Comunidad Valencia - Auf dem Weg zum Spitzenteam?

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba


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Alejandro V.
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Beitrag: # 253869Beitrag Alejandro V.
12.6.2005 - 23:45

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Jaksche gewinnt im Baskenland

Der deutsche Jörg Jaksche hat die Ciclista Baskenland gewonnen. Mit zwei Etappensiegen und konstanten Leistungen setzte er sich am Ende gegen den Basken Roberto Laiseka durch. Die erste Etappe gewann Jaksche, der "mit einer guten Form aus dem Giro gekommen" ist, vor Aitor Osa und Laiseka. Auch das Einzelzeitfahren, der vierte Tagesabschnitt, ging an den jungen Mann aus Ansbach, wenn auch nur um Zehntelsekunden vor Pena. Mit einem Abstand von vier Sekunden folgte Contador. Das baskische Euskaltel-Team gewann bei der Heimrundfahrt immerhin das zweite und dritte Teilstück. Silloniz gewann den einzigen Massensprint überraschend vor Aurelien Clerc. Roberto Laiseka gewann die dritte Etappe im Solo eine halbe Minute vor Brochard und Perez Rodriguez. Der fünfte Tagesabschnitt ging an Perez Sanchez (Milaneza Maia), der den Sprint gegen Laiseka und Jaksche gewann.
In der Gesamtwertung trennten Jaksche und Laiseka 23 Sekunden. Mit deutlichem Rückstand (+1'39'') folgte Aitor Osa auf Platz drei. Die weiteren Platzierungen gingen an Contador (+1'48'') und Perez Rodriguez (+3'03''). Jaksche gewann neben der Gesamtwertung auch noch das Punktetrikot (80 Pkt.), während sich Perez Sanchez mit dem Leibchen für den besten Bergfahrer (71 Pkt.) schmücken durfte. Bestes Team war Cofidis.



Heppner mit Heimsieg

Jens Heppner gewann seine Heimrundfahrt, die Deutschland Tour, überraschend vor Alexandre Botcharov. Die in diesem Jahr zweitklassig besetzte Rundfahrt wurde wie erwartet am Arlberg in St.Anton/Österreich und am Fichtelbergplateau in Oberwiesenthal entschieden. In St.Anton triumphierte Heppner vor Calzati und Botcharov und legte so den Grundstein zum "größten und schönsten Sieg meiner Karriere". Am Fichtelberg konnten Calzati und Botcharov, die in Oberiwesenthal zweiter und dritter wurden, den Oldie vom Team Wiesenhof nicht mehr distanzieren. Marco Velo gewann die kleine Bergankunft. Dabei sah Botero nach dem Auftaktzeitfahren wie der Topfavorit aus: Der Kolumbianer von T-Mobile triumphierte vor der Gerolsteiner-Konkurrenz Peschel (+1'') und Lang (+7''). Die Massensprints auf den Etappen zwei und vier gewann Sebastien Chavanel, der immer besser in Schuss zu kommen scheint. Auch hier mischte Marco Velo mit zwei zweiten Plätzen ganz vorne mit. Die fünfte Etappe ging an eine Ausreißergruppe, dessen Sprint Pronk (Bankgiroloterij) gewinnen konnte. Der Pole Hrzarski (Action-ATI) verpasste nur knapp den Etappensieg. Die letzte Etappe gewann, ebenfalls im Massensprint, Tomi von Vini Caldirola vor Chavanel. Chmielewski wurde dritter.
In der Gesamtwertung lag Heppner am Ende nur zwei Sekunden vor Botcharov und sechs Sekunden vor Velo. Calzati wurde trotz starker Leistungen nur vierter mit 22 Sekunden Rückstand. Der einzig prominente Name unter den Top 5 war Marcos Serrano (+24''). Die Punktewertung ging an den Franzosen Chavanel und Botcharov (98 Pkt.) konnte sich Bergkönig nennen. Bestes Team in Deutschland war Liberty Seguros.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 254004Beitrag Alejandro V.
13.6.2005 - 14:26

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Ein US-Amerikaner schwingt sich zum Tourfavoriten auf

Nach der achttägigen Dauphiné Libéré stehen zwei Dinge fest: Lance Armstrong scheint gut gerüstet für die Tour. Sein Landsmann Tyler Hamilton könnte ihm aber dabei, wie schon jetzt, ordentlich in die Toursuppe spucken. Der US-Amerikaner in Diensten des schweizer Teams Phonak gewann nach 2000 zum zweiten mal in seiner Karriere die mittlerweile als schwerstes Vorbereitungsrennen für die Tour angesehene Rundfahrt. Dabei hatte für den Topfavoriten Armstrong alles nach Plan begonnen: Den Prolog gewann der fünfmalige Toursieger vor seinem Teamkollegen Pena und schlug dabei sogar den Prolog-Spezialisten Bradley McGee.
Am zweiten Tag kamen die Sprinter zum Zuge. Das sie nicht viele Chancen erhalten würden, zeigte sich am Ergebnis: Viele Topsprinter fehlten, so dass Damien Nazon vor Janek Tombak und Steffen Radochla gewann. Doch schon am darauffolgenden Tag ging es ins Gebirge; Sevilla gewann als Solist vor Moncutie und Sinkewitz. Das ließ sich Lance Armstrong aber nicht bieten und unterzog sich darauf auf der vierten Etappe "einem echten Formtest. Schön, dass er gelungen ist." Er siegte vor Santi Perez und Gutierrez Cataluna. Nach dieser famosen Leistung erwarteten alle eine Deklassierung der Konkurrez am Mont Ventoux. Doch das Bergzeitfahren gewann Santi Perez vor dem Rabobank-Kapitän Levi Leipheimer. Dritter wurde Oscar Sevilla, der sich "stark genug fühlt, um diese Leistung auch bei der Tour bestätigen zu können."
Am drittletzten Tag erhielten nochmals die Sprinter eine Chance und Damien Nazon nutzte sie erneut. Der Franzose, der über die gesamte bisherige Saison konstant gute Leistungen zeigt, will "nun erst recht bei der Tour eine Etappe gewinnen." Tombak und Reynes spurteten auf die folgenden Plätze. Damit trat die Dauphiné in ihre entscheidende Phase: die beiden letzten Etappen verliefen vollkommen unerwartet. Am siebten Tag holte sich Santi Perez seinen zweiten Tagessieg in einer Ausreißergruppe um Hamilton, Boogerd und Virenque. Den Gesamtsieg vergab er aber am letzten Tag, als sich Hamilton von den übrigen Favoriten löste und als erster Verfolger hinter der Spitzengruppe ins Ziel kam. Illiano holte einen großen Triumph für Colombia-Selle Italia, als er im Spurt Txema del Olmo und Iker Flores hinter sich ließ.
Santi Perez brach auf dem Weg nach Grenoble vollkommen ein und fiel sogar aus den Top 10 heraus. Damit belegten Richard Virenque und Michael Boogerd etwas überraschend die Plätze zwei und drei hinter Hamilton. Dieser stellte sogleich Ansprüche: "Mein Ziel ist es, die Tour zu gewinnen. Ich habe bewiesen, dass ich Armstrong schlagen kann. Die einzige unbekannte ist nur noch Jan Ullrich." Der in seiner Wahlheimat Schweiz ansässige Ullrich geht an den Start der Tour de Suisse.

