Unerfreuliches

Alles über Sport außer Radsport

Moderatoren: RobRoe, Klaus und Tony

sciby
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Beitrag: # 6818753Beitrag sciby
24.6.2010 - 15:07

Ich war von dieser Nachricht sehr geschockt. Klar, rechnen konnte man damit immer, aber erwartet hat es wohl keiner, vor allem weil er die Krankheit fast überstanden hat und sogar schon über neue Angebote gemunkelt wurde.
Als Duisburger schockt es mich besonders, da ich seine beiden Töchter kenne. Ein guter Trainer und wunderbarer Mensch
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Daniano
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Beitrag: # 6818783Beitrag Daniano
24.6.2010 - 17:09

Traurig. Habs vorhin schon im Radio gehört. Der war hier in Bielefeld gerade noch Trainer, ist erst knapp nem Jahr her.

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Wölffel
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Beitrag: # 6837275Beitrag Wölffel
10.11.2010 - 12:50

http://www.youtube.com/watch?v=qSBNoBfj ... re=related

1 Jahr ist das jetzt schon her, kaum zu glauben ...
2023/2024: Schieder, Oehlund, Myhlback, Andersson, Schuster, Kosnjek, Sommerfeldt, Sørum, Gandler
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José Miguel
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Beitrag: # 6858387Beitrag José Miguel
30.6.2011 - 14:13

RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

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Hermi
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Beitrag: # 6873770Beitrag Hermi
9.10.2011 - 14:46

Skispringer Karelin stirbt bei Autounfall

Das nimmt mir jetzt im Moment schwer die Vorfreude auf die Skisprung-Saison... :(
Sehr tragisch für den gerade mal 21-jährigen, der durchaus noch eine gute Karriere hätte starten können.
Hermi* 116Franzoni | -Ljutić | 59Lapalus | 35Bergane | 8Habdas | -Belshaw | -Bortolas | -Lombardot | -Richard*| 14

sciby
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Beitrag: # 6873771Beitrag sciby
9.10.2011 - 14:47

und am Ende fieberste doch wieder mit...
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

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José Miguel
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Beitrag: # 6882927Beitrag José Miguel
10.3.2012 - 13:53

Ich denke, einige werden es gerade in der ARD gesehen haben: Der Kanadier Nick Zoricic ist beim Skicross-Weltcup in Grindelwald beim Zielsprung schwer gestürzt. Er wurde mit dem Hubschrauber abtransportiert, im Internet ist vielerorts zu lesen, dass er seinen Verletzungen erlegen ist. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür nicht. Hoffentlich stellen sich diese Meldungen als falsch heraus. Es wäre schrecklich, wenn nach Sarah Burke ein weiterer Freestyle-Athlet zu Tode käme.
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jonas
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Beitrag: # 6882934Beitrag jonas
10.3.2012 - 14:59

Der Tod des Kanadiers wurde mittlerweile bestätigt. Er hat sich wohl einen Genickbruch zugezogen und war sofort tot.
--
Jonas

TIppspielhandballweltmeister 2019 :)

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jonas
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Beitrag: # 6888412Beitrag jonas
7.6.2012 - 10:53

Eine deutsche Langstreckenläuferin (bereits mit Limite für London) wird positiv auf EPO getestet. Soweit so gut, passiert halt. Die junge Dame erzählt dann den Medien, dass sie wohl versehentlich Tabletten der Schwiegermutter eingenommen habe. Blöd nur, dass EPO nur in flüssiger Form per Spritze verabreicht wird.

http://www.sport1.de/de/leichtathletik/ ... 69665.html
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Jonas

TIppspielhandballweltmeister 2019 :)

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PepsiLight
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Beitrag: # 6982765Beitrag PepsiLight
10.5.2017 - 0:11

http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... s-102.html

Nach dem Schauen der (finde ich ganz gut gemachten) Doku, stelle ich mir hier eine Frage, auf deren Antwort ich nicht so recht komme.

