Doping im Sport

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zabelchen
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Doping im Sport

Beitrag: # 6730529Beitrag zabelchen
12.8.2008 - 23:14

Da der Radsportthread immer wieder entgleist und auch auf andere Sportarten ausweicht könnte man vielleicht ma einen allgemeinen Dopingthread im Sport aufmachen...es ist ja längst kein Problem mehr nur im Radsport...

Ich möchte auch gleich ma anfangen und erlaube mir den kompletten Post von tobikaka zu zitieren, um darauf Stellung zu nehmen aus dem Radsportforum.
tobikaka hat geschrieben:
Super Schumi hat geschrieben:Eigentlich liegt es auf der Hand, dass der Fußball nicht sauber ist.
Beruhige dich einmal ein bisschen und hör auf mit diesen Anschuldigungen von denen du keine Ahnung hast. Es gibt in jeder Sportart irgendwelche Idioten, die es nicht lassen können. Aber gleich den ganzen Sport zu beschmutzen?? Nanana, ich würde mich da nicht so weit aus dem Fenster lehnen
Super Schumi hat geschrieben:Ich bin mir da ziemlich sicher, zumal es dort nur wenig Kontrollen gibt.
Bist du Fussballer? Nein definitiv nicht, weil du keine Ahnung hast, was du da schreibst. In den Nationalteams wird man bereits ab der U16 nach den Spielen kontrolliert. (Meistens werden 2-4 Spieler nach dem Zufallsprinzip ausgewählt). Bei Spielen der obersten Ligen funktioniert das genau gleich. Nicht genügen Kontrollen? Hmm, sehe ich doch etwas anders, zumal man nie sicher ist, wann man an der Reihe ist.
Super Schumi hat geschrieben:Aber zu hunter Prozent ist sicher, dass viele Menschen den Fußball gar nicht als Doping gefähret sehen. Das mag einige Gründe haben: Mangelde Kenntnis, ohne Nachdenken den Medien folgen (die nur auf den Sensationen rumhacken) oder einfach weil der Fußball des Menschens liebste Sportart ist.
Wenn du es sagst, muss es wohl stimmen... :roll:
Flame of Za-i-ba hat geschrieben: - Regeneration (obwohl im Fußball nicht soo wichtig)
Das würde ich auch nicht unterschreiben. Wenn du drei Wochen am Stück immer Sonntag, Mittwoch, Sonntag spielst, bist du froh für jede Minute, die du zur Regeneration zur Verfügung hast...!
So, und da wir hier vorrangig beim Fussball sind, führe ich die Diskussion auch liebend gern weiter.
Ich hatte die Diskussion über Doping im Fussball schon vor 3-4 Wochen im ZDF Forum, leider darf man dort keine Links reinstellen, aber da das hier erlaubt ist, ist die Beweisführung doch sehr viel einfacher :)

Fangen wir mit diversen Zeitungsberichten an:

Die Mauer beginnt zu bröckeln

Ein Bericht über die Aussage von Neuruer und die sofortige Abblockung seitens von Ärzten, Spielern und Funktionären...erinnert stark an die Anfangszeit im Radsport

Schärfer und Hungriger

Ein Bericht über die Dopingpraktiken bei Marseille in den 90er Jahren

Man kann keine Sportart ausschließen

Ein Artikel der zeigt warum Doping im Fussball durchaus Sinn macht

Nada Bericht 2006 (Seite 6)
Als nächstes hätten wir den Nada Bericht von 2006, dort ist vor allem der Teil der Trainingskontrollen sehr aussagekräftig.
Anschliessend hat der DFB angekündigt die Trainingskontrollen zu erhöhen, dabei kam dies heraus.

Nada Bericht 2007 (Seite 14)
Die Anzahl der Blutkontrollen im vergleich zum Radsport und die Anzahl der Blutkontrollen ist gerade zu lächerlich vom DFB, die Möglichkeiten da zu dopen sind regelrecht irrwitzig hoch

Viel Spass beim lesen, nachdenken, ausreden suchen...
Zu glauben im Fussball mache Dopen kaum Sinn, oder würde gar garnicht stattfinden ist einfach nur naiv...
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Beitrag: # 6730532Beitrag <~Bace~>
12.8.2008 - 23:21

Warum sollte Dopen im Fussball keinen Sinn machen?