Gesamtwertung: 1. hamilton
2. Virenque +0'22''
3. Boogerd +0'53''
4. Sinkewitz +1'22''
5. Leipheimer +2'45''
6. Armstrong +3'27''
7. Laiseka +3'28''
8. Moncutié +5'58''
9. Perez Sanchez +6'04''
10. Bernabeu +6'30''

Punktewertung: 1. Armstrong 77 Pkt.
2. Santi Perez 65
3. Sevilla 59

Bergwertung: 1. Sevilla 135 Pkt.
2. Leipheimer 75
3. Santi Perez 73

Mannschaftswertung: 1. Phonak
2. Rabobank +10'09''
3. Euskaltel +11'02''

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Alejandro V.
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Durchwachsener Auftakt

Beitrag: # 254158Beitrag Alejandro V.
13.6.2005 - 18:25

Nach mehr als zwei Wochen Rennpause kamen endlich wir wieder zum Zuge. Das Team geht hoch motiviert in die Volta a Catalunya, gilt es doch viele Punkte für die Weltrangliste zu sammeln, um somit einen direkten Startplatz bei der Vuelta sicher zu haben. Und wer ist dafür, logischerweise, mehr geeignet als Alejandro? Neben ihm geht Eladio als Edelhelfer ins Rennen. Dazu kommen noch Cherro, Julia, Adolfo Quesada, Antonio Olmo, Pascual Llorente und David. Ziel war wenigstens ein Platz unter den Top fünf. Eigentlich hatten wir auch noch einen zweiten Fahrer in den Top 10 angepeilt, doch Carlos Garcia Quesada kommt einfach nicht in tritt. Damit fällt für ihn das Erholungstrainingslager im Juli aus, er muss endlich in Form kommen.
Die erste Etappe war ein Mannschaftszeitfahren. Da wir mit Alejandro und Llorente nur zwei passable bis gute Zeitfahrer dabei hatten, wollten wir im Mittelfeld landen und den Abstand zur Spitze möglichst gering halten. Schon sehr früh, als viertes Team, wurden wir ins Rennen geschickt. Vor uns waren nur Teams ohne Ambitionen gestartet, ich dagegen stachelte meine Fahrer an, voll reinzuhalten. Bei der ersten Zwischenzeit sah das dann auch sehr gut aus: Mit 16'31'' hatten wir eine vorübergehende Bestzeit aufgestellt.


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Ich ließ meine Jungs bis zum Schluss Anschlag fahren, was sich im Ziel bemerkbar machte: Der Vorsprung gegenüber Cofidis war nochmal deutlich angestiegen und wir erreichten mit 33'35'' vorläufig Platz eins. Unsere Freude währte nur kurz, denn das baskische Team Euskaltel um Mayo und Zubeldia war schon an der Zwischenzeitnahme 19 Sekunden besser als wir. Illes Balears mit der Starbesetzung Mancebo, Menchov, Karpets und Aitor Osa war nur zwei Sekunden langsamer als Euskaltel. Als die Basken das Ziel erreichten, machte sich bei uns Ernüchterung breit: ganze 32 Sekunden waren Mayo & Co. schneller als wir und das beste Team, US Postal, kam erst noch. Illes Balears konnte sich im zweiten Abschnitt steigern und ging mit der Winzigkeit von zwei Hundertsteln in Führung. Doch diese sollte nicht lange währen, denn ein anderes Team war sehr schnell unterwegs:


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Liberty Seguros fuhr mit 32'48'' die bisherige Konkurrenz in Grund und Boden. Damit hatte Alejandro schonmal 47 Sekunden Rückstand auf Heras und Nozal. Es verlief alles andere alsnach Wunsch für uns. Immerhin würden die übrigen Teams nicht mehr wesentlich schneller fahren, hofften wir insgeheim. Unser Verdacht nährte sich, als CSC "nur" die zweitschnellste Zeit fuhr.


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Gerade mal drei Hundertstel vor Illes Balears erreichte die Equipe um Basso und Sastre das Ziel. Zwischenzeitlich waren wir bis auf Rang zehn durchgereicht worden, denn Teams wie Fassa Bortolo oder T-Mobile waren schneller als wir. Dem ganzen Zeitfahren setzte aber noch eine Mannschaft die Krone auf:


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Der US Postal Express war unglaublicherweise nochmal zehn Sekunden schneller als Liberty Seguros: 32'38''!!! Bruyneel hatte die gesamte Helferschaft Armstrongs hierher geschleppt und die Jungs schienen motiviert zu sein. Am Ende sprang für uns der elfte Platz raus. Damit hatten wir unser Ziel im großen und ganzen erreicht, aber der Rückstand war mir eindeutig zu hoch: 57 Sekunden auf Fahrer wie Azevedo, Beltran, Rubiera oder Landis sind schon eine Hausnummer. Das gelbe Trikot durfte sich Chechu Rubiera anziehen. Das Klassement dürfte sich erst nach der dritten Etappe langsam sortieren, wenn es nach Andorra geht.

D-Flemme
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Beitrag: # 254219Beitrag D-Flemme
13.6.2005 - 19:35

Was für ein Giro!!! :D

Weiterhin klasse AAR!!!

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Alejandro V.
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Beitrag: # 254295Beitrag Alejandro V.
13.6.2005 - 22:03

Jepp, hat mich auch total gewundert. Passiert halt beim simulieren, aber an Dramatik kaum zu überbieten. Und außerdem. Da sage doch einer, das rosa Trikot könnte nicht Flügel verleihen: Sosenka hatte auf den ersten beiden Bergetappen und dem Zeitfaren ca. 15 Minuten verloren, auf den drei schwersten Bergetappen dann nur noch sieben :D

danke fürs Lob :)

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Alejandro V.
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Ein nichtsbringender Sieg

Beitrag: # 254694Beitrag Alejandro V.
14.6.2005 - 21:30

Ich habe mir das gestrige Mannschaftszeitfahren nochmal durch den Kopf gehen lassen und Rücksprache mit Abraham sowie Iker gehalten. Wir kammen übereinstimmend zu der Meinung, dass man hier eigentlich auf jeder Etappe Zeit gewinnen kann. Die heutige Etappe würde sich dafür nicht eignen, da die Hügel zu weit vom Ziel entfernt sind, aber es geht ja zum Beispiel noch zweimal durchs Hochgebirge.
Wie gesagt, war die heutige Etappe nicht sehr selektiv. Ich erwartete eine große Spitzengruppe mit allen Favoriten, wo Alejandro natürlich große Chancen auf einen Etappensieg hätte. Allerdings gibt es hier keine Zeitbonifikationen im Ziel, sondern nur bei Zwischensprints. Aber ich ließ mich gern überraschen, was auf uns zukommen würde. Die Geschichte der zweiten Etappe, die 184 Kilometer maß, ist schnell erzählt: Schnell setzten sich fünf Fahrer ab: Grischa Niermann (Rabobank), Valoti (Domina Vacanze), de los Angeles (Fassa), Korff (T-Mobile) und Alvaro Galdeano (Liberty). Allerdings hatten Korff und Galdeano Probleme, an den Hügeln Niermanns Tempo zu folgen und fielen zurück.


