SKI 18/19 - Vorstellung | Prognose | Fazit

Die Bretter, die KuTs Welt bedeuten

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Koloss
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SKI 18/19 - Vorstellung | Prognose | Fazit

Beitrag: # 7008092Beitrag Koloss
27.3.2019 - 22:28

Saisonfazit
Erstmals gab es über 100 Punkte für das Team Koloss. Dank Sedowa war diese Marke überhaupt kein Problem. Dahinter klafft jedoch eine riesen Lücke, die es in den nächsten Jahren zu schließen gilt. Gerade der Alpin-Bereich machte mir diese Saison mehr Sorgen als Freude. Auch der Wechsel funktionierte nicht so, wie gedacht.

Insgesamt 27 Mal durfte ich mir Punkte gut schreiben, jedoch waren nur 3 Mal Teampunkte darunter. Im Vergleich zu den anderen Teams hänge ich hier deutlich hinterher, was es am Ende schwierig macht, mitzuhalten. Drei Mal Platz 3 bei der Tour de Ski waren die besten Ergebnisse der Saison. Ein Sieg war mir dieses Mal leider nicht vergönnt.


Alpin:
Matts Olsson Bild (6/40/70 Punkte aktuell/erwartet/erhofft)
Note: 5
Im Vergleich zu Linus Strasser hat Matts Olsson am Ende vier Punkte weniger für mein Team geholt. Die Auswechslung hätte ich mir also sparen können. Jedoch selbst die insgesamt 10 Punkte von Strasser wären deutlich unter dem Anspruch gewesen, welchen ich vor der Saison an den Bayer gehabt hatte. Leider fand er nie so recht in die Saison.
Der Schwede hingegen hatte eine richtig gute erste Saisonhälfte. Allerdings ist wohl irgendetwas in Saalbach-Hinterglemm bei seinem Ausscheiden passiert. Die Ergebnisse danach waren im Schnitt fast 10 Plätze schlechter. Gut, dass ich ihn dann erst eingewechselt habe.

Alternativen: Zum Wechselzeitpunkt kamen maximal noch Mathieu Faivre oder Thomas Fanara in Frage. Jedoch hätte auch das nicht viel gebracht.

Saison 2019/2020: Bei den Alpinen Herren wird es einen Neuanfang geben. Um Strasser und Olsson werde ich einen Bogen machen.


Thea Louise Stjernesund Bild (8/5/20 Punkte aktuell/erwartet/erhofft)
Note: 3
Die Norwegerin landet am Ende auf Platz 55 in der SKI-Disziplinenwertungen und auf Platz 13 in der FIS-Riesenslalomwertung. Grundlegend ist das für ihre erste Saison auf Weltcupniveau sicherlich eine gute Leistung, aber für SKI war es am Ende dann doch zu wenig. Ihr Potential hat sie immer mal wieder angedeutet, jedoch passten die Läufe bis auf Sölden meist nicht zusammen.

Alternativen: Mit Meta Hrovat oder Kristin Lysdahl wäre ich deutlich besser gefahren. Allerdings wären es am Ende auch keine 30 Punkte geworden. Kajsa Vickhoff Lie und Mina Fuerst Holtmann liegen auf dem Niveau von Stjernesund oder darunter. Einzig Delago hatte ich irgendwann mal auf dem Zettel. Da ich jedoch auf die technischen Disziplinen gehen wollte, schied sie aus.

Saison 2019/2020: Bei den Alpinen Damen möchte ich nicht ausschließen, dass Stjernesund noch mal Mode wird. Jedoch gehe ich das Risiko gern ein, dass sie mir im Draft oder Star War weggeschnappt wird. Auf diesem Niveau gibt es Alternativen.


