Hockey

Alles über Sport außer Radsport

Moderatoren: RobRoe, Klaus und Tony

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Hockey

Beitrag: # 163615Beitrag Artifex
8.8.2004 - 17:08

So für alle, die gerne auch mal die ein oder andere Sportart bei Olympia schauen; für die versuche ich jetzt das Hockeyturnier inkl. Einschätzung der Teams näher zu erläutern…

Gruppe A
1. Deutschland 10 pts
2. Spanien 8 pts
3. Südkorea 7 pt
4. Pakistan 6 pt
5. Großbritannien3 pts
6. Ägypten 0 pts


Gruppe B
1. Niederlande 12 pts
2. Australien 10 pts
3. Neuseeland 6 pts
4. Indien 3 pts
5. Südafrika 3 pts
6. Argentinien 1 pts



Modus
Vorrunde:
Gruppenphase: Jeder gegen jeden

Platzierung:
Spiel 1: 5A. vs. 6B
Spiel 2: 6A vs. 5B
Spiel 3: 3A vs. 4B
Spiel 4: 4A vs. 3B
HF 1: 1A vs. 2B
HF 2: 2A vs. 2B

Spiel um Platz 11: Verlierer Sp.1 vs. Verlierer Sp.2
Spiel um Platz 9: Sieger Sp.1 vs. Sieger Sp.2
Spiel um Platz 7: Verlierer Sp.3 vs. Verlierer Sp. 4
Spiel um Platz 5: Sieger Sp. 3 vs. Sieger Sp.4
Spiel um Platz 3: Verlierer HF1 – Verlierer HF2
Finale: Sieger HF1 – Sieger HF2

Spieltag 2 - Sonntag, 15. August 2004
Gr.B Australien - Neuseeland 08:30 Uhr 4:1
Gr.B Argentinien - Südafrika 10:30 Uhr 1:2
Gr.A Korea - Spanien 18:00 Uhr 1:1
Gr.A Deutschland - Pakistan 18:30 Uhr 2:1
Gr.A Großbritannien - Ägypten 20:00 Uhr 3:1
Gr.B Niederlande - Indien 20:30 Uhr 3:1

Spieltag 4 - Dienstag, 17. August 2004
Gr.A Korea - Großbritannien 08:30 Uhr 3:2
Gr.B Argentinien - Australien 10:30 Uhr 2:2
Gr.B Südafrika - Indien 18:00 Uhr 2:4
Gr.A Ägypten - Pakistan 18:30 Uhr 0:7
Gr.B Neuseeland - Niederlande 20:00 Uhr 3:4
Gr.A Spanien - Deutschland 20:30 Uhr 1:1

Spieltag 6 - Donnerstag, 19. August 2004
Gr.B Niederlande - Südafrika 08:30 Uhr 3:2
Gr.A Pakistan - Korea 10:30 Uhr 3:0
Gr.A Deutschland - Ägypten 18:00 Uhr 6:1
Gr.A Großbritannien - Spanien 18:30 Uhr 1:5
Gr.B Neuseeland - Argentinien 20:00 Uhr
Gr.B Australien - Indien 20:30 Uhr

Spieltag 8 - Samstag, 21. August 2004
Gr.A Ägypten - Korea 08:30 Uhr 0:11
Gr.B Indien - Neuseeland 10:30 Uhr 1:2
Gr.B Südafrika - Australien 18:00 Uhr 2:3
Gr.B Argentinien - Niederlande 18:30 Uhr 2:4
Gr.A Spanien - Pakistan 20:00 Uhr 4:0
Gr.A Deutschl.- Großbritannien 20:30 Uhr 4:1

Spieltag 10 - Montag, 23. August 2004
Gr.B Neuseeland - Südafrika 08:30 Uhr
Gr.A Spanien - Ägypten 10:30 Uhr
Gr.A Pakistan - Großbritannien 18:00 Uhr
Gr.A Korea - Deutschland 18:30 Uhr
Gr.B Indien - Argentinien 20:00 Uhr
Gr.B Australien - Niederlande 20:30 Uhr


Überkreuzsspiel Plätze 9–12 08:30 Uhr
Überkreuzsspiel Plätze 9–12 11:00 Uhr
Überkreuzsspiel Plätze 5–8 (Pl.2) 18:00 Uhr
Überkreuzspiel Plätze 5–8 (Pl.2) 20:30 Uhr
1. Halbfinalspiel 18:30 Uhr
2. Halbfinalspiel 21:00 Uhr


Spiel um Platz 7/8 08:30 Uhr
Spiel um Platz 5/6 11:00 Uhr
Spiel um Platz 11/12 (auf Platz 2) 09:00 Uhr
Spiel um Platz 9/10 (auf Platz 2) 11:30 Uhr
Spiel um Platz 3/4 18:00 Uhr
Finale 20:30 Uhr



Ein sehr, sehr stark besetztes olympisches Hockeyturnier. Mit Südkorea, Pakistan, Spanien und Deutschland (alle Gruppe A), den Niederlanden und Australien gleich sechs Teams, die untereinander jeden schlagen können. Hinzu kommen noch die Inder, die ich persönlich bei dieser Olympiade nicht so stark einschätze, mich aber genausogut überraschen könnten und die Argentinier, die so eine Art Geheimfavorit auf einen Medaillenrang sein könnten. Allerspätestens aber ab dem Halbfinale kommt es auf die Tagesform und auf das Glück an!

