Unerfreuliches

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Stephen Roche
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Unerfreuliches

Beitrag: # 165726Beitrag Stephen Roche
13.8.2004 - 9:50

Es wurde bereits mehrfach angesprochen - das Thema Doping wird auch diese Spiele beschäftigen. Und tut dies bereits. Während der Blick lange in Richtung US-Leichtathleten ging, mach nun die Gastgeber bereits vor der offfiziellen Eröffnung auf sichaufmerksam, genauer: die Leichtathletik-Stars Kostas Kenteris und Ekaterina Thanou.
Athen - Die beiden Sportstars Kostas Kenteris und Ekaterina Thanou seien in der Nacht zm Freitag verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, berichtet die BBC. Sie beruft sich dabei auf einen Sprecher des griechischen Olympiateams. Schwer verletzt seien die Sportler indes nicht.

Bisher ist unklar, warum der 200-m-Olympiasieger Kenteris und Sprint-Europameisterin Thanou am Donnerstag nicht zu einer unangemeldeten Doping-Kontrolle erschienen waren, die für 18.15 Uhr Ortszeit angesetzt war. Beide erschienen jedoch erst gegen 23 Uhr in der Poliklinik des Olympischen Dorfes. Erst danach ereignete sich der Unfall.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) teilte in der Nacht zum Freitag mit, dass es seine Disziplinarkommission einberufen hat. Sie soll unter dem Vorsitz des deutschen IOC-Mitglieds Thomas Bach prüfen, ob eine Verletzung der olympischen Anti-Doping-Regeln vorliegt. Offen blieb, wann die Kommission zusammenkommen wird. "Die Athleten werden das Krankenhaus nicht verlassen. Sie sind dort, das ist bekannt. Und wenn das IOC dort hingehen und hören möchte, was sie zu sagen haben, steht es ihm frei", erklärte George Gakis, Sprecher des griechischen Olympia-Teams.

Zu klären wird vor allem sein, ob die Athleten die Kontrolle vorsätzlich verweigert oder nur versäumt haben. Eine Testverweigerung wird wie eine positive Kontrolle gewertet und mit einer zweijährigen Sperre geahndet. Dagegen zieht ein versäumter Test nur eine Verwarnung nach sich.

"Die Regeln müssen eingehalten werden"

Eine Anhörung der Sportler soll zur Aufklärung der Umstände dieser pikanten Affäre beitragen. "Wir gehen davon aus, dass das IOC die Sache neutral betrachten und Griechenland nicht absichtlich Schaden zufügen wird", sagte der griechische Chef de Mission, Ioannis Papadogiannakis, fügte aber an: "Egal, ob Griechenland Gastgeber der Spiele ist: Die Regeln müssen eingehalten werden."

Für den Leichtathletik-Weltverband IAAF galt zunächst die Unschuldsvermutung. "Die Athleten konnten nicht informiert werden. Der Teamleiter berichtete, das er sie nicht finden konnte. Es liegt bislang kein Beweis vor, dass dies als eine Verweigerung eines Doping-Tests interpretiert werden kann", erklärte IAAF- Generalsekretär Istvan Gyulai in einem Interview mit der dpa.

Nach Angaben des IOC haben seine Kontrolleure Olympia-Teamchef Papadogiannakis die Einbestellung von Kenteris und Thanou unmittelbar nach ihrem Eintreffen am Donnerstagnachmittag im Olympischen Dorf überbracht. Doch er habe die Sportler nicht in ihrem Zimmer vorgefunden. Beiden sei eine Zwei-Stunden-Frist eingeräumt worden, um in der Athletendorf-Klinik zur Urin-Abgabe zu erscheinen. Stattdessen soll das griechische Duo das Dorf wieder verlassen haben.

Spitzname "unsichtbarer Adonis"

Papadogiannakis habe daraufhin dem IOC und der Welt-Antidoping- Agentur (WADA) schriftlich mitgeteilt, dass Kenteris und Thanou vor Ablauf der Frist nicht auffindbar gewesen seien. Sie sollen das Athletendorf verlassen haben, um in ihren Athener Wohnungen noch Sachen zu holen, und erst gegen 20.30 Uhr wieder aufgetaucht sein. Die Teamführung der Griechen habe daraufhin beantragt, beide doch noch zu testen.

