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FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

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AndiKlödi
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Beitrag: # 6906149Beitrag AndiKlödi
14.2.2013 - 22:22

14.02.2013 - Rothaus Aegon schreibt im ersten Rennen Geschichte

Heute ging die Saison 2013 nun endlich auch für uns los. Zuvor hatten wir noch einige Sponsorfragen und Probleme, denn Aegon hatte erst Ende Januar zugesagt, sodass wir unsere Lizenz auch erst Anfang Februar bekamen.

Wir starteten also nun bei der Volta ao Algarve. Hochkarätige Stars waren mit dabei, so z.b. Samy Sanchez und Peter Sagan. Wir schickten als Kapitän David Veilleux ins Rennen. Falls er schwächen zeigen sollte haben wir Reinardt Janse Van Rensburg als Stellvertreter dabei. Zudem haben wir mit Andreas Schillinger einen erfahrenen Mann dabei, der den jungen Fahrern mit seiner Erfahrung und Routine helfen soll.
Bei uns gibt es keine reinen Wasserträger sondern nur freie Fahrer. In Portugal waren das bei uns Travis Meyer, Michel Koch, Evaldas Siskevicius, Rohan Dennis und Daniel Rinner.

Bei der heutigen Etappe konnte man vorher nicht sagen, ob es am Ende Favoritenattacken oder einen Massensprint geben wird. Hier einmal das Profil der Etappe:
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Zu Beginn des Rennens war es sehr hektisch. Als wir Andreas Schillinger in einer 5-köpfigen platzierten und die Gruppe schon eine Minute weg war, wollten unbedingt noch acht weitere Fahrer dazu.
So dauerte es nicht lange bis das Feld wieder geschlossen zusammen war.
Doch dann gingen wieder neun Fahrer, sodass wir noch Daniel Rinner mitschickten. Die Gruppe bestand aus folgenden Fahrern:
Coen Vermeltfoort - De Rijke - Shanks
Virgílio Santos - Radio Popular - Onda
Luis Afonso - LA - Antarte
Daniel Freitas - Efapel - Glassdrive
Antonio Cabello - Andalucia
Daniel Rinner - Rothaus - Aegon
Sven Vanthourenhout - Landbouwkrediet - Euphony
Federico Canuti - Cannondale
Laurens De Vreese - Topsport Vlaanderen - Baloise
Pascual Orengo - López Burgos BH - Castilla y Leon


Die zehn Fahrer harmonierten gut und konnten einen Vorsprung von bis zu 6 Minuten und 30 Sekunden herausfahren.

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Die heutige Gruppe

20 Kilometer vor dem Ziel stand es dann fest. Die Gruppe wird durchkommen. Noch 6 Minuten Vorsprung betrug der Vorsprung, doch für uns sah es zu diesem Zeitpunkt nicht so gut aus. Daniel Rinner sah schon recht fertig aus, doch es wartete noch die Abfahrt von der Bergwertung.
Daniel Rinner konnte sich bis ins Finale in der Gruppe halten und ging an das Hinterrad von Coen Vermeltfoort. Doch dieser steckte hinten fest, sodass er sich an der Bande an die dritte Position vorkämpfte.
Von dort aus sprintete er bis 50 Meter vor dem Ziel im Windschatten von Virgilio Santos und ging dann selbst in den Wind. Wenn ich wüsste, wie der Junge sprinten kann dann wär das Auto jetzt nicht voll Kaffee. Aber so war es dann. Und er schaffte es!!! Daniel Rinner, 22 Jahre jung gewinnt als erster Liechtensteiner ein Profiradrennen und trägt morgen das Trikot des Leaders.
Als Andenken haben wir zum Glück noch ein Bild dieses historischen Moments.
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Das Feld kam dann genau 5 Minuten nach der Gruppe ins Ziel, aber hier noch das komplette Ergebnis:
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Wir werden nun noch etwas feiern und dann morgen versuchen das Leadertrikot zu verteidigen. Bis morgen!

