Eine schwierige Entscheidung

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Beitrag: # 373891Beitrag Lance Armstrong Fan
30.7.2006 - 22:44

Von mir gibt es bzgl. AAR ein Lebenszeichen. Pünktlich zum 1. August, geht es mit dem AAR weiter. In letzter Zeit gab es mächtig viel anderes. Es war die WM, die Tour, der neue RAM kam raus, es sind super Temperaturen, da bleibt nicht so viel Zeit für den geliebten PC. Die kreative Pause hat mir gut getan, da es schwierig war die verschiedenen Storylines am Laufen zu halten. Außerdem bin ich gerade am überlegen, wie ich auf den neuen RAM umsteige.
Gruß LAF

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Robbie
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Beitrag: # 373967Beitrag Robbie
31.7.2006 - 10:53

super AAR,wann kommt dein erstes buch?

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Beitrag: # 374489Beitrag Lance Armstrong Fan
1.8.2006 - 21:09

12.4.2016 14:49 Uhr Kopenhagen/Dänemark

Entsetzt hatte Jan die Nachrichten verfolgt. Heute früh hatte er schon mit Howell und Schmidt telefoniert. „Wie es den beiden wohl gehen mag?“, dachte er sich. Wahrscheinlich waren sie gerade am Grund des Mittelmeers und untersuchten den Frachter. Jan hoffte, dass sie trotzdem für ihn da sein und ihm weiter helfen würden, falls er oder das Team nochmals Probleme bekommen sollten. Doch er wurde sich schmerzlich bewusst, dass Howell und Schmidt ihrer Arbeit nachgehen mussten und nicht nur die Aufpasser für ihn und das Team spielen konnten. Außerdem schienen sie, nachdem Thomas vor knapp einer Woche freigelassen wurde, nicht mehr im Visier der Erpresser zu sein. Offenbar hatten sie die ominöse Formel gefunden. Wie schon in den letzten Tagen fragte sich Jan immer wieder, welchen Inhalt diese Formel besitzen könnte. War sie wirklich so wertvoll, dass man aufgrund ihrer über Leichen ging? Vermutlich würde es Jan niemals erfahren.
Er verwarf seine düsteren Gedanken, schließlich musste er ein Top-Tour Team leiten und die alt ehrwürdigen Klassiker in den Ardennen standen vor der Tür. Thomas war sofort nachdem er wieder frei war in seine Heimat zurückgekehrt und holte sich den letzten Schliff für die kurzen und knackigen Anstiege. „Der Junge ist der Wahnsinn“, dachte sich Jan. Er bewunderte seine Einstellung zum Radsport. Eigentlich hatte ihm Jan zuerst einen längeren Urlaub verpassen wollen, doch Thomas sagte, dass der beste Urlaub für ihn ein Trainingslager in seiner Heimat wäre. Am Ende sah Jan ein, dass der beste Weg in den Alltag zurückzufinden dieser war. Allgemein schien sich jeder mehr Sorgen zu machen als Thomas. Er behauptete immer, dass er nichts Schlimmes erlebt hatte, weil er sich ja an Nichts erinnern könne. Doch Jan hatte die große Angst, dass Thomas doch einen psychischen Knacks bekommen hatte. Auch wenn es wirklich nicht so aussah, hatte Jan doch ernsthafte Bedenken.
Ein heftiges Schluchzen riss Jan aus seinen Gedanken. Jean-Paul Loic stand unter seiner Tür. Sichtlich um Fassung bemüht lehnte er am Türstock. Jan erschrak zu Tode. Was war passiert?
„Jan, kann ich ins Kranken’aus fahren?“, schluchzte er.
„Um Gottes Willen, Jean-Paul, was ist denn passiert?“ Jan sprang auf und nahm den kleinen Franzosen in den Arm.
„Es geht um meinen Vater. Er ’atte einen Autounfall.“
„Komm’ ich fahr dich hin“, sagte Jan und fuhr mit Jean-Paul zusammen im Aufzug in die Tiefgarage. Jan wusste, dass Loics Eltern auch in Kopenhagen wohnten. Sie kümmerten sich zusammen mit seiner Frau um die vier Kinder, wenn Jean-Paul im Sommer mit dem Team unterwegs war.
Schweigend fuhren sie zum Krankenhaus. Als sie gerade die Intensivstation betreten wollten, sahen sie einen Arzt auf sie zueilen. Loics Vater war verstorben.
Gruß LAF

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Beitrag: # 377745Beitrag Lance Armstrong Fan
16.8.2006 - 18:55

12.4.2016 14:53 Uhr Irgendwo auf dem Mittelmeer

Viele Taucher würden in so einer Situation in Panik verfallen. Nicht so Howell und Schmidt. Zum einen wussten sie genau, dass Admiral Miller vermutlich schon Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatte, um sie zu finden und zweitens waren auch sie nicht ganz hilflos. Auch sie selbst konnten etwas tun um gefunden zu werden. Unentwegt funkten sie mit ihren integrierten Funkgeräten auf verschiedenen Frequenzen um Hilfe.
„Schade, dass kein Echolot eingebaut ist", sagte Schmidt.
„Ja, auch ein Kühlschrank wäre edel“, entgegnete Howell mit gespieltem Ernst.
„Da kann man wohl nichts machen“, antwortete Schmidt ohne auf Howells Bemerkung einzugehen. Ein Grinsen konnte er sich aber doch nicht verkneifen.
Plötzlich hörte Howell ein Knistern in seinem Funkgerät.
"Hallo? Hier spricht Benjamin Howell. Wir brauchen Hilfe."
"Hier italienischer Kreuzer ‚Arno’. Bitte wiederholen."
"Hier spricht Benjamin Howell. Wir befinden uns in Seenot und brauchen ihre Hilfe. Befinden sie sich ungefähr auf 37° 57’ nördlicher Breite und 10° 11’ östlicher Länge?"
"Ja, ungefähr auf dieser Position befinden wir uns. Wir haben kein Schiff auf dem Echolot. WO befinden sie sich?"
"Können sie beidrehen und auf Nord-Nord-West Kurs gehen und uns helfen?"
"Warten sie einen Augenblick, bitte."