Die beiden Sprinter sollen sich zuletzt in Chicago zum Training aufgehalten haben und waren nach Angaben von Kenteris-Trainer Christos Tzekos vorzeitig nach Griechenland zurück gekehrt. Bei einem Zwischenstopp in Deutschland soll sich Kenteris wegen Verletzungsproblemen medizinisch behandelt haben lassen.

Eigentlich sollte Kenteris nach Angaben eines NOK-Sprechers nicht einmal zur Eröffnungsfeier am Freitag zurück erwartet werden, obwohl er als heißer Kandidat für die Entzündung des Olympischen Feuers galt. Kenteris kandidiert für die Athletenkommission des IOC und könnte bei der Wahl in Athen als einer der vier Stimmbesten in das IOC aufgenommen werden.

Kenteris hat der Leichtathletik-Welt immer wieder Rätsel aufgegeben, weil er abgesehen von wenigen Ausnahmen fast nur bei Großereignissen auftauchte und sich damit den Spitznamen "Unsichtbarer Adonis" verdiente. Bei den Olympischen Spielen 2000 sorgte er mit seinem Sieg für eine Sensation. 2001 wurde er Weltmeister und 2002 Europameister in München. Auf die WM 2003 verzichtete er wegen einer Verletzung.
Der Spiegel schrieb's.
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JeremyAndrews
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Beitrag: # 165730Beitrag JeremyAndrews
13.8.2004 - 10:12

Und wieder ist es soweit, das Doping überschattet mal wieder das Weltgrößte Sportereigniss. Ist doch traurig. Ich muss da wirklich mal eine frage stellen, auch wenn ich nie jemanden beschuuldigen will, warum dopen Sportler? Ich könnte das nicht was hab ich denn davon ein Sieg davon zu tragen den ich gar nicht verdient ahbe? Ich will doch der beste sein um es zu sein und nicht um es vor zu geben. Für mich ist Doping einfach unehrenhaft, und Sportler die absichtlich Dopen (gibt ja auch schon mal die fälle das Medikamente sachen haben die auf der Dopingliste stehen) sind in meinen Augen nicht den Dreck unter ihren Fingernägeln wert.
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zabelchen
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Beitrag: # 165731Beitrag zabelchen
13.8.2004 - 10:15

Der Spiegel schrieb schon vor einem Jahr in einer Ausgabe über die komischen Methoden der Griechischen Leichtathleten. Neben den Amerikanern und den Gewichthebern Nummer 3 auf der Liste von denen ich etwas in diese Richtung erwartet habe.

Hoffen wir mal das sie es wirklich nur vermasselt haben und es keine Absicht war.
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Fantast
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Beitrag: # 165737Beitrag Fantast
13.8.2004 - 10:23

Traurig ist es auf jeden Fall.

Aber das im gesamten Profisport eben das Geld regiert ist ja nun auch nicht unbekannt. Viel Erfolg - gerade bei solchen Veranstaltungen - bedeutet eben auch viel Geld. Somit haben die Sportler eben nicht nur den sportlichen Anreiz, der Beste zu sein, sondern sichern damit auch ihre wirtschaftliche Lage. Und wenn es um Geld geht, gibt es halt Menschen denen geltende Regeln und Normen egal sind, siehe Steuerhinterziehung usw. Von daher ist es halt m. Meinung nach ewtas naiv zu glauben, dass es allen Sportlern nur darum geht im sportlichen Wettkampf der Beste zu sein und dies mit fairen Mitteln zu erreichen.

Dies ist natürlich keine Entschuldigung für das Dopen im Sport, aber vielleicht eine Erklärung....

Irgendwie muss man damit halt leben. Wenn es einem so dermaßen auf den Nerv geht, müsste man eigentlich so konsequent sein und solche Veranstaltungen, wie z.B. auch TdF, gar nicht mehr anschauen.

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JeremyAndrews
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Beitrag: # 165742Beitrag JeremyAndrews
13.8.2004 - 10:35

Fantast hat geschrieben:Traurig ist es auf jeden Fall.

Aber das im gesamten Profisport eben das Geld regiert ist ja nun auch nicht unbekannt. Viel Erfolg - gerade bei solchen Veranstaltungen - bedeutet eben auch viel Geld. Somit haben die Sportler eben nicht nur den sportlichen Anreiz, der Beste zu sein, sondern sichern damit auch ihre wirtschaftliche Lage. Und wenn es um Geld geht, gibt es halt Menschen denen geltende Regeln und Normen egal sind, siehe Steuerhinterziehung usw. Von daher ist es halt m. Meinung nach ewtas naiv zu glauben, dass es allen Sportlern nur darum geht im sportlichen Wettkampf der Beste zu sein und dies mit fairen Mitteln zu erreichen.

