Reifezeit-Umfrage

Alles neu macht der Mai...

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Harryhase05
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Beitrag: # 6917642Beitrag Harryhase05
21.7.2013 - 14:45

Fandest du das Experiment mit dem teuren Transfermarkt gelungen? Warum bzw. warum nicht?
Nein.
Ich kann's nachvollziehen, dass der Tour-TM im allgemeinen teurer ist als beim Giro oder der Vuelta, weil in der Breite und Spitze viel mehr Klasse am Start ist.
Jedoch sollte sich dies alles im Rahmen bewegen, es kann nicht sein, dass jeder potenzielle Top 20 Fahrer 8 Credits aufwärts kostet. Dies raubt einfach den Spielspaß, u. a. weil man plötzlich mit Fahrern fiebern "muss", die man in der ganze Tour gefühlt 3x im TV sieht.


Wie wäre es gewesen, wenn die Jury nicht bei Molard und Vuillermoz daneben gelegen hätte? Würde das deine Meinung ändern?
Nein. Überraschungsfahrer gibt es immer und das lässt sich generell nicht verhindern.


Ist es für dich als Fan spannender, in der Reifezeit mit Fahrern aus den Top 10 mitzufiebern oder ist es spaßiger, in den Regionen 10-30 mitzufiebern (was man sonst nicht unbedingt tun würde)?
Wie schon gesagt, es ist definitiv interessanter mit den Top Fahrern zu fiebern. Da werden dann auch schonmal Antipathien oder Sympathien hinten angestellt um ein gutes Reifezeit-Abschneiden zu erreichen :D
Es macht einfach keinen Spaß mit einem Fahrer zu fiebern, der irgendwo auf Platz 30 rum gurkt, der mal Lust hat, mal die Beine hoch nimmt, nie zu sehen ist,...


Glaubst du, dass ein teurerer Transfermarkt (und damit die Verlagerung der kaufbaren Fahrer klassementtechnisch gesehen nach hinten) im allgemeinen dazu führt, dass sich Mitspieler mit mehr Wissen durchsetzen und somit der Glücksfaktor minimiert wird?
In der Theorie ja. In der Praxis nein.
Glücksgriffe gibt es trotzdem immer wieder und spätestens nach der zweiten Etappe, auf der ein günstiger Fahrer vorne rein fährt, hat ihn eh jeder im Kader.
Ich war ehrlich gesagt erschrocken, dass z. B. einige meinten einen Malacarne nicht zu kennen. Das allgemeine "Fachwissen" scheint somit geringer, als ich es immer dachte.


Findest du die neue Rolle des Etappenjägers grundsätzlich gelungen (grundsätzlich = unabhängig von dieser Tour, die doch ein sehr spezieller Parcours war)? Warum/warum nicht? Und warum wird er so selten gewählt deiner Meinung nach?
Ich finde diese Rolle überflüssig. Als Etappenjäger gewinne ich durch Ausreißer. Dies sind meist günstige Fahrer, welche ich mir auch mit einer anderen Rolle leisten kann, dafür brauche ich kein Etappenjäger sein.


Wie findest du die mit dem Giro eingeführte Bergfexregelung?
Sehr gut!


Was ist dir persönlich lieber: Eine schnelle Auswertung nach Etappenende ohne kommentierenden Text oder eine ausführliche im Laufe des (ggf. späten) Abends?
Schnelle Auswertung auf der Seite und eine ausführliche Variante im Laufe des Abends. Evtl ab und an auch eine Art Etappenzusammenfassung oder Analyse, ähnlich wie Luttenberger dies damals gemacht hat.
Dies würde sicher auch wieder das Rollenspiel ankurbeln.


Und was fördert deiner Meinung nach das Rollenspiel mehr?
Wie schon gesagt eine ausführlichere Berichterstattung (vorausgesetzt die Zeit gibt es her, aber normalerweise lässt sich ein kurzer Bericht mit Witz in 10-15 Minuten anfertigen. Interessant wäre hier sicher auch auf einzelne User tiefer einzugehen und sie somit aufzufordern am Rollenspiel teilzunehmen.
Generell sollte nicht jeder User sein eigenes Süppchen kochen indem sich jeder selbst interviewt. Es sollte dahin gehen, dass man aktiv die Kommunikation mit anderen Usern sucht und sie gezielt anspricht.


Was hast du für sonstige Anmerkungen?
Spontan fällt mir grade nichts ein.
Aber DANKE, dass es dieses Spiel nun schon so lange gibt. Ich liebe die Reifezeit!
Jetzt fällt mir doch noch was ein.
Ich muss sagen, dass ich persönlich ja mal Interesse daran hätte, ein Treffen zu veranstalten. Man kennt sich hier teilweise seit 9 Jahren. Ich wüsste einfach mal gerne, wer tatsächlich hinter den einzelnen Pseudonymen steckt. Das ganze ließe sich vermutlich schwer realisieren, aber man könnte einen möglichst zentralen Ort ausmachen und Fahrgemeinschaften bilden. Ich glaube, das wäre mal ganz Lustig und dadurch, dass man sich mal privat kennen gelernt hat würde dies sicher auch noch das Rollenspiel weiter ankurbeln.

Valverde3007
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Beitrag: # 6917647Beitrag Valverde3007
21.7.2013 - 15:19

Fandest du das Experiment mit dem teuren Transfermarkt gelungen? Warum bzw. warum nicht?

In der absoluten Spitze nicht, die ersten sechs der Gesamtwertung waren okay, wenn man die Chance auf Credits haben möchte, soll man bereit sein, Opfer zu bringen, dahinter fielen viele Fahrer, z.B. D.Martin, Fuglsang etc. leider von vornherein aus. Dass man so zu 3-Mann-Kadern mit zwei vermeintlich irrelevanten Fahrern gedrängt wurde, hätte mich als Klassementfahrer geärgert.
Ich möchte aber dazu sagen, dass ich den teuren Transfermarkt nicht gar nicht gelungen fand, insbesondere fand ich die Einschätzung der Fahrer diesmal noch beeindruckend näher an der Realität als sonst. Das hat aber natürlich auch dazu beigetragen, dass der teure Transfermarkt noch mehr aufgefallen ist, weil es die Ausreißer nach unten (Brambilla, Charteau, Rujano) nicht gab.

Wie wäre es gewesen, wenn die Jury nicht bei Molard und Vuillermoz daneben gelegen hätte? Würde das deine Meinung ändern?

Meiner Meinung hat die Jury hier nicht daneben gelegen. Beide waren während der gesamten Tour vier mal unter den Top 50 und zwei mal unter den Top 40. Wenn die beiden nicht dreier gewesen wären, wer dann? Es gab ja nur sieben. Ich finde tendenziell, dass man die Timmers und Rezas dieser Welt billiger oder die 3er ganz abschaffen sollte. Diesmal haben es ja schon bis auf einen alle geschafft, anzukommen. Wären zwei weitere ausgefallen, hätten bei dem teuren Transfermarkt ja fast zwangsläufig fast alle den gleichen 3er haben müssen, weil fünf-Mann-Kader ja ohnehin ausgeschlossen waren.
Als Brambilla noch 3 Credits gekostet hat, bin ich seinetwegen, weil er bei der Finestreetappe 12. geworden ist, mal fast Etappensieger geworden. So eine Ausnahme passiert halt.

Ist es für dich als Fan spannender, in der Reifezeit mit Fahrern aus den Top 10 mitzufiebern oder ist es spaßiger, in den Regionen 10-30 mitzufiebern (was man sonst nicht unbedingt tun würde)?

Definitiv die Top 10, bzw. alles, was im Fernsehen wahrnehmbar ist. Wenn der Etappensieg davon abhängt, ob Morabito Evans den Berg hochschleppt oder für sich zwei Minuten früher ankommt, merke ich davon kaum etwas. Soweit die Reifezeit berechenbar oder planbar ist, ist sie es nur in den Regionen, in denen die Fahrer aufs Klassement fahren etc.

