Unerfreuliches

Alles über Sport außer Radsport

Moderatoren: RobRoe, Klaus und Tony

Voigter
Beiträge: 3
Registriert: 5.8.2003 - 0:54

Beitrag: # 168438Beitrag Voigter
18.8.2004 - 13:56

Steini hat geschrieben:Kenteris verzichtet auf Olympia
Den unter Dopingverdacht stehenden Griechen werden wir in Athen nicht mehr auf der Tartanbahn erleben. Der 200-m-Olympiasieger von Sydney erklärte nach einer
50-minütigen Anhörung vor der Disziplinarkommission des IOC seinen Verzicht. Seine Entscheidung sei "aus einem Verantwortungsbewusstsein heraus" gefallen, so Kenteris. Glaub ihm, wer wolle...

Olympia-Aus auch für Thanou
Jetzt ist es amtlich. Ekaterini Thanou verzichtet nicht nur auf die 100 Meter. Auch sie, die ebenso wie Kostas Kenteris unter Dopingverdacht steht, hat ihre Akkreditierung dem IOC zurückgegeben. "Ich werde an den Spielen nicht teilnehmen", erklärte die griechische Top-Sprinterin.
ohh..aus reinem Verantwortungsbewusstsein heraus..

Ich dachte eigentlich nach nem Motorradunfall und nem Krankenhausaufhalten kurz vor bzw.sogar schon während der Spiele wäre die Teilnahme eh unmöglich.. :roll:

Steini
Beiträge: 15385
Registriert: 12.8.2003 - 13:55

Beitrag: # 168463Beitrag Steini
18.8.2004 - 14:23

Skispringer hat geschrieben:Was heißt : "Glaub ihm wer wolle" ?
Dazu muss gesagt sein, dass das vorhin vor mir gepostete nicht direkt von mir stammt, sondern vom Sport1 Ticker kopiert wurde. ;)

Benutzeravatar
Kaiser Mao
Beiträge: 232
Registriert: 16.8.2002 - 19:06
Kontaktdaten:

Beitrag: # 168544Beitrag Kaiser Mao
18.8.2004 - 16:13

Burov verschwunden



München - Der ekuadorianische Gewichtheber Boris Burov ist fünf Tage vor seinem Auftakt bei den Spielen in Athen spurlos verschwunden.

Der 34-Jährige soll zuletzt in der Nähe von Moskau gesehen worden sein und wird dort von der Polizei gesucht. Ein Freund des russisch-stämmigen Burovs, Leonid Tapia, teilte dem Verband Ekuadors mit, der 94-kg-Mann habe einen Unfall erlitten und liege deshalb in einem Krankenhaus in Podolsk.

Allerdings verlief die Suche von Polizei und der Botschaft Ekuadors ergebnislos
----

auch wieder so ne dubiose Geschichte
RPG: Alejandro Valverde

Die RPG Erfolge :

HEW Cyclassics - Sieger 2004
Amstelt Gold Race - Sieger 2005

creeping deathaaa
Beiträge: 36
Registriert: 21.8.2004 - 14:33

Beitrag: # 169951Beitrag creeping deathaaa
21.8.2004 - 15:21

ich finde eh jeder ,der kontrollen verweigert ,nicht auftaucht ,oder dubios absagt und verschwindet ,sollte gesperrt werden ,wenn er dann eine erneute dopingkontrolle verweigert...

Benutzeravatar
Klaus und Tony
Alterspräsident
Beiträge: 35415
Registriert: 27.4.2002 - 2:27
Wohnort: Dresden

Beitrag: # 170307Beitrag Klaus und Tony
22.8.2004 - 16:15

Hätte ich mal gezockt!!!

Ich wollte nach dem Kugelstoßen der Frauen schon schreiben, dass der letzte Versuch der Kubanerin noch ganz bitter für Nadine Kleinert werden könnte, weil die Kombination aus Überlegenheit und Saisonplanung bei der siegenden Russin (was für eine hässliche Frau, boah!) arg nach Doping stank.

