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Verfasst: 9.9.2013 - 17:37
von Toxico
Wann gab es das letzte Mal ein Foto-Finish bei einer Bergankunft? 8O

Verfasst: 9.9.2013 - 22:44
von Zubeldia
Da bin ich ja mal auf die letzte Vueltawoche gespannt, denn es schaute ja fast so aus als wenn Joaquim Rodríguez heute der stärkste am Berg war. Man darf sich demnach auf einen spanntenen Vierkampf zwischen Nibali, Horner, Valverde und Rodríguez um den Gesamtsieg freuen.

Verfasst: 10.9.2013 - 11:48
von Toxico
Die Etappen am Donnerstag und Freitag haben recht kurze aber steile Schlussanstiege, das dürfte auch eher Rodriguez, Valverde und Horner entgegen kommen als Nibali.
Entschieden wird es aber wohl am Angliru, wenn ich tippen müsste, würde ich einen 10er auf Horner setzen... 8)

Verfasst: 12.9.2013 - 17:39
von ulle91
Da muss man sich wohl wirklich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass ein 41 Jahre alter Mann eine GT gewinnt.

Verfasst: 12.9.2013 - 19:26
von jonas
Horner hat auf jeden Fall die Auffahrtszeiten von Froome, Cobo und JRod von 2010 und 2011 zerstört. Ob einem das freuen sollte? Kaum.

Verfasst: 12.9.2013 - 20:01
von vino 12
Hatte auch ordentlich Rückenwind. Alle Zeiten waren sehr schnell. selbst Nibali war noch schneller als Cobo/Froome 2011.

Verfasst: 12.9.2013 - 23:43
von PS
Und diesmal muss man dazu sagen, dass sie ohne viel Taktieren da raufgesprintet sind. Soweit mich meine Erinnerung nicht täuscht, waren Cobo und Froome am Ende alleine und haben sich viel belauert. Daher sollte man nicht so einfach die Zeiten vergleichen.

Verfasst: 13.9.2013 - 0:03
von jonas
Wenn man davon ausgeht, dass zumindest Cobo bei seinem Vuelta-Sieg voll war bis zur Unterlippe dann ist diese Zeit sehr beachtlich, egal wie sie zu Stande gekommen ist.

Verfasst: 13.9.2013 - 0:27
von Steini
jonas hat geschrieben:Horner hat auf jeden Fall die Auffahrtszeiten von Froome, Cobo und JRod von 2010 und 2011 zerstört. Ob einem das freuen sollte? Kaum.
Mich freut es. Sogar sehr. Und mir ist die Zeit völlig egal. Denn ich sehe Horner nicht kritischer als die anderen Spitzenfahrer auch. Je nach Profil und Tag ist mal der und mal der der Beste. Das finde ich sehr angenehm. Horner ist alt, ja. Und ich bin kein Sportwissenschaftler, aber gemeinhin heißt es ja, dass damit die Spritzigkeit verloren ginge und die Ausdauerfähigkeit profitieren würde. Und genau das kann ich doch mehr oder weniger erkennen. An längeren Anstiegen ist er stark, bei den Ankünften, die Rodriguez (oder dieses Jahr vor allem Moreno) liegen, hat er in der Regel eher einige Sekunden verloren. Wenn wir jetzt noch davon ausgehen, dass Horner im Vergleich zu anderen Fahrern einfach viel, viel weniger Renntage in den Beinen hat, relativiert sich in meinen Augen vieles wieder.

Verfasst: 14.9.2013 - 15:41
von FedericoBahamontes
Polemik:

Horner hat ganz tolle Ansichten zum Thema Doping. Schön nach dem Motto, wer nicht positiv getestet wird, hat auch nichts falsch gemacht.

"I understand and I'm clear on how much information is out there on what Lance is said to have done but I'm also clear on the fact that he's passed all of his tests,” Horner told Cyclingnews. “Are you supposed to go back and erase those memories? I remember the 2005 Tour de France and Lance was the best guy there and he past all the tests and won the Tour. I'm not going to debate if he won, he was there, he won and passed the tests."

Außerdem: Wer soll bitte glauben, dass er das Leadertrikot gestern mit sauberen Mitteln erobert hat, ohne sich wirklich voll zu verausgaben?