Langlauf
Clement Parisse Bild (18/5/10 Punkte aktuell/erwartet/erhofft)
Note: 2
Clement Parisse hat mich wirklich erfreut. Sowohl zur Tour de Ski als auch bei der WM hat er Punkte geholt. Die Formhöhepunkte stimmten also. Leider gab es am Anfang der Saison zu viele 11. Plätze, ansonste wäre noch viel mehr drin gewesen. Mit seinen 25 Jahren ist er jetzt auch auf einem Niveau unterwegs, wo so langsam mehr von ihm kommen müsste. Ob das jedoch realistisch ist, weiß ich nicht.

Alternativen: Mit Taugbøl und Stadaas hätte ich wohl nur halb so viel Freude gehabt wie mit Parisse. Und da ich weder Brandsdahl noch Melnitschenko vorher auf dem Schirm hatte, war es genau die richtige Entscheidung.

Saison 2019/2020: Bei ihm wird es eng mit einem Platz im Team Koloss. So gern ich ihn halten würde, sehe ich jedoch nicht so viel Steigerungspotential wie bei meinen beiden Biathleten. Trotz allem ist Clement Parisse jederzeit gern wieder im Team willkommen.


Anastassija Sedowa Bild (77/30/50 Punkte aktuell/erwartet/erhofft)
Note: 1
Was für eine Saison von ihr. 77 Punkte sind es letztendlich geworden. Das sind 58 Punkte mehr als in der letzten Saison, was absolut grandios ist. Insgeheim hatte ich natürlich solch eine Entwicklung erhofft. Zu den Höhepunkten der Tour de Ski und mit Abstrichen noch bei der WM war sie stark. Dass am Ende der Saison jedoch nicht die 100 Punkte geknackt wurden, liegt auch daran, dass sie einige Wochenenden verpasst hat, zum Teil krankheitsgeschwächt war und sie bei nur einer von drei möglichen Staffelgelegenheiten Punkte mitgenommen hat. Gut finde ich, dass sie nun trainingstechnisch eine Rolle rückwärts gemacht hat. Eigentlich hatte sie sich vor der Saison von der Trainingsgruppe um Markus Cramer losgesagt, um bei ihrem Vater in einer lokalen Gruppe zu trainieren. Das hat am Ende wohl doch nicht so funktioniert, wie gedacht, so dass sie Anfang des Winters zurück zum Chefcoach ist. Ergebnisse zeigen, dass es eine gute Entscheidung war!

Alternativen: keine

Saison 2019/2020: Klarer Keeper, wobei ich nicht so sehr an ihr hänge, als dass ich sie bei einem entsprechenden Angebot gehen lassen würde.


Skispringen
Tilen Bartol Bild (0/10/20 Punkte aktuell/erwartet/erhofft)
Note: 6
Immerhin hat er sich nach überwundener Verletzung inkl. Operation wieder in den slowenischen Kader zurückgekämpft. Mehr als Platz 30 erschien jedoch zu keiner Zeit der Saison möglich. Folgerichtig seine Herabstufung in den B-Kader, bei dem er auch nicht wirklich überzeugen konnte. So war es am Ende leider eine Saison zum Vergessen. Als negativer Höhepunkt bleibt leider der Japan-Trip in Erinnerung, als er in der Quali 51. von 55 Springern wurde und den ersten Wettkampf verpasste.

Alternativen: Mit Gangnes hätte ich auch keinen guten Fang gemacht. Sato, Peier und Wolny wären stattdessen alle eine gute Wahl gewesen.

Saison 2019/2020: Mal schauen, wer am Ende übrig bleibt. Ob Bartol irgendwann noch mal bei mir im Team ran darf, werde ich mir noch überlegen. Tendenziell wird der nächste Springer in meinem Team aber kein Slowene.


