RACE-MANAGEMENT (Saisonplanung und Rennleitung)

Ein kleines Rollenspiel

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ETXE
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RACE-MANAGEMENT (Saisonplanung und Rennleitung)

Beitrag: # 329138Beitrag ETXE
1.2.2006 - 15:33

Eins vorweg: Es ist mir bekannt, daß Robert Millar sich vor 10 Jahren einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat und mittlerweile Roberta heisst. Anyway, dieses Rollenspiel ist FIKTIV. Von daher spiele ich die Rolle eines Robert Millar, der Mann geblieben ist ;) :P


Dumbarton bei Glasgow, Schottland, eines Morgens:

Robert Millar, der erfolgreichste schottische (und britische) Radsportler aller Zeiten, zuletzt Mit-Organisator der Tour of Britain, hatte soeben sein Frühstück beendet und sich einen wunderbaren löslichen Kaffee zubereitet. Er hasste Tee, obwohl er seiner Frau zuliebe zum Frühstück meist Tee trank. Anschließend brauchte er aber immer noch einen Kaffee, um für den Tag auf Schwung zu kommen.

Er war zwar seit mehr als 10 Jahren kein Radprofi mehr, dennoch fuhr er jeden Vormittag, so sich das einrichten ließ, eine Runde mit "seinem" Rennrad. Mit einem Rad dieser Marke hatte er einmal die Bergwertung bei der Tour de France gewonnen und war Gesamt-Vierter der Tour geworden. Er war zu jener Zeit einer der besten Kletterer der Welt. Leider hatte in seiner schottischen Heimat kaum jemand zur Kenntnis genommen, daß so etwas wie Radsport überhaupt existierte. Aber Robert war bereits in jungen Jahren nach Frankreich gegangen, um Radprofi zu werden. Dort war er mit den Großen gefahren. Er erinnerte sich an Lucien van Impe, den verschmitzten kleinen Belgier, mit dem er sich in den Pyrenäen große Schlachten geliefert hatte, oder an Laurent Fignon, den radelnden Tierarzt, den er sehr schätzte, da er nie im Radsport den Sinn des Lebens gesehen hatte.
Greg LeMond kam ihm in den Sinn. Der Ami war mal weg vom Fenster, da er eine Schrotladung in den Allerwertesten bekommen hatte, aber er kam wieder und gewann noch zweimal die Tour. Schließlich dachte er an die Spanier. Zuerst Pedro Delgado, welcher der erste Radsport-Millionär wurde, dann Miguel Indurain, ein ebenso starker wie besonnener "Patron" im Feld. Schließlich fiel ihm sein eigener letzter großer Auftritt ein. Es ging nach Isola 2000. Am Col de la Bonette hatte er attackiert. Er war der dritte und bislang letzte, der diesen höchsten Alpenpass Frankreichs als Erster überquert hatte. In Isola trat dann Tony Rominger unwiderstehlich an. Robert hatte keine Chance mehr.

Ein Fax traf ein:
Sehr geehrter Mr. Millar!

Bezüglich Ihrer Anfrage zur nächsten "Tour of Britain" möchten wir Ihnen ein weitergehendes Angebot unterbreiten.

Aufgrund Ihrer hervorragenden organisatorischen Leistungen bei den letzten britischen Rundfahrten scheinen Sie der richtige Mann zu sein, die neu geschaffene Stelle des Race-Managers bei der ProTour einzunehmen. Unser Vertragsangebot beläuft sich zunächst auf ein Jahr, mit der Option, um weitere zwei Jahre zu verlängern.

Sollten Sie noch weitere Fragen haben, melden Sie sich bitte unter den im Schreiben angegebenen Telefon- und Faxnummern oder unter der eMail-Adresse management@uci.com.

In Erwartung Ihrer Antwort
Mit freundlichen Grüssen

i.A. Natalie ********
Sekretariat der UCI-Geschäftsführung

Robert Millar war erstaunt. Im Grunde hatte er nur eine Anfrage an die UCI gerichtet, ob die Tour of Britain 2006 eine bessere Einstufung bekäme und ob zwei neue Rennen in Schottland Aufnahme in den neuen Saisonkalender finden würden.
Seit mehreren Jahren arbeitete Robert bereits für die Gesellschaft, die Radrennen in Großbritannien organisierte und machte dabei einen guten Job, wie er fand. Daß sein Ruf als Rennorganisator allerdings so weite Kreise ziehen könnte, war ihm nicht klar gewesen?

