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Stephen Roche
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Beitrag: # 6970684Beitrag Stephen Roche
15.7.2016 - 11:06

Kann man Aaron Rodgers eigentlich nicht mögen?

https://www.youtube.com/watch?v=gjYcaCzo7UU
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Kobelix
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Beitrag: # 6972845Beitrag Kobelix
3.9.2016 - 20:14

Einen firstround pick wegen lächerlicher Roger Goodell Spielchen zu verlieren tut weh.

Aber nicht so sehr wie ihn freiwillig an die Eagles für Sam Bradford abzugeben. Guckt da eigentlich niemand Football? Was tun die Vikings da bloß?

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Stephen Roche
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Beitrag: # 6972860Beitrag Stephen Roche
4.9.2016 - 11:11

Die Vikings brauchen ja "nur" einen Verwalter-QB. Siehe Chiefs und Smith, Alex.

Aber keine Ahnung, ob Bradford das kann.
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Kobelix
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Beitrag: # 6972863Beitrag Kobelix
4.9.2016 - 12:14

Und für einen Verwalter muss man einen 1strounder abgeben? Plus noch mehr? Für ein Jahr?

Rad-Schumi
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Beitrag: # 6972870Beitrag Rad-Schumi
4.9.2016 - 15:01

Für einen Verwalter wie Smith würde ich an der Stelle der Vikings auch einen First hinlegen. Durch AD und die Defense doch eine ziemliche Win-Now-Situation.

Nur, das sehe ich bei Bradford mal so gar nicht. Für einen Verwalter fehlt ihm schon einfach die Passgenauigkeit, da liegt er deutlich hinter Bridgewater (der ja schon irgendwie ein Verwalter-QB war, wenn auch mit Dual Threat und Upside). Er war in St. Louis nicht gut, er war in Philly nicht gut und vor allem, er war nie langfristig gesund.
Jetzt kennt er das Playbook nicht (Barnwell meint, dass er frühestens in Week 4/5 sinnvoll zum Einsatz kommen kann) und kommt als Ersatz wegen einer Verletzung.
Da besteht doch sowohl die Gefahr, dass es einfach komplett schief geht als auch, dass er eher früher als später genau zu dem Problem wird, das er eigentlich beheben soll (also langzeitverletzt).

Barnwell hatte zwei ganz interessante Gedanken, einmal, dass die Vikings bei Bridgewater möglicherweise einen Ausfall von mehr als einem Jahr befürchten und von allen verfügbaren Optionen Bradford der einzige war, bei dem das Team nächstes Jahr die Kontrolle hat und der nicht schon deutlich näher an der 40 ist als an der 30.
Außerdem, dass Bradford eigentlich nicht Hill ersetzen soll, sondern verhindern soll, dass der Laden komplett den Bach runtergeht, wenn der sich auch verletzt. Eben wegen Win Now. Dann macht es mehr Sinn, dass er da ist, weil er natürlich deutlich besser ist als der dritte Vikings-QB.

Das kann ich schon irgendwie verstehen, aber bin trotzdem auch kein Fan des Deals. Hill wurde ja deutlich positiver gesehen als bspw. die Dallas-Backups letztes Jahr, wenn er es nicht ist, wird er den Karren schon in den ersten paar Wochen ordentlich an die Wand fahren. Dürfte dann schwer werden, z.B. nach 0-3/4 da in der NFC wieder rauszukommen.
Wenn er es doch ist und Bradford wirklich nur die Versicherung für die Versicherung sein soll, hätte es doch vielleicht auch eine Nummer kleiner getan.

Ich kann gut verstehen, dass sie einen weiteren QB wollen, auch wenn ich nicht glaube, dass sie ohne Bridgewater (oder mit, for that matter) irgendwas gewinnen. Ich kann auch verstehen, dass zwei Jahre Bradford für einen First besser, bzw. weniger schlimm, klingt als ein Jahr McCown für den gehandelten Second.
Aber die letzten Cuts hätte man finde ich schon abwarten dürfen und dann Sanchez versuchen zu bekommen. Nicht, dass ich mir von Sanchez große Dinge erhoffen würde, aber man hätte den First behalten dürfen. Und von Bradford würde ich mir halt auch keine großen Dinge erhoffen.

