Clasica San Sebastian (Weltcup #7)

Ein kleines Rollenspiel

Moderatoren: Escartin, ETXE, wflo

Benutzeravatar
Hoffi
Beiträge: 1867
Registriert: 15.7.2003 - 21:33
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191482Beitrag Hoffi
28.10.2004 - 18:49

Paolini hatten sie nun weit genug hinter sich gebracht, vorne waren Etxe und Heras in Sichtweite, doch hatte Iban nicht das Gefühl, dass er und Zaugg die beiden noch dazu imstande sein würden, die beiden einzuholen.

Nachdem er wieder aus der Führung ging und neben dem Schweizer fuhr, sagte er kurz Sorry, und hing sich wieder an das Hinterrad von Zaugg, er hatte das "Alibi" eines Teamkollegen in der Spitzengruppe. So sparte er sich ein paar Körner für den für ihn extrem wichtigen Sprint um Rang drei. Zwei Basken bei ihrem "Heimatklassiker" auf dem Podium wäre schon eine tolle Sache ...

Nachdem er Etxe dies kurz per Funk mitgeteilt hatte, schickte er ihm noch ein Viel Glück! hinterher.
"There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't."

Benutzeravatar
virtualprofit
Beiträge: 6935
Registriert: 10.6.2003 - 19:36
Wohnort: Ludwigsburg

Beitrag: # 191491Beitrag virtualprofit
28.10.2004 - 19:03

Off-Topic: Wow, wir fahren ja immer noch, danke für's "Warten". ;)

Turbulente Minuten lagen hinter dem Führungsduo, beinahe hätte es auch noch Igor geschafft, als zweiter Patagonfahrer zur Spitze vorzustoßen. Doch die Attacke Etxebarrias hatte jegliche Ambitionen im Keim erstickt, glücklicherweise hatten Paolini und auch die beiden Etxebarria-Adjutanten erstmal nicht mehr folgen können, so dass nun auch Roberto guten Gewissens mit durch die Führung gehen konnte, was er ja lange Zeit aus Rücksicht auf das Team unterlassen hatte.

Während es nun an den restlichen drei Patagoniern lag, den Schaden für Freire in Grenzen zu halten oder gar noch das Trikot zu verteidigen, ruhten die Hoffnungen auf einen Sieg allein auf ihm. Nun galt es, den großen Worten des Vorabends Taten folgen zu lassen, auch wenn Etxebarria im Sprint sicher nicht die schlechtesten Karten haben würde. Aber bei zwei solchen Schlitzohren in Führung war im Finale alles möglich. Ein kleiner Sandhügel, das hatte Heras sich gemerkt, würde noch auf das Duo warten, vielleicht wäre hier die Möglichkeit, Etxebarria ins Taumeln zu bringen oder ihn gar vollkommen umzustoßen (bitte nicht wörtlich nehmen). Zumindest signalisierte er seinem Mitstreiter mit einem kurzen Viel Glück! sein Interesse daran, dass aus dem Duo kein Quartett mehr werden sollte.

Benutzeravatar
Escartin
Dr. h.c. Radsport
Beiträge: 4286
Registriert: 27.4.2002 - 2:27

Beitrag: # 191597Beitrag Escartin
29.10.2004 - 10:50

226 km gefahren - noch 1km

Der Teufelslappen für die Führenden +++ Mayo und Zaugg liegen 15 Sekunden zurück +++ Kann der Bergfloh Heras den im Sprint stärker einzuschätzenden Etxebarria überlisten?
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

Benutzeravatar
ETXE
Baskischer Chef-Ideologe
Beiträge: 7690
Registriert: 26.8.2002 - 18:17
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191602Beitrag ETXE
29.10.2004 - 12:26

Sie fuhren durch die relativ scharfe Linkskurve unter dem Teufelslappen hindurch. Zu ihrer rechten war die Bucht mit der wunderschönen Playa de la Zurriola. Die fast schnurgerade Strecke ging den letzten Kilometer ganz leicht bergab.
An der Brücke über den Uruñea-Fluß würde es dann etwas begauf gehen, die letzten 300 m wären dann vollkommen flach.

