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FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Cunego92
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Beitrag: # 6816349Beitrag Cunego92
4.6.2010 - 0:25

12.03.2010 Vorentscheidung?

Nach einem kleinen Sturz gestern beim Training habe ich mich dazu entschieden das Rad heute mal Rad sein zu lassen und es mir auf meiner legendären Couch gemütlich zu machen. Und es sei gesagt, dass es sich mal wieder gelohnt hat.
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Die heutige Etappe verfügte über ein zwar anspruchsvolles Profil, aber mit einem flachen Schlussteil von 30 Kilometern und mit einer Gesamtlänge von nur 157 Kilometern, waren die Möglichkeiten auch für schwächere Fahrer gegeben. Also waren die Chancen für Jurgen, der sich bei mir via Facebook über die vielen kurzen auf und abs der letzten Tage beschwert hatte, durchaus vorhanden sich vorne zu platzieren und sich in der Gesamtwertung zu verbessern.
Früh ging wieder eine Gruppe und wieder war Christophe auf dem Weg in Richtung Bergtrikot dabei, doch mit Rabon und Vanotti (Liquigas) waren zwei Fahrer dabei, die sich in den letzten Tagen immer wieder in den Bergsprints gezeigt hatten. Den Anstieg zur ersten Bergwertung fuhr Christophe von vorne, während hinten der Zweitplatzierte David Millar mit Schaden zurückfiel. Die Kameras blieben natürlich beim Schotten, zu dem sich fast sein gesamtes Team zurückfallen ließ und so sah ich erst in der Wiederholung, dass Rabon die ersten sieben Punkte des Tages geholt hatte, Christophe bekam als Zweiter fünf. Nicht tragisch, mit bisher 21 zu fünf Punkten hatte mein Belgischer Teamkollege ja ein beruhigendes Polster mit auf den Weg genommen. Auf der folgenden Abfahrt stürtzten dann Rabon und Vanotti und so konnte sich Christophe die folgenden Bergwertungen unangefochten sichern. Mit dem Polster sollte er eigentlich das Trikot in Nizza sicher haben.

Die Garmin Mannschaft hatte es nach langem Kampf dann endlich geschaft ihren Mann in Grün wieder ins Peloton zu bringen, mit ihm kam auch der vorher gestürzte Vinokourov zurück.
Das Feld war ausgesprochen ruhig, anders als in den letzten Tagen gab es keine andauernden Attacken, man beschränkte sich darauf den Vorsprung der, zersplittert in Front liegenden, 14 Fahrer im Rahmen zu halten.
Bis zum Kilometer 120 zumindest. Linus Gerdemann, Sylvain Chavanel und Alexandre Vinokourov machten sich auf, die verbliebenen drei Minuten zu Spitzengruppe alleine zuzufahren und schon stiegen die ersten Fahrer ihnen hinterher. Von meinen Teamkollegen sah ich im Feld nicht mehr viel, lediglich Jurgen war noch mit einem Helfer vorne im Feld zu sehen. Während Gerdemann seinen Begleitern nicht mehr folgen konnte, gingen besonders im steilen Abschnitt, kurz vor der Bergwertung, viele Fahrer aus dem Sattel um den Besten zu Folgen. Der Weltmeister Evans, Sami Sánchez, der Schwede Löfkvist und da endlich auch Jurgen. Zusammen mit einer cirka zwanzig Fahrer großen Gruppe ging er über die Kuppe. Auf der folgenden, langgezogenen, Abfahrt fügten sich die einzelnen Grüppchen vorne mit der ehemaligen Spitzengruppe zu einer neuen großen Gruppe, die zwei Minuten vor dem Feld lag. Vor dieser Gruppe allerdings lagen zwei Duos, ganz vorne Chavanel und Sánchez, eine halbe Minute vor Vino und Löfkvist, die wiederrum knappe zwanzig Sekunden vor der Gruppe lagen.
In dieser Situation zeigte sich wie wertvoll ein Helfer in einer solchen Situation sind, Christophe versorgte Jurgen aus dem Wagen und spannte sich vor ihn. Die Duos harmonierten im Gegensatz zur großen Gruppe gut un so konnten beide ihre Abstände halten.
Zehn Kilometer vor dem Ziel ging es dann Schlag auf Schlag. Chavanel löste sich mit einem beherzten Antritt von Samuel Sánchez und auch aus der großen Verfolgergruppe gab es Angriffe: Kim Kirchen, Linus Gerdemann und Sébastien Joly nutzten das teilweise einschlafende Tempo aus und lösten sich.
Bis zum Finale änderte sich nicht mehr viel, Chavanel gewann vor Sánchez und Vinokourov, mein Landsmann Gerdemann sprintete auf einen guten sechsten Rang. In der Verfolgergruppe zog Christophe den Sprint für Jurgen an und der sorgte nach den eher schwächeren Tagen für einen schönen zehnten Platz heute. Ob Chavanel wohl noch eingeholt werden kann?
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Paris-Nizza Etappe5:
1.Sylvain Chavanel QUICK STEP 4h01'22"
2.Samuel Sánchez Gonzales EUSKALTEL-EUSKADI +16"
3.Alexandre Vinokourov ASTANA +53"
4.Thomas Löfkvist SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM
5.Sébastian Joly SAUR-SOJASUN
6.Linus Gerdemann TEAM MILRAM +1'29"
7.Kim Kirchen TEAM KATUSHA +1'44"
8.Francesco Masciarelli AQUA&SAPONE-CAFFE MOKAMBO +1'58"
9.Yaroslav Popovych TEAM RADIOSHACK
10.Jurgen Van den Broeck OMEGA PHARMA-LOTTO

