RENNEN #11 {La Flèche Wallonne (Klassiker)}

[ETXE]

Nun ging es wohl weiter. Die meisten Fahrer waren schon wieder losgefahren, nur vier Teams standen noch unschlüssig da, obwohl der Mapei-Mann Heras auch bereits Anstalten machte, weiterzufahren. Die ALB-Fahrer jedoch, von denen zwei Fahrer vom Sturz betroffen waren, schimpften und stiegen schließlich unter Ausstoßen böser Flüche in Richtung des Mapei-Bosses in ihre Teamfahrzeuge ein.
Auch die DeRosa-Fahrer schienen aussteigen zu wollen...

Lefèvre wiederum beschimpfte jetzt David, der aber nicht verstehen konnte, was der Belgier sagte. Das war David jetzt aber zu blöd. Er ging zu den Fahrern von gara.net. "Was ist das denn für eine Geschichte, Iban? Macht euch doch nicht lächerlich!" sagte er zu Mayo, in der Hoffnung, daß wenigstens er Vernunft annehmen würde.

Schließlich setzte er sich zu seinem Fahrer aufs Motorrad, setzte sich den Helm auf und gab dem Fahrer ein Zeichen, dem bummelnden Peloton hinterherzufahren.

[doubleM]

George hatte alles live miterlebt. Er saß im Teamfahrzeug und musste mit Ansehen, dass das geschah, was er eigentlich nicht mehr für möglich hielt: der Radsport rutscht noch weiter ab. Durch ihre eigenmächtige Aktion haben Mapei und ETXE die gesamte Branche in Verruf gebracht. Und vorallem von Daniele Nardello war enttäuscht. Als Aktivensprecher sollte er wissen, dass solche Aktion nur etwas bewirken, wenn das gesamte Feld dahinter steht. Auch den Anschuldigungen von Nardello stimmte er nicht zu, Etxebarria traf dagegen genau seinen Nerv. Worüber regen die sich auf? Einmal Wasser lassen und das war's. Und darum macht man jetzt so ein Tam-Tam... einfach nur lächerlich, dachte sich George. Zwar war er auch für eine bessere Organisation der Proben gewesen, jedoch hatte er die überraschenden Kontrollen nicht verurteilt, sondern stand ihnen sogar positiv gegenüber.

Das traurige Ergebnis des Tages war aber Vino. Aufgrund der törrichten Speruung der Straße durch Mapei konnte dieser nun seine Giro-Hoffnungen begraben. Großartig, Monsieur Lefèvre und Signore Nardello, toll gemacht...

[Hoffi]

Iban war überrascht, überrascht ob des plötzlichen Protestes. Zwar hatte er die Aktion zusammen mit Nardello geplant, doch hatte auch Iban bis zum Pelotonstillstand angenommen, erst in Lüttich am kommenden Sonntag zu protestieren, und nicht schon beim Flèche Wallone.

Es war alles schief gegangen; Iban hielt sich aus jedweden Diskussion heraus, sondern saß lediglich regungs- und fassungslos am Straßenrand, haderte mit sich selbst und wäre prompt aus dem Rennen ausgestiegen, wäre er nicht als Helfer für Michele eingeplant gewesen, dem er seine Dienste zugesichert hatte.

[Kaiser Mao]

" Verdammte ... " wäre es Alejandro fast rausgerutscht...
" Jungs reißt euch am Riemen, wir sind alle Radsportler und keine Werbefiguren für irgend ein Konflikt mit offiziellen oder sonst was, unser verdammter Job ist es Rennen zu fahren. Das so gut wie möglich und nicht durch anahlte Harakiri Aktionen die Gesundheit zu gefährend. "

Er nahm sich nochmal zusamme


" Wir fahren jetzt weiter und wer nicht mit will sollte sich besser überlegen was sein Beruf ist, Radsportler oder Funktionär !"

[José Miguel]

Juan konnte diese Sache nicht tolerieren. Er konnte nicht mehr weiterfahren, er stieg in den Teamwagen ein und seine Teamkollegen taten es ihm gleich.