Das Doping fördert dort genau wie beim Radsport: Ausdauer, Konzentration und Kraft.

Marathonläufer (Ausdauer), Sprinter (Kraft) und z.b. Gewichtheber (Kraft) können auch solche Mittelchen nehmen, warum dann Fussballer nicht? Man kann in jeder Sportart irgendwas "missbrauchen" um seine Gesamtleistungen zu verbessern. Dazu brauch man nur die Mittel, die die benötigte Eigenschaft (A,K,K etc.) stärken bzw festigen.
Aber zu hundert Prozent ist sicher, dass viele Menschen den Fußball gar nicht als Doping gefährdet sehen. Das mag einige Gründe haben: Mangelde Kenntnis, ohne Nachdenken den Medien folgen (die nur auf den Sensationen rumhacken) oder einfach weil der Fußball des Menschens liebste Sportart ist.
Falsch, ganz Falsch!

Es liegt wohl viel mehr daran, dass Fussball nach wie vor eine TEAMSPORTART ist. Beim Radfahren mag es auch Teams geben, aber am Ende kann man trotzdem als Einzelner auch alleine viel erreichen. Das Team unterstützt einen und kann die Sache erleichtern, aber trotzdem kommt es am Ende auf die Stärke des Einzelnen an. Man könnte auch ohne die 5 - 8 anderen gewinnen ;)

Was nützt es dir beim Fussball, wenn du als Einzelner gedopt bist? Sicher du magst besser sein, bringt dir aber nichts wenn der Rest dich nicht in Szene setzt oder schlecht spielt. Selbst der stärkste Einzelspieler kann ohne sein Team NIX erreichen. Das ist der Grund, warum Doping so fremd und schier sinnlos scheint im Fussball, Handball, Volleyball, Hockey, Basketball und was weiß ich noch.

Und ja vom Teamsport habe ich Ahnung.. ;)
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zabelchen
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Beitrag: # 6730537Beitrag zabelchen
12.8.2008 - 23:33

Wenn deine Mannschaft schlecht ist, du aber immer wieder super Spiele ableistet, dann kommt irgendwann ein besserer Verein daher und wirbt dich ab. Dann verdienst du statt 1 Million im Jahr plötzlich 5 Millionen im Jahr...tja, die Frage warum auch der einzelne dopen könnte erschließt sich so doch recht schnell, oder nicht?
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Beitrag: # 6730539Beitrag <~Bace~>
12.8.2008 - 23:37

Ähm..solche Leute, die einfach *schnipp* aus dem Nichts kommen, werden schon überprüft ob sie sauber sind ;)

naja von Leuten die nur des Geldes wegen Sport machen halte ich eh nicht viel.
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Beitrag: # 6730545Beitrag Time2Play
13.8.2008 - 0:43

Besser schießen kannste durch Doping auch nicht....

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Beitrag: # 6730546Beitrag Vino + Klödi
13.8.2008 - 3:37

Hm, denke doch. Durch bessere Ausdauer/Kraft kannst du dein Gewehr, Bogen, Pistole etc. länger im Anschlag halten und so genauer zielen.
Doping ist mMn in keiner Sportart auszuschließen.
Das Problem besteht ledglich darin, das die Medien, insbesondere in Deutschland, von Doping in anderen Sportarten nichts mitbekommen bzw. das nicht so zur Sensation machen. Z.B. als die russischen Athleten vor Olympia überführt, falsche Urinproben abgeliefert zu haben, hat da die ARD oder ZDF daraus eine riesen Geschichte gemacht? Nein. Wäre das im Radsport gewesen, wette ich, dass sofort alle geschrien hätten: Verbannt den Radsport aus der Welt, diese Betrüger brauchen wir nicht... :roll: :roll:
Nunja, ich denke, jeder, der ein wenig Ahnung von Sport hat, sollte wissen, das Doping leider dazugehört und wohl immer dazugehören wird. Sogar die alten Griechen haben schon ihre Mittel zur Leistungssteigerung gehabt und die haben Olympia schließlich erfunden. Also gibts mMn 3 Möglichkeiten:

1. Man aktzeptiert das so wie es jetzt ist und tut in keiner Sportart etwas dagegen, schließlich läufts ja schon seit vielen Jahrhunderten so und funktioniert. Diese Möglichkeit wäre die Schlimmste und das Ende für alle ehrlichen Athleten die es mit Sicherheit gibt.

