Thüringer - Auf zu neuen Ufern.

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

commandercharly
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Beitrag: # 6783889Beitrag commandercharly
29.7.2009 - 20:44

Das mit den Top 10 habe ich mir auch schon überlegt. Muß mal sehen wie ich das für die nächste Saison umsetzte. Bis jetzt kann ich immer nur die Top 3 plus meinem besten Fahrer posten.

commandercharly
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Beitrag: # 6784336Beitrag commandercharly
1.8.2009 - 2:17

Die Vorbereitung geht weiter

03.12.2007

Es war ein herrlicher Tag. Draußen schien die Sonne und die Temperaturen waren trotz der Jahreszeit mehr als angenehm. Heute würde ich die Planungen für das Casting in Angriff nehmen und die dementsprechenden Aufgaben verteilen. Gestern mitten in der Nacht hatte mich Manuel noch angerufen. Seine Freundin hatte mit ihm Schluss gemacht. Es war zwar nicht das schönste Gespräch gewesen aber immerhin hat er als sportl. Leiter zugesagt.

Als ich gerade auf den Parkplatz vom Büro einbiegen wollte kam mir eine ganze Anzahl an Radfahrern mit roten Trainingsanzügen entgegen. Ich schmunzelte und dachte nur dass die Ansprache von gestern doch wohl Wirkung gezeigt haben muss.

Mein erster Gang führte mich wieder zu meiner Sekretärin.

DB: „Guten Morgen. Wie weit ist meine Liste.“

Sek: „Guten Morgen auch. Tut mir leid ich kann nicht hexen.“

DB: „Das ist mir egal. Von mir aus soll Ihre Tochter oder wer auch immer Sie unterstützen. Bis morgen früh 9:00 Uhr brauche ich die Liste. Außerdem müssen Sie für mich gleich noch ein Schreiben aufsetzten. Den Rohentwurf bereite ich gleich noch vor. Und sobald Herr Wulfers kommt, schicken sie ihn bitte in mein Büro und sehen Sie zu das Fr. Stein dann auch anwesend ist. Und jetzt möchte ich gerne Kaffee.“

Der Blick den Sie mir wieder zuwarf hätte ich mich zum wiederholten male töten können.

DB: „BITTE“

Wutentbrannt stampfte ich in mein Büro. Als um kurz nach 10 endlich Manuel und Sabrina eintrafen hatte sich meine Laune schon wieder gebessert.

DB: „Hallo ihr zwei. Möchtet ihr was trinken."

MW: „Kaffee bitte“

SS: „Ich auch, bitte“

Ich schenkte ein und bat den beiden Platz zu nehmen.

MW: „Was ist denn bei dir vorne los?“

DB: „Wieso?“

MW: „Na da sind mittlerweile 3 Frauen und deine liebreizende Sekretärin am werkeln.“

DB: „Achso, naja ich habe der einwenig den Marsch geblasen.“

SS: „Worum geht’s denn heute überhaupt“

DB: „Ok, lass uns anfangen. Wir werden vom 19.12. – 23.12. eine Art Casting durchführen. Im Ganzen werden wir um die 40 Fahrer sein. Ich möchte dass du Sabrina für die Unterkunft sorgst. Jeder Fahrer soll dasselbe Umfeld und damit auch die gleichen Vorrausetzungen erhalten. Außerdem musst du dich um die An- und Abreise der einzelnen Fahrer kümmern. Die genau Liste werde ich dir in den nächsten Tagen zukommen lassen.“

SS: „Sonst noch was?“

DB: „Nein für das erste war es das. Sprich dich mit Manuel wegen der Örtlichkeiten ab. Du bist hiermit entlassen. Jetzt zu dir Manu. Erstmal müssen wir uns gleich noch mal über ein paar Namen unterhalten. Außerdem musst du für das Casting die Strecke raussuchen wenn wir schönes Wetter haben und die Räder ausleihen. Nicht das die Teilnehmer Ihre Räder noch selber mitbringen müssen.“

MW: „Kleinigkeit, das ist Ruck-Zuck erledigt. Und welche Fahrer haste im Angebot.“

DB: „Hab gestern Abend noch etwas gegoogelt. Bin da über ein Pärchen aus Australien gestolpert. Sieht beinahe so aus als wären die nur im Doppelpack zu haben.“

MW: „Um wen handelt es sich denn?“

DB: „Shaun Lewis als Rundfahrer und Daniel McConnell als Bergfahrer. Daniel fungiert wohl meistens als Helfer für Shaun. Hier ist alles was ich über die beiden finden konnte.“

Manuel las sich in Ruhe meine Ausdrucke durch. Nur aus seinem Gesichtsausdruck wurde ich irgendwie nicht schlau.

MW: „Hört sich interessant an. Die zwei sollten wir unbedingt einladen. Und auf was wartest du jetzt noch?“

DB: „Ach eigentlich nur das meine Grazien da vorne in die pushen kommen. Mal sehen was die Auswertung so bringt. Wir könnten ja noch mal den französischen und belgischen Raum unter die Lupe nehmen. Mal sehen was man da so findet. Vielleicht ist ja noch der eine oder andere Sprinter oder Fahrer mit guten Kopfsteinpflasterwerten dabei. Könntest du ja eigentlich übernehmen.“

MW: „Lass mich raten, am besten bis gestern.“

DB: „Genau ich möchte sämtliche Einladungen spätestens am 07.12.2007 abgeschickt haben. Also nicht soviel quatschen sondern ran ans werk.“
MW: „Jawohl Chef“

Nachdem Manuel gegangen war beschloss ich noch etwas zu googeln und nach Zeitfahrspezialisten zu suchen. Eigentlich war unser Team in dem Bereich relativ gut aufgestellt und trotzdem konnte die eine oder andere Alternative nicht schaden. Nach einiger Zeit fand ich sogar 2 Fahrer die wohl unserem Profil entsprechen könnten. Es war Ivan Kovalev aus Russland und Martin Mortensen aus Dänemark. Für heute war es das auch erstmal. Morgen war ja immerhin auch noch ein Tag.

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Mor!tz
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Beitrag: # 6784637Beitrag Mor!tz
2.8.2009 - 14:23

Du bist hiermit entlassen
lol

Auf den ersten blick kommt dass echt hart rüber. So völlig aus dem Kontext raus hier ist übrigends deine Kündigung...

Ist vielleicht etwas unglücklich formuliert und deshalb doppeldeutig...

commandercharly
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Beitrag: # 6784684Beitrag commandercharly
2.8.2009 - 17:43

Ist mir beim schreiben garnicht so aufgefallen. Aber etwas Spaß muß sein.

commandercharly
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Beitrag: # 6785267Beitrag commandercharly
6.8.2009 - 22:06

05.12.2007

Der gestrige Tag verlief eigentlich ereignislos. Meine Sekretärin hatte mit Ihren Helfern die ganze Nacht durchgeschuftet um die Aufstellung zu erstellen. Als Dankeschön spendierte ich dann auch ein Frühstück. Um 10:00 Uhr gab es wieder ein Treffen mit Manu um die restlichen Fahrer zu bestimmen. Mein Hochgefühl stieg immer weiter an. Es konnte schon fast nichts mehr schief gehen. Doch mein Gefühl sollte mich täuschen. Um Punkt 10:00 Uhr kam Manu.

DB: „Hi“

MW: „Hi, wollen wir loslegen?“

DB: „Klar doch Zeit ist Geld. Also was haste schönes für mich?“

MW: „Leider nicht gerade viel. Auf die schnelle nur 3 Fahrer. 2 aus Belgien und einen Franzosen.“

DB: „Nicht gerade Üppig die Ausbeute. Wie heißen denn die 3?“

MW: „Aus Belgien Lars Croket und Michael Vanderaerden. Sind beides ausgebildete Sprinter. Und aus Frankreich Paul Brousse. Der scheint am Berg relativ stark zu sein.“

DB: „Hatte mir mehr erhofft, aber in der Kürze der Zeit kann ich wohl nicht mehr erwarten. Immerhin ist ein Bergfahrer dabei, da sind wir noch schwach bestückt. Auf die Sprinter kann ich gut verzichten, Da haben wir mehr als genug eingeladen.“

MW: „Also die beiden nicht einladen?“

DB: „Doch lass mal kommen, umso mehr kommen umso größer ist die Auswahl. Und jetzt kommt wahrscheinlich das Beste.“

MW: „Wieso was denn los“

DB: „Schau dir mal da hinten den großen Stapel an.“

MW: „Ja und was soll damit schon sein?“

DB: „Das ist unsere Fleißaufgabe für die nächsten Stunden. Das sind die Auswertungen. Also rann an den Speck.“

Etliche Kannen Kaffee und Zigaretten später, hatten wir eine übersichtliche Liste an Fahrern.
Es war schon belustigend zu sehen das die Damen Fahrer wie Contador, Gerdemann usw. drinnengelassen hatten, die wir uns sowieso nie hätten leisten können. Während Manuel nach Hause fuhr, bereitete ich noch die Liste vor damit die Einladungen raus konnten.

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Ist zwar etwas kurz geraten aber ich bin gerade dabei das Casting zu schreiben. Das Posting wird dann wohl wesentlich länger werden.
Zuletzt geändert von commandercharly am 6.8.2009 - 23:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Mor!tz
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Beitrag: # 6785279Beitrag Mor!tz
6.8.2009 - 23:26

Vielleicht könntest du mal versuchen statt "nix" "nichts" zu schreiben. Ich finde das fördert den Lesefluss.

commandercharly
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Beitrag: # 6785282Beitrag commandercharly
6.8.2009 - 23:33

Ich werde versuchen drauf zu achten. Hab das Posting übrigends gerade editiert. Erstes hab ich jetzt "nichts" geschrieben und mir ist eine falsche Farbe dazwischengekommen.