Das einzige Team, bei dem ich darauf wetten würde, dass sie höchstens einen Punkt erzielen sind die Ägypter. Von denen hat man noch nicht viel gehört, aber wer weiß... Möglicherweise leiten sie das große Favoritensterben ein.
Wo ich schon ein bisschen was über die Ägypter gesagt habe, möchte ich auch über die anderen Mannschaften eine kleine Einschätzung schreiben:

Großbritannien
Die Engländer sind eigentlich ein recht gutes Team, dass zwar nicht mit den „Großen“ mithalten kann, aber es jenen Teams, die ich oben als Goldanwärter beschrieben habe, sehr schwer machen könnten.
Tipp: Bei der starken Konkurrenz wäre das Erreichen des Halbfinales eine halbe Sensation. Wenn einer der vier Favoriten (Deutschland, Spanien, Pakistan und Südkorea), die um die zwei Plätze für das Halbfinale kämpfen, strauchelt, könnte man sich allerdings für die Platzierungsrunde 5. Platz – 8. Platz qualifizieren.

Südkorea
Eine sehr schnelle, taktisch und technisch sehr starke Mannschaft, die eindeutig zu den Favoriten gehört. Sie spielen so schnell wie kein anderes Team, sind lauffreudiger als jedes anderes Team und haben eine menge taktische Tricks von ihrem neuen holländischen Trainer gelernt (Strafecken usw.) Einziger Schwachpunkt könnte die Abwehr sein, in dem nur der Kapitän ein richtig, richtig Guter ist.
Tipp: Wenn die Abwehr dicht hält, das Mittelfeld ein bisschen mehr ins Spiel einbezogen wird (bisher haben die Koreaner eher aus der Abwehr heraus auf die pfeilschnellen Stürmer gespielt) und die Stürmer ein wenig torgefährlicher werden, dann sind die Südkoreaner ein ganz, ganz starkes Team und mein Geheimtipp auf die Goldmedaille.

Pakistan
Die Pakistani… bei denen ist das immer so eine Sache. Es kommt bei den Greenshirts immer darauf an, ob die Mannschaftsteile ineinander greifen. Sie haben mit Sohail Abbas einen guten Verteidiger, der die besten Strafecken der Welt schießt, mit Mohamed Nadeem einen starken Mittelfeldspieler, der die Fäden zieht und mit Abdul Kashif, der mit seinem weit berüchtigten Rückhandzieher fast jede Abwehr durcheinander wirbeln kann. Besonders Nadeem ist ein ganz, ganz starker. Ich durfte mich live von seiner Stärke überzeugen, und er hat mich überzeugt: Einer der besten Mittelfeldspieler der Welt.
Tipp: Wenn die anderen Spieler neben den obengenannten ebenfalls gute Leistungen bringen und nicht alles an Abbas & Co. hängen bleibt, dürften auch die Pakistani um die Medaillen mitreden dürfen. Ein großes Plus Pakistans sind die Strafecken. Sohail Abbas schießt dem Torwart die Bälle wie sonst was um die Ohren, sobald die Ecke angezeigt wird, kann man sich fast schon zu 75% über einen Torerfolg freuen – falls man denn Fan der Pakistani ist.

Spanien:
Eine überdurchschnittliche Abwehr, ein durchschnittliches Mittelfeld und ein starker Angriff. Das sind die Spanier. Vorallem mit Santi Freixa, haben sie einen sehr vielseitigen Stürmer. Doch vor allem der Teamgeist ist sehr stark. Gegen Deutschland werden sie alles dafür geben, um sich zu rächen (Deutschland gewann die Europameisterschaft 2004 im Siebenmeterschießen gegen und in Spanien!)
Tipp: Auch sie haben die Vorraussetzungen für die Halbfinalteilnahme, doch ich schätze sie als schlechtestes Team von den vier Favoriten ein. Da werde ich mit meiner Meinung höchstwahrscheinlich nicht alleine stehen, weshalb die Spanier auch eine Überraschungsmannschaft werden könnten. Andererseits werden sich die anderen Teams hüten, die Spanier zu unterschätzen, denn so schlecht sind sie auch schon wieder nicht :D

Deutschland:
Ja, was soll man zu den Deutschen sagen. Nach Sydney haben sie fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Die WM und EM, einmal die Champions-Trophy, sowie die Hallen-WM und unzählige Freundschaftsturniere und Freundschaftsspiele. Sie besitzen mit Clemens Arnold und Christian Schulte zwei exzellente Torhüter, mit Philipp Crone und Florian Kunz (Kapitän) eine sehr starke Innenverteidigung. Höchstens die rechte Abwehrseite könnte hinten ein Problemfall werden. Mit Timo Weß hat man einen für sein Alter sehr erfahrenen Spieler (24 Jahre/100 Länderspiele), doch – nichts gegen ihn – er hat noch nicht die spielerische Klasse der anderen Verteidiger Crone, Kunz und Emmerling (Linksaußen). Problem in der Abwehr: Nach den vier genannten Spieler kommt auf der Ersatzbank nichts mehr. Wenn einer ausfällt, müssen Mittelfeldspieler nach hinten rücken.

Im Mittelfeld stechen besonders Christoph Eimer und Tibor Weißenborn heraus. Eimer ist eher der routinierte Spielmacher-Typ im zentralen Mittelfeld, mit einer tollen Übersicht und guter Technik ausgestattet. Weißenborn hingegen ist eher der Draufgängertyp auf der rechten Außenbahn, der mal das waghalsige und extrem temporeiche Dribbling wagt und auch Torgefahr ausstrahlt (Weißenborn war bereits 2002 weltbester Nachwuchsspieler). Die Schwäche des Berliners ist allerdings, dass er im Spiel nach hinten gelegentlich Schwächen zeigt. Den unauffälligen Part im Mittelfeld übernimmt Sebastian Biederlack. Er ist mehr so der Ausputzer vor der Abwehr, die Arbeitsbiene… Bei Olympia wird er höchstwahrscheinlich im linken Mittelfeld spielen, da der letzte verbliebene Linksaußen-Mittelfelder kurz vor Bekanntgabe der Kader rausnominiert wurde. Biederlack’s Aufgaben werden aber höchstwahrscheinlich auch dort dieselben bleiben.

