SKI 20/21 | Vorstellung, Prognose, Fazit

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virtualprofit
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Re: SKI 20/21 | Vorstellung, Prognose, Fazit

Beitrag: # 7033275Beitrag virtualprofit
2.4.2021 - 20:06

Ich habe es ja offenbar während der Saison ein wenig übertrieben mit dem ein oder anderen Zwischenfazit zu viel. Ein paar Schlussworte hat meine vermeintlich beste SKI-Saison aber trotzdem verdient.

Runde 1 / Pick 12: Quentin Fillon Maillet (28) - FRA - Biathlon Herren
Ziel: 200 Punkte - erreicht: 185 Punkte
Alternativen: Heidi Weng, Federica Brignone, Kamil Stoch, Ingvild Oestberg (!)
Bezogen auf die Alternativen war es die beste Entscheidung. Platz 15 für Pick Nr. 12 ist in Ordnung. Wirklich ärgern könnte man sich nur über die als zu risikoreich eingestufte Eckhoff, den vollkommen unerwarteten Laegreid sowie Olsbu, die man mit Hofer, Samuelsson oder Ponsiluoma hätte garnieren können. Das wären zwar 108 Punkte mehr gewesen, ist aber auch sehr hypothetisch.
Am Ende war es dann aber doch nur eine gute Saison für Fillon, weil nur 21 von 81 möglichen (bzw. 54 realistischen) Staffelpunkten zu Buche standen (für die Einzel-Mix-Wettbewerbe war er wohl nie vorgesehen), dazu das Liegendschießen mit 84% eher enttäuschend war. Da hat QFM gerade zu Saisonbeginn einige Sprints und Verfolger (Kontiolahti II, Hochfilzen I, Oberhof I) früh vergeigt und sich sogar mal bei den Strafrunden verzählt. Hinzu kamen sehr viele Kleinviehplazierungen zwischen 7 und 10, ehe er ab Antholz konstant in die Top6 laufen konnte, dann aber leider nicht mehr Unterstützung aus dem Team bekam.
Hat auf jeden Fall wieder einen Erstrundenpick verdient, wenn auch vermutlich erst in der zweiten Hälfte des Tableaus.


Runde 2 / Pick 35: Sergei Ustyugov (28) - RUS - Langlauf Herren
Ziel: 150 Punkte - erreicht: 30 Punkte
Alternativen: Krista Parmakoski, Wendy Holdener, Akito Watabe, Eric Frenzel, Jessie Diggins
Der genannte Floor von 100 war natürlich mit Corona auch hinfällig. Ich behaupte, dass ohne die Erkrankung sogar die Tour de Ski mit dem Duell gegen Bolshunov wieder spannend geworden wäre. Sollte aber nicht sein. Wie schnell er seine Form von lokalen Weihnachtsrennen, FIS-Cup Mitte Januar über die Weltcups in Lahti (von Mäki vorgeführt), Falun (gleich 2x Top10) und Ulricehamn bis zur WM steigern konnte, ließ mich von einigen Medaillen bei der WM träumen. Dann kam die dämliche Nachricht vom Trainingssturz...Odermatt wäre natürlich besser gewesen, aber bei den Alternativen stand der nicht mal. Dazu hätte ich mir mit Frenzel und Watabe später Lamparter verbaut, Diggins hielt knapp bis Runde 3. Parmakoski wäre eine ähnliche Enttäuschung mit dem Verzicht auf Diggins gewesen, Holdener war kaum besser als Johnson.
Bis zum nächsten Draft ist noch etwas Zeit, aber wenn es schlecht läuft, kann ich nicht mal ausschließen, dass ich in der frühen Runde 3 bei ihm wieder schwach werde, wenn ich keine ansprechende Alternative sehe.