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PepsiLight
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Beitrag: # 6977528Beitrag PepsiLight
16.1.2017 - 5:29

Es ist schon verwunderlich, wie die Steelers Jahr für Jahr in den Playoffs beim entscheidenen Play jeweils die Calls bekommen, die der Gegner zuvor im ganzen Spiel kein einziges Mal bekommen hat.

Letztes Jahr waren das mehrere Personal Fouls gegenüber den Bengals, wo es keine Flaggen gab. Der Dirty Hit gegen Bernard, der Assistent Coach der auf einmal auf dem Feld herumläuft usw. Den Sieg erreichten die Steelers dann durch zwei Personal Fouls gegen die Bengals (Burfict und Jones).

Dieses Jahr hält die O-Line so dermaßen oft, dass Bell manchmal im Joggingtempo zu 8,9 Yard Gains läuft, ohne auch nur eine Flagge im ganzen Spiel zu sehen. Auf der anderen Seite jedoch gibt es beim wichtigsten Play (die eigentlich erfolgreiche 2 Pt Conversion) im ganzen Spiel sofort die Flagge für einen vermeintlichen Hold.

Das trübt etwas den Football-Abend, der mit dem ersten Spiel so gigantisch begonnen hatte.
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directeur sportif
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Beitrag: # 6977529Beitrag directeur sportif
16.1.2017 - 6:25

PepsiLight hat geschrieben:vermeintlichen Hold
Klarer ging es nun wirklich nicht.
Aber sofort den Sack zulassen wär auch nicht so clever.
Da waren deine schon angesprochenen Fouls der Bengals letztes Jahr um Welten dämlicher.

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PepsiLight
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Beitrag: # 6977535Beitrag PepsiLight
16.1.2017 - 11:24

Es sieht zwar in der Wiederholung leicht so aus, dass er ihn hält, das liegt aber daran, dass Harrison von außen kommt und ihn die Trägheit des Rushes verbunden mit dem Block noch weiter nach außen drückt.
Deswegen wickelt sich der linke Arm des Chief quasi um Harrison, tatsächlich halten tut er ihn aber nicht bzw nur ganz kurz. Harrison lehnt sich sehr nach innen, der Lineman "drives" seine Beine aber weiter weg vom QB. Beides Indizien dafür, dass der Tackle "not beaten" ist und somit ein Hold nicht einmal notwendig wäre.

Die Geschwindigkeit der Wiederholung verzerrt diesen Eindruck aber sehr, da es verlangsamt immer schlimmer aussieht. Deswegen werden ja auch diese "Bang-Bang" Plays immer in natürlicher Geschwindigkeit reviewt.

Habe übrigens gerade ein Zitat von Harrison zur angesprochenen 2-Pt Conversion gefunden:
"That is a holding call I get once every blue moon. I don't know how it's not called more often."
Zuletzt geändert von PepsiLight am 16.1.2017 - 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Stephen Roche
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Beitrag: # 6977536Beitrag Stephen Roche
16.1.2017 - 11:55

Ernsthaft? Man kann wohl in jedem Spiel über gegebene und nicht gegebene Penalties diskutieren. Gerade wenn es um Holding oder Pass Interference geht. Da wird natürlich manches gepfiffen, was grenzwertig ist. Und eben auch manches nicht, was man hätte geben können.

Aber der Call war jedenfalls nicht evident falsch. Auch Sicht eines neutralen Beobachters kann und sollte man den durchaus so geben. Fishers Arm liegt klar um Harrisons Brust. Und die Hand greift zu. Ob kurz oder lang, ob nötig oder unnötig, spielt da keine Rolle.