Jetzt isses soweit: Russin disqualifiziert, Kleinert Silber statt Bronze, ETXE holt Gold. :D

Benutzeravatar
ETXE
Baskischer Chef-Ideologe
Beiträge: 7690
Registriert: 26.8.2002 - 18:17
Kontaktdaten:

Beitrag: # 170366Beitrag ETXE
22.8.2004 - 17:53

Gold für Kuba, endlich :D :D :D
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

Benutzeravatar
fl3-cross
Beiträge: 100
Registriert: 26.7.2004 - 14:32
Kontaktdaten:

Beitrag: # 170380Beitrag fl3-cross
22.8.2004 - 18:02

als grieche wuerde ich mich wirklich schaemen, obwohl ich denke das sie das auch tun... aber das ist schade um die olympischen spiele, so ein tolles ereignis und dann werden die gastgeber so hart getroffen, das haette ich den griechen nicht gewuenscht :(

Benutzeravatar
Stephen Roche
Verir(r)ter
Beiträge: 11734
Registriert: 14.7.2003 - 13:55

Beitrag: # 170637Beitrag Stephen Roche
23.8.2004 - 15:07

Kommentar
Alles, was recht ist


22. August 2004 Sportler fällen Urteile im Wettkampf. Schiedsrichter fällen Urteile über Sportler. Sportrichter fällen Urteile über Schiedsrichter. Und Funktionäre fällen Urteile über die Urteile der anderen. War Sport nicht mal was anderes? Etwas, das man mit Augen verfolgen, mit Sinnen begreifen konnte?


Olympia wird zur Gerichtssendung. Es ist nicht das Programm, das man bestellt hat. Zeit, daß wieder der wahre Richter sein Urteil fällt, der Olympia im Geiste des Wettkampfes, nicht der Verbandsformalien und Instanzenwege betrachtet: der Zuschauer.

(Wende)Fehler und (Form)Fehler

Die deutschen Vielseitigkeitsreiter haben zweimal Gold verloren; der amerikanische Schwimmer Aaron Peirsol durfte seine Medaille behalten; sein turnender Landsmann Paul Hamm auch - drei olympische Rechtsfälle des Wochenendes, entschieden aus der Sicht der sportlichen Rechtsinstanzen. Geurteilt aus der Sicht des neutralen Sportfreundes sehen die Fälle so aus: Sportlich verdiente Reitsieger verlieren Gold, weil sich ein eigener (Zeit)Fehler und ein (Form)Fehler der Jury unglücklich verquicken. Ein sportlich verdienter Schwimmsieger behält Gold, weil sich ein eigener (Wende)Fehler und ein (Form)Fehler des Kampfgerichts glücklich neutralisieren.

Und ein spektakulärer, aber unverdienter Turnsieger behält Gold, weil der (Wertungs)Fehler der Jury, der seinen Gegner Gold kostete, als solcher bestätigt, aber für unumkehrbar erklärt wird.

Welches Urteil bleibt dem neutralen Sportfreund?

Bettina Hoy und ihre Kollegen verloren Gold, weil sie eine Volte zuviel drehte, und weil die Jury, die ihr den Zeitfehler aus gutem Grund erließ, versäumte, ihre Zuständigkeit klarzumachen. Vom Formfehler profitierten vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Franzosen, Briten und Amerikaner. Aaron Piersol behielt Gold, obwohl er nach dem Urteil des (französischen) Bahnrichters einen Wendefehler beging - weil dieser ein Formular nicht richtig ausfüllte, nämlich gar nicht, und dessen (russischer) Chef es dennoch abzeichnete. Paul Hamm schließlich verdankte beim Mehrkampf nach verpatztem Sprung den Sprung zum Gold nicht nur eigenem Aufbäumen; auch der Abwertung von Tae Young Yang am Barren, wo die Jury unter Leitung eines Amerikaners den Ausgangswert der Übung des Koreaners auf 9,9 herabsetzte. Der Weltverband bestätigt: Die Wertung war falsch, der Koreaner müßte Olympiasieger sein. Aber er wird es nicht. Die Entscheidung ist nicht umkehrbar. Nur die Kampfrichter werden suspendiert; auch den am Fall Peirsol beteiligten droht dies. In beiden Fällen geht es weiter: Die Briten, die Bronze im Schwimmen, und die Koreaner, die Gold im Turnen reklamieren, wollen vor den CAS - mit geringen Chancen.