„Sie behaupten, dass sie mit diesen Anzügen gerade auf dem Meeresgrund gewesen sind?“, fragte der Kapitän des Kreuzers, der sich ihnen als Vittorio Baldacchi vorgestellt hatte.
„Ja, das stimmt“, entgegnete Howell.
„Wann war das genau?“, wollte der Kapitän wissen.
Vor etwa zwei Stunden. Seit einer halben sind wir nun an der Wasseroberfläche.“
„Wie ist das möglich? Ohne die Deko-Pausen müssten sie schon längst tot sein“, entgegnete der Kapitän fassungslos.
„Entschuldigung, aber ich würde gerne mit ihren Satellitentelefon telefonieren.“
„Aber natürlich. Sofern sie mir danach die genaue Funktionsweise der Anzüge erklären.“
„Aber gewiss doch“, versicherte ihm Schmidt
Howell wurde vom Kapitän auf die Brücke begleitet. Er rief bei Admiral Miller an. Am Telefon erfuhr er, dass die ‚First Explorer’ Kurs auf Cagliari genommen hatte. Miller war unendlich erleichtert, dass Howell und Schmidt immer noch lebten.
„Haben sie auch nur den Hauch einer Ahnung, was die Entführer vorhaben?“, fragte er.
„Cagliari anzusteuern wäre absolut sinnlos. Wir müssten nur die Entführung melden und schon wimmelt es dort von Polizei und Armee.“
„Ist bereits geschehen. Interpol und die Italiener haben uns uneingeschränkte Hilfe zur Verfügung gestellt.“
„Hmm…“, Howell wusste es beim besten Willen nicht.
„Warum nehmen die Kurs auf Cagliari?“
„Keine Ahnung, aber ich bin sicher ich kann herausfinden, was die Entführer vorhaben.“
„Versuchen sie es, aber seien sie bitte vorsichtig.“
„Ich werde mein Bestes tun.“
„Noch Fragen?“, fragte Miller zum Abschluss.
„Nein.“ Howell schossen tausend Fragen durch den Kopf, doch er war sich sicher, dass der Admiral nicht eine davon beantworten konnte.
Gruß LAF

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Beitrag: # 378353Beitrag Lance Armstrong Fan
20.8.2006 - 20:44

„Es tut mir Leid Mister Howell, aber ich muss sie bitten in eine Kajüte zu verschwinden, wir haben eben einen Einsatzbefehl erhalten. Zivilisten ist es nicht gestattet während eines Einsatzes auf der Brücke zu bleiben.“
„Sie müssen einem entführten Schiff folgen, nicht wahr.“
Der Kapitän schien für einen Moment jegliche Fassung zu verlieren. Doch sofort hatte er sich wieder unter Kontrolle. „Wüsste nicht was sie das angeht?“, brummte er.
„Dieses Schiff…dieses Schiff ist das Schiff auf dem gestern ein Kapitän das Leben seiner gesamten Mannschaft und das zahlreicher Wissenschaftler aufs Spiel gesetzt hatte, um einem brennenden Frachter zu Hilfe zu eilen. Dieses Schiff ist das Schiff auf dem gestern zahlreiche Wissenschaftler ums Leben kamen, weil sie dutzenden anderen Menschen das Leben retteten. Und dieses Schiff ist das Schiff von dem aus mein Partner und ich heute Morgen ins Wasser gelassen wurden, um das Wrack dort unten zu untersuchen. Dieses Schiff ist die First Explorer.“
Der Kapitän sagte gar nichts. Was hätte er darauf auch entgegnen sollen?
„Wir waren gerade beim Wrack des gestern gesunkenen Frachters angekommen, als die First Explorer an der Oberfläche Fahrt gemacht hat und mich an meinem Luftschlauch mitriss.“
„Können sie mir ein paar Daten über ihr Schiff nennen?“ Endlich hatte Kapitän Baldacchi seine Fassung wiedererlangt.
„ Die First Explorer ist ein Forschungsschiff von 73 Metern Länge, 27 Metern Breite und 7 Metern Höhe. Es hat eine Wasserverdrängung von 3700 t und eine eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 22 Knoten“, beschrieb Howell.
„Die Arno erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 27 Knoten. Wir befinden uns exakt 109 Seemeilen von Cagliari entfernt. Dies entspricht ungefähr…“, Baldacchi überschlug die Zahl im Kopf „…ungefähr 200 Kilometern.“
„Mit einer Geschwindigkeit von 27 Knoten, also 50 Kilometern pro Stunde, erreichen wir Cagliari in vier Stunden, also um 19 Uhr“, vollendete Howell den Satz. „Wie viel Vorsprung hat die First Explorer?“
Baldacchi blickte auf ein Echolot und sagte: „Genau 23,5 Kilometer.“
Schweigen herrschte im Steuerhaus.
„Das reicht leicht. Wenn wir ‚Volle Kraft Voraus’ geben haben wir noch immer gut zehn Kilometer, um ihr Schiff zum Anhalten zu zwingen.“
“Nur theoretisch“, wandte Howell ein. „Ich hatte doch erzählt, dass wir gestern einem Frachter zu Hilfe eilten. Dort hat unser Chefmaschinist schon 24 Knoten Fahrt aus ihr herausgebracht.“
„Baldacchi rechnete kurz nach. „Du guter Gott!“
Howell wusste, dass es eng werden würde. Nur Vieles wusste er noch nicht. Was hatten die Entführer vor? Wie waren sie auf das Schiff gekommen? Hatten sie Sprengstoff dabei? Wollten sie das Schiff sprengen?
Die Zeit würde das Rätsel lösen.
Gruß LAF

