Radsport im TV

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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wassertraeger29
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Beitrag: # 225644Beitrag wassertraeger29
24.3.2005 - 22:45

Jasminbvb hat geschrieben:Kommt das Criterium Rennen irgendwo im Fernsehen? Will Wino und Klödi siegen sehen! :D
Kommt auf eurosport. Aber du wirst weder vino noch klödi siegen sehen! ;)

Jasminbvb
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Beitrag: # 225645Beitrag Jasminbvb
24.3.2005 - 22:54

Ab wann wir es übertragen? Vorallem der Sonntag wird interessant, denn 2 T-Mobile Siege an einem Tag und die Gesamtwertung sind schon nicht sooo schlecht. :lol: Na ja, grosartige Konkurenz gibt es ja nicht...

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JeremyAndrews
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Beitrag: # 225647Beitrag JeremyAndrews
24.3.2005 - 23:08

Criterium International

Eurosport
Samstag: 1.Etappe 16:30-17:45
Sonntag: 3.Etappe 17:00-18:00

Die 2te Etappe wird leider nicht übertragen und gewinnen wird trotzdem Jens Voigt. ;)
"If it doesn't matter who wins or loses, then why do they keep score?" (Vince Lombardi)

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wodka
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Beitrag: # 225664Beitrag wodka
25.3.2005 - 1:38

Die zweite Etappe ist doch gerade die spannede, bei der ersten gibt es sowieso einen Sprint.
Team Challenge
2008: 2. 8O
2009: 2. :evil:
2010: 6. :?
2011: 1. 8)
2012: 4. :|
2013: 2. :)

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Doubleyou
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Beitrag: # 225667Beitrag Doubleyou
25.3.2005 - 2:21

Artifex hat geschrieben:
Doubleyou hat geschrieben:Naja...immer noch besser als dieses Retortenrennen in Hamburg :roll:
Inwiefern?
Wurde hier schon oftgenug gesagt. hamburg wurde einfach mit Geld aus dem Boden gestampft. Es hat 0 Tradition....aber sowas von 0. Rund um Köln und Henninger haben da weitaus mehr Bedeutung. Und wenn Rund um Köln ein 250 Km Rennen wäre, was sie, wenn sie Pro Tour Status hätten, machen dürften (Sonst ist das nicht erlaubt), dann wär das Ding 1000x interressanter als dieses Flachdahingerolle in Hamburg. Da können sie den Waseberg noch 20x reinnehmen... :roll:
Deutscher Cycling Manager 2 Meister 2002

Artifex
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Beitrag: # 225677Beitrag Artifex
25.3.2005 - 10:20

Nun gut, ich glaube, ich werde mich ab sofort hüten, dieses Thema auszugraben, da wir wohl noch ein paar Jahre damit rumdiskutieren können.

Aber was lernen wir daraus? Ein Rennen muss erst fünfzig Jahre alt sein, damit es gut ist und außerdem muss es immer schön die Berge rauf und runter gehen. Na, da fällt uns doch noch so ein prestigeträchtiges Rennen ein. Paris-Tours?! Ach ja, das hat ja nun auch schon Tradition, kann man also einen Haken hinter machen.

Ich muss zugeben, Hamburg kann nun nicht gerade viele Radsportkenner aufweisen und daher geht es bei dem Rennen an der Seite doch sehr "Ulle-Zabel-Armstrong" orientiert zu. Aber da gibt es in Köln und in Frankfurt bestimmt auch sehr viele Leute, die dann raus"kriechen" würden, wenn in ein paar Jahren in der der Zeitung steht "Jan Ullrich kommt nach Frankfurt zum Rennen um den Henninger Turm, das in diesem Jahr aufgrund seiner großen Tradition zum ProTour-Rennen aufgestockt wurde". Ich wette mit euch, dass schlagartig Köln und Frankfurt ein ebensolches Image hätten wie Hamburg, dass plötzlich auch die Eventzuschauer an der Seite stehen und mit T-Mobile-Händen in die Kamera winken.