Skâl
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Beitrag: # 6785600Beitrag Skâl
10.8.2009 - 10:36

Wow, dein imaginärer Teamchef hat ja ganz schön Profil. Der macht sich sicher nicht viele Freunde...

commandercharly
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Beitrag: # 6785655Beitrag commandercharly
10.8.2009 - 18:43

Hier gehts nicht um Freundschaft hier gehts um Siege :D

commandercharly
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Beitrag: # 6785911Beitrag commandercharly
13.8.2009 - 19:54

Bin mit den nächsten Artikeln fast fertig. Muß nur noch passende Bilder schiessen und einfügen. Im Moment hab ich aber genug Stress auf der Arbeit. Hoffe das ich am Sonntag den nächsten Beitrag einstelle, also noch etwas Geduld.

commandercharly
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Beitrag: # 6786208Beitrag commandercharly
16.8.2009 - 23:33

Das Casting - 1 Teil

18.12.2007

Endlich war es soweit. Heute Morgen war der letzte Fahrer eingetroffen. Wir hatten für das Casting nur 3 Absagen bekommen.
Ich fand das dass bei der Menge an Einladungen eine mehr als gute Quote war. In zwei Punkten war ich mir jedenfalls
sicher. Erstens würden wir aus der Anzahl an Fahrern sicher genügend für unser junges Team finden, und zweitens musste ich
unbedingt bei Zeiten mal Sabrina und Manuel zum Essen einladen. Die Vorbereitungen welche die zwei getroffen hatten
waren erstklassig. Wir hatten unser Lager in Bad Harzburg im Harz aufgeschlagen. Als Unterkunft diente uns das Hotel
Michels Kurhotel Vier Jahreszeiten. Es hatte genügend Zimmer und war preislich noch im Rahmen geblieben. Mit Schwimmingpool
und Sauna war alles vorhanden was das Herz begehrte.

BildBild
Das Hotel und das Schwimmbad

Sogar das Wetter sollte laut den Meteorologen mitspielen. Einer meiner größten Sorgen hatte sich auch vor ein Tagen erledigt.
Die Genehmigungen zum Absperren der Straßen waren auch eingetroffen. Die einzige Auflage die wir hatten war das
wir außer im Zielbereich immer nur eine Straßenseite benutzen durften, aber ich war mir sicher dass das für unsere Zwecke
ausreichen würde.

Manuel hatte den Zeitablauf bis zur Minute hin geplant. Die Streckenführungen die er ausgearbeitet hatte waren
nicht von schlechten Eltern. In wie weit die Fahrer damit zurechtkommen würden, musste ich noch abwarten.

Um 11:00 Uhr sollte eine kleine Ansprache von Manuel und mir starten bevor sich dann unser Arzt Dieter Burkhardt über
die Fahrer hermachten durften. Bei allen Eifern denn ich für den Kader an den Start legte, hatte ich ganz versäumt mich um
weiteres Personal zu kümmern. Zum Glück musste ich da kein Personal feuern. Die Verträge liefen sowieso zum 31.12. aus.

Als ich endlich aus meinen Gedanken erwachte schaute ich erschrocken auf die Uhr. Es war kurz nach 11. „Tolles Vorbild“ dachte
ich mir während ich durch die Lobby zum Tagungsraum rannte. Zum Glück war ich nicht der letzte. Manuel schlendert ganz
gemütlich den Gang entlag während ich langsam wieder zu Atem kam.

MW: „Na alles bereit?“

DB: „Klar doch, also rein in die Höhle des Löwen. Haste übrigens schon irgendeinen Kommentar von den Fahrern gehört?“

MW: „Bis jetzt nur gutes. Die Preisen das Hotel in den höchsten Tönen“
DB: „War ja auch teuer genug. So auf jetzt. Nach Ihnen H. Wulfers“

MW: „Danke sehr Herr Borgert. Wie nobel von Ihnen.“

Wir lachten beide herzhaft während ich die Tür aufmachte. Der Raum war bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor Kopf hatten wir 2 Tische
und 4 Stühle aufgestellt. Sabrina wartete bereits und ihr Blick sollte wohl heißen das Sie unser zu spät kommen nicht gerade guthieß.

DB: „Schönen guten Morgen meine Herren, und natürlich auch die Damen.“

Ich schaute Sabrina tief in die Augen und zwinkerte ihr zu. Das Lächeln das Sie erwiderte zeigte das ihre schlechte Laune
langsam verflog.

DB: „Ich freue mich das Sie unserer Einladung so zahlreich gefolgt sind. Da ich nur der Manager bin und das ganze Programm
der nächsten Tage von meinem sportl. Leiter H. Wulfers ausgearbeitet worden ist möchte ich direkt das Wort an ihn weiterleiten.
Zum Schluss dieser Sitzung werde ich mich aber noch mal zu Wort melden, also keine Angst sind mich noch
nicht los.“


MW: „Auch von mir einen schönen guten Morgen. Der Tagesablauf sieht folgendermaßen aus. Nach dem Meeting wird Sie unser Arzt
kurz untersuchen. Ich hoffe ja mal das Sie Ihre jeweiligen Krankenakten bei sich haben. Wer mit der Untersuchung fertig ist,
begibt sich bitte direkt in den Hof. Wir haben dort die Fahrräder stehen. Jeder Fahrer bekommt natürlich sein eigenes welches
wir kennzeichnen, und auf die passende Größe von Ihnen einstellen werden. Außerdem können wir noch kurzfristig die Sättel
austauschen. Bedenken Sie bitte eins: Aufgrund der Vielzahl an Fahrer werden wir natürlich nicht vor jedem Rennen einen
Satteltausch vornehmen. Heißt also das Fahrrad wird sie von der Konfiguration die nächsten 5 Tage begleiten. In welcher
Reihenfolge Sie dran sind entnehmen Sie bitte den beiden Listen die ich gleich an der Tür aufhängen werde. Wir haben dafür
gesorgt das im Speisesaal die ganze Zeit über ein Buffett aufgebaut ist, woran Sie sich bedienen können. Damit das ganze
heute nicht nur eine medizinische Untersuchung wird haben wir um 16:00 Uhr eine kleine Rundfahrt zum einfahren geplant.
Die Route sieht folgendermaßen aus.


Bild
In rot markiert die Wegstrecke.

Wir starten hier. Folgen der Landstraße Richtung Nord-Osten bis nach Stapelburg, von da weiter südlich bis nach Ilsenburg.
In Ilsenburg ist die L85 kurzzeitig gesperrt während wir von der Harzburger Str. links in den Veckstedter Weg einbiegen.
Hier bitte ich um Vorsicht weil das eine 90 Grad Kurve ist. Wir haben zwar dafür gesorgt das reichlich gestreut ist aber man kann ja
nie wissen. Diese Straße fahren wir weiter bis nach Veckenstedt selber. Dort bitte dem Begleitmotorrad folgen. Dieses wird Sie
auf die Poststr. Und kurze Zeit später auf die Stapelburger Str. führen. Kurz vor Stapelburg geht es dann auf die K1322 und dann
denselben Weg wieder zurück zum Hotel. Nach unserer Schätzung müssten sie gegen 17:00-17:30 Uhr wieder hier sein.
Bis 19:30 Uhr haben Sie dann Zeit sich auszuruhen und sich frischzumachen. Wir treffen uns dann alle gemeinsam
im Speisesaal zum essen. Um 21:00 Uhr gibt es dann noch ein kurzes Meeting um abzusprechen wer in welchen Team fährt.
Von meiner Seite war es das jetzt.“


DB: „Nach dieser ausführlichen Ansprache möchte ich mich natürlich so kurz wie möglich halten. Um noch kurz auf die
einzelnen Teams einzugehen. Der Gedanke den wir hatten ist das ganze hier möglichst unter Wettkampfbedingungen ablaufen
zu lassen. Außerdem stellen wir so fest wie Teamfähig Sie sind. Die einzelnen Positionen im Team wie Kapitän, Sprinter,
Wasserträger oder Ausreißer werden wir allerdings nicht für Sie festlegen, sondern das müssen Sie schon unter sich ausmachen.
Unser Ziel ist es das wir nach Abschluss von diesem Casting ein Team von ca. 25-26 Fahrern haben werden, die alle einen
gültigen Vertrag besitzen. Ich kann und möchte nur noch mal betonen das jeder die gleiche Chance hat. Von meiner Seite aus kann
ich jetzt nur noch eins machen, nämlich Ihnen allen viel Glück zu wünschen.“


Nach diesen letzten Worten standen wir 3 auf. Während Manuel und Sabrina die Listen aufhängten unterhielt ich mich kurz
noch mit dem Arzt und den Mechanikern. Ich bat Sie schnell und trotzdem gründlich zu arbeiten. So das jeder vor dem Start
noch etwas Regenerationszeit für sich hatte. Vor der Tür an den Listen gab es ein regelrechtes Chaos und ich hatte Mühe
mich hindurchzukämpfen. Draußen warteten schon Sabrina und Manuel auf mich. Irgendwie schauten sich die 2 immer
so komisch an.

DB: „Klasse Vortrag. Wollen wir die Teams jetzt schon einteilen? Immerhin wissen wir ja jetzt welche Fahrer alle am Start sind. Oder wollen
wir bis zum Abschluss des kleinen Ausflugs warten?“


MW: „Gute Frage. Wie ist denn deine Meinung.“

DB: „Lass es uns jetzt machen. Heute abend wird es sonst zu stressig. Wenn du uns also entschuldigen würdest Sabrina. Ich wäre dir aber dankbar wenn du auf alles hier ein Auge halten würdest.“

SS: „Ich werde aufpassen wie ein Luchs.“

DB: „Braves Mädchen“ lach „Und wir treffen uns in 10min in meinem Zimmer.“

MW: „Ok bis gleich. Ich wohne ja direkt neben dir, von daher habe ich es ja nicht soweit.“

Fünf Minuten später klopfte Manuel an meine Tür. Ich öffnete und bat Manuel Platz zu nehmen.

MW: „Also, wie stellst du dir das ganze vor?"

DB: „Wir werden 4 Gruppen bilden. Jede Gruppe bekommt auf jedenfall einen Rundfahrer und einen Bergfahrer. Die restlichen Fahrer losen wir zu. Auf jedenfall sollte jede Gruppe noch mindestens einen Sprinter und einen Zeitfahrspezialisten bekommen.“

MW: „Dann lass uns mal die einzelnen Fahrer zuteilen. Etwas Zeit wollte ich vor der kleinen ausfahrt noch für mich haben. Außerdem sollte ich mich ja noch wärmer anziehen als ihr, da ich ja mit dem Motorrad vorweg fahre.“

Knapp eine Stunde später waren wir fertig. Mal sehen wie die Fahrer mit dieser Konstellation fertig wurden. Bis 16:00 Uhr war noch etwas Zeit und ich beschloss im Schwimmbad noch ein paar Runden zu ziehen bevor es losging. Wie üblich verging die Zeit wie im Fluge. Auf dem Weg zurück traf ich noch den Arzt und die Mechaniker. Laut deren Aussage stand dem Casting nichts mehr im Wege. Der Medezincheck war durchwegs positiv und jeder Fahrer hatte sein passendes Bike erhalten.