[Kaiser Mao]

Verdammt, jetzt ist auch schon ganz Berry Floor ausgestiegen. Ich kann sie ja verstehen und würde es vielleicht auch machen, aber eigentlich ist der jetzige Rennsieger, egal wie gut er ist entwürdigt durch diese Aktion. Was ist schon ein Sieg wenn mehrere Teams aussteigen ? eigentlich kein Sieg.
Immerhin standen sie zu ihrem wort, aber es musste doch jetzt weiter gehen

[Popovych]

Yaroslav verfolgte das ganze am Fernseher, allerdings war er zu spät gekommen, das Rennen hatte bereits begonnen. Gebannt verfolgte er was da gerade passierte.

Als er die Bilder der haltenden Fahrer sah dachte er zu erst an einen beschrankten Bahnübergang, doch als die Kamera aufzog sah er das dort kein Bahnübergang war. Also ein Streik, schoß es ihm sofort in den Kopf, doch die Kamera schwenkte und er sah sofort was los war, Vino lag am Boden, schmerzverzehrt und der Teamarzt war schon bei ihm. Das nächste was die Kamera zeigte war ein Etxebarria der vom Motorrad stieg und mit den Fahrern vorn sprach, leider war kein Mikro in der Nähe und so versuchte er von den Lippen zu lesen, doch er gab es bald auf.

Es half nichts, die Blase drückte gewaltig und so ging Yaroslav zur Toilette, als er wieder kam setzte sich das Feld auch gerade wieder in Bewegung und dann die Bilder von Juan und den anderen. Etxe wieder auf dem Motorrad und da tatsächlich eine Handbewegung in Richtung des De Rosa Teamfahrzeugs, Yaroslav schwahnte fürchterliches.

oh oh Jungs, das gibt doch schon wieder Ärger, als wenn wir nicht schon genug davon hätten dachte er. Andererseits er saß am Fernseher und hatte keine Ahnung was da gerade wirklich abging. Juan wird wissen was er tut, machte er sich selbst Hoffnung.

Er holte sich etwas zu trinken und schaute gespannt zu wie es weiter gehen würde.

[Stephen Roche]

Das Rennen läuft wieder. Alle Fahrer, bis auf die komplett ausgesteigene Mannschaft von DeRosa - Berry Flower sind im Peloton.

[Stephen Roche]

Kilometer 56

Attacke von Leif Hoste (FDJ). Lastras, Vila (beide EOG), van Petegem (MAP), Mazzoleni (ICG) und Casper (PDL) springen mit.


Kilometer 89

Das Sextett an der Spitze hat einen Vorsprung von 7:30 auf das Peloton.

[sys]

Daniele wurde schlecht, richtig schlecht. DAS war nicht das, was er wollte. DAS hatte er nie beabsichtig. Im Teamwagen sitzend suchte er, Kontakt mit Etxebarria aufzunehmen. Als das Motorrad, auf dem der baskische Gewerkschaftsvorsitzende vorbeifuhr, winkte er ihn herbei.

"Signore Etxebarria! Etxebarria!" Daniele vernahm keine Reaktion. Er konnte es nur zu gut verstehen, wenn der Baske ihm keinerlei Aufmerksamkeit mehr schenken wollte. "David! Etxe!", rief er ihm ein weiteres Mal zu. "Bitte Hr. Etxebarria, es ist dringend. Das, was so passiert ist, war nicht unser Ziel. Das wollten wir so nicht erreichen. Der Sturz im Feld, nein, das ist ein trauriger Moment für uns; vielleicht der schwärzeste in unserer Teamgeschichte." Der Baske tat weiter, ihn ignorieren zu wollen, doch Daniele wusste, er merkte es nur zu gut, dass er ihm dennoch zuhörte. "Vielleicht war es eine Anmaßung unsererseits, diese Sache so auszuweiten. Wir werden teamintern darüber reden und die entsprechenden Lehren aus dieser Sache ziehen. Lassen Sie uns nach dem Rennen nocheinmal darüber in aller Ruhe reden, ja?"

Er erwartete keine Reaktion mehr, Etxebarria war es nicht übel zu nehmen, nicht mit ihm reden zu wollen. Umsomehr machte sich Daniele nun daran, mit den involvierten Teams und Fahrern irgendwie Kontakt aufzunehmen und jenen das Vorgefallene zu erklären.
Er konnte die Scherben, die sie angerichtet hatten, nicht einfach liegen lassen, er musste sie wieder irgendwie in ihre ursprüngliche Ordnung zurückbringen.

