Züri Metzgete (Weltcup # 8)

[Steini]

Trotz mehrfacher auffordernder Blicke in Richtung Mayo, machte dieser keine Anstalten, die Führungsarbeit beim Duo Paolini-Mayo zu übernehmen. Luca brachte dies zum Verzweifeln. Daher wagte er einen kurzen Antritt, mit dem Ziel, Mayo aus seinem Windschatten zu verscheuchen...

[ETXE]

KILOMETER 221 (noch 20 km):

Georg Totschnig sucht mit aller Macht die Entscheidung. Im Anstieg zum Pfannenstiel hat er erneut attackiert. Levi Leipheimer ist das erste Opfer dieser Attacke geworden, aber Sanchez, Zaugg, Loosli, Perdiguero und Hiekmann konnten noch folgen.
Am Gipfel des Pfannenstiel also jetzt noch 6 Fahrer vorne, zwei Schweizer, zwei Spanier, ein Deutscher und ein Österreicher.

Kaum ist die Anhöhe erreicht, kommt es erneut zu einer Attacke! Diesmal ist es der junge Oliver Zaugg, der angreift. Mutig, in eine Abfahrt hinein anzugreifen, nach einem kurzen Schockmoment gehen Loosli und Hiekmann hinterher, die anderen drei zögern etwas...
Zaugg knapp vor Loosli und Hieke, dahinter die beiden Spanier, knapp dahinter Totschnig, so geht es in den letzten Anstieg des Tages, 1 km lang hinauf zum Herrliberg...

Hinter den zwei Trios vorne sehen wir Leipheimer, dahinter ein weiteres Trio mit Figueras, Heras und Jaksche.
Danach sehen wir Paolini und Mayo, aber es sieht so aus, als könnten Etxebarria, Freire und Galdeano noch einmal an die beiden herankommen.

[chreezer]

Nein, nein...nicht ausgerechnet DER! dachte sich Samuel, als er sah, dass bei ihm nur Perdiguero war, der ihm zu Rennhälfte mit seiner Trinkflasche ja fast vom Rad gehalt hätte. Egal jetzt galt es zu kooperieren.
"Dir ist klar, dass wir beide die da vorn noch einholen werden, ja?" sagte Samuel mit einem Augenzwickern zu Perdiguero und forderte ihn somit zur Mitarbeit auf. Das Perdiguero das machen würde - davon ging Samuel eh aus, ist er doch auf dem Papier der schnellste Mann - aber so ein kleiner verbaler Arschtritt hat noch niemanden geschadet.

[SantiPerezFernandez]

Nach vorne würde man nicht mehr kommen können, also durfte Figueras in seiner Gruppe Tempo machen, um noch auf Platz 7 zu kommen.

Vorne kämpfte Loosli um den Sieg. Sollte es tatsächlich der erste Weltcupsieg für das Team Valicpueblo werden? Wenn ja, würde es sicherlich nicht der letzte sein.

[totschnig23]

Nein!! Jetzt bekam er die Rechnung für seine agressive Fahrweise gezahlt. Aber er sah Perdiguero und Sanchez vor sich das Loch war zu schließen. Áußerdem scheinen die beiden vor ihm nicht perfekt zu kooperieren.

[Schnuffel_78]

In der Schweiz würde Torsten wohl keine Freunde gewinnen. Wieder war es das Hinterrad Looslis das er nutzte um den Ausreisser zu stellen. Und einmal hatte dieser ihn schon angschissen.
Diesmal war es aber etwas anderes. Diesmal ging es vielleicht wirklich schon um den Sieg. er sah kurz zurück und stellte fest, dass man vielleicht wegkam. Er galt als totaler Aussenseiter. Das musste er nutzen. Vielleicht mit einem Gegenangriff. vielleicht sollte er sich aber doch auf einen Spurt mit diesen Beiden einlassen.
Egal was, jetzt galt es erstmal zu dritt wegzukommen. Aber die beiden Anderen sollten den Hauptteil dazu beitragen. Sie hatten hier mehr Ambitionen. Aber er würde nun auch etwas dazu beitragen. Zumindest um den dritten Platz frühzeitig zu sichern.
Die Beine spürte er schon nicht mehr und er biss immer mehr auf die Zähne...

[jonas]

David sah sich um. Hiekmann noch hinter ihm, Zaugg vorne. Seinem Landsmann würde er den Sieg sogar gönnen. Aber er wollte selbst gewinnen. Immerhin fuhr Hiekmann nun auch mit, so war die Chance gross Zaugg nochmals zu stellen. Im Sprint war er stärker als die anderen beiden, das wusste er.
Come on rief er Hiekmann zu.

[HomerS]

Perdiguero folgte nach kurzem Zögern der Aufforderung Sanchez', mitzuarbeiten, da dieser selbst auch nachsetzte.
Irgendwie schien es Miguel, dass jener Samu Sanchez aus irgendeinem Grund etwas gegen ihn hatte. Er konnte es sich nicht erklären und gab das Nachsinnen darüber recht schnell auf, weil dazu im Moment nicht unbedingt der richtige Zeitpunkt war.