Gesammtwertung:
1.Sylvain Chavanel QUICK STEP 23h44'59"
2.Samuel Sánchez Gonzales EUSKALTEL-EUSKADI +1'34"
3.Alexandre Vinokourov ASTANA +2'07"
4.David Millar GARMIN-TRANSITIONS +2'21"
5.Kim Kirchen TEAM KATUSHA +2'43"
6.Thomas Löfkvist SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM +2'45"
7.Christophe Moreau CAISSE D'EPARGNE +3'04"
8.Linus Gerdemann TEAM MILRAM +3'10"
9.Nicolas Roche AG2R LA MONDIALE +3'22"
10.Andy Schleck TEAM SAXO BANK +3'26"

Bergwertung:
Christophe Brandt OMEGA PHARMA-LOTTO
Sprintwertung:
David Millar GARMIN-TRANSITIONS
Nachwuchswertung:
Andy Schleck TEAM SAXO BANK


Bei Tirreno-Adriatico gewann Oscar Freire die heutige Etappe mit deutlichem Abstand vor Greg und Rojas Gil von Caisse. Nachdem lange eine Spitzengruppe um Mario Aerts das Renngeschehen bestimmt hatte, führte die Nachführarbeit von Rabobank und HTC-Columbia zum erwarteten Massensprint. Der HTC Zug ging deutlich geschwächt ins Finale, da André Greipel, der eigentlich ein durchaus guter Anfahrer sein sollte, sich bereits in der Führungsarbeit aufgerieben hatte. So hatte Cavendish auf den letzten Metern nur den Letten Saramotins an seiner Seite. Aus Cavendishs Windschatten spurtete dann Greg los, wurde aber noch von Freire abgefangen. Morgen wird es wohl erste Abstände geben, da mit dem Monte Lupone die erste ansteigende Ankunft der Rundfahrt ansteht.

Tierreno-Adriatico Etappe3:
1.Oscar Freire RABOBANK 3h54'22"
2.Greg Van Avermaet OMEGA PHARMA-LOTTO
3.José Joaquin Rojas Gil CAISSE D'EPARGNE


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In einem Nest aus leeren Bierflaschen, Pizzakartons und Bildzeitungen sitze ich da. Das befleckte Telekom Trikot spannt sich um meine Plautze. Ich greife zum Telefon: "Du Sciby, warum ist denn der Ulle schon wieder nicht dabei?", frage ich traurig.
"Der trainiert immer noch für sein Comeback."
"Die Welt ist ungerecht." denke ich als Vinokourov die Startrampe runterfährt und eben noch die Blutbeutel mit der Aufschrift «Jan» verstecken kann. "Wie gut, dass wir die selbe Blutgruppe haben"

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Cunego92
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Beitrag: # 6816354Beitrag Cunego92
4.6.2010 - 9:57

13.03.2010 Nichts Neues in Südfrankreich

Ein Blick ins Internet verriet mir was ich mir eigentlich schon so gedacht hatte. Auch bei der schwersten Etappe der diesjährigen Paris-Nizza Austragung, der sechsten über 220 Kilometer von Peynier nach Tourrettes sur Loup, war Sylvain Chavanel wieder nicht zu schlagen gewesen. Bei einem zehn Kilometer langem und sehr steilen Anstieg noch zwanzig Kilometer vor der Schlusserhöhung hatte ich heute eher mit Samuel Sánchez oder Andy Schleck gerechnet, doch der Spanier wurde wieder knapp von Chavanel geschlagen und der junge Luxemburger kam erst eine Minute später als 14ter im Ziel an. Bei der Ergebnisliste musste ich einiges nach unten scrollen, als ich dann Jurgen als 40sten mit über drei Minuten Rückstand fand. Dem Live-Ticker konnte ich entnehmen, dass er sich am schwersten Berg des Tages zusammen mit Schleck aus dem Feld davon gemacht hatte, dem Führenden in der Nachwuchswertung aber nicht hatte folgen können. Damit kann er die ersten Zehn vergessen, aber wirklich ernst wird es für ihn ja erst im Juli. Das Christophe wieder in der Gruppe des Tages war und Bergpunkte gesammelt hat muss ich wohl nicht mehr hinzufügen. Das Trikot ist ihm rein rechnerisch schon lange nicht mehr zu nehmen, aber vielleicht will er sich ein neues Auto kaufen.. oder sowas.