Welches Urteil bleibt dem wahren Richter, dem neutralen Sportfreund? Nur das Urteil, wie sehr der Sport, diese einst befreiende, gegenständliche Welt inzwischen von Taten, Tatsachen und Tatsachenentscheidungen, von Rechts- statt Tagesformen, von Klage- statt Laufwegen mitbestimmt wird. Sportliche Regeln sind ersonnen, daß der Richtige gewinne; sportliches Recht ist es nicht immer. Sportlich mag manches Urteil Wahnsinn sein; rechtlich hat's Methode. Und wie das so ist im Leben wie im Sportlerleben: Mal trifft es den Richtigen, mal den Falschen. Und manchmal hilft's wohl, wenn man Amerikaner ist.
Sehr schöner Kommentar in der heutigen FAZ.

Das Turntohuwabohu um Wertungen, Proteste und Kampfrichterurteile geht übrigens weiter. Nun haben die Bulgaren gegen die Ringe-Wertung des griechischen Olympiasiegers protestiert, da diese angeblich von einem zu hohen Ausgangswert beeinflusst war.
IONO1

Benutzeravatar
Fabian
Beiträge: 2601
Registriert: 7.8.2003 - 13:37

Beitrag: # 170642Beitrag Fabian
23.8.2004 - 15:22

Finde auch, dass der Bulgare dem Griechen mindestens ebenbürtig war. Aber an diesen Spielen muss man leider nur Grieche oder Amerikaner sein, um sich einen Vorteil verschaffen zu können. Frage mich echt, was das noch mit Sport zu tun haben soll. :roll:
Fabian***41 Monney 0 Durrer 0 Evensen 27 Gimmler 14 Imhof 0 Arnet 0 Thannheimer 0 Stvrtecky 0 Kalkenberg* 0

Benutzeravatar
fl3-cross
Beiträge: 100
Registriert: 26.7.2004 - 14:32
Kontaktdaten:

Beitrag: # 170741Beitrag fl3-cross
23.8.2004 - 20:53

Fabian hat geschrieben:Finde auch, dass der Bulgare dem Griechen mindestens ebenbürtig war. Aber an diesen Spielen muss man leider nur Grieche oder Amerikaner sein, um sich einen Vorteil verschaffen zu können. Frage mich echt, was das noch mit Sport zu tun haben soll. :roll:
das mit dem amerikaner kann man leider nicht behaupten, siehe amerikanischer schwimmer der kurzfristig wegen einer angeblich falschen wende disqualifiziert wurde, wodurch sein oesterreichischer freund, welche diese wohl auch im ernstfall gar nicht angenommen haette, die goldmedaille gewann. nicht aus fairness gruenden, sondern schlicht weil man die disqualifizierung in franzoesisch statt in englisch ausgerufen hatte wurde diese disqualifizierung revidiert.

die franzoesischen military reiter koennten sich von diesem oesterreicher eine große scheibe abschneiden, dieser hat den olympischen gedanken verstanden...

Benutzeravatar
zabelchen
Beiträge: 3867
Registriert: 9.7.2003 - 13:14
Kontaktdaten:

Beitrag: # 170791Beitrag zabelchen
23.8.2004 - 23:07

Das Turnwirrwarr hatte aber auch heute wieder seine Forsetzung, wo der Russe am Reck eine deutlich bessere Vorstellung geliefert hat und eine zu niedrige Wertung dafür bekam. Einige Minuten Pfeiffkonzert der Zuschauer beeinflussten/verunsicherten zwar die Kampfrichter, jedoch nicht das Ergebnis. Grotesk wurde es aber erst als der Amerikaner (oder war es doch ein Britte) dann für eine leicht schlechtere, höchstens aber gleiche Vorstellung eine höhere Note bekam.

Gleiches Disaster bei der Vorstellung des Damenmehrkampfes als die Russin an fast allen Geräten eine viel schlechtere Wertung bekommen hat als die Amerikanerin.

Ich denke wenn die Franzosen sich nicht mit den Britten und Amis zusammengeschlossen hätten (wobei die zu beginn keinerlei Spirenzchen gemacht haben) hätte sie die Goldmedaille nie bekommen. Aber beide Nationen, vor allem die Amis haben so einen Druck, politisch und sportlich das da wohl nichts geht.