Dies ist natürlich keine Entschuldigung für das Dopen im Sport, aber vielleicht eine Erklärung....

Irgendwie muss man damit halt leben. Wenn es einem so dermaßen auf den Nerv geht, müsste man eigentlich so konsequent sein und solche Veranstaltungen, wie z.B. auch TdF, gar nicht mehr anschauen.
Also erst einmal denke ich mir doch das Spitzensportler doch von klein auf mit diesem Sport anfingen und es tun weil es íhnen Spass macht. Geld bekommt man doch auch mit dem 2ten Platzen. Das Geld natürlich auch über den Sport regiert stimmt natürlich fällt aber mehr auf Teams und Sponsoren zurück und weniger auf die Sportler. Ausnahmen gibts ja leider immer ist aber sehr schade.

Wenn wir aufhören diese Großereignisse zu sehen schade wir doch nur dem Sport. Ausserdem werden dadurch die ehrlichen Sportler bestraft, ich finde es sollte härtere Strafen fürs Doping geben damit den Sportlern klar ist, wenn sie erwischt werden haben sie richtig ärger.
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ETXE
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Beitrag: # 165748Beitrag ETXE
13.8.2004 - 10:47

Gestern abend in Monitor war ein interessanter Bericht über Doping mit menschlichen Wachstumshormonen (HGH), besonders bei Sprintern in der Leichtathletik beliebt.
Die Olympia-Doping-Jäger haben großspurig angekündigt, wer HGH verwende, solle sich bei Olympia sorgen machen. Nur, der verwendete Test hat eine Nachweiszeit von 36 Stunden, und da HGH v.a. dem Muskelaufbau im Training dient, wird es so wohl kaum einen positiven Test geben.

Der Witz bei der Sache ist, daß bereits 1999 mit IOC-Unterstützung vom England-Schweden Peter Sönkes ein Test entwickelt wurde, der auch nach drei Wochen nach Einnahme das synthetische HGH nachweisen kann. Doch kurz vor Olympia in Sydney zog das IOC seine Förderung Sönkes' zurück, der Test wurde nie eingeführt...

Was das IOC, explizit die Anti-Doping-Agentur, jetzt abziehen, ist lächerliche Augenwischerei. Sie lassen einen fast nichtssagenden Test zu, der viele Athleten eher schützt, als daß er was aufdeckt. Naja, olympische Spiele ohne 100m-Weltrekordler schaden dem Geschäft, nicht wahr, Mijnheer Rogge und Konsorten... :evil:
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Skispringer
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Beitrag: # 165765Beitrag Skispringer
13.8.2004 - 12:17

Bei allem Mißtrauen, aber bewiesen ist hier nun wirklich noch lange nichts.

Aber ich werds auch hier so halten dass ich mich aus den Diskussionen möglichst raushalte, da mir spekulieren nicht liegt (bzw es mir falsch vorkommt in bestimmten Fällen ) und Fakten findet man anderswo genausogut wie in einem Forum.
Und überhaubt fehlen mit schlicht Zeit und nerven hier mal wieder den großen Verteidiger oder analysierer zu spielen , hab dafür zu viel anderes im Kopf dass mir bedeutend wichtiger ist als ob dieser oder jener dopt oder alle und ob das IOC alles versaut oder was auch immer.
Denn das ist für mich genau wie der Sport an sich weiterhin eine Nebensache, die wirklichen Probleme der Welt (oder wie einige so gerne sagen : Der Gesellschaft ) sind andere und auch meine Probleme im Alltag sind andere und diese und auch die Probleme anderer mit denen ich in Kontakt komme sind mir wichtiger als ob dieser oder jener oder alle in diesem oder jenem Sport dopen oder nicht.

Aber jeder andere kann natürlich gerne hier diskutieren/spekulieren wie er möchte, nur nen gewissen Rahmen (also nicht grundlosen Blödsinn ohne beweise ala "alle aus Land XY sind gedopt" oder "wieso ist der plötzlich so gut, der ist gedopt" ) bitte doch einhalten..........