Er rief sofort bei seiner Frau an, die hier in Dumbarton als Lehrerin arbeitete. Zum Glück war gerade Pause. Sie sagte, bei solchen Angeboten solle man sofort zugreifen, sie habe nichts dagegen (vermutlich freute sie sich, daß ihr Mann dann nicht mehr soviel zuhause 'rumhängen' würde ;)).

In der Hoffnung, daß er von der UCI nicht den Schleudersitz angeboten bekam, wählte er eine der angegebenen Telefonnummern...
Zuletzt geändert von ETXE am 14.11.2007 - 0:10, insgesamt 6-mal geändert.
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Beitrag: # 329310Beitrag ETXE
2.2.2006 - 16:03

Der fliegende Schotte, so wurde er früher genannt, befand sich in der Nähe des Genfer Sees in der Schweiz, genauer gesagt, in Aigle.

Es war kein Problem, von Lausanne aus nach Aigle zu gelangen. Dort befand sich das Hauptquartier der UCI. Robert hatte nach seinem vielversprechenden Telefonat mit einer Chefsekretärin des internationalen Radsportverbandes seine Reisesachen zusammengepackt und sich den nächsten Flug von Glasgow auf den Kontinent herausgesucht, nach Paris. Von dort ging es nach Genf und dann mit dem Zug nach Lausanne. Dort wartete ein Wagen auf ihn. Etwas kompliziert, wie Robert fand, aber die Situation wirkte immer noch sehr unwirklich auf ihn.

Wie musste es um einen Verband bestellt sein, wenn man einem Schotten, zugegebenermaßen dem Besten aller Zeiten, den wahrscheinlich zweitwichtigsten Posten anbot, ohne ihn persönlich zu kennen?

Was hatte Robert zu bieten? Nachdem er 1995 im Alter von knapp 37 Jahren als amtierender britischer Straßenmeister vom aktiven Sport zurückgetreten war, blieb er zwar dem Radsport erhalten, versuchte aber, durch Beendigung seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften ein weiteres Standbein zu schaffen. Fast fünf Jahre war er Trainer gewesen, zunächst für den schottischen Verband, schließlich als Nationaltrainer der Briten. Kein besonders aufregender Job, da außer Chris Boardman nicht sehr viele gute Fahrer im Vereinigten Königreich unterwegs waren.

Nachdem er sein Amt zur Verfügung gestellt hatte (Boardman hatte ebenfalls seine Laufbahn beendet), bekam Robert ein vielversprechendes Angebot von der Isle of Man. Er wurde Organisator und Rennleiter des 'Manx Mountain Time Trial', des einzigen Rennens auf den Britischen Inseln, daß über eine halbwegs große Tradition verfügte. Nach drei Anläufen mit mässiger Beteiligung gab es kein MMTT mehr. Die letzten beiden Sponsoren hatten zurückgezogen. Mr. Millar, in der britischen Radsportszene nach wie vor ein gefragter Mann, wurde in das Organisations-Kommitee der 'Tour of Britain' berufen.
Diese Tour wurde, wider Erwarten, ein großer Erfolg in Großbritannien und Millar ein "erfolgreicher" Rennveranstalter. Es gelang ihm, mehrere kleine Rennen in Schottland zu etablieren. Was ihm nicht gelang, war die Heraufstufung der GB-Tour zu einem ProTour-Event.

Eine ähnliche Version seines Werdegangs bot er den Funktionären an, mit denen er momentan an einem Tisch saß. Sie schienen mäßig begeistert zu sein, betonten jedoch, daß sie momentan einen integren Mann suchten, der über alle Zweifel erhaben sei und da sei das Gespräch auf ihn, auf Mr. Millar gekommen.
Nach einer weiteren halben Stunde mit dem 'üblichen' Frage-Antwort-Spiel kam es schließlich zu einem Vertragsabschluß. Robert Millar wurde hauptberuflicher Chef des ProTour-Race-Management. Selbst, als er den Einjahresvertrag unterzeichnete, glaubte er immer noch, er würde träumen.