Runde 3 / Pick 52: Jessie Diggins (29) - USA - Langlauf Damen
Ziel: 100 Punkte - erreicht: 167 Punkte
Alternativen: Dominik Paris, Jonna Sundling, Ingrid Landmark Tandrevold, Justine Braisaz
Was habe ich mich über den Saisonstart bis Dresden geärgert. Dass Diggins den Fokus so bewusst auf die Tour de Ski gelegt hatte (immerhin 79 Punkte, fast 50% der Saison) und mit Johaugs Verzicht und Karlssons Turnübungen eine Steilvorlage bekam, war natürlich nicht zu erwarten. Immerhin war die Hoffnung, dass sie "die Tour de Ski in Angriff nimmt", begründet. Nochmal vielen Dank an Schumi für den Trade, der selbst mit Johansson auch nicht wirklich einen Nachteil davon hatte. Dazu hätten auch hier die Alternativen nur zwischen 40-70 Punkte geholt oder aber wie Tandrevold nur unwesentlich mehr als ihre Alternative eine Runde später gebracht.
Der Amerikanerin habe ich schon vor der Saison gerne zugesehen, glaube aber nicht an ein Wiedersehen, da sie irgendwo zwischen später Runde 1 und früher Runde 2 über den Tisch gehen dürfte.


Runde 4 / Pick 81: Anais Chevalier-Bouchet (27) - FRA - Biathlon Damen
Ziel: 70 Punkte - erreicht: 95 Punkte
Alternativen: Dominik Paris, Jonna Sundling, Ingrid Landmark Tandrevold, Justine Braisaz
Eigentlich müsste ich mit dem Pick hochzufrieden sein. Lediglich Hauser war nochmal 30 Punkte besser, die Disziplin-internen Alternativen dagegen deutlich schwächer, die übrigen entweder mit großem Verletzungspech oder im Falle von Zyla das Aus für Granerud. Und doch fühlt sich die Saison nicht optimal an. 18 Staffel-Punkte sind nochmal weniger als QFM, dabei sind die Norwegerinnen bei weitem nicht so dominant wie ihre männlichen Pendants. Irgendeine Französin hat das Schießen immer verhauen, und wenn es Chevalier selbst bei der WM-Mixed-Staffel war. Leider waren die 79% Trefferquote deutlich unter den Vor-Schwangerschaft-Werten von 85%, was meistens nur für sehr starke Sprints bei 9/10 reichte und nur vereinzelt mal ein gutes Ergebnis in Einzel oder Verfolger ermöglichte.
Ein erneutes Jahr bei mir halte ich für ausgeschlossen. Für eine frühe Runde 3 birgt sie vermeintlich zu viel Risiko (Eckhoff...), in der späten Runde 4 wird sie nicht mehr da sein.


Runde 5 / Pick 104: Halvor Egner Granerud (24) - NOR - Skispringen
Ziel: 40 Punkte - erreicht: 286 Punkte
Alternativen: Martin Fritz, Filip Zubcic, Ziga Jelar
Man muss nur Fritz und Jelar lesen, um zu begreifen, wie schmal der Grat zwischen Siegchance und oberem Mittelfeld ist. Aber auch mit Zubcic wäre ich über das Jahr hinweg vermutlich nicht froh geworden, wenn ich Granerud hätte zusehen müssen. Andre danke ich hiermit auch ein letztes Mal für den Schmidhofer-Pick.
Was für ein grandioses und doch irgendwie bittersüßes Jahr vom Gibbon. In Wisla und Ruka hatte er seiner eigenen Stärke wohl noch nicht zu 100% getraut, danach ging's durch die Decke. Abgesehen von den 0,5 Punkten hinter Geiger bei der WM in Planica, unnötigen Nebenkriegsschauplätzen in Innsbruck und B'hofen, Anlaufproblemen in Zakopane oder dem Sturz in Lahti war es eine perfekte Saison. Bis der Anzug in Rasnov nicht mehr passte, ihm abermals die Nerven in Oberstdorf einen Streich spielten und schließlich Corona eine Saison, die auch auf über 350 Punkte hätte rauslaufen können, abrupt beendete. Dass dann in Planica die Luft raus war, kam auch nicht überraschend. Das Stöckl-Interview hatte ich bei meinem Pick nicht zur Entscheidunghilfe, aber immerhin einen polnischen Artikel, der Granerud als Dark Horse der Saison prognostizierte.
Eine Wiedervereinigung wird es dennoch nicht geben. Die Entwicklung der letzten Wochen hat nämlich auch belegt, wie schnell ein Skispringer wieder in der grauen Masse verschwinden kann. Das rechtfertigt keinen #2-Pick, viel weiter als #4 sehe ich ihn aber auch nicht fallen. Hoffe, dass ich mich auch dann noch über seine Siege freuen kann, wenn er sie nicht mehr für mich holt.