Nordische Kombination
Terence Weber Bild (11/3/5 Punkte aktuell/erwartet/erhofft)
Note: 2
Sein Punktwert klingt zwar nach nicht so wirklich viel. Im Bereich der nordischen Kombination sind 11 Punkte aber sogar eine ganz passable Leistung. Das fliegerische Können hat er dieses Jahr mehrfach unter Beweis gestellt. Es ist schön, dass er sich in diesem Bereich stabilisiert hat. Läuferisch ging es mal gut, jedoch zu oft schlechter. Ich denke, das weiß er selber und er scheint damit auch noch nicht zufrieden zu sein. Ich hoffe, zukünftig auch mal auf Teampunkte durch ihn. Dann könnte es schnell weiter nach vorn gehen. Vermutlich müssen dafür aber erst Frenzel und Co. zurücktreten, bevor er zum Zug kommt. Erst recht weil sich Faisst wieder gefangen hat.

Alternativen: keine

Saison 2019/2020: Weber steht als einer von den drei optionalen Keepern fest.


Biathlon
Sindre Pettersen Bild (6/1/3 Punkte aktuell/erwartet/erhofft)
Note: 3
Der Saisonauftakt war richtig stark. Rückblickend muss man jedoch sagen, dass er wohl seine einzige Chance auf Punkte ideal genutzt hat. Danach wäre es selbst mit einem sauberen Schießen vermutlich nicht möglich gewesen, Punkte zu bekommen. Im IBU-Cup angekommen wurden die Leistungen von Rennen zu Rennen schwächer. Selbst ein paar aufmunternde Worte seines Teammanagers bei einem IBU-Cup brachten keine Besserung. Stattdessen kamen am Ende noch Krankheiten dazu, so dass er seinen zweiten Saisonhöhepunkt die Biathlon-EM verpasste. Insgesamt muss er aber vor allem im Schießen besser werden. Auf Dauer waren es bei jedem Rennen mindestens 1-2 Fehler zu viel.

Alternativen: Horn, Fratzscher und Rees wären punktetechnisch auf keinen Fall besser gewesen. Lediglich Pidruchny trauere ich auf Grund seines Weltmeistertitels etwas hinterher. Allerdings hätte ich ihn wahrscheinlich nur genommen, wenn mir letztes Jahr jemand Rösch weggeschnappt und ich weiterhin auf den Ukrainer gesetzt hätte.

Saison 2019/2020: Einen norwegischen Biathleten kann man eigentlich nicht ziehen lassen. Ich bin gespannt, wie sich Pettersen in der nächsten Saisonvorbereitung präsentiert. Sollte die (Schieß-)Leistung passen, könnte sich sein Engagement verlängern.


Kamila Żuk Bild (9/1/3 Punkte aktuell/erwartet/erhofft)
Note: 3
Die Polin tat sich lange Zeit schwer im Weltcup. Läuferisch hätte es das eine oder andere Mal mehr zu Punkten gereicht. Mit dem Schießen hat sie aber nach wie vor so ihre Probleme, so dass es nur in Übersee klappen sollte. Mir gefällt allerdings ihre Kämpfernatur, so dass ich nicht an ihr gezweifelt habe.

Alternativen: Über Davidova brauchen wir nicht diskutieren, die hätte wohl jeder gern gehabt. Merkuschyna und Magnusson wären im Nachhinein nicht wirklich attraktiver gewesen.

Saison 2019/2020: Schauen wir mal, wie die Vorbereitungsrennen so sind. Verläuft alles normal, sieht man das polnische Talent wohl nächstes Jahr wieder im Team Koloss.


Mit meinem Star War kann ich auch im Nachhinein recht zufrieden sein. Bis auf das Skispringen habe ich eigentlich nichts verhauen. Klar gibt es überall punktetechnisch bessere Alternativen, aber mir liegt vor allem die langfristige Entwicklung meiner Sportler am Herzen. Und ich denke, da sollte in Zukunft bei einigen meiner Athleten was möglich sein. Ich bin jedenfalls schon ganz gespannt auf die nächste Saison.