Bild

Paris-Nizza Etappe 6:
1.Sylvain Chavanel QUICK STEP 5h44'51"
2.Samuel Sánchez Gonzales EUSKALTEL-EUSKADI +15"
3.Sandy Casar FRANCAISE DES JEUX +28"
4.Thomas Löfkvist SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM +36"
5.David Millar GARMIN-TRANSITIONS
6.Linus Gerdemann TEAM MILRAM
7.Kim Kirchen TEAM KATUSHA
8.Alexandre Vinokourov ASTANA
9.Yaroslav Popovych TEAM RADIOSHACK +44"
10.Alexandre Botcharov TEAM KATUSHA

Gesammtwertung:

1.Sylvain Chavanel QUICK STEP 29h29'40"
2.Samuel Sánchez Gonzales EUSKALTEL-EUSKADI +1'53"
3.Alexandre Vinokourov ASTANA +2'53"
4.David Millar GARMIN-TRANSITIONS +3'07"
5.Kim Kirchen TEAM KATUSHA +3'29"
6.Thomas Löfkvist SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM +3'31"
7.Linus Gerdemann TEAM MILRAM +3'56"
8.Nicolas Roche AG2R LA MONDIALE +4'32"
9.Andy Schleck TEAM SAXO BANK +4'36"
10.Yaroslav Popovych TEAM RADIOSHACK +4'40"

Sprintwertung:
Sylvain Chavanel QUICK STEP



Auch die heutige Etappe von Tirreno-Adriatico ging für uns nicht allzugünstig aus. Als sich vor bei der Bergwertung kurz vor dem Schlussanstieg zum Monte Lupone eine Gruppe um Valverde und Cunego absetzte, konnte Charles Wegelius zuerst mitgehen, aber im kurzen ebenen Teil das Rad nicht halten und fiel so wieder ins Feld zurück. Immerhin konnte Jelle sich in der ersten Verfolgergruppe platzieren und liegt vor dem morgigen Zeitfahren, zeitgleich mit 30 anderen, auf Rang fünf, 40 Sekunden zurück. Die Etappe und damit auch das Leadertrikot gingen an Valverde, vor Dries Devenyns und Damiano Cunego. Devenyns fährt bisher eine ganz schön starke Rundfahrt, er trug, bis es ihm heute von Mario entrissen wurde, zwei Tage lang das Bergtrikot.
Bild






14.03.2010 Chavanel lässt nichts mehr anbrennen

Heute nachmittag ist Paris-Nizza also zuende gegangen. Der Führende Sylvain Chavenel ließ sein Team den ganzen Tag über das Feld kontrollieren und, als nach 55 Kilometern sich der junge Schwede Thomas Löfkvist vom Feld absetzen wollte, hatte Qucik-Step kein Problem ihn schnell wieder zu stellen. Im Finale folgte Chavanel der letzten Attacke von Samuel Sánchez und hielt auch im Schlussprint nicht voll rein, so gewann der Baske vor Vinokourov und Popovych. Jurgen kam eine Gruppe später ins Ziel, doch er konnte sich dadurch in der Endabrechnung nich entscheident verbessern. Vom letztendlichen Podium überraschte mich am meisten Vinokourov, der letztes Jahr sein Comeback verkündet hatte und jetzt bereits wieder in der Weltspitze angekommen scheint. Ebenfalls bemerkenswert finde ich die Platzierung von Nicolas Roche, von dem man ja des Öfteren sagt, dass er nicht das Talent seines berühmten Verwandten hätte aber ich habe seine Karriere bereits seit längerem verfolgt und finde er macht sich immer mehr.
Bild
Das Bild der Rundfahrt, Chavanels Hinterrad ist einfach nich zu halten

Endklassment Paris-Nizza:
1.Sylvain Chavanel QUICK-STEP 32h42'03"
2.Samuel Sánchez Gonzales EUSKALTEL-EUSKADI +1'43"
3.Alexandre Vinokourov ASTANA +2'46"
4.David Millar GARMIN-TRANSITIONS +3'29"
5.Thomas Löfkvist SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM +3'53"
6.Linus Gerdemann TEAM MILRAM +4'18"
7.Yaroslav Popovych TEAM RADIOSHACK +4'33"
8.Andy Schleck TEAM SAXO BANK +4'36"
9.Nicolas Roche AG2R LA MONDIALE +4'54"
10.Pierre Rolland BBOX-BOUYGUES TELECOM 5'15"