Glaubst du, dass ein teurerer Transfermarkt (und damit die Verlagerung der kaufbaren Fahrer klassementtechnisch gesehen nach hinten) im allgemeinen dazu führt, dass sich Mitspieler mit mehr Wissen durchsetzen und somit der Glücksfaktor minimiert wird?

Definitiv nein, da kommt es darauf an, ob man Serpa oder Morabito, bzw. Monfort oder Bardet holt. Aber wie soll man das einschätzen, wenn beide in einer Region fahren, in denen man keine Fernsehbilder sieht. Bei Molard wusste man, dass er am Ventoux weit vorne war. Aber warum? Bei Fahrern wie Pierre Rolland, die regelmäßig twittern oder auf ihrer Homepage schreiben, was tatsächlich durch Recherche und Wissen zu erfahren ist, war von vornherein ausgeschlossen sie zu holen, wenn man nicht am Bergtrikot interessiert war. Insofern wird der Glücksfaktor im Gegenteil meiner Meinung nach stark gefördert.

Findest du die neue Rolle des Etappenjägers grundsätzlich gelungen (grundsätzlich = unabhängig von dieser Tour, die doch ein sehr spezieller Parcours war)? Warum/warum nicht? Und warum wird er so selten gewählt deiner Meinung nach?

Grundsätzlich finde ich ihn gelungen, das Problem ist auf der einen Seite, dass es gefühlt weniger Typen wie Bettini oder di Luca gibt als früher. Gilbert fährt im falschen Team, die anderen dominierenden Fahrer der Klassiker wie Rodriguez, Valverde, Nibali etc. fahren aufs Klassement. Das heißt, effektiv einzusetzen ist der Vorteil eigentlich nur bei mittelschweren Etappen, bei denen die Klassementfahrer ernst machen. Die Etappen, auf denen der Etappenjäger stark ist, bringen halt oft nichts. Auf der anderen Seite ist es vielleicht sinnvoll, möglicherweise auch optional wie beim Bergfex, Etappen wie die zweite in den Pyrenäen für den Etappenjäger freizugeben.
Vielleicht ist das Rollenspieltechnisch auch eher an der Realität, wenn man gezielt bestimmte Etappen abschießen möchte und dafür beim Rest darauf beschränkt ist, aus dem Feld heraus auf Platz 5-15 zu sprinten.
Das würde dann dazu führen, dass man z.B. bei einer Etappenankunft wie der Mur de Bretagne mit 34 Credits wirklich wesentlich stärker als die anderen ist, dafür verliert man dann in den Bergen und kann um in dem Jahr zu bleiben, in Super-Besse unter ferner liefen landet.

Wie findest du die mit dem Giro eingeführte Bergfexregelung?

Kann ich nicht beurteilen, da bei uns der Fex immer vergeben war, habe ich mich damit nicht beschäftigt. Beim beobachten der Kader, besonders von Ikaros und Wassi kam sie mir aber sehr gelungen, weil sie auch realistisch ist, vor.

Was ist dir persönlich lieber: Eine schnelle Auswertung nach Etappenende ohne kommentierenden Text oder eine ausführliche im Laufe des (ggf. späten) Abends?

Die Auswertungen gucke ich mir wegen der besseren Übersicht und der Möglichkeit auf Transfermarkt oder Kader der anderen zu wechseln ohnehin lieber auf der externen Seite an, längere Auswertungen sind natürlich interessanter. Also eigentlich eine Mischung aus beidem.

Und was fördert deiner Meinung nach das Rollenspiel mehr?

Zweiteres.

Was hast du für sonstige Anmerkungen?

Tendenziell finde ich die Wahl zwischen einem Kader mit zwei stärkeren und zwei schwächeren, bzw. einem schwachen als Ausgleich für einen starken gut, weil es taktische Tiefe bringt. Wenn die Wahl aber auf zwei starke Fahrer mit dem Preis, dass man weiß, dass man einmal die Zeit des 50. bekommt fällt, finde ich das schade. Besonders bei Mannschaftszeitfahren oder den ersten Bergen finde ich die Unterscheidung zwischen 4- und 5-Mann-Kadern schöner.

ulle91
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Beitrag: # 6917666Beitrag ulle91
21.7.2013 - 21:38

Fandest du das Experiment mit dem teuren Transfermarkt gelungen? Warum bzw. warum nicht?

Solange alle den gleichen Transfermarkt haben, ist mir das völlig egal.

Wie wäre es gewesen, wenn die Jury nicht bei Molard und Vuillermoz daneben gelegen hätte? Würde das deine Meinung ändern?

Nein. Ich verstehe auch nicht, wieso man sagt, dass man bei Molard / Vuillermoz danebengelegen hat.

Ist es für dich als Fan spannender, in der Reifezeit mit Fahrern aus den Top 10 mitzufiebern oder ist es spaßiger, in den Regionen 10-30 mitzufiebern (was man sonst nicht unbedingt tun würde)?

Ich bin da bei Steini. Das Warten auf die Zeit des 50. gehört für mich zur Reifezeit. Gerade auf Bergetappen kann man doch auch gut beobachten, wann seine Fahrer abfallen.

Glaubst du, dass ein teurerer Transfermarkt (und damit die Verlagerung der kaufbaren Fahrer klassementtechnisch gesehen nach hinten) im allgemeinen dazu führt, dass sich Mitspieler mit mehr Wissen durchsetzen und somit der Glücksfaktor minimiert wird?
Glück gehört immer dazu. Ich bin aber davon überzeugt, dass sich hier Fachwissen und Einsatz (Recherche) auszahlen. Das war schon früher so. Eine Korrelation zum Preisniveau des Transfermarkts? Keine Ahnung.

Findest du die neue Rolle des Etappenjägers grundsätzlich gelungen (grundsätzlich = unabhängig von dieser Tour, die doch ein sehr spezieller Parcours war)? Warum/warum nicht? Und warum wird er so selten gewählt deiner Meinung nach?

Beim Giro wurde er doch recht fleißig gewählt. Die Tour hatte keine schönen Etappen für die Rolle. Und: eine weitere Option für uns Spieler schadet ja nicht.

Wie findest du die mit dem Giro eingeführte Bergfexregelung?

Je mehr der Spieler selber entscheiden kann, umso besser finde ich das.

Was ist dir persönlich lieber: Eine schnelle Auswertung nach Etappenende ohne kommentierenden Text oder eine ausführliche im Laufe des (ggf. späten) Abends?

Ich lese gern Texte.

Und was fördert deiner Meinung nach das Rollenspiel mehr?

Da fängt wohl jeder bei sich selbst an.

Was hast du für sonstige Anmerkungen?

-
BBC!

PS
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Beitrag: # 6917695Beitrag PS
22.7.2013 - 13:02

Fandest du das Experiment mit dem teuren Transfermarkt gelungen? Warum bzw. warum nicht?
Ich fande es nicht gelungen, weil dadurch diejenigen, die aufs Klassement fahren wollten einem Glücksspiel unterlegen waren. Man konnte kaum mit einem guten 4er Team an den Start gehen, sodass ein 3er/4er oder 50. Platz herhalten musste. Und das ist meist Glück, Lust der Fahrer oder Teamtaktik, die nur sehr schwierig vorhersehbar sind, wenn überhaupt.

Wie wäre es gewesen, wenn die Jury nicht bei Molard und Vuillermoz daneben gelegen hätte? Würde das deine Meinung ändern?
Nein, das gibt es immer und so konstant und gut waren die beiden ja auch nicht.