Runde 7 / Pick 144: Michael Matt (27) - AUT - Ski Alpin Herren / Tausch: Urs Kryenbühl (26) - SUI
Ziel: 40 Punkte - erreicht: 14 Punkte
Alternativen: Johan Clarey, Christof Innerhofer, Victor Muffat-Jeandet
Leider die große Problemposition dieser Saison. Allein die 3 Alternativen hätten mich schon dazu bewogen, über die Saison hier stillzuhalten und die erhofften 40 Punkte mitzunehmen. Ganz zu schweigen von Matts 23-Punkte-Buddy Faivre aus 2019/20, bei dem aber deutlich mehr Geduld nötig gewesen wäre, kam der 5. von 80 Punkten doch erst Mitte Februar beim unsäglichen Parallel-WM-Event. Die Slaloms waren auch immer ein wenig nervig, weil man sich auf Doppelausscheider von Matt und Zenhäusern fokussieren musste.
Kryenbühl hingegen hätte eine tolle zweite Saisonhälfte fahren können, die Wiederholung des 3.Platzes von Val d'Isere in Bormio und ein guter Super-G waren Beleg dafür, dass das kein Zufall war. Es kam dann leider auch hier anders in Kitzbühl. Wenn man sich die lange Liste um Kilde, Caviezel, Cochran, Braathen, Ford, Sejersted, McGrath etc. anschaut, kann es halt auch mal einen selbst treffen.
Ich hoffe, dass er nächste Saison in den Weltcup zurückkehren kann. Ob ich ihm dann mein Vertrauen ausspreche, bleibt abzuwarten. Dafür darf sich dann in den mittleren Runden keine überraschende Alternative anbieten, auch die Konkurrenz in den hinteren Runden wird groß sein.


Runde 7 / Pick 150: Johannes Lamparter (19) - AUT - Nordische Kombination
Ziel: 15 Punkte - erreicht: 133 Punkte
Alternativen: Lukas Klapfer, Samuel Costa, Philipp Orter
Zweimal 0, einmal 3 Punkte bei den Alternativen. Wieder großes Glück gehabt, ähnlich wie bei Granerud. Spannend ist auch, dass ich im Prognose-Text zu Lamparter von einem möglichen Abstieg und Keepermöglichkeit schreibe...aus einem möglichen Staffeleinsatz wurden regelmäßige Teampunkte mit Greiderer, nicht nur ein weiterer Junioren-WM-Titel, sondern auch zwei Goldmedaillen und dazu Bronze bei den "Großen". Dazu sahen die Sprünge in Richtung Saisonende so bockstark aus, dass er nächste Saison ein wenig auf Riibers Spuren wandeln könnte. Läuferisch wirkt das nämlich auch alles andere als verkehrt. Mit 15 Top10-Plazierungen steht am Ende sogar eine mehr zu Buche als bei Riiber, jedoch waren die Sprünge gerade in der ersten Saisonhälfte immer den einen Tick zu schlecht, dass es 8x für Ränge zwischen 6 und 10 statt für die Top5 reichte.
Insofern rechne ich auch hier nicht mit einer weiteren Zusammenarbeit, bis zur späten Runde 2 wird er wohl kaum überleben.


Runde 8 / Pick 173: Breezy Johnson (24) - USA - Ski Alpin Damen
Ziel: 30 Punkte - erreicht: 63 Punkte
Alternativen: Bernadette Schild
Die 4.optimale Verpflichtung (Schild dagegen mit 0 und Karriereende) - und bei der Rechnung sind QFM und ACB nicht mal mitgerechnet. Im Gegensatz zu Lamparter habe ich hier auch wirklich mit einer guten Saison gerechnet, was schon die doppelten prognostizierten Punkte unterstreichen. Dass dann auch 3.Plätze in Reihe dabei herausspringen, hätte ich mir vorher auch nicht erträumt. Ein Sieg wäre überfällig gewesen. Am Ende kam leider etwas viel Pech bei Johnson dazu, als sie ausgerechnet bei der WM patzte, im Val di Fassa erstmals schwer stürzte und schließlich noch die Absage in Lenzerheide hinnehmen musste.
Ich würde ihr wieder eine Chance geben, jedoch nicht in Runde 3. Ob es für Runde 4 reicht, wage ich zudem zu bezweifeln.