2. Doping wird in alen Sportarten gleichermaßen bekämpft und bestraft, mit weltweit gleichen Gesetzten gegen Doping, sonst bringt alles nichts. Das wäre das Aufwendigste finanziell und zeitlich aber auch das Sinnvollste, denn dann hätten auch die Ehrlichen eine reale Chance.

Oder aber 3. Es läuft alles so weiter wie bisher. Der Radsport wird die besten Dopingkontrollen haben, aber dennoch für den Großteil der Bevölkerung und Medien der Betrügersport sein. Alle anderen Dopingfälle interssieren niemanden.
Das wäre das Einfachste. Und ich befürchte stark, es wird so kommen schon alleine durch die starke und finanzkräftige Lobby die z.B. der Fussball hat.

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zabelchen
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Beitrag: # 6730552Beitrag zabelchen
13.8.2008 - 5:09

Er meinte sicherlich mit dem Schießen die Schusskraft und die Technik eines Fussballers.
Das wird ja immernoch als Hauptargument genommen der, "im Fussball ist Doping nicht so sinnvoll", Verfechter.

@Bace:
Du hast dir wenigstens die Nada-Liste in Deutschland angeschaut?
2006:
DFB: 87 Trainingskontrollen
Das aufgrund des häufigeren Wettkampfes (allein pro Wochenende 36 Mannschaften, erste und zweite Bundesliga) mehr Wettkampfkontrollen stattfinden, ist logisch, aber wenn ich mir überlege das im Jahr 34x 36 Mannschaften mit rund 20 Spielern antreten, dann sind 882 Wettkampfkontrollen immernoch sehr wenig.


Für 2007 kündige der DFB dann mehr Trainingskontrollen an, auch die Fussballer mussten wie die Radfahrer ihren Aufenthalt immer bekanntgeben...diese "mehr" Trainingskontrollen äusserten sich in Zahlen dann so.

Trainingskontrollen:
146 Trainingskontrollen, davon wurden 10! auf Epo untersucht, es gab keine Blutkontrollen...
Wettkampfkontrollen: 1189, davon wurden 85 auf Epo untersucht

Das bedeutet das von einem Testpool von 1277 Fussballern, nur 95 auf Epo untersucht wurden, wie groß ist da die Chance einen mit Epo zu erwischen?

Und T2P...
Es geht gar nichtmal darum bessere Technik oder mehr Kraft im Fussball zu erlangen, das ist nebensächlich, das muss man sich immernoch antrainieren, es geht im Fussball hauptsächlich um Kondition und Regeneration.
Wenn ich eine gute Technik habe, aber nach 75 Minuten stehend K.O. bin, dann hab ich einen geringeren Marktwert als ein Spieler der technisch auf meinem Niveau ist, aber 90 Minuten durchackern kann.
Wenn wir bei diesem "ackern" Niveau sind, dann fällt mir spontan ein gewisser Ribery beim Spiel Niederlande - Frankreich ein, der wirklich 90 Minuten um jeden Ball gekämpft hat und die restliche Französische Mannschaft quasi nicht existent war in diesem Spiel bis auf ein paar Lichtblicke vereinzelter Spieler.
Ein Ribery hat in diesem Augenblick seinen Marktwert unheimlich gesteigert...und um Geld dreht sich diese Welt nunmal.

Im übrigen sehe ich es genauso wie V + K...Möglichkeit 2 wäre wünschenswert, Möglichkeit 3 ist die wahrscheinlichere...schade!
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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6730562Beitrag Klaus und Tony
13.8.2008 - 8:39

Ich verstehe die ehrenwerte Absicht, aber ich muss hier nicht noch mal die gleiche Diskussion über 200 Seiten haben wie im Radsport-Forum.

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