Ein Fall für zwei

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Moderator: Grabba

Valverde3007
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Beitrag: # 6773930Beitrag Valverde3007
27.6.2009 - 11:56

Tour de Romandie (4.Etappe) - Erste Bekanntschaft mit den Alpen (U)

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Mehr und mehr wurde Ulle sich bewusst, dass er mit seinem Start bei der Tour de Romandie genau die richtige Entscheidung getroffen hatte. Heute Morgen hatte er den Wetterbericht aus Frankfurt gehört, wo er morgen ursprünglich beim Henninger Turm starten wollte. Dort war es 15 Grad warm, dazu kamen gelegentliche Regenschauer. In der Schweiz war es dagegen im Tal bis zu 25 Grad warm und die Sonne schien ohne Pause. Dem Wetter entsprechend war sein bisheriger Auftritt bei der Rundfahrt gewesen. Inmitten von Fahrern die sich auf den Giro vorbereiteten wie Pavel Tonkov, Vladimir Belli und Marco Pantani und Konkurrenten für die Tour, die wie er die erste Rundfahrt mit dem Ziel aufs Podest zu kommen fuhren, beispielsweise Richard Virenque, Alex Zülle und Laurent Dufaux hatte Ulle sich gut eingefügt und war in der Lage im Vorderfeld mitzufahren. Beim Prolog hatte er auf nasser Straße 17 Sekunden hinter Alex Zülle den zehnten Platz belegt, am nächsten Tag erreichte er auf der ersten Bergetappe in der 14 Fahrer starken ersten Verfolgergruppe zweieinhalb Minuten nach Belli, Beat Zberg und Dufaux das Ziel und fuhr damit auf den sechsten Platz im Gesamtklassement, das mit dem Schweizer Zberg ein Teamkollege von Pantani anführte. Die für ihn wichtige Etappe kam aber erst heute. Obwohl der vierte Tagesabschnitt, der von Monthey nach Veysonnnaz führte, nur 142 Kilometer lang war, führte er über vier schwere Pässe und insgesamt fast fünfzig Kilometer bergauf. Er hatte sich vorgenommen schon früh im Rennen mit Udo Bölts zu attackieren und das Rennen schnell zu machen. Dann würde er sehen, wie die anderen reagierten.

Der erste Pass war geschafft, das Feld war auf 40 Fahrer geschmolzen, davor fuhr noch eine achtköpfige Spitzengruppe, in der wohl Daniel Atienza der beste Bergfahrer war. In der zehn Kilometer langen Abfahrt versuchte Ulle, sich mit Udo nach vorne zu arbeiten, damit er in der nächsten, der leichtesten Steigung des Tages attackieren konnte. Der Pass der zweiten Kategorie führte viereinhalb Kilometer mit acht Prozent durchschnittlicher Steigung bergauf, dann folgten acht Kilometer Abfahrt und dann ein Berg der höchsten Kategorie, der auf einer Länge von 11,5 Kilometern eine Steigung von 9 Prozent aufwies. Danach kam eine lange Abfahrt über 45 Kilometer und dann die zehn Kilometer lange Schlusssteigung. Udo verschärfte nun zu Beginn der Steigung das Tempo und setzte sich vom Feld ab. Er erarbeitete sich schnell zwanzig Sekunden Vorsprung, bevor Patrick Jonker von Rabobank und Dirk Baldinger von Polti nachsetzten. Nun war der Zeitpunkt gekommen, selber die Initiative zu ergreifen. Er folgte den beiden Angreifern und schloss gemeinsam mit ihnen zu Udo auf. Die vielen jubelnden italienischen Fans am Straßenrand ließen ihn dabei erahnen, was er bereits vom Fleche Wallone kannte. Marco Pantani fuhr an Ulles Hinterrad und zeigte keine Bereitschaft, ihn aus den Augen zu lassen. Begleitet wurde er von einem Teamkollegen, Siboni. Somit befanden sich nun sechs Fahrer zwischen der Spitzengruppe und dem Feld.

Ulle schaute zur Entfernungsangabe am Straßenrand und schnaufte kurz durch. Sie befanden sich nun auf dem letzten Kilometer vor der dritten Bergwertung, der laut Streckenskizze nicht ganz so steil wie der Rest des Anstieges sein sollte. Die Gruppe war mittlerweile auf vier Fahrer, Udo, Ulle, Jonker und Baldinger zusammengeschmolzen, da Marco Pantani sich angesichts des Vorsprungs von vier Minuten und der Tatsache, dass Ulle ins virtuelle gelbe Trikot gefahren war, zurückfallen lassen hatte, um Zberg zu unterstützen. Somit war auch der gefährlichste Kontrahent um den Tagessieg nicht mehr gefährlich. Weiter hinten hatte es im Feld ebenfalls eine Selektion gegeben. Belli und Zülle hatten ordentlich Druck gemacht und dafür gesorgt, dass unter anderem Pavel Tonkov und Abraham Olano zurückgefallen waren. Außerdem zeigten Dufaux und Virenque erste Schwierigkeiten zu folgen. Sollte Ulle also mit genug Vorsprung ankommen, war es möglich Dufaux noch vom Podest zu stoßen. Mit einem gehörigen Motivationsschub ging er an Udo vorbei in die Führung und machte bis zur Bergwertung de Pace.

Am Fuß der Schlusssteigung zeigte das Begleitmotorrad ihnen einen Vorsprung von knapp drei Minuten an. Auf zehn Kilometern sollte das reichen, Gefahr ging nun also nur noch von Jonker und Baldinger aus. Acht Kilometer vor dem Ziel versuchte es Jonker schließlich auch mit einer Attacke. Ulle wollte schon hinterher springen, aber Udo beruhigte ihn und fuhr mit aller Routine das Loch zu. Als sie den Niederländer schließlich erreichten, war dieser kaum mehr in der Lage, ihnen zu folgen, da er seine Kraft in den Angriff gelegt hatte. Baldinger ging es ähnlich schlecht und als Udo noch ein bisschen schneller fuhr, musste er abreißen lassen. Vier Kilometer vor dem Ziel folgte Jonker seinem Beispiel. Also blieben nur noch Udo und Ulle an der Spitze mit immer noch eineinhalb Minuten Vorsprung auf Belli und Zberg, die aus der Verfolgergruppe attackiert hatten. Zwei Kilometer vor dem Ziel ging Udo schließlich vollkommen entkräftet aus der Führung und schickte seinen Kapitän auf die letzten Meter. Ulle griff nun seine Reserven an und hielt seinen guten Rhythmus bis zur Ziellinie. Als er sich hundert Meter vor dem Ziel umschaute und immer noch niemanden nahen sah, zog er den Reißverschluss seines Trikots hoch und reckte die Arme zum Himmel. Da war er, sein erster Saisonsieg und es sollte nicht sein letzter bleiben.

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Ergebnis:

Prolog Kriegstetten 8km
1.Alex Zülle ONCE 8:58
2.Silvio Martinello Saeco 0:03
3.Beat Zberg Mercatone Uno 0:05
4.Miquel van Kessel TVM 0:07
5.Marcello Siboni Mercatone Uno 0:08
6.Lauri Aus Casino 0:11
7.Cedric Vasseur GAN 0:13
8.Erik Zabel Telekom 0:14
9.Michael Rich Saeco s.t.
10.Jan Ullrich Telekom 0:17

1.Etappe Kriegstetten-Le Locle 170km
1.Beat Zberg Mercatone Uno 3h50:51
2.Laurent Dufaux Festina s.t.
3.Wladimir Belli Brescialat s.t.
4.Dirk Baldinger Polti 2:41
5.Jan Ullrich Telekom s.t.
6.Alex Zülle ONCE s.t.
7.Patrick Jonker Rabobank s.t.
8.Udo Bölts Telekom s.t.
9.Michele Coppolillo MG Technogym s.t.
10.Pavel Tonkov Mapei s.t.

2.Etappe Le Locle-Estavayer 173 km
1.Angelo Canonzieri Saeco 3h57:58
2.Erik Zabel Telekom s.t.
3.Maurizio Tomi Ros Mary s.t.
4.Gianni Bugno Mapei s.t.
5.Jose Ramon Uriarte Banesto s.t.
6.Andrea Peron FdJeux s.t.
7.Hendrik Redant TVM s.t.
8.Mirco Crepaldi Polti s.t.
9.Luis Maria Diaz ONCE s.t.
10.Steffen Wesemann Telekom s.t.

3.Etappe Estavayer-Monthey 171km
1.Nico Eeckhout Lotto 3h56:51
2.Adie van der Poel Rabobank s.t.
3.Davy Dubbeldam TVM s.t.
4.Massimiliano Mori Saeco s.t.
5.Stuart O’Grady GAN s.t.
6.Marc Streel Casino s.t.
7.Andrea Peron FdJeux s.t.
8.Gianluca Pierobon Batik s.t.
9.Miguel Morras ONCE s.t.
10.Mirco Crepaldi Polti s.t.

4.Etappe Monthey-Veysonnaz 142km
1.Jan Ullrich Telekom 4h13:36
2.Beat Zberg Mercatone Uno 0:52
3.Wladimir Belli Brescialat s.t.
4.Patrick Jonker Rabobank 2:02
5.Udo Bölts Telekom s.t.
6.Alex Zülle ONCE 2:26
7.Richard Virenque Festina 3:09
8.Massimo Podenzana Mercatone Uno 3:29
9.Marcello Siboni Mercatone Uno s.t.
10.Oscar Peliciolli Mercatone Uno 3:44


5a.Etappe Montreux-Nyon 70km
1.Fabiano Fontanelli MG Technogym 1h33:33
2.Christophe Detilloux Lotto s.t.
3.Florent Brard FdJeux s.t.
4.Jans Koerts Rabobank s.t.
5.Pietro Zucconi Post Swiss s.t.
6.Christophe Bassons Festina s.t.
7.Mirco Gualdi Polti s.t.
8.Luca Colombo Batik s.t.
9.Armand de las Cuevas Banesto s.t.
10.Erik Zabel Telekom 2:21


5b.Etappe Nyon-Genève 22km (EZF)
1.Beat Zberg Mercatone Uno 24:06
2.Alex Zülle ONCE 0:02
3.Michael Rich Saeco 0:05
4.Marcello Siboni Mercatone Uno s.t.
5.Miquel van Kessel TVM 0:09
6.Jan Ullrich Telekom 0:12
7.Silvio Martinello Saeco s.t.
8.Lauri Aus Casino 0:16
9.Erik Breukink Rabobank 0:18
10.Pavel Tonkov Mapei s.t.