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Der deutsche sammelte unterwegs alle Zwischenwertungen ein, ehe das Trio nach 121 Kilometern wieder gestellt wurde. Danach passierte nichts entscheidendes mehr und eine 70 Fahrer starke Kopfgruppe erreichte geschlossen das Ziel. Den Sprint eröffnete Ferrio, hinter ihm Valverde und David, unsere besten Sprinter hier. Ferrio hatte sehr früh eröffnet und so schon ein Loch aufgerissen zum Rest, welches Alejandro aber sehr schnell schließen konnte und letztlich sehr deutlich den Etappensieg einfuhr.


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David hatte unglücklicherweise Mayo am Hinterrad gehabt und kämpfte um den dritten Platz, den sich am Ende aber doch der Baske sicherte. Isidro Nozal wurde "best of the rest" und fünfter.

Gesamtwertung: 1. Rubiera
2. Azevedo s.t.
3. Joachim s.t.
4. Pena s.t.
5. Noval s.t.

Punktewertung: 1. Valverde 25 Pkt.
2. Ferrio 20
3. Mayo 16

Bergwertung: 1. Niermann 22 Pkt.
2. Valoti 13
3. de los Angeles 11

Mannschaftswertung: 1. Liberty Seguros
2. US Postal +0'06''
3. Team CSC +0'23''

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Alejandro V.
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Herber Rückschlag in Andorra

Beitrag: # 254730Beitrag Alejandro V.
14.6.2005 - 22:07

Nun hatten wir die Gewissheit, dass Alejandro gut drauf ist bei der Volta Catalunya. Um Zeit gut zu machen, haben wir uns unter anderem die heutige Etappe nach Andorra rausgepickt, geht es doch einen sehr steilen Schlussanstieg hoch. Dazu kam noch, dass einige Favoriten wohl am Ende der 216 Kilometer sehr müde sein würden, heute konnten also Minuten gemacht werden.
Eladio Jimenez, der bei uns ein Auge auf die bergwertung werfen sollte, gewann die erste Bergwertung, da das Feld gemächlich vor sich hin rollte. Erst nach 71 Kilometern kam Bewegung ins Feld: Bossoni (Lampre) und Schoonacker (Vlaanderen) starteten einen Ausreißversuch, konnten sich aber nie um mehr als zweieinhalb Minuten vom Feld lösen.


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Nach 140 Kilometern wurden sie wieder vom Feld gestellt und fielen noch vor dem Schlussanstieg aus diesem heraus. Nach nur 16 weiteren Kilometern gaben sich Igor Gonzales de Galdeano und Esteban (Euskaltel) die Ehre, eine Attacke zu reiten. Doch am ersten Anstieg, der vom Schlussanstieg nur durch eine Miniabfahrt getrennt wurde, setzten sich die ersten Favoriten in Szene: Ferrio (Costa de Almeria) und Basso lösten sich von den übrigen Favoriten und ließen auch das bisherige Spitzenduo locker stehen. Ferrio löste sich auch gleich von Basso, zu dem noch Azevedo, Nozal und Perez Sanchez (Milaneza) hinzustießen. Alejandro fühlte sich nicht sehr gut und fuhr in der Verfolgergruppe:


Bild


Vorne konnte sich Basso von seinen Mitkonkurrenten absetzen und den Sichtkontakt zu Ferrio wiederherstellen, erreichte ihn heute aber nicht mehr.


Bild


Ferrio holte sich den Etappensieg 39 Sekunden vor Basso, der aber durchs Mannschaftszeitfahren die Gesamtwertung übernahm. Isidro Nozal zeigte ebenfalls eine ansprechende Leistung mit dem dritten Platz und 1'55'' Rückstand. Azevedo und Perez Sanchez kamen zeitgleich mit ihm ins Ziel. Alejandro verausgabte sich bis zum letzten, um den Rückstand in Grenzen zu halten. 2'18'' sollten es sein, als er mit schmerzverzerrtem Gesicht Andorra erreichte. Dennoch ist die Gesamtwertung für uns noch nicht abgehakt, denn es gibt noch genügend Möglichkeiten, den Rückstand aufzuholen. Aber dass er heute größer wird, damit hatten wir nicht gerechnet. Allen Grund zum Jubeln hatte im Ziel übrigens Ferrio: Er führt jetzt auch die Punkte- und Bergwertung an.


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Gesamtwertung. 1. Basso
2. Ferrio +0'25''
3. Azevedo +0'57''
4. Nozal +1'07''
5. Perez Sanchez +2'10''

Punktewertung: 1. Ferrio 45 Pkt.
2. Valverde 35
3. Basso 29

Bergwertung: 1. Ferrio 46 pkt.
2. Basso 37
3. Azevedo 26

Mannschaftswertung: 1. US Postal
2. Illes Balears +1'24''
3. Liberty Seguros +1'48''

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Alejandro V.
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Langsam läufts