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ETXE
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Beitrag: # 165797Beitrag ETXE
13.8.2004 - 13:16

Naja, man kann es sich leicht machen und [Gehässigkeit on] das Thema Doping einfach ignorieren oder unter "egal, nicht so wichtig" in die Ecke schieben! [Gehässigkeit off].
Aber wir haben auch bereits festgestellt, daß viele Beiträge den Boden der Neutralität verlassen, und da muß ich Skispringer recht geben, Sprüche wie "die Amis sind doch eh alle gedopt, haben ja auch keine richtigen Kontrollen" bringen uns hier nicht weiter.

Mich regt es einfach auf, daß auf höchster Ebene (IOC und Anti-Doping-Agentur) nichts oder nicht alles getan wird. So bleibt leider ein schaler Beigeschmack, denn die Lippenbekenntnisse der Herren und Damen Funktionäre sind einfach nur ein schlechter Witz. Danke, Olympia.

Ich bin nicht naiv und glaube an den sauberen Sport, das ist schon lange vorbei, aber dieses Getue der "Chefetage" geht mir einfach auf den Zeiger, hier werden ganz bewusst Konsumenten des Sports verarscht, um den Schein zu wahren und Dollars zu scheffeln...
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Stephen Roche
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Beitrag: # 165813Beitrag Stephen Roche
13.8.2004 - 14:02

ATHENS, 13 August - Konstantinos KEDERIS and Ekaterini THANOU remain in stable condition, according to Christos ARTINOPOULOS, KAT Hospital's Chief Administrator. "The two athletes must remain in hospital for at least 48 hours," ARTINOPOULOS told reporters outside the KAT hospital at 12:50 today.

ONS pf /
Langsam wird es mehr als lächerlich.
Die beiden des Dopings verdächtigten griechischen Leichtathletik-Stars Kostas Kenteris und Ekaterini Thanou sind am Freitagmittag auch zur Anhörung vor der Disziplinarkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nicht erschienen.

(...)

Nach Informationen des britischen Senders BBC sei auch kein Vertreter der beiden Athleten zur der Anhörung erschienen.

Nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens NET sollen Kenteris und Thanou unmittelbar nach ihrem Eintreffen im Olympische Dorf am Donnerstag um 18.15 Uhr zum Test aufgefordert worden sein.

Beiden sei eine Zwei-Stunden-Frist eingeräumt worden, um in der Athletendorf-Klinik zur Urin-Abgabe zu erscheinen. Stattdessen soll das griechische Duo das Dorf wieder verlassen haben.

(...)

In der Nacht hieß es dann plötzlich, die beiden griechischen Leichtathletik-Stars seien bei einem Verkehrsunfall verletzt worden. Dies bestätigte der Präsident des Griechischen Leichtathletik-Verbandes, Vasilis Sevastis.

Das Unglück habe sich ereignet, als die beiden von einem Besuch bei ihrem Trainer Chistos Tsekos auf dem Rückweg ins Olympische Dorf mit dem Motorrad ihres Coachs gestürzt seien.

Die Athleten erschienen erst nach 23 Uhr Ortszeit in der Polyklinik des Olympischen Dorfes. Beide seien nicht ernsthaft verletzt worden, hieß es zunächst.

Am Morgen war dann bei Kenteris von leichteren Kopfverletzungen sowie Stauchungen im Wirbelsäulenbereich und Abschürfungen die Rede. Er müsse eine Halskrause tragen. Thanou, die 100-Meter-Olympiazweite von Sydney ,sei am rechten Oberschenkel verletzt worden. Zudem plagten sie angeblich Schwächeanfälle und Schwindelgefühle.

Der Sprecher des griechischen Olympia-Teams, George Gakis, kam daher zu dem Schluss: "Die Athleten werden das Krankenhaus nicht verlassen."

Wenn das IOC ins Krankenhaus gehe "und hören möchte, was sie zu sagen haben, steht es ihm frei", erklärte der Sprecher. Griechenlands NOK-Präsident Yannis Papadoyannakis verlangte am Freitag vom IOC, wegen des Krankenhaus-Aufenthaltes sollten Kenteris und Thanou 48 Stunden Aufschub für eine Anhörung erhalten.
(olympia.ard.de)

Natürlich geht es nicht an, pauschale Verdächtigungen auszusprechen. Aber ein Zeitspiel liegt hier doch nicht allzu fern.
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jonas
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Beitrag: # 166523Beitrag jonas
14.8.2004 - 19:09

Laut dem schweizer Teletext sind die beiden jetzt vom Griechischen Olympischen Komitee aus dem Olympia-Team geschmissen worden.