Im Sturm hat man eine Vielzahl von verschiedenen Persönlichkeiten, die auf ihre Art alle etwa gleichgut sind. Fangen wir an mit Björn Michel. Er hat am meisten Erfahrung, ist vor dem Tor meist sehr kaltschnäuzig und hat außerdem einen guten Eckenschlenzer. Michels Problem ist, dass er mittlerweile vielleicht ein wenig zu langsam ist.
Weiter geht’s mit Christoph Bechmann, einem meiner Lieblingsspieler. Er gehört auch schon zur älteren Fraktion und hört nach Athen leider auf. Seine Stärken: Ein starkes Dribbling, ein unwahrscheinlicher Torjägerinstinkt und ein fabelhaft harter und genauer Schlag, mit dem er fast aus jeder Position im Schusskreis das Tor treffen kann. Doch auch er ist vielleicht ein wenig zu langsam und offenbart im Defensivspiel hin und wieder eine Schwäche. Einer von beiden; Michel oder Bechmann dürfte im Sturm am Anfang gesetzt sein.
Die restlichen drei Stürmer sind Typen, die sich sehr ähnlich sind: Sascha Reinelt, Christian Wein (der Sohn von Horst Wein, das ist so ein Fußballchef oder so :D) und Matthias Witthaus. Ersterer ist der älteste von den Dreien, sehr schnell, hat ein feines Dribbling und kann auch gut die Bälle von hinten nach vorne tragen. Allerdings plagt Reinelt seit längerem schon, dass er ein wenig fahrlässig mit den Chancen umgeht. So ähnlich ist auch Christian Wein, der ebenfalls sehr beweglich ist, viel für die Mannschaft tut, aber vor dem gegnerischen Kasten oft ein wenig unglücklich agiert.
Matthias Witthaus hingegen schießt Tore, vielleicht nicht ganz zu schnell wie Wein und Reinelt (aber schneller als Michel und Bechmann), dribbelt sehr viel und ist außerdem immer sehr motiviert.
Im Sturm würde ich mir also Witthaus, Michel und Bechmann wünschen. Dieses Trio dürfte es jeder eingespielten Abwehr schwer machen und damit kommen wir schon zu meinem Tipp:
Tipp: Mit dieser Truppe, die seit 2002 so viele Erfolge feiern konnte, sollte noch einmal eine Medaille her. Das liegt im Bereich des Möglichen, keine Frage. Nach Athen wird die Mannschaft höchstwahrscheinlich auseinanderbrechen (viele Spieler werden aufhören) und es muss ein Neuaufbau her. Zwar ist der deutsche Nachwuchs sehr vielversprechend, doch an die Leistungen der jetzigen Nationalelf muss man erstmal anknüpfen!
Das größte Problem dürfte werden, dass Deutschland der große Favorit ist und somit natürlich viele Mannschaften eher defensiv agieren werden, noch mehr laufen werden, als ohnehin schon, doch ich habe Vertrauen in die deutsche Mannschaft: Alles andere als eine Medaille wäre eine Enttäuschung.



Jetzt habe ich einen lahmen Arm, deshalb schreibe ich Gruppe B erst morgen :)

Für Regelfragen bin ich immer gerne offen. Aber ich vermute mal, dass das Interesse - falls überhaupt welches aufkommt - erst geweckt ist, wenn die Spiele laufen. Dann könnt ihr euch ja an diesen Thread erinnern :)
Zuletzt geändert von Artifex am 22.8.2004 - 0:31, insgesamt 12-mal geändert.

Benutzeravatar
Akki
Beiträge: 104
Registriert: 5.7.2004 - 23:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 163621Beitrag Akki
8.8.2004 - 17:17

Schöner langer Post...hoffe einfach dat Deutschland hier wieder den Medallienspiegel ausgleicht...Ich hoffe auf ein Edelmetall.
Team Gerolsteiner ist kein Radsportteam - Es ist eine Lebenseinstellung.

Benutzeravatar
HomerS
Beiträge: 240
Registriert: 3.8.2002 - 10:48
Kontaktdaten:

Re: Hockey

Beitrag: # 163833Beitrag HomerS
8.8.2004 - 22:18

Artifex hat geschrieben:Für Regelfragen bin ich immer gerne offen. Aber ich vermute mal, dass das Interesse - falls überhaupt welches aufkommt - erst geweckt ist, wenn die Spiele laufen. Dann könnt ihr euch ja an diesen Thread erinnern :)
Interesse ist eigentlich immer da. Zugegebenermaßen kenne ich auch von den Deutschen nur wenige, von den anderen eigentlich niemanden...

Bei Regelfragen (Strafecken usw.) komme ich dann im Verlauf der Spiele auf dich zu... :D

Nur eins jetzt schon: Wie sieht das mit der Formation aus? Hört sich in deiner Einschätzung (Abwehr, Mittelfeld, Sturm) so an, als sei das ähnlich wie im Fußball...

PS: Spielst du selbst Hockey?
Herbert Finken (Tasmania Berlin) begrüßt seinen Gegenspieler:"Mein Name ist Finken, und Du wirst gleich hinken."

Man riecht sich später,
HomerS :lol:

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 164073Beitrag Artifex
9.8.2004 - 14:58

Ja, mit der Formation ist das sehr ähnlich wie beim Fußball. Ein Torwart und zehn Mann auf dem Feld. Im Gegensatz zum Fußball spielen allerdings fast alle Mannschaften mit einer Viererkette, weil man so einfach schneller einen Seitenwechsel spielen kann (das ist beim Hockey gegen taktisch gute Mannschaften eigentlich das einzige Mittel zum Erfolg).

Im Sturm sind offensive Spieler nicht allzu selten. Manchmal sogar vier. Auch nicht überraschend wäre es, wenn ein Spieler wirklich immer an der Torauslinie hin-und-her rennt. Dadurch, dass das Abseits beim Hockey nun seit fast zwanzig Jahren abgeschafft ist, sind solche Dinge möglich.