Die Verteilung sah folgendermaßen aus. Manuel sollte mit dem Motorrad vorweg fahren. Dann die Fahrer. Dahinter jeweils Sabrina und ich in einem einzelnen Fahrzeug. Punkt 16:00 Uhr ging es los. So recht wussten die Fahrer wohl nicht was von Ihnen heute erwartet wurde. Es sah eher nach einer Kaffeefahrt aus. Da die Fahrer per Funk ausgestattet waren konnte ich notfalls noch Anweisungen geben, aber erst wollte ich selber sehen wie sich das ganze entwickelt. Die ersten 1,5 km hatten wir hinter uns gebracht da meldete sich Manu über Funk.

MW: „Hi Dirk, willste nicht langsam eingreifen? Wir fahren gerade mal einen Schnitt von 15 km/h. Wenn wir bei dem Tempo bleiben sind wir erst in 2 Stunden wieder im Hotel. Over“

DB: „Maximal einen Kilometer gebe ich denen noch. Die 33 km Gesamtstrecke sollten die ja wohl eigentlich in 60 min schaffen. Aber warte mal ich glaube da tut sich was. Schau mal in deinen Rückspiegel. Irgendwer setzt sich da vorne an die Spitze. Kann aber leider nicht erkennen wer. Siehst du mehr oder muss ich die Fahrer anfunken? Over“

MW: „Warte ich lass mich mal eben zurückfallen und schau nach.“

Bild
Die Spitze vom Hauptfeld

MW: „Also, vorne an der Spitze ist jetzt John Degenkolb. Dahinter Tim Dees, Christoph Mai und Danilo Kupfernagel. Das Tempo scheint sich jetzt auch zu steigern.“

DB: „Ich merke es. Na also wird ja doch langsam was. Over und Out“

Die Gruppe fuhr jetzt einen Schnitt von 33 km/h. So würden Sie zwar über den geschätzten 60 Minuten bleiben aber ok. Ich verlangte ja von keinem das er heute volles Risiko fuhr. Immer wieder ließen sich verschiedene Fahrer zu uns zurückfallen um Trinkflaschen für das Feld zu holen. Besonders Patrick Schubert schien sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Plötzlich meldete sich John Degenkolb über Funk.

JD: „Hallo Chef, ich möchte gerne das Tempo anziehen. Mal sehen wie die anderen so drauf sind.“

DB: „Mach was du nicht lassen kannst. Übertreib es aber nicht.”

JD: „Ich lass mich mal etwas zurückfallen und informiere die anderen. Wie weit ist es noch ungefähr?“

DB: „Es sind nur noch 6 km bis ins Ziel. Ich möchte aber das du 2 km vorher aufhörst. Ich gebe dir rechtzeitig Bescheid.“

John ließ sich tatsächlich zurückfallen und beorderte Thomas Wagner und Sebastian May mit nach vorne. Die einzigsten die wohl ahnten was kommen würde, waren Erik Mohs und Grischa Janorschke. Thomas setzte sich sofort an die Spitze und zog das Tempo an. Mit 45 Sachen flogen die Fahrer jetzt über den Asphalt. Komischerweise musste Stefano Barlese abreißen lassen. Es war zwar nicht gerade das Wetter für einen Spanier aber so schlecht konnte seine Kondition nun auch wieder nicht sein.

DB: „Hallo Sabrina. Kurze Info. Vorne haben Sie das Tempo angezogen. Stefano musste abreißen lassen. Lass dich etwas zurückfallen das er zwischen uns zwei Fahren kann. Ich möchte nicht das er als letzte fährt ohne Absicherung nach hinten.“

SS: „Roger, Ich lass eine Lücke von 300m. Das dürfte eigentlich reichen. Er kann sich ja in deinem Windschatten wieder nach vorne ziehen.“
Mittlerweile war Thomas aus der Führungsarbeit ausgestiegen und Sebastian May übernahm das Tempo. Tim Dees und Christoph Mai hatten sich aus dem Zug herausfallen lassen und fuhren locker im Hauptfeld mit. Es waren noch 2000m bis zum Ziel. John übernahm jetzt wieder die Spitze und legte sich noch einmal mächtig ins Zeug. Die Gruppe zog sich immer weiter in die Länge.

DB: „Hallo John, das reicht jetzt. Lass die Gruppe wieder aufschließen. Es wird zu gefährlich mitten in der Stadt, ohne Absicherung.“

JD: „Schade.“

John nahm die Beine hoch und das Feld fuhr wieder zusammen. Sogar Stefano konnte wieder aufschließen. Um kurz vor 17:00 Uhr trafen wir wieder beim Hotel ein.

DB: „Danke meine Herren das Sie so aktiv mitgemacht haben. Wir treffen uns wie schon besprochen um 19:30 Uhr wieder. Manuel und Sabrina können wir uns in 20 min in meinem Zimmer zur ersten Lagebesprechung treffen?“

MW: „Ich glaube ich spreche mal für uns beide. Gib uns 30 Minuten um wieder etwas warm zu werden. Dann kommen wir vorbei.“

DB: „Naja wenn es denn sein muss.“

Ich sprang in der Zwischenzeit noch eben unter die Dusche. Im Auto war es zum Glück schön warm gewesen. Nach 25 Minuten trafen Manuel und Sabrina auch bei mir ein.

DB: „Na wie ist eure Meinung zu der ersten Fahrt?“

SS: „Ich hab ja nicht ganz soviel mitbekommen. Allerdings hatte Stefano Barlese echte Probleme. Selbst als er bei dir hinter dem Auto im Windschatten fahren konnte hatte er echt zu kämpfen. Entweder er hatte einen sehr schlechten Tag oder das Wetter sagte ihm nicht zu. Die letzte Möglichkeit ist natürlich das er gar nicht das Talent zum professionellen Radfahrer hat.“

MW: „Ich muss Sabrina beipflichten. Wer bei einer kleinen Ausfahrt über 33 km so einbricht. Da mache ich mir auch schon Sorgen ob sich die Einladung überhaupt gelohnt hat. Schön war allerdings zu sehen das Fahrer wie John Degenkolb, Tim Dees usw. soviel Einsatz gezeigt hat.“

DB: „Ist mir auch aufgefallen. Ich habe mir über die einzelnen Fahrer auch hier und dort meine Notizen gemacht. Wäre klug wenn Ihr das auch machen würdet. Dann fällt uns die Auswertung sicher leichter. Willst du eigentlich gleich das Profil für morgen schon vorstellen Manu?“

MW: „Hatte ich eigentlich vor, nachdem du verkündet hast wer in welcher Gruppe fährt. Allerdings nicht so ausführlich. Ich habe für jeden Fahrer der möchte einen genauen Rennplan erstellt.“

Gemeinsam gingen wir runter zum Abendessen. Dem Koch konnte man wirklich nur ein großes Kompliment machen. Es schmeckte vorzüglich. Nachdem alle fertig waren, ergriff ich das Wort.

DB: „Da wir ja schon mal alle beisammen sind möchte ich direkt mit der Besprechung beginnen. Wie sie ja vielleicht schon mitbekommen haben sind wir im ganzen 36 Fahrer. Manuel und ich haben daraufhin versucht 4 gleichgroße Gruppen zu bilden, die ich auch Stärkemäßig zusammenpassen könnten. Wenn sie jetzt bitte genau zuhören damit sie wissen zu welcher Gruppe sie gehören.
Shaun Lewis (Rundfahrer) Florian Harbig (Bergfahrer) Thomas Wagner (Kämpfer) Sebastian May (Kämpfer) Erik Mohs (Sprinter) Michael Weicht (Sprinter) Marcel Kittel (Sprinter) Marcel Barth (Sprinter) Lucas Schädlich (Zeitfahrer)
Gruppe 1Gruppe 2Gruppe 3Gruppe 4
Melero Coco (Rundfahrer) Tim Dees (Rundfahrer) Stefano Barlese (Rundfahrer)
Daniel McConnell (Bergfahrer) Nils Plötner (Bergfahrer) Cristoph Mai (Bergfahrer)
Enrique Mata (Kämpfer) Sanchez (Bergfahrer) Patrick Röstel (Bergfahrer)
Danilo Kupfernagel (Sprinter) Paul Brousse (Hügelige Klassiker) Cosme Fraile (Hügelige Klassiker)
Lars Croket (Sprinter) Patrick Schubert (Kämpfer) John Degenkolb (Kämpfer)
Karsten Hess (Sprinter) Grischa Janorschke (Sprinter) Andreas Stauff (Sprinter)
Daniel Becke (Zeitfahrer) Michael Vanderaerden (Sprinter) Tobias Eggli (Sprinter)
Florian Frohn (Zeitfahrer) Ivan Kovalev (Zeitfahrer) Maximilian May (Nord-Klassiker)
Philip Klein (Zeitfahrer) Patrick Gretsch (Zeitfahrer) Martin Mortensen (Zeitfahrer)

Von meiner Seite war es das jetzt. Manuel du bist dran.“

MW : „Danke sehr. Ich möchte nur kurz den morgigen Tagesablauf festlegen. Für morgen ist das Zeitfahren angesetzt. Sie starten in Abständen von 1 Minute. Gestartet wird in folgernder Reihenfolge. Und zwar jeweils von unten nach oben. Erst Gruppe 4, dann 3 usw.. Der letzte Fahrer der demnach auf die Strecke gehen wird ist Shaun Lewis. Wir starten in Oker was in der Nähe von Goslar liegt und werden uns dann südlich halten. Das Ziel wird Clausthal-Zellerfeld sein. Wir haben jeweils für die Fahrer die warten müssen eine Unterkunft wo sie sich aufwärmen können. Die Strecke hat eine Länge von ca. 17km. Wir werden hier morgenfrüh um 10:00 Uhr starten. Bis nach Oker brauchen wir bei gemütlicher Fahrweise ca. 15-20 min. Der erste Fahrer wird also um ca. 10:30 Uhr auf die Strecke geschickt. Eine gute Nachricht habe ich aber für Sie. Der Rücktransfer zum Hotel morgen nachmittag wird mit dem Bus erfolgen. Gibt es noch irgendwelche Fragen? Keine mehr. Gut dann wünsche ich allen eine angenehme Nachtruhe. Bis morgen früh dann.“

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Nicht gerade meine Art so lange Postings. Auf jedenfall gab es diesmal genug zu lesen. Für den nächsten benötige ich wieder etwas Zeit. Also bitte um Geduld. Sorry, irgendwie hab ich das mit den Bildern noch nicht richtig hinbekommen.

commandercharly
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Beitrag: # 6786427Beitrag commandercharly
18.8.2009 - 21:26

Das Casting - Teil 2

19.12.2007

Es war ein herrlicher Tag. Die Sonne schien und es versprach somit nicht allzu kalt zu werden. Für heute war das Zeitfahren angesetzt. Meine Favoriten für heute hatte ich schon im Kopf. Ganz vorne würde wahrscheinlich Daniel Becke landen, gefolgt von Martin Mortensen oder Ivan Kovalev. Die Plätze danach waren wesentlich interessanter. Wie würden sich die Rundfahrer bzw. die anderen Zeitfahrspezialisten wie z.B. Philip Klein oder Patrick Gretsch schlagen. Aber vielleicht wartete ja noch die eine oder andere Überraschung auf uns. Kurz vor zehn setzte sich der Tross in Bewegung. Ihre Zeitfahrhelme sollten die Fahrer erst beim Start erhalten. Seid 7:00 Uhr waren schon die Männer vor Ort, die für den Aufbau der Rampe verantwortlich waren. Aber irgendwas war anders als wir heute morgen zum Startpunkt fuhren. Immer mehr Autos überholten uns und im Startbereich herrschte bereits das reinste Chaos. Über Funk gab ich Manuel die Anweisung die Fahrer zur Unterkunft zu geleiten. Sabrina stand schon neben meinem Auto als ich ausstieg.