Schlußendlichst richtete er noch einige Worte an seine Teamkollegen via Ohr-Knöpfchen: "Lasst euch nicht irritieren, fahrt das Rennen mit Anstand zu Ende. Wir finden schon eine Lösung, aber jetzt zählen nur die 150km vor euch..."

[Stephen Roche]

Kilometer 142

Vorn nunmehr noch vier Ausreißer: Hoste, van Petegem, Mazzoleni und Vila. Lastras und Casper konnten nicht mehr folgen, als Leif Hoste das Tempo forcierte. Sie befinden sich nun ca. 3:30 hinter dem Spitzenquartett. Das Feld folg mit weiteren 3:00 dahinter. Der Vorsprung der Spitze sinkt momentan nur langsam, allerdings machen hinten nun die Fahrer von Carrera und Klejnot Tempo. Noch 59 Kilomter bis ins Ziel.

[Orfeus]

Das Rennen war hart, Isidro war zwar nicht gestürzt war aber fast wäre es dazu gekommen. Dieses Wetter mochte er nicht, er dachte sich:
"Könnte schon schlimmer sein... Nach dem Rennen muss ich wieder mal nach Spanien, jetzt weiss ich was ich vermisse. Jetzt nicht mehtr zuviel denken, sonst leg ich mich auch noch hin... ."

[Stephen Roche]

Kilometer 179

Die Favoriten machen ernst und bringen ihre Truppen in Stellung. An der Spitze halten sich - immer noch in strömendem Regen - Hoste und Mazzoleni. Van Petegem musste nach eine seine Fluchtgefährten am Cote de Bohisseau ziehen lassen, nachdem Vila nach einem Defekt bereits zurückgefallen war.

Auch das Feld wurde an diesem Anstieg 37 Kilomter vor dem Ziel gehörig durcheinander gewürfelt und ist in zwei annähernd gleich große Gruppen zerfallen.

Folgende Situation:

Hoste, Mazzoleni

van Petegem + 1:45

Michele Bartoli (nst) + 2:02
Michele Scarponi (Totschnig-fan)
David Loosli (jonas)
Dariusz Baranowski (Igor)
Alejandro Valverde (Kaiser Mao)
Isidro Nozal (Orfeus)
Filippo Pozzato (RedRobi)
Erik Dekker
Jörg Jaksche (Kim Kirchen)
Mirko Celestino
Juan Antonio Flecha (Lu])
Angel Vicioso
Frank Høj
Daniel Atienza
Ludo Dierckxens
Eddy Mazzoleni
Rolf Aldag
Alberto Hierro
Orlando Gômes Rodrigues
Leif Hoste
Johan van Summeren
Sylvain Chavanel

2. Guppe + 3:12

[Orfeus]

Isidro dachte sich:
"Alejandro hat Jörg noch als Helfer, wieso sollte ich da nicht attackieren?"
Ein Blick zu Alejandro sagte ihm...

[Stephen Roche]

Kilometer 195

Es wird nicht reichen für Hoste und Mazzoleni. Knapp sechs Kilomter vor dem Ziel haben die Verfolger den Vorsprung der beiden Ausreißer auf nur noch 20 Sekunden verkürzen können. An der Spitze der Verfolgergruppe verhindern Mapei und ETXE'ONDO weitere Ausreißversuche. Alles läuft auf einen Showdown an der Muur de Huy, der Mauer von Huy, hinaus, die die fahrer zwar am heutige Tage schon zweimal erklommen haben, dooch jeder, der sich ein wenig im Radsport auskennt, weiß, dass die letzte, die dritte Passage die härteste ist, diejenige, die den Sieger diese Rennens, das so unglücklich begonnen hatte, hervorbringen wird ...

[ETXE]

David hatte die meiste Zeit damit verbracht, sich auf seinem Notebook die Situation, die zum Sturz führte, wieder und wieder angesehen. Die Bilder hatten schlechte Qualität, aber wenn er diese Bilder früher hätte ansehen können, wäre die Situation zu Beginn des Rennens niemals so eskaliert. Seine eigene Hitzigkeit hatte ihm aber einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Daraufhin hatte er noch während der Fahrt eine Erklärung zu den Geschehnissen der letzten Tage verfasst, diese an seine Sekretärin gemailt, welche sie dann auf die Gewerkschaftshomepage setzen sollte.