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AndiKlödi
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Beitrag: # 6906367Beitrag AndiKlödi
17.2.2013 - 0:00

17.02.2013 - Unwetter in Portugal - Rinner weiterhin vorne

Witterungsbedingt können wir Ihnen leider heute erst über die letzten beiden Etappen Auskunft geben. Hier in Portugal tobte gestern ab 19 Uhr so ein heftiges Unwetter, sodass wir bis 22 Uhr keinen Strom hatten. Und da das Laptop tagsüber gebraucht wurde war auch hier der Akku leer.

Rinner ging in die zweite Etappe also mit dem gelben Trikot an dem Start. Der Junge strahlte über beide Backen und das zurecht. Doch ab jetzt war das gesamte Team gefordert. Den ganzen Tag war es schon am regnen und die Temperaturen lagen bei knapp 10°C.
Nur mit jammern kommt man im Sport, zumindest im Radsport, nicht voran, sodass wir heute wieder Leistung zeigen mussten. Als Team mit dem Leadertrikot durften wir natürlich für die Tempoarbeit sorgen, denn neben Sagan waren eigentlich kaum Sprinter dabei, sodass es kaum Teams gab, die sich für einen Massensprint interessierten.
Deshalb versuchten auch heute wieder viele den Sprung in die Ausreißergruppe. Wir wollten auch erst einen Aufpasser mitschicken, aber entschieden uns dann doch dafür, dass er im Feld bleibt um am Ende bei der Tempoarbeit zu helfen.
Wir mussten dann also 8 Fahrer ziehen lassen. Schnell wuchs deren Vorsprung auf 6 Minuten an, doch mehr gaben wir ihnen nicht.
Zu Beginn der Etappe waren es Alexander Schillinger und Michel Koch, welche den Abstand in etwa hielten. Unser Leader war heilfroh, dass das Tempo nicht all zu hoch war, denn schon am Anfang stand ein etwas längerer und sehr steiler Anstieg, mit bis zu 13% auf dem Programm.

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Leider strahlt das gelbe Trikot von Rinner heute nicht so, dennoch hat es seinen Zweck erfüllt. Deutlich war zu sehen, wer bisher der schnellste der Rundfahrt war.
Doch genau dieses Trikot war heute schon wieder in Gefahr, denn während vorne die acht Fahrer gut kreiselten hatten wir hinten lediglich sechs Fahrer zur Verfügung, die zwar auch gut kreiselten aber wie erwartet keinerlei Unterstützung von anderen Teams bekamen.
20 Kilometer vor dem Ziel waren dann alle Alarmglocken an und auf rot, denn der Abstand betrug immer noch beachtliche 5:33 Minuten.
Nun schalteten sich auch Janse Van Rensburg und Daniel Rinner selber mit in die Tempoarbeit ein und das zahlte sich aus.
Die Gruppe konnten wir zwar nichtmehr einholen, doch den Abstand konnten wir auf knapp 3 Minuten drosseln, sodass Rinner sein gelbes Trikot behält. Die Etappe gewann der Deutsche Jacob Fiedler. Janse Van Rensburg und Daniel Rinner belegten die Plätze 9 und 10, nachdem sie als einzige aus dem Feld gesprintet sind um schneller ins Ziel zu kommen.

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Die wichtigste Etappe der Rundfahrt stand allerdings heute auf dem Programm. Eine Etappe, die einer Achterbahnfahrt glich. Immer bergauf und dann wieder bergab. Die Anstiege waren nicht lang, dafür umso steiler.
Unsere Jungs waren schon angeknockt, sodass wir sehr dankbar waren, dass heute die Jungs von Cannondale, Euskaltel und IAM bei der Tempoarbeit halfen, bzw. sie am Ende ohne uns ausführten.
Mit Janse Van Rensburg und David Veilleux hatten wir immerhin noch zwei weitere Eisen im Feuer, falls Daniel Rinner heute, und das wäre gar nicht so unwarscheinlich, einbrechen würde. Doch man weiß nie, denn das gelbe Trikot verleiht ja Flügel.
So kam es, dass immer wieder Fahrer aus unseren Reihen in die hinteren Reihen des Feldes und schon bald auch aus dem Feld fielen. Auf den letzten 20 Kilometern waren vorne lediglich noch Janse Van Rensburg und, zu unserer Freude, Daniel Rinner. Doch das gelbe Trikot musste sich dann auch verabschieden, kämpfte aber um jede Sekunde.
Janse Van Rensburg hielt super mit, musste dann allerdings am letzten steilen Stück abreißen lassen, als Peter Sagan seine Rakete zündete.
Der junge Slowake ließ keinen anderen eine Chance und holte sich seinen ersten Etappenerfolg. Folgte auch das gelbe Trikot?
Noch nicht. Knapp eine Minute nach Sagan kam Janse Van Rensburg zusammen mit Samy Sanchez und dem Niederländer Honig ins Ziel.
Wir blickten gespannt auf Daniel Rinner, der kämpfte.
Und sein Kampf reichte. 3 Minuten und 1 Sekunde hatte er am Ende nur verloren und somit seinen Vorsprung verteidigt.
Da auch keiner seiner Fluchtgefährten von Etappe 1 vor oder knapp hinter ihm war trägt er mit knapp 2 Minuten Vorsprung das gelbe Leibchen auch im Zeitfahren.