Saisonziele
1. Dreistellig Punkten: zu 135 % erfüllt
2. Mindestens 30 Punkte von mindestens zwei Athleten: zu 80 % erfüllt
3. Mindestens 3 Mal die Farbe im Wurstwochenwatch wechseln: zu 100 % erfüllt

In der Summe erfüllt, würde ich sagen. Der zweite Sportler mit mindestens 30 Punkten fehlt zwar, aber dazu waren die Alpinen einfach zu schwach. Dort hätte ich neben Sedowa grundlegend noch das meiste Potential gesehen.


Vielen Dank KuT für den ganzen Aufwand, den du hier betriebst. Einfach grandios!
Giro d' Italia: 3 Siege; 5 Tage im Maglia Rossa; 1. in der Punktew.; 3 Tage im Maglia Azzurra
Tour de France: 8 Siege; 1 Tag im Maillot Jaune; 33 Tage im Maillot Vert; 2x 1. in der Punktew.; 2 Tage im Maillot à pois rouges
Vuelta a España: 8 Siege; 4 Tage im Maillot Rojo; 6 Tage im Maillot Verde

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Wölffel
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SKI 18/19 - Vorstellung | Prognose | Fazit

Beitrag: # 7008206Beitrag Wölffel
2.4.2019 - 21:07

Fazit
Ebba Andersson (21, Schweden) - Skilanglauf F
Ziel: 70 Punkte
Geholt: 137 Punkte
Schon nach dem ersten Rennen in Ruka war klar, die Vorgabe wird sie überbieten. Insgesamt 7 Podestplätze diese Saison! Ein Sieg fehlte zwar leider,
war aber auch schwer gegen diese Johaug. In Quebec war es vll. sogar drin, aber ein Sturz beim 10km Klassikrennen gleich zu Beginn verhinderte es. Ansonsten auch ärgerlich, dass sie kurz vor der WM krank wurde und so erst den Skiathlon verpasste und sie dann nicht mehr zu den anderen Rennen in Top-Form kam. Eine Frida Karlsson zeigte ja was möglich gewesen wäre. Wenigstens gabs noch das erhoffte Staffelgold. Dieses Wochenende dazu noch bei den Schwedischen Meisterschaften über 30km F gewonnen. Ist ja nicht überraschend, aber mit über 2 Minuten Vorsprung vor einer Kalla. Frida Karlsson musste das Rennen aufgeben. Also eine wirklich starke Saison von ihre und lässt damit viel erwarten für die nächste Saison. Nächstes Jahr gibt es ja dann auch die erste Tour de Ski Teilnahme und hoffentlich auch den 1.Weltcupsieg.

Alexey Chervotkin (23, Russland) - Skilanglauf M
Ziel: 55 Punkte
Geholt: 5 Punkte
Die Vorbereitungsrennen waren ja schon schwach und diese Saison wurden seine Leistungen auch nicht viel besser. Überraschend wurde er dann aber für die WM nominiert und stand dann auch erst auf der Startliste für das 50km Rennen. Wurde dann kurzfristig gestrichen und durch Bolshunov ersetzt, der dann auch gleich eine weitere Medaille holte... Am Ende der Saison holte er dann noch irgendwie 5 Ski-Punkte, sodass man ihn keepern könnte. Bei den Russischen Meisterschaften gewann er dann vor ein paar Tagen den Skiathlon. Heute wurde er dafür nur 6. beim 15km F Rennen. Denke aber schon, dass ich ihn keepern werde, trotz dieser schwachen Saison. Das was dieser Melnitschenko drauf hat, kann er eigentlich auch.

Halvor Egner Granerud (22, Norwegen) - Skispringen
Ziel: 30 Punkte
Geholt: 40 Punkte
Fühlte sich gegen Ende der Saison schlechter an, als er war. 8xTop 10 ist ok und auch Platz 15 im Weltcup ist ganz ok. Er schaffte ja auch die Zielvorgabe, sodass er nächste Saison vermutlich weiterhin in meinem Team zu finden sein wird. Mehr kann ich nicht sagen, denn ich habe diese Saison nicht viele Springen gesehen.