Gesamt:
1.Beat Zberg Mercatone Uno 18h10:49
2.Wladimir Belli Brescialat 1:37
3.Jan Ullrich Telekom 2:07
4.Laurent Dufaux Festina 3:54
5.Alex Zülle ONCE 4:16
6.Patrick Jonker Rabobank 4:27
7.Udo Bölts Telekom 5:14
8.Richard Virenque Festina 5:38
9.Marcello Siboni Mercatone Uno 7:22
10.Pavel Tonkov Mapei 8:24

Valverde3007
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Beitrag: # 6774117Beitrag Valverde3007
28.6.2009 - 0:54

Monatsbilanz:


Top5:

1.Laurent Jalabert (ONC): Der Mann des Monats April ist ohne Zweifel Laurent Jalabert. Nach einer enttäuschenden Vorbereitung wies er in den Ardennen alle Gegner in die Schranken. Beim Fleche Wallone wurde er zwar noch auf den letzten Metern abgefangen und belegte „nur“ den dritten Platz, bei den beiden folgenden Weltcuprennen, dem Amstel Gold Race und Lüttich-Bastogne-Lüttich war er der stärkste und holte sich verdient zwei Siege und das Trikot des Weltcupführenden.
2.Franco Ballerini/Johan Museeuw/Andre Tafi (MAP): Bei der Mapeidominanz auf Kopfsteinpflaster kann man kaum einen der drei Kapitäne hervorheben. In hervorragender Zusammenarbeit holten die drei binnen einer Woche zwei Doppelsiege bei Monumenten des Radsports. In Flandern gewann Museeuw vor Ballerini, in Roubaix Tafi vor Ballerini. Dadurch kam Ballerini sogar in den Genuss zwei Rennen lang als Gesamtweltcupführender an den Start zu gehen. Resultierend aus den Spitzenleistungen führt Mapei nun natürlich auch in der Teamweltrangliste.
3.Beat Zberg (MER): Mit den Plätzen 12, 16 und 6 bei den Ardennenklassikern schien das Frühjahr für Zberg ohnehin schon sehr erfolgreich zu sein. Als dann Pantani bei der Tour de Romandie schwächelte, wurde es perfekt. Zberg sprang in die Bresche und schwang sich zum Kapitän auf, dominierte sowohl in den Bergen als auch im Zeitfahren und gewann überlegen die Gesamtwertung der Rundfahrt in der Schweiz. Damit zählt er nun automatisch zu den Favoriten für den Giro.
4.Leon van Bon/Rolf Sörensen (RAB): Auch Rabobank trat im Norden nur im Duo auf. Zusammen schafften es die beiden am ehesten, Mapei Paroli zu bieten, was ihnen immerhin den Sieg bei Gent-Wevelgem einbrachte. In Roubaix waren sie schließlich sehr nah an einem Weltcupsieg, doch Sörensen wurde kurz vor Schluss noch abgefangen. Was bleibt, ist der Eindruck, dass Rabobank das Team war, dass die Rennen spannend gehalten hat.
5.Gabriele Colombo (BAT): Der Italiener war vor der Woche in den Ardennen ein relativ unbeschriebenes Blatt und wurde von so manchem Experten nicht zum Favoritenkreis hinzugezählt. Doch er schaffte es eindrucksvoll zu zeigen, dass sein Sieg bei Mailand-San Remo 1996 keine Eintagesfliege gewesen war. Nach einem hervorragenden vierten Platz beim Fleche Wallone und einer kämpferischen Leistung bei Lüttich-Bastogne-Lüttich schaffte er schließlich mit dem zweiten Platz beim Amstel Gold Race sein bestes Resultat, wobei er es fast geschafft hätte, Jalabert noch zu schlagen.

Flop3:

1.Michele Bartoli (MGT): Er war mit großen Hoffnungen in die Klassikersaison gegangen, enttäuschte aber auf ganzer Linie. Ob bei der Flandernrundfahrt, wo er nach einem Sturz aufgeben musste, oder in den Ardennen, wo er mehr mit konfusen, frühen Attacken auf sich aufmerksam machte, als mit Resultaten, Michele Bartoli erfüllte die Erwartungen überhaupt nicht.
2.Marco Pantani (MER): Von Mercatone Uno als Kapitän für den Giro vorgesehen, versagte „elefantino“ bei der Tour de Romandie. Hoffnungslos abgeschlagen erreichte er den 30. Platz im Gesamtklassement, eine Viertelstunde nach seinem Helfer Zberg. Nun überlegt er, den Giro auszulassen und sich auf die Tour zu konzentrieren.
3.Peter van Petegem (TVM): Ihn kosteten zahlreiche Stürze und Defekte bessere Platzierungen bei den klassischen Rennen. In Flandern rettete er sich noch auf einen zehnten Platz, aber in Roubaix war der Schaden irreparabel, so dass er weit abgeschlagen ins Ziel kam.

Weltrangliste:


Einzel:


1.Erik Zabel TEL 1010
2.Michele Bartoli MGT 711
3.Laurent Jalabert ONC 674
4.Gianni Bugno MAP 565
5.Franco Ballerini MAP 563
6.Leon van Bon RAB 552
7.Beat Zberg MER 550
8.Patrick Jonker RAB 539
9.Andrea Tafi MAP 527
10.Laurent Brochard FES 499
11.Giorgio Furlan SAE 465
12.Manuel Beltran BAN 464
13.Rolf Sörensen RAB 459
14.Francesco Casagrande SAE 458
15.Johan Museeuw MAP 457
16.Gianni Faresin MAP 449
17.Laurent Roux TVM 445
18.Jo Planckaert LOT 444
19.Jan Ullrich TEL 439
20.Gianluca Bortolami FES 431
21.Bart Voskamp TVM 420
22.David Millar COF 386
23.Wilfried Peeters MAP 376
24.Peter van Petegem TVM 371
25. Davide Rebellin FDJ 362


Teams:


1.Mapei 4261
2.Telekom 3100
3.Rabobank 2752
4.Festina 2477
5.Saeco 2420
6.TVM 2126
7.Lotto 1910
8.Mercatone Uno 1862
9.ONCE 1777
10.Scrigno 1657

Weltcup:

1.Laurent Jalabert ONC 200
2.Franco Ballerini MAP 140
3.Erik Zabel TEL 119
4.Andrea Tafi MAP 112
5.Gabriele Colombo BAT 103
6.Johan Museeuw MAP 100
7.Rolf Sörensen RAB 97
8.Maurizio Fondriest COF 94
9.Stefano della Santa MER 88
10.Max Sciandri FDJ 75



Still to come:

Der Mai wird vom Giro bestimmt. Die erste große Landesrundfahrt über drei Wochen in Italien wird alle anderen Rennen in den Schatten stellen. Hier kommt es zum ersten Mal zu Duellen zwischen den großen Rundfahrern. Favoriten sind dabei Ivan Gotti, Pavel Tonkov, die bei der Romandie überzeugenden Zberg und Belli, sowie der dritte der Trentinorundfahrt, Guerini. Nebenbei wird es einen heißen Kampf um das Maglia Ciclamino geben, zu dem sich unter anderem Mario Cipollini, Mario Traversoni und Marcel Wüst angesagt haben. Es werden zwar weitere renommierte Rundfahrten wie die vier Tage von Dünkirchen und die Friedensfahrt stattfinden, aber der Fokus liegt klar auf dem Giro.

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arkon
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Beitrag: # 6774156Beitrag arkon
28.6.2009 - 12:59

yeah! jetzt gehts langsam los. nicht schlappmachen!
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

Valverde3007
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Beitrag: # 6774512Beitrag Valverde3007
29.6.2009 - 20:29

Giro d’Italia 1997 – Präsentation: Die Etappen (1/2)(U/E)

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Kommentar von Erik Zabel: Die ersten beiden Etappen werden wohl eindeutig den Sprintern gehören. Für einen relativ berg- und klassikerfesten Fahrer wie mich wären die Profile wohl schon fast zu leicht, aber Kollegen wie Mario Cipollini und Ivan Quaranta werden sich besonders darüber freuen, dass es ohne eine einzige Bergwertung zwei Mal ein reines Sprintfinale geben wird. Die erste Etappe ist dabei etwas kürzer und geht über 130 Kilometer mit Start und Ziel in Venezia, die zweite Etappe führt über 214 Kilometer von Mestre nach Cervia. Ich denke, dass derjenige, der es schafft, beide Massensprints zu dominieren auch das rosa Trikot an sich reißen kann. Einen harten Kampf werden wir wohl während der Etappe sehen, wenn es um die Führung in der Intergirowertung geht. Fabrizio Guidi und Mariano Piccoli sind da ganz heiße Kandidaten.