Beitrag: # 255360Beitrag Alejandro V.
16.6.2005 - 18:01

Nachdem wir gestern also eine Niederlage einstecken mussten, galt es heute, keine weitere Zeit zu verlieren. Dies war schwer genug, ging es doch auf den 158 Kilometern über vier Berge. Alejandro meinte immerhin beim Frühstück, dass es ihm ganz gut ginge und er optimistisch ist. Dies zeigte sich schon bei der zweiten Sprintwertung, die Valverde vor Trenti gewann und somit schonmal zehn Sekunden aufgeholt hatte. Den ganzen Tag über gab es keine einzige Attacke, sondern es fand mehr ein Ausscheidungsrennen statt, bei dem am Ende 22 Fahrer übrig blieben. Ferrio eröffnete den Schlusspurt, gefolgt von Virenque und Basso. Valverde, der am letzten Anstieg leichte Probleme zeigte, ging von der neunten Position aus in den Sprint. Scheinbar mühelos schoss er aber an den anderen vorbei und war kurz vor dem Ziel an zweiter Stelle hinter Ferrio. Hinter ihm taten es ihm Mayo und Nozal gleich und zogen an der konkurrenz vorbei. Alejandro überholte 300 Meter vor dem Ziel Ferrio und gewann die Etappe. Iban Mayo zeigte sich in prächtiger Form und belegte vor Nozal und Virenque Platz drei.
Der nächste Tag sollte mehr nach dem Geschmack Valverdes sein: 166 Kilometer durchs hügelige Gelände, wo er den anderen Favoriten deutlich überlegen war. Eladio holte für uns die erste Bergwertung und somit zehn Punkte, die Bergwertung können wir aber fast schon aufgeben. Nach 42 Kilometern attackierten Blanco (Relax), Piccoli (Lampre), Gentili (Domina Vacanze), Silva (Milaneza), Pimienta (Fassa Bortolo), Schoonacker (Vlaanderen) und der Däne Frank Hoj (CSC). Den ersten Sprint holte sich der Belgier Schoonacker, als der Vorsprung schon sehr groß war. zu groß, fand Alejandro und sah seine Chance gekommen. An der zweiten Bergwertung attackierte er und kein Favorit stieg ihm nach. Alejandro fuhr in unnachahmlicher Manier die Spitzengruppe auf und gewann die Bergwertung mit einem Vorsprung von 1'07'' auf die Favoritengruppe. Gentili und Blanco konnten ihm noch bis zum zweiten Sprint, den Alejandro gewann, folgen, ehe auch sie reißen lassen mussten. Im Feld schlossen immer mehr Sprinter auf und Quick Step forcierte für Boonen das Tempo. Doch es nützte alles nichts: Alejandro fuhr am Ende mit 2'43'' einen überlegenen Sieg heraus, während hinten Gentili erst auf den letzten Metern von Hunter und Boonen abgefangen wurde. Ferrio erreichte einen beachtlichen fünften Platz im Massenspurt des Feldes.
Freudestrahlend kam Alejandro auf mich zu, denn mit dem Sieg hatte er auch die Gesamtführung übernommen. Diese galt es jetzt auf den übrigen zwei Etappen zu verteidigen.

Gesamtwertung: 1. Valverde
2. Basso +0'47''
3. Ferrio +1'12''
4. Azevedo +1'44''
5. Nozal +1'53''

Punktewertung: 1. Valverde 105 Pkt.
2. Ferrio 77
3. Nozal 46

Bergwertung: 1. Ferrio 54 Pkt.
2. Basso 43
3. Azevedo 32

Mannschaftswertung: 1. Illes Balears-Banesto
2. Café Baques-Labarca +4'47''
3. US Postal Service +5'50''



OFFTOPIC: Habe leider die Screens der letzten vier Etappen der Rundfahrt gelöscht. Screens gibts also erst wieder ab den Spanischen Meisterschaften.

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Alejandro V.
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Die Vorentscheidung?

Beitrag: # 255820Beitrag Alejandro V.
17.6.2005 - 23:02

Die Etappe heute bereitete mir Kopfzerbrechen: Das Zeitfahren war zwar mit 13 Kilometern sehr kurz, aber Basso war auf dem Papier der bessere Zeitfahrer als Alejandro und auch in wesentlich besserer Form. Während man Alejandro die Strapazen seit dem Criterium International deutlich anmerkt, steht Basso mit der Tour kurz vor seinem Saisonhöhepunkt. Dennoch glaubte ich fest daran, dass Alejandro seine Position verteidigen wird.
Chechu Rubiera setzte als erster Favorit mit 24'47'' eine Duftmarke im Ziel. Isidro Nozal, Gesamtfünfter und Topfavorit auf den Sieg heute, fuhr am Zwischenpunkt mit einer Zeit von 13'57'' überraschend "nur" auf Platz zwei. Als wenn die Spannung nicht schon hoch genug war, fuhr Azevedo die gleiche Zeit. "Das kann ja heiter werden", dahte ich mir. Ferrio, der wohl schwächste Zeitfahrer der Top fünf, fuhr mit 14'00'' auf den vorläufigen zehnten Platz, allerdings hatte er damit gerade mal drei Sekunden auf Nozal verloren. Meine vage aufkomende Hoffnung, dass es heute doch ein geruhsamer Nachmittag werden könnte, zerstörte ausgerechnet Basso: Er war neun Sekunden schneller als Nozal und übernahm damit die Führung an der Zwischenzeitnahme. Alejandro trat noch kräftiger in die Pedale, als er die Zwischenzeit hörte. Er wusste, dass er mit dem Gesamtsieg den Vuelta-Platz nebst den nächsten drei Weltcups sichern konnte. Als er die Hälfte der Strecke absolviert hatte, leuchtete die Zeit 13'59'' auf. Das schien also gut zu gehen.
Während Alejandro noch die halbe Strecke vor sich hatte, erreichte Nozal schon das Ziel: Er würde auf keinen Fall die Etappe heute gewinnen, denn im Ziel lag er mit seinen 24'31'' sieben Sekunden hinter Haimar Zubeldia auf Platz zwei. Azevedo hatte minimal auf den Liberty Seguros-Kapitän verloren und fuhr mit 24'33'' auf den vierten Platz vor. Ferrio, der schon an der Zwischenzeit aus dem Sieganwärterkreis ausschied, erfuhr mit 24'42'' einen respektablen elften Rang. Doch dann zeigte Basso allen, wer an diesem Tag der Stärkste war: 24'21'' bedeuteten natürlich die Bestzeit, wenn auch nur drei Sekunden vor Zubeldia. "Wenn Alejandro nicht total einbricht, haben wir das gröbste überstanden", dachte ich mir. Als Alejandro auf die Zielgerade einbog, war mir klar, dass wir es geschafft hatten. Unter frenetischem Beifall der Zuschauer strengte er sich nochmal richtig an und passierte den Zielstrich nach 24'39''. Damit hatte er nur 18 Sekunden auf Basso verloren und ging als Gesamtführender in die letzte Etappe. Dort erwartete ich keine Probleme, denn die 128 Kilometer führten durch Alejandros Lieblingsterrain bei dieser Rundfahrt: die Hügel.
Die Etappenwertung gewann also etwas überraschend Ivan Basso vor dem Basken Zubeldia. Nozal konnte sich um zwei Sekunden vor Iban Mayo behaupten, der damit das großartige Teamresultat von Euskaltel perfekt machte. Azevedo fuhr zeitgleich auf Platz fünf.