Katharina Gallhuber (21, Österreich) - Ski Alpin F
Ziel: 55 Punkte
Geholt: 9 Punkte
Holte in den ersten 3 Rennen 9 Punkte und dann kam leider der Kreuzbandriss, Saisonaus natürlich. Wird vermutlich trotzdem gekeepert, aber mal schauen was die Berichte im Sommer sagen.

Chloé Chevalier (23, Frankreich) - Biathlon F
2017/18: 0 Punkte
Ziel: 3 Punkte
Geholt: 0 Punkte
Sie war einfach ein Fehldraft. Nicht einmal im IBU-Cup konnte sie wirklich überzeugen. Julia Simon dagegen mit einer überzeugenden Saison und auch andere Alternativen wären besser gewesen. Meine Einwechslung dazu war auch richtig "grandios".

Adrian Smiseth Sejersted (24, Norwegen) - Ski Alpin H
Ziel: 20 Punkte
Geholt: 19 Punkte
Zum Glück habe ich Foss-Solevaag übersehen und dadurch Sejersted bekommen. Zwar verpasste er die Zielvorgabe knapp, aber er kam mir in seinen Leistungen recht stabil vor. Es fehlten halten die großen Punkte am Ende, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Trainings- und Zwischenzeiten in einigen Rennen deuteten ja schon sein recht großes Potenzial an. Gewann vor ein paar Tagen auch bei den Norwegischen Meisterschaften die Abfahrt mit über 1 Minute Vorsprung. Jansrud wurde da nur 3. . Er wird definitiv gekeepert und nächste Saison für mein Team starten.

Jewgeni Garanitschew (30, Russland) - Biathlon H
Ziel: 20 Punkte
Geholt: 34 Punkte
Er hat sich zum Glück wieder gefangen nach seiner schwachen letzten Saison. Oftmals jedoch noch mit einem Schießfehler zu viel, um wirklich vorne reinzulaufen. Sorgte aber für eines meiner Highlights diese Saison mit dem Staffelsieg in Oberhof. Normalerweise verballert er ja die Staffeln immer. Da er ja zu meinen Lieblingsbiathleten gehört, wird er definitiv gekeepert. Eine gute Saison wird er bestimmt noch im Tank haben.

Thomas Jöbstl (23, Österreich) - Nordische Kombination
Ziel: 1 Punkt
Geholt: 0 Punkte
Am Ende wurden es 3 Weltcupeinsätze und seine Leistungen waren solide. Eventuell kommt er nächste Saison aber wieder in mein Team, schauen wir mal. Ein wenig ärgerlich ist es jedoch, dass Johannes Lamparter punktete, der stand nämlich auch recht weit unten auf meiner Liste.

Endfazit
Ziel: 253 Punkte
Geholt: 244 Punkte
Wegen der schweren Verletzung von Gallhuber wurden es nicht die angestrebten 253 Punkte. Insgesamt war die Saison aber nicht so schlecht. Ebba Andersson machte den Schritt Richtung Weltspitze, Granerud und Sejersted deuteten auch an, dass sie noch deutlich besser sein können in Zukunft. Garanitchev steigerte sich auch wieder, sodass er ein solider Keeper ist und Gallhuber war halt einfach Pech. Insgesamt bin ich bei 6 möglichen Keepern, ich denke damit kann man leben für die neue Saison.