Bei Tirreno-Adriatico stand heute das durchaus schwere Zeitfahren von Loreto nach Macerata, über 33 Kilometer an. Das Team RadioSheck, um Levi Leipheimer und Andreas Klöden, präsentierte sich dort richtig stark. Hinter dem überragenden Tagessieger Fabian Cancellara belegten die beiden und Thomas Vaitkus, in dieser Reihenfolge die Plätze zwei bis vier. Mein Team kam durch Michiel Elijzen nicht über Rang zwölf hinaus. Im Gesamtklassment ist Jelle Vanendert auf Rang 33, drei Minuten drei zurück. Charles Wegelius liegt neun Plätze und eine Minute weiter zurück, mal sehen, was auf der morgigen Königsetappe so geht.


Heute Vormittag hatte ich eine eingehende Besprechung mit meinem Trainer Danny Van Kassel. Er war sehr angetan von meinen Vortschritten in den letzten Monaten, aber er meinte ich solle mich mehr spezialisieren. Ich wäre mit meiner Anotomie wahrlich gesegnet, aber dieses tanzen auf verschiedenen Parties würde meine Entwicklung behindern. "Du hast einfach alle Möglichkeiten, du könntest sogar ein großer Rundfahrer werden, aber dafür müsstest du einiges an Masse verlieren. Masse, die dir bei anderen Rennen zugute kommen würde. Auf der anderen Seite hast du die Kraft auch Rennen wie Paris-Roubaix zu gewinnen, es liegt einfach nur an dir, ob du bereit bist gewisse Kompromisse einzugehen ... Außerdem solltest du darüber nachdenken deinen Wohnort zu verlegen, dies hier ist einfach nicht die richtige Umgebung für einen Sportler. Ach und auch deine Ernährung könnte besser sein, wenn du dich optimal an meine Tabellen gehalten hättest, wären hier einige Zahlen anders." Auch an meiner Zeitfahr Position hat er noch einiges auszusetzen gehabt. Aber ich schaffe es einfach nicht über mehrere Kilometer in dieser Verrenkung zu verharren, da macht mein Rücken einfach nicht mit.
Ich merke immer wieder, dass zu einem Leben als Profisportler viel mehr gehört als zu trainieren und Rennen zu fahren.
Zuletzt geändert von Cunego92 am 8.6.2010 - 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
In einem Nest aus leeren Bierflaschen, Pizzakartons und Bildzeitungen sitze ich da. Das befleckte Telekom Trikot spannt sich um meine Plautze. Ich greife zum Telefon: "Du Sciby, warum ist denn der Ulle schon wieder nicht dabei?", frage ich traurig.
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Cunego92
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Beitrag: # 6816473Beitrag Cunego92
6.6.2010 - 19:18

16.03.2010 Ein kleiner Rückblick

So gerade in Oudenaarde im Hotel sitzend, will ich zusammen mit euch mal einen Blick zurück auf die letzten Monate, Wochen und speziell auf die letzten Tage werfen. Vor so ziemlich genau vier Monaten habe ich meinen Vertrag bei Omega Pharma-Lotto unterschrieben und in diesen vier Monaten habe ich schon viel erlebt. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt und bin in kurzer Zeit mehr gereist, als in meinem ganzen bisherigen Leben zusammen. Auch wenn der zweite Platz bei Kuurne-Brüssel-Kuurne der Sportlich größte Erfolg meiner noch jungen Karriere war, meine Woche in Spanien war dennoch mein bisheriges Highlight. Die Menschen, das Land und die Art und Weise wie dort gefahren wurde, das alles war sowohl beeindruckend, als auch neu für mich. Besonders dieser Ángel Vicoso hat mich ungemeint beeindruckt. Im Zeitfahren hat er nicht allzuviel verloren, in den Bergen hat er einige, durchaus starke, Kletterer hinter sich gelassen und wie er dann erst während der letzten Etappe aufgetreten ist. In keinem Moment hatte ich auf den letzten Kilometern das Gefühl gehabt, dass ich ihn hätte schlagen können, auch wenn er die letzten Kilometer alleine von vorne fahren musste.