Etxe ließ jetzt wieder Heras in die Führung gehen. Er wollte ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Falls Heras taktieren wollte, würde Etxe sofort angreifen, aber spätestens an der Brücke würde er attackieren...
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

Benutzeravatar
virtualprofit
Beiträge: 6935
Registriert: 10.6.2003 - 19:36
Wohnort: Ludwigsburg

Beitrag: # 191621Beitrag virtualprofit
29.10.2004 - 13:35

Der letzte Kilometer war eingeläutet, 1000 quälende Meter mit einem minimalen Knick, man konnte das Ziel in der Entfernung schon vermuten. An den Absperrungen vernahm Roberto die Anfeuerungsrufe für Etxebarria. Er genoss Heimvorteil und damit die uneingeschränkten Sympathien des vornehmlich aus Basken bestehenden Publikums.

Nun schossen ihm dutzende Bilder durch den Kopf, darunter das Finale in Lüttich, als er sich vollkommen verspekulierte und gegen alle Mitkonkurrenten im Sprint den Kürzeren zog. Noch einmal sollte ihm das nicht passieren. Auch dachte er an die intensiven Kämpfe um die Bonussekunden bei der letzten Tour, die ihm schlussendlich beim Zeitfahren die Haut retteten. Und er begann sich zu fragen, warum die Zuschauer diese Leistung binnen so kurzer Zeit schon wieder aus ihren Köpfen verdrängt hatten...ein Sieg gegen Etxebarria, das wäre genau das richtige, um ihnen in die Suppe zu spucken und ihnen diesen "Feiertag" zu vermiesen.

Ein Blick zu Etxebarria half Roberto auch nicht wesentlich weiter. Er hatte sein Pokerface aufgesetzt, ließ sich offenbar durch nichts aus der Ruhe bringen. Immer wieder drehte er sich zu seinem Konkurrenten um, wollte auf keinen Fall dessen Antritt verpassen, damit er ihn danach noch einmal würde kontern können, schließlich sollte so ein Rennen über 230 Kilometer auf bei dem Basken Spuren hinterlassen haben. Roberto hoffte, dass ihm noch genügend Körner blieben, die er bei der Passivität in der Gruppe hatte sparen können. Taktieren war nun jedenfalls nicht mehr angesagt, wollte man Mayo und Zaugg keine Chance mehr geben noch einmal zurückzukommen.

Marco Pantani
Beiträge: 433
Registriert: 7.3.2003 - 20:13
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191634Beitrag Marco Pantani
29.10.2004 - 13:50

Thomas ließ sich nochmal zu Jens zurückfallen: "Alles klar! Luca hat das Trikot sicher. Wir können voll in den Sprint reinhalten. Das ist zumindest meine Meinung."
Marco Pantani,
Ruhe in Frieden!

Benutzeravatar
Escartin
Dr. h.c. Radsport
Beiträge: 4286
Registriert: 27.4.2002 - 2:27

Beitrag: # 191695Beitrag Escartin
29.10.2004 - 16:55

Ziel:

David Etxebarria heißt der Sieger der Clasica San Sebastian. Roberto Heras konnte dem entscheidenden Antritt des Basken nicht folgen und muss sich letztendlich mit Platz zwei zufriedengeben. +++ Den Sprint um Platz drei entscheidet Iban Mayo knapp für sich. Damit stehen zwei Basken auf dem Podium +++ Oscar Freire nur auf den hinteren Rängen, der Spanier muss sein Weltcuptrikot wohl abgeben.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

Benutzeravatar
Escartin
Dr. h.c. Radsport
Beiträge: 4286
Registriert: 27.4.2002 - 2:27

Beitrag: # 191696Beitrag Escartin
29.10.2004 - 16:58

Endergebnis:

1. David Etxebarria (ETXE)
2. Roberto Heras (virtualprofit) 0,03
3. Iban Mayo (Hoffi) 0,12
4. Oliver Zaugg (Alexandre Moos)
5. Luca Paolini (Steini) 0,48
6. Samuel Sanchez (chreezer) 1,16
7. Igor Gonzalez de Galdeano (Igor)
8. Inigo Landaluze (alpha-centauri) 1,37
9. Alejandro Valverde (KaiserMao) 2,02
10. Jens Voigt (Artifex)
11. Giuliano Figueras (Santi)
12. Jörg Jaksche (tessy)
13. Thomas Ziegler (Marco Pantani) 2,44
14. Torsten Hiekmann (Schnuffel78)
15. Oscar Freire (Destiny) 3,11
16. David Loosli (Jonas)
17. Miguel Angel Martin Pediguero (HomerS)
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