Ist es für dich als Fan spannender, in der Reifezeit mit Fahrern aus den Top 10 mitzufiebern oder ist es spaßiger, in den Regionen 10-30 mitzufiebern (was man sonst nicht unbedingt tun würde)?
Also solange das im Fernsehbild noch halbwegs verfolgbar ist, fiebere ich gerne mit. Allerdings beschränkt sich die Fernsehpräsenz meist eher auf die Top 20/30. Daher fand ich den Transfermarkt zur Tour auch unglücklich, weil man keine Ahnung hatte, wo sich Molard, Vuillermoz und Co. waren, da musste man auf das Ergebnis warten. Und damit verliert das ganze an Spannung.

Glaubst du, dass ein teurerer Transfermarkt (und damit die Verlagerung der kaufbaren Fahrer klassementtechnisch gesehen nach hinten) im allgemeinen dazu führt, dass sich Mitspieler mit mehr Wissen durchsetzen und somit der Glücksfaktor minimiert wird?
Siehe oben. Meiner Meinung nach erhöht das den Glücksfaktor um ein vielfaches, weil bei den 3er/4er ein gutes Resultat meist nur durch ein Ausreißversuch o. ä. zu Stande kommt und nicht durch vorher absehbare gute Leistungen.

Findest du die neue Rolle des Etappenjägers grundsätzlich gelungen (grundsätzlich = unabhängig von dieser Tour, die doch ein sehr spezieller Parcours war)? Warum/warum nicht? Und warum wird er so selten gewählt deiner Meinung nach?
Also ich finde sie nicht schlecht, bin aber auch nicht der Typ, der diese Rolle nehmen würde.

Wie findest du die mit dem Giro eingeführte Bergfexregelung?
Ich habe das Gefühl, dass der Bergfex sehr stark dadurch ist, was ich aber durch die Ergebnisse eigentlich widerlegt sehe. Daher daumen hoch.

Was ist dir persönlich lieber: Eine schnelle Auswertung nach Etappenende ohne kommentierenden Text oder eine ausführliche im Laufe des (ggf. späten) Abends?
Lieber eine schnelle Auswertung, gerne aber später mit Text verfeinert. So wie diesmal, mit Verweiß auf die externe Seite und später der Text fand ich optimal.

Und was fördert deiner Meinung nach das Rollenspiel mehr?
Der Text, keine Frage.

Was hast du für sonstige Anmerkungen?
Ich hätte lieber die größere Auswahl zwischen den Taktiken. 3er/4er/5er Kader, aber dazu braucht man einen etwas günstigeren Transfermarkt.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

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tobikaka
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Beitrag: # 6917701Beitrag tobikaka
22.7.2013 - 13:36

Fandest du das Experiment mit dem teuren Transfermarkt gelungen? Warum bzw. warum nicht?
Gefiel mir nicht so. Lag wohl einerseits daran, dass ich keine Zeit hatte diesen Sommer für die Tour. So konnte ich mir nicht die Zeit um eine gute Taktik zurecht zu legen. Anderseits gefallen mir 4er - Team vom Gefühl her besser.

Wie wäre es gewesen, wenn die Jury nicht bei Molard und Vuillermoz daneben gelegen hätte? Würde das deine Meinung ändern?
Kann ich nicht beurteilen.

Ist es für dich als Fan spannender, in der Reifezeit mit Fahrern aus den Top 10 mitzufiebern oder ist es spaßiger, in den Regionen 10-30 mitzufiebern (was man sonst nicht unbedingt tun würde)?
Ich empfinde die Etappen als spannender, wenn es auch darauf ankommt, ob einer jetzt auf Rang 15 oder Rang 35 ankommt. Gibt auch taktisch mehr Möglichkeiten (auch wenn ich fast immer an den Möglichkeiten scheitern)

Glaubst du, dass ein teurerer Transfermarkt (und damit die Verlagerung der kaufbaren Fahrer klassementtechnisch gesehen nach hinten) im allgemeinen dazu führt, dass sich Mitspieler mit mehr Wissen durchsetzen und somit der Glücksfaktor minimiert wird?
Mein Gefühl sagt nein...

Findest du die neue Rolle des Etappenjägers grundsätzlich gelungen (grundsätzlich = unabhängig von dieser Tour, die doch ein sehr spezieller Parcours war)? Warum/warum nicht? Und warum wird er so selten gewählt deiner Meinung nach?
Die Idee der Rolle finde ich toll. Geht mir jedoch zu sehr in die Richtung des Sprinters. Ev. wäre es eine Möglichkeit, die normale Creditbasis zu senken, dafür wie beim Fex die Möglichkeit zu geben auf einzelnen Etappen, unabhängig des Profils, die Credits zu erhöhen...

Wie findest du die mit dem Giro eingeführte Bergfexregelung?
Kam beim Giro ja nicht wirklich zum tragen und bei der Tour kann ich das nicht beurteilen.

Was ist dir persönlich lieber: Eine schnelle Auswertung nach Etappenende ohne kommentierenden Text oder eine ausführliche im Laufe des (ggf. späten) Abends?
Ausführliche Auswertung

Und was fördert deiner Meinung nach das Rollenspiel mehr?
Mehr Freizeit, die Tour nicht während den Ferien, weniger Prüfungen/kürzere Prüfungsvorbereitungszeit während Giro&Tour...

Was hast du für sonstige Anmerkungen?
Danke für die Durchführung Rob&André

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Escartin
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Beitrag: # 6917702Beitrag Escartin
22.7.2013 - 14:12

Fandest du das Experiment mit dem teuren Transfermarkt gelungen? Warum bzw. warum nicht?
Dickes Ja.
Ich möchte zwei Hauptgründe anführen. Der erste ist, dass es anders nicht möglich ist, den "Must-have"-5er zu vermeiden. Wenn ein Kwiatkowski hier 6 gekostet hätte, hätte er die Tour in jedem Kader beendet. Man muss also allen Fahrern, die die Aussicht auf einen solchen Exploit haben, einen Preis von mindestens 7 geben, sonst bekommt man eine Situation wie weiland mit Quique Gutierrez, der 5 kostet und auf das Giropodium fährt. Der hätte auch bei dieser Tour vermutlich nur 6 gekostet, aber das wäre wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.
Der zweite und noch wichtigere ist, dass die Reifezeit dadurch unendlich viel spannender wird. Anders formuliert: Das Rennen ist nicht nach der ersten Bergankunft vorbei. Je billiger der Transfermarkt, desto vorhersehbarer wird das Rennen nach der ersten Bergankunft, desto ähnlicher werden sich daher die Kader und desto geringer die Verschiebungen im weiteren Rennverlauf. Ein Beispiel:
An den Drei Zinnen verlor der Etappen-50. im diesjährigen Giro immerhin 6:46 Minuten. Trotzdem beendeten 29(!) Fahrer die Reifezeitetappe innerhalb von drei Minuten. Anders gesagt: Wer mal mehr als fünf Minuten in der Gesamtwertung zurücklag, hatte kaum noch eine Chance, diese jemals wieder aufzuholen. Zum Vergleich die Rückstände der Podiumsfahrer dieser Tour nach dem Zeitfahren vom Mittwoch:
D'Escartin (9.) +13:41
Korblsang (6.) +8:44
Modotracht (2.) +3:34

Ich weiß auch nicht, warum hier behauptet wird, mit einem billigeren Transfermarkt stünden mehr Fahrer zur Auswahl. Dann kann man bessere Fahrer kaufen, aber doch nicht mehr. Es gibt bei jeder GT die zwei-drei klar besten Fahrer innerhalb einer Preiskategorie und nur zwischen denen entscheiden sich die Leute. Das hat doch mit dem absoluten Preislevel gar nichts zu tun. Hätten Nieve, Fuglsang und Mollema hier 7 gekostet, dann hätte halt niemand mehr Bardet oder Monfort gekauft. Man hätte über andere Fahrer nachgedacht, nicht über mehr.
Unverständlich ist mir außerdem der immer wieder auftauchende Kommentar, 4er-Teams seien doch schöner. Hätte doch jeder mit einem Viererteam fahren können! Gemeint ist offenbar "Ich will mit einem 4er-Team fahren und trotzdem Bonuscredits abstauben können!". Dazwischen einen Trade-Off aufzumachen finde ich jedenfalls vollkommen legitim.