SS: „Was ist denn hier los?“

DB: „Wenn ich das wüsste. Vielleicht kann uns ja der Dorfsheriff da vorne weiterhelfen.“

Schnurstracks gingen wir auf den Polizisten zu. Ich schätze ihn auf Mitte 50 und seinem Bauch zu urteilen würde er bei einer Verfolgungsjagd sogar einem 3 jährigen unterliegen.

DB: „Hallo Herr Polizeiwachmeister.“

JN: „Hallo auch. Schönes Schlamassel heute. Wenn ich den in die Finger bekomme der das hier veranstaltet.“

DB: „Ich glaube der steht vor Ihnen. Wenn ich mich vorstellten dürfte. Mein Name ist Dirk Borgert und ich bin der Manager von diesem Radteam. Die Dame an meiner Seite ist Sabrina Stein. Meine Pressesprecherin.“

JN: „Nuber mein Name. Polizeiwachtmeister Josef Nuber. Also ist die nette Dame für den tollen Zeitungsartikel verantwortlicht?“

SS: „Welchen Zeitungsartikel???“

Wortlos drückte mir der Polizist den Lokalteil in die Hand. Bei dem was ich las verschlug es mir die Sprache.

Zeitfahrtraining vom Thüringer Energie Team

Einem Informanten nach wird heute das
Thüringer Energie Team ein Zeitfahrtraining
Veranstalten. Das Training soll um 10:30 Uhr
unter Wettkampfbedingungen starten. Insgesamt
werden über 30 Fahrer am Start sein. Gestartet
wird in Oker. Die zu fahrende Strecke geht
über die B498 und die L517 bis nach Zellerfeld,
wo das Ziel sein wird. Selbstverständlich
werden wir vor Ort sein und versuchen
ein Interview sowie ein paar Fotos zu bekommen.

Bild

DB: „Bist du echt dafür nicht verantwortlich Sabrina?“

SS: „Nein wirklich nicht.“

DB: „Naja ändern können wir leider auch nix mehr. Am besten sie sperren schon mal die Straße H. Nuber dann können zumindestens keine Autos mehr auf die Strecke kommen. Viel schlimmer ist das wir keine Beschallungsanlage haben. So können wir die Fahrer nicht einmal ankündigen. Macht direkt den Eindruck als wären wir Amateure.“

JN: „Wann und wie ich die Straße Sperre lassen sie mal meine Sorge sein. Aber mit der Beschallung könnte ich vielleicht helfen. Ist zwar nur provisorisch aber besser als gar nichts.“

DB: „Und was schwebt Ihnen so vor?“

JN: „Wie nehmen den Polizeiwagen. Durchsagen können damit ja auch gemacht werden. Ist zwar nicht die allerbeste Qualität aber besser als wenn nichts passiert.“

DB: „Sie sind ein Engel Herr Nuber. Sabrina das wird deine Aufgabe. Ich informiere in der Zwischenzeit Manuel. Was meinen sie wann wir starten können?“

JN: „Ich wollte um 10:30 Uhr zwei Kollegen losschicken. Einer muss sowieso die Kreuzung sperren, wo die B498 in die L517 abbiegt. Ich denke das um 10:45 der erste Fahrer von der Rampe rollen kann.“

DB: „Etwas später wie geplant aber was soll’s. Machen wir das beste daraus. Somit hast du ja noch etwas Zeit dir Spickzettel zu machen Sabrina. Die Fahrer starten im Abstand von einer Minute. Trinkflaschen haben wir ausreichend verteilt an die Fahrer, außerdem ist das Profil nicht sehr anspruchsvoll. Nach jedem zweiten Fahrer schicken wir ein Begleitfahrzeug hinterher mit Ersatzrädern drauf. Gefällt mir zwar auch nicht aber eine andere Möglichkeit haben Manuel und ich nicht gefunden. Noch Fragen.“

Herr Nuber und Sabrina verneinten. Ich ging noch mal rüber zu Manuel und gab ihm einen kurzen Lagebericht. Selber hatte ich noch etwas Zeit. Ich würde mit meinem Fahrzeug hinter Daniel Becke hinterher fahren. Seine Startnummer war die 20, also würde er nicht vor 11:05 Uhr losfahren. Ich blickte auf die Uhr. Mittlerweile war es kurz nach halb. Im Hintergrund vernahm ich Sabrinas Stimme.

SS: „Meine Lieben Damen und Herren und Freunde des Radsports. Wenn ich einmal kurz um Ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte. Ich freue mich, sie bei diesem schönen Wetter begrüßen zu dürfen. Die örtliche Polizei ist gerade losgefahren um zu kontrollieren ob die Strecke frei ist. Wir rechnen mit der endgültigen Freigabe der Strecke in ca. 10-15 Minuten.“

Verhaltender Applaus kam auf. Die Leute wollten wohl auch das es losgeht. In der Zwischenzeit stand ich schon wieder bei H. Nuber der gespannt auf sein Funkgerät achtete. Endlich kam der erste ersehnte Funkspruch.

Polizist 1: „Hallo Josef, hier ist Klaus. Hab gerade die Kreuzung abgesperrt. Bis hierhin ist alles frei. Die Zuschauer haben Ihre Fahrzeuge weit genug am Rand abgestellt das eine schöne Gasse frei ist. Over“

JN: „Habe verstanden. Over“

DB: „Sollen wir den ersten schon losschicken?“

JN: „Nein lieber nicht. Ich möchte das der zweite Streckenabschnitt auch frei ist. In wenigen Minuten sind wir schlauer.“

Es dauert auch gar nicht lange da kam der zweite Funkspruch. Ich gab Sabrina das Signal das es pünktlich losgehen würde. Martin Mortensen begab sich langsam auf die Rampe. Noch 90 Sekunden bis zum Start.

SS: „Liebe Zuschauer nur noch wenige Sekunden. Auf der Rampe sehen sie Martin Mortensen aus Dänemark. Ein ausgewiesener Zeitfahrspezialist.“

Die Zuschauer die vor Ort waren machten mittlerweile doch eine Menge Lärm. Trotzdem war gut das Tuten zu hören was die letzten Sekunden bis zum Start ankündigte. Und da ging Martin schon auf die Strecke. Ein Fahrer nach dem anderen ging auf die Rampe um zu starten. Sabrina machte ihre Aufgabe echt gut. Zu jedem Fahrer hatte sie was zu sagen. Als Tim Dees sich aufstellte begab ich mich langsam zu meinem Auto. Hauptsache es würde keiner heute stürzen. Trotzdem das ich im Auto saß wurde es plötzlich erheblich lauter.

Bild
Voller Konzentration stand Daniel auf der Rampe.

Bild

Da kam auch schon das Startsignal für ihn. Ich setzte mich mit dem Auto hinter ihm, hielt aber genügend Abstand.
Sein Tritt war wunderbar rund und es war herrlich anzusehen wie er durch die Zuschauer fuhr, die Spalier standen. Über Funk bekam ich die erste Zeit von Martin mitgeteilt. Das er Platz 1 übernahm war bei der Reihenfolge auch kein Wunder. Die nächste Zeit die ich hörte war die erste Überraschung des Tages. Tobias Eggli war nur 15 sek langsamer als Martin. Das hieß also, das er auf der Strecke Maximilian May überholt haben musste. Gespannt wartete ich auf das Ergebnis von meinem ersten Rundfahrer. Nur das Ergebnis was ich bekam war mehr als ernüchternd. Erhatte sich 50 Sekunden auf den 17 km eingefangen und war damit sogar schlechter als Eggli und Degenkolb. Wenn da nicht bald eine ungeheure Leistungssteigerung kommt dann kann Stefano Barlese direkt seine Koffer packen und nach Hause fahren. Daniel zog in der Zwischenzeit seine Trittfrequenz immer weiter durch. Laut Tacho fuhr er gerade 48 km/h. Endlich gab es auch mal eine neue Bestzeit. Ivan Kovalev unterbot die Zeit um gerade mal 1 Sekunde. Langsam fing ich an zu lachen. 3 meiner vermeintlichen Neuzugänge waren wohl die absoluten Nieten.

Etwas weiter vor Daniel vernahm ich mittlerweile einen roten Punkt der immer größer wurde. Sollte das etwa schon Florian Frohn sein. Da Daniel und Florian die selbe Spezialdisziplin haben, hatte ich nicht angenommen das Daniel soviel Zeit gutmachen würde. Immer nähe kam Daniel an Florian ran. Der Windschatten zog in magisch heran und ohne mit der Wimper zu zucken fuhr er an Florian vorbei. Florian versuchte zwar noch mitzugehen musste aber schnell abreißen lassen. Allzu weit war es nicht mehr bis ins Ziel. Da kam endlich eine neue Bestzeit von Tim Dees. Die würde aller Wahrscheinlichkeit nicht lange bestand haben. Philip Klein unterbot sie um ein paar Hunderstel. Endlich kam auch für Daniel der Zieleinlauf. Er ging noch mal aus dem Sattel und zog das Tempo an. Er unterbot die Zeit von Philip nicht nur, nein er atomisierte Sie regelgerecht. Diese Bestzeit würde wohl für den Rest des Tages Bestand haben. Nach und nach trudelten die restlichen Fahrer ein. Nur Shaun Lewis und Melero Coco schafften es wenigstens ansatzweise an die Zeit von Philip Klein ranzufahren. Zu erwähnen war auch Patrick Gretsch der eine grundsolide Leistung ablieferte und es ebenfalls in die Top-Ten schaffte.