Damit wollen sie wohl einer Sperre durch das IOC zuvorkommen.
--
Jonas

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JeremyAndrews
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Beitrag: # 166543Beitrag JeremyAndrews
14.8.2004 - 19:41

Jonas hat es schon angesprochen, das Griechische Olympische Komitee hat dies eben Offiziel bestätigt. Die beiden werden Suspendiert.
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Fabian
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Beitrag: # 166576Beitrag Fabian
14.8.2004 - 20:36

Gemäss Kommentatoren-Aussagen wurden sie nur bis morgen Mittag suspendiert. Dann wird der Disziplinarausschuss des IOC über den Fall entscheiden.
Fabian***41 Monney 0 Durrer 0 Evensen 27 Gimmler 14 Imhof 0 Arnet 0 Thannheimer 0 Stvrtecky 0 Kalkenberg* 0

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 166810Beitrag Klaus und Tony
15.8.2004 - 14:06

Quelle: spiegel online
Iranischer Judoka tritt doch nicht gegen Israeli an

Der iranische Judo-Weltmeister Arash Miresmaeili hat seine Drohung wahr gemacht. Zum Duell mit dem Israeli Ehud Vaks trat er heute nicht an. Der Fahnenträger seines Landes hatte schon vor Tagen angekündigt, gegen keinen Athleten aus Israel antreten zu wollen.

Athen - "Miresmaeili wog zu viel. Wie viel Kilogramm er über dem Limit lag, wissen wir nicht", sagte heute der Franzose Michel Brousse, Sprecher des Judo-Weltverbandes (IJF). Beim Wiegen hätte der favorisierte Iraner im Halbleichtgewicht maximal 66 Kilogramm auf die Waage bringen dürfen. Miresmaeili hatte schon zwei Tage zuvor angekündigt, aus Sympathie mit dem palästinensischen Volk nicht gegen seinen Auftaktgegner Ehud Vaks aus Israel antreten zu wollen.

"Die IJF ist sehr überrascht, dass ausgerechnet ein Sportler der Klasse von Miresmaeili zum Wiegen mit Übergewicht antritt", sagte Brousse. Der Judo-Weltverband kündigte an, noch heute über Sanktionen beraten zu wollen. Das IOC will sich vorerst nicht einschalten: "Es ist nicht unsere Linie, in die Hoheit der autonomen Weltverbände einzugreifen, bevor dort der Fall behandelt wurde", sagte IOC-Vize Thomas Bach.

Am Samstag hatte der iranische Judo-Verbandspräsident Mohamad Derakhshanmombarakeh Miresmaeilis Startverzicht noch dementiert und gegenüber IJF und IOC in einer schriftlichen Note bestätigt, dass der Athlet antreten werde. Vermutlich hat der Weltmeister von 2001 und 2003 nicht mehr versucht, das Kampfgewicht zu erreichen, nachdem er wusste, dass er gegen einen Israeli kämpfen würde.

Iranischer Staatspräsident gratuliert Miresmaeili

"Ich hatte gehofft, dass er seine Meinung ändern würde, und ich gegen ihn kämpfen kann. Auch wenn ich kaum eine Chance gehabt hätte", sagte Vaks, "so in die nächste Runde zu kommen, ist unbefriedigend. Politik hat auf einer Judo-Matte nichts zu suchen." Mit Verständnislosigkeit reagierte auch der deutsche Judo-Bundestrainer Frank Wieneke: "Ich kann das nicht verstehen. Sollten die politischen Gründe dafür verantwortlich sein, wäre das sehr schlecht für unseren Sport. Gerade hier bei den Olympischen Spielen."

"Der Name von Arash Miresmaeili wird in die iranische Geschichte eingehen als ein Quelle des Stolzes für das Land", lobte Irans Staatspräsident Mohammad Khatami den Athleten. Auch Gholam-Ali Haddad-Adel, Sprecher des iranischen Parlaments, gratulierte dem Verweigerer für seine "tapfere Entscheidung". Vize-Sportchef Ali Kafashian schlug vor, Miresmaeili mit einem speziellen Preis zu ehren. Vor Miresmaeili war Leichtgewichtler Hamed Malekmohammadi bei der WM 2001 in München disqualifiziert worden, weil er nicht gegen den Israeli Yoel Razvozov kämpfen wollte.
Dieser großartige Sportsmann durfte die Fahne seines Landes tragen und bekommt die Glückwünsche von seinem Staatspräsidenten.
Auf die Gefahr hin, Rassismus mit Rassismus zu beantworten, würde ich überlegen, der Islamischen Republik Iran mal ne olympische Denkpause zu gönnen.