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Kommentar von Jan Ullrich: Die dritte Etappe bietet schon die erste Möglichkeit eines Kräftemessens der Favoriten. 18 harte Kilometer Einzelzeitfahren am Berg bieten eine erste Möglichkeit, Abstände zu schaffen. Aufgrund der Steigung und der Kürze dürften dabei Kletterspezialisten wie Ivan Gotti und Wladimir Belli nicht allzu viel Zeit verlieren, allerdings rechne ich damit, dass die besten Zeitfahrer unter den Rundfahrern den Sieg unter sich ausmachen werden. Wer das Zeitfahren gewinnt, bekommt außerdem mit einer hohen Wahrscheinlichkeit am Abend das maglia rosa überreicht. Meine Favoriten dafür sind Beat Zberg, der mich persönlich bei der Tour de Romandie begeistert hat und trotz ihrer nicht allzu guten Form in den Vorbereitungsrennen Evgeni Berzin und Pavel Tonkov. Doch zu so einem frühen Zeitpunkt des Rennens ist auch die ein oder andere überraschende Platzierung möglich. Mir hätte das Rennen auf jeden Fall gefallen.


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Kommentar von Erik Zabel: Auf dem vierten Tagesabschnitt zwischen San Marino und Arezzo über 159 Kilometer erwarte ich wieder ein Sprintfinale. Die Bergwertung der dritten Kategorie wird den wenigsten Sprintern Probleme machen, allenfalls Quaranta wird abfallen. Dafür wird das etwas schwerere Profil zum Beispiel meinem Landsmann Marcel Wüst in die Hände spielen. Am Tag darauf wird ihm sein Vorteil am Berg gegenüber anderen Sprintern kaum von Nutzen sein. Von Arezzo geht es über 217 Kilometer zur ersten Bergankunft hinauf zum Monte Terminillio. Für die Sprinter wird der Tag hart, im Klassement wird sich aber wahrscheinlich noch nichts Entscheidendes tun. Einige Favoriten werden zwar schon Zeit verlieren, ich denke aber kaum, dass sich schon ein einzelner Fahrer absetzen kann und einen größeren Vorsprung herausfährt. Es wird eher auf ein Abtasten herauslaufen. Vielleicht gewinnt ja ein Bergfloh von Kelme.


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Kommentar von Erik Zabel: Die nächsten vier Etappen haben etwas Klassikerflair an sich. Dauernd geht es auf und ab, jeden Tag stehen schwere Berge im Programm, jede Etappe ist über 200 Kilometer lang. Dennoch denke ich, dass sich im Klassement immer noch nichts entscheidendes tut. Dafür könnte Fahrer wie Colombo und Bartoli bei den Etappen vorne landen und sich in Richtung maglia rosa oder ciclamino orientieren. Auch wenn sie am Ende der Rundfahrt weit zurückfallen, können sie am Anfang dem Giro ihren Stempel aufdrücken. Die sechste Etappe von Rieti nach Lanciano über 213 Kilometer könnte aber fast schon zu schwer für die beiden sein. Hier rechne ich vielleicht sogar mit einem Antesten der Favoriten, sie werden aber wohl doch mit einer größeren Gruppe von 30-50 Fahrern ins Ziel kommen. Auf den 210 Kilometern der siebten Etappe zwischen Lanciano und Mondragone wird es dagegen wohl eher eine Sprintankunft geben, bei der achten Etappe zwischen Mondragone und Cava dei Tirreni, die 216 Kilometer lang ist, rechne ich mit einer fünf-zehn Fahrer großen Gruppe. Die mit ihren 235 Kilometern zweitlängste Etappe des Giro zwischen Cava dei Tirreni und Castrovillari bietet die Chance für couragierte Einzelkämpfer. Vier Etappen, die das Herz der Tifosi erfreuen werden, die aber in der Gesamtwertung kaum etwas bringen werden.


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Kommentar von Erik Zabel: Die zehnte Etappe von Castrovillanto nach Taranto über 198 Kilometer wird wieder den Sprintern gehören. Heute rechne ich wieder mit Mario Cipollini, der sich die letzten Tage erholt haben wird und jetzt das Sprinttrikot zurückerobern muss. Das ist besonders wichtig, weil die 11.Etappe, die 163 Kilometer rund um Lido di Camaiore führt, wieder den Ausreißern gehören wird. Auf der 12. Etappe von La Spezia nach Varazze über 216 Kilometer hoffe ich darauf, dass die Favoriten zum ersten Mal aus der Deckung gehen werden und ihre Karten auf den Tisch legen. Die zweite Woche geht nun dem Ende entgegen und einige Fahrer werden etwas probieren. Vielleicht noch nicht die Topfavoriten, aber von den Mannschaften die eine Doppelspitze haben, wie Asics oder Aki, erwarte ich einiges an Bewegung. Auf jeden Fall wird derjenige, der das rosa Trikot bis heute trägt, ob es noch Tonkov oder Berzin vom Zeitfahren oder irgendein Ausreißer sein werden, mächtig arbeiten müssen, um die Führung im Gesamtklassement zu verteidigen. Die 13. Etappe über 159 Kilometer von Varazze nach Cuneo bietet dann noch eine Chance zum Verschnaufen und für die Sprinter die Gelegenheit eines weiteren Tagessieges. Bis jetzt ist im Giro noch alles offen, aber das wird sich bald ändern.

Danke für die Kommentare.
Den Wunsch nach Screens kann ich besonders beim Giro leider nicht berücksichtigen, weil Telekom nicht mitfährt und ich nur mit Ergebnissen arbeiten kann. Deshalb wird der Giro auch kürzer. Möglichst heute Abend noch kommen die restlichen Etappen vorgestellt von Ulle und Ete, morgen dann eine Startliste mit Favoriten und dann gibt es wegen meines Urlaubs eine kurze Pause. So viel dazu.
Weiterhin viel Spaß beim Lesen.

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Andi91
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Beitrag: # 6774585Beitrag Andi91
30.6.2009 - 10:47

Wieso fährt Telekom nicht mit?

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Beitrag: # 6774592Beitrag Valverde3007
30.6.2009 - 11:15

Giro d’Italia 1997 – Präsentation: Die Etappen (2/2)(U/E)

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Kommentar von Jan Ullrich: Die 14. Etappe endet mit der zweiten Bergankunft des diesjährigen Giro d’Italia in Cervinia. Das ist aber nicht die einzige Schwierigkeit des Tages. Denn auf den 233 Kilometern mit Start in Racconigi geht es vorher bereits über zwei schwere Berge der ersten und zweiten Kategorie. Am Pass der ersten Kategorie nach etwa 200 Kilometern erwarte ich schon erste Angriffe von Favoriten, die die größere Gruppe, die gemeinsam den Anstieg erreicht sprengen wird. Auf dem Schlussanstieg wird dann ein gnadenloses Ausscheidungsfahren folgen. Heute bietet sich eine gute Chance für die Kletterer, Zeit gutzumachen und sie werden sie zu nutzen versuchen.

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Kommentar von Erik Zabel: Die nächsten drei Tage haben wieder entspanntere Profile, wobei das auch nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Auf dem 15. Abschnitt zwischen Verres und Borgomanero über 175 Kilometer steht noch ein Pass der ersten Kategorie auf dem Plan, hier wird es zu einem Sprint einer großen Gruppe oder einem Ausreißersieg kommen. Dagegen werden die 16. Etappe über 150 Kilometer zwischen Borgomanero und Dalmine und die 17. Etappe, die nach 203 Kilometern in Verona endet, wieder klar den Sprintern gehören. Sie werden hier noch einmal alles auf eine Karte setzen, schließlich ist es die letzte Chance vor Mailand noch eine Etappe zu gewinnen. Dazu spielt ihnen vielleicht in die Karten, dass viele Fahrer nicht in Ausreißergruppen ihre Kräfte vergeuden wollen, sondern sie für die vier kommenden schweren Tage sparen.

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Kommentar von Jan Ullrich: Auf der 18. Etappe erwartet die Fahrer ein 44 Kilometer langes, welliges Einzelzeitfahren im Vorland der Alpen. Zwischen Baselga di Pine und Cavalese haben wieder die Spezialisten eine Chance, den Bergfahrern Zeit abzunehmen. Heute traue ich aber auch besonders unseren beiden deutschen Zeitfahrern Tobias Steinhauser und Uwe Peschel viel zu. Weitere Favoriten sind zum Beispiel Sergei Gonchar und Evgeni Berzin. Für die Klassementfahrer ist das Rennen auch eine taktische Herausforderung. Verausgaben sie sich heute völlig oder sparen sie ihre Kraft für die Berge? Wir werden sehen.

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Kommentar von Jan Ullrich: Allein das Profil der 19. Etappe sind bombastisch aus. Sieben Berge warten auf die Fahrer und das bei einer Länge von fast 230 Kilometern. In der dritten Woche ist das eine große Herausforderung. Dabei bietet sich heute eine ausgezeichnete Möglichkeit, im Kampf um das Bergtrikot eine Wendung herbeizuführen, beziehungsweise durch einen frühen Angriff im Klassement für Wirbel zu sorgen. Ich erwarte, dass spätestens nach hundert Kilometern das Rennen um den Gesamtsieg entbrannt sein wird und sich die Fahrer pausenlos attackieren. Heute kann man mit einem starken Team und der richtigen Krafteinteilung viel erreichen.

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Kommentar von Jan Ullrich: Gleich am nächsten Tag steht die nächste Bergankunft an. Nach einer langen relativ flachen Anfahrt mit nur einem Berg endet die Etappe hinauf zum Passo del Tonale. Die Bergankunft wurde leider auf einen vergleichbar einfachen Pass gelegt, so dass große Abstände unwahrscheinlich sind. Die Fahrer werden heute Kräfte sparen und auf den letzten Kilometern höchstens Sekundenabstände im absoluten Spitzenfeld erreichen können. Heute erscheint mir wieder der Sieg eines guten Bergfahrers, der in der Gesamtwertung weit hinten liegt möglich.