Benutzeravatar
Dani
Beiträge: 1319
Registriert: 16.4.2004 - 7:59
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191697Beitrag Dani
29.10.2004 - 17:01

Levi war in den Zielraum gegangen und hatte Etxe gesichtet. Er ging zu ihm. "Hi, David meinen Glüchwunsch zum Sieg und viel Glück für Zürich den wir werden uns wohl erst dort wiedersehen."
R.I.P. Andi Matzbacher

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 191699Beitrag Artifex
29.10.2004 - 17:08

Als Jens über die Ziellinie fuhr und hinter sich blickte, entfuhr ihm ein Jubelschrei. Thomas war ziemlich knapp hinter ihm, dazwischen nur Figueras und Jaksche. Und Oscar Freire war sogar noch zwei, drei Plätze dahinter.

Jubelnd trudelte Jens im Fahrerlager von Vodafone ein. Luca auf der Rückbank des "Mini-Lasters" und ruhte sich aus. Jens duckte sich unter dem Dach des Kleinlasters durch und beglückwünschte Jens. Dann nahm er selber auf einem der Klappstühle Platz und ließ sich kaltes Wasser übers Gesicht laufen. Während des Rennens war es spürbar heißer geworden...

Als Thomas wenig später auch eintraf, ergriff Jens das Wort. Großartige Leistung, Luca! Respekt. War wirklich ganz große Klasse. Das Trikot gehört dir. Apropos Trikot, musst du nicht zur Siegerehrung? Jens schaute zu dem Italiener herüber, der sofort aufsprang und zurück zur Strecke lief. Jens lächelte und meinte zu seinem zweiten Teamkollegen: Jetzt müssen wir das Trikot in unseren eigenen Reihen halten, schon bei Paris-Tours wird Freire sich revanchieren wollen, da bin ich mir sicher.
Mit diesen Worten erhob sich Jens und ging zum Organisationszelt herüber, um sich den aktuellen Stand der Weltcup-Wertung abzuholen. Auf dem Weg hielt er nach dem Sieger, Etxebarria, Ausschau. Er wollte dem Basken unbedingt gratulieren, nicht nur durch die Doping-Sitzung war ihm der Spanier so langsam "ans Herz gewachsen", doch es schien zwecklos: Etxebarria schien bereits schon bei der Siegerehrung zu sein....

...

Als Jens schließlich den Zettel in der Hand hielt, fiel es ihm wie Schuppen aus den Haaren. ( ;) ) Luca war gar nicht der Führende in der Gesamtwertung! Etxebarria hatte sich das Jersey geschnappt. Im ersten Moment spürte Jens, wie eine Schwall von Wut in ihm aufstieg, doch dann besann er sich eines besseren und freute sich für Etxebarria. So sehr er den Basken auch mochte, spätestens bei Paris-Tours war dann endlich Luca an der Reihe.
Genau dieser kam Jens dann auch entgegen. Der Italiener schien nicht gerade begeistert. Sorry, meinte Jens nachdenklich. Ich hab mein Abitur wohl im Lotto gewonnen. Er gab Paolini einen Klaps auf die Schulter und machte sich dann etwas bedröppelt auf den Rückweg zum Teambus.

Benutzeravatar
virtualprofit
Beiträge: 6935
Registriert: 10.6.2003 - 19:36
Wohnort: Ludwigsburg

Beitrag: # 191702Beitrag virtualprofit
29.10.2004 - 17:16

Zerknirscht musste Roberto sich eingestehen, dass gegen Etxebarria am heutigen Tag einfach kein Kraut gewachsen war. Vielleicht mangelte es auch an der Unterstützung des Teams und der ungünstigen Rennsituation, die ihn im schweren Teil des Rennens zum Stillhalten gezwungen hatte. Aber im Finale konnte das nicht als Ausrede herhalten, er hatte es vermasselt und war "nur" Zweiter geworden.

So hieß es gute Miene zum bösen Spiel zu machen, der Form halber bedachte er natürlich unmittelbar nach der Zieldurchfahrt Etxebarria mit seinen Glückwünschen. Ich würde ja den Hut vor deiner Leistung ziehen, David, aber den hast du mir ja vor der Nase weggeschnappt. ;) Wollen wir hoffen, dass sich die UCI und die Medien nach diesem Rennen nicht auf uns als Dopingverdächtige einschießen...