Wie wäre es gewesen, wenn die Jury nicht bei Molard und Vuillermoz daneben gelegen hätte? Würde das deine Meinung ändern?
Meines Erachtens hat die Jury bei diesen Fahrern genau richtig gelegen. Ein 3er der mal (nicht jeden Tag!) in die Top40 fährt ist jedenfalls das viel kleinere Übel als ein Quique, der 5 kostet und jeden Tag aufs Podium klettert. Danebengelegen hat die Jury eher bei Leuten wie Evans und Rolland, aber das ist eben der Preis, den man zahlen muss, wenn man Quiques verhindern will und ich bin gerne bereit ihn zu zahlen.

Ist es für dich als Fan spannender, in der Reifezeit mit Fahrern aus den Top 10 mitzufiebern oder ist es spaßiger, in den Regionen 10-30 mitzufiebern (was man sonst nicht unbedingt tun würde)?
Definitiv letzteres. Auch weil es dazu führt, dass auf mehr Etappen Klassement gemacht wird. Die zweite Pyrenäenetappe ist hier doch das beste Beispiel. Mit einem günstigeren Transfermarkt hätten wir hier 15 Kapitäne und Rundfahrer zeitgleich mit vier Fahrern in der Favoritengruppe gehabt. Das war wegen des teureren Transfermarkts kaum möglich, also gab es Abstände. Ähnliches galt für die Etappe nach Gap. Wenn der Transfermarkt teuer ist, werden mehr Etappen interessant und das halte ich für extrem wünschenswert.
Das TV-Argument kann ich nachvollziehen, halte es aber für nicht unendlich zugkräftig, weil das TV doch am letzten Berg eh nur die Top10-12 des Rennens zeigt. Wieviele Fahrer waren denn Samstag tatsächlich mal im Bild? Quintana, Rod, Froome, Valverde, Porte, Contador, Kreuziger, Talansky, Mollema, Fuglsang, Riblon. Selbst Nieve hat man uns eigentlich nie gezeigt.
Dafür werden aber auf einmal die TV-Bilder an früheren Bergen interessant. So war zum Beispiel ausführlich zu sehen, dass De Marchi keine Rolle spielen würde - eine Tatsache, die bei einem billigeren Transfermarkt völlig irrelevant gewesen wäre. Ein billiger Transfermarkt verengt das Reifezeitrennen auf den Schlussanstieg. Dasmacht die Tour schon selbst, desto reizvoller, wenn die Reifezeit davon abweicht.

Übrigens haben im ersten Reifezeitjahr ja nur die Top25 oder so gezählt, das wurde dann ja aus guten Gründen geändert.

Glaubst du, dass ein teurerer Transfermarkt (und damit die Verlagerung der kaufbaren Fahrer klassementtechnisch gesehen nach hinten) im allgemeinen dazu führt, dass sich Mitspieler mit mehr Wissen durchsetzen und somit der Glücksfaktor minimiert wird?
Das finde ich gar kein erstrebenswertes Ziel. Wichtiger scheint mir, dass der "Pechfaktor" minimiert wird. Zu viele Reifezeiten wurden durch Stürze und Verletzungen verloren, weil man statt Platz 12 auf einmal Platz 50 eingebracht hat. Wenn man durch solches Pech aber nur Platz 50 statt Platz 30 einbringt, dann ist der Schaden immer noch reparierbar.
Hinzu kommt aber natürlich auch, dass, s.o., die Bedeutung der ersten Bergetappe reduziert wird. Je billiger der Transfermarkt, desto entscheidender wird es, da bereits richtig zu liegen, weil man danach ohne große Mühe verteidigen kann. Ganz großes Negativbeispiel etwa die Tour 2006, bei der der Etappenzehnte der ersten Bergankunft mal eben 13 Minuten verlor. Die ersten drei der Gesamtwertung nach dieser Etappe lagen in Paris auf den Plätzen eins, zwei und fünf.

Findest du die neue Rolle des Etappenjägers grundsätzlich gelungen (grundsätzlich = unabhängig von dieser Tour, die doch ein sehr spezieller Parcours war)? Warum/warum nicht? Und warum wird er so selten gewählt deiner Meinung nach?
Die Tour bietet halt selten einen attraktiven Parcours für die Bettinis dieser Welt. Das sieht bei der Vuelta mit den drei Hügelankünften in den ersten zehn Tagen schon wieder ganz anders aus. Da der Etappenjäger für die Gesamtwertung eh nicht relevant ist, könnte er bei solchen Ankünften aber auch ruhig noch einen Credit mehr vertragen.

Wie findest du die mit dem Giro eingeführte Bergfexregelung?
Mir persönlich hat die alte einen Tick besser gefallen, aber im Prinzip bin ich da neutral.

Was ist dir persönlich lieber: Eine schnelle Auswertung nach Etappenende ohne kommentierenden Text oder eine ausführliche im Laufe des (ggf. späten) Abends?
Schnelle Auswertung.

Und was fördert deiner Meinung nach das Rollenspiel mehr?
Schnelle Auswertung.

Was hast du für sonstige Anmerkungen?
Bestimmt. Aber nicht jetzt.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

PS
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Beitrag: # 6917706Beitrag PS
22.7.2013 - 14:36

Escartin hat geschrieben:Unverständlich ist mir außerdem der immer wieder auftauchende Kommentar, 4er-Teams seien doch schöner. Hätte doch jeder mit einem Viererteam fahren können! Gemeint ist offenbar "Ich will mit einem 4er-Team fahren und trotzdem Bonuscredits abstauben können!". Dazwischen einen Trade-Off aufzumachen finde ich jedenfalls vollkommen legitim.
Prinzipiell kann ich deine Argumentation nachvollziehen, allerdings war das 4er Team doch letztlich nur mit BC's oder einem 4er fahrbar. Es gab doch kaum 4 halbwegs gute Fahrer in den 5-8er Bereich, die in die Top 30 fahren konnten. D. h. sie waren nicht viel besser als der 50. bzw. ein 3er der mit Glück in die Top 50 fährt und zur Not eh den 50. Platz einnimmt. Und wenn man damit Credits sparen kann, die schnell für Top 15 Fahrer reichen, lohnt sich doch das Risiko gar nicht auf Kandidaten aus der zweiten Reihe zu setzen, die zwar etwas wahrscheinlicher in die Top 30 fahren als die 3er/4er, die Überraschungen sind (aber auch inkonstant und damit den Glücksfaktor deutlich erhöhen), aber ein deutlich höheres Ausfallrisiko als die Top 15 Kandidaten haben. Somit hat sich doch meist die Frage gar nicht gestellt, 3er oder 4er Kader. Man wurde fast dazu gedrängt den 3er Kader zu fahren um BC's zu holen und dann ihn zu einem 4er Kader auszubauen.

Außerdem hält einen ja keiner davon ab bei einem etwas billigeren Transfermarkt auch auf die 3er Taktik mit BC's zu setzen. Gerade diese Tour mit dem übermächtigen Froome und den Riesenabständen, wäre das vermutlich nicht unerfolgreich gewesen.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

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Grabba
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Re: Reifezeit-Umfrage

Beitrag: # 6917711Beitrag Grabba
22.7.2013 - 15:35

Fandest du das Experiment mit dem teuren Transfermarkt gelungen? Warum bzw. warum nicht?
Erst mal will ich den Punkt von ulle91 aufgreifen: So lange alle denselben Transfermarkt haben passt es. Außerdem sollte natürlich gelten: Je mehr Credits man zur Verfügung hat, desto besser der Kader (oder: je besser der Fahrer, desto teurer). Beides galt bei dieser Tour, also hat es gepasst.
Dennoch ist es offenbar kontrovers. Ich stimme Escartins Punkten stark zu, sehe allerdings auch das Argument, dass man eben nicht mit dem 43. mitfiebern will sondern mit den Leuten ganz vorne. Dem stelle ich dann aber entgegen: Das macht man doch bei jedem Tippspiel, da man i.d.R. auf den Sieger tippt. Gerade das ist eines der Alleinstellungsmerkmale der Reifezeit.