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Kommentar von Jan Ullrich: Die 21. Etappe ist neben der Etappe nach Falzes die Königsetappe. Mit 237 Kilometern ist sie die längste Etappe, außerdem beinhaltet sie den schwersten aller Berge beim Giro, den Mortirolo. 12 Kilometer lang und mehr als zehn Prozent steil bietet er alle Möglichkeiten den Gesamtführenden zu attackieren. Im letzten Jahr gewann die Etappe über den Mortirolo Ivan Gotti vor Pavel Tonkov, ähnlich kann ich mir den Ausgang heute vorstellen. Im Ziel werden wohl maximal drei bis fünf Fahrer zusammen kommen unter denen mit großer Wahrscheinlichkeit der Gesamtsieger des Giro d’Italia 1997 sein wird.

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Kommentar von Erik Zabel: Die 22. Etappe zwischen Boario Terme und Mailand ist die Triumphfahrt für alle, die den Giro erfolgreich abschließen werden. Der Mann in rosa wird sich heute feiern lassen, ebenso der Sieger des Bergtrikots. Die einzigen Wertungen die noch nicht entscheiden sein könnten, sind die Sprint- und Intergirowertung. Deshalb wir beim Kilometer 117 beim Zwischensprint und im Ziel nach 167 Kilometern ein letzter heißer Kampf entbrennen. Ähnlich wie in Paris bei der Tour ist der Etappensieg in Mailand dabei besonders prestigeträchtig. Daher tippe ich auf den König der Sprinter, Mario Cipollini.

@Andi91: Telekom fährt nicht mit, weil das Rennen einfach nicht in die planung passt. Der Kader umfasst ohnehin nur achtzehn Fahrer, ein Team um Wesemann ist bei der Friedensfahrt, Ulle und Riis konzentrieren sich auf die Tour und auch Ete macht nach dem Frühjahr gerade Pause. Das bedeutet, dass einfach keine Fahrer mehr übrig sind. In der Realität hatten sie den Giro deshalb damals auch nicht gefahren.

Valverde3007
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Beitrag: # 6774603Beitrag Valverde3007
30.6.2009 - 12:46

Giro d’Italia 1997 – Präsentation: Die Fahrer

Die Favoriten:

***** Pavel Tonkov – Der Titelverteidiger:
Seit 1992 war Pavel Tonkov jedes Jahr unter den besten zehn des Giro D’Italia, letztes Jahr schaffte er es sogar ihn zum ersten Mal zu gewinnen. Dieses Jahr fuhr Tonkov zwar noch nicht sehr auffällig, doch sein zehnter Platz bei der Romandie lassen darauf schließen, dass der Russe gerade noch rechtzeitig in Form kommt. Mit etwas Glück wird er schon am dritten Tag im Zeitfahren nach San Marino die Führung übernehmen können. Dann wird es schwer ihn zu schlagen.

**** Ivan Gotti – Der Herausforderer:
Nach fünften Plätzen bei der Tour und dem Giro holt Gotti dieses Jahr zum ganz großen Schlag aus. Bei der letzten Bergetappe des Giro 96, die wie dieses Jahr über den Mortirolo führte, konnte er bereits den Tagessieg holen. Dieses Jahr peilt er den Gesamtsieg an. Ein Nachteil könnte sein Team sein, dass sein Team eher auf Tagessiege für Cipollini ausgerichtet ist. Immerhin hat er mit Lelli einen Fahrer an seiner Seite, der den Giro bereits auf dem Podium beenden konnte.

*** Enrico Zaina – Der Erfahrene:
Der Vorjahreszweite kann in seinem Team Asics wohl auf die stärksten Helfer aller Favoriten hoffen. Neben dem starken Bergfahrer Andrea Noe wird er von Claudio Chiapucci, der im letzten Jahrzehnt sage und schreibe sechs große Rundfahrten auf dem Podest beendete unterstützt. Hier wird man sehen müssen, ob die drei Topfahrer zusammenarbeiten oder ob es stallinterne Unruhen gibt. Zaina hat auf jeden Fall die Möglichkeit, auf dem Podest eine Stufe weiter nach oben zu klettern.

*** Beat Zberg – Der Ersatzpirat:
Nach seinem Sieg bei der Tour de Romandie und dem krankheitsbedingten Verzicht des etatmäßigen Kapitäns Marco Pantani wird der Schweizer automatisch zu einem der Topfavoriten erklärt. Er ist ein ausgeglichener Berg- und Zeitfahrer, der aber im Hochgebirge gegen die Topfavoriten Zeit verlieren dürfte. Dann wir der auf die Unterstützung seines unheimlich starken Teams mit Garzelli, Conti und Podenzana bauen müssen.

** Vladimir Belli – Der Unauffällige:
Der Kapitän des Brescialatteams musste sich bei der Romandie nur eben jenem Zberg geschlagen geben, gegen den er im Hochgebirge nach drei Wochen dennoch Vorteile haben dürfte. Daher ist es für ihn dieses Jahr auch möglich in Richtung des Podests zu schielen. Wenn er seine Form bis in die dritte Woche halten kann, ist er auf Augenhöhe mit Gotti und Tonkov zu sehen. Belli ist über weite Strecken des Rennens kaum zu sehen und attackierte auch bei der Romandie kaum. Dafür ist er immer dabei, wenn die entscheidenden Angriffe erfolgen.

** Guiseppe Guerini – Der Bergfloh:
Guerini deutete bei der Trentino-Rundfahrt seine gute Form an, als er auf beiden schweren Bergetappen jeweils den dritten Platz belegte. In den Bergen scheint er eine starke Form aufbauen zu können, im Zeitfahren wird er dafür viel verlieren. Außerdem ist sein Team nicht besonders stark, so dass er als Einzelkämpfer agieren wird.

* Evgeni Berzin – Der Zeitfahrspezialist:
Berzin ist der zweite ehemalige Girosieger, der an den Start geht. Seine Stärke liegt klar im Zeitfahren, dafür hat er in den Bergen merklich abgebaut und konnte dieses Jahr noch kein zählbares Resultat vorweisen. Sollten es in den Bergen zu vielen frühen Attacken kommen und bleibt das Tempo hoch, dürfte er Probleme bekommen. Dann muss er sich auf seinen Vorsprung aus dem Zeitfahren verlassen. Mit Glück winkt das Podest.

* Nicola Miceli/Sergei Gonchar – Die Doppelspitze:
Gemeinsam bilden Sergei Gonchar und Nicola Miceli die Doppelspitze bei Aki-Safi. Dabei ist Miceli der bessere Berg- und Gonchar der bessere Zeitfahrer.Wenn sie es schaffen, in den Bergen durch abwechselnde Attacken die Konkurrenten zu distanzieren, haben beide das Potenzial aufs Podium zu fahren. Gonchar schielt dazu mit einem Auge auf die Tagessiege im Zeitfahren.

Weitere Fahrer, auf die man achten sollte: Guiseppe di Grande(Mapei), Stefano Garzelli (Mercatone Uno), Chechu Rubiera (Kelme), Paolo Savoldelli (Roslotto), Michele Laddomada (Amore&Vita) Claudio Chiapucci (Asics), Andrea Noe (Asics)

Die Startliste:

Bild

Jetzt folgt die Sommerpause. Weiter geht es am 9.7.

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arkon
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Beitrag: # 6774736Beitrag arkon
30.6.2009 - 17:40

neeeein! ich persönlich bin ja für berzin. aber leider hab ich die db auch oft genug gezockt um zu wissen das er bestenfalls außenseiterchancen hat... aber da du ja nur simulierst dürften ohnehin einige lustige etappenergebnisse dabei rumkommen. hoffen wir mal auf einen unterhaltsamen giro
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

Valverde3007
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Beitrag: # 6775981Beitrag Valverde3007
4.7.2009 - 18:02

Giro d'Italia - 1.Etappe

Traversoni gewinnt Sprint Royal - Rosa für Mercatone

Das erste Teilstück der diesjährigen Austragung der Italienrundfahrt ist wie erwartet in einem Massensprint zu Ende gegangen. Nach 130 komplett flachen Kilometern mit Start und Ziel in Venezia setzte sich dabei Mario Traversoni (Mercatone Uno) vor Mario Cipollini (Saeco) und dessen Anfahrer Alessio di Basco (Saeco) durch. Damit ist er außerdem der erste Träger des begehrten "Maglia Rosa", des Trikots, das eigentlich sein Kapitän Marco Pantani gewinnen wollte.
Die erste Rennstunde verlief außergewöhnlich ruhig und ging ohne Ausreißversuche über die Bühne. Erst kurz vor der ersten Intergirowertung bei Kilometer 60 gelang es einem Ausreißertrio, sich abzusetzen. Mit dabei waren neben dem Franzosen Christophe Bassons (Festina) und Alessandro Bertolini (MG Technogym) auch der Sieger von Paris-Roubaix Andrea Tafi (Mapei). Der erfahrene Klassikerspezialist war es schließlich auch, der sich die Intergirowertung sicherte und damit morgen im blauen Trikot an den Start gehen wird.
Im weiteren Verlauf der Etappe arbeiteten die drei Ausreißer gut zusammen und erreichten bei Kilometer 90 einen maximalen Vorsprung von drei Minuten, bis das Feld unter der Führung von Saeco Tempo aufnahm und den Abstand kontinuierlich verringerte. An der Zwanzigkilometermarke war der Abstand bereits auf 1:30 reduziert, fünf Kilometer später waren es nur noch dreißig Sekunden. Tafi versuchte es nun mit einer letzten, verzeifelten Soloflucht, doch er scheiterte. Acht Kilometer vor dem Ziel war auch er schließlich gestellt, die Vorbereitung auf den Massensprint konnten beginnen.
Wieder waren es Cipollinis Teamkollegen, die für den italienischen Sprinterstar das Tempo machten und ihn in einer optimalen Position auf die Zielgerade brachten. Alessio di Basco lancierte Cipollini als letzter Fahrer des "roten Zuges" den Sprint, bevor dieser aus seinem Windschatten antrat. Kurz sah es so aus, als ob die Taktik perfekt aufgehen sollte, doch dann sprintete Traversoni auf den letzten Metern noch an Cipollini vorbei und gewann. Für Cipollini bleibt als Trostpreis nun das begehrte "Maglia ciclamino", das er in Vertretung für Traversoni tragen darf. Morgen bietet sich ihm dann auf der zweiten Etappe über 214 Kilometer zwischen Mestre und Cervia die Chance, sich für die Niederlage zu revanchieren.