Zwischendurch blickte sich Miguel noch nach Totschnig um, der nur noch am Ende der Gruppe hing. Wobei das wohl keine Lutscherei sondern schlicht Müdigkeit war.
Miguel beschloss aber, den Österreicher auf keinen Fall schon abzuschreiben...

[Schnuffel_78]

Torsten reagierte diesmal auf Looslis aufforderung und setzte sich vor ihn, um zu einem zu Zaugg aufzuschliessen und zum anderen die Verfolger abzuhängen.
Allerdings blieb er nicht sehr lange im Wind und winkte bald wieder den Schweizer vor.
Du hast hier mehr zu gewinnen als ich
Sollten die Beiden zu Zaugg aufschliessen würde er eh wieder lutschen...
...und auf den richtigen Zeitpunkt für einen Gegenangriff warten...

[Hoffi]

Sorry, Luca, sagte Iban zu seinem Begleiter, aber du kennst das ja mit den ganzen taktischen Spielereien. Der aktuelle Rennstand lässt es mir einfach nicht zu, mitzuarbeiten.

Er wusste, wie sich Paolini derzeit fühlte, zu oft hatte er auch selbst derartige Situationen erlebt und verzweifelte angesichts einer von hinten immer näher heranrückenden Gruppe - doch sowohl im Baskenland, als auch jetzt in der Schweiz war er es, der den "Hinterradltuscher" posieren musste.

[ETXE]

KILOMETER 236 (noch 5 km):

Viele kleine Grüppchen fahren am Ufer des Zürichsees entlang. Vorne befindet sich ein Trio aus zwei Schweizern und einem Deutschen, die dieses Rennen wohl unter sich ausmachen werden, wenn sie nicht zu viel taktieren. Oliver Zaugg wurde von David Loosli und Torsten Hiekmann in Küsnacht eingeholt, seitdem drücken die beiden Schweizer aufs Tempo.

Knapp 20 Sekunden dahinter sehen wir Perdiguero und Sanchez, die sich gut in der Tempoarbeit ablösen, in ihrem Windschatten fährt Georg Totschnig, der sichtlich Probleme hat, den beiden zu folgen. 15 Sekunden dahinter folgt allein Levi Leipheimer, wiederum 15 Sekunden hinter ihm folgen Jaksche, Figueras, Heras.

Fast anderthalb Minuten später kommt eine Fünfergruppe mit Mayo, Galdeano, Paolini, Freire und Etxebarria.
Weitere zwei Minuten vergehen bis zum Erscheinen von Belli, Landaluze, Bartoli und Peron sowie Jens Voigt, der fast an diese Gruppe herangekommen ist. Schließlich sind auch Eisel und Petacchi noch im Rennen...

[Dani]

Levi hatte noch Chancen auf die Top 5. Er hatte oft angegriffen was er dementsprechend bezahlt hatte doch nun musste er seine weitaus besseren Zeitfahrkenntnisse einsetzen um Totschnig einzuholen. Er beugte sich tief über den Lenker und trat kräftig in die Pedale.

[Schnuffel_78]

Torsten überlegte fieberhaft, was er jetzt noch tun sollte.Immer noch war er unter den ersten Dreien und er würde zum ersten Mal ein Weltcuprennen auf dem Podium beenden. Nur wollte er noch weiter nach oben ohne genau zu wissen wie.
Er wusste nur, er wollte es nicht auf einen Sprint ankommen lassen...

[jonas]

David musste die Gruppe zusammenhalten. Im Sprint kann er die anderen beiden schlagen, das wusste er. Die Beine waren zwar bereits müde, aber die Aussicht auf den Sieg liess ihn die Schmerzen vergessen.

[ETXE]

KILOMETER 240 (noch 1 km):

Der ,Teufelslappen' begrüßt die drei Spitzenreiter. Hiekmann hat zweimal versucht, wegzukommen, was die beiden Schweizer aber zu verhindern wussten. Mit immer noch recht hohem Tempo geht es auf den letzten Kilometer.
Zaugg liegt vorne, beim 500m-Schild geht er aus dem Sattel und versucht den Sprint von vorne, sein Landsmann bleibt in seinem Windschatten, während der Berliner sitzenbleibt. Bei 200 m geht Loosli aus dem Windschatten und zieht an Zaugg vorbei.
David Loosli gewinnt vor Oliver Zaugg und Torsten Hiekmann, Schweizer Doppelsieg in der Schweiz!

Da kommen die nächsten Fahrer, der Sprint ist bereits eröffnet, Perdiguero knapp vor Sanchez, der sich immer näher heranschiebt, doch es reicht ganz knapp für Perdiguero, eine Reifenbreite Vorsprung bleibt ihm vor Sanchez. Nun trudelt Totschnig durchs Ziel, dann kommt Leipheimer.
Die nächste Dreiergruppe sprintet nicht. Figueras wird Achter vor Heras und Jaksche.