Noch während der kurzen Unterhaltung trafen die restlichen Patagonier im Ziel ein. Allesamt machten sie kein glückliches Gesicht, hatte doch weder Igor seine Ambitionen auf den Kapitänsposten untermauern noch Oscar sein Trikot verteidigen können. So verzichtete Roberto lieber auf einen ersten Kontakt und begab sich zum Duschen in den Mannschaftsbus. Würde man sich in der Diskussion über das Rennen untereinander Fehler vorwerfen, wären diese wohl ohnehin besser dort als vor den Mikros der Pressvertreter plaziert gewesen.

Benutzeravatar
ETXE
Baskischer Chef-Ideologe
Beiträge: 7690
Registriert: 26.8.2002 - 18:17
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191703Beitrag ETXE
29.10.2004 - 17:34

Es war schon erstaunlich, wieviele Menschen man in den "Parc fermé" gelassen hatte. Kaum war David mit hochgerissenen Armen als erster über die Ziellinie gegangen und hatte etwas gebremst, da wurde er schon von den Menschenmassen im Zielraum umringt.
Er konnte gerade noch das Zwinkern von Heras wahrnehmen und diesem auf die Schulter klopfen, da wurde er schon von "seinen" baskischen Fans vereinnahmt. Er bemerkte kurz Levi Leipheimer, den er aber leider nur zur Hälfte verstand.

Endlich kamen ein paar Ordnungskräfte hinzu, um aber zunächst mal David abzuknutschen. Schließlich bekam er doch wieder etwas Luft und schaffte es sogar bis zum Teambus. Dort fiel er Pilár in die Arme.

Nach einiger Zeit gelang es ihm sogar, sich umzuziehen und zur Siegerehrung zu schreiten.
Die erste Flasche Champagner war gerade verbraucht, da wurde David nochmal zur Siegerehrung gebeten. Er war etwas verwundert, doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er bekam das weiße Trikot mit den Regenbogen-Längsstreifen übergezogen. Somit war die zweite Flasche Schampus fällig.

Endlich kam er wieder Richtung Teambus. Jetzt endlich konnte er auch Iban und Samu und auch Valverde gratulieren, denn ohne ihre große Leistung hätte er es nicht geschafft...
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

Benutzeravatar
Kim Kirchen
Beiträge: 431
Registriert: 29.7.2003 - 22:10
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191707Beitrag Kim Kirchen
29.10.2004 - 17:56

"Klasse, Luca hat sein weißes Trikot!" Das war Jaksches erster Gedanke. Er fuhr zum ausfahren, den Sieger Extebarria wolte er erst später beglückwünschen. Jörgs Platzierung war ihm selber schnuppe, während dem Ausfahren machte er sich Gedanken, ob Luca, Jens und Thomas ihm dann auch noch für seine Arbeit bedankten...

Benutzeravatar
HomerS
Beiträge: 240
Registriert: 3.8.2002 - 10:48
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191712Beitrag HomerS
29.10.2004 - 18:09

Letzter! 17. und Letzter im Ziel war Miguel Angel Martin Perdiguero geworden. Etwas verblüfft blickte sich Miguel einige Male um, als er über die Ziellinie rollte, aber: Hinter ihm kam niemand mehr, hinter ihm war das Rennen beendet.
Er mit Freire und Loosli in der letzten Gruppe angekommen. Freire überqerte die Zielline zumindest noch als erster von ihnen, aber das war weniger als Schadensbegrenzung. Die Gesamt-WC-Führung war futsch, das war klar. Miguel schlug mit der geballten Faust auf den Lenkervorbau. Ohne irgendwann im Rennen wirklich übertrieben gepowert zu haben, ging es ihm am Ende miserabel. Er war keine sonderliche Hilfe mehr für Oscar.

Nach und nach erfuhr Miguel dann vom Ausgang des Rennens. Roberto war 2., Igor 7. geworden. Gar nicht mal schlecht, aber auch nicht gut genug, um ihn zu trösten. Ehrlich gesagt hatte Miguel aber auch schon vor dem Rennen damit gerechnet, dass die ETXE's so überragend auftreten und den anderen keine Chance lassen würden. Mit einem MAMP in Top-Form, da hätte Patagon vielleicht etwas ausrichten können. Nur müsste Miguel seine Schuhe an den Nagel hängen, wenn das heute auch nur 50% seiner Top-Form gewesen sein sollten.

