Giro di Lombardia (Copa Internacional #10)

Ein kleines Rollenspiel

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ETXE
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Giro di Lombardia (Copa Internacional #10)

Beitrag: # 206989Beitrag ETXE
13.1.2005 - 14:03

Der Giro di Lombardia (Mendrisio-Como, 246 km)
Das letzte Rennen der Saison in Norditalien!

Gestartet wird am Mittwoch, 19.01.2005, um 18:00 Uhr!
Anmeldungen (BMs) an mich (ETXE) per PN.

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ETXE
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Beitrag: # 207184Beitrag ETXE
14.1.2005 - 15:17

Die Einstufung der Fahrer:

Patagon:
Roberto Heras (virtualprofit) 4
Oscar Freire (Destiny) 1
Igor Gonzalez de Galdeano (Igor) 4
Miguel Angel Martin Pediguero (HomerS) 3

ETXE'ONDO-gara net:
David Etxebarria (ETXE) 4
Samuel Sanchez (chreezer) 4
Alejandro Valverde (KaiserMao) 3
Iban Mayo (Hoffi) 4

Valicpueblo:
David Loosli (Jonas) 2
Giuliano Figueras (Santi) 5
Wladimir Belli (Escartin) 5

PBZV-Vodafone:
Michele Bartoli (nst) 5
Jens Voigt (Artifex) 1
Thomas Ziegler (Marco Pantani) 2
Luca Paolini (Steini) 2

Transalpina:
Andrea Peron (sys) 3
Candido Barbosa (Lu]) 1
Inigo Landaluze (alpha-centauri) 2
Oliver Zaugg (Alexandre Moos) 3

Glashäger:
Jörg Jaksche (tessy) 3
Georg Totschnig (totschnig23) 4
Richard Virenque (RotRigo) 4
Fabian Cancellara (Fabian) 2

Team Pepsi-DirectLine:
Bernhard Eisel (mik) 1
Levi Leipheimer (dani100) 3
Michael Boogerd (JanUllrich2003) 2
Alessandro Petacchi (Klettermaxe) 1

(derzeit) ohne Team:
Torsten Hiekmann (Schnuffel 78 ) 3
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ETXE
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Beitrag: # 207941Beitrag ETXE
19.1.2005 - 18:02

Zum Start (noch 246 km):

Willkommen zum letzten Saisonrennen, dem großen Herbstklassiker, der Lombardeirundfahrt. Das fünfte der 'Monumente' steht natürlich unter dem Zeichen der Umstrukturierungen im Radsport, doch wollen wir hoffen, daß auch sportliche Akzente gesetzt werden!

19 Fahrer sind am Start. Erstaunlicherweise fehlen zwei große Namen aus dem PBZV-Vodafone-Team, nämlich Jens Voigt und Michele Bartoli, der dieses Rennen bereits gewinnen konnte. Das ist sicherlich auch eine Schwächung der Chancen Luca Paolinis auf den Gewinn der Gesamtwertung. Von den Mitfavoriten fehlt ansonsten nur noch der erkrankte US-Amerikaner Levi Leipheimer.

Für Aufsehen sorgte beim Einschreiben der Auftritt von Torsten Hiekmann, der durch einen kurzfristigen Transfer einen Auftritt im baskischen Etxe'Ondo-Team bekommt. Er ist der erste Nicht-Spanier, der in dieser Mannschaft mitfahren darf.

Wer sind nun die Favoriten? Wir denken da zuerst an die drei Italiener Figueras, Belli und Peron. Auch der Baske Iban Mayo sollte nicht chancenlos sein. Ebenso sein Landsmann Igor Gonzalez und ein weiterer Spanier, nämlich Roberto Heras.

In diesem Rennen fällt noch eine weitere Entscheidung, nämlich die um den Sieg in der Copa-Internacional-Gesamtwertung. Die meisten Experten sehen hier Óscar Freire vorne, obwohl die Lombardei nun überhaupt nicht sein Terrain ist. Er liegt aber 23 Punkte vor David Etxebarria, der schon sehr weit vor Freire einkommen müsste, um die Gesamtwertung noch zu gewinnen. Auch Paolini hat noch leidliche Chancen auf den Gesamtsieg, doch für ihn gilt das gleiche wie für den kleinen Basken.