Und ja, ich sage das als Patriots-Fan. Und ja: neutral. Denn wenn die NFL-Playoffs eins immer wieder gezeigt haben, dann das: Man muss vorsichtig sein, wen man sich als Gegner wünscht. Daher war es mir völlig egal, ob Steelers oder Chiefs.
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PepsiLight
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Beitrag: # 6977537Beitrag PepsiLight
16.1.2017 - 12:24

Von evident falsch war ja auch nie die Rede. Aber das "klarer geht es nicht" wollte ich nicht so stehen lassen.

Mir ging es nur um die Umstände, dass die Steelers kein einziges Holding bekommen haben und dass die Refs beim wichtigsten Play des ganzen Spiels dann plötzlich die Flagge auf der anderen Seite werfen.

Das hatte für mich den faden Beigeschmack und ich fühlte mich sehr an das Wildcardgame letztes Jahr erinnert. Da waren die Personal Fouls gegen die Bengals auch nicht evident falsch, aufgrund des zuvorigen Spielverlaufs und dem Zeitpunkt aber trotzdem ziemlich unverständlich und ärgerlich.
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Rad-Schumi
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Beitrag: # 6978172Beitrag Rad-Schumi
6.2.2017 - 4:26

Das ist ein ziemliches Gleichgewicht zwischen absolut groß und wie sehr es mich ankotzt...

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hertha_andre
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Beitrag: # 6978173Beitrag hertha_andre
6.2.2017 - 4:26

Krank. Einfach nur krank.

Und zum Kotzen.
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PepsiLight
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Beitrag: # 6978174Beitrag PepsiLight
6.2.2017 - 4:41

Ich war ja auch für die Falcons... Aber wer so aufhört zu spielen (Prevent Offense und Defense) und wer solche Entscheidungen trifft (gesackt werden in FG-Range, Challenge nach klarem Catch) hat es nicht verdient, die Lombardi Trophy zu gewinnen! Das Ende kotzt mich deswegen kein bisschen an.

"Prevent Playcalling prevents you from winning."

Einfach nur selber schuld, danke für dieses große Spektakel mit dem richtigen Gewinner.
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Rad-Schumi
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Beitrag: # 6978175Beitrag Rad-Schumi
6.2.2017 - 5:27

Du hast, wie so häufig, wohl ein anderes Spiel gesehen als ich. Vielleicht aber auch einfach zwei verschiedene, der Vorwurf sich in FG-Range sacken zu lassen passt einfach nicht zu dem zu passiv zu spielen.
Dass das nicht der Fall war, da muss man eigentlich nur den vorletzten Drive anschauen. Pass-Play innerhalb der eigenen 15. Nur kurz auf den RB, aber wenn der so frei ist und so viel Platz hat, dann ist das nicht prevent. Genauso wenig wie das Play auf Jones. Genauso wenig wie die beiden Pass Plays, die zum Sack und zum Holding geführt haben. Das waren alles mutige Playcalls, die Shanahan im ersten Viertel genauso aufgemalt hätte. So wie das Pass Play bei 3&1 das zum Fumble führte. Im Nachhinein wäre es besser gewesen da etwas konservativer zu spielen, aber dann müssten sie sich anhören, dass sie zu feige waren, wenn es nicht klappt. Wer verliert hat da Unrecht, egal was er macht. So wie umgekehrt die Patriots recht haben, das zweite Field Goal gekickt zu haben, obwohl keinesfalls sicher war, zweimal die 8 Punkte zu holen. Siehe Denver letztes Jahr.

Auch in der Defense habe ich kein großartig anderes Spiel gesehen. Die Patriots haben es irgendwann geschafft den Pass Rush der Falcons abzustellen. Aber nicht, weil die weniger geblitzt haben. Das haben sie das ganze Spiel durch kaum, weil jede Statistik zeigt, dass Brady das sofort bestraft. Die O-Line hat einfach angefangen, das Duell zu gewinnen.