Tatsache war jedoch, daß er jetzt noch eine Woche Zeit hatte, sich in seinem neuen Büro einzurichten und sich mit der Situation vertraut zu machen.
Seine erste Amtshandlung schließlich war das Einberufen einer Sitzung mit seinen 'untergebenen' Mitarbeitern für den nächsten Tag.

Abends telefonierte Robert noch zwei Stunden mit seiner Familie. Sein ältester Sohn, ebenfalls Radsportler, vermisste bereits jetzt die guten Tipps seines Vaters. Seine Frau schien etwas traurig zu sein, aber aus allen ihren Worten klang auch so etwas wie Stolz auf ihren Mann heraus...
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Beitrag: # 329509Beitrag ETXE
3.2.2006 - 16:26

Konferrenzraum des ProTour-Race-Managements, Aigle, Suisse:

Den gesamten Vormittag hatte sich Robert Millar durch einen Wust an Renn-Unterlagen gewühlt. Für Nachfragen hatte man ihm zwei Referenten zur Seite gestellt, was dem Schotten sehr zugute kam. Bereits am frühen Nachmittag war er soweit in sein neues Aufgabengebiet eingearbeitet, daß er zumindest mitreden konnte.

Um 16:00 Uhr hatte er seinen kompletten Mitarbeiterstab in den Konferrenzraum gebeten. Es ging ihm zunächst darum, daß er sich seinen Untergebenen vorstellte. Als alle Mitarbeiter im Raum waren, stand der kleine, geschmeidige Schotte auf und hielt in fast perfektem Französisch die Begrüßungsrede:
"Mesdames et Messieurs, ich möchte mich Ihnen zunächst kurz vorstellen. Mein Name ist Robert Millar, ich wurde am 13. September 1958 in Glasgow geboren. Obwohl ich aus einer Fußballstadt stamme, wollte ich bereits als Kind Radsport betreiben. Von 1975 bis 1979 fuhr ich Amateurrennen und wurde in dieser Zeit zweimal Britischer Straßenmeister und je einmal Schottischer Straßen- und Bergmeister. Mein letztes Amateurjahr fuhr ich für einen Club in Paris.
Von 1980 bis 1995 bin ich Radprofi gewesen, zunächst 6 Jahre bei Peugeot in Frankreich, dann zwei Jahre in den Niederlanden bei Peter Posts Panasonic-Team, ehe ich weitere 4 Jahre in Frankreich fuhr, zunächst bei Fagor, dann bei Z-Peugeot. Drei Jahre in den Niederlanden bei TVM folgten, ehe ich 1995 in Frankreich bei Le Groupement meine letzte Profisaison anging. Ich habe also 16 Jahre Profiradsport auf dem Buckel. Ich habe an allen drei GTs teilgenommen, konnte dabei einmal das Bergtrikot der Tour gewinnen, nämlich 1984, als ich auf dem Gesamtplatz 4 in Paris einkam. Bei der Vuelta galt ich als Pechvogel. In den Jahren 1985 und '86 wurde ich jeweils Zweiter, mit jeweils einer halben Minute Rückstand auf Pedro Delgado bzw. Alvaro Piño. 1987 schließlich gewann ich den Bergpreis des Giro und wurde Gesamt-Zweiter.
Ich habe etliche Podestplätze und Top-10-Platzierungen erreicht und konnte insgesamt fast 20 Etappensiege einfahren, darunter dreimal in den Pyrenäen bei der Tour. Vier Rundfahrtensiege stehen zu Buche sowie ein Sieg beim Alpenklassiker."


Robert nahm sich einen Schluck Kaffee und bot den Mitarbeitern die Gelegenheit, ebenfalls zuzugreifen.
Anschließend erzählte er den Anwesenden noch seinen weiteren Lebenslauf, bevor er zum eigentlichen Kern der Sache kam:

"Nun, einige werden sich fragen, warum ich diesen Posten bekommen habe, obwohl meine Reputation nicht besonders groß ist. Genaueres kann ich dazu selbstverständlich nicht sagen, aber soviel ist sicher, die Radsportwelt hat sich seit meiner aktiven Zeit stark gewandelt. Was ich sagen will, der Radsport ist viel internationaler geworden. Die neu geschaffene ProTour trägt dem zwar noch nicht Rechnung, da fast alle Rennen in den klassischen europäischen Radsportländern stattfinden, aber über kurz oder lang soll sich auch das ändern.
Ich persönlich hege gute Kontakte in alle Teile der Radsportwelt, ich spreche die Sprachen des Radsports Französisch, Niederländisch und Englisch perfekt sowie etwas Italienisch, Spanisch und Deutsch.
Es gilt in nächster Zeit, die großen Märkte für den Radsport zu öffnen. Längst sind die USA und Australien nicht mehr wegzudenken aus dem Radsportgeschehen, Südamerika wird immer wichtiger. Mein Heimatland Großbritannien zeigt sich radsportinteressiert. In näherer Zukunft kommt der asiatische Markt hinzu.
Dies alles bedarf eines wesentlich professionelleren Umgangs mit unserem Sport auch von Verbandsseite her. Aus diesem Grunde hat die UCI diese Management-Abteilung eingerichtet. Das Race-Management wird ein professionelles Pendant zur Seite der Ausrichtergesellschaften sein, ebenso werden wir die Schnittstelle zu den Medien sein.
Ich baue auf Ihre Kompetenzen in Ihren Bereichen und rechne mit einer sehr guten Zusammenarbeit. An mir soll es nicht liegen, aber bitte denken Sie daran, daß ich für mögliche Fehler unserer Gruppe den Kopf hinhalten muß. Ich habe jedoch volles Vertrauen in Ihre Fähigkeiten, so daß ich sicherlich auch in Zukunft ruhig schlafen kann. Für Fragen stehe ich selbstverständlich jederzeit zur Verfügung. Ich danke Ihnen!"


Es gab einen großen Applaus. Das war Robert schon beinahe peinlich. Nun stellten sich die verschiedenen 'Spezialisten' vor, aber er bekam nur die Hälfte mit. In den nächsten Tagen würde er mit jedem Einzelnen das Gespräch suchen. Nur so konnte man sich besser kennenlernen...
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Beitrag: # 329645Beitrag ETXE
4.2.2006 - 16:13

Nun war er also in seinem neuen Job angekommen! Die erste Arbeitwoche lag hinter ihm. Nach der ersten Sitzung hatte er Einzelgespräche mit allen Mitarbeitern geführt. Die meisten standen ihm durchaus positiv gegenüber. Drei Leute standen dem "Quereinsteiger" skeptisch gegenüber. Aber durch konzentrierte Arbeit würden sich diese Bedenken zerstreuen lassen.

Schließlich hatte Robert sich die Vereinbarungen mit den einzelnen ProTour-Veranstaltern angesehen und mit einigen der V.I.P.'s der Szene Kontakt aufgenommen. Auch die dort auftauchende Skepsis gegenüber dem Schotten konnte er zum Teil ausräumen.

Momentan saß Robert Millar an Bord eines Fliegers von Zürich nach Edinburgh. Er freute sich auf seine Familie, aber er hatte auch jede Menge Arbeit mitgenommen. Die Festplatte seines Notebooks quoll beinahe über. Er hoffte nur, daß er an diesem Wochenende Zeit für seine Frau und seine drei Kinder finden würde.

Nächste Woche musste er sich der Öffentlichkeit präsentieren, Interviews geben usw.
Schließlich sollte ihn niemand mehr mit seinem wesentlich jüngeren schottischen Landsmann und Namensvetter David Millar verwechseln, so wie es vor knapp zwei Jahren passierte, als besagter David in einen Dopingskandal verwickelt war...
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Beitrag: # 329916Beitrag ETXE
6.2.2006 - 15:28

Jedes Wochenende könnte er es nicht schaffen, nach Hause zu fliegen. Das war einfach zu anstrengend. Derzeit musste es aber sein, da Robert zwar ein schönes Hotelzimmer in Aigle hatte, aber sowas war noch nie sein Fall gewesen, auch wenn er zu seiner aktiven Zeit in richtigen Löchern schlafen musste. V.a. bei spanischen Rennen konnte von Komfort keine Rede sein. Soweit hatte sich seine Situation also schon geändert.

Gestern, am Sonntag abend, hatte er den Spätflug von Glasgow nach Heathrow genommen, um von dort mitten in der Nacht weiter nach Genf zu fliegen. Da er von dort nicht weiterwusste, hatte er sich einfach ein taxi genommen. Schweineteuer war das gewesen, was Robert gar nicht behagte. Schließlich galten Schotten als sparsam, so war zumindest die landläufige Meinung. Er musste grinsen bei diesem Gedanken.