Die Top-Ten von heute sahen damit folgendermaßen aus.

1. Daniel Becke
2. Philip Klein
3. Tim Dees
4. Melero Coco
5. Shaun Lewis
6. Patrick Gretsch
7. Ivan Kovalev
8. John Degenkolb
9. Tobias Eggli
10. Thomas Wagner


Gemeinsam stiegen wir in Bus und fuhren zurück ins Hotel. Dem Reporter der dort herumschwierte war ich glücklicherweise entkommen. ein Interview konnte er von mir aus gerne haben wenn es Siege zu feiern gab, aber nicht bei sowas. In Gedanken nahm mein zukünftiger Kader immer weiter Form an. Morgen sollte die Hüglige Etappe und am darauffolgenden Tag die Sprintankunft folgen. Mal sehen wie es dann mit meinen Athleten aussah.

commandercharly
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Beitrag: # 6786786Beitrag commandercharly
22.8.2009 - 13:22

Das Casting - Teil 3

21.12.2007

Heute war die Strecke für unsere Sprinter. Die Hälfte war schon geschafft und ich ließ die gestrige Etappe noch mal Revue passieren. Sehr Aufschlussreich was Sie für mich nicht gewesen. Patrick Schubert und Sebastian May unternahmen schön früh einen Fluchtversuch. Enrique Mata versuchte zwar mitzugehen musste aber doch relativ früh abreißen lassen. Mit 120km hatte Manuel die Etappe nicht ganz so lang gewählt. Zu Spitzenzeiten schafften Patrick und Sebastian zwar sich einen Vorsprung von 4 Minuten herauszufahren aber bei ungefähr der Hälfte der Strecke hatten die anderen die Nase voll und zogen das Tempo merklich an. Obwohl das Teilstück sehr flach war mussten Stefano Barlese und Patrick Röstel als erste dem hohen Tempo Tribut zollen und abreißen. 15km vor dem Ende waren die beiden Ausreißer wieder gestellt worden und das Rennen konnte in die entscheidende Phase gehen. Noch standen 2 Hügel vor dem Feld, bevor nach einer kurzen Abfahrt noch 1,5 km für den Sprint übrig blieb.

Es sah wohl so aus als wollten die Fahrer gemeinsam über die Hügel kommen und die Sprinter dann das Finale unter sich ausmachen. Leider hatten Sie ihre Rechnung ohne Cosme Fraile gemacht. Kurz vor dem vorletzten Hügel schickte er John Degenkolb und Christoph Mai nach vorne um Tempo zu machen. Er selber hielt sich an 7 Position an. John musste der Steigung von 8% schnell Tribut zollen und sich aus der Führung verabschieden. Christoph zog das Tempo noch etwas an und immer mehr Fahrer vielen zurück.

Am Gipfel angekommen stürzten sich noch 6 Fahrer in die Abfahrt. Es waren Christoph Mai, Cosme Fraile, Paul Brousse, Nils Plötner, Tim Dees und Ivan Melero Coco. Auf dem kurzen Flachstück schafften es noch Tobias Eggli und Daniel McConnell wieder Anschluss an die Gruppe zu finden. Direkt am letzten Anstieg versuchte Nils Plötner eine Attacke die aber von Cosme gekontert wurde. Paul Brousse versuchte zwar mitzugehen kam aber weder an Nils noch an Cosmes Hinterrad ran. Immer weiter entfernte sich Cosme von der Gruppe und erreichte mit 30 Sekunden Vorsprung den Gipfel. Der Sieg dürfte ihm wohl nicht mehr zu nehmen sein. Er schoss den Berg hinunter um direkt danach im hohen Tempo dem Ziel entgegen zu fahren. 300 m vor Schluss schaute er sich nach hinten. Doch da war keiner mehr. Er nahm die Arme hoch und fuhr jubelnd durchs Ziel. Als nächstes überquerte Nils die Zieldurchfahrt. Paul Brousse musste sich noch Tobias Eggli im Sprint geschlagen geben. Trotz alledem eine hervorragende Leistung für die beiden. Die anderen Fahrer trudelten dann nach und nach ein.

Ein Funkspruch von Manuel riss mich wieder aus meinen Gedanken.

MW: „Hallo Dirk hier ist Manu. Maximilian May hatte eine Reifenpanne. Er versucht ich zwar wieder ranzukämpfen aber ich glaube nicht das ihm das gelingen wird. Somit sind nur noch Thomas Wagner, Philip Klein und John Degenkolb vorne. John sieht auch schon etwas fertig aus und hängt sich meistens nur hinten dran. Der hat die letzten Tage ja auch am meisten gearbeitet.“

DB: „Stimmt. Naja ich denke sowieso mal das wir euch 30 km vor Ende wieder einfangen. Das Tempo hat sich merklich gesteigert. Jede Gruppe hat jetzt mindestens 2 Fahrer zur Nachführarbeit nach vorne geschickt. Sogar Stefano Barlese beteiligt sich diesmal.“

MW: „Was denn, was denn. Muss der eigentlich nicht wieder abreißen lassen.“

DB: „Scheint wohl heute einen guten Tag zu haben. Mal sehen wie lange das noch so bleibt. Das Tempo ist ja auch noch nicht beim Maximum angekommen.“

MW: „Halt mich mal auf dem laufenden.“

DB: „Mache ich. Was sagt dein Tacho übrigens gerade?“

MW: „39 km/h“

DB: „OK danke.“

Ich blickte mal kurz auf die Karte, wo wir uns gerade befanden.

Bild
Rot eingekreist der im Standort der Verfolgergruppe

Gott sei Lob und Dank ein Großteil war geschafft. Irgendwo zwischen Remlingen und Heinigen würde es zum Zusammenschluss kommen. Die Jungs fuhren jetzt seid einiger Zeit schon einen Schnitt von 43 km/h. Immer geringer wurde der Abstand zu den Ausreißern. Maximilian hatte es anscheinend aufgegeben wieder zu der Spitzengruppe aufzuschließen. Kurz hinter Hornburg wurde er geschnappt. Taktisch war es nicht ganz so klug das tempo so dermaßen zu erhöhen. Der Zusammenschluss mit der Spitzengruppe würde relativ früh erfolgen und so konnte der eine oder andere noch auf die Idee kommen wieder einen neuen Ausreißversuch zu starten. Ich wollte die Jungs aber alleine fahren lassen und so hielt ich mich mit irgendwelchen Ratschlägen zurück. Im echten Rennen würde das natürlich anders aussehen. Die Zeit verging wie im Fluge und ich konnte die Ausreißer schon entdecken. Sie mussten sich kurz vor der Durchfahrt durch Remlingen befinden. Die Zusammenarbeit vorne im Hauptfeld war mehr als vorbildlich. Jeder leistete das was er konnte. Außerdem schien die Aussicht bald den Zusammenschluss zu schaffen noch zusätzliche Kräfte zu mobilisieren.

DB: „Gleich haben wir Euch.“

MW: „Wäre ja auch zu schön gewesen um wahr zu sein. Kommt aber etwas früh oder?“

DB: „Ich weiß, aber die Sache müssen die Fahrer selber ausbaden, wenn es doch noch einer wieder versuchen sollte.“

MW: „Ich merke schon du freust dich tierisch. Tun dir die Fahrer denn gar nicht leid?“

DB: „Wieso denn wenn die weiter das Tempo so hoch halten dann wird auch keiner mehr ausreißen.“

MW: „Ich wette das es trotzdem noch einer versuchen wird“

DB: „Ich kann diesmal nicht wetten, denn ich tippe auf das selbe wie du“

Zeitgleich lachten manu und ich ins Mikro. Kurze Zeit später war es dann auch soweit. Das Hauptfeld stellte die letzten drei. Doch anstand das tempo hoch zu halten wurde es merklich langsamer. Auf so eine Einladung hatte Daniel Becke nur gewartet. Bei einem Massensprint hätte er sowieso keine Chance gehabt, das wusste der alte Hase, und so lag seine einzige Chance nur in der Flucht. Mühelos zog er auf und davon. Alle andere waren so irritiert das keine andere auch nur ansatzweise dachte mitzugehen. Immer größer wurde der Vorsprung. Für die Nachführarbeit schien wohl auch keiner mehr zuständig zu sein. Nach einer gewissen Zeit wurde es mir doch zu bunt und ich griff zum Mikro.

DB: „Kleiner Tipp von mir an die Sprinter. Wenn ihr heute noch was reißen wollt, dann würde ich mal mit dem Arsch hochkommen und mich mal in Bewegung setzten.“

Die Worte zeigten Wirkung, nervös fingen die Sprinter an Befehle zu erteilen um wieder die Nachführarbeit zu organisieren. Ein bisschen tat mir Daniel auch leid, aber es ging nun mal darum die Fähigkeiten der Fahrer zu testen und heute war nun mal das sprinten angesagt und nicht wie bestehe ich in der Flucht am Besten.

Das Ziel kam immer näher und Daniel war immer noch nicht in Sichtweite. Die Fahrer warfen jetzt alles in eine Schale und holten das letzte aus sich raus. Immer länger zog sich das Hauptfeld. 3km vor dem Ziel war es endlich soweit. Daniel hatte noch einen Vorsprung von ca. 200m. Ob das reichen würde. Im Hauptfeld formierten sich schon so langsam die Züge bzw. die Sprinter die nicht mehr genug Fahrer für einen Zug hatten versuchten ein möglichst günstiges Hinterrad zu bekommen. Meter für Meter holten sie Daniel ein. Noch ein Kilometer rief ich ins Mikro. Melero Coco konnte wohl nicht mehr und so Stand Danilo Kupfernagel schon im Wind. An seinem Hinterrad klebte Erik Mohs und dahinter Michael Weicht.