Ein Betreuer rechnete Miguel den Gesamt-Weltcup-Stand vor, was seine Laune natürlich alles andere als besserte. Nun müssten sie sich doch ganz schon den Kopf zerbrechen über das weitere Vorgehen bei Patagon.

Eigentlich wollte er jetzt einfach nur noch schnell unter die Dusche, andererseits hatte er keine Lust auf seine Teamkollegen im Teambus. Nicht dass er irgendwie sauer auf diese gewesen wäre. Nein, so ziemlich der leistungsschwächste war er ja sowieso selbst heute, das war ihm klar. Aber er wollte dieses Rennen lieber erst mal verdrängen und morgen nach einer überschlafenen Nacht weitersehen und beim Zusammen-Sein mit seinem Team war eine Konfrontation mit dem Rennen nun mal leider unumgänglich...
Herbert Finken (Tasmania Berlin) begrüßt seinen Gegenspieler:"Mein Name ist Finken, und Du wirst gleich hinken."

Man riecht sich später,
HomerS :lol:

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 191714Beitrag Artifex
29.10.2004 - 18:15

Doch auch bei Vodafone wurde noch vor Ort ordentlich Schampus gebechert. Zwar war das Ziel die Eroberung des Trikots gewesen, doch Jens hatte das Gefühl, sich für irgendetwas entschädigen zu müssen. Deshalb orderte er zwei Flaschen Champagner und stieß mit seinen Teamkollegen auf den fünften Platz an. Übernächstes Rennen ist das Trikot unser, meinte Jens selbstbewusst und hob das Glas, um den anderen zuzuprosten.
Nachdem sie sich eine Weile über das Rennen unterhalten hatten, schenkte Jens zwei Gläser Sekt ein und ging mit diesen zum Teambus von Etxe-Ondo gara.net herüber. Dort standen Etxebarria, Mayo und Valverde... - und auch sie waren am Feiern.

Jens wollte nur ungern die teaminterne Party stören, deshalb klopfte er Etxebarria nur kurz auf die Schultern, drückte ihm das Sektglas in die Hand und prostete dem Basken zu. Hey, schönes Trikot, woher hast du das denn?, versuchte Jens witzig zu sein und merkte gleich, dass er nicht gerade für Lacher gesorgt hatte. Tolles Rennen von dir!, fügte er deshalb hinzu. Glückwunsch zum Sieg! Freut mich für dich. Jens wartete auf die Reaktion Etxebarrias und stürzte den Schampus in einem Nu herunter.

Benutzeravatar
Alexandre Moos
Beiträge: 132
Registriert: 13.7.2002 - 20:34
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191715Beitrag Alexandre Moos
29.10.2004 - 18:22

Oliver Zaugg überraschte alle. Er konnte auch auf den letzten Kilometern mit Iban Mayo mithalten und verlor den Sprint um Platz 3 nur knapp.

"Na wartet, an der Züri Metzgete werd ichs aber allen zeigen", deutete der junge Schweizer an, dass sein Saisonziel das nächste Rennen sein sollte.

Er nahm einige Gratulationen entgegen, doch konnte nicht zurückhalten, dass er auch hier in San Sebastian gerne mehr erreicht hätte.

Trotzdem hat die ganze Radsportwelt gesehen, dass er in Form ist und in Zürich definitiv mit ihm zu rechnen ist.

Benutzeravatar
ETXE
Baskischer Chef-Ideologe
Beiträge: 7690
Registriert: 26.8.2002 - 18:17
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191725Beitrag ETXE
29.10.2004 - 19:06

David freute sich sehr über das Glas Sekt von Jens. Als er gerade zurückprosten wollte, hatte Jens sein Glas aber schon geleert.

"Das Trikot habe ich während des Rennens in einem Schaufenster gesehen, da habe ich es mir gleich geholt ;) " wollte Etxe genauso witzig sein wie Voigt, aber auch ihm misslang es etwas.
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

Steini
Beiträge: 15384
Registriert: 12.8.2003 - 13:55

Beitrag: # 191726Beitrag Steini
29.10.2004 - 19:07

"Schei..e!", dachte sich Luca als er über die Ziellinie fuhr und bemerken musste, dass Etxebarra gewonnen hatte, was gleichzeitig bedeutete, dass dieser der neue Welcup-Führende ist.