Immerhin war er jetzt soweit mit seiner Arbeit vertraut, daß er sich an das leidige Thema der Lizenzvergaben machen konnte. Bei den derzeit vorliegenden Unterlagen sah Robert keinerlei Problem, weder in finanzieller noch in sportlicher Hinsicht, die Lizenz zu erteilen. Erfreut war er, daß die bisherigen Teams nicht gerade aus den klassischen Radsportländern kamen. Sogar ein Team aus Zimbabwe war dabei. Robert fühlte sich ein wenig beschämt, daß er bei seiner Mitarbeiter-Ansprache zwar Amerika und Asien erwähnt hatte, aber Afrika keines Wortes gewürdigt hatte :oops: .
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José Miguel
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Beitrag: # 330284Beitrag José Miguel
8.2.2006 - 21:03

SMS:

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Hallo herr Millar,

ich würde gerne mit ihnen über die genaue Planung des Kriteriums, über das wir bereits in unserem Briefwechsel gesprochen haben, sprechen. Möchten sie das am Telefon klären oder sollen wir uns irgendwo treffen? 

Mit freundlichen Grüßen

Laurent Prétou
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ETXE
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Beitrag: # 330299Beitrag ETXE
8.2.2006 - 23:32

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Zwecks Gesprächs über Kriterium: Ich bin ab übermorgen für drei Tage in Lyon! Vielleicht können wir uns dort treffen?
Ansonsten telefonisch!

Robert Millar

Caledonian Telecom!
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Beitrag: # 330348Beitrag José Miguel
9.2.2006 - 14:04

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Okay, wir können uns in Lyon treffen. Haben sie ein bestimmtes Café oder ein anderen Treffpunkt im Auge?
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Beitrag: # 330352Beitrag ETXE
9.2.2006 - 14:18

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An der Promenade am linken Rhoneufer gibt es ein Café, das einem ehemaligen Kollegen von mir, Philippe Martinez, gehört. Es heißt 'Café aux promenades'. Dort könnten wir uns morgen gegen 16:00 Uhr treffen!?
Robert Millar

Caledonian Telecom!
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Beitrag: # 330366Beitrag José Miguel
9.2.2006 - 15:38

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Einverstanden, ich werde dort sein
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Beitrag: # 330368Beitrag ETXE
9.2.2006 - 15:40

Kaum hatte er die SMS an Prétou abgeschickt, musste er auch schon los. Sein Ziel war St. Etienne im französischen Zentralmassiv, das auch in diesem Jahr wieder Etappenort bei der Fernfahrt Paris-Nizza sein würde. Er wollte sich mit den lokalen Sponsoren und Veranstaltern treffen. Für das Wochenende gab es noch einen Termin in Nizza.
Also, so war seine Überlegung, konnte er das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und in Lyon Philippe (Martinez) besuchen. Sie hatten gemeinsame 4 Profijahre beim Peugeot-Team verbracht und waren damals gute Kumpels geworden.
Philippe hatte sich sehr über Roberts Anruf gefreut und ihm direkt eine Unterkunft besorgt. Auch Robert freute sich darauf, mal wieder in Erinnerungen an alte Zeiten schwelgen zu können. Zwar hatte er noch mit einigen der damaligen Kollegen Kontakt, dieser war aber nur sehr sporadisch und im Laufe der Jahre fast eingeschlafen...
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Hoffi
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Beitrag: # 330687Beitrag Hoffi
11.2.2006 - 12:26

Obwohl Pereira auf eine dreißigjährige Tätigkeit als Redakteur zurückblicken konnte, keimte ein Hauch von Nervosität in ihm auf, als er das Piepen des Telefons hörte. Mit dem UCI-Race-Manager zu telefonieren, ist schließlich etwas anderes als mit regionalen Vorsitzenden diverser Organisationen, Vereine oder Parteien, wie er es sein Leben lang getan hat.