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Der Rundfahrtsieg ist nahe! Doch nun müssen wir uns alle ausruhen um morgen im Zeitfahren topfit zu sein. Wir melden uns dann wieder!

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AndiKlödi
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Beitrag: # 6906477Beitrag AndiKlödi
17.2.2013 - 23:05

17.02.2013 - Im Zeitfahren alles klar machen

Es sollte doch nur noch ein Sturz den historischen Erfolg des Daniel Rinner stoppen. Oder am Ende doch zu wenig Kraft?

Den Auftakt für uns gab Alexander Schillinger, welcher als 80. der Gesamtwertung unser schlechtester Mann war.
Er war ganz passabel drauf und erreichte das Ziel vorerst als 10. mit 35 Sekunden Rückstand auf den polnischen Meister Bodnar.
Doch nur wenige Minuten nach ihm startete unsere größte Hoffnung auf den Tagessieg - Rohan Dennis. Gestern hat er sich, wie auch David Veilleux, eher ausgeruht und will heute voll angreifen. Das zeigte er vom Start ab.
Bei der Zwischenzeit schon zwei Sekunden vor Bodnar betrug sein Abstand im Ziel 28 Sekunden und die vorläufige Führung. Doch es folgten ja noch 76 Fahrer.
Der nächste war unsere Zweite Hoffnung auf den Tagessieg. Doch schon zur ersten Zwischenzeit lag David Veilleux hinter Rohan Dennis. Allerdings nur 5 Sekunden.
Evaldas Siskevicius hatte bei dieser, 1 Fahrer hinter Veilleux schon 25 Sekunden Rückstand, aber das war klar.
Veilleux erreichte das Ziel als 2. mit nur 7 Sekunden Rückstand auf Dennis. Doch es sollten noch Fahrer wie Lövkvist kommen.
Während Siskevicius mit 49 Sekunden Rückstand ins Ziel eintrudelte erreichte Michel Koch die Zwischenzeit mit nur 17 Sekunden Rückstand.
Im Ziel war es vorläufig Rang 6 mit 38 Sekunden Rückstand.
Travis Meyer hatte zu dieser Zeit beim ersten Messpunkt 15 Sekunden Rückstand und man merkte ihm die Strapazen von gestern an. Im Ziel lag er hinter Koch nur auf Rang 7.
Die erste Gefahr für unsere Doppelspitze stellte Markus Fothen. Im Ziel lag er 15 Sekunden hinter Dennis dann aber doch nur auf Rang 3, obwohl er bei der Zwischenzeit noch um 3 Sekunden führte. Da haben unsere Jungs wohl hinten raus den Turbo gezündet.