Steini
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Registriert: 12.8.2003 - 13:55

SKI 18/19 - Vorstellung | Prognose | Fazit

Beitrag: # 7008252Beitrag Steini
6.4.2019 - 12:45

Das Fazit liegt schon seit 3,5 Wochen mehr oder weniger fertig herum, Zeit es zu posten…

Gute Entscheidungen:
Es ist lang her, konkret fällt mir da eigentlich nur Schlieri in Überform ein, dass mir ein Sportler so viel Freude bereitet hat wie Jarl Magnus Riiber. Jetzt mag man von seiner gegen Saisonende lutschintensiven Herangehensweise halten was man möchte (ich war überrascht, dass sich immer wieder ein Dummer gefunden hat). Auch fand ich es bis zum Schluss auffällig, dass er seine besten Sprünge fast durchgehend im Training gezeigt hat. Nichtsdestotrotz: er hat es als Zweitrundenpick (!) geschafft mich regelmäßig zu begeistern, sei es durch einfach starke Laufleistungen, bei denen er zu Saisonbeginn oft auch auf sich allein gestellt war. Oder durch taktische Raffinessen, bei denen sich einige etwas abschauen könnten. Immer konnte ich mich aber an seiner Ästhetik erfreuen: der Laufstil sucht in meinen Augen seinesgleichen. Daher: vielen Dank für 12 Siege und 275 Punkte! Da kannst du einpacken, Georg Hettich! 😊

Jetzt würde ich aber lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte mit der Entwicklung bei Riiber in der Form gerechnet. M. Olsbu Roeiseland hingegen hat mich als schlussendlich beste Biathletin rein gar nicht überrascht, deswegen bin ich mit diesem Pick sogar zufriedener. Trotz 180 Punkten liegt es aber natürlich in der Natur des Biathlons, dass frustrierende Rennen nicht ausbleiben. Das war aber schon vor der Saison klar. 455 Punkte aus den Runden zwei und drei zeigen schon, dass ich einiges richtig gemacht habe – bei schlussendlich 667 Punkten belegt es aber wohl noch deutlicher, dass ich v.a. einiges falsch gemacht habe.

Simon Eder zähle ich auch noch zu den besseren Entscheidungen, denn er hat mir insgesamt Spaß gemacht. Klar, die WM sowie der Saisonabschluss haben mich frustriert. Vermutlich hat zur WM niemand so wenig Fehler geschossen wie Eder – die Krankheit im Vorfeld der WM hat ihm aber wirklich jegliche Laufform gekostet – so ging ihm genauso wie mir die Luft am Ende aus. Das war schon schade und trübt die Freude im Rückblick auf jeden Fall. Aber der Saisonstart war wirklich famos, v.a. auch fand ich, Hut ab vor Ricco Groß, dass an der richtigen Stellschraube gedreht wurde: das Schießtempo wurde merklich reduziert. Ja, dadurch wurde Eder auch einer gewissen Stärke beraubt, aber unsere Zusammenarbeit vor zwei Jahren - und ich glaube Schumi kann vom letzten Jahr auch ein Lied davon singen - war v.a. durch überhastetes Abfeuern und unnötig wirkende Fehler geprägt. Insofern war es sehr, sehr angenehm ihn durch die Saison begleiten zu dürfen. Ein Wermutstropfen: Christiansen ging mir irrsinnig auf den Sack. Ich weiß gar nicht, ob ich ihn bis dato ein- oder zweimal im Team hatte – aber ich habe die letzten Jahre schon immer so eine Saison erwartet, prognostiziert, ihn empfohlen, dass es sich ein wenig anfühlte, als wäre er immer bei mir – und immer schlecht gewesen.

Entscheidungen:
Ebenfalls ein Lob hat sich Erik Valnes verdient. Der junge Mann scheint zwar ein wenig krankheitsanfällig zu sein, weshalb er in meinen Augen unter Wert geschlagen wurde. Aber er hat es geschafft, sein bestes Wochenende genau da abzuliefern als er liefern sollte. 33 Punkte sind für Runde sieben völlig in Ordnung, zumal er sich damit quasi genau der Draftposition entsprechend bei den Langläufern einreiht. Und Brandsdal hatte ich in einer Freistil-Saison einfach nicht auf der Rechnung.