Ein kleines Fallbeispiel:
  • * Unser Betrüger Max Pepsi steht im Finale des ATP-Turniers in Buxtehude gegen Boris Becker Jr. vor 23 Zuschauern.
    * Gewinnt Pepsi das Match und somit das Turnier, verdient er 7.500€. Bei einer Niederlage gewinnt er nur 3.750€.
    * Da Pepsi aber einen Deal mit der Mafia gemacht hat, simuliert er bei eigenem Aufschlag eine Verletzung beim Stand von 6:4 und 2:3 und gibt verletzt auf.
    * Die Quote auf einen Sieg von Boris Becker Junior betrug zum Zeitpunkt der Aufgabe 4.00.
    * Die Mafia setzt nun kurz vor der Aufgabe auf 50 verschiedenenen Konten bei verschiedenen Wettanbietern jeweils 200€. Der Gesamteinsatz beträgt nach Adam Riese also 10.000€
    *Aus diesen 10.000€ werden nach Pepsis Aufgabe 40.000€, also ein Gewinn von 30.000€. Pepsi und die Mafia machen Halbe Halbe und jeder geht mit 15.000€ nach Hause. Dazu bekommt Pepsi noch 3.750€ Preisgeld.
Nun die Frage, die ich mir stelle:

Wo liegt das Problem?
Ich sehe bei diesem Szenario keinen wirklichen Verlierer, außer die Wettanbieter. Es ist doch nicht so wie im Fußball, wo dritte Personen/Mannschaften vom Ergebnis abhängig sind. Oder es ist nicht so wie beim Doping, wo dem eigentlich Besten nur der zweite Rang bleibt.

Die einzigen Verlierer sind die Wettanbieter und die sind ja für sich selbst verantwortlich. Sie müssen solche Turniere ja nicht zum Wetten anbieten. Und das obere Beispiel war nun schon ein Extremfall. Mittlerweile kann man ja nun auf bwin wetten, wer im zweiten Satz im vierten Spiel den dritten Punkt macht. Da brauch man sich nun wirklich nicht wundern, dass betrogen wird. Und wie gesagt: Die einzigen, die betrogen werden, sind sie selber. Sonst erlangt doch keiner einen Schaden?

Natürlich könnte man jetzt sagen: Mimimi, das ist aber nicht sportlich und mimimi das macht das schöne Spiel kaputt.
Aber wenn es eh keiner merkt und keiner Schaden nimmt? Wen juckt's denn?

Ich kann jedenfalls absolut nachvollziehen, dass die Verbände im Tennis nicht gewillt sind, Millionen an Euros zu investieren, um jedes noch so schlechte Kirmesturnier auf Wettmanipulation zu untersuchen. Das sind grob überschlagen tausende Matches jedes Jahr, hunderttausend Sätze, eine Millionen Spiele und eine halbe Milliarden gespielter Punkte. Und da jeden Punkt überprüfen, ob der Ball jetzt mit Absicht mit dem Rahmen gespielt wurde? Also bitte. Ich sehe da den Nutzen nicht. Vor allem weil man dann doch eh nur einen minimalen Teil erwischt. Und für jeden Spieler, den man aus dem Verkehr zieht, kommen eh zwei Neue nach. So what.

Oder übersehe ich einfach etwas?
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Stephen Roche
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Beitrag: # 6982771Beitrag Stephen Roche
10.5.2017 - 8:04

Versicherungsbetrug ist auch strafbar, obwohl es ja "nur" die Versicherungen trifft und die mit Falschangaben über Versicherungsfälle auch rechnen und rechnen müssen.

Und: Aus dem rechtlichen Verhältnis zwischen Spieler und Turnierveranstalter dürfte sich - ausdrücklich vereinbart oder nicht - die Pflicht des Spielers ergeben, unzulässige Manipulationen zu unterlassen. Ein Spieler, der den Ausgang von Spielen zum Zwecke des Wettbetrugs manipuliert, hat wohl keinen Anspruch auf das Preisgeld. Macht er ihn doch geltend, liegt auch hier zumindest etwas "Betrugsnahes" vor.

Unabhängig davon halte ich Deinen Gedanken nicht mal für gänzlich abwegig.
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Steini
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Beitrag: # 6982773Beitrag Steini
10.5.2017 - 9:49

Zumindest für Wetten auf das Match funktioniert dein Beispiel nicht. Hier wird nicht ausgezahlt, wenn die Begegnung nicht zu Ende gespielt wird.
Bei Wetten auf einen Punkt oder ein Aufschlagspiel trifft das allerdings nicht zu.
Ich bin da aktuell zum Glück nicht so drin, hatte aber den Eindruck als wären die Wetteinsätze (zumindest bei kleineren Anbietern) bei Single-Wetten mitunter recht stark begrenzt.

Nicht unterschätzen würde ich außerdem: Weltranglistenpunkte sind für einen Spieler unglaublich wichtig. Da lohnt sich wirklich jede Runde.