Einige Minuten nach dem Rennen drückte Jens ihm plötzlich ein Sektglas unter die Nase. Gründe, worauf es sich anzusoßen lohnen würde, waren ihm nicht bekannt. Dementsprechend verbittert schüttete er den Sekt herunter.

Wenig später sah er Voigt zusammen mit Etxe. Im Vorbeigehen versuchte er Etxe mit seiner Gestik etwas wie:"Glückwunsch zur Übernahme des Trikots" zu vermitteln. Innerlich dachte er sich aber:"Danke, du de.." (Rein Fiktiv ;) )

Schließlich platzierte sich Luca demotiviert im Mannschaftsbus und starrte gegen die Holzdecke...

Benutzeravatar
Kim Kirchen
Beiträge: 431
Registriert: 29.7.2003 - 22:10
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191732Beitrag Kim Kirchen
29.10.2004 - 20:09

Jörg war mit dem Ausfahren fertig. Auf dem Weg zu dem teambus musste er vor dem Vodafonebus gehen. Er ging dann dorthin und klopfte Luca auf die Schulter: "Gut gemacht Junge. Ist zwar nicht das weiße geworden, aber das alte ist auch schön." Jörg grinste verschmäht

Benutzeravatar
Hoffi
Beiträge: 1867
Registriert: 15.7.2003 - 21:33
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191746Beitrag Hoffi
29.10.2004 - 22:41

Iban wusste zwar nicht wie er es geschafft hatte, doch er hatte sich nur Minuten nach seiner Zieldurchfahrt irgendwie zu Etxe durchdrängen können und war seinem Teamkollegen um den Hals gefallen. Und als Etxe dann auch noch das bunt gestreifte Trikot überreicht bekam, war der Tag perfekt.

Dementsprechend happy war Iban hernach im Mannschaftsbus, als die Sektkorken fielen. Voigt und Paolini kamen vorbei, um anzustoßen; auch wenn man dem Italiener angesichts seines knapp verfehlten Zieles, eben jenes begehrte Trikot, das nun auf Etxes Schultern war, zu ergattern, ein wenig Demut anmerkte, empfand Iban das Kommen als eine schöne Geste der PPZVler.

Nachdem auch die ETXEONDOs das Feiern aufgegeben hatten, stimmte Iban unter der Dusche lautstark heimatliche Lieder an - die Freude musste einfach raus, auch wenn er nach Lüttich erneut einen Weltcupsieg knapp verpasste. Rang drei war gut, doch das wichtigste war der Sieg von Etxe, ein Sieg, der im heimischen Baskenland höher gewürdigt wird, als jedes andere Rennen, das derzeit im Profiradsport angeboten wird.
"There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't."

Benutzeravatar
ETXE
Baskischer Chef-Ideologe
Beiträge: 7690
Registriert: 26.8.2002 - 18:17
Kontaktdaten:

Beitrag: # 191770Beitrag ETXE
30.10.2004 - 3:46

David hatte die ganze Zeit über das Trikot nicht mehr ausgezogen. Dieses "Schwuchtel-Shirt" (keine Sorge, ist nicht böse gemeint :D ) war gar nicht sein Ziel bei diesem Rennen gewesen, er hatte es mehr so im Vorübergehen abgestaubt. Doch mittlerweile fand er Gefallen an dem Trikot.

Der Abend im Teambus bei der spontanen Party nahm kein Ende und Etxe überlegte, ob und wie er das Trikot verteidigen könnte, aber eigentlich war es ihm egal, Hauptsache, er könnte einmal damit ein Rennen fahren und das würde in Zürich der Fall sein.

"Für diese Saison habe ich alles erreicht!" dachte er, als er endlich zum Schlafen kam. Mehr würde wohl nicht drin sein, denn so langsam merkte er seine Knochen.
"In Zürich werde ich mich vielleicht noch mal zeigen können? Danach fehlt mir die Power, hoffentlich ... " und so schlief er ein, bevor er diesen Gedanken zu Ende bringen konnte.
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

Gesperrt