Außerdem, vielleicht liegt diese Annahme auch nur daran, dass ich die Cyclassics (Was ist an dem Namen auszusetzen? - Gibt sicher schöneres, aber was ist nun hier dran wieder falsch?) noch nie im Fernsehen gesehen habe, doch das Rennen fand ich bisher in jedem Jahr recht interessant. Der Waseberg ist kein Jaizkibel, wie Quälekom schon sagte bzw. schrieb, aber er ist - wie man in den letzten Jahren sah - ebenso dazu "fähig" ein hochkarätiges Starterfeld auseinanderzureißen. Das ansonsten ein ziemlich großer Hype um den Monsteranstieg zum Waseberg gemacht wird, da muss ich Etxe leider zustimmen.

Nun ja, als Schlusswort würde ich schreiben "Gebt den Cyclassics eine Chance!" ;), aber ich denke, dass es dafür schon viel viel zu spät ist.

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Escartin
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Beitrag: # 225680Beitrag Escartin
25.3.2005 - 10:24

Nein. Rund um Köln hat auch keine Tradition, große sportliche Bedeutung ebensowenig. Tradition speist sich doch nicht aus dem Jahr der Erstaustragung. Und Bedeutung schon gar nicht. RuK wird ähnlich von den Medien zum "Event" hochstilisiert, wie hamburg, wenn auch zwei Stufen niedriger. Aber da durch Tradition oder Kurs einen künstlichen Unterschied zu schaffen ist sinnlos, denn der exisitiert nicht. Das Rennen würde bisher übrigens 40x ausgetragen, und das seit 1910.
Wo sind die legendären Schlüsselstellen, die großen Geschichten, die spannenden Duelle, die sich in der Geschichte eines jeden großen Rennens finden? In Deutschland hat die nur der Henninger Turm.

Es gibt in Deutschland zur Zeit eine ganze Reihe von Rennen, die das Potential haben, sich auf lange Zeit zu etablieren, ein eigenes Profil zu entwickeln und schließlich zu einem großen Rennen zu werden. Ob sie das schaffen, lässt sich in 10 oder 15 Jahren beurteilen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist es einfach unangemessen, diesen jungen Rennen eine derart hohe Bedeutung beizumessen.

Warnendes Beispiel ist die Entwicklung des Tennis.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

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virtualprofit
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Beitrag: # 225685Beitrag virtualprofit
25.3.2005 - 10:49

Ich verstehe auch nicht, warum hier alles nur auf den Waseberg reduziert wird. Die Blankeneser Runde wird dreimal gefahren, fünfmal gibt es nicht nur den Waseberg, sondern 2 weitere Gegenanstiege.

Aber in der Arroganz einiger Amateur-Fahrer wird dann von "Flachdahingerolle" und "langweilig" gesprochen, weil der Waseberg ja über den Status eines kleinen Sandhäufchens nicht hinauskommt. Aber mit dem auseinandergerissenen Feld und dem Spruch von den Fahrern, die das Rennen schwer machen, ist ja nichts Neues...

Ist denn die ach so traditionsreiche Primavera, die wohl zum letzten Mal einen 300-Kilometer langen Anlauf zu einem massensprintähnlichen Finale gesehen hat, nicht langweilig, bevor man in die Nähe der Cipressa kommt? Wird da nicht "flachdahingerollt"? Ach nein, dieses Rennen hat ja Tradition, das ist ja etwas ganz anderes. Ohne den Turchino käme man dort nicht einmal auf die Anzahl an Höhenmetern, die die Cyclassics im entscheidenden Teil haben.

Aber Mailand - San Remo hätte natürlich damals, in seinen Kinderschuhen, jeder von euch eine Chance gegeben...

Rad-Fan
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Beitrag: # 225694Beitrag Rad-Fan
25.3.2005 - 11:30

Ein "Machtwort" bzw. "Machttext" von Virtual. Stimme dir aber 100%ig zu.
Wüsste nicht was ich noch dazu sagen sollte...