Aber: einzelne Punkte gezielt abzugeben, schmerzt vermutlich nicht unbedingt. Und auf niedrigerem Niveau ist es natürlich ein Überlebenskampf. Insofern könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Spieler, die schon eingesehen haben, dass ihnen nicht gerade die allergrößte Zukunft bevorsteht da empfänglich sein könnten.
Darüber hinaus: ich hatte auch oft das Gefühl, dass auf diesem Niveau nicht alles mit rechten Dingen zugehen kann. Allerdings muss man sich da wohl auch vor Augen halten: die spielen das kleine Turnier in der Regel eben weil sie deutlich zu unkonstant Leistung abliefern. Da läuft es dann halt mal ein paar Spiele, einen Satz oder ein Match lang und in der nächsten Runde folgt eine Klatsche.

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PepsiLight
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Beitrag: # 6982777Beitrag PepsiLight
10.5.2017 - 11:51

Stephen Roche hat geschrieben:Versicherungsbetrug ist auch strafbar, obwohl es ja "nur" die Versicherungen trifft und die mit Falschangaben über Versicherungsfälle auch rechnen und rechnen müssen.
Natürlich ist es strafbar. Es ist aber doch etwas anderes:

Beim Versicherungsbetrug prüft die Versicherung selbst nach, ob das wirklich so passiert ist. Wenn die darauf kommen, dass ich betrüge, werde ich angezeigt.
Wenn das im Tennis genauso wäre, könnte ich es nachvollziehen. bwin prüft den Fall und zeigt Pepsi Max an. Damit wäre ich völlig einverstanden und dann gehört es bestraft.

Aber dass eine dritte Partei (die quasi keinen Schaden nimmt) da viel Geld reinstecken soll, kann ich nicht nachvollziehen. Apple prüft doch auch nicht für meine Versicherung nach, wie mein iPhone jetzt kaputt gegangen ist, für das ich bei der Versicherung Ansprüche gelten machen lasse.
Stephen Roche hat geschrieben:Aus dem rechtlichen Verhältnis zwischen Spieler und Turnierveranstalter dürfte sich - ausdrücklich vereinbart oder nicht - die Pflicht des Spielers ergeben, unzulässige Manipulationen zu unterlassen. Ein Spieler, der den Ausgang von Spielen zum Zwecke des Wettbetrugs manipuliert, hat wohl keinen Anspruch auf das Preisgeld. Macht er ihn doch geltend, liegt auch hier zumindest etwas "Betrugsnahes" vor.
Auch das ist natürlich strafbar. Aber auch hier nimmt ja niemand Schaden. Denn sonst wird das Geld für den Zweiten an den Dritten gezahlt, das vom Dritten an den Vierten usw. Bringt dem Veranstalter also im Enddefekt auch nichts...
Steini hat geschrieben:Zumindest für Wetten auf das Match funktioniert dein Beispiel nicht. Hier wird nicht ausgezahlt, wenn die Begegnung nicht zu Ende gespielt wird.
Ok, das war in der Doku aber von einem Spieler so kommuniziert. Ist das auch bei Live-Wetten so?
Vielleicht wurde es aber auch nur als "aufgeben" bezeichnet um es einfacher zu erklären und in Wirklichkeit wurde das Match eben abgeschenkt.
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#28

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Stephen Roche
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Beitrag: # 6982778Beitrag Stephen Roche
10.5.2017 - 12:00

Du fasst den Begriff des Schadens zu eng. Auch Vermögensgefährdungen fallen darunter. Also z.B. mögliche Ansprüche von anderen Spielern, drohende Einnahmeausfälle von Sponsoren, Zuschauer usw., ggf. sogar Ansprüche von diesen gegen den Veranstalter.

Und natürlich hat ein Sportveranstalter ein eigenes Interesse daran, einen regelkonformen Wettbewerb auszutragen. Ganz unabhängig davon, ob ihm zulasten eine Straftat begangenen wurde oder nicht.
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Steini
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Beitrag: # 6982780Beitrag Steini
10.5.2017 - 13:42

PepsiLight hat geschrieben:Ok, das war in der Doku aber von einem Spieler so kommuniziert. Ist das auch bei Live-Wetten so?
Vielleicht wurde es aber auch nur als "aufgeben" bezeichnet um es einfacher zu erklären und in Wirklichkeit wurde das Match eben abgeschenkt.
Früher war eine Aufgabe meist kein Problem. Das hat sich klar geändert. Aber es gibt wohl noch sehr vereinzelt Ausnahmen, die bei Aufgabe nicht mit 1,00 werten.
Ich meine, dass hier bei Livewetten nicht unterschieden wird.