Ergebnis:

Tageswertung:
1. Mario Traversoni Mercatone Uno 3h01:20
2. Mario Cipollini Saeco s.t.
3. Alessio di Basco Saeco s.t.
4. Angel Edo Kelme s.t.
5. Massimo Strazzer Roslotto s.t.
6. Maurizio Tomi Ros Mary s.t.
7. Fabio Baldato MG Technogym s.t.
8. Gabriele Balducci Refin s.t.
9. Matteo Tossato MG Technogym s.t.
10. Ivan Quaranta Polti s.t.

Gesamtwertung:
1. Mario Traversoni Mercatone Uno 3h01:20
2. Mario Cipollini Saeco 0:08
3. Andrea Tafi Mapei 0:10
4. Alessio di Basco Saeco 0:12
5. Alessandro Bertolini MG Technogym 0:14
6. Angel Edo Kelme 0:20
7. Massimo Strazzer Roslotto s.t.
8. Maurizio Tomi Ros Mary s.t.
9. Fabio Baldato MG Technogym s.t.
10. Gabriele Balducci Refin s.t.

Sprintwertung:
1. Mario Traversoni Mercatone Uno 25
2. Mario Cipollini Saeco 23
3. Alessio di Basco Saeco 16

Intergirowertung:
1. Andrea Tafi Mapei
2. Alessandro Bertolini MG Technogym 0:06
3. Christophe Bassons Festina 0:12

Teamwertung:
1. Mercatone Uno 9h04:00
2. Saeco s.t.
3. Kelme s.t.

Doch eine kürzere Sommerpause, dem Wetter und den netten Vermietern mit W-Lan sei Dank.

Valverde3007
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Beitrag: # 6776223Beitrag Valverde3007
5.7.2009 - 12:00

Giro d'Italia - 2.Etappe

Quartett düpiert die Sprinter - Boscardin landet den Coup des Tages

Auf der zweiten Etappe des Giro d'Italia haben vier Ausreißer überraschend den Sprintern ein Schnippchen geschlagen und nach langer Vorrausfahrt mit wenigen Sekunden Vorsprung das Ziel in Cervia erreicht. Den Sieg sicherte sich Bruno Boscardin (Festina), der sich mit einem beherzten Antritt fünfhundert Meter vor dem Ziel von seinen Mitstreitern lösen konnte und bis ins Ziel drei Sekunden Vorsprung halten konnte. Auf den Plätzen landeten Marco Milesi (Brescialat), Geheimfavorit Stefano Garzelli (Mercatone Uno) und Christian Fanini (Amore&Vita). Den Sprint des Hauptfeldes gewann Mario Cipollini (Saeco) vor Fabrizio Guidi (Scrigno) und Mario Traversoni (Mercatone Uno), der sein Maglia Rosa nach nur einem Tag an Bruno Boscardin weiter reichen musste.
Nach einer ersten sehr schnellen Rennstunde des 214 Kilometer langen Tagesabschnitts mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 47 km/h setzten sich bei Kilometer 50 Boscardin, Milesi und Fanini ab, Mercatone platzierte Garzelli als Ausreißer in die Gruppe. Obwohl Garzelli die Gruppe ein wenig bremste, wuchs der Abstand schnell auf bis zu acht Minuten an der Intergirowertung, die sich der ausgeruhte Stefano Garzelli problemlos sicherte, was ihm allerdings nicht gerade die Sympathie seiner Mitausreißer einbrachte. Aus dem Feld sicherte sich Andrea Tafi (Mapei) den fünften Platz, womit er seine Führung in der Intergirowertung festigte.
Nun folgte das übliche Spiel, die Sprinterteams Mercatone Uno und Saeco versuchten den Rückstand wieder aufzuholen und forcierten das Tempo. Aber die Kalkulation ging nicht auf. Fünfzig Kilometer vor dem Ziel hatte das Quartett noch sechs Minuten, 20 Kilometer vor dem Ziel noch dreieinhalb Minuten. Als nun so langsam allen bewusst wurde, dass der Ausreißversuch gelingen würde, versuchte Garzelli in der Spitzengruppe sein Glück als Solist und löste sich von den anderen drei Fahrern. Eine Zeit lang schien es, als solle seine Flucht Erfolg haben, doch die drei Verfolger arbeiteten gut zusammen und stellten Garzelli zwei Kilometer vor dem Ziel. Als dann Boscardin antrat, setzten Milesi und Fanini nicht nach, sondern zwängten Garzelli in die Führungsarbeit. Boscardin schaffte es aber seinen Vorsprung zu behalten und seinen ersten Etappenerfolg bei der Italienrundfahrt zu feiern. Im Sprint der Verfolger schaffte es Milesi noch Garzelli zu überflügeln und sich Platz zwei zu sichern. Erst zwanzig Sekunden später führte Mario Cipollini im Ciclamino das geschlagene Feld über die Ziellinie. Boscardin wird nun die Siegerehrungen und -interviews genießen und sein rosa Trikot voll auskosten, denn er wird es morgen beim Bergzeitfahren nach San Marino mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr tragen. Favoriten auf den Tagessieg sind Pavel Tonkov (Mapei), Evgeni Berzin (Batik) und Sergei Gonchar (Aki)


Ergebnis:

Tageswertung:
1. Bruno Boscardin Festina 4h57:28
2. Marco Milesi Brescialat s.t.
3. Stefano Garzelli Mercatone Uno s.t.
4. Christian Fanini Amore&Vita s.t
5. Mario Cipollini Saeco 0:22
6. Fabrizio Guidi Scrigno s.t.
7. Mario Traversoni Mercatone Uno s.t.
8. Gabriele Balducci Refin s.t.
9. Matteo Tossato MG Technogym s.t.
10. Denis Zanette Aki s.t.

Gesamtwertung:
1. Bruno Boscardin Festina 7h58:22
2. Stefano Garzelli 0:08
3. Marco Milesi 0:14
4. Mario Traversoni Mercatone Uno 0:28
5. Mario Cipollini Saeco 0:36
6. Andrea Tafi Mapei 0:38
7. Alessio di Basco Saeco 0:40
8. Alessandro Bertolini MG Technogym 0:42
9. Angel Edo Kelme 0:48
10. Massimo Strazzer Roslotto s.t.

Sprintwertung:
1. Mario Cipollini Saeco 38
2. Mario Traversoni Mercatone Uno 34
3. Bruno Boscardin Festina 31

Intergirowertung:
1. Andrea Tafi Mapei
2. Stefano Garzelli Mercatone Uno 0:09
3. Bruno Boscardin Festina 0:15

Teamwertung:
1. Festina 23h56:46
2. Mercatone Uno s.t.
3. Brescialat s.t.

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arkon
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Beitrag: # 6776254Beitrag arkon
5.7.2009 - 13:12

wie machst du den intergiro?
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Valverde3007
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Beitrag: # 6776987Beitrag Valverde3007
7.7.2009 - 11:45

Giro d'Italia - 3.Etappe

Russische Dominanz in San Marino –Berzin gewinnt im Regen

Der erste Schlagabtausch der Favoriten beim Bergzeitfahren auf der dritten Etappe nach San Marino über 21 Kilometer ist von einem überragenden Team Batik dominiert worden, das zwei Fahrer auf dem Podest platzieren konnte. Die Etappe, die von widrigen Witterungsbedingungen bestimmt war, entschied der Russe Evgeni Berzin (Batik) mit minimalem Vorsprung vor der Überraschung des Tages, seinem Teamkollegen Gabriele Colombo für sich. Auf Platz 3 landete der Schweizer Beat Zberg (Mercatone Uno). Durch den Doppelsieg führen die beiden Kapitäne von Batik nun auch die Berg- und Gesamtwertung an, so dass Berzin morgen in rosa und Colombo in grün an den Start gehen wird.
Das Zeitfahren, das durch die eher unübliche Startreihenfolge mit den Klassementfahrern zu Beginn und den Sprintern zum Schluss bereits vor dem Start von Experten und Meteorologen kritisch beäugt worden war, sorgte für einige Überraschungen. Einige Schauer in der ersten Rennstunde sorgten dafür, dass es keineswegs gleiche Bedingungen für alle gab und später gestartete Fahrer überraschend gute Platzierungen erreichten. Nachdem der italienische Altmeister Claudio Chiapucci (Asics) noch im strömenden Regen sehr früh für eine erste Bestmarke gesorgt hatte, waren es die beiden Russen Pavel Tonkov (Mapei) und Evgeni Berzin, die nacheinander Zwischen- und später Tagesbestzeiten aufstellten. Die nächsten Fahrer, die in die Nähe der beiden führenden Russen kamen, waren die dominanten Fahrer der Romandie, Wladimir Belli (Brescialat) und Beat Zberg (Mercatone Uno), die am Anstieg hinauf nach San Marino eine vorzügliche Figur abgaben und sich auf den Positionen zwei und drei einreihten.
Wenig später nahm das Rennen eine entscheidende Wendung, als der Regen aufhörte und die Straße mehr und mehr abtrocknete. Nun war es auch mittelmäßigen Zeitfahrern möglich, nahe an die Spitze heranzufahren. So verlor zum Beispiel Ivan Gotti (Saeco) nur 33 Sekunden auf Tonkov und 50 auf Berzin, Klassikerfahrer wie Michele Bartoli (MG Technogym) und Sergio Barbero (Mercatone Uno) schafften es sogar unter die besten zehn des Tages. Beinahe wäre es sogar noch zur Sensation gekommen, da Colombo an der Zwischenzeit den Richtwert seines Kapitäns Berzin um fünf Sekunden unterbieten konnte. Auf dem bergigen Abschnitt verlor er allerdings wieder an Boden, so dass er sich um wenige Hundertstelsekunden geschlagen geben musste.
Evgeni Berzin übernimmt damit die Führung in der Gesamtwertung von Bruno Boscardin (Festina), der drei Minuten verlor und weit zurück fiel, womit er seine Favoritenrolle für den Giro untermauert hat. Nach seinem schwachen Vorjahr und ohne ein gutes Resultat angereist stand hinter ihm zu Beginn des Giro ein großes Fragezeichen, nun hat er alle Kritiker ruhig gestellt und sich in den Kreis der Aspiranten für den Girosieg zurück gearbeitet. Alle wichtigen Fahrer haben nun ihre Karten auf den Tisch gelegt und es ist wahrscheinlich, dass der Girosieg nur über das Trio Berzin, Tonkov und Gotti geht. Vorerst folgt aber eine flache Etappe über 159 Kilometer von San Marino nach Arezzo, bevor es am Mittwoch erstmals in die Berge geht.