Gesamtwertung: 1. Valverde
2. Basso +0'28''
3. Ferrio +1'15''
4. Azevedo +1'37''
5. Nozal +1'45''

Punktewertung: 1. Valverde 110 Pkt.
2. Ferrio 80
3. Basso 68

mannschaftswertung: 1. Illes Balears-Banesto
2. Café Baques-Labarca +5'46''
3. US Postal Service +6'08''
Zuletzt geändert von Alejandro V. am 17.6.2005 - 23:19, insgesamt 2-mal geändert.

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Ein letzter harter Tag

Beitrag: # 255824Beitrag Alejandro V.
17.6.2005 - 23:17

Wie erhofft verlief das Zeitfahren gut für uns und Alejandro musste nur noch 128 Kilometer und vier Bergwertungen heil überstehen, um seinen bislang größten Erfolg seit der Vuelta '03 perfekt zu machen. Die Taktik war einfach: Llorente sollte sich in einer Ausreißergruppe präsentieren, der Rest hilft Alejandro, nicht den Anschluss an Basso zu verlieren.
Glücklicherweise erwischte Llorente die erste Ausreißergruppe und bildete zusammen mit Jones (Domina Vacanze), Strazzer (Saunier Duval), Pena (US Postal), Diaz Justo (Liberty Seguros), Fofonov (Cofidis), van Summeren (Relax) und Robert Bartko (Rabobank) die Spitze des Rennens. Bereits an der ersten Sprintwertung, die Diaz Justo für sich entschied, betrug der Vorsprung 4'25''. Durch exzellente Zusammenarbeit holte das Feld, aus dem mehr und mehr Fahrer reißen lassen mussten, bis zur zweiten Sprintwertung, die wieder der Mann von Liberty gewann, gerade mal eine halbe Minute auf.
Als klar war, dass die Gruppe durchkommen würde, sprach ich mit Llorente. Wir einigten uns darauf, dass er es am vierten Hügel, 15 Kilometer vor dem Ziel, versuchen solle. Sein Angriff brachte aber nicht viel, denn er konnte sich nicht mehr lösen. Alejandro attackierte am besagtem Hügel ebenfalls und löste sich ohne Begleitung aus dem Feld. Basso und die anderen hatten wohl schon resigniert und ließen Alejandro, der so seinen Triumph voll auskosten konnte, ziehen. Vorne ging es für uns noch um den Etappensieg, doch schon zu Beginn des Endspurts zogen van Summeren, Pena und Fofonov unaufhaltsam davon. Fofonov gewann den Sprint des Trios vor van Summeren, während sich Llorente den vierten Platz im Sprint gegen Jones sichern konnte. Möglicherweise hat er zu viele Körner bei der Attacke verschossen, denn im Ziel bekam er sogar 28 Sekunden auf Fofonov aufgebrummt. Alejandro, der die gesamte Zielgerade jubelnd überfuhr, kam 51 Sekunden vor dem Peloton ins Ziel. Damit hatten wir den wahrscheinlich wichtigsten Erfolg dieser Saison eingefahren, denn er öffnete uns Tür und Tor für die grßen Rennen im Spätsommer und Herbst. Llorente zeigte ebenfalls eine super Leistung und war ein bestimmendes Mitglied der Fluchtgruppe gewesen.

Gesamtwertung: 1. Valverde
2. Basso +1'20''
3. Ferrio +2'06''
4. Azevedo +2'28''
5. Nozal +2'36''

Punktewertung: 1. Valverde 119 Pkt.
2. Ferrio 88
3. Basso 70

Bergwertung: 1. Ferrio 54 Pkt.
2. Basso 43
3. Azevedo 32

Mannschaftswertung: 1. Illes Balears-Banesto
2. US Postal Service +4'19''
3. Vafé Baques-Labarca +6'18''

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Beitrag: # 256196Beitrag Alejandro V.
18.6.2005 - 23:51

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Armstrongs Herausforderer extrem stark

Lance Armstrong kann sich so langsam aber sicher auf einen heißen Juli einstellen. Anscheinend sind so viele Tour-Favoriten wie noch nie in ausgezeichneter Verfassung, um den Amerikaner am historischen sechsten Triumph zu hindern. Mehr denn je als Herausforderer Nummer eins gilt dieses Jahr Jan Ullrich. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Alexandre Vinokourov demütigte er die Konkurrenz bei der Tour de Suisse. Eine interessante Schweizrundfahrt bot mit vielen Fahrern, die ihre Form vom Giro konserviert hatten, ein äußerst attraktives und starkes Fahrerfeld. Die Rundfahrt begann mit zwei Flachetappen: Die erste gewann Bongiorno vor Sebastian Siedler, der damit Wiesenhof zum Überraschungsteam des Monats fährt. Der zweite Tag stand im Zeichen von Fassa Bortolo: Petacchi gewann vor Bongiorno und sein Teamkollege Tosatto wurde dritter.
Die erste Mini-Bergankunft holte sich der Kasache Vinokourov als Solist vor di Luca und Garzelli. Somit deutete er schon die T-Mobile Dominanz in dieser Rundfahrt an, obwohl Ullrich mit 26 Sekunden Rückstand einen für seine Ansprüche ("Ich will hier gewinnen, um Lance Druck zu machen")bescheidenen achten Platz erzielte. Die Sprinter verpassten am folgenden Tag ihre letzte Chance: Gustov gewann als Solist vor Bondariev. Mit säuerlicher Miene fuhr Petacchi als dritter ins Ziel, denn "mit zwei Etappensiegen habe ich schon gerechnet. Jetzt kann ich eh keinen Blumentopf mehr gewinnen hier, aber werde als Vorbereitung für die Tour die Berge durchfahren." Gelegenheit dazu bekam er ab dem fünften Teilstück, dass eine Serie von vier Bergetappen einläutete. Ullrich gewann 30 Sekunden vor Honchar und Sella, um anschließen "sehr froh über die Form" zu sein. Die Deklassierung der Konkurrenz folgte einen Tag später: Sein Freund Vinokourov gewann die sechste Etappe im Sprint eines Trios vor Ullrich und Popovych. Honchar kassierte weitere 39 Sekunden auf die besten.
Nach drei Etappensiegen von T-Mobile in vier Tagen durchbrach Stefano Garzelli die Serie des Bonner Rennstalls. Der sprintstarke Italiener gewann den Sprint einer Ausreißergruppe vor Ullrich und seinem großen Rivalen Simoni. Als ob ihm dieser Sieg noch nicht genug wäre, folgte der zweite am nächsten Tag. "Da ich dieses Jahr auf den Giro verzichtet habe, bin ich frisch hierher gekommen. Zwei Siege gegen diese Konkurrenz ist natürlich traumhaft, aber ich musste oft kämpfen, um nicht reißen zu lassen." Das bestimmende Duo folgte am achten Tag auf den Plätzen: Vinokourov vor Ullrich. Der Kasache hatte somit vor dem abschließendem zeitfahren zwei Etappensiege, Ullrich "nur" einen. Das ließ der Wahlschweizer nicht auf sich sitzen und absolvierte die neunte Etappe, ein Einzelzeitfahren, in Bestzeit. Die Spezialisten Honchar und Cancellara folgten mit mehr als zwanzig Sekunden Rückstand. Ullrich sicherte sich damit den Gesamtsieg vor Vinokourov und Honchar. Die Dominanz von T-Mobile vervollständigte Andreas Klöden, der durch konstante, unspektakuläre Fahrweise auf einen für ihn "exzellenten sechsten Platz" fuhr. Honchar wurde dritte vor seinem Landsmann Popovych, während Garzelli im Abschlussklassement den fünften Rang belegte. Grund hierfür waren Einbrüche an den ersten Bergen. Ullrich räumte komplett ab: Punkte- und Bergtrikot gingen ebenfalls an den gebürtigen Rostocker, der damit den größten Erfolg seiner Karriere seit dem Vueltasieg 1999 erreichte. Wenig überraschend gewann T-Mobile mit großem Abstand vor Vini Caldirola die Teamwertung.