Genug der Überlegungen, das Rennen wurde soeben gestartet...
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Schnuffel_78
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Beitrag: # 207944Beitrag Schnuffel_78
19.1.2005 - 18:34

Torsten war aufgeregt wie selten zuvor.
Er wusste, wie die Basken zu uhrem Nationalstolz standen und es war ihm daher eine Ehre, für sie zu starten aber auf der anderen Seite hatte er auch Angst, dieser Herausforderung nicht gewachsen zu sein.
Beim Start stellte er sich neben David auf. Seine anderen, heutigen Teamkollegen hatte er eben am Mannschaftsbus nur kurz gesehen und in der Aufregung konnte man nicht viel reden.
Seine Aufgabe für das Rennen war ihm aber klar und er wollte alles daran setzen, diese zu erfüllen.
Wenn nächstes Jahr eine neue Saison startet, wollte er ein gutes Angebot angenommen haben!
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Igor
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Beitrag: # 207955Beitrag Igor
19.1.2005 - 19:32

Die Saison neigte sich dem Ende zu, und das spürte Igor. Natürlich, bei Mailand-SanRemo hatte er nicht gerade seine Bestform, doch zumindest war er dort schon sehr gut dabei. Heute würde er alles, wohl auch noch mehr, aus sich herausholen müssen, um vorne zu landen. Das Fehlen Bartoli´s und Voigt´s war im Hinblick auf Freire sicherlich gut, aber für das Rennen weniger. Er suchte Blickkontakt zu Roberto, der aber in Gedanken versunken schien. Bald würde das letzte Rennen losgehen...

Marco Pantani
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Beitrag: # 207980Beitrag Marco Pantani
19.1.2005 - 21:25

Thomas stand am Start, heute sollte seine erste Saison zu Ende gehen. Sie war durchaus erfolgreich. 2 2. Plätze und ein Dritter. Fast wäre er einer der letzten Fahrer im Regenbogentrikot gewesen doch Freire machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Im nächsten Jahr hoffte er wiederein deutsches Team zu finden. Wieder solch tolle Teamkollegen wie Voigt und Paolini. Die Zeit wird es zeigen, jetzt galt es sich auf das Rennen, Paolini, die Teamwertung und die eigene Platzierung zu konzentrieren. Er stellte sich am Start gleich neben Luca auf und wollte ihm nicht von der Stelle weichen. Er begann dieses Rennen mit den Worten: "So, jetzt müssen wir beide uns nocheinmal richtig reinhängen. Für den Gesamtweltcup, für die Teamwertung und für neue Verträge fürs neue Jahr. Ich weiche dir nicht von der Seite, wenn du was brauchst, sag es, ich hols dir!" Thomas war etwas traurig, sein letztes Rennen in der ersten Saison, nicht an der Seite seiner mittlerweile arg liebgewonnen Teamkollegen Jens und Michele bestreiten zu müssen. Hiekmann war immerhin wieder dabei. Eine der wenigen schönen Geschichten, die diese Saison am Ende noch schrieb...
Marco Pantani,
Ruhe in Frieden!

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Hoffi
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Beitrag: # 207983Beitrag Hoffi
19.1.2005 - 21:44

Das letzte Rennen einer ebenso dubiosen wie kleinen Saison war nun also gestartet, und er war gespannt, welche Bedeutung das Rennen in der Öffentlichkeit erhalten würde bei all den Diskussionen und Debatten um die Neuorganisation des Profiradsports. Seinem Siegeswillen hier in der Lombardei tat dies jedoch keinen Abbruch, wenngleich er ob des ein oder anderen Italieners ein wenig Zweifel an seinen Siegchancen hatte.

Doch einen viel größeren Erfolg könnte die Equipe durch den "Copa Internacional"-Gesamtsieg von Etxe feiern, wozu Torsten Hiekmann, dem er höchsten Respekt zollte und nach einem Klapps auf den Rücken in einer Mischung aus Spanisch, Englisch und Deutsch zu erläutern versuchte, er sei ihm enorm dankbar, dass er für ihr Team an den Start geht, maßgeblich beitragen könnte.
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ETXE
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Beitrag: # 207991Beitrag ETXE
19.1.2005 - 22:13

Neutralisiertes Rennen:

Ein vollkommen konfus wirkender Jens Voigt ist soeben noch am Start eingetroffen. Nach einer kurzen Diskussion mit der Rennleitung darf auch er sich aufs Rad setzen. Er hastet den gemächlich auf den echten Start wartenden Kollegen hinterher... :D
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Artifex
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Beitrag: # 207996Beitrag Artifex
19.1.2005 - 22:24

Jens war das Ganze sehr peinlich. Jetzt fuhr er alleine, im Blickfeld aller Zuschauer dem Feld hinterher und durfte am nächsten Tag mit Sicherheit die eine oder andere Bemerkung anhören. Das Einzige, was Jens ein wenig aufbaute, war die Nachricht vom Teammanager Martin Becker, dass das Tempo im Feld noch gering wäre und Jens innerhalb weniger Zeit aufschließen würde.