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Beitrag: # 378608Beitrag Lance Armstrong Fan
21.8.2006 - 22:33

12.4.2016 15:21 Uhr Kopenhagen/Dänemark

Weinend fiel Jean-Paul Jan in die Arme. Es musste ein Schock für den kleinen Franzosen sein. Jan musste sich beherrschen nicht auch in Tränen auszubrechen. Er merkte jetzt wieder, wie sehr ihn die Geschehnisse der letzten Wochen mitgenommen hatten. Schon zu viele Menschen hatten ihr Leben gelassen.
„Waren das wieder unsere Erpresser“, schoss es Jan in den Kopf. „Hatten sie doch ernst gemacht? War Thomas nur mit Glück davongekommen? Hatten sie auch ihn umbringen wollen? War auch ihr Leben nun wieder in Gefahr?“
Er wusste es nicht.
„Kann ich ihn sehen?“, schluchzte Jean-Paul.
„Natürlich, ich begleite sie“, antwortete der Arzt.
Nach ein paar Augenblicken kam der Arzt alleine zurück.
„Guten Tag Herr Ullrich ich bin Doktor Mortesen. Herr Loic wollte seinen Vater unbedingt sehen. Er hat schwere Verletzungen erlitten.“
„Können sie mir sagen wie er ums Leben kam?“
„Alles deutet darauf hin, dass er sich bei dem Unfall einen Genickbruch zugezogen hat.“
„Können sie eine andere Ursache ausschließen?“
„Was meinen sie mit ANDERER Ursache?“, fragte der Doktor.
„Nunja“, es fiel Jan schwer darüber zu sprechen. Es kam ihm vor, als behandle er Loics Vater wie ein weiteres Indiz in ihrer Sache. „Ich meine könnte es sein, dass er ohne eigenes Verschulden ums Leben kam?“, fragte Jan.
„Da fragen sie am besten die Polizei.Ich weiß nicht wie es zu dem Autounfall kam. Ein Beamter müsste noch im Warteraum sitzen.“
„Nein, sie verstehen nicht ganz. Ich meine ein Gift oder irgend eine andere unnatürliche Todesursache.“
„Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, aber eine Autopsie wird vermutlich wegen der Versicherung vorgenommen. Da müsste sich dann ihre Frage klären.“
„Danke“. Jan wandte sich um, um mit dem Polizisten zu sprechen.
Der Arzt schaute ihm verwirrt nach.
„Hallo, sie müssen der Beamte sein, an den ich mich wenden soll. Mein Name ist Jan Ullrich und ich bin Teammanager des Radsportteams CSC. Laurent Loic war der Vater eines meiner Mitarbeiter.“
„Angenehm, Michael Olfsson“, antwortete der Polizist knapp. „Wie kann ich ihnen helfen?“.
„Ich möchte gerne wissen wer Laurent gefunden hat.“
„Das war ich, ich war gerade auf Streife und fand den Wagen auf dem Dach an einem Baum liegen. Als ich beim Wagen war, sah ich, dass der Fahrer noch lebte und verständigte sofort einen Krankenwagen. Ich leistete Erste Hilfe bis der Krankenwagen kam und bin dann sofort hierher gefahren.“
„Was ist mit dem Auto? Wird es untersucht?“, fragte Jan nach.
„Routinemäßig ja, aber warum fragen sie?“
„Nun ja“, Jan bemühte sich Fassung zu bewahren.
„Es sind in letzter Zeit Dinge passiert, die die Möglichkeit entstehen lassen, dass der Unfall beabsichtigt gewesen sein könnte.
„Falls dem so ist, können unsere Spezialisten das mit Sicherheit feststellen.“
„Sie haben aber nichts Verdächtiges am Auto bemerkt?“
„Nein, das konnte ich beim besten Willen nicht erkennen. Ich habe mich auch eher um den Mann gekümmert, als um den Wagen. “
„Danke sehr.“
Jan ging wieder zu dem Krankenzimmer in dem Loics Vater aufgebahrt lag. Er war gerade angekommen, als Jean-Paul die Tür öffnete. Er bat Jan einzutreten.
„Er liegt dort so friedlich. Als würde er jeden Moment wieder die Augen öffnen.“
„Ach Jean-Paul ich will am liebsten zu ihm hingehen und sagen: Du hast uns einen schönen Schrecken eingejagt, aber jetzt ist wieder gut.“
Sie sprachen kein Wort miteinander, als sie das Krankenhaus verließen. Doch das war gar nicht nötig. Beide spürten, dass sie in dieser schweren Stunde aufeinander angewiesen waren und sich blind vertrauen konnten.
Gruß LAF

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reblaus
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Beitrag: # 380917Beitrag reblaus
31.8.2006 - 12:57