Zu deiner zweiten Frage: Ja, ich spiele im Verein und das nun seit acht Jahren. Leider nur bedingt erfolgreich, da wir in unser Spielrunde gegen große Hamburger Nachwuchsteams ranmüssen, die man im Fußball mit den U16 Teams von Bayern München, Dortmund & Co. vergleichen kann)
Allerdings durfte ich schon ein paar Mal für Schleswig-Holstein spielen :)

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 165456Beitrag Artifex
12.8.2004 - 16:30

Gruppe B
Argentinien
Australien
Indien
Niederlande
Neuseeland
Südafrika


Argentinien:
Die Argentinier haben in den letzten Jahren einen großen Schritt nach vorne getan. Sie haben in jeden Mannschaftsteilen starke Einzelkönnern und sind zudem eine sehr homogene Mannschaft. Mit German Oroczo (spielte 2003 in Deutschland) und Jorge Lombi hat man zwei starke Eckenschützen. Während Oroczo Libero spielt und auf der Position gesetzt ist, ist Jorge Lombi im Sturm der gefährlichste Spieler. Doch neben den beiden gibt es noch viele starke Spieler, wie z.B Mario Almada, Fernando Ferrara, Rodrigo Vila und, und, und. Schwächen sind das defensive Mittelfeld und die fehlende internationale Erfahrung in der absoluten Weltspitze (keinerlei Erfahrung in sehr wichtigen Spielen).
Tipp: Sie könnten es möglicherweise Australien oder den Niederlanden (vllt. auch Indien) schwer machen. Dafür müssen die Gauchos allerdings endlich mal lernen, dass ihr Spiel nicht im absoluten Chaos versinkt. Wenn sie mal eine komfortable Führung herausspielen, dann sind die Argentinier in der Abwehr oftmals zu undiszipliniert. Für einen Platz unter den besten Neun sollte es aber auf jeden Fall reichen.


Australien:
Als einziges Team in der heutigen Weltspitze haben die Australier noch nie eine Goldmedaille gewinnen können, und das bei bisherigen elf Versuchen. Nach dem Gewinn der Bronzemedaille in Sydney erfolgte ein Trainerwechsel. Bis heute trainiert Barry Dancer die Australier und sorgte dabei für schon so manche nicht ganz unumstrittene Aktion (z.B. warf er zu seinem Amtsantritt den damaligen Welthockeyspieler Jay Stacy aufgrund „zu großer Dominanz“ aus der Nationalmannschaft)
2002 spielten die Australier eine sehr gute Weltmeisterschaft in ihrem eigenen Land, scheiterten im Finale aber an den Deutschen.
Bekanntester Spieler ist Troy Elder, der ein sehr vielseitiger Spieler ist. In der Verteidigung, im Mittelfeld, wo auch immer; Elder kann fast alles und ist auf dem Platz, egal wo er spielt, immer ein Leitwolf für seine Teamkameraden. Neben Elder ist vor allem noch Grant Schubert zu erwähnen. Ein sehr schneller und technisch starker Stürmer, der 2003 zum Welthockeynachwuchsspieler des Jahres gewählt wurde. Allgemein ist man in der Offensive sehr stark besetzt; hinten reicht ein einziger Troy Elder allerdings nicht aus, um eine gesamten gegnerischen Offensiv-Block auszuschalten.
Tipp: Wenn die Abwehr sicher steht, sollte die Qualifikation zum Halbfinale möglich sein. Dabei sollte man allerdings nicht den Fehler machen und z.B. die Neuseeländer oder die Südafrikaner zu unterschätzen.


Indien:
Die Inder sind eigentlich schon seit der Gründung des Hockeysports in der Weltspitze vertreten. Nach einem etwas dürftigen Neunziger-Jahrzehnt sind die Inder jetzt wieder oben dabei. Mit Dhanraj Pillay hat man einen der bekanntesten Spieler der Welt als Kapitän (Pillay ist in etlichen Statistiken des Welthockeyverbandes Führender und hält fast ein halbes Dutzend Weltrekorde). Die Rollen auf dem Platz sind klar aufgeteilt: Pillay ist Kapitän, der große Star des Teams und der absolute Leitwolf noch dazu. Für die Spieler spielt er fast schon eine so große Rolle wie der Trainer. Damit wären wir auch schon bei dem Thema, dass in den letzten Wochen bei den Indern am meisten Gesprächsstoff sorgte: dem Trainerstuhl. Nachdem die beiden Deutschen Gerd Rach und Oliver Kurtz vor zwei Wochen in den riesigen Trainerstab aufgenommen wurden, wurde Rach vom indischen Verbandspräsidenten Gill kurzerhand zum alleinigen Chefcoach gemacht. Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass Rach das olympische Turnier auch als Chefcoach beenden wird. 2000 in Sydney verlor der indische Trainer Cedric d’Souza während der Spiele seinen Job! 14 Trainer in 11 Jahren sagen alles weitere über die Chaos-Verhältnisse im indischen Hockey-Verband.
Die Frage wird sein, ob die Inder das alles locker verkraften können. Neben dem Tohubawohu um den Trainerposten verletzte sich außerdem mit Jugray Singh (Trümmerbrüche nach Autounfall) ein ganz wichtiger Spieler für das indische Spiel.
Tipp: Ich denke, dass die Inder auch 2004 keine allzu große Rolle spielen werden. Wenn es gut läuft, dann dürften sie in den Kampf um die zwei Plätze fürs Halbfinale eingreifen, wenn es schlecht läuft, dann sind die wahrscheinlich von der spielerischen Klasse her weitaus schlechter als Australien, Holland und auch Argentinien und müssten aufpassen, um nicht möglicherweise sogar von den Underdogs Neuseeland und Südafrika überholt zu werden.