Interessant ist die nächste Gruppe, Mayo liegt vor IGG und den ersten dreien im Weltcup. Etxebarria versucht es mit einem langen Sprint, Paolini kann sich dranhängen, Freire verpasst ein wenig den Windschatten. Luca Paolini gelingt es, kurz vor dem Zielstrich sein Vorderrad an Etxes vorbeizuschieben, Freire bleibt ganz knapp dahinter, IGG und Mayo lassen ausrollen.

Nun erreicht die Gruppe um Belli das Ziel. Bartoli vor Belli, Landaluze und Peron, direkt dahinter Jens Voigt. Und auch Eisel und Petacchi kommen ins Ziel.

[ETXE]

Das Endergebnis:

01 - David Loosli 0:00
02 - Oliver Zaugg s.t.
03 - Torsten Hiekmann 0:03

04 - M.-A. M.-Perdiguero 0:16
05 - Samuel Sanchez s.t.
06 - Georg Totschnig 0:21

07 - Levi Leipheimer 0:31

08 - Giuliano Figueras 0:42
09 - Roberto Heras s.t.
10 - Jörg Jaksche s.t.

11 - Luca Paolini 1:39
12 - David Etxebarria s.t.
13 - Óscar Freire s.t.
14 - Igor Glez. de Galdeano 1:42
15 - Iban Mayo s.t.

16 - Michele Bartoli 2:58
17 - Wladimir Belli s.t.
18 - Iñigo Landaluze s.t.
19 - Andrea Peron s.t.
20 - Jens Voigt 3:04

21 - Bernhard Eisel 5:15
22 - Alessandro Petacchi s.t.

[Schnuffel_78]

Beim Überqueren der Ziellinie schüttelte Torsten den Kopf. Nicht weil er enttäuscht über das Ergebnis war, sondern weil er völlig mit den Kräften am Ende war. Er hatte nicht mal mehr genug Kraft gehabt, beim Spurt aus dem Sattel zu gehen, die Beine fühlten sich an wie Gummi.
Es wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen, aber mit diesem Platz war Torsten überglücklich. Für die Zukunft sollte er doch etwas an Sprintfähigkeit und Kondition trainieren. 3 Sekunden hatte man ihm noch im Spurt abgenommen.
Jetzt freute er sich auf seine erste Siegerehrung im Profiweltcup. Vorher liess er sich aber schon zu Loosli und Zaugg rollen und gratulierte ihnen ganz ehrlich zu ihren Erfolgen...

[Dani]

Levi war mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden aber Platz 7 war nicht schlecht.
Er stieg vom Rad und suchte Loosli der von lauter Journalisten umzingelt war. Als sie ihn erblickten gingen ein paar auf ihn zu doch er wies sie ab. Levi drängte sich zu Loosli durch und gratulierte ihm zum Sieg.

[Igor]

Gleichmütig rollte Igor über die Ziellinie. Oscar hatte ihn noch dazu ermuntert, das Duo vor ihnen einzuholen. Mit viel Geduld hatten sie es dann noch geschafft. Danach hielt er sich zurück, er hatte seinen Job getan. Mit einen Blick auf die Anzeigetafel erkannte er, dass Miguel einen guten 4.Platz herausgefahren hatte. Die Arbeit hatte sich also zum Teil gelohnt. Ein 8.Platz Heras´ rundete das Ergebnis ab.
Zu den beiden Schweizern vorzudringen und ihnen zu gratulieren schien unmöglich, da sie in ihrem Heimatland gewonnen und so von einer Journalistentraube umgeben waren. Also ließ Igor es bleiben und entging so dem Stress. Er stieg in den Bus, duschte sich fix und wartete auf seine Kollegen.

[Artifex]

Als Jens im Zielbereich eintraf, wusste er nicht, ob er zufrieden oder nicht sein sollte. Positiv war, dass Luca den Rückstand auf Etxe verkleinert und den Vorsprung auf Freire vergrößert hatte. Negativ war Jens Leistung. Er war mit dem, was er gezeigt hatte unzufrieden. Trotzdem verspürte er keine schlechte Laune, was Jens einigermaßen verwunderte.

Zeit für einen kurzen Plausch mit seinen Teamkollegen hatte er nicht. Die beiden Italiener saßen vor dem Teambus und versuchten etwas zu regenieren, deshalb sagte Jens nichts weiter zu dem Rennen, sondern verschwand sofort unter die Dusche. Schließlich wollte oder musste er später noch zu der vom Sponsor organisierten After-Action-Party...

[Klaus und Tony]

"Hätte ich mal gewettet", dachte Hein.
"Naja, kann ich ja nachholen. In Tours wird ein Franzose gewinnen, soviel ist klar."

Er schaltete den Fernseher ab und trank mal wieder einen Schluck. War ja auch schon 5 Minuten her, dass er Alkohol zu sich genommen hatte.