Danach dauerte es aber einige Zeit die ich nutzte um mit dem Auto wieder zum Start zu fahren, ich will ja Daniel bei seiner Triumphfahrt begleiten.
Zuerst war aber als 9.-letzter Janse dran. Ihn begleitete Wese und schrie ihn voran.
An der Zwischenzeit 16 Sekunden Rückstand auf den dort neu führenden Samy Sanchez. Doch Lövkvist platzierte sich nocmals 10 Sekunden vor Sanchez. Das alles war dann aber doch zu erwarten.
Bevor Sanchez den Zielstrich überquerte lag Rinner beim Zwischenpunkt schon 40 Sekunden zurück. Alles in Ordnung, doch man merkte ihm die Anstrengung von gestern an, aber er biss!
Es war danach, noch bevor Janse ins Ziel kam, fantastisch. Samy Sanchez platzierte sich 1 Sekunde hinter David Veilleux, sodass unsere Doppelführung weiterhin Bestand hatte. Doch es kam noch ein Thomas Lövkvist.
Doch bevor der Zeitfahrspezialist kam, erreichte Janse Van Rensburg das Ziel. Beachtliche Zeit, drittbester Rothaus Fahrer mit 25 Sekunden hinter Dennis.
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Janse präsentiert sein Meistertrikot. Leider haben wir noch keines als "Rothaus-Version".

Jetzt wurde es spannend. Nach Janse kam Reinier Honig, welcher nur 2 Sekunden vor Janse lag und er kam deutlich hinter ihm ins Ziel.
Auch Ramirez hatte keine Chance, sodass Janse schon sicher 8. war.
Romain Sicard hingegen verlor lediglich 12 Sekunden auf Janse, was bedeutet, dass er vor ihm bleibt.
Pieter Jacobs hingegen verlor über eine Minute, sodass unser junger Südafrikaner schon den 7. Rang sicher hatte.
Dann kam der Mann für den Tagessieg auf die letzten 300 Meter.
Und es reichte für den Schweden um 14 Sekunden. Schade, aber immerhin ein doppeltes Podest. Nun musste nur noch Rinner ordentlich nach Hause fahren.
Der bisherige 3. der Gesamtwertung, David Arroyo, hatte keine Chance auf den Tagessieg und ich weiß gar nicht, wo er gelandet ist.
Nach ihm kam Peter Sagan und konnte sich auf einen beachtlichen 6. Rang fahren. 33 Sekunden hinter Lövkvist.
Für Rinner hieß das also, weniger als 2'24'' Rückstand haben. Auf Lövkvist hatte er 2'47'' Vorsprung.
Zwischenzeitlich sah es bei Rinner gar nicht gut aus, doch am Ende verlor er nur 1'04'' auf Lövkvist was den Gesamtsieg bescherte!!!
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Seine Erfolgsfahrt in gelb endet hier. Nun darf er es für immer behalten!

Mit Rohan Dennis und David Veilleux zwei Fahrer auf dem Podest, der Gesamtsieg und Platz 7 der Gesamtwertung, Platz 1 und 4 der Nachwuchswertung und Platz 5 der Teamwertung beenden wir diese Rundfahrt deutlich besser als wir es erwartet hatten! Was für ein Saisonstart.
Wir werden jetzt ausgiebig feiern. Morgen werden dann andere in Andalusien randürfen, allerdings werde ich dort nicht dabei sein können.

Hier noch die Tages und Gesamtwertung:
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Fus87
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Beitrag: # 6906478Beitrag Fus87
17.2.2013 - 23:22

Interessante Geschichte, ansprechend geschrieben.
Nur dass du Reinardt Janse van Rensburg konsequent "Janse" nennst, stößt mir sauer auf. Das ist nicht etwa ein Vorname, sondern der unwichtigere Teil seines Nachnamens.
Selbst hat er (z.B. auf Twitter o.ä.) mehrmals Reinardt van Rensburg benutzt, sodass Janse wohl die unrealistischste Art ist, ihn zu benennen. Reinardt wäre der richtige Vorname, "Janse van Rensburg" oder nur "van Rensburg" der richtige Nachname.

Ansonsten: Weiter so!

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AndiKlödi
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Beitrag: # 6906481Beitrag AndiKlödi
17.2.2013 - 23:52

Hey Fus,
schön das du mitließt und sogar kritisierst ;)
Das mit Van Rensburg werde ich mir zu Herzen nehmen und in Zukunft darauf achten. Es steckte auch bisher keine böse Absicht dahinter, sondern war die pure Faulheit von mir.
Sonst danke ich dir nochmals für die Kritik und hoffe, dass du weiterhin viel Spaß am AAR haben wirst.

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