Niederlande:
Die dritte Goldmedaille in Folge ist das Ziel für die Oranjes. 1996 waren sie das Maß aller Dinge, 2000 hatten sie schon bereits arge Konkurrenz durch die Südkoreaner bekommen und 2004? Jetzt stehen den Niederlanden fünf Mannschaften gegenüber, die ihnen die Titelverteidigung schwer machen wollen. Und damit wird es für die Oranjes ein äußerst schweres Unterfangen.
Über das Potenzial brauch man gar nicht zu diskutieren. Dieses besitzen die Niederländer zu genüge. Man hat mit Teun de Noojer, eine der Lichtgestalten des Hockeysports, im Aufgebot. Außerdem verfügt man mit Jereon Delmee, Marten Eikelboom und Taeke Taekama noch drei weitere Spieler, die ein Spiel alleine entscheiden können.
Ein Spieler, der in den letzten Jahren allerdings viel von seiner Stärke einbüßen musste, ist Erik Jazet. Jazet ist Dreh-, und Angelpunkt in der holländischen Verteidigung, spielt aber längst nicht mehr so umsichtig wie noch vor ein paar Jahren. Allgemein ist die Defensive der Holländer der schwächste Mannschaftsteil. Einziger Verteidiger, der zurzeit in herausragender Form ist, ist Jereon Delmee. Auch hier kommt aber das Problem auf, dass ein Delmee und ein Jazet, wenn er denn gut in Form ist, keine gesamte Offensiv-Abteilung des Gegners ausschalten können. Hier sind vor allem die „durchschnittlichen“ Außenverteidiger gefragt.
Was den Niederländern in der Verteidigung in der Breite fehlt, dass besitzen sie im Sturm. Hier tummeln sich die Stars nur so: Taeke Taekama, Teun de Noojer, Marten Eikelboom, Mathis und Roland Brouuwer, das sind alleine fünf Weltklasse-Stürmer, die die Niederlande besitzt. Der Offensiv-Block ist so was von gefährlich, da darf sich selbst die beste Abwehr nicht allzu sicher sein, denn alle Stürmer sind solche Typen, die durch eine geniale Idee ein Spiel entscheiden können.
Tipp: Die Niederlande sind der große Favorit in der Gruppe B. Das Potenzial müsste auch für das Halbfinale und darüber hinaus reichen. Die Frage ist, ob man mit der Favoritenrolle auch dieses Jahr zurechtkommt und nicht möglicherweise bei vermeintlichen Underdogs Punkte lassen muss.


Neuseeland und Südafrika:
Die Hoffnungen aller Hockey-interessierten Neuseeländer ruht auf den Hoffnungen zweier Männer: Hayden Shaw und Ryan Archibald. Erster ist Abwehrchef bei den „Kiwi’s“ und sorgte mit seinen gefährlichen Strafecken erst dafür, dass sich Neuseeland für das olympische Turnier qualifizieren konnte.
Archibald ist der entscheidende Mann im Mittelfeld. Er ist der unumstrittene Denker und Lenker, über den fast jeder Angriff läuft. Blöd nur, dass der 23-jährige (schon 130 Länderspiele) sich vor den olympischen Spielen den Fuß brach und nun darauf hoffen muss, rechtzeitig fit zu werden. Falls Archibald ausfällt, würde Neuseeland auch die letzte Kreativquelle genommen sein, denn außer Shaw, der allerdings hinten höchstwahrscheinlich alle Hände voll zu tun haben wird, und Archibald ist kein anderer in der Lage das Heft in die Hand zu nehmen. Außerdem fehlt den Neuseeländern ein richtiger Knipser, der vorne die Buden macht.

Für die Südafrikaner war die Olympia-Qualifaktion eine lange, an den Nerven zehrende Geschichte. Zuerst verlor man überraschend den afrikanischen Kontinentaltitel gegen Ägypten, beim Quali-Turnier in Madrid schoss Team-Oldie Gregg Clarke im entscheidenden Spiel gegen Belgien erst dreißig Sekunden vor Schluss das erlösende Tor. Doch die letzte Hürde sollte noch kommen: Erst als die FIH eine Klage von dem griechischen Hockeyverband abgelehnt hatte, war der Weg für Olympia frei.
Der große Star bei Südafrika ist Greg Nicol. Nicol ist der mit Abstand erfahrenste Spieler der Südafrikaner, schießt gefährliche Ecken und ist für seine Teamkollegen ein richtiger Leitwolf auf dem Platz. Doch wie bei den Neuseeländern, haben die Südafrikaner „nur“ Greg Nicol und dann nur durchschnittliche Spieler.

Beide Teams ähneln sich jedoch darin, dass sie die großen Außenseiter sind. Außerdem haben beide einen enormen Mannschaftsgeist und könnten durchaus für eine kleine Überraschung sorgen (z.B. Platz 4 in der Vorrunde)





Das zu der Teamvorstellung. Jetzt noch ein paar Sachen zu der Hockey-Anlage. Diese befindet sich in Helliniko
Gespielt wird auf zwei Plätzen. Zum ersten natürlich in dem sehr schmucken Stadion, das soweit ich dass richtig verstanden habe immerhin 12 000 Zuschauer fasst.

Bild

Sieht sehr, sehr schick aus, finde ich.

Außerdem werden an jedem Tag zwei Spiele auf Platz Nr. 2 ausgetragen. Bilder von diesem hab ich nicht, ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass dieser ähnlich schicke Tribünen besitzt.


Das war’s erstmal wieder zum Thema Hockey.
Für Fragen bin ich weiterhin offen.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 166312Beitrag Artifex
14.8.2004 - 12:01

Erste Eindrücke von der Hockey-Übertragung.

- Kamera bisschen zu weit weg. Ball ist an manchen Stellen nur schlecht zu sehen :?
- Kommentator: naja, hätte bestimmt schlimmer kommen können. Aber ein paar Mal hab ich mich schon gewundert, was der so für Sachen erzählt hat.