Die Entscheideungen waren nicht die besten, aber für das Pass Play werden sie 3 Jahre lang gefeiert wenn es nicht in einer Katastrophe endet. Und auch die Challenge sehe ich nicht so kritisch, das war der entscheidende Catch und ohne Zeitlupe weit von eindeutig weg. Außerdem hätte das eine Timeout am Ende wohl auch nicht den Unterschied gemacht, zumal Brady ihnen dann auch noch weniger Zeit auf der Uhr gelassen hätte.

Die Falcons müssen sich sicher ärgen, dass sie nach dem vierten Touchdown nichts mehr auf die Reihe gekriegt haben. Ryan muss sich über den Fumble ärgern. Aber ich habe kein Team gesehen, das den Ring nicht verdient hat. Sie haben auch in den späten Drives mehr Pass-Plays gecalled und gerade nicht den Ball nur an die RBs gegeben. Sie haben in zwei wichtigen Momenten zwei Big Plays abgegeben, was am Ende eines zu viel war. Aber man kann nicht auf der einen Seite fordern, dass sie aggressiv bleiben und sie dann verteufeln, wenn es sich rächt. Das passt nicht zusammen.

Am Ende waren die Patriots einfach einen Tick besser und auch glücklicher. Das muss man neidlos anerkennen, auch wenn es mir wahnsinnig schwer fällt. Aber die Leistung der Falcons schmälert das in meinen Augen nicht. Auch wenn natürlich alle Welt von einem Choke-Job reden wird. Aber das habe ich in der Halbzeit auch schon zu den Patriots gelesen. Naja...

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hertha_andre
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Beitrag: # 6978178Beitrag hertha_andre
6.2.2017 - 11:39

Stimme Schumi da vollkommen zu. Ausser von Ahnungslosigkeit zeugt
PepsiLight hat geschrieben: "Prevent Playcalling prevents you from winning."
von gar nichts. Die Gruende liste ich nicht noch einmal auf, das hat Schumi schon schoen dargestellt. Wenn ueberhaupt kann man aber nur eine konservativeren Spielweise am Ende fordern von der Falcons-O, ganz sicher keine aggressivere.

Ansonsten fehlen mir immer noch die Worte. Aber Kobelix und Roche werden sich sicher bald feiernd aeussern. ;-)
#87
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PepsiLight
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Beitrag: # 6978179Beitrag PepsiLight
6.2.2017 - 12:03

Rad-Schumi hat geschrieben:Du hast, wie so häufig, wohl ein anderes Spiel gesehen als ich. Vielleicht aber auch einfach zwei verschiedene, der Vorwurf sich in FG-Range sacken zu lassen passt einfach nicht zu dem zu passiv zu spielen.
Dass das nicht der Fall war, da muss man eigentlich nur den vorletzten Drive anschauen. Pass-Play innerhalb der eigenen 15. Nur kurz auf den RB, aber wenn der so frei ist und so viel Platz hat, dann ist das nicht prevent. Genauso wenig wie das Play auf Jones. Genauso wenig wie die beiden Pass Plays, die zum Sack und zum Holding geführt haben. Das waren alles mutige Playcalls, die Shanahan im ersten Viertel genauso aufgemalt hätte. So wie das Pass Play bei 3&1 das zum Fumble führte. Im Nachhinein wäre es besser gewesen da etwas konservativer zu spielen, aber dann müssten sie sich anhören, dass sie zu feige waren, wenn es nicht klappt. Wer verliert hat da Unrecht, egal was er macht. So wie umgekehrt die Patriots recht haben, das zweite Field Goal gekickt zu haben, obwohl keinesfalls sicher war, zweimal die 8 Punkte zu holen. Siehe Denver letztes Jahr.
Der Drive den du ja beschreibst, fand bei 28-20 mit viel Zeit auf der Uhr statt. Da ist klar, dass man wieder zum Spielen anfängt, wenn man merkt: "Oh, das Spiel ist ja noch gar nicht entschieden". Das Problem war eben, dass sie die Pats davor schon von 28-3 auf 28-20 herankommen lassen haben, ohne groß was dagegen zu machen, außer Zeit von der Uhr zu nehmen.
Rad-Schumi hat geschrieben:Und auch die Challenge sehe ich nicht so kritisch, das war der entscheidende Catch und ohne Zeitlupe weit von eindeutig weg. Außerdem hätte das eine Timeout am Ende wohl auch nicht den Unterschied gemacht, zumal Brady ihnen dann auch noch weniger Zeit auf der Uhr gelassen hätte.
Das ist eine Theorie, die wohl nur sehr wenige Leute nachvollziehen könnten. Mal dran gedacht, was passiert, wenn sie die zweite 2-Pt nicht schaffen? Dann hätten sie onside gehen müssen. Da kannst du mir nicht im Ernst weismachen, dass die Patriots das mit ein paar Sekunden auf der Uhr angehen wollen. Deswegen haben sie sich ja im letzten Drive in der RedZone auch ziemlich beeilt. Wäre es ein 7 Punkte Rückstand gewesen, hätten sie die Uhr runterspielen können, mit 8 Punkten macht das kein normaler Coach. Vor allem wenn bereits schon eine 2Pt Conversion geklappt hat. Dazu ist die Erfolgsquote dieser 2 Point Trys viel zu niedrig.

