Die Sattlerei

Gequirlte Scheisse zum Radsport und gequirlte Scheisse zum Fußball

Da werd ich beleidigt und merks garnicht - obwohl es in diesem speziellen Fall wohl als Kompliment zu sehen ist

Schade, dass die Türken nur einen Punkt geholt haben heute, dann wär die Party hier im Viertel noch besser. Grüße aus nem türkischen Kulturverein mit WLAN, super Stimmung hier, ich liebe Wuppertal by the way...

Kobelix hat geschrieben: ↑13.10.2008 - 14:29Bei Adler sehe ich überhaupt kein Risiko. Für mich der klar beste deutsche Torhüter mit abolutem Weltklassepotential. Da ist keiner der anderen in der Nähe zur Zeit.

Bei den anderen bin ich vielleicht etwas konservativ. Aber Kroos ist nichtmal Stammspieler in der U21 und bei Bayern gibt es kaum Einsatzzeiten. Das mag ein Fehler (vielleicht aber ist er auch einfach nicht so weit, wie viele glauben) sein, aber für mich kann dieser Fehler nicht bei der Nationalelf ausgebügelt werden. Ein Problem daran ist sicher, dass keine dieser Mannschaften mehr mit einem 10er spielt und das scheint doch klar die beste Rolle für Kroos zu sein.

Und Hummels... na ja. Der spielt jetzt gerade mal ein paar Bundesligaspiele. Klar hat er Talent, aber so überragend, dass er unbedingt an Mertesacker, Westermann, Tasci oder was weiß ich wem vorbeimuss, hab ich ihn nun bisher auch nicht gesehen. Schon gar nicht, wenn die Chance hoch ist, dass er ab nächster Saison wieder bei Bayern auf der Bank rumsitzt.

Witzig, was in 10 Jahren alles passieren kann.

Ich wünsche euch und uns eine schöne, erfolgreiche Wm.

Westermann.

Tasci.

Made my day.

So wie Hummels gestern gespielt hat, fühle ich mich 10 Jahre später total im Recht.
Die Zeit dazwischen, ja nun... ich rede auch heute noch viel Unfug, das ist ja nix besonderes.

Kannst es ja wiedergutmachen, wenn du jetzt einen vernünftigen Kader für die EM 2028 postest.

Um mal kurz etwas zu gestern zu sagen: Khedira kann ich ja nicht leiden, seitdem er 2010 so getan hat, als sei er wertvoller als der verletzte Ballack. Insofern entsetzt mich seine Leistung bestenfalls im körperlichen Bereich.
Aber dass ich Kroos in einem Spiel mal so unangenehm finden würde, war die negative Überraschung. Divenhafter Altherrenfußball, ganz furchtbar.

Darüberhinaus würde mich ein ungewohnt frühes Aus der Deutschen unabhängig von gestern nicht besonders ärgern: Die sind diesmal einfach nicht dran.

Wer ist denn dran?
Und ich kann kaum 10 Minuten in die Zukunft denken, geschweige denn 10 Jahre.

Klaus und Tony hat geschrieben: ↑18.6.2018 - 9:32Darüberhinaus würde mich ein ungewohnt frühes Aus der Deutschen unabhängig von gestern nicht besonders ärgern: Die sind diesmal einfach nicht dran.

Tatsächlich geht es mir genauso.

Und divenhafter Altherrenfußball finde ich sehr gelungen, aber das würde ich nicht nur auf Kroos, sondern fast die ganze Mannschaft verallgemeinern. Ganz wenig Kampf, wenig Wille und ein Zweikampfverhalten, das mich mehr an CR7 und Neymar erinnert hat (wer fällt am schnellsten beim ersten Windhauch).

Warum die Ideenlosigkeit und Ungefährlichkeit der ersten 75. Minuten dann in den letzten Minuten sich gewandelt hat, habe ich mir noch nicht erklären können.

Einen Umbruch mit Löw wird es nicht geben. Und der hat gerade erst verlängert

Hat Lopetegui auch gerade...
Abgesehen davon, wieso sollte es den nicht geben? Die nächste Generation war doch beim Confed-Cup schon zu sehe. Ich glaube das ergibt sich von ganz alleine, mit oder ohne Löw. So ganz sollte man den Abgesang aber vielleicht auch noch nicht starten. So schlecht das aussah, eine Steigerung ausschließen würde ich da nicht. Ist ja auch nicht so, dass so viele andere Mannschaften brillieren würden bisher.

Das ist richtig. Das größere Problem ist eher, dass man die Schwächen, die man schon aus den Spielen gegen Österreich und Saudi-Arabien gesehen hat nicht abstellen konnte. Aber verloren ist auf jeden Fall noch nichts.

ich hoffe einfach auf einen abgang von löw, das ist alles.

uhri hat geschrieben: ↑18.6.2018 - 18:49ich hoffe einfach auf einen abgang von löw, das ist alles.