Gruß Rad-Fan

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ETXE
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Beitrag: # 225703Beitrag ETXE
25.3.2005 - 12:02

Ich aber. Es gibt nunmal die heroischen Geschichten aus der Frühzeit des Radsports oder aus seiner großen Blütezeit (sprich Fausto Coppi gewinnt im 240-km-Alleingang die Classicissima).

Ihr mögt mich für zu sentimental halten oder verblendet, nur mit solchen Geschichten kann kein Rennen in Deutschland aufwarten.

Im übrigen möchte ich diese wirklich müssige Diskussion nicht noch einmal hochkochen. Es ist mir persönlich sch... egal, ob der Waseberg selektiv ist oder nicht (wenn man ihn fünfmal fährt, ist er das sogar irgendwie), für mich ist und bleibt das Rollbergrennen in Neukölln das wichtigste Rennen der Saison.
Immerhin habe ich dort einen Podiumsplatz bei den Senioren zu verteidigen, falls das Rennen überhaupt noch seine 56. Auflage erleben wird? Wenn nicht, dann liegt es einfach auch am nicht vorhandenen Interesse bestimmter Sensationsmedien, die ja ach so ein Herz für den Sport haben, aber nur solange, wie sie ihre eigenen Profilneurosen mit Stars wie Ullrich oder Zabel schmücken können. Der profane Alltag für zehntausende Radsportler in diesem Lande tangiert ihr viel zu fettes Gesäß nur perifer...
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Routinier
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Beitrag: # 225745Beitrag Routinier
25.3.2005 - 14:28

Mann, Mann, Mann... kaum kritisiert man den Hamburger Sprinterauflauf, schon kommen die Umlandbewohner daher, um ihr Lieblingsrennnen zu verteidigen... (jawoll, der arrogante Routinier wieder :mrgreen: )

Der Vergleich mit Mailand-San Remo ist völlig aus der Luft gegriffen und bedarf keines weiteren Kommentars...
Dass sich Hamburg überhaupt in einer Serie mit einem solchen Monument befindet, ist schon mehr als fragwürdig. (arrogant, Ignorant, zack! 8) )

Wir werden sehen, wie sich Hamburg entwickelt. Jedoch habe ich die unschöne Befürchtung, dass es sich mehr denn je zu einem reinen Sprinterrennen entwickeln wird. Hamburg zog seine gesamte Spannung bisher doch aus seinem späten Termin im Weltcupkalender. Fahrer, die im Gesamtweltcup noch etwas bewegen wollten, griffen am Sandhaufen an und machten das Rennen damit interessant. In Zukunft wird sich das wohl relativieren, die Sprinter wollen auch noch irgendwo ProTour Punkte sammeln und für die Klassikerfahrer gibts da andere Rennen, die erfolgsversprechender sind. In den letzten Jahren war man in aussichtsreicher Position im Weltcup ja geradezu gezwungen, daran teilzunehmen...
Artifex hat geschrieben:Na, da fällt uns doch noch so ein prestigeträchtiges Rennen ein. Paris-Tours?! Ach ja, das hat ja nun auch schon Tradition, kann man also einen Haken hinter machen.
Genau!
virtulaprofit hat geschrieben:Ist denn die ach so traditionsreiche Primavera, die wohl zum letzten Mal einen 300-Kilometer langen Anlauf zu einem massensprintähnlichen Finale gesehen hat, nicht langweilig, bevor man in die Nähe der Cipressa kommt? Wird da nicht "flachdahingerollt"? Ach nein, dieses Rennen hat ja Tradition, das ist ja etwas ganz anderes.
Ist es, virtual, ist es...