Es ist aber natürlich einfacher, mir Ahnungslosigkeit zu bescheinigen, als anzuerkennen, dass die Falcons mit ihrer Spielweise nach dem 28-3 es den Patriots überhaupt erst möglich gemacht haben zurückzukommen.
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Rad-Schumi
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Beitrag: # 6978182Beitrag Rad-Schumi
6.2.2017 - 12:50

PepsiLight hat geschrieben: Der Drive den du ja beschreibst, fand bei 28-20 mit viel Zeit auf der Uhr statt. Da ist klar, dass man wieder zum Spielen anfängt, wenn man merkt: "Oh, das Spiel ist ja noch gar nicht entschieden". Das Problem war eben, dass sie die Pats davor schon von 28-3 auf 28-20 herankommen lassen haben, ohne groß was dagegen zu machen, außer Zeit von der Uhr zu nehmen.
Schau dir doch auch die Drives nochmal an.
1: Pass - Run bei 2&1 - Pass - Pass
2: Run - Run bei 2&2 - Pass bei 3&1 (Fumble)
3: Pass - Run - Pass (Jones-Catch) - Run - Pass (Sack) - Pass (Holding) - Pass

Ganz abgesehen davon, dass sie auch kaum Zeit von der Uhr genommen haben.

Das waren keine guten Drives, eben weil viel zu kurz. Aber wo du da jetzt ein zu passives Spiel siehst, ich weiß es nicht. Passiv wäre es für mich, wenn man den Ball dreimal über die Guards laufen würde. Aber die Falcons haben weiter Pass-Plays gecalled und sind auch ihre Outside-Runs gelaufen. Sehe da überhaupt keinen Bruch im Playcalling.

Die zwei Stops waren jetzt ja auch für das Spiel nicht völlig untypisch, die Falcons haben ja auch davor nicht jeden Drive in die Endzone geführt. Das Problem war, dass umgekehrt die Patriots es geschafft haben, ihre typischen Drives runterzuspielen. Und am Ende 5 Drives in Folge gescored haben, nachdem sie 2,5 Viertel lang nur ein Field Goal hingekriegt haben.

Und gerade im letzten Drive hätte es sich doch angeboten Zeit von der Uhr zu nehmen. Die Falcons waren mit unter fünf Minuten zu spielen an der 22-Yard-Linie der Patriots, der Sack kam mit unter 4 Minuten zu spielen. Wenn sie da noch zweimal laufen und ein Field Goal schießen, kriegen die Patriots den Ball mit ca. 3:30 auf der Uhr zurück, haben ein Timeout und müssen über das ganze Feld gehen, einen TD scoren, die 2-Point-Conversion schaffen, einen Onside Kick recovern, nochmal ca. 30 Yards gehen und ein Field Goal kicken. Das ist doch eine fast perfekte Situation, alleine der Onside Kick hat eine Erfolgschance von bestenfalls 20%. Sehe da nicht die von dir angesprochene Notwendigkeit agressive Plays zu callen.