Und warum das?

Weil er zum wiederholten Male gezeigt hat, dass er nicht in der Lage ist, im laufenden Spiel Anpassungen vorzunehmen.

Bei mir ist es sicher eine Sympathiesache, auch gefällt mir nicht, dass er Lieblinge hat und meine Mannschaft konsequent rauslässt (in diesem Jahr zurecht).
Ich hielt auch lange taktisch nicht viel von der deutschen Mannschaft, aber man muss ihm zumindest lassen, dass er samma mal wahnsinnig erfolgreich ist.

Über Sympathie muss man nicht streiten. Aber Löw vorzuwerfen, dass er ein schlechter Trainer ist? Gewagte These. Gegenfrage: Welcher Trainer, der als Bundestrainer in Betracht kommt, wäre denn was die taktische Einstellung und Anpassung angeht, "vertrauenswürdiger"? Ich bin ehrlich interessiert an der Antwort. Natürlich gibt es da Abnutzungserscheinungen, allein schon, weil Löw das jetzt seit 14/12 Jahren dabei ist. Irgendwann hat man da auch jede Ansprache schon mehrfach gehört als Spieler. Aber ich zweifle wirklich, dass der DFB nach dem Abgang Löws, wann immer der sein wird, adäquaten Ersatz finden wird.

Wenn die Vorgänger Löws ein Indiz für die Nachfolger sind, dann ... Klinsmann, Völler, Ribbeck, Vogts, Beckenbauer ... Da war jeweils nicht allzu viel mit taktischer Finesse.

Ich bin da ein wenig bei uhri. In meinen Augen wurde die WM 2014 nicht wegen, sondern trotz Löw gewonnen.

Es gilt ja auch nicht nur bei Vereinstrainern, auch bei Nationalmannschaften... man nutzt sich irgendwann ab. Also entweder ne komplett neue Mannschaft (die Startelf letztes Spiel war mit der von 2016 bis auf Werner, Plattenhardt Draxler gleich) oder ein neuer Trainer, sonst wird das nix.

Und Jogi scheint ja bisher auf seinem Stuhl zu kleben, der hätte weiß Gott wohin gehen können

Taktisch vertrauenswürdiger als Löw? So ziemlich jeder der jungen, neuen Trainergeneration um Nagelsmann, Tedesco und co. Problematisch wird bei denen sowie bei den klassischen Kandidaten Klopp oder Tuchel die Verfügbarkeit. Es scheint niemand Lust zu haben, 2 Jahre lang für ein paar Wochenenden ne Mannschaft zu haben und ansonsten nur in Pauseninterviews nach der Einschätzung gefragt zu werden, um dann einen Höhepunkt zu haben.

Den Satz von Steini unterschreibe bzw. benutze ich genau so. Anders ausgedrückt: Ohne die Mustafi Verletzung wären wir mMn nicht einmal WM geworden. Diese 4 IV Idee oder Kroos als Manndecker für Pirlo mit Systemwechsel im Halbfinale... das wirkte oft so, als wenn Löw gerne durch irgendeinen taktischen Kniff gewinnen möchte und ging eigentlich immer nach hinten los.

Ich hätte gehofft er tritt dann nach dem Titel ab, aber wahrscheinlich weiß auch Löw selbst, dass er es nie wieder so kuschelig wie beim DFB haben wird. Es wurden ja auch nach und nach um ihn herum seine Leute installiert, so dass nun kein einziges böses Wort mehr fällt.
Immerhin schien er sich gemäßigt zu haben und gerade ein paar der Nominierungsentscheidungen habe ich sehr begrüßt, war es doch eine Abkehr von seinen Lieblingen.

Dann kamen aber die Testspiele und das Mexicospiel und man sah einerseits die angesprochene taktische Unfähigkeit (auch der Co-Trainer, die aber eben auch aufgrund von Vfb-Vergangenheit und nicht ihrer Fähigkeit eingestellt wurden) und andererseits müde und arrogante Weltmeister. Hier benötigt es einfach neue Impulse und ich glaube absolut nicht, dass Löw der richtige Mann dafür ist. Ein anderer Trainer wäre vielleicht auch auf die Idee gekommen, Khedira einzunorden oder zur Halbzeit auszuwechseln.

Letztendlich werden wir am Samstag sehen, zu was Löw noch in der Lage ist. Optionen sind im Kader ja da, aber ob man die Hochnäsigkeit aus den Köpfen bekommt, wage ich zu bezweifeln.. somit sollte die individuelle Klasse noch für zwei Siege reichen, aber dann ist gegen Brasilien Schluss. Hoffentlich dann auch für Löw.