Weiter beschloss er für sich, sich hier nicht mehr weiter einzumischen. Zu sehr war er noch Fahrer und zu wenig Bürokrat oder Diplomat, als daß er die Wogen glätten könnte. Und er musste einfach nicht auf jeder Hochzeit tanzen...

[Hoffi]

Nachdem Iban aus dem Peloton zurückgefallen war, verschwendete er seine Gedanken einzig noch an die Aktion, die sich letztlich nachteilig ausgewirkt hatte und wohl fatale Konsequenzen nach sich ziehen würde; allein die ersten Reaktionen der Fahrer und Directeur Sportifs, die er aufgeschnappt hatte, ließen Schlimmstes vermuten. Drohte dem Radsport nach der vergangenen Saison, aus der eine Umstruktuierung der UCI und des Rennkalenders resultierte, nun der nächste Konflikt, ein Konflikt unter den Fahrern?

Direkt nach dem Rennen, so nahm es sich Iban vor, wollte er sich mit Nardello, dem es lediglich um das "Gute", um den Radsport gegangen war, und dem daher kaum Vorwürfe zu machen waren, noch einmal ausführlich unterhalten. Denn der Protest hatte, das ließ sich bereits während des Rennens, nur wenige Stunden nach der Blockade, traurigerweise konstatieren, nicht die erhoffte "Besserung" (sofern diese überhaupt zu erreichen war) gebracht, sondern das exakte Gegenteil. Die eigentliche Intention der Blockade wurde vollkommen verfehlt, dabei wollten sie doch lediglich ihre Meinung ob des Bauernprotestes und der zuletzt aufschwelenden Dopinggeschichten, die schon immer den Weg in das öffentliche Interesse fanden, kundtun - und das Resultat war ein gespaltenes Fahrerfeld, ein Verletzter und ein mit Rücktritt drohendender, kompetenter Aktivensprecher. Wahnsinn.

Zudem hatte er seine Teamkollegen hintergangen, ohne sie zu informieren, geschweige denn deren Zustimmung einzuholen, im Namen des Teams den Protest mitgeplant - doch ein Kommunikationsproblem zwischen Nardello und ihm hatte es verhindert, mit seinen Teamkollegen ausführlich darüber zu sprechen.

[Totschnig-fan]

Michele beschloss, am Schlussanstieg die Entscheidung herbeizuführen. Er wollte dann einen starken Antritt setzen, sodass keiner mehr folgen kann. Seine Kräfte waren noch gut da. Aber wie sah es mit den anderen Favoriten aus?

[Stephen Roche]

Der letzte Kilometer - Muur de Huy

Da ist sie. Zum dritten Mal türmt sie sich vor den Fahrern auf: Die Mauer von Huy. An der Spitze ein verzweifelt kämpfender Leif Hoste. Mazzoleni ist geschluckt. Nur Sekunden hinter dem Führenden erreichen die Verfolger den Anstieg angeführt von Pozzato und Nozal, die offenbar für Loosli bzw. Valverde das Tempo anziehen sollen.

Jetzt geht Scarponi. An sein Hinterrad klemmt sich Erik Dekker. Auch Bartoli, Loosli und Baranowski finden Anschluss, Valverde kämpft. Pozzato und Nozal immer noch dabei. Jetzt wird Hoste geschluckt.

Vorn diese neun Fahrer. Von den Favoriten fehlt Flecha, der heute nicht die besten Beine zu haben scheint.

[Igor]

Sylvester schien den Sturz nicht gut überstanden zu haben, jedenfalls war der früher als erhofft zurückgefallen. Auch Dariusz spürte jetzt, wo er doch noch ganz schön nah dran war, die Wirkungen des Sturzes, dazu noch der Regen - eine schlechtere Situation schien es nicht zu geben. Jetzt hing der Pole nur noch am Ende der Gruppe, dessen Tempo er gerade noch mitgehen konnte. Doch jetzt schien er nur noch hochkriechen zu können. Zwar sah er einen grinsenden Heppe vor sich, der ihn als Weichei bezeichnete, doch das motivierte ihn auch nicht.

[Stephen Roche]

Noch 300 Meter

Scarponi bärenstark! Er sprengt die kleine Gruppe, nur Bartoli und Dekker können noch folgen. Loosli und Baranowski kämpfen Seit an Seit um den Anschluss, während Hoste nichts mehr zuzusetzen hat. Auch das Team IC-Glashäger wird heute nicht den Sieger stellen, soviel steht jetzt schon fest.