Lars Croket und Karsten Hess aus seiner Gruppe hatten es total verpennt sich dem Zug anzuschließen und bemühten sich verzweifelt ab wieder nach vorne zu kommen. Der zweite Zug sah zwar wesentlich besser aus befand sich aber ein paar Meter hinter Danilo. Danilo nutzte die einzige Chance die er überhaupt hatte und ging aus dem Sattel und beschleunigte. Ohne Probleme hielt Erik das Hinterrad während Michael etwas abreißen musste. Aber auch der zweite Zug hatte nicht gepennt. Grischa Janorschke zog an seinem Anfahrer Tim Dees vorbei. Gefolgt von Andreas Stauff und Tobias Eggli. Noch 300 m waren es bis ins Ziel. Mit einem beherzten Angriff ging Erik erst an Danilo und dann an Daniel Becke vorbei. Danilo konnte nicht mehr kontern und wurde auch noch von Tobias Eggli geschnappt. Als vierter fuhr Daniel ins Ziel. Gefolgt von Andreas Stauff, Grischa Janorschke und Michael weicht. Damit war der heutige Tag mit folgendem Ergebnis auch erfolgreich beendet.

1. Erik Mohs
2. Tobias Eggli
3. Danilo Kupfernagel
4. Daniel Becke
5. Andreas Stauff
6. Grischa Janorschke
7. Michael Weicht
8. Marcel Barth
9. Tim Dees
10. Thomas Wagner

commandercharly
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Beitrag: # 6786979Beitrag commandercharly
24.8.2009 - 22:30

Das Casting - Finale

22.12.2007

Konnte mir mal irgendeiner sagen was los war. Heute sollte das Bergfahren stattfinden und ich fühlte mich fürchterlich. Ich hatte die ganze Nacht nicht richtig geschlafen. Alles was ich versuchte zu essen oder zu trinken kam spätestens nach 30 Sekunden wieder rückwärts raus.
Wir hatten es fünf nach neun. Eigentlich hatten wir geplant gehabt um 9:00 Uhr aufzubrechen. Die anderen warteten sicher schon auf mich. Ich hatte es noch nicht mal geschafft Manuel zu informieren. Hoffentlich kam er noch vorbei. Müde schloss ich wieder die Augen. Als es plötzlich klopfte, sprang ich erschrocken aus dem Bett. Mein Kreislauf fand das alles andere als lustig uns so sackte ich wieder ins Bett. Ermattet rief ich nur noch herein. Fröhlich gelaunt wie immer stand Manuel vor mir.

MW: „MAHLZEIT. Wie siehst du denn aus? Hat dich eine Dampfwalze überfahren?“

DB: „Ich gib dir gleich Mahlzeit. Seid heute Nacht kotze ich mir schon die Seele aus dem Leib. Und um das ganze noch besser zu machen warte ich seid ungefähr einer Stunde darauf, das sich ein gewisser H. Wulfers mal die Ehre gibt.“

Wir schauten uns beide schief an und fingen dann an zu lachen.

DB: „Du musst die Sache heute übernehmen. Halt dich so weit wie möglich aus dem Renngeschehen raus.“

MW: „Wann darf ich denn eingreifen?“

DB: „Nur wenn es wirklich Probleme gibt. Unser Ziel sollte es sein die Fahrer auf die es heute ankommt geschlossen in den letzten Anstieg zu führen. Zu 99% werden die es auch alleine schaffen. Hast du eigentlich Flatrate auf deinem Handy?“

MW: „Ich weiß was du von mir willst und die Antwort ist NEIN. Ich bin doch kein Radiomoderator.“

DB: „Das ist mir egal. Willst du mich etwa im Auto mitschleppen? Wenn ich schon hier im Hotelzimmer versauere dann möchte ich wenigstens hören was abgeht.“

MW: „Das fehlt mir noch das du mein Auto besudelst. Dann schon lieber Moderator. Kannst dich aber erst noch hinlegen. Die ersten 3 Stunden melde ich mich sowieso nicht.“

DB: „Ich zähl auf dich Manu, und wünsch den Jungs da unten viel Glück von mir.“

MW: „Werde ich machen. Und jetzt husch, husch ab ins Bett und gute Besserung.“

Als Manuel gegangen war vielen mir schon wieder die Augen zu. Das kleine Gespräch hatte mich doch etwas geschafft. Hauptsache heute abend zur Weihnachtsfeier war ich wieder etwas fit.

Endlich klingelte das Telefon. Sofort griff ich zum Hörer.

DB: „Hallo“

MW: „Dirk bist du es?“

DB: „Wer denn sonst?“

MW: „Ich hab es schon ein paar Mal probiert. Aber nie hat einer abgenommen. Wie geht’s dir denn?“

DB: „Besser. Aber jetzt mach es nicht so spannend. Wie ist die Ausgangslage?“

MW: „Im Moment sieht es folgendermaßen aus. Direkt am Anfang hat sich eine Ausreißergruppe mit John Degenkolb, Sebastian May und Thomas Wagner gebildet. Sind aber am vorletzten Anstieg wieder eingeholt worden. Im Moment halten sich die 3 noch ganz wacker, ist aber glaube ich nur noch eine Frage der Zeit bis sie durchgereicht werden. Shaun Lewis war auch jedenfall ganz schön am fluchen als zwei aus seiner Gruppe da mitgingen. Mit Ausnahme von Tobias Eggli bilden alle Sprinter schon das Gruppetto, und jetzt rate mal wer auch schon mit dabei ist.“

DB: „Ich ahne es. Stefano Barlese richtig“

MW: „100 Punkte für den Mann im Krankenbett. Die Spitze befindet sich gerade in der Abfahrt, bevor es dann gleich zum Brocken raufgeht. Dauert aber noch ein paar Minuten. Ich melde mich wieder, wenn es soweit ist.“

So wie es aussah standen meine 3 Rundfahrer für die nächste Saison ja mittlerweile fest. Trotzdem wollte ich erst mal das Rennen abwarten. Vielleicht würden nachher auch nur 2 einen Vertrag bekommen. Die endgültige Entscheidung viel sowieso erst morgen. Wenn die Finale Sitzung mit Manuel und Sabrina losging. Sabrina hatte zwar am wenigsten zu entscheiden trotzdem wollte ich ein paar Einschätzungen von ihr hören. Die weibliche Intuition war schließlich nicht zu unterschätzen. Fällig in meinen Gedanken versunken klingelte endlich wieder das Telefon.

DB: „Ja, was los“

MW: „Dirk ich bin’s. Schade das du nicht dabei bist. Hier geht richtig die Post ab.“

DB: „Wieso? Erzähl!“

MW: „Also, Stefano hat sich versucht in der Abfahrt wieder ranzukämpfen. Er muss aber noch ca. 600 m bis zum Anstieg zurücklegen, während die anderen schon drin sind. Bis vor wenigen Minuten sah es folgendermaßen aus. 1. Sanchez, dahinter dann Mai, Brousse, Dees, McConnell, Coco, Harbig und Lewis. Patrick Röstel haben schon direkt am Anstieg die Kräfte verlassen und er ist vom Rad gestiegen und Nils Plötner hat mehr als genug Mühe mit der Gruppe mitzuhalten. Ich glaube beinah das sein Terrain eher die Hügel sind.“

DB: „Spann mich nicht so auf die Folter. Du sagtest das war der Stand von vorhin. Und wie ist er jetzt?“

MW: „Sanchez ist aus der Führung rausgegangen und hat sich dabei direkt verabschiedet. Genau in dem Moment als Sanchez ausscherte, startete Harbig einen Angriff, Mai setzte sofort eine Konterattacke und hangelte sich das Hinterrad. Dahinter hat sich Brousse an die Spitze gesetzt und bolzt mächtig Tempo. Die beiden da vorne kommen nicht weg und es sind noch 1,5 km bis in Ziel. McConnell hat sich übrigens nach Lewis zurückfallen lassen. Irgendwas bequatschen die zwei da.“

DB: „Naja Pat und Patterchen halt. Und was machen Dees und Coco?“

MW: „Die belauern sich. Brousse holt mit den anderen im Schlepptau mittlerweile auf Harbig und Mai auf. War abzusehen das die das Tempo auf Dauern nicht mitgehen konnten.. Endlich hat er das Hinterrad von Mai erreicht und zieht direkt dran vorbei. DA DEES GEHT AUS DEM SATTEL UND ZIEHT DAS TEMPO AN.“

DB: „Schrei nicht so. Ich höre noch ganz gut. Ist wer hinterher gegangen?“

MW: „Ja Coco. An seinem Hinterrad klebt jetzt Brousse. Die 3 haben jetzt schon einen stattlichen Vorsprung vor McConnell und Lewis. Die beiden machen gar keine Anstalten zu attackieren. Die Spulen ihr Programm ganz locker runter.“

DB: „Wie weit noch bis ins Ziel?“

MW: „Noch 2 km. Wieso“

DB: „Da passiert noch was pass mal auf. Ich wette das Lewis gewinnt. Sagen wir ne Kiste Bier“

MW: „Die Wette verlierst du. Ich halte dagegen.“

DB: „Ok, die Wette gilt. Erzähl lieber weiter was los ist bei dir.“

MW: „Schwer zu sagen. Ich hab mittlerweile das Gefühl das McConnell und Lewis einen anderen Gang eingelegt haben. Es hat den Anschein als holen die Meter für Meter auf. Jetzt muss McConnell aus der Nachführarbeit gehen, jetzt werden wir ja sehe was dein Lewis kann.“

DB: „Und was kann er?“

MW: „Scheiße verdammt viel. Er hat noch ne Zahn zugelegt und McConnell stehen lassen. Es sind noch 500m bis ins Ziel und er ist schon fast wieder dran. Coco schaut nach hinten und versucht noch ne Attacke. Dees kann oder will nicht mehr mitgehen. Lewis ist mittlerweile auf Augenhöhe mit ihm.“

DB: „Los erzähl weiter mach’s nicht so spannend.“

MW: „Lewis hat Dees einfach so stehen gelassen und saugt sich an Coco ran. Noch 300m. Da Lewis geht aus dem Sattel und zieht an. Coco reagiert nicht. Lewis schaut sich um und setzt sich wieder. Noch 100m. Mittlerweile ist Dees wieder bei Coco angelangt. Beide schütteln resigniert mit dem Kopf.“

DB: „Du weißt ja hoffentlich was ich für ne Marke trinke oder?“

MW: „Ja weiß ich. Das schöne Bier.“

DB: „Lass das ganze noch 30 Minuten laufen. Mal sehen wer es noch bis ins Ziel schafft?“

MW: „Ist in Ordnung. Danach sammele ich mal die restlichen Fahrer ein und wir treffen uns später im Hotel.“

DB: „Gut, ich leg mich noch etwas aufs Ohr. Wäre nett wenn du mich weckst wenn ihr wieder da seid.“

Ich fühlte mich zwar schon langsam wieder besser, trotzdem schloss ich wieder die Augen.