Lediglich einmal durfte er sich mit einem "Star" unterhalten - vor ein paar Jahren hatte er Miguel Indurain interviewt und war seinerzeit verblüfft ob des Charakters des letztlich mehrmaligen GT-Siegers. Millar wusste er nur schwerlich einzuschätzen, obwohl der Schotte zu Zeiten Delgados aktiv war, als sich Pereira dem Radsport annäherte.

Nach wenigen Sekunden meldete sich eine dynamische, weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung, erwartungsgemäß Millars Sekretärin.
Guten Tag, Pereira ist mein Name, Redakteur der "Analystas de Ciclismo". Wäre es realisierbar, einen telefonischen Gesprächstermin mit Mr. Millar zu vereinbaren oder ihn gar momentan zu sprechen?, fragte Pereira, in dessen ansonsten ruhige, besonnene, klare Stimme sich ebenfalls ein wenig Nervosität eingeschlichen hatte, worüber er sich nachträglich ärgerte.
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Beitrag: # 330718Beitrag ETXE
11.2.2006 - 16:10

Seine Sekretärin hatte kurzerhand Robert auf seinem Handy erreicht und auf Nachfrage den Anruf des spanischen Zeitungsmannes weitergeleitet.

"Hello, here's Robert Millar! Mr. Pereira? Should I talk to you in french or in spanish? Hence, my spanish isn't as good as my french."
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Beitrag: # 330802Beitrag Hoffi
12.2.2006 - 10:59

Pereira war imponiert, zum einen, weil ihm die Sekretärin prompt angeboten hatte, Mr. Millar zu informieren, und zum anderen, weil nur wenige Minuten vergangen waren, ehe sein Telefon klingelte und sich der Race-Manager am anderen Ende der Leitung meldete, was Pereira wahrlich nicht erwartet hatte.

Oh, hello Mr. Millar, if there's no problem you can talk to me in spanish, otherwise in english, replizierte Pereira in abgehacktem Englisch und fuhr, ohne sich groß zu fassen, flugs fort, allerdings in Spanisch, was ihm Millar schließlich angeboten hatte.

Mr. Millar, wie Ihnen womöglich bekannt ist, bin ich Redakteur des spanischen Blattes "Analystas de Ciclismo". Ich wäre, wie vermutlich zahllose weitere meiner Berufskollegen, höchst interessiert an einem Gespräch mit Ihnen, bestenfalls bei einem persönlichen Treffen. Sofern Ihnen Ende kommender Woche zwei bis drei Stunden zur Verfügung stünden, die Sie in die Öffentlichkeitsarbeit zu investieren bereit wären, würde ich mich gern mit Ihnen unterhalten über die üblichen, anstehenden Thematiken.
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Beitrag: # 330838Beitrag ETXE
12.2.2006 - 15:16

"Sehr gerne, Señor Pereira! Wären Sie eventuell in der Lage, sich mit mir in Aigle zu treffen, da ich dort nächste Woche für unentbehrlich gehalten werde?
Ansonsten wäre ich aber flexibel. An welchen Termin hatten Sie genau gedacht?"
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Beitrag: # 330882Beitrag Hoffi
12.2.2006 - 19:47

Bestenfalls am kommenden Freitag, selbstredend würde ich Sie in Aigle besuchen. Sofern Sie damit einverstanden wären, würde ich mich im Laufe der kommenden Tage nochmals bei Ihnen melden, um eine konkrete Uhrzeit zu vereinbaren - denn ich muss Ihnen gestehen, dass ich mich zuvor noch nicht mit in Fragen kommenden Flügen in die Schweiz beschäftigt habe.
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Beitrag: # 330887Beitrag ETXE
12.2.2006 - 19:58

"Okay, dann verbleiben wir so, daß Sie mich nochmals kontaktieren!? Freitag wäre aber auch der Tag, der mir am besten passen würde."
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Beitrag: # 331633Beitrag ETXE
16.2.2006 - 13:34

Robert Millar war wieder in der Schweiz. Das Treffen in Nizza war vielversprechend. Die Fernfahrt lag in den Händen sehr guter Veranstalter. Da sollte nichts anbrennen.