Ich hoff es geht bald weiter :D

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Beitrag: # 380933Beitrag Lance Armstrong Fan
31.8.2006 - 13:57

Ja, geht heute noch weiter. War bei einem Umzug und daher hatte ich keine Zeit am AAR zu arbeiten.
Gruß LAF

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Mysterio
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Beitrag: # 383751Beitrag Mysterio
11.9.2006 - 22:06

yoyoyo
alda, geiler aar, ich muss mich allen anschließen: scheiße, du solltest es ma als autor versuchen, oder bild redakteur^^, ich hasse die ild jez wegen dir, un halte jan ullrich jez so iweso für unschuldig:D
mach weida so
cya

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Beitrag: # 384441Beitrag Lance Armstrong Fan
14.9.2006 - 21:24

12.4.2016 15:16 Uhr Auf der ‚Arno’

Während sich der Kapitän nach der Vorgehensweise erkundigte und auf dem Schiff alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen wurden, kümmerten sich Howell und Schmidt um ihre Anzüge. Sie sollten ihre Anzüge in einer der Kajüten verstauen, damit sie nicht zu Schaden kämen, falls etwas Unvorhergesehenes passieren sollte. Außerdem gingen die klobigen Anzüge an Deck ziemlich im Weg umher.
„Mann hast du ein Glück gehabt“, sagte Schmidt, als sie Howells Anzug mit vereinten Kräften in die Kajüte schleppten. „Ich habe ihn kurz untersucht. Also wenn du nicht nur ein Loch darin gehabt hättest, hätte mich das nicht gewundert.“
Schmidt hatte Recht. Die äußere Haut seines Anzugs war an zahlreichen Stellen aufgeschürft und dreckig.
„Wenn nur ein einziges Loch hineingerissen worden wäre, wäre ich genauso zerquetscht worden wie ein Auto in der Schrottpresse.“
Nachdem sie den zweiten Anzug ebenfalls in die Kajüte gebracht hatten, begannen sie Howells Anzug zu untersuchen. Wiederum stellten sie fest, dass er irrsinniges Glück gehabt hatte. In einer Naht steckte sogar ein kleines Wrackteil.

Als sie wieder auf die Brücke kamen herrschte nervöse Unruhe. Alles war vorbereitet. Doch es blieb beim Alten: Keine Forderungen, kein Funkkontakt, keine Kursänderung und keine Ahnung.

„Was haben die nur vor?“, murmelte Baldacchi mehr zu sich selbst, als zu jemand anderem. Seine Stirn war schweißnass und er krallte sich so sehr an der Steuerungskonsole fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
Die First Explorer war mittlerweile schon deutlich erkennbar. Dennoch kamen sie nur quälend langsam näher. „Abstand 2000 Meter“, sagte der Mann am Radar.
Bei den Geschwindigkeiten, die die beiden Schiffe fuhren, würde es noch mindestens zwanzig Minuten dauern, bis die Arno die First Explorer eingeholt hatte.
Wahrscheinlich hatte jeder auf der Brücke gerade gerechnet.
„Wie weit ist die First Explorer von Cagliari entfernt?“, fragte Howell.
„Knappe sechzehn Kilometer“, berichtete der Mann am Radar wieder.
„Das wird verdammt eng“, flüsterte Schmidt.

Endlich trafen wieder Meldungen bei ihnen ein, wie es in Cagliari aussah. Das Hafengelände war evakuiert worden und Special Forces der internationalen Anti-Terror-Einheit hatten Stellung bezogen.
"Die kommen nicht weit", merkte Baldacchi an.
"Das ist doch totaler Wahnsinn", stimmte auch Schmidt zu.
"Eigentlich kann das nicht gut gehen, aber..." Howell ließ den Satz unvollendet.
"Dass die Entführer keine Forderungen stellen", sagte Baldacchi, "das verstehe ich nicht."
Auch den anderen Männern auf der Brücke ging es wie ihm.
Gruß LAF

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Beitrag: # 384449Beitrag DeathMayoRider
14.9.2006 - 21:40

Sicherlich toll geschrieben, aber vielleicht sollte der "AAR" in "Alles Andere" verschoben werden ;).
Meine Meinung kann mir NIEMAND nehmen.

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Beitrag: # 384460Beitrag Lance Armstrong Fan
14.9.2006 - 22:14

Moment, in fünf Tagen geht es mit den Ardennenklassikern los, da sind einige große Namen dabei, z.B. Dekker,Zuffi, Agnoli und der deutsche Meister Blank. Es dauert zwar noch ein paar Posts, aber das nächste Rennen kommt bestimmt.
Gruß LAF

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Beitrag: # 384587Beitrag Lance Armstrong Fan
15.9.2006 - 14:57