Auf einmal hörte ich im Unterbewusstsein Lärm auf dem Flur und da klopfte es auch schon an meiner Tür. Ich stand auf und rief nur Herein. Sekunden später war Manuel auch schon neben mir.

MW: „Na geht’s denn so langsam?“

DB: „Mittlerweile schon. Hast du alle Fahrer wieder heil zurückgebracht?“

MW: „Aber sicher doch. Schaffst du es denn gleich zur Feier?“

DB: „Ich denke schon. Allerdings werde ich nicht allzu lange mitfeiern. Dann müssen halt du und Sabrina denn Anstandswauwau spielen“

MW: „Keine Sorge. Wir werden das Kind schon schaukeln. Wir treffen uns dann um 20:00 Uhr unten in der Lobby.“

Als Manuel wieder hinaus gegangen war nutze ich die Zeit und machte mir noch ein paar Notizen von dem was ich von dem Rennen behalten hatte. Noch kurz unter die Dusche gesprungen und ich war fertig. Mein Magen war zwar immer noch nicht in Höchstform und trotzdem freute ich mich auf die Feier mit den Fahrern. Die Lobby war schön weihnachtlich geschmückt und alle waren schon anwesend als ich unten eintraf. Ich räusperte mich einmal kurz und ergriff das Wort.

DB: „Hallo zusammen. Erst mal möchte ich mich entschuldigen das ich an einem so wichtigen Tag wie heute nicht dabei sein konnte. Trotzdem möchte ich hier und jetzt die Gelegenheit ergreifen und mich bei allen bedanken die dazu beigetragen haben das die letzten Tage so ein großer Erfolg waren. Wie Sie ja wissen, wird die genau Entscheidung wer in unserem Team mitfahren wird erst morgen fallen. Das soll unserer Freude am heutigen Abend aber keinen Abbruch tun. Darum möchte ich meine kleine Rede jetzt auch mit folgenden Worten enden lassen. MÖGE DAS FEST BEGINNEN.“

Alle die anwesend waren fingen an zu applaudieren. Für mich war das ein gutes Zeichen. So mancher konnte sich wohl schon denken das er keinen Vertrag erhalten würde. Der Abend verlief wie im Fluge. Ich führte noch das eine oder andere Gespräch mit den Fahrern. Bei den meisten bestätigte sich der Eindruck den ich schon von dem Fahrer gewonnen hatte, und trotzdem waren auch ein paar Gespräche dabei die mich zweifeln ließen. Kurz nach 00:00 Uhr machte ich mich auch von dannen. Morgen würde noch schwierige Gespräche anstehen.

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Beitrag: # 6788024Beitrag commandercharly
30.8.2009 - 21:51

Das neue Jahr beginnt

01.01.2008

Es war ein herrlicher Morgen. Mit leichtem Kopfdröhnen wachte ich auf. Gestern abend war es doch wohl etwas zu heftig geworden. Ich setzte mich aufrecht im Bett hin. Meine Frau schlief noch tief und Fest. Was das neue Jahr wohl bringen wird, dachte ich bei mir. Die letzten Tage des Jahres waren schon turbulent genug gewesen. Erst das Casting, Im Anschluss daran die Besprechung mit Manuel und Sabrina. Und dann noch die Verhandlungen mit den Fahrern. Viele Überraschungen hatte es nicht gegeben. Den Fahrern denen wir eine Absage erteilen mussten nahmen das Ganze mehr oder weniger gefasst auf. Im nachhinein waren wir überzeugt ein schlagkräftiges Team auf die Beine gestellt zu haben. Der nächste große Termin, der jetzt anstand war die Teampräsentation. Ich seufzte laut auf und schaute meine Frau noch mal an. Wie hübsch Sie doch ist. Und wieder schweiften meine Gedanken ab.

Hatten wir nichts vergessen. Wir hatten neue Fahrer, neue Trainer, neue Scouts und einen neuen Arzt. Die ersten Trainingspläne waren auch schon raus. Jetzt lag es nur an den Fahrern was sie aus der Situation machen würden. Irgendwie wusste ich das wir was vergessen hatten. Vielleicht viel es mir später wieder ein. Ich schloss meine Augen und versuchte wieder einzuschlafen. Es dauerte nicht lange bis irgendwer meine Augenlider hochzog. Ich hörte nur eine helle Stimme die rief guck mal der schläft gar nicht. Ich öffnete meine Augen und vor mir standen in voller Wintermontur meine beiden Kinder. Die älteste mit 8 Jahren Vanessa und ihr 2 Jahre jüngerer Bruder Alexander.

DB: „Wo wollt ihr denn hin?“

Vanessa: „Na mit dir nach draußen. Du hast uns doch versprochen unsere Fahrräder zusammenzubauen.“

DB: „So früh am Morgen?“

Alexander: „Es ist schon hell draußen!“

DB: „Ich zieh mir eben was an, und seid leise Eure Mutter schläft noch.“

Das Freudengeschrei was einsetzte konnte höchstens mit einem Tor bei einem Bundesligaspiel vergleichen. Leise war für meinen Kopf irgendwie was anderes. Seufzend zog ich mich an und folgte den Kindern. Was dann folgte war ja klar. Das obligatorische Gezanke welches Fahrrad zu erst fertig gemacht werden musste. Ich löste das ganze relativ einfach und warf eine Münze. Alexander gewann diesmal. Ich holte mein Werkzeug und fing an sein Rad zusammenzusetzen. Da viel es mir wir Schuppen von den Augen. Was nützen einem die besten Fahrer, wenn das Material nicht stimmte. Ich baute so schnell es ging die Räder zusammen und machte mir abschließend eine kleine Notiz. Der Punkt musste unbedingt mit Manuel geklärt werden.
Zuletzt geändert von commandercharly am 30.8.2009 - 22:19, insgesamt 1-mal geändert.

Skâl
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Beitrag: # 6788028Beitrag Skâl
30.8.2009 - 22:15

Hatten wir nix vergessen.
Mir ist das wurscht. Ich bin sogar pro Dialektik. Aber es gibt auch Personen im Forum die solche Redensweisen ächten :P

LG
Skâl

P.S: Deine Story gefällt mir gut. Endlich mal ein Teammanager mit Geschichte/Familie und Charakter. Ich hoffe für dich, und natürlich auch für uns, das du die Story schon fleissig vorentworfen hast. Ansonsten wird dir bald dein Spielstand enteilen. Und du wärst nicht der Erste dem dadurch der Spaß am Schreiben verloren geht.

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Beitrag: # 6788033Beitrag commandercharly
30.8.2009 - 22:22

So habs geändert. Ich versuch ja wirklich drauf zu achten aber irgendwie passiert es mir hin und wieder doch noch einmal. Nein die Story hat keinen Vorentwurf. Ich schreibe immer so drauf los. Im ersten Jahr wird es sowieso nicht allzu viele Rennberichte geben. Ich hab das Jahr eher dafür genommen um Rennerfahrung zu sammeln und um meinen Kader noch weiter zu pushen.

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Beitrag: # 6788178Beitrag commandercharly
31.8.2009 - 21:41

Hattet ihr das Problem auch schonmal? Ich hab in meinen Wiederholungen plötzlich ein Rennen drin was ich nie gefahren bin. Steh jetzt natürlich etwas auf dem Schlauch.

commandercharly
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Beitrag: # 6788621Beitrag commandercharly
5.9.2009 - 12:56

Teampräsentation

13.01.2008

Der große Tag war endlich gekommen. Heute wollten wir unser Team der Öffentlichkeit vorstellen. Wie ich so was hasste. Die ganzen Presseleute die nur darauf warteten das man irgendwelche Fehler macht. Um 15:00 Uhr sollte es in einem nahgelegenen Hotel losgehen. Sabrina hatte mich gerade noch angerufen und mit mitgeteilt das alles soweit hergerichtet war. Ohne diese Frau wäre ich echt aufgeschmissen. Ich lass mir noch einmal meine Spickzettel mit den wichtigsten Infos durch. Hoffentlich hatte ich nix vergessen.

Als ich um 14:30 eintraf waren alle bis auf Manuel schon versammelt. Sogar mein Boss Dieter Milder war schon anwesend. Der hatte mir gerade noch gefehlt, aber er wollte halt die Eröffnungsrede halten und mir waren die Hände gebunden. Als Sabrina mich erblickte kam sie rüber und gab mir die wichtigsten Infos der Presse. Es waren nicht nur die lokalen Zeitungsvertreter anwesend, sondern auch 2 aus Holland, ein Fernsehteam und besonders zu erwähnen ein Reporter von Cyclingnews.

Um Punkt 15:00 Uhr ging es los und Dieter Milde betrat das Podium. Wo Manuel bloß blieb. Der würde mich doch wohl heute nicht hängen lassen.

DM: „Herzlichen Willkommen meine lieben Gäste. Nachdem unser letzte Jahr mehr als miserabel verlief, haben wir uns entschlossen für dieses Jahr ganz neue Wege zu gehen. Um unseren neuen Manager einen guten Start zu bereiten haben wir im Gegensatz zum Vorjahr das Budget sogar noch etwas erhöht. Und damit möchte ich auch schon unsere neue Führungsspitze vorstellen: Als Manager Dirk Borgert und als sportl. Leiter Manuel Wulfers.“

Verhaltender Applaus brandete auf als ich zu Dieter Milde das Podium betrat. Hinter mir hechtete Manuel hinterher. Der muss wohl wirklich kurz vor knapp gekommen sein.

DB: „Auch von mir ein herzliches Willkommen. Wir haben dieses Jahr versucht ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen, wobei wir auf eine ausgewogene Mischung zwischen Rundfahrern und Fahrern die mehr auf Eintagsrennen spezialisiert sind, geachtet haben. Der Kader umfasst dieses Jahr 25 Fahrer und ist mit einem Altersdurchschnitt von 20,8. Jahren noch sehr jung.

Als einzigen Teamkapitän mochte ich auch schon unseren Oldie auf die Bühne bitten Daniel Becke. Daniel ist ein ausgewiesener Zeitfahrspezialist der aber auch im Flachen in der Lage ist mal einen Sprint anzuziehen.

An seiner Seite stehen unsere 3 Rundfahrer. Da wären namentlich Tim Dees aus Holland, Shaun Lewis aus Australien und Ivan Melero Coco aus Spanien. Die 3 werden zwar noch nicht bei der großen Schleife mitfahren können, aber trotzdem sind wir überzeugt das Sie für die eine oder andere Überraschung gut sein werden.