Gesamtwertung: 1. Ullrich
2. Vinokourov +0'40''
3. Honchar +1'31''
4. Popovych +2'48''
5. Garzelli +3'27''
6. Klöden +4'45''
7. Totschnig +5'35''
8. Simoni +6'27''
9. Casagrande +7'19''
10. Sella +7'52''

Punktewertung: 1. Ullrich 84 Pkt.
2. Vinokourov 83
3. Garzelli 81

Bergwertung: 1. Ullrich 76 Pkt.
2. Vinokourov 52
3. Honchar 51

Mannschaftswertung: 1. T-Mobile
2. Vini Caldirola +13'22''
3. Saeco-Cannondale +21'57''

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Alejandro V.
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Zeit der Champions

Beitrag: # 256343Beitrag Alejandro V.
19.6.2005 - 13:44

Traditionell finden kurz vor der Tour de France die nationalen Meisterschaften statt. Ziel für uns war es, mindestens einen Meistertitel zu holen, am liebsten natürlich den spanischen. Das Profil der spanischen Meisterschaft war etwas für Bergfahrer: Ein schwerer Anstieg sowie ein Schlussanstieg auf 159 Kilometern. Unser Mann hieß Alejandro, der von Cabello, Javier, Angel, Adolfo Quesada, Carlos Quesada, Llorente und David unterstützt wurde. Zusätzlich gab ich den Fahrern die Marschroute, in jeder Ausreißergruppe vertreten zu sein.
Bereits direkt nach dem Start kam der erste Angriff: Freire, Flecha, Llorente, Astarloza und Palacios (Café Baques) setzten sich ab und fuhren bis Kilometer 57 einen beachtlichen Vorsprung von 6'06'' heraus.


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100 Kilometer vor dem Ziel gab es einen Sturz im Feld und einer der Topfavoriten musste seine Ambitionen schon begraben: Während Zaballa, Lara, Yus und Garrido mehr oder weniger ohne Ambitionen gekommen waren, traf der Sturz den Vuelta Sieger 2003, Roberto Heras, umso härter. Vorne harmonierte die Spitzengruppe sehr gut, aber der große Leistungsunterschied der Fahrer wurde im Anstieg deutlich: Während llorente das Tempo mit Astarloza alleine machte, konnte der Rest nicht mehr. Folglich wurde die Spitze nach 118 Kilometern wieder gestellt.


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Bis zum Schlussanstieg passierte nicht mehr viel. Dann aber attackierten Beltran, Mayo, Mancebo, Perez Rodriguez, Nozal, Alejandro, Sastre und Pereiro. Alejandro hatte aber, wie auch schon bei der Volta Catalunya, Probleme am Berg un konnte das Tempo nicht richtig mitgehen. Den Sprint um den nationalen Titel gewann Nozal vor Mayo. Perez Rodriguez kam als dritter noch aufs Stockerl, das von Beltran und Mancebo nur knapp verpasst wurde. Alejandro wurde abgeschlagener achter.
Wir hatten die Hoffnung, dass es in Belgien besser laufen würde, hatten wir doch mit Dave den Topfavoriten am Start. Die Fahrer hatten offenbar Respekt vor den 200 kilometern, denn erst nach 82 kilometern wagten Devolder (US Postal), van Summeren, Baguet, Vandewalle und Monfort einen Ausreißversuch.


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Das Feld bemühte sich nicht gerade um eine schnelle Verfolgung, so dass der Vorsprung wuchs und wuchs. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel, als der Vorsprung über sechs Minuen betrug, setzten sich Dave und sein ärgster Rivale, Frank Vandenbroucke, ab. Der Angriff kam aber zu spät, denn vorne hielt man das Tempo hoch. Den Schlussspurt der Gruppe gewann der Lotto-Haudegen Serge Baguet vor dem Youngster Stijn Devolder. Monfort, Vandewalle und van Summeren folgten auf den Plätzen. Dave verlor den zweiersprint gegen Vandenbroucke und wurde siebter.


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Unser Ziel haben wir dennoch erreicht: Candido Barbosa holte den portugiesischen Meistertitel und konnte damit überraschend der Milaneza-Konkurrenz trotzen.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 256354Beitrag Alejandro V.
19.6.2005 - 13:57

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Die nationalen Championate im Überblick - Duell der Meister bei der Tour?

Das erwartete Duell bei der Tour zwischen Lance Armstrong und Jan Ullrich könnte auch ein Duell der Landesmeister werden. Denn beide siegten beim jeweiligen nationalen Rennen. Ullrich besiegte dabei seinen Edelhelfer Andreas Klöden. Ansonsten gab es viele Überraschungsmeister, wie z.Bsp. Moreni in Italien. Er gewann auf einem Kurs, der eigentlich ideal für Rebellin oder Bettini war. Aber sehen sie selbst, denn Marca hat eine Liste der nationalen Meister angefertigt.

USA: Lance Armstrong
Rußland: Evgeni Petrov
Portugal: Candido Barbosa
Österreich: Gerrit Glomser
Australien: Robbie McEwen
Ukraine: Maxim Rudenko
Polen: Pietr Chmielewski
Norwegen: Kurt-Asle Arvesen
Estland: Andrus Aug
Kasachstan: Sergej Jakovlev
Litauen: Tomas Vaitkus
Luxemburg: Kim Kirchen
Slowenien: Uros Murn
Schweden: Gustav Larsson
Großbritannien: Jeremy Hunt
Irland: Marc Scanlon
Italien: Christian Moreni
Dänemark: Erik-Bruun Eriksen
Schweiz: Fabian Jeker
Frankreich: Jerome Pineau
Niederlande: Servais Knaven
Deutschland: Jan Ullrich



Zampieri gewinnt Trofeo Pescara

Der Schweizer Steve Zampieri hat das letzte Rennen vor der Tour, die Trofeo Pescara, gewonnen. Der Vini Caldirola Fahrer setzte sich gegen starke Konkurrenz durch, zweiter wurde Damiano Cunego. Das Treppchen komplettierte die Überraschung von Tirreno-Adriatico, Jose Dominguez. Danilo di Luca kam auf den vierten Platz vor Ruben Lobato.