Gegenüber 780 Punkten im Vorjahr habe ich meine Erwartung auf 645 reduziert. Es war dennoch ein Draft, bei dem ich tatsächlich bei keinem Sportler ein schlechtes Gefühl beim Pick hatte.
971 statt 645 sind doch ganz in Ordnung das Gefühl hat nicht getäuscht. Aufgrund der Draft-Strategie waren auch keine Verlegenheits-Picks wie Hula, Chroshilov, Kranjec, Legkov, Fabjan, Teichmann oder Einwechslungen wie Jylhae, Eliseev oder Crawford nach Sternchen-Trades für Shipulin oder Mäkäräinen dabei.
Der Abstand auf Schumi war am Ende allerdings sehr groß, vielleicht hat mich das Karma dafür bestraft, dass ich die Favoritenrolle ein paar Mal zu oft weggeschoben habe. Schumis Draft war am Ende mit Laegreid, Shiffrin, Johansson und Retivykh nahe am Optimum und hatte mit den guten bis sehr guten Ergänzungen Watabe, Zenhäusern und Mironova eben nur eine Schwachstelle namens Sedova, die er vor der WM auch noch recht erfolgreich mit Kalla schließen konnte.
Im Konjunktiv hatte ich wohl das größere Potenzial und hätte ohne die Corona-Erkrankungen von Granerud und Ustiugov und den Horrorsturz von Kryenbühl sowie etwas bessere französische Biathlon-Staffeln wohl auch die 1.153 Punkte von Rad-Fan aus 2018/19 geknackt. Für meine Verhältnisse war das schon nah an der "perfekten 8" und dürfte in der Form schwer noch einmal zu erreichen sein.

Elnathan
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Registriert: 3.5.2009 - 15:25

Re: SKI 20/21 | Vorstellung, Prognose, Fazit

Beitrag: # 7033331Beitrag Elnathan
4.4.2021 - 23:01

Fazit Team Elnathan 20/21

Leif Kristian Nestvold-Haugen 21/40
Erbärmliches Jahr, das immerhin dazu gereicht hat, für lange Zeit mein punktbester Sportler gewesen zu sein. Wo demnach der Leistungssprung im letzten Teamwettbewerb herkam, lässt sich nicht erklären. Litt wohl wie Kristoffersen unter ungenügenden Materialabstimmungen. Highlight: kam durch die vielen Verletzungen seiner Landsleute in den Genuss der wohl unverdienteste Alpine in Startgruppe 1 bei einer WM gewesen zu sein. Jemals.

Joana Hählen 0/40
Hier gibt es wenig zu berichten. Hählen war einfach schlecht.

Francesco de Fabiani 48/40
Sieht wie ein gelungener Pick aus. Die Hälfte der Punkte ist aber Pellegrino zu verdanken, weswegen ich nie mit ihm zufrieden war. Denn: ohne Norweger so weit weg von Punkten bei der Tour zu sein, werde ich ihm nie verzeihen. Ansonsten punktuell, besonders in langsamen Klassikmassenstarts, überraschend konkurrenzfähig. In Val di Fiemme, dort jedoch nicht überraschend, wirkte er absurderweise gar stärker als Bolshunov.

Charlotte Kalla 0(24)/50 und Hailey Swirbul 0(11)/20
Dass Kalla kein ganz so schlechtes Jahr vor sich hatte, hatten die Herbsttests ja schon angedeutet. Der Pick wäre ohne Corona aufgegangen, behaupte ich. Natürlich hätten die Rückenprobleme Kalla auch ohne Corona erwischen können, aber 24 Punkte sind angesichts der Umstände sehr ordentlich.
Swirbul war dann der falsche (und obendrein der schwächste meiner SKI-Laufbahn) Wechsel – aber etwas gegen die Misere wollte ich im Dezember tun. Minus 24 Punkte, mindestens. Aber nicht ihre Schuld, sagt KuT doch immer so schön.