Was hatten Radrennen damals für eine Bedeutung und welche haben sie heute ?!
Artifex hat geschrieben:Nun ja, als Schlusswort würde ich schreiben "Gebt den Cyclassics eine Chance!" ;), aber ich denke, dass es dafür schon viel viel zu spät ist.
Es ist niemals zu spät. Für den durchschnittlichen "Radsportfan" ist Hamburg doch ideal. Ist für die Leute doch jedes Jahr schön, die Stimmung ist toll und gratis Getränkepullen aufsammeln darf man auch noch...
Nur wir, die wir uns doch ein wenig mehr mit Radsport beschäftigen als andere, können das ganze doch ein wenig kritischer sehen, oder nicht??
Die Verantstalter haben ihr Ziel mit dem Schaulaufen der Superstars doch erreicht, aber müssen selbst wir dazu Ja und Amen sagen?
il grande ciclismo!

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wassertraeger29
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Beitrag: # 225748Beitrag wassertraeger29
25.3.2005 - 14:33

ETXE hat geschrieben:nur mit solchen Geschichten kann kein Rennen in Deutschland aufwarten.
Sind ja alles zweifellos richtige Aspekte(auch wenn sie immer wieder in variierender Reihenfolge genannt werden). Aber wie kann denn ein Rennen in Hamburg das 8 Jahre alt ist, die gleiche Tradition(Geschichte, Mythen...) haben wie die Monumente des Radsports, die schon seit weit über 80 Jahren ausgetragen werden?

Ich traue hier niemandem zu das er beurteilen kann, ob Hamburg in den nächsten 50 Jahren nicht vllt auch zu einem solchen traditionsreichen Rennen werden kann. Das Profil spielt dabei eh nicht die Hauptrolle, was man ja an den vielen unterschiedlichen Profilen der alten Rennen sehen kann.

Man sollte doch jedem Rennen die Chance geben das es diese Tradition bekommt. Ihr könnt doch nicht ernsthaft sagen, das es nicht möglich ist ein neues Rennen in den Radsportzirkus zu integrieren. So konservative DARF nicht mal der Radsport sein.

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sys
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Beitrag: # 225753Beitrag sys
25.3.2005 - 14:45

Die HEW Cyclassics haben etwa genauso viel Tradition wie die Settimana Internazionale, der GP Industria & Commercio del Prato, der GP Industria & Artigianato del Larciano, die CSC Classics oder die Volta ao Alentejo.

Aber was hat das eigentlich mit Radsport im TV zu tun?
there is a light that never goes out

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wassertraeger29
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Beitrag: # 225757Beitrag wassertraeger29
25.3.2005 - 14:53

sys hat geschrieben:Aber was hat das eigentlich mit Radsport im TV zu tun?
:arrow: Nichts


Nur noch mal ne lustige Zusammenfassungen der Meinungen vieler, angewendet bedeutet sie nämlich:

Die Voraussetzung für die Aufnahme eines neuen Rennens ist Tradition, ein Rennen das neu ist hat keine Tradition, es wird nie neue Rennen geben!

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TeamTelekom
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Beitrag: # 225764Beitrag TeamTelekom
25.3.2005 - 15:11

Hamburg wurde aus reinen Profitgründen vorgezogen. Außerdem war der UCI der 1. Mai ein Dorn im Auge. Grundsätzlich geht es doch in dieser Diskussion nicht um den Standort Hamburg als solches, sondern um die Vermarktung des Rennen. Hinter RuK und dem Henninger Turm stehen Privatleute wie der Herr Moos. die der Radsport wichtiger an sich wichtiger ist als die reine Geldgier. Im Hamburg steht dagegen die Firma Upsolut (seines Zeichens Veranstalter der D-Tour, Transalp usw.). Der Firma geht es halt ums Geld. Umso besser für die Firma wenn man auch noch in Hamburg seinen Sitz hat und auch noch der ehemalige Hauptsponsor des BDR und bie letztes Jahr auch Namenssponsor des Rennes aus der Stadt kommt. So das ist meine Meinung dazu.