Ich freu mich schon auf Peking, fürchte nur das mal wieder viel Politik mitspielt, genauso wie '80 und '84
Reifezeit Erfolge:
------------------------------
Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger

Benutzeravatar
ETXE
Baskischer Chef-Ideologe
Beiträge: 7690
Registriert: 26.8.2002 - 18:17
Kontaktdaten:

Beitrag: # 170801Beitrag ETXE
24.8.2004 - 0:17

Das war ein Amerikaner, und zwar Paul Hamm, der "unberechtigte" Mehrkampf-Olympiasieger. Naja, genau aus diesem Grund sollte Turnen aus dem olympischen Programm genommen werden. Es gibt einfach keine objektive Bewertung.
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

Benutzeravatar
zabelchen
Beiträge: 3867
Registriert: 9.7.2003 - 13:14
Kontaktdaten:

Beitrag: # 170806Beitrag zabelchen
24.8.2004 - 0:41

Was ist dann mit der Dressur? Turmspringen? Auch beim Judo, Boxen sowie beim Ringen ist eine unfaire Bewertung möglich, auch wenn es da etwas wie klare Entscheidungen durch Regeln gibt. Doch wann ist beim Ringen ein Punkt und bei welcher Aktion nicht? Gerade mit dem Defensiv handeln.

Man sollte es vielleicht wie beim Eiskunstlaufen machen. 8 Kampfrichter wovon nur 6 gewertet werden mit jeweils dem besten und schlechtesten Kampfergebnis und zwar ohne das sie sich absprechen dürfen. Der Schritt das die Kampfrichter nur aus Ländern dabei sind, die keine Athleten im Finale haben geht schonmal in die richtige Richtung.
Reifezeit Erfolge:
------------------------------
Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger

Benutzeravatar
Fabian
Beiträge: 2601
Registriert: 7.8.2003 - 13:37

Beitrag: # 170869Beitrag Fabian
24.8.2004 - 13:17

Das Problem ist nur, dass es unter anderem auch auf den Bekanntheitsgrad eines Athleten ankommt, wie gut er benotet wird. Hat man ja auch an den Ringen sehr gut gesehen, sonst wäre der Italiener nie und nimmer auf Platz drei gekommen. Eine grosse Bekanntheit kann schon mal einen halben Zehntel ausmachen, und das ist sehr viel.
Fabian***41 Monney 0 Durrer 0 Evensen 27 Gimmler 14 Imhof 0 Arnet 0 Thannheimer 0 Stvrtecky 0 Kalkenberg* 0

Benutzeravatar
Schnuffel_78
Beiträge: 500
Registriert: 8.8.2003 - 7:59
Kontaktdaten:

Beitrag: # 170873Beitrag Schnuffel_78
24.8.2004 - 13:22

Das beste Beispiel bietet doch der Wintersport.
Eiskunstlaufen....
RPG - Torsten Hiekmann --- Etxe-Ondo gara.net
Sieger Paris-Nizza
------------------------------------------------------------
Gesamtsieger - Sattlerei2 2005

Benutzeravatar
Kobelix
Beiträge: 7168
Registriert: 12.3.2003 - 15:48

Beitrag: # 170957Beitrag Kobelix
24.8.2004 - 16:47

Schade, schade... die Dopingfälle häufen sich weiter. Der Olympiasieger im Diskuswerfen Fazekas (schreibt der sich so?) hat wohl versucht eine Fremdurinprobe bei der Dopingkontrolle abzugeben. Ist wohl vom IOC bestätigt, ist also nur noch eine Frage der Zeit bis die Medaillie weg ist.

Steini
Beiträge: 15385
Registriert: 12.8.2003 - 13:55

Beitrag: # 170964Beitrag Steini
24.8.2004 - 17:02

QUELLE: SPORT1

Athen - Das Thema Doping lässt die Sommerspiele in Athen nicht los: Als zweiter Olympiasieger nach Kugelstoßerin Irina Korscharenko ist Diskuswerfer Robert Fazekas der Manipulation überführt worden.

Der Ungar hatte am Montagabend nach seinem Sieg zunächst die Dopingkontrolle verweigern wollen. Anschließend versuchte er, seine Urinprobe gegen Fremdurin auszutauschen. Das bestätigte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Dienstag.

Fazekas wird damit sein Gold verlieren, neuer Olympiasieger ist wie vier Jahre zuvor in Sydney der Litauer Virgilius Alekna.