Benutzeravatar
Akki
Beiträge: 104
Registriert: 5.7.2004 - 23:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 166469Beitrag Akki
14.8.2004 - 17:59

Ist aber net weiter schlimm...ich, der Hockey nur bei EM, WM´s oder Olympia, freut sich über solche Kommentatoren, die nicht totale Cracks sind, aber doch Ahnung haben...aber bisher ein grandioses Spiel, der Deutschen Damen. Was ich immer so irre finde sind die Torschüsse...oder besser gesagt Torschläge...die darf man ja nur in den Kreis ausführen...ich find dat dann immer irre, wenn da so jeder Spieler versucht den Ball nur zu Berühren, falls ein Ball reingeschlagen wird...und der Gegner versucht die Gegner so wegzuhalten, aber den Ball bloss nicht zu berühren, falls sie dann den Ball auf Tor schlagen können...aber nun ne Strafecke...Glück für Deutschland...aber wieder mal gelernt dat der Torhüter nicht den Ball spielen darf, sondern nur abwehren...wieder ne Strafecke...
Team Gerolsteiner ist kein Radsportteam - Es ist eine Lebenseinstellung.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 166475Beitrag Artifex
14.8.2004 - 18:04

Jetzt brennt's gerade aber wirklich lichterloh.

Starke Leistung von der Torhüterin Louisa Walter!
Die deutschen Damen sollten bei dem Herauslaufen ein bisschen besser aufpassen, die laufen fast immer zu früh raus.

Ansonsten natürlich sehr starke Leistung.

Benutzeravatar
HansFuchs
Beiträge: 1972
Registriert: 2.8.2004 - 11:51
Kontaktdaten:

Beitrag: # 166484Beitrag HansFuchs
14.8.2004 - 18:10

Du hast Ahnung, Arti ,du verstehst mich.

Warum laufen die deutschen Gegner immer bei Ballbesitz in die Richtung ihres eigenen Tores und attackieren dann im Flügelangriff?
#fragschusti

Benutzeravatar
Akki
Beiträge: 104
Registriert: 5.7.2004 - 23:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 166486Beitrag Akki
14.8.2004 - 18:12

Also die hält da hinten ja alles...gut das Tor fiel dann zwangweise, bei einen solchen Druck passiert sowas dann auch...aber wenn Deutschland wieder gefährlich kontert(oder wie das beim Hockey heisst, gibt es vielleicht nen anderes Wort für...)dann kann man dies hier trotzdem gewinnen, muss nur aufpassen, dass nicht das 2:2 fällt.
Team Gerolsteiner ist kein Radsportteam - Es ist eine Lebenseinstellung.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 166654Beitrag Artifex
14.8.2004 - 23:07

HansFuchs hat geschrieben:Du hast Ahnung, Arti ,du verstehst mich.

Warum laufen die deutschen Gegner immer bei Ballbesitz in die Richtung ihres eigenen Tores und attackieren dann im Flügelangriff?
Keine Ahnung.
Ist mir gar nicht so speziell aufgefallen... Vielleicht sollten das ja nur ein Seitenwechsel werden.

Wie gesagt, dass kann nur ein taktischer Schachzug gewesen sein (falls es denn wirklich so war) und hat nichts mit Hockeyregeln oder so zu tun.

Benutzeravatar
jonas
Edelhelfer
Beiträge: 11611
Registriert: 27.5.2002 - 14:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 166673Beitrag jonas
15.8.2004 - 1:16

Was ich mich schon immer frage:

Warum bekommen diese Damen und Herren nicht schon lange Rückenschmerzen vom ständigen gebückt spielen ? ;)
--
Jonas

TIppspielhandballweltmeister 2019 :)

Benutzeravatar
Skispringer
Beiträge: 550
Registriert: 1.8.2002 - 2:01
Kontaktdaten:

Beitrag: # 166687Beitrag Skispringer
15.8.2004 - 2:43

fragt sich ein Anhänger einer Sportart wo diejenigen tausende Kilometer im Jahr überm Lenker hängen ;)

Mir ist das ganze doch ein wenig zu taktisch , gibt ja Spiele wo wirklich nur nach Strafecken Tore fallen bzw überhaubt ernsthafte Chancen bei rumkommen (diese finde ich dann allerdings sehr interessant mit den ganzen verschiedenen Varianten ). Eventuell würden da 2 oder 3 Spieler weniger auch nicht schaden, ist zumindest mein Eindruck immer wenn da minutenlang (übertrieben ;) ) von einer Seite zur anderen gelaufen wird nur um dort zu merken dass auch hier alles zu ist und das ganze retour geht.

Und selber spielen war mir nur noch Greuel irgendwann, hier nen Schlag vors Schienbein, dort ins Gesicht, brrrr :twisted: :lol:

in jedemfall dank für die Analyse von Artifex, so hab ich wenigstens so weit nen Überblick dass ich ne Überraschung in den Ergebnissen erkenne wenn ich sie sehe und die Ergebnisse allgemein halbwegs einschätzen kann :)

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 166738Beitrag Artifex
15.8.2004 - 11:35

jonas hat geschrieben:Was ich mich schon immer frage:

Warum bekommen diese Damen und Herren nicht schon lange Rückenschmerzen vom ständigen gebückt spielen ? ;)
Das ist beim Hockeysport wirklich ein Problem. Vorallem im Jugendbereich hat ... hm, ich möchte mich nicht festlegen, aber sehr viele Jugendliche haben Rückenschmerzen, weil man nicht richtig in die Knie geht. Wenn man nicht so durchtrainiert ist, wie die Athleten bei der Olympiade, ist es natürlich auch schwierig, ca. eine Stunde lang die Knie zu belasten.

@Ski: Ja, solche Spiele gibt es auch. Hockey ist natürlich sehr taktisch, aber ich denke, dass vor allen in den allesentscheidenen Spielen nachher im Halbfinale und Finale nicht ganz so verhalten gespielt wird, wie z.B. beim Fußball.