Bei Felix Neureuther, aka „Der Wedler“, bin ich der Meinung, dass ich mir nicht allzu viel vorwerfen kann. In Anbetracht der Probleme hat er sich skifahrerisch wirklich ordentlich präsentiert. Bedauerlich fand ich im Rückblick v.a., dass er weder Riesenslalom noch Parallel-Events gefahren ist.
Der anvisierte Feller wäre selbstverständlich die deutlich bessere Wahl gewesen, ging aber einen Pick vorher. Insofern war wohl Muffat-Jeandet die wahrscheinlichste Alternative – und der hat sich nicht viel besser geschlagen und dürfte dafür auch die weitaus schlechtere Entschuldigung haben.

Tamara Tippler hat schlussendlich immerhin 37 Punkte geholt, das ist für Runde acht völlig in Ordnung. Das Problem daran? Keinen einzigen davon holte sie bis Mitte Januar – und damit auch keinen einzigen mehr für mich, was dazu führt…

Schlechte Entscheidungen:
…dass der Wechsel definitiv hier auftauchen muss. Lysdahl hat mit 17 Punkten immerhin noch ein wenig Schadensbegrenzung betrieben, enttäuscht war ich hier aber v.a. über die schlechten Leistungen im Riesenslalom. Nach den Top10 in Sölden und stets mit guter Startnummer hatte ich mir da deutlich mehr erwartet. Dahingegen erfreulich waren aber natürlich die Auftritte im Slalom, wo sie sich von weit hinten in die zweite Startgruppe arbeiten konnte.

Wie so oft wurde mir v.a. der Erstrundenpick zum Verhängnis: Richard Freitag hat mit seinen 71 Punkten die Saison zum Ende zwar noch ein wenig gerettet – das ist aber natürlich nicht das, was ich von einem Erstrundenpick erwartet habe. Ich glaube jedenfalls, dass ich vom köpfschüttelnden Freitag erstmal genug habe. Es hatte nicht viel gefehlt und Pärmäkoski wäre in Runde 1 gekommen. Das hätte mir die nachfolgende Nervensäge gespart – und mir vermutlich Tür und Tor zu Leyhe geöffnet. Nichtsdestotrotz hätte es genauso gut Frenzel werden können, der mich als Riiber-Verhinderer dann in den Abstieg geführt hätte. Insofern die falsche Entscheidung, aber auch nicht der absolute GAU.

Als Krönung darf natürlich Kathrine Harsem nicht fehlen. Null Punkte stehen hier am Ende zu Buche. Als wäre das nicht schlimm genug, musste ich beim Googeln nach News zunächst stets erstmal ihre verheulte Visage sehen. Besonders störend waren hier am Ende, wie mehrfach erwähnt, die Nichtstarts. Der schlechte Wechsel tut an dieser Stelle nochmal weh, denn ein paar brauchbare Wechseloptionen hätte es hier durchaus gegeben. Zumal, wenig überraschend, jede noch so schlechte Draftalternative besser war. Aber hey, virtual schien Harsem in Runde 5 überlegt zu haben, wenigstens stehe ich mich meiner Fehleinschätzung nicht ganz alleine da.


Das Saisonfinale hat mich doch ziemlich gewurmt: deshalb habe ich auch erst dieses Wochenende begonnen, die Inhalte der letzten 2,5 Wochen aus dem SKI-Forum zu lesen. Selbstverständlich hatte ich uhris Aufholjagd ein wenig kommen sehen, nicht aber, dass von meinem Team kaum mehr Gegenwehr folgt. So wurde aus dem sicher geglaubten fünften Platz mit Hoffnung auf vier schlussendlich der siebte Rang. Das ist natürlich völlig okay, gefällt mir aber in Anbetracht der Draftoptionen für kommenden Saison selbstredend schon weitaus weniger als Platz fünf oder gar vier.
Letztlich muss ich aber sagen: in einem Jahr, in dem ein SKI-Sieg einfach nicht realistisch war, ist zu viel Ärger nicht angebracht.

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