Als Edelhelfer für die Berge haben wir Florian Harbig und Christoph Mai, beide aus Deutschland.“


Es brandete immer mehr Applaus auf, wenn die Fahrer sich zu den anderen gesellten. So langsam bekam ich das Gefühl das die Journalisten uns doch etwas zutrauten.

DB: „Und damit die beiden nicht ganz alleine in den Bergen sind, haben wir noch internationale Verstärkung besorgt. Darf ich vorstellen Paul Brousse aus Frankreich und Daniel McConnell aus Australien. Sollte der Berg mal kurz und knackig sein so haben wir natürlich unsere Hügelspezialisten. Es sind Antonio Cosme Fraile und Nils Plötner.“

Langsam wurde es voll um mich und dabei standen noch nicht mal die Hälfte der Fahrer hier oben. Naja Augen zu und durch dachte ich mir. Sabrina wird wohl alles durchdacht haben.

DB: „Und jetzt unsere Truppe mit den ganz schnellen Beinen, unsere Sprinter. Wenn ich nach oben bitten darf Marcel Barth, Michael Weicht, Grischa Janorschke, Erik Mohs, Danilo Kupfernagel, Andreas Stauff und der einzige Schweizer bei uns im Team Tobias Eggli.
Zum Abschluss noch als Wasserträger Oliver Giesecke, Maximilian May, John Degenkolb, Sebastian May, Thomas Wagner, Patrick Schubert, Philip Klein und Patrick Gretsch. Wobei die beiden letztgenannten sich noch im Kampf gegen die Uhr beweisen dürfen.“


Als das ganze Team auf der Bühne stand, begann das Blitzlichtgewitter. Gleich würden die Aasgeier anfangen mich auseinander zu nehmen. Das einzig erfreuliche war das Manu mit leiden durfte und wir es irgendwann ja auch geschafft hatten.

DB: „Wenn Sie noch irgendwelche Fragen haben, stehen wir Ihnen natürlich noch gerne zur Verfügung.“

Die erste Frage kam natürlich von unserem Lokalreporter.

Rep: „Wir haben gehört das ein paar Fahrer das Team verlassen mussten. Können Sie uns das erklären.“

Zum Glück sprang hier Manuel ein.

MW: „Als wir das Team übernommen haben, haben wir jeden Fahrer auf Herz und Nieren geprüft. Die besagten Fahrer die Sie ansprechen hatten unserer Meinung nach noch nicht die Fähigkeiten um in einem Kontinental-Team zu starten. Natürlich haben wir Lucas Schädlich, Florian Frohn, Marcel Kittel und Karsten Hess nicht im Regen stehen lassen, sondern haben Sie bei einem Nachwuchsteam untergebracht, wo Sie sich erst noch mal weiter entwickeln können. Sollten die 4 das nötige Potenzial erreichen so können die sich gerne bei uns wieder melden, bzw. wir werden natürlich auch ein Auge auf deren Entwicklung haben.“

Rep: „Ist Thüringer Energie der einzige Sponsor den Sie haben?“

DB: „Zum Glück nicht. Uns ist es gelungen noch ENBW, VW und GBR mit ins Boot zu holen.“

Jetzt kam wahrscheinlich das worauf alle gewartet hatten. Der Reporter von Cyclingnews hob die Hand.

Rep: „Ihr Team ist sehr sprintlastig aufgestellt. Können wir davon ausgehen das Ihr Team sich hauptsächlich auf Eintagsrennen konzentrieren wird?“

DB: „Nein garantiert nicht. Das sieht man auch an unseren Zielen. In der Conti-Wertung wollen wir mindestens unter die Top 15 kommen und ohne Rundfahrten ist das nicht zu schaffen. Außerdem fehlen uns des weiteren die Fahrer, wenn das Profil der Strecke hügeliger wird. Die Ziele unseres Sponsors sind auch nicht zu verachten, obwohl wir sicher einige davon erfühlen können. Welche das sind werden wir natürlich nicht verraten, soviel Informationen möchte ich den anderen Teams nun auch nicht zukommen lassen. Gibt es sonst noch welche Fragen?“

Rep: „Können sie uns den wenigstens schon ein paar Rennen sagen an denen Sie teilnehmen möchten.“

MW: „Da wir bei ein paar Rennen sowieso gemeldet sind können wir diese Informationen ruhig rausgeben. Herausfinden werden Sie es ja sowieso. Beginnen möchten wir die Saison bei der Tour de Besseges. Des weiteren haben wir bis jetzt schon Einladungen für die Int. Niedersachsen Rundfahrt, GP Herning, Neuseen Classics, den Grand Prix de Plumelec, Boucles de I´Aulne, die Tour de Slovenie, den GP Gerrie Kneteman, die Tour of Qinghai Lake mit 9 Etappen wahrscheinlich die längste Rundfahrt die wir bestreiten werden, dann noch Sparkassen Giro in Bochum, Rund um die Nürnberger Altstadt, Kamp de Vlaanderen und zum Abschluss noch die 3 Länder Tour. Selbstverständlich wird noch das eine oder andere Rennen hinzukommen.“

Die Reporter machten sich alle noch eifrig Notizen aber keiner meldete sich mehr.

DB: „Da es keine Fragen mehr gibt, möchte ich mich recht herzlich für Ihr erscheinen bedanken. Wir haben hinten noch einen kleinen Snack aufgebaut, wo Sie sich gerne bedienen dürfen. Ansonsten wünsche ich Ihnen noch einen guten nach Hause weg.“

Noch einmal kam Applaus auf. Völlig geschafft wischte ich mir den Schweiß von der Stirn.

MW: „Na hat doch gut geklappt!“

DB: „Ja ging wohl, aber ich bin froh, dass das Ganze ein Ende hat. Komm lass uns noch ne Kleinigkeit essen und dann nach Hause verduften. Das erste Rennen steht ja bald an und die nächsten Rennen sollten wir bald auch mal raussuchen. Umso früher wir unseren Rennkalender für dieses Jahr fertig haben umso besser für uns“

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Ich weiß zwar das sich alles noch im aufbau befindet, trotzdem wäre ab und zu ein Komentar ganz nett.

Ich will versuchen diesen Monat noch den einen oder anderen Post zu setzen, allerdings bin ich im spiel jetzt soweit vorrangekommen, dass ich erstmal alles durchorganiesieren muß.

Ich habe zwar schon die eine oder andere Idee allerdings muß ich noch sehen wie ich das am besten umsetzte.

commandercharly
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Beitrag: # 6790014Beitrag commandercharly
14.9.2009 - 23:43

Das Trainigslager

15.01.2008

Da unser erstes Rennen erst im Februar stattfinden sollte, hatte ich das ganze Team noch zu einem Trainingslager auf Mallorca eingeladen. Erstens sollten sie da noch Ihre Fähigkeiten verbessern und zweitens wollte ich das Teamgefühl stärken. Die meisten Fahrer kannten sich ja erst seid dem Casting und so konnte ich nicht gerade verlangen das sich schon irgendwelche Beziehungen gebildet hatten. Der Flug verlief sehr ruhig und das Wetter war auch super. Es war schon erstaunlich zu beobachten wie die Fahrer immer besser in Form kamen.

Am vorletzten Abend vor unserer Abreise lud ich das Team noch zu einem spanischen Abend ein. Es war eine lustige Runde und trotzdem wollte ich noch ein paar Worte sagen.

DB: „Erst mal herzlichen Dank, für den Einsatz den ihr hier gezeigt habt. Ich hoffe ja mal, das ihr Euch untereinander auch schon etwas besser kennen gelernt habt. Wenn jemand meint das er nicht genügend Renntage bekommt oder bei vielen Rennen nicht berücksichtigt wird, dann einfach melden. Aber ich glaube sagen zu können das wir genügend Rennen für alle von Euch in Petto haben. Und noch eins müsst Ihr Euch immer vor Augen halten. Ihr gewinnt als Team und Ihr verliert als Team. Solokämpfer können wir nicht gebrauchen. Und jetzt lasst uns die Gläser erheben und auf ein erfolgreiches Jahr anstoßen.“

Jeder der Anwesenden erhob sein Glas und wir prosteten uns gegenseitig zu. Für heute Abend sah ich das auch nicht so eng, wenn das eine oder andere Bier getrunken wurde, solange sich die Fahrer beherrschten. Ich schritt rüber zu Manuel der schon wieder mit Sabrina am tuscheln war.

DB: „Na ihr beiden Turteltäubchen.“

SS: „Na Aufpasser. Dir entgeht wohl auch nix. Hübsche Rede übrigens von dir.“

DB: „Danke sehr. Du weißt doch Sabrina, als Chef muss man seine Augen überall haben. Manu ich muss gleich noch mal kurz mit dir reden.“

MW: „Was gibt’s denn? Oder ist es so geheimnisvoll das Sabrina es nicht hören darf?“

DB: „Nein. Es ist nur so das ich noch reichlich Termine habe, wenn die erste Rundfahrt beginnt. Ich möchte das du das Team führst.“

MW: „WOW das überrascht mich jetzt echt. Ich habe echt gedacht das du es dir nicht nehmen lässt das erste Rennen zu leiten.“

DB: „Ich könnte nur die ersten beiden Etappen leiten. Und mittendrin einen Führungswechsel zu machen kommt gar nicht in Frage. Also wirst du die Rundfahrt komplett übernehmen. Haste schon eine Idee wen du mitnimmst?“

MW: „Wenn sich nichts gravierendes ändert wollte ich Tim Dees und Erik Mohs auf jedenfall mitnehmen. Denn Rest entscheide ich dann später.“

DB: „Deine Aufstellung deine Rundfahrt. Sag den anderen Fahrer aber nicht zu spät Bescheid, das Sie sich drauf vorbereiten können.“

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Mal wieder ein kleiner Post von mir. So ganz langsam bekomme ich wieder Grund rein in mein Chaos. Wird aber leider noch etwas dauern. Trotzdem hoffe ich das ich diese bzw. nächste Woche das erste Rennen präsentieren darf bzw. kann.

Über den einen oder anderen Kommentar würde ich mich trotzdem freuen.

Skâl
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Beitrag: # 6790095Beitrag Skâl
15.9.2009 - 19:34

Momentan gibt's einfach nicht viel zu sagen und zu bekriteln.

Ne Menge Dialog die du uns aufdrückst. Aber andererseits ist das oftmals beim Start eines AAR's völlig normal.

Keine Sorge, deine Qualität ist bis hierhin gleichbleibend angenehm.




LG
Skâl

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