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Dani
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Beitrag: # 256762Beitrag Dani
20.6.2005 - 15:00

Sehr schön, Alejandro mach weiter so.
R.I.P. Andi Matzbacher

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Beitrag: # 257108Beitrag Alejandro V.
20.6.2005 - 21:51

@Dani: Danke, ich werds versuchen. Die Saison wollte ich auf jeden Fall beenden, den AAR dann aber auch. Ich gehe davon aus, das ich bis dahin den RMP und die Plakker DB habe, so dass dann etwas neues kommt.

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Trainingslager im Hochsommer

Beitrag: # 257123Beitrag Alejandro V.
20.6.2005 - 22:45

Die Tour steht also vor der Tür, was bedeutet: Wir stehen nicht mehr im Rampenlicht und können uns in aller Ruhe auf den Spätsommer und Herbst vorbereiten. Als erste Maßnahme fahren wir in ein Trainigslager nach Südostspanien. Dort werden alle Fahrer bis auf Carlos Garcia Quesada sein. Er hat die Entscheidung erstaunlich gelassen genommen und sich sogar bei mir entschuldigt, dass er bisher nicht in Form gekommen ist. Sowas habe ich auch noch nicht erlebt. Iker und Luis waren ebenfalls mit dabei im Trainigslager, so dass ich mich ein bisschen mit ihnen unterhalten konnte. Luis war sehr zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen, vor allem der Sieg bei der Volta Catalunya habe ihm gefallen. Auch Iker freute sich über die Ergebnisse und dass mit Angel nun auch der vierte Neuzugang endgültig eingeschlagen hat. Mit unserem Budget haben wir immer noch einen ersklassigen Kader zusammengestellt, der noch alle Chancen hat, unter die Top 10 der Weltrangliste zu kommen.
Luis größte Wünsche waren immer noch ein Weltcuprennen und die Vuelta, was wir nach wie vor anpeilen. Aber der Erfolg hat auch seinen Preis: Eladio Jimenez hat unser Angebot zur Vertragsverlängerung abgelehnt. Natürlich ist er für uns ein wichtiger Mann im Hochgebirge, aber er kann sich auch nicht mehr weiterentwickeln. Bedenkt man sein Alter, waren die 15.000 € im Monat ein gutes Angebot. Vielleicht hat er einfach nicht begriffen, dass das große Geld nicht im Radsport fließt. David Munoz hat uns überzeugt und daher auch ein Angebot bekommen, dass er auch annahm. Jetzt werden nach und nach Verhandlungen mit dem restlichen Kader begonnen. Viel hängt natürlich davon ab, ob wir eine ProTour-Lizenz bekommen. Eigentlich wäre es gerecht, sind wir doch nach Liberty Seguros und Illes Balears laut Weltrangliste das drittstärkste Team in Spanien. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ich ständg Zweifel auf Luis Stirn gesehen habe....
Naja, dass ist ja auch noch Zukunftsmusik. Momentan genieße ich die Zeit mit dem Team. Abraham ist übrigens in den Urlaub geflogen, und wohin natürlich? Nach Frankreich! Er kommt auch einfach nicht vom Radsport weg. Wir haben noch mehr als drei Wochen Zeit bis zum nächsten Rennen, dem Circuit Gexto. Mit diesem Rennen ist die Ruhe für uns vorbei, denn bis zum Saisonende haben wir ein pickepackevolles Program vor uns: diverse Weltcups, Burgosrundfahrt, italienische Herbstklassiker, Vuelta, WM etc. pp gönnen uns nur wenig Ruhepausen. Aber daran will ich jetzt noch gar nicht denken, sondern mich erstmal ein bisschen entspannen und mit den Jungs unterhalten.

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Beitrag: # 258902Beitrag Alejandro V.
23.6.2005 - 12:08

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Ullrich haut gleich zu Beginn einen raus

Jan Ullrich, deutscher Tourmitfavorit bei T-Mobile, hat den gestrigen Prolog in Lüttich gewonnen. Der Rostocker, der damit zum ersten mal den Prolog der Tour gewinnen konnte, zeigte damit seine starke Verfassung, die er bereits bei der Tour de Suisse andeutete. Er setzte sich dabei gegen den Gewinner des zweiten großen Vorbereitungsrennens, Tyler Hamilton, durch. Der amerikanische Dauphiné-Sieger zeigte eine "gute Leistung, auch wenn das letzte Quäntchen Glück fehlte". Auffällig: Jan Ullrich war der einzige Nicht-US-Amerikaner unter den Top 5. Denn hinter Hamilton folgten Landis, Armstrong und Julich auf den Plätzen. Insbesondere Armstrong merkte man den Frust über das erste verlorene Mini-Duell mit Ullrich an: "Das ist bitter. Eigentlich wollte ich hier schon gleich klar machen, wer der Chef im Ring ist. Aber dann verliere ich eine Sekunde pro Kilometer, das darf einfach nicht passieren."
Die erste Etappe läutete gewohnheitsgemäß die Woche der Sprinter ein. Und gleich zeigte sich ein alter Bekannter ganz oben: Alessandro Petacchi, seit Ende Mai in überragender Verfassung, holte sich den Etappensieg vor Robbie McEwen und dessen Landsmann Baden Cooke. Jimmy Casper und der frischgebackene estische Meister Andrus Aug komplettierten die Top 5. "Zum Glück habe ich gleich am Anfang den ganzen Druck von mir und meinem Team genommen. Jetzt können wir befreit auffahren und die nächsten Etappenerfolge anpeilen", kommentierte Petacchi das Geschehen überglücklich.