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Escartin
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Beitrag: # 225766Beitrag Escartin
25.3.2005 - 15:14

wassertraeger29 hat geschrieben: Nur noch mal ne lustige Zusammenfassungen der Meinungen vieler, angewendet bedeutet sie nämlich:

Die Voraussetzung für die Aufnahme eines neuen Rennens ist Tradition, ein Rennen das neu ist hat keine Tradition, es wird nie neue Rennen geben!
Da ist es natürlich besser, die begründeten Meinungen anderer User durch gezielte polemische Wertungen abzuqualifizieren.

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ETXE
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Beitrag: # 225770Beitrag ETXE
25.3.2005 - 15:25

Pass mal auf, wassertraeger: Sch... labern können wir alleine!

Da die Rolle der Medien, speziell des Fernsehens, nicht unwesentlich ist, wenn es um Radsport in Deutschland geht, dann kann man schon auch hier darüber diskutieren, was ich ja ansatzweise auch getan habe. Mir ging es auch nicht darum, das Rennen (diesmal lasse ich Kirmes weg) in die unterste Kategorie der Radrennen einzuordnen.

Mir ging es darum, daß unser tolles v.a. öffentlich-rechtliches Fernsehen gerne so tut, als hätten sie nicht nur irgendwelchen Events Leben eingehaucht, nein sie glauben, sie hätten eine Sportart neu erfunden, und das haben sie nunmal nicht.

Beispiel: In den Siebzigern habe ich gelegentlich Tennis gesehen, kam ja nicht sehr oft in der Glotze. Wimbledon wurde halt gezeigt und ich freute mich, Björn Borg, Illie Nastase, John McEnroe sehen zu dürfen.
Dann gewann ein gewisser Dummbeutel aus Leimen überraschend Wimbledon und prompt geriet die Sportmedienwelt aus den Fugen. Leute, die ein Jahr zuvor noch nichtmal Tie-Break buchstabieren konnten, versuchten mir zu erklären, was ein solcher ist, da unsere Mediencracks ja kein anderes Thema mehr hatten als Tennis. Was letztlich daraus wurde, weiß man ja...

Die Tour de France habe ich, da ich in den Siebzigern als kleiner Junge schon selber fuhr, auch sehr gerne gesehen. Ihr Sendeplatz: ARD, 17:15 - 17:45, wenn überhaupt. Falls man sich auf einer Bergetappe verspätete, hatte der geneigte Zuschauer eben Pech gehabt, wenn zwei Minuten vor der Zielankunft ausgeblendet wurde.
Meine Rettung: Erstens waren wir in Hamm mit belgischen Soldaten gesegnet, deren Fernsehprogramm wir empfangen konnten, und da lief Radsport satt. Zweitens fuhren meine Eltern mit mir jedes Jahr nach Holland in Urlaub und das meist im Juli, wenn die Tour lief.

Eine kurze Änderung dieses Schemas im deutschen Fernsehen kam mit einem gewissen Dietrich Thurau im Jahre 1977. da der Mann aber nicht halten konnte, was er versprach, hatte sich das Ganze schnell wieder erledigt.

Dann kam ein Team Telekom, daß ab 1996 sogar erfolgreich an der Tour de France teilnahm. Der ganze Hype, der daraus resultierte, sollte vielen hier wohl bekannt sein. Daß just ein Jahr nach dem Sieg des Dicken bei der Tour in Hamburg ein Retortenrennen aus dem Boden gestampft wurde, was die Medienresonanz fand, die nie ein Eintagesrennen zuvor, auch der Henninger Turm nicht, gefunden hatte, erstaunt mich. Mein Bruder, eine vollkommene Niete, was Sport und speziell Radsport angeht, wird plötzlich zum angeblichen Radsportfan, nur weil das Rennen vor seiner Haustür vorbeiläuft und weil er Ullrich, Zabel und eventuell Vino kennt.