Das Klingeln des Telefons wirkte geradezu erlösend auf die bedrückende Stille. Einen Moment hörte Kapitän Baldacchi schweigend zu, bedankte sich knapp und legte den Hörer wieder auf.
"Unsere italienische Anti-Terro-Einheit aus Rom müsste jeden Moment mit ihrem Helikopter ankommen. Zwei weitere Schiffe der Küstenwache fahren kommen aus Norden, werden aber erst in frühestens einer halben Stunde bei uns sein. Das ist der momentane Stand der Dinge."
"Sieht nicht gut aus", fasste Schmidt die Situation zusammen.
"Irgendwie wirkt sie wie ein Geisterschiff. Niemand hat sich bisher an Deck blicken lassen und Kontakt konnte auch keiner herstellen", sagte Baldacchi.
Sie verfolgten also ein Gespenst.
Howells Mobiltelefon klingelte. Admiral Miller war am anderen Ende der Leitung. Er wollte wissen, wie der aktuelle Stand der Dinge war und auf welcher Frequenz sie eine Verbindung zu ihnen aufbauen konnten. Howell gab ihm die nötigen Informationen.
"Hallo Arno, können sie mich hören?", tönte bald darauf Admiral Millers Stimme aus dem Bordlautsprecher.
„Klar und deutlich Admiral“, antwortete Howell über ein Mikrofon das ihm gegeben worden war. Schnell stellte der Kapitän das Mikrofon auf Raumklang, sodass jeder mit dem Admiral kommunizieren konnte.
„Brauchen sie irgendeine Hilfe? Ich befinde mich in Holmes Büro. Sie wissen ja, dass wir alles herausfinden können.“
„Schon gut. Wir können jetzt nur warten bis wir näher dran sind.“

„Da sind sie“, merkte Baldacchi an und deutete mit dem Finger nach Osten.
Endlich war der Hubschrauber der Anti-Terror-Einheit da. Durch seine himmelblaue Tarnlackierung war er fast nicht vom strahlenden Himmel über dem Mittelmeer zu unterscheiden. Gebannt und schweigend starrte jeder auf dem Schiff auf den Hubschrauber. Er näherte sich in großen Kreisen dem Schiff. Jetzt musste alles gut gehen. Am Horizont konnten sie bereits die Silhouette von Cagliari in der untergehenden Sonne sehen. Eigentlich hätte man sich zu diesem Schritt nicht entschieden. Doch die drohende Gefahr heiligte die Mittel. Dadurch, dass niemand wusste, was die Entführer vorhatten, wer und wie viele sie waren und vor allem, welche Waffen sie bei sich hatten, war das Risiko natürlich umso größer. Für die Anti-Terror-Einheit war es eine Reise ins Ungewisse. Man wollte aber natürlich auch nicht das Risiko eingehen ein entführtes Schiff, von dem man nicht wusste, was es vorhat in den Hafen einlaufen zu lassen.
Nicht auf die drohende Gefahr achtend zog der Helikopterpilot den Hubschrauber in einem seiner spiralförmigen Kreise herum und steuerte auf die First Explorer zu. Einen Moment schien der Helikopter Bewegungslos in der Luft zu verharren. Dann begann er zu trudeln und zu taumeln. Fast Senkrecht stürzte er ins Meer.
Geschockt rissen einige Crewmitglieder auf der Arno die Augen auf. Andere schlugen entsetzt die Hände vor den Mund. Nur einer schien seltsam losgelöst und entrückt zu sein: Howell. Sein Mund verzog sich sogar zu einem grimmigen und wissenden Lächeln.
Gruß LAF

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Beitrag: # 384610Beitrag MichaelBoogerd
15.9.2006 - 15:50

in einem wort gesagt: GEIL
Shuffle up and deal

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Beitrag: # 384761Beitrag Lance Armstrong Fan
16.9.2006 - 11:10

Tja ich hoffe, dass ich in nächster Zeit wieder mehr Zeit finde, am AAR zu schreiben. Motiviert bin ich jedenfalls sehr.

By the way: Story-Kalender ist aktuell!
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Totenstill war es auf der Brücke geworden. Miller musste sich bereits wundern, was passiert war.
Plötzlich zerriss schallendes Gelächter die Stille. Es drang aus den Lautsprechern und klang eindeutig nicht nach Miller oder Holmes.
„Wie gerne würde ich jetzt ihre entsetzten Gesichter sehen“, tönte die Stimme aus den Bordlautsprechern.
„Holmes? Miller? Was ist los bei euch?“, fragte Schmidt.
„Kein Holmes Kein Miller! Nur ich!“
„Verdammt wer sind sie?“, brüllte Baldacchi.
„Ich bin der, den sie niemals finden?“
„Macht es ihnen Spaß sich am Tod Anderer zu ergötzen?“ Baldacchi war kurz davor auf den Lautsprecher loszugehen.
„Was wollen sie? Was haben sie mit der First Explorer vor?“, fragte Howell in einem ruhigen und sachlichen Ton. Er redete, als würde er sich bei dem Fremden nach dem Wetter erkundigen.
„Das steh’n sie nun sie armer Tor und sind so klug als wie zuvor! Nicht wahr Mister HOWELL.“
„Viel mehr als die Tatsache, dass der Fremde seinen Namen kannte, erschreckte Howell der Ton in dem der Fremde ihn ansprach. Durch seine Provokation ließ sich Howell keineswegs aus der Ruhe bringen. Er fragte nur: „Kennen wir uns?“
„Persönlich nicht, aber wir wären uns beinahe in Russland über den Weg gelaufen. Auch in Solikamsk waren sie ja gleich bei unserem verstorbenen Freund. Ach und Higgins war ebenfalls ein gemeinsamer Bekannter.
„Dann dürften sie umso erfreuter sein mich immer noch lebend zu hören“, bemerkte Howell zynisch.
„Mister Howell, sie sind ein zäher Bursche…doch sie haben sich mit den Falschen angelegt.“
„Was haben sie mit dem Hubschrauber gemacht“, rief Baldacchi dazwischen.
„Ich? Ich! Gar nichts.“
„Sie lügen!“, schrie der Kapitän.
„EMP“, murmelte Howell. Dennoch laut genug, dass es jeder im Raum hören konnte. Auch der Fremde hörte es.
„Zum Augenblicke dürft’ ich sagen: Verweile doch, du bist so schön!“, tönte es aus dem Lautsprecher.
Langsam begann Howell sich zu wundern, was der Fremde mit den Faust Zitaten beabsichtigte.
„Electromagnetic pulse, oder kurz: EMP“, erklärte Howell.
„Ein elektromagnetischer Puls ist ein elektromagnetisches Feld mit hoher Intensität, das sich schnell auf- und wieder abbaut. Mikrochips werden durch den Puls überlastet und fallen aus und Helikopter fallen vom Himmel“, leierte der Fremde wie ein Lexikon herunter. Anschließend ließ er wieder sein Lachen folgen.
„Was haben sie vor, sie Schuft?“, fragte Baldacchi.
„Das wüssten sie wohl…“ Seine Stimme verstummte.
„Das Signal kommt nicht vom Schiff. Wir sind wieder drin“, hörten sie Holmes Stimme über die Bordlautsprecher tönen.
„Was ist passiert?“, fragte Howell.
„Jemand hat unsere Leitung besetzt. Das Signal kam über einen Satelliten irgendwo aus Asien“, antwortete Holmes.
Schnell erklärte Howell was geschehen war.
„Wir wissen natürlich nicht, was die Entführer vorhaben. Die First Explorer steuert jedenfalls immer noch unbeeindruckt und zielsicher auf Cagliari zu“, beendete Howell seinen Bericht.
„Oh mein Gott!“, stöhnte der Admiral. Der Gedanke durchzuckte ihn wie ein Blitz und lies ihn erschaudern. „Heute wird doch die Ponte Nuovo wieder eröffnet.“
Gruß LAF