Dass mit den möglichen 3-Mann-Kadern der teure Transfermarkt kritisiert wurde verstehe ich nun gar nicht mehr - eigentlich sind sie ein Pro-Argument. Denn nun besteht folgende taktische Vielfalt: Drei oder vier oder fünf Leute, wo es früher nur vier oder fünf gab.
Das ist doch toll. Zumal: Der 3-Mann-Kader war niemals das Optimum, aber er war einigermaßen in Reichweite. Damit ist er meiner Meinung nach genau da, wo er sein sollte. Der Etappenjäger oder der Zeitfahrer können so ihre Leistungen aus der ersten Woche noch in die ersten ein, zwei Bergetappen retten, bis sie langsam aber sicher richtig verlieren. Langfristig sind die echten 4-Mann-Kader einfach besser, Punkt.

Ein Manko das ich allerdings sehe ist die Karenzzeit, die deutlich einfacher zu erreichen ist. Als Sprinter wechselt man Quintana für Cav ein und gut ist. Früher hätte man damit 40 Minuten verloren, heute verliert man nur noch 30. Das liegt nicht daran, dass der Sprinter besser fährt, sondern dass alle Bergfahrer einfach viel langsamer werden (wegen teurerer Kader; ist ja klar, mit Bardet+Kwiatkowski fährt man langsamer als mit Rodriguez+Froome, die man sich früher hätte leisten können). Ich will damit eine Verringerung der Karenzzeit um 5 Minuten anregen. Danke für die Widerworte, liebe Sprinter, ich verstehe euch. ;-)

Noch etwas: Stellt euch mal vor, Kwiatkowski, Ten Dam und Bardet wären 6er gewesen, was sie bei einem billigeren Transfermarkt vermutlich gewesen wären. 18+Quintana(9)+3er = 30... Vielleicht wäre ja sogar Froome ein 10er gewesen? Die Kader wären zu stark gewesen.
Nehmen wir mal an, dass dann noch Monfort ein 6er gewesen wäre, dann hätte man gar mit den dreien+Monfort+Serpa durch die Gegend radeln können, was ein extrem starker 5-Mann-Kader gewesen wäre, der nie groß verloren hätte.

Zu KuTs Anmerkung, 3er und 4er abzuschaffen: (ernst gemeint?) Wie soll das funktionieren?
1. 29er Kader sind kaum noch möglich, das billigste ist 5x5=25, man hat quasi keinen Spielraum mehr.
2. Was soll der Sprinter tun, der von 37 auf 29 runtermuss? Heute kriegt er das noch hin, indem er Cav gg. 3er tauscht. Sind die 3er und 4er weg, so kann man sich maximal um 7 verringern, sprich als Sprinter dürfte man, will man Doping sicher verhindern, vor Bergetappen maximal 36 Credits aufstellen.
3. Die Kadervielfalt würde das glaube ich stark einschränken. Will man den 11er haben (Froome, Cav), dann darf man nur 4x5 dazunehmen und ist bei 31. Oh, als Sprinter dürfte man sogar einen 6er nehmen. Das macht sicher keinem Spaß.
4. Fahrer wie Vuillermoz würde doch keine Sau mehr aufstellen.


Wie wäre es gewesen, wenn die Jury nicht bei Molard und Vuillermoz daneben gelegen hätte? Würde das deine Meinung ändern?
So arg daneben lag man dann ja doch nicht mit den beiden. Vuillermoz war im TT und bei der Albi-Chaosetappe vorne dabei, irrelevant. Etappe 17 und 18 war er knapp in den Top 50, dafür auf Etappe 19 ein Totalausfall. Einzig die Leistung auf Etappe 20 hätte ihn zu einem 4er machen müssen, mehr aber sicher nicht.
Molard war zwar am Ventoux schon 33., dafür auf Etappe 18&19 Totalausfall; mehr als 4 wäre auch hier nicht gerechtfertigt gewesen.
An der Transfermarktgeschichte haben die beiden gar nichts geändert. Sicher, sie waren der 3er-Glücksfaktor, aber insbesondere durch die steigende Formkurve im Rundfahrtverlauf konnte man ja nicht mit ihnen planen. Wenn mir jemand sagt, dass er extra nur 3 Fahrer+Vuillermoz im Kader hatte für die 20. Etappe, weil er davon ausging, dass Vuillermoz 20. wird, dann hatte es Einfluss. Wenn man aber Vuillermoz nur als "geringstes Übel der 3er" holt, er dann aber zufällig einmal gut ist, dann ist das halt so. Unschön, aber mit dem Transfermarktpreis korreliert das gar nicht.


Ist es für dich als Fan spannender, in der Reifezeit mit Fahrern aus den Top 10 mitzufiebern oder ist es spaßiger, in den Regionen 10-30 mitzufiebern (was man sonst nicht unbedingt tun würde)?
Am spannendsten finde ich die Bereiche 5-15. Also eben nicht Rodriguez vs. Quintana, aber eben auch nicht Poels vs. Jeannesson. Mollema oder Fuglsang, das sind die interessantesten Entscheidungen, finde ich.


Glaubst du, dass ein teurerer Transfermarkt (und damit die Verlagerung der kaufbaren Fahrer klassementtechnisch gesehen nach hinten) im allgemeinen dazu führt, dass sich Mitspieler mit mehr Wissen durchsetzen und somit der Glücksfaktor minimiert wird?
JA!
Ich wollte auf's Klassement fahren und bin damit gnadenlos gescheitert, weil ich einfach ahnungslos bin.
Besser ist es erst geworden, als ich meine Kader basierend auf den Ergebnissen der vergangenen Etappen gestaltet habe.


Findest du die neue Rolle des Etappenjägers grundsätzlich gelungen (grundsätzlich = unabhängig von dieser Tour, die doch ein sehr spezieller Parcours war)? Warum/warum nicht? Und warum wird er so selten gewählt deiner Meinung nach?
Prinzipiell ist sie toll. Dass noch niemand die Rolle vernünftig genutzt hat ist ja kein Fehler der Rolle an sich.
Bei dieser Tour war es sicher auch nicht ganz einfach, aber beim Giro wäre deutlich mehr drin gewesen. Klassisch ist aber auch die Vuelta die Etappenjägerfreundlichste Rundfahrt, und alleine die Profile der ersten Woche lassen hier genug Möglichkeiten offen.
Wenn es ein Problem gibt, dann die Tatsache, dass möglicherweise zu wenige Etappen als normal klassifiziert werden.
Ich möchte aber auch zu bedenken geben, dass der Etappenjäger eine "Randrolle" ist, ähnlich wie der Zeitfahrer und mit Einschränkungen auch der Bergfex. Es gibt ein paar Etappen, auf denen er glänzen kann, und wenn es sehr gut läuft kann er die Punktewertung holen. Da wohl i.d.R. kaum mehr als 5-7 Teilnehmer die Rolle innehaben werden passt es schon, wenn für diese 3-4 Etappen zur Verfügung stehen, auf denen sie stark im Vorteil sind.
Nachtrag: Ich denke, Etappenjäger sollten 34(!) Credits auf normalen Etappen kriegen. Warum? Ich habe den Vergleich zu den Zeitfahrern gezogen, die ihre paar Etappen haben, auf denen sie klar im Vorteil sind, und sonst nichts zu melden haben; da für den Etappenjäger dasselbe gilt sollte er auch ähnlich stark bevorteilt sein. Zudem sind 34 Credits auf einer normalen Etappe deutlich weniger wert als im Zeitfahren, da Zeitfahren keine Ausreißer haben und doch recht gut prognostizierbar sind (wird dadurch untermauert, dass die in letzter Zeit gefühlt alle normalen Zeitfahren von Zeitfahrern gewonnen wurden). Und noch viel wichtiger: Was ist denn das "schlimmste", was passieren kann, wenn der Etappenjäger 34 kriegt? Dass er beispielsweise auf einer Gap-Etappe, auf der die Favoriten richtig ernst machen, 5 Minuten auf die Favoriten rausfährt - na und? Die verliert er in den Bergen auf jeder Bergetappe. Und selbst wenn es ein Etappenjäger mal in die Top 5 schafft mit Riesenglück, dann ist das für mich tragbar; wird aber nicht passieren.