"today it was a game of tactics. I was never in the red in the last climb. I didn't want to go for the time bonus because of [Alejandro] Valverde being likely to win."

Zudem ist es natürlich nur logisch, dass ein 41-jähriger plötzlich vom durchschnittlichen Grand-Tour-Fahrer zum möglichen Grand-Tour-Sieger wird.

Der Typ hat einfach nichts zu verlieren (keinen Vertrag für nächstes Jahr) und versucht jetzt mit allen Mitteln sein Karriereende hinauszuzögern und nächstes Jahr noch mal ne Million einzustreichen.

Es gibt eben offensichtliche Doper, bei denen man keinen positiven Test braucht, um sich eine Meinung zu bilden.

Horner ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% nicht sauber. Wunder gibt es immer wieder, deshalb lässt man ihm mal dieses eine Prozent ;)

Verfasst: 14.9.2013 - 16:35
von Grabba
FedericoBahamontes hat geschrieben:Außerdem: Wer soll bitte glauben, dass er das Leadertrikot gestern mit sauberen Mitteln erobert hat, ohne sich wirklich voll zu verausgaben?

"today it was a game of tactics. I was never in the red in the last climb. I didn't want to go for the time bonus because of [Alejandro] Valverde being likely to win."
Er sagt ja nicht, dass er sich nicht angestrengt habe. Er ist eben nur 99% statt 100% gefahren, da er im Sprint eh gegen Valverde verloren hätte. Und jetzt?

FedericoBahamontes hat geschrieben:Zudem ist es natürlich nur logisch, dass ein 41-jähriger plötzlich vom durchschnittlichen Grand-Tour-Fahrer zum möglichen Grand-Tour-Sieger wird.
Es ist die Vuelta; da haben wir das schon häufiger gesehen. Cobo wäre ein solches Beispiel. Etliche Spanier haben ihre einzig nennenswerten GT-Superresultate hier eingefahren. Die Superstars wie Valverde, Rodriguez hatten ihre Saisonhöhepunkte bei der Tour; die können nicht mehr bei 100% sein; vielleicht nahe dran, aber nicht ganz da. Rodriguez in Tour-Form hätte Horner hier auseinandergenommen.

FedericoBahamontes hat geschrieben:Der Typ hat einfach nichts zu verlieren (keinen Vertrag für nächstes Jahr) und versucht jetzt mit allen Mitteln sein Karriereende hinauszuzögern und nächstes Jahr noch mal ne Million einzustreichen.
Vielleicht. Vielleicht hat er aber auch nur nochmal seine "letzte Motivation" gefunden, über sich selbst hinauszugehen, ein letztes Mal und dann ist Ende? Existenzängste mögen zum Doping antreiben, aber ebenso können sie zu härterem Training motivieren.

FedericoBahamontes hat geschrieben:Es gibt eben offensichtliche Doper, bei denen man keinen positiven Test braucht, um sich eine Meinung zu bilden.
Und das ist Schwachsinn. Erstens: Dopingvergehen werden nicht durch eine subjektiv urteilende Jury entschieden sondern über faktische Laborergebnisse. So lange diese Beweise nicht vorliegen hat der Angeklagte als unschuldig zu gelten.
Außerdem wird es immer Fahrer geben, die besser sind als andere, und ebenso immer Fahrer, die Leistungssprünge machen. Natürlich könnten das ohne Doping andere Fahrer sein (vielleicht hätte Ullrich dann tatsächlich die Tour dominiert und nicht Armstrong?), aber Unterschiede wird es immer geben.

FedericoBahamontes hat geschrieben:Horner ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% nicht sauber. Wunder gibt es immer wieder, deshalb lässt man ihm mal dieses eine Prozent ;)
Wie errechnest du diese 99%?

Verfasst: 14.9.2013 - 18:08
von FedericoBahamontes
Horner reiht sich mit einer Aufstiegszeit von angeblich 43:17 in bester Gesellschaft ein

http://climbing-records.blogspot.fr/201 ... cents.html

Ich nehme alles zurück, Horner ist natürlich sauber :D

Verfasst: 14.9.2013 - 18:10
von Steini
Da du dich offenbar auskennst: Valverde und Nibali haben dann ja ebenfalls recht merkwürdige Zeiten erreicht. Mit wie viel %iger Wahrscheinlichkeit sind die denn gedopt?