Die Diskussion gibt es doch gefühlt alle zwei bis vier Jahre, nur eben üblicherweise nach dem zweiten Gruppenspiel. Ich bin taktisch auch nicht immer mit allem einverstanden was Löw macht, aber ich halte es für abwegig anzunehmen, dass der mittlerweile 12 Jahre anhaltende konstante Erfolg der deutschen Nationalmannschaft die, wie alle zwei bis vier Jahre herausgestellt wird, vom Talent her nicht so gut besetzt ist wie viele Konkurrenten (daher kommt ja das offzielle Branding als "Die Mannschaft"), sich trotz der taktischen Unfähigkeit des Trainers ergibt. Es gibt sicher Trainer, die Löw taktisch etwas voraushätten. Aber man darf meiner Meinung nach den Unterschied zwischen Vereinstrainern und Nationalmannschaft da nicht unterschätzen. Es gibt einfach viel weniger Zeit, um irgendwelche taktischen Dinge ins Training einzubauen, selbst die Vorbereitung auf eine WM ist mit einer vollen Saisonvorbereitung nicht zu vergleichen.
Zugestanden also, dass auch ich die taktische Einstellung nicht immer ideal empfinde. Ob ich wirklich genug Ahnung habe das zu beurteilen, ist die erste Frage. Ob ein anderer Trainer in der Situation mehr hinbekommen würde die zweite. Und ob es nicht vielleicht doch clever ist, das eigene Spiel durchzuziehen und sich um den Gegner wenig zu scheren die Dritte. In der Bundesliga zeigen da mMn beide Einschätzungen mal mehr, mal weniger Erfolg. Besonders eng verfolge ich persönlich den VfB, da hat zumindest Korkuts "Ich schicke jedes Mal die gleichen 11 raus und wir spielen immer den gleichen (Nicht-)Fußball" deutlich besser funktioniert als Wolfs personelle und taktische Flexibilität. Und auch nicht schlechter als Tedescos Flexibilität auf Schalke, obwohl das Spielermaterial sicher nicht im Ansatz gleichwertig ist.

Trotzdem, ich wiederhole mich da gerne nochmal, taktische Vorwürfe muss Löw sich gefallen lassen, insb. die enorme Anfälligkeit bei Kontern. Ich habe mich gegen Mexiko auch weniger an Saudi-Arabien als an Algerien 2014 erinnert gefühlt. Auch da war das Defensivverhalten vogelwild, weil beide Außenverteidiger aufrücken ohne dass irgendjemand absichert. Dass das zentrale Mittelfeld in solchen Situationen dann auch noch besonders behäbig ist (Kroos muss beim Gegentor nicht einmal rennen um in die Situation zu kommen nur etwas schneller laufen als beim Sonntagsspaziergang) ist auch nichts neues. Ich kann das keinem Spiel mehr zuordnen, aber bei Kroos ist mir das schon wiederholt aufgefallen. Was man Löw da aber zu gute halten muss, er hat bisher geschafft das abzustellen. Man hätte das schon vor dem Mexiko-Spiel schaffen können, ja, aber noch ist genug Zeit. Man muss jetzt Schweden und Südkorea schlagen. Das waren vor dem Turnier Aufgaben die man ohne mit der Wimper zu zucken bewältigen musste, wenn man irgendwas erreichen will und daran ändert sich nichts. Deutschland ist in den letzten Jahren dann ja auch nicht gegen Österreich (2008), Ghana (2010), Dänemark (2012), USA (2014) oder Nordirland (2016) ausgeschieden. Vor allen diesen Spielen war die Stimmung mehr oder weniger nervös, obwohl zwei Wochen davor die 3 Punkte schon fast abgehakt waren. Es wird ganz ohne Zweifel da Turnier kommen, bei dem Deutschland früh scheitert, aber ein schwächeres Spiel ist dafür kein wirklicher Indikator, das gab es bei den letzten Turnieren zu oft.

Zumal Deutschland am Sonntag ja auch nicht an die Wand gespielt wurde. Sie haben vorne wenig auf die Reihe gekriegt (das ist gegen gut stehende Mannschaften schon sehr oft der Fall gewesen) und wurden ausgekontert. Letzteres ließ sich 2014 abstellen, diesmal bestimmt auch. Und vorne werden auch wieder Tore fallen. Ich würde nicht Haus und Hof darauf verwetten, dass Deutschland das Spiel am Samstag positiv gestaltet, aber ich gehe schon sehr fest davon aus. Es ist die letzten 5 Turniere noch immer gut gegangen. Ich erwarte das alles wirklich relativ entspannt.