Das heißt noch lange nicht, daß ich etwas gegen Cyclassics oder Rund um Köln oder Sparkassencup habe. Ich finde es gut, daß Radsport mittlerweile mehr Medienbeachtung findet, aber diese ist mir mit zu viel Überheblichkeit der selbsternannten Experten bei den Medien und zu viel Radsportdilettanten-Fans verbunden.

Und wenn in etwa fünf Jahren kein deutscher Fahrer absolute Weltspitze darstellt, geht zuerst das Interesse der Medien und dann das Interesse der sogenannten Fans flöten.

Und das hat auch was mit Traditionen zu tun, auch wenn manche Leute dies lächerlich finden. In Belgien wird es niemals solche Auf-und-Ab-Bewegungen in der Darstellung des radsports im Fernsehen geben, weil die Tradition des Radsports eine andere ist und auch die der dortigen Rennen, und das, obwohl der letzte Tour-Sieg eines Belgiers 30 Jahre zurückliegt...
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Beitrag: # 225771Beitrag Cooper
25.3.2005 - 15:26

Ihr blamiert euch hier alle ziemlich. Sprinterrennen, ja und? Das ProTour-System ist schlimm genug für die Sprinter, da muss es sowas geben. Und mal ehrlich, wen interessiert jetzt noch was coppi mal gemacht hat in dem Bezug zu jenem Rennen?! Schön und gut, was die geleistet haben, aber das sind ein paar Jährchen her...der Sport verändert sich, so wirds auch nie wieder möglich sein 240km allein vorn zu fahren und gewinnen, zumindest nicht bei nem Eintagsrennen!
Lasst vor allem dieses scheiß Argument von wegen Sprinterrennen, das ist die höchste Ignoranz überhaupt, eine Frechheit schlechthin. Da zweifelt man stark an euren Radsportkenntnissen etc. Nur weils für dich nicht so spannend ist wie ein Alpe D'Huez, ist das Rennen nix wert...Wo kommen wir denn dahin? Alle Sprinter auf die Bahn, dann seid ihr alle glücklich, dann gehts nur noch hoch und runter :roll:
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wassertraeger29
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Beitrag: # 225776Beitrag wassertraeger29
25.3.2005 - 15:37

Escartin hat geschrieben:
wassertraeger29 hat geschrieben: Nur noch mal ne lustige Zusammenfassungen der Meinungen vieler, angewendet bedeutet sie nämlich:

Die Voraussetzung für die Aufnahme eines neuen Rennens ist Tradition, ein Rennen das neu ist hat keine Tradition, es wird nie neue Rennen geben!
Da ist es natürlich besser, die begründeten Meinungen anderer User durch gezielte polemische Wertungen abzuqualifizieren.
Da war teilweise leider nicht viel "abzuqualifizieren" !

Ich bezweifle auch gar nicht das was ETXE da so schön ausgeführt hat ist sicher so, das in Deutschland halt immer gleich so ein Hype gemacht wird wenn ein deutscher was gewinnt(siehe auch Nord. Kombination mit Ackermann, Ski-Langlauf nachdem Sommerfeld den G-WC gewonnen hatte!).

Aber nur weil ein großer Teil der jüngeren deutschen Fans(gibt auch ältere) so denkt, muss man das doch nicht verallgemeinern. Es gibt nämlich auch tatsächlich deutsche Fans die sich für den Radsport an sich interessieren und denen trittst du grade mächtig auf die Füße!
Zuletzt geändert von wassertraeger29 am 25.3.2005 - 15:39, insgesamt 1-mal geändert.

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ETXE
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Beitrag: # 225778Beitrag ETXE
25.3.2005 - 15:38

Wen meinst du mit "Ihr", Cooper?

Genauso, wie man bei den Rennen differenzieren kann, sollte man das auch bei den Meinungen tun, die hier geäußert wurden :?
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Beitrag: # 225846Beitrag Cooper
25.3.2005 - 19:07

alle die, die Sprinterrennen, traditionslos und son müll gepostet haben...ist aber eindeutig aus dem zusammenhang...
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