Ich habe nicht das Gefühl, dass das Team bisher die Erwartungen der Teamleitung erfüllt hat, dafür sind wir bisher zu oft knapp an Siegen vorbeigefahren. Naja vielleicht, hoffentlich, bringt die Klassikersaison große Erfolge, gut genug aufgestellt sollten wir ja sein und allzuschlecht sind die Resultate bisher nicht. Das Frühjahr hat für die großen Rundfahrten nur wenige Erkenntnisse gebracht. Entweder waren die Favoriten fürs spätere Jahr nicht bei den im Fokus stehenden Rundfahrten dabei, oder sie hielten sich zurück. Einzig Alexandre Vinokourov und Alejandro Valverde präsentierten sich bereits in sehr starker Form, Contador fuhr zwar bei Tirreno-Adriatico aufs Podium, tat dies allerdings bei weitem nicht so auffällig, wie man es von ihm gewohnt ist. Trotzdem die Form in Richtung Tour scheint auch bei ihm zu stimmen. Denis Menchov zeigte sich bei der Königsetappe von Tirreno-Adriatico bereits sehr stark am Berg, doch wurde er schnell wieder von der Spitzengruppe, aus der am Ende dann Valverde den Sieg rausfuhr, gestellt. Unsere Leute für die drei GT´s, Jurgen Van den Broeck, Francis de Greef und Daniel Moreno haben sich bisher auch eher durchwachsen präsentiert. Jurgen wurde 19ter bei Paris-Nizza, Francis ging beim gleichen Rennen komplett unter und kam in der Region 130-160 an und Daniel war ja mit mir in Murcia unterwegs, wo er auch eher den Erwartungen hinterher fuhr. Greg van Avermaet, unser schnellster Mann, ist in den Sprints in Italien recht gut mitgekommen, zwei Mal konnte er auf Rang zwei spurten und bei der letzten Etappe, wie jede Sprintankunft von Oscar Freire gewonnen, konnte er immerhin noch auf Platz zehn fahren. Sein Anfahrer, Kenny Dehaes, konnte beim Rennen zur Sonne nie wirklich in die Schlusssprints eingreifen und konnte damit anders als Anfahrer Nummer zwei, Jürgen Roedlandts, in diesem Jahr noch keine Spitzenplatzierungen einfahren.

Mit der deutschen Brille gesehen ist dieses Jahr bisher nichts dolles passiert, aber es ist auch keine schlechte Saison. Gerdemann wurde sechster bei Paris-Nizza, Andreas Klöden zeigte einen starken Auftritt bei Tirreno-Adriatico, wo er im Zeitfahren dritter und in der Endabrechnung zweiter wurde, Jens Voigt gewann die Tour du Haut Var und zeigte sich bei Tirreno stark engagiert und bei einer kleinen Rundfahrt, der Volta ao Distrito de Santarém, gewannen mit David Kopp (2) und Sebastian Siedler vor wenigen Tagen erst drei der vier Etappen. Also es läuft.

Den Ausgang von Tirreno-Adriatico habe ich ja schon ein wenig angeschnitten, aber ich will noch ein paar Zeilen darüber verlieren. Nachdem ja Cancellara das Zeitfahren so dominiert hatte, waren auch am nächsten Tag alle Augen auf den Berner gerichtet. Doch schon früh auf der Königsetappe mit Klassikerdistanz, 238 Kilometer standen auf dem Programm, war es um seine Ambitionen geschehen, wenn er überhaupt vor hatte um den Gesamtsieg mitzufahren. Den Höhepunkt erreichte die Etappe am Sasso Tette, einem Anstieg über 13 einhalb Kilometer und einer durchschnittlichen Steigung von sieben Prozent. An diesem Berg kam es dann, dass Denis Menchov bereits früh mit hohem Tempo aus dem Feld entwischte und schnell zur bis dahin führenden Gruppe um Mario Aerts auffuhr, der an diesem Tag das Bergtrikot gewann, und selbige stehen ließ. Nachdem Cancellara lange abgehängt war, führten jetzt Quick-Step und Caisse das Feld über den Berg und auf der Abfahrt wieder an die Spitze. Zu diesem Zeitpunkt war unser Mann für die Gesammtwertung, Jelle Vanendert, schon abgehängt. Aus der Spitzengruppe griffen dann nacheinander der in der Gesamtwertung mehr als zehn Minuten zurückliegende Fränk Schleck, AG2r Kapitän Rinaldo Nocentini und der spätere Etappen- und Rundfahrtsieger Alejandro Valverde an. Dieses Trio setzte sich dann fast eine Minute von der Restgruppe ab, und das wurde eben dem Wahlschweizer Klöden zum Verhängnis, denn in der Endabrechnung fehlten im grade mal zehn Sekunden.
Wie gesagt, die letzte Etappe gewann dann Freire, vor McEwen und Farrar, und sicherte sich damit auch das Sprinttrikot.