Verfasst: 14.9.2013 - 18:19
von FedericoBahamontes
Die sind alle sauber; genauso wie Horner, ich kann mich nur wiederholen ;)

Verfasst: 14.9.2013 - 18:20
von FrantisekRabon
Nicht schon wieder mit dem Doping-Thema anfangen :)

Denke nicht dass Rodriguez in Tour-Form den Horner dieser Vuelta auseinandergenommen hätte wie es Grabba formuliert. Froome vielleicht, sonst aber keiner. Horner war einfach nur sehr stark und hat den Sieg verdient. Was danach rauskommt kann keiner wissen und sollte deshalb hier nicht schon wieder zu ner Dopingdiskussion führen, finde ich jedenfalls

Verfasst: 14.9.2013 - 18:21
von Grabba
Aufstiegszeiten sind sowieso nicht als maßgebliche Statistiken zu gebrauchen, jedenfalls nicht in der Form. Anfang oder Ende der Rundfahrt? 220 Kilometer bis zum Angliru oder nur 90? Vier HC-Berge davor oder nur ein paar Hügel? Bullenhitze, Regen, Gegenwind, Rückenwind, Schneefall? Macht ein Team Tempo? Greifen die Favoriten am Fuß an oder erst 2 Kilometer vor dem Ziel? Muss man Zeit rausfahren oder reicht der Zielsprint? Stehversuche, ständige Attacken oder ein gleichmäßiges Tempo?

Verfasst: 14.9.2013 - 18:30
von ulle91
Wann die Angliru-Etappe in der Vuelta stattfand (für die jeweiligen Profile auf die Jahreszahl klicken):

2000: 16.Etappe
2002: 15.Etappe
2008: 13.Etappe
2011: 15.Etappe
2013: 20.Etappe

Man kann jedenfalls nicht sagen, dass Horner ausgeruhter an den Angliru kam als andere Fahrer früher. Die Etappe war zwar kurz (fast identisch zu 2011), dafür sehr spät in der Rundfahrt. Die diesjährige Vuelta dürfte auch nicht gerade als einfachste in die Geschichte eingehen. Immerhin gab es epische Kälteetappen und viele Berge, diesmal sogar Mehrpässefahrten!

Schlussfolgerungen überlasse ich anderen.

Verfasst: 14.9.2013 - 18:30
von SuperVisor
Ich finds extrem beeindruckend von nem bald 42-jährigen ne Rundfahrt zu gewinnen.

Stimmt es, dass der bisher älteste GT-Sieger Lambot mit 36 Jahren bei der Tour 1922 war?

Verfasst: 14.9.2013 - 20:42
von hajk
@Grabba

Ich hab bei deinem Post lange überlegt, ob das heißes Geschwaffel oder starkes Fachwissen ist...


aber dann das...
Grabba hat geschrieben: vielleicht hätte Ullrich dann tatsächlich die Tour dominiert und nicht Armstrong?
:lol: :roll:

Verfasst: 14.9.2013 - 20:45
von reblaus
Unglaublich dass ein 41-Jähriger eine Dreiwöchige-Landesrundfahrt gewinnen kann. Hoffentlich mit natürlichem Training und Mitteln.

Er war einfach im Gegensatz zu allen anderen Fahrern in Topform, zudem sehr wenige Renntage und komplett ausgeruht.
Anders kann er so einen Erfolg nicht feiern, da hätte er gegen Nibali, Valverde oder Rodriguez sicherlich den kürzeren gezogen.

"Fast schon kriminell" war das Verhalten der Zuschauer auf den letzten Kilometern. Da gehört einfach früher abgesperrt dass die Fahrer nicht behindert und teilweise hochgeschoben werden und alles fair zugeht.

Verfasst: 15.9.2013 - 13:59
von Squeezer
hajk hat geschrieben:@Grabba

Ich hab bei deinem Post lange überlegt, ob das heißes Geschwaffel oder starkes Fachwissen ist...


aber dann das...
Grabba hat geschrieben: vielleicht hätte Ullrich dann tatsächlich die Tour dominiert und nicht Armstrong?
:lol: :roll:
Was ist daran jetzt so witzig? Es ist doch wohl klar, dass Ullrich, unabhängig von alldem Doping, ein herausragendes Talent war.