MatzeKessler
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Beitrag: # 166834Beitrag MatzeKessler
15.8.2004 - 14:57

zu Kostas Kenteris und Ekaterina Thanou , die beiden sind wirklich nur für 2 tage suspendiert, bis das ioc darüber tagt.

das griechiesche komitee konnte sich nicht dazu durchringen sie zu sperren, der chef des nok aus griechenland war sehr angesäußert, da er sie voll suspendieren wollt, aber es nicht durchbekam

und zu zu schnell urteilen etc gehts garnet, die beiden gehören einfach gesperrt ( nicht wegen doping , ist ja nicht bewiesen.., aber wenn die athlehten zu dopingkontrollen nicht erscheinen liegt es laut statuen vor das sie automatisch gesperrt werden und hier warns sogar 2 kontrollen

der ioc vize präsi dr.bach war heute im ard studio zu gast und hat das bestätigt, und war auch nicht gerade angetan darüber das die griechen es nicht selbst geregelt haben, aber er ließ praktisch keinen zweifel daran das das ioc das regelt ;)

aber er gab zu bedenken das sie die atheleten nur für olympia suspendieren können, für weitere schritte angeht ist wieder das internationale komitee für verantwortlich und was das werden kann naja...

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Skispringer
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Beitrag: # 166878Beitrag Skispringer
15.8.2004 - 16:13

zu dem iraner : Nur wird zwecks "Sanktionen" eigentlich nichts kommen können (mal vom Standpunkt eines Laien gesehen), denn ofiziell durfte er laut Statuten ja schlicht nicht starten da zu viel Gewicht und alles andere liegt wohl (leider) außerhalb der Reichtweite von IOC oder Judo-Verband.
Und den Iran auschließen kann keine Lösung sein, denn das würde auch denjenigen Atleten schaden die eben nicht in diesen Bahnen denken und es werden mit Sicherhei nicht alle Iranischen Sportler so denken wie der Judoka hier.

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Kaiser Mao
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Beitrag: # 166917Beitrag Kaiser Mao
15.8.2004 - 17:45

eine peinliche geschichte die sich das NOK der Griechen leistet, nur weil man so nicht vor heimischer mit Topassen trumpfen kann...also sowas gehört bestraft. Wenn ich hier höre unwissenheit...es ist ein Sportler er weiß das man auf Doping geprüft werden kann und dann hat er zufällig ne so schweren Unfall das er mehrere Tage nicht vernehmungsfähig ist...dann kann er auch nciht bei den SPielen starten. Tja und dazu zählt noch ei weiteres agument Dummheit schützt vor Strafe nicht.

Also ich hoffe wird ne ganz klarer knackiger beim IOC und die Sperren die beiden.
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Beitrag: # 166918Beitrag ETXE
15.8.2004 - 17:46

Skispringer hat geschrieben:Und den Iran auschließen kann keine Lösung sein, denn das würde auch denjenigen Atleten schaden die eben nicht in diesen Bahnen denken und es werden mit Sicherheit nicht alle Iranischen Sportler so denken wie der Judoka hier.
Das will ich ja mal ganz schwer hoffen, daß es Iraner gibt, die anders denken. Schade dürfte nur sein, daß die verschiedenen Sportverbände des Iran so denken (müssen) :evil: !

Mal ganz abgesehen davon klingt das so unlogisch, denn der Iraner hätte mit einem "glorreichen" Sieg gegen den Israeli doch viel mehr für seine verqueren Ideen tun können. Naja, Sport und Politik, grrr!
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Beitrag: # 168329Beitrag Steini
18.8.2004 - 10:35

Kenteris verzichtet auf Olympia
Den unter Dopingverdacht stehenden Griechen werden wir in Athen nicht mehr auf der Tartanbahn erleben. Der 200-m-Olympiasieger von Sydney erklärte nach einer
50-minütigen Anhörung vor der Disziplinarkommission des IOC seinen Verzicht. Seine Entscheidung sei "aus einem Verantwortungsbewusstsein heraus" gefallen, so Kenteris. Glaub ihm, wer wolle...