Ergebnis:

Tageswertung:
1. Evgeni Berzin Batik 40:57
2. Gabriele Colombo Batik s.t.
3. Beat Zberg Mercatone Uno 0:14
4. Wladimir Belli Brescialat 0:15
5. Pavel Tonkov Mapei 0:17
6. Stefano della Santa Mercatone Uno 0:24
7. Sergio Barbero Mercatone Uno 0:28
8. Alberto Volpi Batik 0:29
9. Michele Bartoli MG Technogym 0:30
10. Claudio Chiapucci Asics 0:33

Gesamtwertung:
1. Evgeni Berzin Batik 8h40:07
2. Gabriele Colombo Batik s.t.
3. Beat Zberg Mercatone Uno 0:14
4. Wladimir Belli Brescialat 0:15
5. Pavel Tonkov Mapei 0:17
6. Stefano della Santa Mercatone Uno 0:24
7. Sergio Barbero Mercatone Uno 0:28
8. Alberto Volpi Batik 0:29
9. Michele Bartoli MG Technogym 0:30
10. Claudio Chiapucci Asics 0:33

Sprintwertung:
1. Mario Cipollini Saeco 38
2. Mario Traversoni Mercatone Uno 34
3. Bruno Boscardin Festina 31

Bergwertung:
1. Evgeni Berzin Batik 15
2. Gabriele Colombo Batik 10
3. Beat Zberg Mercatone Uno 6

Intergirowertung:
1. Andrea Tafi Mapei
2. Stefano Garzelli Mercatone Uno 0:09
3. Bruno Boscardin Festina 0:15

Teamwertung:
1. Batik 26h00:28
2. Mercatone Uno 0:44
3. Brescialat 1:24


Zum Intergiro: In den Ergebnissen für die Sprintwertung subtrahiere ich die Sprintpunkte für die Tageswertung und erhalte den Zwischensprint. Daraus ergeben sich die Platzierungen und damit die Abstände (6,12.. Sekunden) für die Wertung.

Valverde3007
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Beitrag: # 6777433Beitrag Valverde3007
8.7.2009 - 18:00

Giro d'Italia - 4.Etappe

Erlösung für Super-Mario – Schwerer Sturz von Guidi

Mario Cipollini (Saeco) hat seinen ersten Etappensieg beim Giro d’Italia gefeiert. Auf der vierten Etappe zwischen San Marino und Arezzo über 155 Kilometer setzte sich der italienische Meister vor dem Spanier Angel Edo (Kelme) und seinem Landsmann Matteo Tossato (MG Technogym) mit mehr als zwei Radlängen Vorsprung durch und zementierte damit auch seine Spitzenstellung in der Sprintwertung. Der Massensprint wurde allerdings vom schweren Sturz des Tagessechsten Fabrizio Guidi (Scrigno) überschattet. Der Vorjahressieger der Sprintwertung stürzte unmittelbar nach der Ziellinie schwer und brach sich dabei das Schlüsselbein. Er musste das Rennen verlassen und befindet sich nun im Krankenhaus.
Der vierte Tagesabschnitt wurde von sechs Ausreißern bestimmt, die sich bereits kurz nach dem Start vom Feld absetzten. Mit dabei waren neben den Sprintern Fabio Baldato (MG Technogym) und Maurizio Tomi (Ros Mary) dessen Teamkollege David Tani (Ros Mary), der Spanier Ruben Calvan (Kelme), Francesco Frattini (Batik) und Simone Biasci (Kross). Die Ausreißer fuhren einen Vorsprung von vier Minuten heraus, bevor das Feld wie in den vergangenen Tagen die Verfolgung aufnahm. Die Spitzenreiter konnten zwar noch die Intergiro- und die Bergwertung unter sich ausmachen, dennoch wurden sie kurz vor dem Ziel von der jagenden Meute gestellt.
Was folgte, war eine Demonstration der Stärke von Saeco. Mustergültig führten Cipollinis Helfer ihn auf die Zielgerade,wo dieses Mal auch die Abstimmung zwischen dem letzten Anfahrer Alessio di Basco (Saeco) und seinem Kapitän passte. Bis zweihundert Meter vor dem Ziel konnte Cipollini im Windschatten abwarten, bevor er mit einem unwiderstehlichen Antritt davon zog. Dabei hängte er sogar den in seinem Windschatten lauernden Traversoni ab, der keine Chance hatte, an Italiens derzeit bestem Sprinter vorbeizuziehen. Während Cipollini souverän vor Edo und Tossato gewann, passierte dahinter dramatisches. Direkt nach der Ziellinie verlor Guidi nach kurzem Kontakt mit dem Hinterrad von Traversoni die Kontrolle über sein Rad und stürzte schwer, so dass er den Giro schon nach dem vierten Tag beenden muss.
Nach der zweiten Sprintankunft des Giros geht es morgen zum ersten Mal in die Berge. Nach 217 Kilometern endet die fünfte Etappe mit einer Ankunft auf dem Monte Terminillio. Dort wird sich zeigen, ob Evgeni Berzin in der Lage ist, sein rosa Trikot zu verteidigen.



Ergebnis:

Tageswertung:
1. Mario Cipollini Saeco 3h51:19
2. Angel Edo Kelme s.t.
3. Matteo Tossato MG Technogym s.t.
4. Mario Traversoni Mercatone Uno s.t.
5. Maurizio Tomi Ros Mary s.t.
6. Fabrizio Guidi Scrigno s.t.
7. Fabio Baldato MG Technogym s.t.
8. Massimo Apollonio Scrigno s.t.
9. Beat Zberg Mercatone Uno s.t.
10. Alessio di Basco Saeco s.t.

Gesamtwertung:
1. Evgeni Berzin Batik 12h49:26
2. Gabriele Colombo Batik s.t.
3. Beat Zberg Mercatone Uno 0:14
4. Wladimir Belli Brescialat 0:15
5. Pavel Tonkov Mapei 0:17
6. Stefano della Santa Mercatone Uno 0:24
7. Sergio Barbero Mercatone Uno 0:28
8. Alberto Volpi Batik 0:29
9. Michele Bartoli MG Technogym 0:30
10. Claudio Chiapucci Asics 0:33

Sprintwertung:
1. Mario Cipollini Saeco 60
2. Mario Traversoni Mercatone Uno 48
3. Angel Edo Kelme 34

Bergwertung:
1. Evgeni Berzin Batik 15
2. Gabriele Colombo Batik 10
3. Beat Zberg Mercatone Uno 6

Intergirowertung:
1. Andrea Tafi Mapei
2. Stefano Garzelli Mercatone Uno 0:09
3. Bruno Boscardin Festina 0:15

Teamwertung:
1. Batik 37h45:25
2. Mercatone Uno 0:44
3. Brescialat 1:24

Valverde3007
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Beitrag: # 6777479Beitrag Valverde3007
8.7.2009 - 20:12