Bald würde es also losgehen. Die bisherigen neuen Teams versprachen spannende und gute Rennen. Millar war gespannt, wer die Teams noch verstärken würde.
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Beitrag: # 333841Beitrag wflo
27.2.2006 - 15:25

Sonnenkraft-Wasserkraft
Downtown 4, Kariba, Africa
Maximilianstr. 17, Innsbruck, Austria



Sehr geehrter Herr Millar

Im Namen des Fahrradteams Sonnenkraft-Wasserkraft suche ich, Fakihi Mugdawa um eine UCI Lizenz für die folgende Saison an. Die finanzielle Planung für die folgende Saison habe ich ihnen beigelegt. Der Kader für die kommende Saison lautet wie folgt:
[b]Oscar Pereiro Sio [/b] [b]Thomas Lövkvist [/b][b]Bernhard Eisel [/b][b]Ryan Cox [/b][b]Damiano Cunego [/b][b]Heinrich Haussler[/b]José RujanoFrank SchleckLars MichaelsenTimothy JonesMarco ZanottiIan McLeodUnai EtxebarriaBrighton Kasecha
Fahrer Nation
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Ich hoffe auf eine baldige Antwort um die Saisonplanung abschließen zu können.

Fakihi Mugdawa, Manager Sonnenkraft-Wasserkraft
"Sicher gibt das böses Blut, doch Sprache ist, dass wissen wir, das allerhöchste Gut
und ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg."


HC of the Krieglach Bucs:
10 Seasons / 7 POs / 3-time CHAMPION

HC of the Krieglach BB Bucs:
8 Seasons / 6 POs / 0-time CHAMPION

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Beitrag: # 333845Beitrag ETXE
27.2.2006 - 15:50

Pressemitteilung:

Der Race-Manager der UCI gibt bekannt:
Für die im Rahmen der Radsportsaison 2006 stattfindende Serie der
Professional-Tour-Spezial (ProTour) wird folgenden Équipes die Lizenz erteilt

Bodenheimer Rad+Sport (BRS)
Team Cabeza (CAB)
Team Commonwealth (COM)
L'Équipe Fossier - "Pecunia non olet" (FOS)
Macelleria Mamilii - Prosciutto di Parma (MAC)
Mr. Wooper - Peppo Cycling (MWP)
Team Renault - West Vlaanderen (RWV)
Sonnenkraft-Wasserkraft (S-W)
Zamano-Blazewski - Bicycleteam (ZBB)


Ein weiteres Team hat bereits Unterlagen eingereicht.
Weitere Lizenzen können bis zum 03.03.2006, 24:00 Uhr, beim Race-Management beantragt werden.

gez.
Robert Millar
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28.2.2006 - 0:02

Sehr geehrter Herr Millar

Unserer Fahrer Brighton Kasecha ist bei einer Trainingsausfahrt schwer gestürzt. Er rutschte in einer engen Kurve auf einem Kisselstein aus und knallte auf den Asphalt über welchen hinweg er in eine Gruppe von demonstrierenden Kaffeebauern rutschte. Bei dem Sturz brach er sich Schlüsselbein sowie das rechte Schienbein. Die erbosten Bauern führten ihm zudem noch mehrere Frakturen sowie einen doppelten Nasenbruch zu. Da Brighton für bis zu 6 Monaten nicht mehr auf dem Rad sitzen kann bitten wir sie uns für die erste Hälfte der Saison einen weiteren Fahrer zu gewähren. Brighton wird zwar auch in der zweiten Hälfte wohl keine Rennen bestreiten können, doch glaube ich dass wir dennoch in der Lage sein werden die Rennen ab Juni auch mit 13 Mann bestreiten zu können. In der ersten Saisonhälfte würde sich uns wahrscheinlich keine Möglichkeit bieten alle Rennen zu bestreiten falls unser Ansuchen abgelehnt wird, vor allem das 06 Amstel Gold Race, der La Flèche Wallone, Liège - Bastogne – Liège sowie die Volta a Catalunya wären stark gefährdet.
Wenn sie unser Gesuch Zustimmung finden sollte würde der Italiener Fabio Baldato bis zum Giro für unser Team fahren und seine Karriere danach beenden.

In Erwartung ihrer Antwort,
Fakihi Mugdawa
"Sicher gibt das böses Blut, doch Sprache ist, dass wissen wir, das allerhöchste Gut
und ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg."


HC of the Krieglach Bucs:
10 Seasons / 7 POs / 3-time CHAMPION

HC of the Krieglach BB Bucs:
8 Seasons / 6 POs / 0-time CHAMPION

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