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Beitrag: # 385292Beitrag Lance Armstrong Fan
18.9.2006 - 15:32

„Dort werden sicherlich einige tausend Menschen da sein. Auch einige namhafte Persönlichkeiten haben angekündigt zu kommen“, setzte Miller seinen Bericht fort.
„Verdammt sie befindet sich genau auf Kollisionskurs mit der Brücke“, sagte ein anderer Mann der Besatzung, der schnell den Kurs vorbestimmt hatte.“

Bild

„Das kann nicht sein“, wandte Baldacchi fassungslos ein. „Sie muss auf Grund laufen.“
„Die First Explorer hat nur einen Tiefgang von 4,4 Metern. Sie wurde extra dafür gebaut auch in seichten Gewässern wie Flüssen und Seen agieren zu können“, antwortete Howell.
„Gott sei Dank das reicht nicht!“ Baldacchi atmete erleichtert auf.
„Die Brücke brauchte neue Fundamente. Deswegen wurde der Stagno di Cagliari, auf fünf Meter Tiefe ausgebaggert“, erklärte der Admiral.
„Gott steh’ den Menschen bei, wenn sie einen Pfeiler trifft“, flüsterte Kapitän Baldacchi.
„Selbst wenn sie keinen Pfeiler trifft reißt sie die halbe Brücke ein“, bemerkte Howell.
„Der Schaden würde Millionenhöhe erreichen…“, fuhr er fort.
„…und die ECEA würde niemals mehr eine Expedition unternehmen“, vollendete Admiral Miller den Satz.
„Und das ist exakt das was die Entführer bezwecken wollen. Sie wollen die ECEA aus dem Verkehr ziehen. Er wusste viel zu genau über meine Tätigkeit in den letzten Wochen bescheid.“
Ihre Widersacher waren anscheinend von größerem Kaliber, als sie angenommen hatten und schrecken vor wirklich gar nichts zurück.
Gruß LAF

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Beitrag: # 386098Beitrag Lance Armstrong Fan
21.9.2006 - 16:00

„Wie hoch ist die First Explorer?“, wollte Baldacchi wissen.
„9,40 Meter hoch. Die Brücke ist jedoch nur 7 Meter über dem Wasser. Auf einen Zusammenstoß dürfen wir es unter keinen Umständen ankommen lassen. Wenn das passiert ist die Katastrophe perfekt“, sagte Admiral Miller über den Lautsprecher.
„Um Himmels Willen wir können nichts machen!“ Kapitän Baldacchi war der Verzweiflung nahe.
„Welches Antriebssystem verwenden sie?“, erkundigte sich Howell.
„Wir fahren noch mit normalen Diesel-Motoren. Warum fragen sie?“
„Bringen sie mich neben das Schiff.“
„Das ist glatter Selbstmord. Dort sind sie Freiwild für die Entführer.“ Baldacchi schüttelte den Kopf. „Wir können leider nur tatenlos zusehen. Selbst wenn es ihnen gelänge auf das Schiff zu kommen, würde sie sich niemals rechtzeitig bis zur Brücke durchkämpfen können. Oder was gedenken sie zu tun?“
„Nun ja ich gehe aufs Schiff, stoppe die Maschinen und hoffe, dass die First Explorer rechtzeitig anhält.“
„Sie wissen nicht mit wie vielen Entführer sie es zu tun haben. Niemals kommen sie alleine gegen eine ganze Horde an.“
„Doch ich weiß wie viele Entführer auf dem Schiff sind:“, Howell machte eine Pause. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Keiner.“
Baldacchis Gesichtszüge entgleisten. „Heißt das…heißt das, dass wir die ganze Zeit hinter einem Geisterschiff herjagen?“
„Genau.“
„Wie lange wissen sie das schon? Woher wissen sie das?“
„Seitdem der Entführer sich gemeldet hat und mir gesagt hat, dass die Entführung von den gleichen Leuten initiiert worden ist, mit denen wir uns schon seit Wochen herumärgern.“
Baldacchi sah in verdutzt an. Offenbar konnte er nicht mehr ganz folgen.
„Eins kann ich ihnen sagen. Unsere Entführer gehen skrupellos über Leichen und würden alles tun um ihre Ziele zu erreichen, aber fanatische Terroristen sind sie nicht. Nie im Leben würden sie auch nur einen einzigen Mann opfern.“
"Sie glauben also wirklich, dass wir ein besatzungsloses Schiff verfolgen?", fragte Baldacchi immer noch total perplex.
"Ja das tue ich. Ein moderner Schiffscomputer, wie er sich in der First Explorer befindet, brechnet in sekundenschnelle den Kurs und bringt ein Schiff ohne ihr Zutun auf den Meter genau dort hin wo sie wollen. Sie stellen die Maschinen auf 'Volle Kraft voraus' und verschwinden. So einfach ist das."
"Aber wie kommen wir an das Schiff heran? Sie sprachen von einem elektromagnetischem Puls. Unsere gesamte Steuerung basiert auf elektronischen Bauteilen. Wenn wir in die Nähe kommen können wir das Schiff nicht mehr steuern. Wir haben auch keine kleinen Außenborderboote, die die nötige Geschwindigkeit leisten können." Baldacchi zuckte mit den Schultern.
"Bringen sie ihr Schiff auf Kurs und mir ein Seil mit einem Haken daran."
"Das ist glatter Selbstmord", stöhnte Baldacchi.
"Wir müssen etwas unternehmen."
Gruß LAF