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Endstand Tirreno-Adriatico:
1.Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE 26h51'06"
2.Andreas Klöden TEAM RADIOSHACK +10"
3.Alberto Contador ASTANA +12"
4.Rinaldo Nocentini AG2R LA MONDIALE +20"
5.Ivan Basso LIQUIGAS-DOIMO +26"
6.Dries Devenyns QUICK STEP +42"
7.Denis Menchov RABOBANK +47"
8.Pavel Brutt TEAM KATUSHA +1'18"
9.Fredrik Kessiakoff GARMIN-TRANSITIONS +1'30"
10.Stijn Devolder QUCIK STEP
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ScÔtt
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Beitrag: # 6816474Beitrag ScÔtt
6.6.2010 - 19:48

Genau so ist's finde ich besser :)
"Wenn du Kritik vermeiden willst: tu’ nichts, sag’ nichts, zeig’ nichts." Stephen Roche

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Cunego92
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Beitrag: # 6816559Beitrag Cunego92
8.6.2010 - 14:38

17.03.2010 Nokere-Koerse

Mit Jelle Vanendert, Staf Scheirlinckx und Leif Hoste waren wir heute stark aufgestellt. Der Rundkurs ging über 185 Kilometer, zehn Mal ging es über den maximal sechs Prozent steilen Nokere Berg, auch die Zielgerade ist stark ansteigend.
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Das Rennen begann überaus hektisch.Immer wieder versuchten sich einzelne Fahrer, oder größere Gruppen, vom Feld abzusetzen. Die Teams Vacansoleil und Landbowkredit sorgten allerdings stets dafür, dass es bei Versuchen blieb, bis sich dann eine 14 Fahrer starke Gruppe bildete, in der wir glücklicherweise mit Leif vertreten waren. So gingen wir in der Hauptgruppe bei der zweiten Überquerung mit einem deutlich angenehmeren Tempo über den Hügel, als beim ersten Mal. Bis auf Bert de Waeles Landbouwkredit Team waren alle Teams mit Anwärtern auf eine gute Platzierung vorne vertreten und so konnte die Gruppe sich gut absetzen. Ich nutzte die Zeit um im Feld ein paar Unterhaltungen zu führen und mich an den verrückten belgischen Radsportfans zu erfreuen.
80 Kilometer waren absolviert und immernoch dachte niemand daran der jetzt schon sechs Minuten enteillten Spitzengruppe hinterher zu fahren. Für uns im Hauptfeld war es bald schon nicht mehr zu ertragen, es war auch sehr heiß für diese Jahreszeit. Ein paar Fahrer schienen das nicht länger ertragen zu können und so setzten sich Bozic und der Shimano Fahrer Mitch Docker vom Feld ab. Das endlich führte zu einer Reaktion. Doch anstatt, dass Fahrer in die Führungsarbeit geschickt wurden, gingen direkt die Kapitäne aus dem Sattel. Barredo, Ignatiev, Leukemans, Hoogerland und einige weitere Fahrer gingen aus dem Sattel. Als sich immer mehr Fahrer ihnen anschlossen, die halbe Quick Step Mannschaft musste es schon beinahe sein, kam von hinten das Kommando, dass jeder mitzugehen habe, der sich dazu im Stande fühlte. Leichter gesagt, als getan, es ging wiedereinmal den Nokere Berg hinauf. Ich ging für einige Tritte aus dem Sattel, bis ich merkte, dass ich heute einfach nicht die Beine zum angreifen hatte. Jelle und Staf schafften es allerdings in die Verfolgergruppe zu fahren. Da sich jetzt immerhin weit über 30 Fahrer, darunter sämtliche Spitzenfahrer auf der Flucht befanden, blickten wir uns in unserer Gruppe an und nahmen die Beine hoch.

So dümpelten wir mehr oder weniger die nächsten 30 bis 40 Kilometer weiter, bis einzelne Fahrer zu Trainingszwecken ein wenig durch die Führung gingen.
So wie ich es mitbekam, hielt sich die Spitzengruppe in der Folge stark gegenüber der Favoritengruppe. Erst elf Kilometer vor dem Ziel kam es zum Zusammenschluss und diesem Moment nutzten dann einige Fahrer aus beiden Gruppen sich abzusetzen. Den längsten Atem dieser Fahrer hatten der Amerikaner Joshua Horowitz von Adageo Energy, der Australier O'Neill von Bahati, De la Cruz von Caja Rural und eben Leif Hoste. Die Vier zogen es voll durch und kamen mit einigem Vorsprung auf die letzten Kilometer, ein letztes mal ging es für sie hinauf.
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Leif wollte nichts anbrennen lassen und er zog voll von vorne, De la Cruz am Hinterrad. Links von ihnen war es Horowitz, der am Hinterrad von O'Neill hing. Ich verstand nicht viel von dem was im Funk so gerufen wurde, doch als ein enttäuschter Ausruf an meine Ohren ging, war es mir eigentlich schon klar. Leif war Zweiter geworden. Er war einfach nicht in Tritt gekommen und musste erst ein kleines Loch zum Amerikaner lassen, was er dann nicht mehr vollkommen zufahren konnte. Sehr bitter für uns und für Leif, denn heute war taktisch alles richtig gemacht worden.
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Staf kam irgendwann später als 15ter, Jelle eine Minute dahinter als 23ster und ich mit insgesamt sechs Minuten Rückstand auf Platz 62 ins Ziel. Ein enttäuschendes Resultat. Leif äußerte sich später in Interviews enttäuscht darüber nicht gewonnen zu haben denn er fühle sich schon beinahe an seiner Bestform angekommen. Aber wie so oft dieses Frühjahr bleibt nur der Verweis auf die Frühjahrsklassiker. In drei Tagen geht die Saison mit der Primavera in Mailand los, auch wenn wir bei diesem Rennen wohl ohne Ambitionen an den Start gehen werden, werde ich es mir nicht nehmen lassen das Rennen im Tv zuzuschauen.