Wie findest du die mit dem Giro eingeführte Bergfexregelung?
Toll. Vielleicht braucht der Fex aber noch einen oder zwei Credits mehr im Pool.


Was ist dir persönlich lieber: Eine schnelle Auswertung nach Etappenende ohne kommentierenden Text oder eine ausführliche im Laufe des (ggf. späten) Abends?
Lieber schnell.
Mit Leben füllen können die Reifezeit auch andere, das ist nicht Pflicht des Ausrichters. Allgemein war die Beteiligung bei dieser Tour schwach.


Und was fördert deiner Meinung nach das Rollenspiel mehr?
Natürlich die textuell untermalten Auswertungen; aber auch hier wieder: Nicht Pflicht des Ausrichters (wenngleich er es natürlich genauso wie jeder andere gerne machen darf und er vor allem in einer etwas naheliegenderen Position ist, dererlei Gedanken zu veröffentlichen).


Was hast du für sonstige Anmerkungen?
Bitte nicht immer nur rummeckern, Leute.
1. Konstruktive Vorschläge machen.
2. Selbst mal etwas anstoßen oder umsetzen.
Ich will nicht sagen, dass keine Kritik geäußert werden soll, ganz im Gegenteil. Aber wer kritisiert sollte auch nachliefern können.
Zuletzt geändert von Grabba am 22.7.2013 - 19:01, insgesamt 3-mal geändert.

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atreiju
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Beitrag: # 6917713Beitrag atreiju
22.7.2013 - 15:46

Escartin hat geschrieben: ......Man hätte über andere Fahrer nachgedacht, nicht über mehr.
Unverständlich ist mir außerdem der immer wieder auftauchende Kommentar, 4er-Teams seien doch schöner. Hätte doch jeder mit einem Viererteam fahren können! Gemeint ist offenbar "Ich will mit einem 4er-Team fahren und trotzdem Bonuscredits abstauben können!". Dazwischen einen Trade-Off aufzumachen finde ich jedenfalls vollkommen legitim..
Hier widerspreche ich ganz deutlich. Für mich als Zeitfahrer und auch für andere, die nicht wie Kapitäne oder Bergfexe auf mindestens 31, tendenziell eher mehr auf den letzten 3 Bergetappen zurück greifen konnten, war eben ein solcher 4-er Kader praktisch nicht darstellbar.

Mit 30 Credits kann ich ja höchstens ein 7-7-7-6-3 bilden - und schon da 3 7-er zu finden war ja fast unmöglich, einen 8-er einzubinden erst recht. Also waren all diese quasi gezwungen, auf BC zu schielen oder/und einen 3-er Kader zu riskieren.

Und genau das wäre dies Jahr auch fast gelungen, lag nur an mir selber, dass es nicht gelang. Vuillermoz statt Oroz und alle Kapitäne und Bergfexe hätten sich die tollsten 4-er-Kader der Tour zusammenschustern können, es hätte nicht gereicht.

Steini
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Beitrag: # 6917715Beitrag Steini
22.7.2013 - 16:02

atreiju hat geschrieben:
Escartin hat geschrieben: ......Man hätte über andere Fahrer nachgedacht, nicht über mehr.
Unverständlich ist mir außerdem der immer wieder auftauchende Kommentar, 4er-Teams seien doch schöner. Hätte doch jeder mit einem Viererteam fahren können! Gemeint ist offenbar "Ich will mit einem 4er-Team fahren und trotzdem Bonuscredits abstauben können!". Dazwischen einen Trade-Off aufzumachen finde ich jedenfalls vollkommen legitim..
Hier widerspreche ich ganz deutlich. Für mich als Zeitfahrer und auch für andere, die nicht wie Kapitäne oder Bergfexe auf mindestens 31, tendenziell eher mehr auf den letzten 3 Bergetappen zurück greifen konnten, war eben ein solcher 4-er Kader praktisch nicht darstellbar.
Ist nicht genau das der Sinn der Kategorisierungen? Es soll doch (merklich) schwerer sein als Zeitfahrer auf Bergetappen zu glänzen. Und dass du - wie du selbst schreibst - dennoch Siegchancen hattest, zeigt doch nur, dass du mit deinen Credits (auch im Vergleich zu den Kapitänen) gut ausgekommen bist.

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atreiju
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Beitrag: # 6917716Beitrag atreiju
22.7.2013 - 16:16

Darum ging es mir ja nicht, dass diese Rollenverteilung ja auch Sinn des Spiels ist, sondern darum, dass es bei dieser Tour fast die einzige Strategie für manche Spieltypen war, auf den risikoreicheren 3-er Kader zu setzen. Ich habe bisher immer 4-er Kader haben wollen, diesmal musste ich zocken. Dass ich damit fast Glück gehabt hätte - und das meine ich exakt so - lag daran, dass ich lange Zeit fast keine Fehlentscheidung getroffen habe.

Wie ich schon geschrieben habe, glaube ich, dass der größte Teil der Fahrer schon auch zuerst auf die Gesamtwertung schielt. Und weniger auf einzelne Etappensiege. zumindest geht es mir so und auch in unserem Team war das so, dass alle den Ehrgeiz hatten - außer unserem Sprinter - auch einen guten Platz in der Gesamtwertung zu holen.

Dies verschiebt sich meist nur im Verlauf einer GT, wenn ich erkenne, dass in der Gesamtwertung nichts mehr geht, dann gewinnt der Etappensieg an Bedeutung oder bei manchen eben die Bergwertung.

Ich hatte ja auch schon darauf hingewiesen, dass ich die Rolle des Kapitäns durch die Möglichkeit mehrerer BC aus dem Team auf einer Etappe für übervorteilt halte, genauso auch ein wenig den Fex. Ist aber meine ganz persönliche Meinung.

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Wölffel
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Beitrag: # 6917718Beitrag Wölffel
22.7.2013 - 16:25

Fandest du das Experiment mit dem teuren Transfermarkt gelungen? Warum bzw. warum nicht?
Gelungen oder nicht ist egal, am Ende hat jeder den gleichen Transfermarkt und muss zu recht kommen und sich richtig darauf einstellen können.

Wie wäre es gewesen, wenn die Jury nicht bei Molard und Vuillermoz daneben gelegen hätte? Würde das deine Meinung ändern?
Irgendjemand muss ja billig sein, wenn man 3er und 4er hat.
Wobei ich es gerne sehen würde, wenn man halt die 3er und 4er zu 5er macht. (und dann halt passenderweise die Creditbasis für die jeweiligen Rollen leicht anheben)

Ist es für dich als Fan spannender, in der Reifezeit mit Fahrern aus den Top 10 mitzufiebern oder ist es spaßiger, in den Regionen 10-30 mitzufiebern (was man sonst nicht unbedingt tun würde)?
Platz 5-25.