Jener Martin Becker war es, mit dem Jens zusammen sich arg verspätet hatte. Am Hotel hatten sie bei der Abfahrt sich entschieden, die Personen auf zwei Autos zu verteilen. Während Jens sich zu Martin Becker in den Teamwagen setzte, fuhren die beiden Mechaniker, ein Fahrer sowie Luca und Thomas in dem Bus mit.
Kaum hatte der Teamwagen jedoch das Hotelgelände verlassen, blieb der Motor stehen. Martin war aus dem Auto gesprungen und hatte die Motorhaube aufgerissen. Nach einigen zaghaften, aber dann immer sicherer werdenden Eingriffen an irgendwelche Kabel, sprang der Motor schließlich wieder an. Sie hatten zwar "nur" drei Minuten verloren, der Bus mit dem Techniker, der den Stadtplan besaß, war jedoch längst über alle Berge. Martin war jedoch wie der Mann aus dem Bilderbuch und hielt die Idee, den Fahrer des Teambusses per Handy zu kontaktieren für puren Schwachsinn. Stattdessen bog er auf die Schnellstraße ab und folgte den Schildern.

Eine gute halbe Stunde später blieb der Wagen dann wieder stehen. Diesmal aber nicht wegen eines Defekts, nein, diesmal war eine Baustlle im Weg. Die Straßen wurden aufgerissen, da eine Wasserleitung erneuert werden musste. Martin hatte den Kombi gewendet und sie folgten der Umleitung. Blöderweise hatten dies auch tausende von anderen Fahrer im Sinn, sodass sich auf der Umleitungsstraße ein Stau bildete, der Jens und Martin ganze zwei Stunden Verspätung aufbrummte. Als auch dies überstanden war, war das etwas ziellose Hin-und-Herirren im Startort kein Problem mehr. Als der Startbereich schließlich gefunden wurde, zog Jens seine Trainingsoveralls aus und schwang sich auf das Rad. Ohne lange Aufwärmübungen gings zur Organisation. Nach einer sehr knappen Diskussion mit den äußerst netten Rennleitern durfte sich Jens auf die Verfolgungsjagd begeben.

Auf dieser befand er sich nun und wollte keinen Gedanken mehr an die Tortour des Morgens verschwenden...

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sys
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Beitrag: # 207998Beitrag sys
19.1.2005 - 22:29

Andrea orientierte sich in Richtung seiner italienischen Landsleute. «Buon giorno, amigos. L'oggi è il giorno nostro», grinste er ihnen mit einem zufriedenen Lächeln entgegen.
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Schnuffel_78
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Beitrag: # 207999Beitrag Schnuffel_78
19.1.2005 - 22:34

Torsten lockerte grade noch einmal seine Beine, als ihm jemand auf den Rücken klopfte.
Er sah auf und erkannte Iban Mayo, der ihm versuchte etwas zu sagen.
Alles verstand er nicht, aber er verstand, worauf dieser hinauswollte und fühlte sich sehr geschmeichelt.
Er versuchte Iban klar zu machen, dass er ihm dankbar war, überhaupt ihm Rennen zu sein und wünschte ihm viel Erfolg für das Rennen.
Dann fuhr er zur Spitze des Feldes, um nach der Neutralisation eventuelle Angriffe nicht zu verpassen und gegebenenfalls direkt reagieren zu können...
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ETXE
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Beitrag: # 208005Beitrag ETXE
19.1.2005 - 22:57

KILOMETER 3 (noch 243 km):

Das Rennen ist freigegeben, aber noch tut sich nichts (logischerweise).

Das gibt uns Zeit, ihnen die Mathematik dieses Rennens näherzubringen. Etxebarria hat 3 Punkte, Paolini 4 Punkte Rückstand auf Freire.
Ein Sieg wäre für jeden der beiden gleichbedeutend mit dem Gewinn des Saisontrikots. Auch ein Podestplatz würde sie weiterbringen, denn dann müsste Freire vor ihnen einkommen.