Rad-Schumi
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Beitrag: # 6982857Beitrag Rad-Schumi
11.5.2017 - 19:24

Wenn wir die Frage der Strafbarkeit mal außen vor lassen (wobei sich daraus natürlich die Anschlussfrage ergibt, ob und in welchem Umfang eine staatliche Pflicht zur Bekämpfung besteht), verstehe ich deinen Punkt eigentlich als: Was interessiert es die Verbände, ob bei ihren Veranstaltungen betrogen wird bzw. wie sehr interessiert es sie?
Die Frage halte ich durchaus auch für berechtigt und eine richtig gute Antwort weiß ich zugegeben auch nicht.

Ganz außer Acht lassen würde ich dabei unbeteiligte Dritte aber nicht. Ganz andes als im Fußball ist es ja doch nicht, weil wenn Becker jr. in deinem Beispiel gewinnt statt Zweiter zu werden er mehr Ranglistenpunkte bekommt und damit vor einigen Spielern landet, die sonst vor ihm lägen. Da sehe ich schon eine Parallele zur Beeinflussung der Tabellensituation im Fußball. Ich kenne mich nich wirklich aus, aber würde doch annehmen, dass das Einfluss auf Sponsorings und vor allem Turniereinladungen (und damit weitere Punkte und auch Preisgelder hat).

Darüberhinaus hat sicher wie Roche schon angemerkt hat jeder Veranstalter ein Interesse an der Durchführung eines fairen Wettbewerbs. Dabei gilt aber sicher auch, dass je größer die Bühne, desto größer das Interesse. Wenn (systematische) Manipulationen bei einem großen (sagen wir mal ab den 250ern oder 500ern) Turnier bekannt würden, hätte das sicher erhebliche negative Publicity zur Folge. Im kleinen Bereich gilt das sicher weniger, dennoch dürfte immer ein Rest an intrinsischer Motivation verbleiben. Aber da stellt sich dann in der Tat die Frage, ob die ausreicht, um Investitionen in der genannten Größenordnung durchzuführen. Wahrscheinlich nicht.

Gleichzeitig würde ich zudem auch einfach die Wettanbieter in der Pflicht sehen. Was man da alles Wetten kann, nimmt teilweise wirklich überhand und mich wundert immer wieder, dass es tatsächlich so viele Menschen gibt, die darauf wetten. Die Feinheiten bei einzelnen Matches sind ja schon irrsinnig teilweise, aber wirklich verrückt ist eigentlich die Menge an Matches und wie klein da die Turniere werden. Immerhin muss man hier ja auch einiges investieren, um bei wirklich jedem Challenger-Turnier zumindest gleich schnell wie ein anwesender Zuschauer zu wissen, wie der einzelne Ballwechsel endet. Aber sie scheinen damit ja genug Geld zu machen, dass es sich, selbst unter Berücksichtigung der Manipulationsgefahr, noch lohnt. Sonst gäbe es das nicht.
Zurück zum Thema aber, die Wettanbieter haben zum einen deutlich besseren Zugriff auf die relevanten Daten (wann wird wieviel auf wen gewettet) um Manipulationen zu erkennen (zumindest im kleinen Bereich, wenn natürlich irgendwo in Asien 3 Mio. auf Federer gesetzt werden, wissen sie das wahrscheinlich auch nicht, aber darum geht es ja nicht). Zum anderen haben sie auch die deutlich leichtere Möglichkeit der Sanktion. Die Verbände müssen, so meine Vermutung, für eine Sperre die Manipulation nachweisen. Die Wettanbieter können schon bei erstem Verdacht das Angebot aussetzen, Matches eines bestimmten Spielers nicht mehr anbieten und wahrscheinlich auch recht einfach Wettkonten sperren (die dann aber im Zweifel unter anderem Namen wiedereröffnet werden). Gerade die Möglichkeit Matches einzelner Spieler nicht mehr anzubieten dürfte die beste Möglichkeit zur Selbsthilfe sein.

Aber, und das dürfte der Hauptgrund sein, dass die Verbände aktiv werden, man darf auch einfach nicht unterschätzen, wie viel Geld von den Wettanbietern zurück in den Sport fließt. Wahrscheinlich nicht nur auf der großen Bühne, wo es recht gut wahrnehmbar ist sondern auch an kleine Veranstalter, die es bei der Suche nach Sponsoren generell deutlich schwerer haben dürften. Das ist dann natürlich auch ein starkes Druckmittel und im Zweifel finanzieren die Wettanbieter so über Umwege auch die Systeme, die die Verbände in ihrem Interesse installieren. Gewinnen wird man den Kampf natürlich trotzdem nicht, aber das ist bei jeglicher Form der Kriminalität nicht anders.

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PepsiLight
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Unerfreuliches

Beitrag: # 7036921Beitrag PepsiLight
16.7.2021 - 23:27



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