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reblaus
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Beitrag: # 386100Beitrag reblaus
21.9.2006 - 16:14

Sehr geiler AAR, weiter so LAF

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Beitrag: # 387988Beitrag Lance Armstrong Fan
30.9.2006 - 21:58

Nach einer kleinen Pause geht es weiter. Momentan bin ich verletzt und habe nun wieder Zeit für den AAR. Saisonziel ade! :cry:
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Zehn Minuten später kappte der Chefmaschinist die Verbindung zur Steuerkonsole. Das Ruder verharrte nun felsenfest auf der derzeitigen Position. Das Risiko, dass die Elektronik bei der Zerstörung durch den elektromagnetischen Puls irgendein Signal sendete und sie vom Kurs abtrieben war zu groß. Sie waren die letzte Hoffnung der Menschen von Cagliari.
Endlich waren die beiden Schiffe auf gleicher Höhe. Die Arno verlangsamte ihr Tempo so weit, dass nun beide Schiffe mit gleicher Geschwindigkeit nebeneinander herfuhren. Nun war Howells große Stunde gekommen. Er warf sein Seil auf die Etwa acht Meter entfernte andere Seite. Glücklicherweise bekam der Haken gleich beim ersten Versuch eine Strebe der Reling zu fassen und verhakte sich. Howell ließ das andere Ende des Seils Von mehreren Leuten halten und wollte sich hinüberziehen. Howell wollte sich am Seil hinüberziehen. Wie auf den Dschungelreisen der spanischen Eroberer schlug er die Beine über dem Seil zusammen und zog sich mit den Händen vorwärts. Zwanzig Meter musste er zurücklegen. Zehn Meter unter ihm schoss die See entlang. Da beide Schiffe schwankten, hielten drei Männer auf der Arno das Seil straff. Sie mussten das Schaukeln der beiden Schiffe ausgleichen. Dennoch hatte Howell größte Probleme sich überhaupt am Seil festzuhalten. Wie sollte er nur jemals die Kluft überwinden? Endlich hatte er die Mitte erreicht. Obwohl es schon spät war und der Wind allmählich aufzufrischen begann, schoss Howell der Schweiß aus allen Poren. Mechanisch hangelte er sich kopfüber weiter. Schon bald dröhnte jeder Pulsschlag seines Herzens wie ein Paukenschlag in seinem Kopf. Zwar war er durch einen Karabiner am Seil festgemacht, doch Loslassen wollte Howell auf keinen Fall. Nach einer Ewigkeit, wie es ihm vorkam, war Howell an der Reling der First Explorer scheinbar zum Greifen nahe. Doch in Wirklichkeit trennten ihn immer noch drei Meter. Er musste wieder einen Pause einlegen. Seine Hände brannten und die Finger waren taub. Der Wind zerrte nun wieder stärker an ihm.
„Drei Meter! Verfluchte drei Meter!“ Mit diesem Gedanken raffte er sich auf. Er musste die Menschen auf der Brücke in Cagliari retten. Durch seine verlorenen Kräfte glaubte er nun, dass der Wind nun mit Orkanstärke an ihm riss. Tatsächlich war er nur ein wenig stärker geworden. Plötzlich wurde das Seil locker. Die Männer auf der Arno hatten das Seil losgelassen. Eine heftige Windböe hatte sie umgerissen. Das Seil, an dem Howell zwei Meter vor dem Ende hing, schwang auf den Rumpf der First Explorer zu. Howell zog die Beine an und drehte sich zur Seite. Es war mehr ein Reflex, als eine bewusste Reaktion. Heftig schlug er auf dem Rumpf auf. Alle Luft war aus seinen Lungen gepresst worden. Für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Erst der brennende Schmerz an seinen Handflächen, ließ den Schleier, der sich vor seine Augen gelegt hatte blitzartig verschwinden. Er hatte den Halt verloren und rutschte am Seil hinunter. Nicht auf den Schmerz achtend packte er kräftig zu. Wieder eineinhalb Meter verloren! Zu allem Überfluss hatte er nun auch noch bis aufs Fleisch aufgerissene Hände. Doch der Gedanke an die Menschen in Cagliari ließ ihn die Schmerzen vergessen. Langsam zog er sich Meter um Meter nach oben. Endlich bekam er die Reling zu fassen und zog sich nach oben. Erschöpft schwang er sich an Deck und brach zusammen. Eine Pause durfte er sich aber unter keinen Umständen gönnen. Ohne nachzudenken schlug er automatisch den Weg zum Steuerhaus ein. Zwar hatte er den Revolver, den er eingesteckt hatte nicht verloren, doch seine Hände waren so zerschunden, dass er außer Stande war die Waffe auch nur zu halten. Doch er sollte Recht behalten. Das Schiff war verlassen. Im Steuerhaus angekommen rannte er zum Instrumentenpult und riss den Schubhebel nach hinten. Volle Kraft rückwärts! Er hoffte, dass es reichen würde. Es musste reichen.
Gruß LAF