Genug der Rechenspiele, das Rennen wird uns entgültig Aufschluß geben über den konstantesten Fahrer dieser Saison!
Zuletzt geändert von ETXE am 20.1.2005 - 13:51, insgesamt 1-mal geändert.
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virtualprofit
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Beitrag: # 208012Beitrag virtualprofit
19.1.2005 - 23:37

Roberto hatte sich in letzter Zeit rar gemacht. Die vielen Querelen im Verband stanken ihm gewaltig, und so hatte er sich vorgenommen, ganz egal ob der Wettbewerb nun Weltcup oder Copa Internacional hieß, eine eindeutige Antwort auf sportlicher Ebene zu geben. Seine Saison war bis auf den Ausrutscher nach oben in San Sebastian und den zweiten verlorenen Sprint in Lüttich eher dürftig gewesen, ein echtes Ausrufezeichen fehlte ihm irgendwie.

Die letzten Wochen waren einsam und anstrengend. Von der Außenwelt abgeschottet nistete er sich in seiner Heimatstadt Bejar ein und nahm in aller Ausführlichkeit die wunderschönen Strecken rund um die Stadt unter sein Rad. Viel Zeit zum Nachdenken war ihm freilich auch gegeben, und doch saß er am Start geistesabwesend auf seinem Drahtesel, den Blick starr nach vorne auf das einzige Ziel gerichtet, an diesem Tag als erster in Como anzukommen.

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ETXE
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Beitrag: # 208038Beitrag ETXE
20.1.2005 - 13:35

KILOMETER 40 (noch 206 km):

Nachdem die ersten 18 km auf Schweizer Grund verliefen, ist man nun längst in Italien angekommen. Seit fast 20 km geht es am Ufer des Comer Sees entlang. Soeben ist das feld in einer scharfen Linkskurve abgebogen und nimmt den ersten Anstieg in Angriff. Es geht hinauf zum Intelvi auf 750 m ü.N.N.!

Bislang verlief das Rennen sehr ruhig. Keiner wagte einen frühen Angriff, was auch daran liegen könnte, daß die einzelnen Teams keinen Fehler machen wollen. Bislang kontrollieren die beiden nordspanischen Teams das Feld, die Italiener halten sich (noch) zurück...
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Beitrag: # 208271Beitrag ETXE
21.1.2005 - 16:08

KILOMETER 116 (noch 130 km):

Der Anstieg zur Premana ist erreicht und die Langeweile scheint vorbei. Giuliano Figueras, Wladimir Belli und Andrea Peron greifen an. Samuel Sanchez und Iban Mayo sowie Roberto Heras können mitgehen, alle anderen haben dies Attacke verschlafen. Nicht ganz, denn jetzt geht Totschnig noch hinterher.

Diese Siebenergruppe kann sich ziemlich schnell absetzen. Am Kulminationspunkt liegt ihr Vorsprung bereits bei dreieinhalb Minuten.
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Escartin
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Beitrag: # 208272Beitrag Escartin
21.1.2005 - 16:21

Die entscheidende Gruppe hatten Figueras und Belli also schonmal erreicht. Jetzt mussten sie die gute Ausgangslage nur noch ausnutzen. Jetzt war es erstmal nötig, dass die Gruppe bis zum Fuß der Madonna del Ghisallo gut lief. Belli fuhr an die Spitze und bedeutete den anderen durch eine kreiselnde Handbewegung, dass sie sich an der Führung beteiligen sollten. Dann ließ er sich wieder an das Ende der Gruppe zurückfallen, wo Heras rollte. Er sprach den Spanier an:

Wie sind die Beine Roberto? Hast du hier taktische Aufgaben oder bist du auf den Sieg aus? Du scheinst mir - nach mir natürlich - der beste Bergfahrer der Gruppe zu sein. Können wir da vielleicht zusammen etwas machen?
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

totschnig23
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Beitrag: # 208274Beitrag totschnig23
21.1.2005 - 16:30

Die entscheidende Gruppe hatte er erreicht, Jörg war leider nicht dabei, er fuhr nur eher halbherzig mit, die Teams die 2 sind sollten hier die Arbeit machen, er wollte so seine Chancen wahren es ging ja noch mehr wie 100 Kilometer

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virtualprofit
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Beitrag: # 208275Beitrag virtualprofit
21.1.2005 - 16:48

Instinktiv hatte Roberto auf den Angriff der Valicpueblos reagiert. Die werden schon wissen, wann der richtige Moment gekommen ist hatte er leise zu sich gesagt und nahm den Fehdehandschuh auf. Zu seinem Pech hatte es Igor jedoch nicht in diese Gruppe geschafft. Auch die ETXE-Ondos waren doppelt vertreten, was die Lage ungleich schwieriger machte.