Ryoyu Kobayashi 102/180
Kobayashi leidete sicherlich mit am meisten unter den neuen Keilen im Skispringen. Ob man dies vorher hätte wissen können, kann ich gar nicht sagen. Viel Recherche hatte ich vor Runde 1 nicht in SKI gesteckt. Die Tatsache, dass ich Skispringer immer spät zu picken pflegte, fühlt sich hiermit aber bestätigt.
Etwas Respekt muss man Kobayashi trotzdem zollen. Er hat es innerhalb einer Saison vom Mittelmaß wieder in die Weltspitze geschafft. Gelingt nicht vielen Skispringern.

Espen Bjørnstad 41/100
Neben Haugen der zweite Vater dieses Jahr, was direkt Ruka gekostet hat. Danach lief im Wettkampfsprung nichts mehr zusammen. Zwei Top5-Sprünge für den drittbesten Springer des letzten Jahres sind unterirdisch. Demnach trotz sehr ordentlicher Laufform nie wirklich ein Faktor in der Kombi.

Simon Desthieux 98/130
Wenn man die letzten Wochen hinzunimmt, sicherlich kein katastrophales Jahr für Desthieux. Er selbst wird mit der Einzelmedaille und seinen ersten Einzelsiegen im Nachinein sogar zufrieden sein. Davor aber bestenfalls Mittelmaß. Schießen und Laufen klappte beides nicht, so dass er anstatt Top5 Biathlet zu sein um Staffeleinsätze zittern musste.

Markéta Davidová 60/60
Punktzahl perfekt getroffen. Und so hat sich Davidova auch angefühlt. Meine einzige Athletin, die ablieferte, was ich erwartete. Nicht mehr, daran sind Stehendschießen bzw. vielmehr das vierte Schießen Schuld, aber in Ordnung. Der Einzeltitel ist für sie ein Highlight, für mich fehlten davon abgesehen jedoch weitere. Zumal sich etwas Müdigkeit nach dem Titelgewinn bemerkbar machte. Insgesamt also besser als letzes Jahr, aber für SKI zu oft auf den Plätzen 5-15.


Was ein schwieriges Jahr. Jeder meiner Athleten hat mich mindestens einmal komplett enttäuscht und abgesehen von einer akzeptablen Davidová war da keine Freude dabei. Mein Team bot mir nichts Positives, was sehr schwer auszuhalten war, da SKI, wie ja schon einmal erwähnt, diesen Winter wichtiger war/schien, als sonst. Die Abwechselung fehlte schlichtweg.

Wenn mein Team von vorneherein in den Abstiegskampf getippt worden wäre, hätte ich das alles vielleicht einfacher akzeptieren können. Aber so war es sehr nervig, das zweite Mal in Folge mit einem in die Top10 in der Playlist getippten Team abzusteigen (und danach sah es ja 99% der Saison aus). Zumal ich auch eher Profiteur von Corona war und nicht mit Verletzungen zu kämpfen hatte.
Ich muss allerdings auch eingestehen, dass mein Draft nicht wirklich gut war. Einen Skispringer in Runde 1 bei Regeländerungen zu draften, ist sicherlich nicht sinnvoll. Dass Hählen eine Wurst ist, vor allem technisch, hätte ich wissen können. Mein Minuswechsel setzt dem Ganzen noch die Krone auf, weswegen ich einen knappen Abstieg immer auf mich selbst hätte schieben und damit dann auch leben können. (Die Leistung des Managers war beileibe nicht besser als die des Teams.)