Giro d'Italia - 5.Etappe

Zberg überragt am Terminillio – Tagessieg und Rosa an den Schweizer

Beat Zberg (Mercatone Uno) hat in überlegener Manier die erste schwere Bergetappe des Giro d’Italia hinauf zum Monte Terminillio für sich entschieden. Nach über sechs Stunden Fahrzeit setzte er sich im Sprint gegen Ivan Gotti (Saeco) mit dem er sich drei Kilometer vor dem Gipfel aus einer zehnköpfigen Gruppe gelöst hatte durch. Dahinter holte sich Guiseppe Guerini (Polti) den dritten Platz, bevor mit achtzehn Sekunden Rückstand die Gruppe um den bisherigen Gesamtführenden Evgeni Berzin (Batik) folgte. Durch die Zeitbonifikation im Ziel übernimmt Zberg damit mit 24 Sekunden Vorsprung das rosa Trikot.
Nach einer verhaltenen ersten Rennstunde hatte sich ein Quintett um den Trentinosieger Michele Laddomada (Amore&Vita), Daniele de Paoli (Ros Mary), Marco Magnani (Cantina Tollo), Stefano Casagrande (Scrigno) und Jürgen Werner (Refin) vom Feld abgesetzt. Die fünf erarbeiteten sich einen ordentlichen Vorsprung von sechs minuten beim Kilometer 50, doch weiter wollte das Feld angeführt von Berzins Batik-Team besonders den Geheimfavoriten Laddomada nicht ziehen lassen. An der ersten Bergwertung nach 177 Kilometern hatte das Feld noch zwei Minuten Rückstand, was de Paoli und Laddomada dazu veranlasste, es mit einer weiteren Attacke zu probieren und ihre Fluchtkollegen hinter sich zu lassen.
Dennoch reduzierte das Feld, in dem Mercatone nun ein höllisches Tempo anschlug, den Vorsprung weiter auf eine Minute am Fuß des Schlussanstieges. Garzelli, Podenzana, Siboni und Conti fuhren mit Volldampf in den schweren, 15 Kilometer langen Schlussanstieg ein und verringerten schnell die Größe der Spitzengruppe. Nachdem zehn Kilometer vor Schluss auch die beiden letzten Ausreißer eingeholt wurden, blieben noch zehn Fahrer an der Spitze, darunter die Topfavoriten Ivan Gotti und Pavel Tonkov (Mapei), sowie der Träger des rosa Trikots Evgeni Berzin. Dafür fielen andere hoch eingeschätzte Fahrer wie der Vorjahreszweite Enrico Zaina (Asics), sein Teamkollege Claudio Chiapucci (Asics) und der starke Kletterer Vladimir Belli (Brescialat) zurück und erhielten empfindliche Rückstände im Gesamtklassement.
An der Spitze jagte unterdessen ein Angriff den nächsten. Dabei traten besonders die Kletterer von Kelme Chechu Rubiera und Chepe Gonzales in Erscheinung, indem sie im Wechsel antraten und versuchten die Gruppe zu sprengen. Das wussten Oscar Peliciolli (Mercatone Uno) und Alberto Volpi (Batik) zugunsten ihrer Kapitäne aber zu verhindern, so dass erst drei Kilometer vor dem Ziel die Entscheidung fiel, als Gotti attackierte und nur Zberg folgen konnte. Die ermüdeten Helfer waren nicht mehr in der Lage das Loch zu schließen und die Kapitäne versuchten einen Moment zu lange sich gegenseitig die Verantwortung zuzuschieben. So erreichten Gotti und Zberg mit zwanzig Sekunden Vorsprung den letzten Kilometer, wo der Schweizer seine Qualitäten als Sprinter ausspielte und Gotti bezwang. Nun musste er warten, mit wie viel Rückstand Berzin haben würde und als der Russe erst achtzehn Sekunden später das Ziel in der ersten Verfolgergruppe erreichte, war es geschafft. Zberg bekam als Zugabe zu seinem Etappensieg das rosa Trikot.
In der Gesamtwertung führt er nun vor den beiden Russen Tonkov und Berzin, während Gotti sich schon auf Platz vier nach vorne gearbeitet hat. Morgen muss Zberg versuchen, seinen Vorsprung auf den 210 Kilometern zwischen Rieti und Lanciano über zwei Pässe der ersten Kategorie zu verteidigen – oder ihn sogar auszubauen.



Ergebnis:

Tageswertung:
1. Beat Zberg Mercatone Uno 6h05:01
2. Ivan Gotti Saeco s.t.
3. Guiseppe Guerini Polti 0:10
4. Nicola Miceli Aki 0:18
5. Alberto Volpi Batik s.t.
6. Evgeni Berzin Batik s.t.
7. Jose-Jaime Gonzales Pico Kelme s.t.
8. Pavel Tonkov Mapei s.t.
9. Jose Luis Rubiera Kelme s.t.
10. Oscar Peliciolli Mercatone Uno s.t.

Gesamtwertung:
1. Beat Zberg Mercatone Uno 18h36:21
2. Evgeni Berzin Batik 0:24
3. Pavel Tonkov Mapei 0:41
4. Ivan Gotti Saeco 0:44
5. Alberto Volpi Batik 0:53
6. Nicola Miceli Aki 0:58
7. Jose-Jaime Gonzales Pico Kelme 1:14
8. Jose Luis Rubiera Kelme 1:38
9. Andrea Noe Asics 1:48
10. Oscar Peliciolli Mercatone Uno s.t.

Sprintwertung:
1. Mario Cipollini Saeco 60
2. Beat Zberg Mercatone Uno 48
3. Mario Traversoni Mercatone Uno 48

Bergwertung:
1. Beat Zberg Mercatone Uno 21
2. Evgeni Berzin Batik 15
3. Ivan Gotti Saeco 10

Intergirowertung:
1. Andrea Tafi Mapei
2. Stefano Garzelli Mercatone Uno 0:09
3. Bruno Boscardin Festina 0:15

Teamwertung:
1. Mercatone Uno 56h02:22
2. Batik 7:00
3. Kelme 7:34

Valverde3007
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Beitrag: # 6777668Beitrag Valverde3007
9.7.2009 - 11:20

Giro d'Italia - 6.Etappe

Wieder Führungswechsel beim Giro – Miceli fünfter Träger des rosa Trikots


Nicola Miceli (Aki) hat sich nach über hundert Kilometern Flucht auf der sechsten Etappe des Giro d’Italia als Solist durchgesetzt und konnte in Lanciano seinen ersten Saisonsieg feiern. Da der bisherige Spitzenreiter Beat Zberg (Mercatone Uno) am letzten Berg nicht einmal das Tempo der Verfolgergruppe halten konnte und über zwei Minuten verlor, ist Miceli damit auf der sechsten Etappe bereits der fünfte Fahrer, der sich das Maglia Rosa überstreifen konnte. Ob er es lange verteidigen kann, ist bei nur neun Sekunden Vorsprung auf Pavel Tonkov (Mapei) eher unsicher.
Zu Beginn des Rennens hatte Saeco das Tempo hoch gehalten und dafür gesorgt, dass in der ersten Rennstunde, in der das Feld 48 Kilometer absolvierte keine Gruppe weggelassen wurde. Beim Intergiro bei Kilometer 45 probte das Team mit Silvio Martinello, Alessio di Basco und Mario Cipollini den Sprintzug, was erfolgreich war. Cipollini sicherte sich Platz eins und neben den acht Punkten für die Sprintwertung auch dreißig Sekunden für den Intergiro, was ihm zusätzlich das blaue Trikot sicherte. Kurz danach löste sich eine Gruppe um Gabriele Colombo und Andrea Chiurato (beide Batik), Nicola Puttini (Refin), Laurent Lefevre (Festina) und Filippo Casagrande (Scrigno). Ihr Vorsprung betrug zu Beginn der ersten Steigung der ersten Kategorie rund zwei Minuten.
Am Berg erhielten sie aber bald Gesellschaft. Nicola Miceli, der im Gesamtklassement als sechster weniger als eine Minute Rückstand zu Zberg hatte, versuchte es mit einer frühen Attacke und wurde vom Feld vorerst weggelassen. Schnell schloss er den Abstand zur Spitze und sprengte die Führungsgruppe sofort. Nur Colombo war in der Lage sein Hinterrad zu halten und ihm zu folgen. Wie beim Bergzeitfahren zeigte er erneut unerwartete Kletterkünste und war sogar in der Lage sich regelmäßig mit Miceli abzuwechseln. Bis zum Gipfel vergrößerte das Duo seinen Vorsprung so auf zweieinhalb Minuten.
Daraufhin machte Mercatone Uno im Feld Tempo, doch Miceli und Colombo schafften es, ihren Vorsprung aufrecht zu erhalten und am zweiten Berg sogar etwas zu vergrößern, bis sechs Kilometer vor dem Gipfel Guiseppe Guerini (Polti) mit seiner Geduld am Ende war und attackierte. Gemeinsam mit Alberto Volpi (Batik), Pavel Tonkov (Mapei), Ivan Gotti (Saeco) und Oscar Peliciolli konnte er sich vom Feld absetzen, in dem Zberg und Evgeni Berzin (Batik) keine Reaktion zeigten. Da Colombo angesichts der misslichen Lage seines Kapitäns an der Spitze keine Führungsarbeit mehr leistete, ließ Miceli kurz vor der Bergwertung seinen Landsmann stehen und fuhr als Solist auf die letzten fünfzig Kilometer.
Auf der langen Abfahrt zum Ziel entwickelte sich ein packendes Fernduell zwischen Miceli, der Gruppe mit Tonkov und der Gruppe um das rosane Trikot, aus dem sich auf der Abfahrt drei weitere Fahrer, Daniele de Paoli (Ros Mary), Claudio Chiapucci (Asics) und Chepe Gonzales (Kelme) gelöst hatten. Während Miceli immer weiter an Vorsprung verlor, konnte Zbergs Gruppe den Rückstand nur noch in Grenzen halten. Rückstand kassierte auf der Abfahrt auch Gotti, der einen Defekt hatte und dadurch viel Zeit einbüßte. Ohne Teamunterstützung kämpfte er verzweifelt um den Anschluss an die Spitze, er verlor aber knapp eineinhalb Minuten.
Miceli konnte sich dagegen immer noch alleine gegen die nun vier Verfolger wehren. Bis zum letzten Kilometer war es nicht sicher, ob sein Vorsprung ausreichen würde, am Ende reichte es gerade einmal um sechs Sekunden. Den Sprint der Verfolger gewann Volpi vor Peliciolli und Tonkov, der das rosa Trikot denkbar knapp verpasste. Nachdem Zberg und Berzin über zwei Minuten einbüßten übernimmt nun also Miceli das rosa Trikot, Colombo darf im grünen Trikot des besten Bergfahrers an den Start gehen.


Ergebnis:

Tageswertung:
1. Nicola Miceli Aki 4h12:39
2. Alberto Volpi Batik 0:06
3. Oscar Peliciolli Mercatone Uno s.t.
4. Pavel Tonkov Mapei s.t.
5. Guiseppe Guerini Polti s.t.
6. Claudio Chiapucci Asics 0:56
7. Daniele de Paoli Ros Mary s.t.
8. Jose-Jaime Gonzales Pico Kelme s.t.
9. Gabriele Colombo Batik 1:28
10. Ivan Gotti Saeco s.t.

