wie nie in Form und immer ist die Ausrede "wegen Krankheit zu keiner Topleistung fähig".

Verfasst: 15.7.2015 - 22:49
von wiseguy
Ich bestreite ja nicht dass die Leistung von Thomas sehr stark war. Aber gerade ihn hervorzuheben, angesichts der Leistungen von froome und porte, verstehe ich nicht. Wenn Bergfahrer auf pave Etappen top Leistungen bringen können (nibali, barguil,...) dann können meinetwegen auch pave Fahrer auf Bergetappen top Leistungen bringen. Das eine schließt das andere nicht aus.

Verfasst: 16.7.2015 - 0:42
von LactatLover
Man muss auch sagen, dass Sky sowohl taktisch als auch in der Organisation generell häufig ideal arbeitet. Grade nach einem Ruhetag zeigt sich soetwas. Auch ein Gallopin hat überrascht. Der Ruhetag wird wohl einiges zu dem Ergebnis der 10. Etappe beigetragen haben.

Verfasst: 17.7.2015 - 10:58
von José Miguel
Die gestrigen Bemühungen von Valverde, Quintana, Nibali und Contador in allen Ehren, aber bei dieser Tour de France habe ich mich an der ersten Woche mit ihren packenden Etappen auf Kopfsteinpflaster oder dem Finale an der Mauer von Huy bzw. der Brétagne inklusive Prolog- und Mannschaftszeitfahren mehr erfreut als an diesen Pyrenäen-Etappen. Auch das Kampf ums Grüne Trikot ist dieses Jahr wirklich extrem spannend.
Ich erwarte zumindest von Saxo-Tinkoff zumindest noch eine ungewöhnliche Aktion in den Alpen, denn die haben in den letzten Jahren in solchen Situationen immer noch eine ungewöhnliche taktische Variante auf Lager gehabt.