Nokere-Koerse:
1.Joshua Horowitz ADAGEO ENERGY 4h20'49
2.Leif Hoste OMEGA PHARMA-LOTTO
3.Nathan O'Neill BAHATI FOUNDATION
4.David De la Cruz CAJA RURAL
5.Dominique Rollin CERVÉLO TEST TEAM +34"
6.Mitchell Docker SKIL-SHIMANO
7.Ken Hanson TEAM TYPE 1
8.Borut Bozic VACANSOLEIL PRO CYCLING TEAM
9.Kenny De Ketele TOPSPORT VLAANDEREN-MERCATOR
10.Cyrille Heymans CONTINENTAL TEAM DIFFERDANGE
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Beitrag: # 6816681Beitrag Cunego92
9.6.2010 - 19:47

21.03.2010 Eneco Ronde van het Groene Hart

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Für die 203 flachen Kilometer durch die Niederlande, waren wir mit Leif Hoste, Philippe Gilbert, Glen D'Hollander und Greg van Avermaet wahnsinnig stark aufgestellt. Sollte es zu einem Sprint kommen wären wir klar favorisiert, denn Jürgen Roedlandts und ich sollten, zusammen mit den bereits angesprochenen, einen starken Zug bilden. Dies und die, nominell, nicht allzustarke Konkurrenz stimmte uns zuversichtlich. Um später unsere Chance zu nutzen, waren wir von Anfang an sehr aufmerksam und kontrollierten das Tempo.
Nach 35 Kilometer setzten sich dann acht Fahrer ab, darunter mit Matt Goss der auf dem Papier zweitstärkste Sprinter im Feld. Eine großartige Situation, wie Leif mir versicherte, Goss und die anderen könnten wir leicht an der langen Leine verhungern lassen. So ließen wir den Ausreißern vorne fünf Minuten an Vorsprung, bis sich dann Glen an die Spitze des Feldes setzte und begann das Tempo zu kontrollieren.
Wir rollten bei angenehmen 23° Grad durch schöne Landschaften immer weiter und es schlich sich ein gewisser Trott ein. Dies zahlten dann einige Fahrer damit, dass sie sich unvermittelt auf dem Boden wiederfand. Es waren 80 Kilometer zu fahren und weiter hielt Glen, mit Hilfe einiger Skil-Shimano Fahrer, den Abstand auf vier Minuten. Doch irgendwie war die ganze Zeit schon kein richtiges Rennfeeling aufgekommen, denn der erwartete starke Wind war ausgeblieben und die breiten Straßen ermöglichten selbst bei leicht angezogenem Tempo noch Unterhaltungen.
Gerade als der Vorsprung auf knapp drei Minuten geschmolzen war, 50 Kilometer vor dem Ziel zog dann Albert Timmer von Skil rechts am Feld vorbei. Ihm folgten direkt einige Fahrer, darunter auch Philippe.
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Für kurze Zeit herrschte im Feld Konfusion. Die Möglichkeit für Philippe sich mit seiner Gruppe weit abzusetzen. Ich orientierte mich jetzt endgültig an Greg. Rabobank und Landbouwkrediet reagierten sofort mit erhöhtem Tempo, was allerdings erst keine nicht allzuviel Wirkung zeigte. Innerhalb von 20 Kilometern erreichten vier, der sechs neu Ausgerissenen, die Führungsgruppe. Das Dutzend hatte zwar nur zwei Minuten Vorsprung, bei 30 noch zu fahrenden Kilometern, doch Fahrer wie Sentjens, Portal, oder Philippe sollten zumindest eine Chance haben, das durchzuziehen. Leif Hoste persönlich brachte noch einmal Flaschen nach vorne und begann unseren Zug, für den Fall, dass die Ausreißer noch gestelllt werden würden, zu organisieren.
In der Hektik von Nachfürarbeit und der Sprintvorbereitungen war es schwer weiter an Informationen von vorne zu bekommen, doch acht Kilometer vor dem Ziel kamen von vorne die ersten Fahrer wieder zurück. "Philippe wird geholt werden. Jetzt vors Feld setzen.", kam es von hinten. Leif, Jürgen, Ich und dann Greg, das war unsere Formation an der 5000 Meter Marke. Wir hatten eben den Kontakt mit der Spitzengruppe wiederhergestellt, da ging Philippe noch einmal aus dem Sattel, er wollte unbedingt diesen ersten Saisonsieg.
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Tom Veelers und Koen De Koert, der Skil-Shimano Zug für dieses Rennen, folgten ihm, ohne aus dem Sattel zu gehen. Ich sah mich um, blickte wieder nach vorne, warum reagierte Leif nicht? Es war schon eine kleine Lücke entstanden.
In dem Moment nahm ich das Heft in die Hand. Kurz hinter der 3 Kilometermarke ging ich von Jürgens Hinterrad weg und spurtete los. Wenn Greg mir nicht folgte hatte ich es versaut. Doch er war hinter mir. Vorne hatte Philippe rausgenommen, klar er würde den beiden Niederländern den Sprint doch nicht anziehen. Ich rief so laut ich konnte, und er hörte mich. Auf gleicher Höhe wie die beiden ging er aus dem Sattel und ich konnte mich an ihn heransaugen. Das war sehr wichtig gewesen, auch wenn ich nach wenigen Metern vorbeigehen musste. Seine Speed war einfach nicht hoch genug. Noch 1500 Meter. Alles viel zu früh. Ich war fast auf gleicher Höhe mit De Koert, der war immernoch hinter seinem Anfahrer. Noch einmal beschleunigen, dann war Schluss. Ich zog nach links raus. Da rauschten sie alle an mir vorbei. Hinter Greg hatte sich die gesammte Meute versammelt, doch es war klar, dass es sich zwischen ihm und De Koert entscheiden würde. Es sah lange so aus, als wäre das Glück auf Seiten des Niederländers, doch auf den letzten Metern ging dem der Saft aus und Greg riss die Arme in die Luft. Er hatte es geschafft!
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Eneco Ronde van het Groene Hart:
1.Greg van Avermaet OMEGA PHARMA-LOTTO 4h41'35"
2.Koen De Koert SKIL-SHIMANO
3.Mikhaylo Khalilov TEAM KATUSHA
4.Hans Dekkers LANDBOUWKREDIET-COLNAGO
5.Iljo Keisse QUICK-STEP
6.Sébastien Chavanel FRANCAIS DES JEUX
7.Lucas Sebastian Haedo TEAM SAXO BANK
8.Murilo Fischer GARMIN-TRANSITIONS
9.Matthew Wilson GARMIN-TRANSITIONS
10.Lieuwe Westra VACANSOLEIL PRO CYCLING TEAM