Glaubst du, dass ein teurerer Transfermarkt (und damit die Verlagerung der kaufbaren Fahrer klassementtechnisch gesehen nach hinten) im allgemeinen dazu führt, dass sich Mitspieler mit mehr Wissen durchsetzen und somit der Glücksfaktor minimiert wird?
später vll. mehr dazu

Findest du die neue Rolle des Etappenjägers grundsätzlich gelungen (grundsätzlich = unabhängig von dieser Tour, die doch ein sehr spezieller Parcours war)? Warum/warum nicht? Und warum wird er so selten gewählt deiner Meinung nach?
Nie beschäftigt mit der Rolle.

Wie findest du die mit dem Giro eingeführte Bergfexregelung?
gut

Was ist dir persönlich lieber: Eine schnelle Auswertung nach Etappenende ohne kommentierenden Text oder eine ausführliche im Laufe des (ggf. späten) Abends?
schnelle Auswertung

Und was fördert deiner Meinung nach das Rollenspiel mehr?
Irgendjemand sagte hier ja was von einem LIVE Thread, könnte man mal ausprobieren.

Was hast du für sonstige Anmerkungen?
Man kann sich einen Ruhetag aussuchen um zweimal zu wechseln. Vll. sowas noch einbauen in die Reifezeit.
Desweiteren noch Danke Henrik für die Austragung des Giro, Danke Andre für die Austragung der Tour und schonmal Danke für die Austragung der Vuelta.

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Henrik
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Beitrag: # 6917720Beitrag Henrik
22.7.2013 - 16:57

atreiju hat geschrieben:Mit 30 Credits kann ich ja höchstens ein 7-7-7-6-3 bilden - und schon da 3 7-er zu finden war ja fast unmöglich, einen 8-er einzubinden erst recht. Also waren all diese quasi gezwungen, auf BC zu schielen oder/und einen 3-er Kader zu riskieren.
Auch hier sollte man sich das Tour-Ergebnis noch einmal ansehen: Alle Fahrer zwischen den Gesamträngen 9 und 17 kosteten entweder 7 oder 8 Credits. Die ersten beiden 6er kommen dann auf Rang 18 und 21. Ich sehe ehrlich gesagt nicht das große Problem.

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Harryhase05
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Beitrag: # 6917723Beitrag Harryhase05
22.7.2013 - 17:38

Ein ganz entscheidender Punkt scheint zu sein, dass für viele der Spielspaß durch den teuren TM verloren geht.
Für gewöhnlich ist es so, dass man bei sportlichen Ereignissen viel lieber sieht, wie Resultate entstehen, als das man am Ende nur die Ergebnislisten durchgeht.
Man fiebert viel mehr mit, wenn man mittendrin statt nur dabei ist (:D). Dies hat ganz sicher auch Auswirkungen auf die Aktivität respektive dem Rollenspiel.
Darüber hinaus kann sich jeder ein viel besseres Bild vom Zustand oder der Form eines jeweiligen Fahrers machen, wenn man ihn (und wenn es immer nur für wenige Sekunden ist) kurz im Bild sieht und dies ist bei einem Fahrer der als 20. letzer abfällt viel eher möglich, als bei einem der als 50. letzer abfällt.
Ich verfolge jedenfalls immer sehr aufmerksam die verschiedenen Bildführungen, sobald es ernst wird. Wer befindet sich zu welchem Zeitpunkt an welcher Position im Feld? Hatte jemand evtl ein technisches Problem und hat deshalb Boden verloren? Wer scheint sich mehr quälen zu müssen, wer sieht entspannter aus? Wer fällt wann genau ab und kommt evtl. nochmal zurück? Wer fährt einen für ihn untypischen Rhythmus/untypische Übersetzung etc. pp. Das ist, wie gesagt, weiter an der Spitze eher möglich, als im hinteren Feld. Wenn ich diese und weitere Faktoren mit einbringen kann, macht es das Spiel zusätzlich nochmal interessanter.
Einfach anhand eines Ergebnisses einen Fahrer zu berufen, macht das ganze ein wenig mehr zu einer Lotterie, finde ich.
Und wie gesagt bleibt bei diesen Kaderbesetzungen der Faktor des mitfieberns auf der Strecke und somit auch die Aktivität.

Generell hängt es glaube ich von der Rundfahrt bzw ihrem Verlauf an sich ab, ob ein Transfermarkt zu teuer ist oder nicht.
Wenn sich schon früh herausstellt, dass z. B. 11-7-7-3-3 die beste Variante ist, dann ist der Markt in meinen Augen zu teuer und nimmt den taktischen Spielraum, da man im Prinzip nur noch mit drei statt vier Fahrern unterwegs ist.
Aber dafür, dass Froome am Berg und vorallem in den Pyrenäen so dominant war, kann der TM-Planer natürlich nichts. Sehr wohl kann er jedoch was für den Preis der restlichen Fahrer, welche aber einfach zwecks Preis/Leistung nicht attraktiv genug waren.
Wenn ich z. B. einen Pool aus 4x 8er und 3x 7er habe, die potenziell unter die ersten drei fahren können und dann evtl noch 3-4 6er, die in die Top 25 kommen können, dann habe ich viel mehr Variationsmöglichkeiten.
Vorallem wenn dann die Platzierungen so abwechslungsreich sind, wie bei dieser Tour. Mal ist ein Valverde besser, mal ein ten Dam, mal ein Talansky, mal ein D. Martin, mal ein Mollema, mal ein Nieve, mal ein Rodriguez,.. Wenn ich dann noch das Rennen analysiere (wie oben geschrieben) und anhand dessen (hoffentlich) den richtigen Fahrer für die kommende Etappe drin habe, der dann den 3. Platz z. B. holt und somit einen BC bringt, dann bringt mir dies noch mehr taktischen Spielraum.
Aber es hängt wie gesagt auch davon ab, wie sich die Rundfahrt generell entwickelt. Wenn es in jeder Preisklasse einen dominator gibt, dann wirds schnell langweilig und jeder hat den selben Kader.

Generell reizen mich die taktischen Möglichkeiten des 4-5Mann Kader mehr als bei einem 3-4 Mann Kader. Hinzu kommt der Punkt des mitfiebern.

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SantiPerezFernandez
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Beitrag: # 6917727Beitrag SantiPerezFernandez
22.7.2013 - 18:48

Meines Erachtens sollte der Transfermarkt so gestaltet sein, dass ein 4-Mann-Kader grundsätzlich besser ist als ein 3-Mann-Kader.

Im 4er Kader fährt aber halt immer das Risiko eines Einbruchs mit.

Wenn ich sage, dass der Markt zu teuer ist, meine ich damit nicht die Spitzenfahrer. Ich meine Kandidaten, die man für ein 4er Team einplanen können sollte.

Wenn dann aber Gurken wie Plaza (7), Zubeldia (8), Cunego (8) oder Voeckler (8) kosten, kann ich kaum ein 4er Team aufstellen.

Das sind Fahrer, die man eventuell auf Risiko mal auf einer Bergetappe bringen kann. Nur wird das bei solchen Preisen niemand tun, und das mit Recht. Aufgrund der Möglichkeit, Ausreißer anders zu werten, macht es doch auch gar keinen Sinn mit der Risikonummer direkt 8 Credits zu verbraten, da die einem an anderer Stelle fehlen.

Auch lasse ich das Argument mit der Gesamtwertung nicht zählen, da es nicht auf Platzierungen, sondern Zeiten in diesem Spiel ankommt.

Dass die Tour besser besetzt sei, lasse ich ebenfalls nicht gelten. Gerade bei der Tour ist es viel einfacher einen Transfermarkt zu machen als bei den anderen Rundfahrten. Hier hat man regelmäßig keine Wunderfahrer, die plötzlich ums Podium mitfahren. Hier ist zumeist ziemlich klar, wer vorne mitfahren kann, aber auch, wer es nicht kann.

Bei vielen Fahrern im mittleren Preissegment war für mich von vornherein klar, dass sie niemand irgendwann holen wird. Da hätte es auch keinen Unterschied gemacht, sie statt für 7 mit 11 anzubieten.