Schreiber: "Es wird gedopt auf Teufel komm raus"

Der neue Dopingfall ist Wasser auf die Mühlen der Argumentation von NOK-Chefmediziner Prof. Wilfried Kindermann und des leitenden Leichtathletik-Teamarztes Helmut Schreiber.

Die beiden sehen die Ursachen für die in der öffentlichen Wahrnehmung so enttäuschenden Leistungen der deutschen Athleten vor allem im ungelösten Problem Doping.

"Es wird gedopt auf Teufel komm raus mit EPO, Anabolika und Wachstumshormonen. Unsere Leute sind chancenlos. In mir wächst das Gefühl, dass ich keine Lust mehr habe", sagt Schreiber. DLV-Cheftrainer Bernd Schubert fordert "resoluteres Vorgehen gegen Leistungsbetrug".

Eine Verletztenserie

Die Verletzungsmisere im Leichtathletik-Team hatte am Montag mit der Adduktorenverletzung von Atlanta-Olympiasieger Lars Riedel im Diskusfinale, dem Muskelfaserriss von Hürdensprinterin Kirsten Bolm im Halbfinale und dem Bänderriss des früheren Junioren-Weltmeisters Dennis Leyckes im Zehnkampf einen Höhepunkt erreicht. (Gold und Silber haben Sie immer schon gewollt? Der Medaillen-Alarm von Sport1-Mobile!)

Von 79 Nominierten blieben bereits zehn mit lädiertem Bewegungsapparat auf der Strecke, obwohl erst 18 der 46 Leichtathletik-Goldmedaillen vergeben waren. Vornehmlich betroffen: die vor dem Karriereende stehenden Altstars. (Sind Sie Experte? Testen Sie Ihr Fachwissen beim Olympia-Quiz!)

Medaillenanwärter gar nicht erst in Athen dabei

Erst sagten 2-m-Hochspringerin Daniela Rath (Fußprobleme) und Gabriele Rockmeier (Achillessehne) den Olympiastart ab. Dann scheiterten die Ex-Weltmeister Charles Friedek (Oberschenkel) und Franka Dietzsch (Fußverletzung), Riedels Diskus-Kollege Michael Möllenbeck (Hüfte) sowie die 400-m-Hürdenläuferinnen Stephanie Kampf (Ermüdungsbruch) und Ulrike Urbansky (Meniskus).

Vor Athen waren inklusive 800-m-Olympiasieger Nils Schumann (800 m) und der erfolgreichsten deutschen WM-Athletin Annika Becker (Stab) mindestens zehn weitere Olympiaanwärter auf der Strecke geblieben.

Was passiert in Ungarn?

Riedels Trainer Karlheinz Steinmetz sagt angesichts der Verletzungsanfälligkeit, die gerade eine Disziplin wie Diskuswurf mit sich bringt: "Es ist ein Wunder, dass Lars Riedel sich so lange auf diesem Niveau halten konnte und so erfolgreich war. Wir kämpfen doch mit Müsli gegen Atombomben."

Der Trainer des fünfmaligen Diskus-Weltmeisters glaubt mit Blick auf die 70,93 m von Olympiasieger Robert Fazekas und den Olympiadritten Zoltan Kovago: "Auch das, was in Ungarn passiert, geht nicht mit rechten Dingen zu."

Große Defizite im Anti-Doping-Kampf

Wilfried Kindermann sagt trotz der vielen Erfolge an der internationalen Dopingfront: "Ich habe den Eindruck, dass das Ganze durch die strenger gewordenen Kontrollen ungerechter geworden ist."

Dort, wo schon immer nach Verbotenem gesucht wurde, bestehe eine sehr hohe Kontrolldichte. Große Defizite im Anti-Doping-Kampf sieht Kindermann vor allem im Bereich der früheren Sowjetunion, aber nicht nur dort. In den USA sei nach dem Skandal um das kalifornische Doping-Labor Balco sicher Einiges besser geworden, aber noch längst nicht alles.

Aus Sicht von Kindermann bürdet der Leichtathletik-Weltverband IAAF seinen Athleten immer mehr Meisterschaften auf, andererseits stehe er der Lösung des Dopingproblems im Weg.