Aber trotzdem wollten sich die Falcons gerade nicht darauf verlassen, dass die Patriots das nicht doch irgendwie hinzaubern und versuchen mit dem Pass das Spiel zu entscheiden. Weil das schief geht, habe ich viel gelesen, dass die Falcons zu agressiv waren. Aber wo sie zu passiv waren sehe ich einfach nicht.
Nicht jeder kurze Drive ist die Folge von Prevent Offense, nicht jeder Touchdown Drive der Patriots die Folge von Prevent Defense. Meistens liegen solche Sachen daran, dass die Patriots verdammt gut sind und vielleicht, ganz vielleicht auch mit irgendjemand im Bunde.

PepsiLight hat geschrieben: Das ist eine Theorie, die wohl nur sehr wenige Leute nachvollziehen könnten. Mal dran gedacht, was passiert, wenn sie die zweite 2-Pt nicht schaffen? Dann hätten sie onside gehen müssen. Da kannst du mir nicht im Ernst weismachen, dass die Patriots das mit ein paar Sekunden auf der Uhr angehen wollen. Deswegen haben sie sich ja im letzten Drive in der RedZone auch ziemlich beeilt. Wäre es ein 7 Punkte Rückstand gewesen, hätten sie die Uhr runterspielen können, mit 8 Punkten macht das kein normaler Coach. Vor allem wenn bereits schon eine 2Pt Conversion geklappt hat. Dazu ist die Erfolgsquote dieser 2 Point Trys viel zu niedrig.
Da habe ich mich vielleicht unklar ausgedrückt. Mir ging es nicht darum, dass Brady die Uhr runterspielt, sondern darum, dass die Challenge auch die Uhr gestoppt und damit auch ein paar Sekunden gespart hat. Waren aber tatsächlich nur ein paar, das hatte ich anders in Erinnerung, da ist der Effekt also wirklich nicht so groß wie von mir gedacht.
Aber ihre eigenen Timeouts hätten die Patriots niemals eingesetzt, weil sie die genauso gut nutzen können, wenn sie den Ball nach dem Onside Kick wieder bekommen. Die Falcons hätten den Ball also vielleicht mit 45 statt 50 Sekunden auf der Uhr zurückgekriegt, was zugegeben kein großer Unterschied ist. Aber bei ca. 50, 60 Yards bis zur Target Line wäre das auch mit einem Timeout keine tolle Situation.
Dass es ein perfekter Einsatz der Challenge war, will ich aber gar nicht sagen. Nur, dass ich es in der Situation nachvollziehen konnte und ich nicht glaube, dass das am Ende die spielentscheidende Szene war.

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Beitrag: # 6978183Beitrag Kobelix
6.2.2017 - 13:35

Eine historische Nacht zweifellos.

Als Pats-Fan ging man durch sehr viele Emotionen dieses Jahr. Wut und Unglauben was die lächerliche Goodell-Entscheidung anging. Dann kommt Trotz auf und die Bewunderung für diese unglaubliche Konstanz und Brillanz über die letzten 16 Jahre weckt die Zuversicht, die einem das naturgemäß einfach eingeflößt hat.

Dass gegnerische Fans verzweifeln, die Abneigung die da herrscht, in den meisten Fällen trägt das natürlich einfach zum Spaß bei. "Wir gegen alle", das ist so albern heroisch, manchmal muss Sport sich ja so anfühlen.

Dann kam die GRONK-Verletzung und ein wenig Schock setzt ein. Nicht so, bitte. Über die weiteren Siege vergisst man schnell, wie wichtig er für das Spiel der Pats ist. Da gab es schon viel Grund zu zweifeln.