Prolog:
1. Ullrich
2. Hamilton +0'01''
3. Landis +0'04''
4. Armstrong +0'06''
5. Julich +0'08''

1. Etappe:
1. Petacchi
2. McEwen
3. Cooke
4. Casper
5. Aug

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Alejandro V.
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Beitrag: # 259626Beitrag Alejandro V.
23.6.2005 - 22:18

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Ernüchterung in Arras

Die Hoffnungen der Radsportfans, dass Lance Armstrong dieses Jahr angreifbarer sei und die besonders nach dem Prolog genährt wurden, sind zerstört. Überlegen fuhr die US Postal Equipe auf den 64,5 Kilometern von Chambrai nach Arras den Tagessieg heraus. Im Ziel meinten die sportlichen Leiter übereinstimmend, dass "eine Deklassierung der Konkurrenz erfolgt" sei. Kaum ist Armstrong also in Frankreich angekommen (die ersten drei Etappen fanden in Belgien statt), übernimmt er das Kommando. Levi Leipheimer, Kapitän von Rabobank, führte sein Team auf Rang zwei, mit respektablem Abstand: 48 Sekunden. Noch viel schlimmer erwischte es die deutsche Tour Hoffnung Jan Ullrich und das T-Mobile Team: 1'32'' verlor man auf US Postal. "Natürlich bin ich enttäuscht. Ich habe mir viel mehr erhofft." Die Frage darf erlaubt sein, ob T-Mobile mit Leuten wie Nardello oder Baumann die richtigen Leute nominiert hat.
Nach sechs Tagen Tour de France ist aus einem ursprünglich geplanten Dreikampf nur noch ein Duell geworden: Während Petacchi und McEwen die Konkurrenz im Sprint dominieren, muss Erik Zabel noch seine Form finden. Die Etappen zwei und drei gewann McEwen jeweils vor Ale-Jet, der auf dem fünften Teilstück zurückschlug: Sieg vor Erik Zabel, der damit mehr Spannung für die kommenden Tage verspricht. "Am Anfang musste ich erstmal in Form kommen, jetzt kann es losgehen", kündigte der Unnaer für die nächsten Tage mehr Konstanz an. Angesichts dieser Aussage kann sich die Konkurrenz auf viel gefasst machen, erreichte Zabel doch schon auf Formsuche zwei vierte Plätze. Allerdings sieht McEwen "momentan keinen, der in unser Duell eingreifen könnte. Petacchi ist mein ärgster Widersacher, aber ich konnte ihn schon zweimal besiegen. Lassen wir uns überraschen, was in den nächsten Tagen kommt." Alessandro petacchi, der seinen vierten Etappensieg bei einer GT in diesem Jahr erreichte, freut sich auf die kommenden Tage: "Von den nächsten sechs Tagesabschnitten sind fünf flach. Wenn ich bis dahin drei oder vier Etappensiege habe, bin ich mehr als glücklich." In seiner momentanen Verfassung kein übertriebenes Ziel.

2. Etappe:
1. McEwen
2. Petacchi
3. Svorada
4. Zabel
5. Nazon

3. Etappe:
1. McEwen
2. Petacchi
3. Casper
4. Zabel
5. Nazon

4. Etappe:
1. US Postal
2. Rabobank +0'48''
3. Liberty +0'57''
4. Phonak +1'14''
5. T-Mobile +1'32''

5. Etappe:
1. Petacchi
2. Zabel
3. Casper
4. Nazon
5. Svorada

Gesamtwertung:
1. Landis
2. Armstrong +0'03''
3. Beltran +0'12''

Punktewertung:
1. Petacchi 150 Pkt.
2. McEwen 112

Bergwertung:
1. van Heeswijk 15 Pkt.
2. Moos 15

Nachwuchsfahrer:
1. Noval
2. McCarthy +0'29''

Mannschaftswertung:
1. US Postal Service
2. Rabobank +2'55''

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Alejandro V.
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Beitrag: # 259981Beitrag Alejandro V.
24.6.2005 - 13:44

Heute flatterten ein Haufen Einladungen für uns an: Unser Hauptziel, die direkte Qualifikation für die Vuelta, haben wir erreicht. Zudem darf Alejandro bei den Weltcuprennen in Hamburg, San Sebastian und Zürich nun versuchen, näher an Bettini heranzurücken. Die Rennplanung für August steht somit weitestgehend fest: Neben den drei Weltcups fahren wir die Tre Valli Varesine und die Burgosrundfahrt. Die Subida a Urkiola hat nicht sonderlich gut in unser Programm gepasst und wurde daher gestrichen.
Kapitän für die Vuelta Burgos sollte eigentlich Carlos Garcia sein, aber er hat mal wieder geschludert, während wir im Trainingslager waren. Einen Monat vor beginn der Vuelta hat er nur eine schwache Form. Hoffentlich können Abraham und ich da noch etwas gerade biegen.

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Gewohntes Bild bei der Tour

Die Massensprints der diesjährigen Tour verkommen endgültig zur zwei-Mann-Show. Gab es in den vergangenen Jahren immer mehrere Sieger in den Massensprints, gewinnen heuer nur Alessandro Petacchi und Robbie McEwen. Der Australier holte sich den Sieg auf dem sechsten Teilstück vor, na wem wohl, Ale-Jet. Dieser drehte auf der siebten Etappe den Spieß um und siegte vor seinem australischen Konkurrenten. Erik Zabel, der "enttäuscht die erste Tourwoche" beendete, kam an beiden Tagen nicht einmal unter die Top 5. Einzig Nazon und, mit Abstrichen, Svorada sind momentan in der Lage, regelmäßig unter die ersten fünf zu sprinten. Aber auch sie sehen gegen Petacchi und McEwen einfach kein Land.

6. Etappe:
1. McEwen
2. Petacchi
3. Nazon
4. Svorada
5. Hushovd

7. Etappe:
1. Petacchi
2. McEwen
3. Casper
4. Nazon
5. Svorada


Italienischer Sieg in Österreich

Der italiener Bertolini von Alessio-Bianchi hat die gestern beendete Internationale UNIQA Classic in Österreich gewonnen. Entscheidend für seinen Triumph war die zweite Etappe, wo er hinter del Rio und Reynaud (RAGT) dritter wurde. Dank einiger Zwischensprints sammelte er mehr Zeitbonifikationen als Reynaud, der in der Gesamtwertung zweiter wurde. Del Rio ließ sich am ersten Tag abhängen und hatte so in der Gesamtwertung nichts zu bestellen. Bertolinis Namensvetter von Acqua&Sapone gewann die erste Etappe im Sprint vor Bongiorno und Lokalmatador Haselbacher. Am dritten und vierten Tag gewann Daniele Bennati die beiden Sprints gegen eine Konkurrenz, die für ihn keine war.
Hinter Reynaud, der mit vier Sekunden Rückstand auf Bertolini das Rennen beendete, folgte Mayoz (Relax) mit 12 Sekunden Abstand. Seine Teamkollegen Rosseler und Guerra beendeten die UNIQA Classic auf den Plätzen vier und fünf mit 16 Sekundne Rückstand. Bennati gewann dank seiner zwei Etappensiege mit 66 Punkten die Punktewertung. Der Däne Lars Ytting Bak, eigentlich als Sprinter bekannt, gewann überraschend mit fünf Pünktchen die Bergwertung. Sebastien Rosseler holte sich die Nachwuchswertung und verhalf mit seinem vierten Platz Relax-Bodysol zum Mannschaftssieg.

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