Überaus Edel. Der erste Sieg, an dem ich beteiligt war und ich hatte ein großen Beitrag dazu geleistet. Greg umarmte mich im Zielbereich und sagte irgendwas. Ich weiß nicht was, aber die Essenz des ganzen wird doch wohl "Danke!", gewesen sein. Nach und nach fanden sich alle Kollegen bei uns ein und man merkte eine gewisse Erleichterung darüber, dass unser schnelle Mann seine sieglose Zeit beendet und uns den fünften Saisonsieg beschert hatte.
Philippe klopfte mir im Mannschaftsbus auf die Schultern. Das sei ganz großes Kino gewesen, etwas in diesem Sinne sagte er, ich habe einen guten Instinkt. Nett :)

Gestern ist Mailand-San Remo mit einer Demonstration der Qualitäten des Italinischen Lampre Teams zuende gegangen. Eine Ausreißergruppe um Leif wurde zwischen Cipressa und Poggio gestellt, Damiano Cunego hielt das Feld den letzten Hügel hinauf zusammen und Lorenzetto zog Alessandro Petacchi den Sprint mustergültig an. Und wer den Italienischen Altmeister kennt weiß, dass es unter solchen Bedingungen beinahe unmöglich ist ihn zu schlagen. Petacchi siegte vor Boonen und seinem Landsmann Bennati, unser bester war Greg auf Rang 16. Ganz sicher nicht das was man sich von ihm erwartet hat, aber er hat intern schon gesagt, dass ihm ein Rennen wie Gent-Wevelgem mehr liegen wird.
In einem Nest aus leeren Bierflaschen, Pizzakartons und Bildzeitungen sitze ich da. Das befleckte Telekom Trikot spannt sich um meine Plautze. Ich greife zum Telefon: "Du Sciby, warum ist denn der Ulle schon wieder nicht dabei?", frage ich traurig.
"Der trainiert immer noch für sein Comeback."
"Die Welt ist ungerecht." denke ich als Vinokourov die Startrampe runterfährt und eben noch die Blutbeutel mit der Aufschrift «Jan» verstecken kann. "Wie gut, dass wir die selbe Blutgruppe haben"

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