In eben jenem Moment, als er sich die Situation vergegenwärtigte, nahm Belli zu ihm Kontakt auf. Roberto nickte: Si, si, Beine gut, Sieg vor Augen! Wortkarg entgegnete er Bellis Vorschlag, so recht konnte er das Vorhaben nicht einordnen, schließlich war der Italiener doch mit Figueras an seiner Seite gut bedient. Dennoch grübelte er nicht lange, schlechter konnte seine Ausgangsposition auch kaum werden: Ich bin bei der Madonna auf jeden Fall dabei teilte er Belli mit einem Grinsen mit.

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HomerS
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Beitrag: # 208277Beitrag HomerS
21.1.2005 - 16:56

Miguel Angel Martin Perdiguero schwelgte zu Beginn des Rennens noch in Gedanken. Es war ein merkwürdiges Jahr gewesen. So lang und doch so kurz, so erfolgreich und doch mit einigen Dingen, die schief liefen, so viele Chancen für den Radsport im Allgemeinen und doch so viele Risiken usw uws.

Miguel war eigentlich ziemlich kaputt und müde. Er hatte schon vor längerer Zeit dem Saisonende entgegen gesehnt und jetzt beim letzten Rennen war es schlimmer als je zuvor. Sein Akku brauchte dringend eine richtige lange Aufladephase...

Aber daran war nicht zu denken. Heute galt es nochmal alles für Oscar Freire Gomez zu tun, heute war er mit jeder Phase seines Körpers und jedem Funken Energie, der noch irgendwo in ihm versteckt war, Helfer seines (Gesamt-)Kapitäns. Miguel vertrieb seine Gedanken, jetzt brauchte er alle Konzentration und Motivation für Freire. Er war entschlossen, heute nochmal alles in die Waagschale zu werfen und von Anfang bis Ende des Rennens immer bei Oscar zu sein. Daher sortierte sich schon jetzt in dessen Umgebung ein.

Rein rechnerisch standen Freires Chancen auf den Welt-Cup-Gesamtsieg ganz gut, aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Lombardei nun gar nicht Freires Rennen war und die Saison auch bei ihm Spuren hinterlassen hatte...
Aber Wahrscheinlichkeiten, Tipps oder sonst waren jetzt nicht mehr wichtig.

Die doch noch relativ früher Attacke einer Gruppe, der Miguel das Ausmachen des Sieges klar zutraute, war ihm relativ egal, war sogar eigentlich positiv für Patagon. Roberto war dabei - umso besser.
Herbert Finken (Tasmania Berlin) begrüßt seinen Gegenspieler:"Mein Name ist Finken, und Du wirst gleich hinken."

Man riecht sich später,
HomerS :lol:

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Schnuffel_78
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Beitrag: # 208287Beitrag Schnuffel_78
21.1.2005 - 18:02

Torsten sah die grosse Gruppe gehen und wollte direkt reagieren, als er bemerkte, dass auch 2 seiner heutigen Teamkameraden vertreten waren. Davids Chancen auf den Gesamtsieg waren damit mehr als gefährdet, darum fragte er sofort über Teamfunk wie er sich verhalten solle...
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Beitrag: # 208288Beitrag ETXE
21.1.2005 - 18:10

"Ganz ruhig, Torsten! Solange Freire oder Paolini nicht dabei sind und es nicht noch mehr Fahrer werden, haben wir es immer noch in der Hand. Wir sollten bloß nicht zu früh unser Pulver verschiessen!" versuchte David den Deutschen zu beruhigen, dessen Impulsivität er ja schon in anderen Situationen kennengelernt hatte.

Insgeheim freute sich David, wenn diese Saison zuende gehen würde, egal, wer am Ende das Rennen machte. Ihm selbst stand eine viel schwerere Entscheidung bevor. Würde er nach diesem Rennen seinen Rücktritt vom aktiven Radsport bekanntgeben oder wollte er doch noch eine Saison dranhängen?
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