Vorwürfe an IAAF

"Die Fälle um die Griechen Kenteris und Thanou hätten wir hier nicht gehabt, wenn die IAAF schon bei den ersten starken Anzeichen auf Dopingvergehen 1997 einen Riegel vorgeschoben hätte. Aber sie toleriert offenbar viele Dinge. Es wäre nun Aufgabe der Internationalen Anti-Doping-Agentur Wada, die IAAF anzuschieben. Aber statt stärker nach Wachstumshormonen, Anabolika und EPO zu fahnden, treibt diese einen Riesenaufwand im Kampf gegen die ohnehin nicht wirkungsvollen Asthmasprays."

Kindermann glaubt, dass auch in Athen mit Wachstumshormonen Missbrauch getrieben wird.

"Sie sind viel schwerer feststellbar als Anabolika, wenn auch nicht so effektiv. Niemand weiß, ob das IOC hier wirklich schon einen Nachweis führen kann."


Nächstes Opfer Henry?

Auch aus Sicht von DLV-Cheftrainer Bernd Schubert sind viele Leistungssprünge nur mit Doping zu erklären - Wachstumshormone oder altbekannte Steroide.

Einig sind sich alle Insider, dass diese Hormone im Training die Belastungsgrenzen stark hinausschieben. Kindermann: "Da sind ganz andere Umfänge möglich als bei unseren Athleten."

Nächstes Opfer der DLV-Verletzungswelle könnte Speerwerfer Boris Henry (Saarbrücken) sein. Schreiber, selbst einst Weltklassemann in dieser Disziplin: "Seine Schulter ist seit Ende Mai schwer angeschlagen. Momentan sieht es aber danach aus, dass er starten kann."

Benutzeravatar
fl3-cross
Beiträge: 100
Registriert: 26.7.2004 - 14:32
Kontaktdaten:

Beitrag: # 171010Beitrag fl3-cross
24.8.2004 - 19:33

naja, aber irgendwie muessen es die sportler auch erstmal zu diesem status gebracht haben, nach bekanntheitsgrad benotet zu werden. paul hamm hatte eine knappe 10.0 wertung und wenige fehler gemacht. vielleicht sollten die regeln geaendert werden, sodass man mit einer solchen kür keinen 10.0 ausgangswert hat, ansonsten kann man nach der landung des russen nicht verlangen eine hoehere wertung zu geben, dann haette der deutsche auch eine hoehere wertung verdient.

es wird vom ausgangswert de fehlerzahl abgezogen, und mehr als 10.0 geht nicht, insofern war es dem russen gegenueber eine gerechte bewertung.

Benutzeravatar
Hoffi
Beiträge: 1867
Registriert: 15.7.2003 - 21:33
Kontaktdaten:

Beitrag: # 171011Beitrag Hoffi
24.8.2004 - 19:34

Ich bin der Meinung, dass sich die Beiden mit solchen Aussagen sehr - vielleicht sogar zu - weit aus dem Fenster lehnen. Hört sich sehr primitiv an: "Unsere Athleten sind schwächer als andere, also sind die anderen gedopt." Auch wenn bei ein paar vereinzelten Sportler verbotene Substanzen nachgewiesen werden konnten.

Zwar weiß ich nicht genau, wie weit beide in einem potenziellen Dopingsumpf drinstecken, aber kann deren Beruteilungsvermögen über das, was Sportler aus anderen Ländern zu sich nehmen - oder auch eben nicht - nicht so groß sein, als dass sie exakte Beweise für solche diskreditierenden Unterstellungen vorlegen können.
"There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't."

Benutzeravatar
Kobelix
Beiträge: 7168
Registriert: 12.3.2003 - 15:48

Beitrag: # 171172Beitrag Kobelix
25.8.2004 - 12:54

Find ich auch, da ist zwar sicher irgendwo schon was wahres dran, aber es klingt schon sehr nach "schlechter Verlirerer". Sollte man glaube ich etwas sachlicher diskutieren. Aber das kann natürlich auch von Sport 1 etwas dramtisiert worden sein.

creeping deathaaa
Beiträge: 36
Registriert: 21.8.2004 - 14:33

Beitrag: # 171199Beitrag creeping deathaaa
25.8.2004 - 14:16

bis auf dieses "unsere athleten sind natürlich sauber" hab ich das ,was der artikel sagt ,auch schon immer gesagt....insofern ein guter artikel :D

Antworten