Olympia-Aus auch für Thanou
Jetzt ist es amtlich. Ekaterini Thanou verzichtet nicht nur auf die 100 Meter. Auch sie, die ebenso wie Kostas Kenteris unter Dopingverdacht steht, hat ihre Akkreditierung dem IOC zurückgegeben. "Ich werde an den Spielen nicht teilnehmen", erklärte die griechische Top-Sprinterin.

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Beitrag: # 168389Beitrag Kaiser Mao
18.8.2004 - 12:28

Na besser ist das obwohl es jetzt wieder so rübergekommen als ob das IOC eine Verschwörung veranstaltet hat,...und die beiden nur ihrer heroischen Ehre nachgehen und auf diese Auseinandersetzung der Sportler verzichten...toll
RPG: Alejandro Valverde

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Beitrag: # 168417Beitrag Skispringer
18.8.2004 - 13:26

Was heißt : "Glaub ihm wer wolle" ? Selbst angenommen er ist nicht sauber ( und ich kann nicht sagen dass die Version dass der Trainer es ihm nicht gesagt hat besonders abstrus ist für mich da das durchaus die "Befehlskette" ist und erst Verband, dann Trainer und von dem der Athlet informiert wird, genauso wie im Radsport die Sportler auch vom Betreuer informiert werden wenn sie ausgelost werden, nicht ? ), dann ist die Aktion trotzdem charakterlich/moralisch imo völlig in Ordnung, denn wenn er gewollt hätte dann hätte er diesen Streit mit was weiß ich für Instanzen bis zum 100 meter vorlauf durchziehen können und dort dann als großer Märtyrer und Kämpfer darstellen können wenn er nicht zugelassen wird.
Also den Rückzug möchte ich ihm beim besten Willen nicht negativ auslegen, gerade nachdem er gestern schon sagte dass die griechen in den Stadien unterstützt werden sollen .
Da gab es schon Leute die sowas weniger "rücksichtsvoll" durchgezogen haben durch alle Instanzen und dass er das nicht tut (genau wie Thanou) um seinen Start zu erzwingen (Himmel, das ist schließlich auch für ihn DAS Ziel seiner sportlichen Laufbahn ) rechne ich ihm unabhängig von allem anderen einfach mal hoch an.

Für die griechischen Athleten bleibt wirklich zu hoffen dass die Konzentration sich jetzt endlich auf sie verlagert in den Medien.

Und aus was heraus denn sonst ? Denn ein Verfahren wird trotzdem gegen ihn laufen (nach Olympia) , also gewonnen hat er durch den Verzicht nunmal gar nichts.

@ Kaiser Mao : Nein, mit Sicherheit nicht. Vom IOC hat Kenteris meines Wissens kein Wort verloren.

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Beitrag: # 168420Beitrag Stephen Roche
18.8.2004 - 13:33

In einer Hinsicht dürfte schon etwas gewonnen sein. Da die beiden nun nicht mehr als Aktive in Erscheinung treten, wird wohl niemand mehr eine Dopingprobe von ihnen verlangen ... und es macht sehr wohl einen Unterschied, ob man gesperrt wird, weil man nachweislich gedopt war (was ich nicht behaupte) oder nur nicht zu Probe erschienen ist, noch dazu wenn man derart dramatische Umstände ins Feld führen kann.

Fakt ist, dass die beiden nicht in der Lage waren (menschlich, charakterlich, nennt es, wie ihr wollt), im Nachhinein eine Dopingkontrolle zuzulassen. Lieber wurde ein Versteckspiel im Krankenhaus abgezogen, was an Lächerlichkeit kaum zu überbieten war. Es wäre ein Leichtes gewesen zu sagen "Leute, wir haben es verschwitzt, sorry, uns hat es niemand gesagt oder was weiß ich nicht, kommt nehmt eine Probe, notfalls im Krankenhaus ...". Und was kam: niente! Außer einem Schmierentheater, das zu einer Stilisierung, nein einem Missbrauch des Ehrbegriffes geführt hat und das in mancher Augen die beiden Griechen, die nunmal gegen die Bestimmungen der Dopingagentur(en) verstoßen haben, als moralisch ach so hehre Zeitgenossen erscheinen lässt.
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