Viel schlimmer, jedenfalls für mich, war das politische. Es war ein fürchterliches Jahr für die USA und anders als andere Größen des Sports (God i love Gregg Popovich) haben sich die größten Namen der Patriots da wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Fan sein ist komisch, man steht ja in keiner Verantwortung und doch fühlt man sich so nah dran, dass man alles verteidigen will. Ich konnte das nicht, ich habe mich geschämt.

Grundsätzlich ist das eine schwierige Frage, wie geht man damit um wenn einen die Sporthelden enttäuschen und die NFL bietet vielleicht die meiste Gelegenheit dazu sich damit auseinanderzusetzen. Die Anzahl an Gewalttätern allein würde dafür ausreichen. Jetzt also dazu Politik.

Ich habe keine Antwort auf die Frage, mich hat das bedrückt, aber gleichzeitig... als das Spiel lief und was für ein Spiel war es, da war dann die Begeisterung auch wieder da und als Edelman diesen Ball fängt, kann man irgendwie von mir auch nicht mehr erwarten mich mit schwierigen Fragen der Moral zu beschäftigen.

Was für ein sensationeller Super Bowl. Natürlich ein Fest für alle Pats-Fans und eine Katastrophe für Atlanta, die eine tolle Saison hatten und gegen die ich wirklich absolut nix habe. Neutrales Publikum (so es das bei Patriots Spielen denn gibt) muss begeistert gewesen sein, mehr Drama und Emotion und großartige Plays kann man nicht erwarten.

Wie eigentlich immer, mag ich die Narration nach einem Spiel nicht, die sich auf den Verlierer udn das Schlechte konzentriert. Für mich ist das die Zeit die Großartigkeit der Sieger anzuerkennen und dieses Comeback der Pats ist für die Ewigkeit. Natürlich sagt sich das leicht, wenn es das eigene Team ist, aber ich glaube da war ich auch im umgekehrten Fall zumindest meistens konsequent.

Die Patriots haben die Falcons müde gespielt, körperlich und mental, für mich war das völlig zu sehen. Selbst in der ersten Halbzeit, als Atlanta natürlich völlig verdient hoch führt, hatten die Pats deutlich mehr Possession. Atlantas Defense ging zum Ende auf dem Zahnfleisch, etwas dass man bei den Gegnern der Patriots sehr oft zu Gesicht bekommt.

Und als Brady (was für eine fürchterlicher Pick-6 in der ersten Halbzeit) dann fast nur noch im empty Backfield stand (oder mit White, was das gleiche ist), da war er dann eben wieder der größte QB aller Zeiten. Natürlich kam da Glück dazu, aber es ist auch seine Klasse und Aura, das kann einfach niemand mehr sinnvoll bestreiten.

Tja und die Falcons, ich habe auch nicht wirklich Prevent-Maßnahmen gesehen, in der Offense schonmal gar nicht, aber auch in der Defense nicht wirklich. Die haben nicht plötzlich den Patriots das kurze Passspiel angeboten, so lief doch das ganze Spiel. So läuft jedes Spiel der Pats. Die Receiver haben angefangen Bälle zu fangen, Brady wurde besser und die Falcons wurden müde. Die Challenge... ja keine tolle Entscheidung, aber für mich auch nicht besonders dramatisch. Die Pats scoren da auch mit weniger Zeit und das war so ein konfuses Play, das kann ich schon verstehen.

Unstrittig ist dagegen, dass sie mindestens einen riesigen Fehler in der Offense gegen Ende machen. Der Strip-Sack bei 3-1 ist vielleicht noch verzeihlich. Man will den Gameplan nicht zu sehr verlassen, nun ja... es spricht doch sehr dafür, da die Uhr laufen zu lassen und den Ball zu laufen, aber hier kann ich das vielleicht noch irgendwie rechtfertigen.

Nachdem dann dieser Wahnsinns Julio Jones Catch passiert (ich habe keine Ahnung warum Ryan in diese Coverage wirft, aber what a freaking Catch) war das Spiel aber doch eigentlich durch. Da dann den Sack nehmen war eine katastrophale Entscheidung. Das Risiko war da einfach nicht mehr vertretbar, das geht nicht.