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Beitrag: # 388299Beitrag Lance Armstrong Fan
2.10.2006 - 9:49

12.4.2016 20:23 Uhr Cagliari/Italien

Die Hochstimmung in der Howell sich befand verflog im Bruchteil einer Sekunde. Ernüchterung trat ein, als er vom Tod Loics Vater hörte.
„Bist du noch dran, Ben?“, fragte Jan.
„Ja“, krächzte Howell. Seine Stimme hatte jegliche Farbe verloren. „Wir hatten ein kleines Problem hier und müssen deshalb noch bleiben, aber morgen oder übermorgen sind wir bei euch“, sagte Howell. Er bereute es sich nicht sofort in den nächsten Flieger setzen zu können und zurück nach Dänemark fliegen zu können.
„Kleines Problem?“, fragte Jan verängstigt.
„Nicht der Rede wert!“
„Hat es etwas mit den Erpressern zu tun?“
„Nein“, log Howell, „mach dir keine Sorgen Jan. Wir kommen so schnell wir können.“ Er wollte Jan nicht noch weiter verunsichern. Howell konnte es nicht begreifen. Den kleinen Franzosen hatte er vom ersten Moment an ins Herz geschlossen. An seiner offenen und freundlichen Art, hatte Howell sofort Gefallen gefunden.
„Was ist los“, fragte Schmidt, als er Howell auf sich zukommen sah. Erst jetzt bemerkte er sein bleiches und zerfurchtes Gesicht. Auch um seine Hände hatte sich noch niemand gekümmert.
„Jean-Paul Loics Vater ist tot. Bei einem Autounfall gestorben.“
„Unsere Erpresser?“
„Vermutlich. Noch ist nichts sicher.“
„Was wollen die?“, fragte Schmidt. Auch Howell stellte sich diese Frage.
Um kurz vor Mitternacht konnten sie endlich ins Bett. Schnell schliefen Howell und Schmidt total erschöpft in dem kleinen Hotel in der Nähe des Hafens von Cagliari ein.
Im Traum durchlebte Howell die letzten Minuten der Fahrt noch einmal. Er rannte wieder ins Steuerhaus, riss den Hebel zurück und lehnte eine Minute erschöpft am Pult. Seine Hände pochten. Als er wieder einigermaßen klar sehen und denken konnte griff er nach seiner Pistole und erkundete das Schiff. Vielleicht war doch noch jemand an Bord. Zuerst musste er aber in den Maschinenraum. Vielleicht konnte er irgendetwas machen, damit die First Explorer weiter en Fahrt verlor. Er schlich sich von Deck zu Deck ohne auf irgendjemanden zu stoßen. Die traurige Gewissheit beschlich ihn, dass die gesamte Besatzung entführt worden war. Endlich stand er vor der Tür des Maschinenraums. Langsam, als habe er Angst dort drinnen etwas Grauenhaftes zu entdecken öffnete er die Tür. Doch das was ihn dort erwartete übertraf seine kühnsten Vermutungen bei weitem. Die gesamte Mannschaft der First Explorer saß gefesselt und geknebelt in einer Ecke des Raums. Schnell befreite er Kapitän Baldwin.
„Was ist los?“, fragte dieser während er half die Anderen zu befreien. Howell erzählte ihm kurz und knapp, was geschehen war.
Gruß LAF

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Alejandro V.
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Beitrag: # 388317Beitrag Alejandro V.
2.10.2006 - 11:09

Schreibtechnisch und Storymäßig immer noch sehr gut. Allerdings finde ich, dass es seit geraumer Zeit mit der Hintergrundstory übertrieben wird. Das soll ja nicht heißen, dass es hier nicht spannend wäre bzw. keinen Spaß machen würde, alles zu lesen, aber man sollte nicht vergessen, dass es sich hier um einen AAR handelt, der das eigene Team/einen Fahrer/eine Person des Teams in den Vordergrund stellt, wobei dann natürlich die Rennen in eine schöne Story eingebettet werden. Bei dir ist es mittlerweile so, dass die ganze Story für meinen Geschmack viel zu sehr in den Vordergrund gestellt wird und du dabei den Kern eines AARs vermissen lässt, nämlich Rennberichte. Einigen anderen mag das gefallen, es ist ja auch alles (wie schon gesagt) super geschrieben, aber ein AAR ist das für mich nicht mehr, sondern eher ein Krimi mit einer ganz kleinen, gezwungenen Portion Radsport, um den Storyaufhänger zu finden.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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