Das mit den Strafecken ist natürlich für den Verlierer sehr ärgerlich. Deswegen sind mir die Pakistani auch irgendwie schleierhaft. Die brauchen nur das ganze Spiel in der Defensive mauern, um dann in der Schlussphase eine Strafecke rauszuholen, die Sohail Abbas dann reinhaut. :?

Freut mich, dass die Analyse dir geholfen hat :)

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 166789Beitrag Artifex
15.8.2004 - 13:28

Gr.B Australien - Neuseeland 08:30 Uhr 4:1
Souveräner Sieg für die Australier. Sehr abgeklärtes Spiel, haben die Neuseeländer eigentlich immer in Schacht gehalten und dann urplötzlich ihre unglaublichen, temporeichen Spielzüge gestartet.

Spieler des Tages wohl Jamie Dwyer mit einem (nicht ganz lupenreinem) Hattrick. Besonders sein drittes Tor, das 4:1 für Australien, war sehr sehenswert.

Die Kiwis haben sich noch ganz gut geschlagen, haben aber einige Male große Schwächen in der Verteidigung offenbart. Besonders auffällig war der Kriegstanz, der NICHT wie Kommentator Rene Hiepen meinte, neu sei, sondern nun seit vielen Jahren schon von den Neuseeländern vor ihren Spielen zelebriert wird (durfte bei der Hallen-WM 2003 in Leipzig schon selber live an diese Darbietung erleben)

Gr.B Argentinien - Südafrika 10:30 Uhr 1:2
Die erste Überraschung des Turniers. In einem sehr interessanten Spiel schlagen starke Südafrikaner ebenso gute Argentinier, welche allerdings das Tor nicht trafen.

Wirklich ein sehr ansehnliches Spiel, wie ich finde. Außerdem mag ich Überraschungen eigentlich immer gerne und das auch, obwohl die Argentinier eigentlich mein Geheimtipp für Platz 2 waren. Aber so wird das wohl nichts, wenn man von acht Ecken keine rein macht.

Stärkste Spieler bei Südafrika Greg Nicol und der Torhüter.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 166960Beitrag Artifex
15.8.2004 - 19:12

Gr.A Korea - Spanien 18:00 Uhr 1:1
Habe ich nicht gesehen.
1:0 Feldtor - Hyo Sik YOU
1:1 Strafecke - Santi Freixa

Gr.A Deutschland - Pakistan 18:30 Uhr 2:1
Auftaktsieg für Deutschland! Taktisch sehr diszipliniert, sehr starke Leistung vorallem in der Defensive.

Schöner Auftakt mit Toren von Emmerling und Michel. Ersteres ist schon eine Spezialität Emmerlings', der ist dafür bekannt, bei Freischlägen vom Kreis als Ablage reinzulaufen und dann den Ball aus einem unglaublichen Winkel in die Maschen zu schlenzen. Ich weiß nicht, ob das einstudiert ist, jedenfalls hat Emmerling so schon viele viele Tore geschossen.

Michels Tor, dem 2:0, ging eine Klasse-Solo von Matthias Witthaus voraus, der sich da prima durchgesetzt hatte und dann das Auge für Michel hatte.

Das Gegentor dann in der größten Druckphase der Pakistani. Das war eigentlich so gut wie mit Ansage; ein Glück das Sohail Abbas keinen guten Tag hatte, ansonsten hätte das Spiel sich ganz schnell drehen können. Danach festigte sich die Abwehr wieder und das Spiel wurde nach Hause geschaukelt, wobei Scharowsky eigentlich das 3:1 machen muss.


Tabellen gibts im ersten Post.

Benutzeravatar
HomerS
Beiträge: 240
Registriert: 3.8.2002 - 10:48
Kontaktdaten:

Beitrag: # 167011Beitrag HomerS
15.8.2004 - 20:17

Ich hab noch kein ganzes Spiel gesehen, aber ein paar Mal einige Abschnitte.

Es ist schon "ungewohnt", was Fouls/Regelverstöße angeht in "Zweikämpfen". Ich hab mir mal die Regeln angeschaut und möchte dich, Artifex, fragen, ob ich das richtig sehe, dass Hockey - zumindest theoretisch - ein körperloses Spiel ist. Wenn ich die Regeln richtig verstehe, darf man ja quasi nur den Gegner attackieren, wenn der Ball "frei" ist...
So vollkommen hab ich auch noch nicht verstanden, wann es Freischlag/Strafecke/Neun(?)-Meter gibt.

P.S.: Ein Hockey-PC-Spiel gibt es sicher nicht, oder? Da hätt ich momentan irgendwie "Bock drauf"... :D
Herbert Finken (Tasmania Berlin) begrüßt seinen Gegenspieler:"Mein Name ist Finken, und Du wirst gleich hinken."

Man riecht sich später,
HomerS :lol:

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 167025Beitrag Artifex
15.8.2004 - 20:31

Nein, das ist falsch. Hockey ist kein "körperloser" Sport. Ganz im Gegenteil kann es ziemlich schnell sehr brutal sein. Ich weiß nicht, woher du das hast, aber möglicherweise kann es daran liegen, dass es beim Hockey sehr darauf ankommt, dass man sich richtig verhält, denn wann man auf den Ball raufstürzt kann man sehr leicht ausgespielt werden.

Außerdem stellen sich die Spieler oft sehr schlau an. Sobald man den Ball führt und ein Gegner z.B. von rechts kommt, stellt man den Schläger so auf, dass zwischen Gegner und Ball halt der Stock ist. Wenn der Gegner nun den Ball erobern möchte schlägt er mit seinem Schläger nun natürlich gegen den Schläger des Gegners, dieser erhält Freischlag und der Foulende möglicherweise eine Karte, da sogenanntes Schlägerschlagen sehr hart geahndet wird.

Freischlag gibt es bei Fuß, gefährlichem Hoch (alles was ungefahr auf Kniehöhe oder höher geht; wenn z.B. nirgends jemand steht kann man den Ball auch so schlagen, dass er in einem hohen Bogen durch die Luft fliegt), Schlägerschlagen, Kreuzen (Freisperren heißt es jetzt, ist auch wieder eine andere Geschichte und wird seit einer neuen Regel seltener gepfiffen.) und allen anderen erdenklichen Fouls.