Davon abgesehen, um dem Jahr nicht übermäßig viel zuzumessen, wird es bei SKI vermutlich nie mehr so schlecht laufen. Zumindest ein Pick funktioniert ja meistens doch. Mein Abstiegsjahr hat beispielsweise auch mehr Spaß gemacht. Dass ich mir diese Negativerlebnisse aber über Monate, da es immer die kleine Hoffnung auf den Klassenerhalt gab, angetan habe, ist schon fast masochistisch (oder coronabedingt). Und ironischerweise hat mein Team genau zu dem Zeitpunkt, wo ich den Abstand gewonnen hatte, aufgedreht. Leider konnte ich deswegen jedoch die Aufholjagd, die zum Teil ja großartig war, nicht wirklich wertschätzen. Shit happens.

Ob ich nächstes Jahr wieder dabei bin, ist noch nicht entschieden. Dass ich letztendlich doch wieder am Draft teilnehmen kann, beeinflusst die Entscheidung, so habe ich die letzten Tage gemerkt, vielleicht doch mehr, als ich dachte. Gesünder wäre es jedoch, eine Sucht auch mal ruhen zu lassen und sich stattdessen nur im Adventskalender zu vergnügen. Andererseits bin ich auch nicht davon überzeugt, dass ich das im Herbst schaffe und die SKI-Gemeinschaft würde mir schon fehlen. Fest steht aber, noch ein Jahr mit Corona und SKI gebe ich mir nicht. We will see...

Um hier abschließend nicht nur negativ daherzukommen:
Danke wiedermals an KuT (auch wenn SKI dieses Jahr eher Monster für mich war), großartige Arbeit und Glückwunsch an die Aufsteiger und Virtual und Schumi. Beeindruckende Punktzahlen!

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CristianoRonaldo7
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Re: SKI 20/21 | Vorstellung, Prognose, Fazit

Beitrag: # 7033375Beitrag CristianoRonaldo7
6.4.2021 - 22:00

Plz. SKI-Manager Pkt. W. Alpin M P. Alpin F P. Langlauf M P. Langlauf F P. Skispringen P. N. Kombi P. Biathlon M P. Biathlon F P.
5 CR7 Prognose 632 0 Kranjec 60 Holdener 120 Holund 80 Sundling 100 D. Prevc 30 Orter 2 Horn 40 Wierer 200
17 CR7 436 0 Kranjec 31 Holdener 95 Holund 84 Sundling 63 D. Prevc 24 Orter 0 Horn 3 Wierer 136
-12 CR7 Differenz -196 0 Kranjec -29 Holdener -25 Holund 4 Sundling -37 D. Prevc -6 Orter -2 Horn -37 Wierer -64

Das Fazit ist eigentlich schnell geschrieben. Durchweg unter den Erwartungen. Einzige Ausnahme der Holund, der viele Starts hat liegen lassen. Seltsam. Dieser hat mit Sundling dann auch für die Highlights der Saison gesorgt. Die Weltmeisterschaftsausbeute war im Langlauf ganz erträglich. Sundling hatte diese Auftritte aber bitter nötig. Der Rest der Saison war ziemlich enttäuschend.
Apropos Enttäuschung. Wierer gut genug um das Team am Leben zu halten, aber sie ließ zu viel liegen. Eindrucksvoll hat sie das im letzten Schießen der Saison gezeigt. Die zwei Minuten im Stehendanschlag werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Von wegen Schnellschützin.
Das Alpin Duo knüpfte nicht an die Vorjahre an. Kranjec mit Verletzungs- und anderen Sorgen. Mitte Dezember sah das vielversprechender aus. Holdener konstant im Slalom, aber dort bestenfalls Nr.4. Bei weitem kein Fehlgriff, aber mehr hatte ich schon erhofft.
Prevc rettet in Planica die Saison, wobei das gewissermaßen einkalkuliert war. Wenigstens Fliegen wird er können. Über Orter brauche ich kein Wort verlieren.
Ärgerlich hat die Saison für Horn begonnen. Einen anderen positiven Saisonstart hatte ich erhofft, so hat er sich anschließend nie in ernsthafter Form wiedergefunden.

Am Ende insgesamt passabel genug in den ersten vier Runden, um ein Polster auf Platz 24 zu haben. Für mehr fehlten dann die Ausreißer nach oben. Und während der Saison war ich dann leider zu lange und zu nah dran an Platz 24 für viel Euphorie.

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