Das sollte aber nicht Sinn eines Transfermarktes sein.

Nochmal: Ich will keine 8er, die in den Bergen alles in Grund und Boden fahren und regelmäßig Bonuscredits absahnen.

Ich will aber auch keine 7er, die erwartungsgemäß am vorletzten Berg abgehängt werden und auch sonst nichts können, nur weil sie innerhalb der letzten Dekade mal in den Top 10 irgendeines Rennens waren.
"Wenn dieser Code wirklich angewandt wird, darf nur Tour-Chef Jean-Marie Leblanc antreten!"

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Beitrag: # 6917729Beitrag jonas
22.7.2013 - 19:01

Im Nachhinein ist es immer einfach von Gurken zu sprechen, die einzige Gurke ist Voeckler. Zubeldia war immerhin 6. vor einem Jahr, 14. beim Dauphiné, ich sehe keinen Grund warum man ihn für 7 oder 6 hätte verscherbeln sollen. Cunego fährt keine gute Saison, hat aber in den letzten 2 Jahren je eine GT (Giro und Tour) in den Top-10 beendet. Plaza war wohl in Anbetracht seiner Helferdienste zu teuer und Voeckler ist die Riesengurke aber halt auch die Wundertüte.

Jede RZ ist anders und jetzt waren 3-er Kader recht attraktiv, schon bei der Vuelta kann alles ganz anders sein. Ich will damit sagen, das ganze ist nur bedingt planbar.
--
Jonas

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6917733Beitrag Klaus und Tony
22.7.2013 - 19:37

jonas hat geschrieben:das ganze ist nur bedingt planbar.
:!: :!:

Zumal man nicht vergessen darf, wie wichtig die Streckenführung einer GT für das Erhalten und das Verwerten von BCs, mit denen man auf einer Bergetappe locker 15 Minuten gewinnen kann, ist.

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luttenberger
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Beitrag: # 6917736Beitrag luttenberger
22.7.2013 - 19:56

SantiPerezFernandez hat geschrieben: Wenn dann aber Gurken wie Plaza (7), Zubeldia (8), Cunego (8) oder Voeckler (8) kosten, kann ich kaum ein 4er Team aufstellen.
Das mit der 8 in Klammern solltest in 100 Jahren Sattlerei aber schon gelernt haben mittlerweile. 8)

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Grabba
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Beitrag: # 6917740Beitrag Grabba
22.7.2013 - 21:13

MichelinR hat geschrieben:Könnte man vielleicht auch einfach einen LIVE Thread machen dafür?
Das finde ich begrüßenswert.


Noch etwas zum Transfermarkt, was mir beim Lesen bewusst geworden ist: Ich glaube nicht einmal so sehr, dass die letztlich tatsächlich häufig genutzten Fahrer wie Ten Dam, Bardet das Problem waren, sondern eher die vielen, vielen 8er/9er, die nichts gebracht haben (Evans, van Garderen, Schleck, etc.). Fahrer, wo einige im Vorfeld dachten, sie seien gut, die dann aber aufgrund des (aus heutiger Sicht ungerechtfertigten) Preises niemand geholt hat.
Es scheint allerdings wenig bewusst zu sein, dass bei einem allgemein billigeren Transfermarkt auch Quintana wohl ein 8er gewesen wäre (gar nicht gut).

Oder anders gesagt: Früher gab es immer Fahrer, die viel zu billig waren. Diese fanden sich dann in jedem Kader wieder und alle haben darüber geheult.
Dieses Mal gab es quasi keine Fahrer, die zu billig waren und sich bei allen wiederfanden. Entsprechend gab es viele Fahrer, die einfach zu teuer waren und deshalb bei niemandem im Kader waren. Heute heult man also darüber.
Einen perfekten Transfermarkt kann, wird und sollte es niemals geben.

Dann noch etwas zum Glücksfaktor, den viele ansprechen, dabei aber eine entscheidende Sache vergessen: Der größte Glücksfaktor der Reifezeit ist doch die Leistung des 50. Denn diese bestimmt zu einem großen Teil mit, ob für eine Etappe die 3-Mann, die 4-Mann oder gar die 5-Mann-Strategie die beste war.
Diese Leistung des realen 50. lässt sich aber weder durch den Transfermarkt noch durch sonst etwas beeinflussen.

4er Kader waren rein rechnerisch auf den von mir überprüften Bergetappen sehr gut möglich und äußerst lukrativ.
Sicher kann man argumentieren, dass es schwierig ist, die vier richtigen 7er im Kader zu haben, aber so soll es ja auch sein. Froome und Contador kann jeder holen, Bardet vorauszusehen oder Ten Dams Formkurve einzuschätzen, das ist doch eine viel größere Leistung.
Nochmal: ICH. HABE. ES. ERRECHNET.
Es ist Fakt.
Und prüft doch einfach mal für ein paar Bergetappen den Kader mit Bardet-TenDam-Monfort-Kwiatkowski - der war verdammt gut. Ich würde wetten, dass derjenige, der mit den 4 die Tour durchgefahren ist und dazu meinetwegen den schlechtesten 3er hatte, locker gewonnen hätte (das habe ich übrigens nicht errechnet). Auf der letzten Bergetappe waren die zwar alle etwas schlechter, aber das ist doch immer so, dass am Ende vor allem die Stars noch richtig gut drauf sind.
Ich stimme zwar zu, dass im Bereich der konstanten 6er wenig vorhanden war, aber Serpa konnte man schon nehmen. Und 8er gab es sowieso genug.
Wer jetzt natürlich erwartet, als Rundfahrer den sicheren 4er-Kader mit Froome und Quintana aufstellen zu können, der darf sich ausgelacht fühlen.

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Beitrag: # 6917742Beitrag luttenberger
22.7.2013 - 22:42

Grabba hat geschrieben:Und 8er gab es sowieso genug.
Genau dort orte ich die Lücke im Transfermarkt. Es gab fünf fürs GK relevante 8er und die hatten auch alle ihre Abstriche. Talansky, Gadret, Moreno, Nieve und Navarro. Kein Must-Have dabei. Das gabs im 7er Regal auch zu holen.
Und dort liegt auch der Unterschied zum idealen Transfermarkt. Hätte es anstelle einiger überteuerter Neuner (Kreuziger, Van Garderen, Evans, Martin, Anton, Pinot ...) diese um 8 im Angebot gegeben, dann wäre die taktischen Spielchen in den Kadern noch bunter ausgefallen.

Nur: das weiß man halt erst nach einer Rundfahrt. Bei allen genannten 9ern bestand Potential so wie die völlig korrekten 10er (Rodriguez, Contador und Valverde) richtig bepreist zu sein.

So wie ich diese anregende Diskussion einschätze, gibt es unter den Teilnehmern weder eine strikte Mehrheit für einen günstigeren noch für einen teureren Transfermarkt. Mal sehen was der Toursieger mit seiner Umfrage noch enthüllt.

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Beitrag: # 6917744Beitrag Grabba
22.7.2013 - 22:58

Aber wie viele 8er braucht denn ein Transfermarkt? Wenn es genau drei 8er gibt, dann reicht das aus. Vier 8er kosten 32, das kann sich kein Mensch leisten.
Ich stimme dir zwar zu, dass die 8er nicht unbedingt optimal waren, aber sollten sie das denn sein? Liegt denn nicht auch eine große Leistung darin, zu erkennen, dass der 8er-Markt bei einer Rundfahrt schwach ist und man Gleichwertiges bei den 7ern kriegen kann, man also seine Strategie entsprechend anpasst?

Aber wie du ja auch sagst, man weiß es leider erst nach der Rundfahrt. Hätte mir vor der Tour jemand erzählt, dass Bardet/Kwiatkowski/Ten Dam besser fahren als Evans, Anton, van Garderen und co, nun ja...

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