Dasselbe gilt auch für die Strafecken, die bei oben genannten Vergehen ausgehändigt werden.

Ein Strafstoß wird aus sieben Metern ausgeführt. Hierbei darf man NEUERDINGS wieder mehrere Schritte auf einmal machen. Es gelten dieselben Regeln wie oben mit dem Zusatz, dass ein Siebenmeter verhängt werden kann, wenn die verteidigende Mannschaft bei einer Strafecke dreimal hintereinander zu früh rausgelaufen ist oder selbiges Vergehen ein einziges Mal begeht, nachdem man bereits für "zu frühes Herauslaufen" verwarnt wurde.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Ach ja, ein PC-Spiel gibt es leider, leider nicht :( Eine große Marktlücke, oder? :D

Benutzeravatar
JeremyAndrews
Beiträge: 2050
Registriert: 3.7.2004 - 3:19
Kontaktdaten:

Beitrag: # 167029Beitrag JeremyAndrews
15.8.2004 - 20:34

Wow, wieder was gelernt. Kann ich nur sagen danke. Sehr gute erklärung.
"If it doesn't matter who wins or loses, then why do they keep score?" (Vince Lombardi)

Benutzeravatar
HomerS
Beiträge: 240
Registriert: 3.8.2002 - 10:48
Kontaktdaten:

Beitrag: # 167088Beitrag HomerS
15.8.2004 - 22:02

Artifex hat geschrieben:Nein, das ist falsch. Hockey ist kein "körperloser" Sport. Ganz im Gegenteil kann es ziemlich schnell sehr brutal sein. Ich weiß nicht, woher du das hast, aber möglicherweise kann es daran liegen, dass es beim Hockey sehr darauf ankommt, dass man sich richtig verhält, denn wann man auf den Ball raufstürzt kann man sehr leicht ausgespielt werden.

Außerdem stellen sich die Spieler oft sehr schlau an. Sobald man den Ball führt und ein Gegner z.B. von rechts kommt, stellt man den Schläger so auf, dass zwischen Gegner und Ball halt der Stock ist. Wenn der Gegner nun den Ball erobern möchte schlägt er mit seinem Schläger nun natürlich gegen den Schläger des Gegners, dieser erhält Freischlag und der Foulende möglicherweise eine Karte, da sogenanntes Schlägerschlagen sehr hart geahndet wird.

Freischlag gibt es bei Fuß, gefährlichem Hoch (alles was ungefahr auf Kniehöhe oder höher geht; wenn z.B. nirgends jemand steht kann man den Ball auch so schlagen, dass er in einem hohen Bogen durch die Luft fliegt), Schlägerschlagen, Kreuzen (Freisperren heißt es jetzt, ist auch wieder eine andere Geschichte und wird seit einer neuen Regel seltener gepfiffen.) und allen anderen erdenklichen Fouls.

Dasselbe gilt auch für die Strafecken, die bei oben genannten Vergehen ausgehändigt werden.

Ein Strafstoß wird aus sieben Metern ausgeführt. Hierbei darf man NEUERDINGS wieder mehrere Schritte auf einmal machen. Es gelten dieselben Regeln wie oben mit dem Zusatz, dass ein Siebenmeter verhängt werden kann, wenn die verteidigende Mannschaft bei einer Strafecke dreimal hintereinander zu früh rausgelaufen ist oder selbiges Vergehen ein einziges Mal begeht, nachdem man bereits für "zu frühes Herauslaufen" verwarnt wurde.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Ach ja, ein PC-Spiel gibt es leider, leider nicht :( Eine große Marktlücke, oder? :D
Allerdings, finde ich... :D

Ansonsten, danke für deine Erläuterungen. Hat auf jeden Fall geholfen.
Ich hatte ja auch oben geschrieben "theoretisch" körperlos. Wenn mich mein Englisch noch nicht völlig verlassen hat, ist laut den Regeln eine Berührung des Gegners verboten (wie das mit Theorie und Praxis ist, sieht man ja bspw. beim Basketball...)
Du hast ja auch gesagt, dass "Stockschlagen" stark geahndet wird, das meinte ich mit meiner Aussage z.B. auch. Ich kann nicht einfach mit dem Stock hingehen und dem Gegner so gegen seinen kloppen, dass der Ball weg ist.
An sich logisch, trotzdem nicht selbstverständlich für mich...
Herbert Finken (Tasmania Berlin) begrüßt seinen Gegenspieler:"Mein Name ist Finken, und Du wirst gleich hinken."

Man riecht sich später,
HomerS :lol:

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 167948Beitrag Artifex
17.8.2004 - 18:19

Die Inder schrammen gerade nochmal an einer Blamage vorbei. Trotzdem reichte es nur zu einem 2:2 gegen wiedermal ziemlich gute Südafrikaner.

Die zeigen bisher sehr starke Leistungen und können möglicherweise auf Platz 4 oder sogar Platz 3 rutschen.

Die Inder, wie ich es irgendwie schon erwartet habe, schwach. Aber es sind ja noch drei Spiele. Für einen Platz unter den besten Zwei wird es allerdings sehr schwer.


Tröstend ist es zumindest, dass auch für die Australier "nur" zu einem 2:2 gegen die Argentinier reichte. Dabei hatten die Gauchos fünf Sekunden vor Ende der Partie noch eine Riesenmöglichkeit sogar drei Punkte zu erreichen.

Das Spiel der Deutschen gegen die Spanier wird um 19:30 auf Athen 4 oder auch teilweise auf ARD übertragen.

EDIT: Ooops, laut dem Sport1.-ticker hat Indien 4:2 gegen die Südafrikaner gewonnen? Mal sehen was stimmt.

Antworten