Aber sich nun immer nur darauf konzentrieren? Ich lebe Sport gerne anders. Das Gefühl als die Pats in der Overtime den Ball kriegen und (auch wenn ich mich nie getraut hätte es aussprechen) ich keinen Hauch Zweifel hatte, dass Brady das zuende bringt. Das war schön. Die tollen Plays von Hightower und Flowers und Edelman und eben auch Jones und Freeman und Jarrett. Das war doch wunderbar.

Ein großer Super Bowl.

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Stephen Roche
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Beitrag: # 6978184Beitrag Stephen Roche
6.2.2017 - 14:20

Ich habe im Laufe der Saison ernsthaft versucht, die Patriots nicht mehr so sehr zu mögen. Wegen Trump und der unerträglichen Nähe von Belichick, Brady und Kraft zu ihm. (Ich habe sogar jemandem Brady in den Fantasy-Liga angeboten.) Es ist mir nicht gelungen. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Wahrscheinlich ist es einfach egal. Weil es hier wohl doch um Sport geht, diese Nebensache, die uns dann doch so viel bedeutet. Und weil dieses Mitfiebern nicht einfach abgestellt werden kann. Mit den Worten Martin Luthers: Wir können nicht wollen, was wir wollen.

Und ich wollte, dass die Patriots, Belichick und Brady ihren fünften Ring holen.

Allein mir fehlte ab dem 0-21 bis zum 28-28 der Glaube daran. Ich hatte mich auf ein "Manchmal sind andere nun mal besser" eingestellt und mich damit arrangiert. Ich habe selbst nach dem Touchdown eine Minute vor Schluss an der 2-Point-Conversion gezweifelt (siehe ACC-Game in Denver letztes Jahr). Ex post bin ich froh, dass wir nicht auf einen Gostkowski-Extrapunkt hoffen mussten. Komischerweise kann er die nicht besonders gut.

Die Falcons haben meines Erachtens nicht viel falsch gemacht. Sie haben vor allem nach der Führung nicht zu konservativ gespielt. Im Gegenteil! Peter King hat dazu ganz richtig geschrieben: Shanahan wurde am Ende lediglich etwas zu "greedy". Sehe ich auch so. Er wollte das Statement, den Touchdown. Das ist rückblickend natürlich die falsche Entscheidung gewesen. Aber das wäre ein Rush auch gewesen, wenn der Runner das Ei gefumbled hätte.

Die Patriots waren am Ende einfach besser. Dass sie eine Menge Glück hatten, ändert daran nichts.

Das war großer Sport. Und das hätte ich auch geschrieben, wenn die Falcons am Ende knapp gewonnen hätten. Dass Brady sein Montana-Spiel hatte, mach das Ganze am Ende noch ein Stück schöner. GOAT, Diskussion beendet.

By the way: Lady Gaga war ... naja. Mir zu abgedreht. Die Musik zu egal. Zu viel Getanze ... Aber Gisele rockt.
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Stephen Roche
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Beitrag: # 6985734Beitrag Stephen Roche
13.7.2017 - 7:31

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wflo
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Beitrag: # 6987931Beitrag wflo
7.9.2017 - 14:01

Nicht vergessen: Die ESPN Tippspiel Ligen starten wieder. Ich habe gesehen, dass Kobelix alles eingerichtet hat. Wer letzte Saison schon dabei war, kommt direkt beim Erstellen der Tipps bei der Sattlerei Liga Anmeldung vorbei.

Keine Ahnung ob noch jemand Confidence spielen möchte. Mir war das letzte Saison zu viel Arbeit, das lasse ich aus.
Wochentipps Straight & Spread sowie, vor allem, der Eliminator gehören aus meiner Sicht aber dazu. :D
"Sicher gibt das böses Blut, doch Sprache ist, dass wissen wir, das allerhöchste Gut
und ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg."


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