Gesamtwertung:
1. Nicola Miceli Aki 22h49:38
2. Pavel Tonkov Mapei 0:09
3. Alberto Volpi Batik s.t.
4. Oscar Peliciolli Mercatone Uno 1:08
5. Jose-Jaime Gonzales Pico Kelme 1:32
6. Guiseppe Guerini Polti 1:37
7. Ivan Gotti Saeco 1:46
8. Beat Zberg Mercatone Uno 1:48
9. Evgeni Berzin Batik 2:12
10. Andrea Noe Asics 3:16

Sprintwertung:
1. Mario Cipollini Saeco 68
2. Beat Zberg Mercatone Uno 53
3. Mario Traversoni Mercatone Uno 50

Bergwertung:
1. Gabriele Colombo Batik 26
2. Beat Zberg Mercatone Uno 21
3. Nicola Miceli Aki 20

Intergirowertung:
1. Mario Cipollini Saeco
2. Andrea Tafi Mapei 0:01
3. Stefano Garzelli Mercatone Uno 0:14

Teamwertung:
1. Mercatone Uno 56h02:22
2. Batik 6:22
3. Kelme 8:59

Valverde3007
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Beitrag: # 6777918Beitrag Valverde3007
9.7.2009 - 20:57

Giro d'Italia - 7.Etappe

Zweiter Ausreißercoup – Fanini schlägt Sprintern ein Schnippchen


Nachdem es die letzten beiden Tage ein erstes Kräftemessen der Favoriten in den Bergen gegeben hatte, konnte sich Christian Fanini (Amore&Vita) auf der siebten Etappe, die für Ausreißer prädestiniert zu sein schien, kurz vor Schluss aus einem Quartett absetzen und mit einem Vorsprung von einer halben Minute auf den Zweitplatzierten Angel Edo (Kelme) herausfahren. Das Feld um den Führenden in der Gesamtwertung Nicola Miceli (Aki) erreichte knapp zwei Minuten später das Tagesziel in Mondragone.
Bereits wenige Kilometer nach dem Start hatte sich ein Quartett mit Fanini, seinem Mannschaftskameraden Glenn Magnusson (Amore&Vita), dem Finnen Joona Laukka (Festina) und dem spanischen Sprinter Angel Edo abgesetzt. Die vier Fahrer erarbeiteten sich einen Vorsprung von bis zu sechs Minuten und machten sowohl den Intergiro als auch die Bergwertung der ersten Kategorie bei der Hälfte des Rennens untereinander aus. Der Berg war es auch, der den vier Fahrern an der Spitze wohl den Sieg bescherte, da zahlreiche Sprinter, unter anderem der Träger des Sprinttrikots Mario Cipollini (Saeco), abgehängt wurden und nur wenige Sprinterteams verblieben, die an einem Zusammenschluss interessiert waren.
Spätestens als die vier Spitzenreiter zehn Kilometer vor dem Ziel noch drei Minuten Vorsprung hatten, war es sicher, dass sie durchkommen würden und nun begannen die taktischen Spielchen. Edo und Laukka zwängten die beiden Fahrer von Amore&Vita in die Führung, was diese sich natürlich nicht gefallen lassen wollten. Erst trat Fanini acht Kilometer vor dem Ziel an, um zwei Kilometer später wieder gestellt zu werden, anschließend Magnusson und schließlich wieder Fanini. Diese dritte Attacke hatte Erfolg und Fanini konnte einen größeren Abstand zwischen sich und das Verfolgertrio legen. Als Edo und Laukka einsahen, dass sie das Loch nicht mehr schließen würden, konzentrierten sie sich auf den Sprint um Platz zwei, den Edo, 32 Sekunden nachdem Fanini jubelnd ins Ziel gefahren war, souverän gewann.
In der Gesamtwertung gab es keine bedeutenden Änderungen, Miceli führt weiterhin vor Pavel Tonkov (Mapei) und Alberto Volpi (Batik). Doch schon morgen haben seine Gegner die nächste Chance am Berg der zweiten Kategorie, der 25 Kilometer vor der Ankunft in Cava die Tirreni auf dem Plan steht, seine Führung anzugreifen.


Ergebnis:

Tageswertung:
1. Christian Fanini Amore&Vita 5h30:34
2. Angel Edo Kelme 0:32
3. Glenn Magnusson Amore&Vita s.t.
4. Joona Laukka Festina s.t.
5. Silvio Martinello Saeco 2:02
6. Matteo Tossato MG Technogym s.t.
7. Fabio Baldato MG Technogym s.t.
8. Mario Traversoni Mercatone Uno s.t.
9. Mario Scirea Saeco s.t.
10. Ivan Quaranta Polti s.t.

Gesamtwertung:
1. Nicola Miceli Aki 28h22:14
2. Pavel Tonkov Mapei 0:09
3. Alberto Volpi Batik s.t.
4. Oscar Peliciolli Mercatone Uno 1:08
5. Jose-Jaime Gonzales Pico Kelme 1:32
6. Guiseppe Guerini Polti 1:37
7. Ivan Gotti Saeco 1:46
8. Beat Zberg Mercatone Uno 1:48
9. Evgeni Berzin Batik 2:12
10. Andrea Noe Asics 3:16

Sprintwertung:
1. Mario Cipollini Saeco 68
2. Angel Edo Kelme 62
3. Mario Traversoni Mercatone Uno 57

Bergwertung:
1. Gabriele Colombo Batik 26
2. Beat Zberg Mercatone Uno 21
3. Nicola Miceli Aki 20

Intergirowertung:
1. Andrea Tafi Mapei
2. Mario Cipollini Saeco 0:03
3. Christian Fanini Amore&Vita 0:15

Teamwertung:
1. Mercatone Uno 72h33:34
2. Batik 6:22
3. Kelme 7:29

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arkon
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Beitrag: # 6777925Beitrag arkon
9.7.2009 - 21:24

yeah! du hast sichtlich spaß und keine klausuren. weiter so!
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

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Österreicher
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Beitrag: # 6777937Beitrag Österreicher
9.7.2009 - 21:51

Da ich 1997 erst zarte 8 war, habe ich eine Frage:
Kannst du mir eventuell die .cdb Datei per PN zukommen lassen? Ich möchte mich ein wenig in die Stärken und Schwächen der Fahrer vergangener Tage einlesen. Wäre echt nett von dir.

Und zum AAR, meine Stimme bei der Monatswahl hast du eh schon gepachtet. ;)
DanyHilarious
Bananen Sind Kalt. Echt?!.

Valverde3007
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Beitrag: # 6778003Beitrag Valverde3007
10.7.2009 - 11:56

Giro d'Italia - 8.Etappe

Zberg schlägt zurück – Miceli verliert rosa an Volpi


Zwei Tage nachdem Beat Zberg (Mercatone Uno) sein rosa Trikot verloren hat, hat er ein Lebenszeichen von sich gegeben und sich im Kreis der Podiumsanwärter zurückgemeldet. Am einem Berg der zweiten Kategorie 25 Kilometer vor dem Ziel sprengte er das Hauptfeld und holte den Rest einer Ausreißergruppe ein, den er später auch noch stehen ließ. Leidtragender der Aktion war der Mann im rosa Trikot Nicola Miceli (Aki), der sich nicht in der ersten Verfolgergruppe halten konnte und die Gesamtführung schon nach zwei Etappen an Alberto Volpi (Batik) weitergeben musste. Zberg liegt nach seinem zweiten Etappensieg nun wieder auf Platz vier.
Nach dem Intergiro bei Kilometer 65, den Ivan Quaranta (Polti) vor Gabriele Colombo (Batik) für sich entschied und bei dem sich Andrea Tafi (Mapei) mit einem sechsten Platz das blaue Trikot zurück erkämpfte, konnte sich eine vierköpfige Gruppe vom Feld lösen. Neben Alessandro Pozzi (Cantina Tollo), Mauro Zanetti (Aki) und Jürgen Werner (Refin) war Mariano Piccoli (Brescialat) in der Ausreißergruppe vertreten. Als das Feld, in dem wieder Mercatone Uno für ein höllisches Tempo sorgte – die Etappe war im Schnitt 44,2 Kilometer pro Stunde schnell – sich der Gruppe dreißig Kilometer vor dem Ziel näherte, trat Piccoli an und schaffte es sich als Solist in den Berg zu retten.
Dort war Andrea Noe (Asics) der erste, der einen Angriff wagte, bevor Zberg zu seinem furiosen Etappenfinale ansetzte. Erst flog er alleine den restlichen Favoriten davon, dann holte er kurz vor der Bergwertung Noe und Piccoli ein und auf der Abfahrt ließ er auch sie stehen. Obwohl hinter ihm eine illustre neunköpfige Verfolgergruppe mit Pavel Tonkov (Mapei), Ivan Gotti (Saeco) und Michele Bartoli (MG Technogym) um den Anschluss kämpfte, erreichte Zberg als Solist das Ziel und feierte seinen zweiten Etappensieg. Eine knappe halbe Minute später führten Bartoli und Gotti die Verfolger ins Ziel, eine weitere halbe Minute später kam Miceli, der trotz seines heldenhaften Kampfes in der Gesamtwertung auf Platz drei zurückfiel.
Neuer Führender im Gesamtklassement ist Alberto Volpi, der aufgrund der Zehntelsekunden im Zeitfahren vor Pavel Tonkov klassiert ist. Böse Zungen behaupten allerdings, dass seine Nationalität der Grund für die Trikotübernahme ist. Schon morgen wird sich zeigen, ob Volpi in der Lage ist, dass rosa Trikot länger als seine Vorgänger zu tragen, oder ob er am Berg der ersten Kategorie zwanzig Kilometer vor der Ankunft in Castrovillari seine Führung an jemand anderen, möglicherweise den Russen Tonkov, weitergeben muss.


Ergebnis:

Tageswertung:
1. Beat Zberg Mercatone Uno 4h48:19
2. Michele Bartoli MG Technogym 0:27
3. Ivan Gotti Saeco s.t.
4. Enrico Zaina Asics s.t.
5. Alberto Volpi Batik s.t. s.t.
6. Oscar Peliciolli Mercatone Uno s.t.
7. Jose Luis Rubiera Kelme s.t.
8. Guiseppe Guerini Polti s.t.
9. Pavel Tonkov Mapei s.t.
10. Mariano Piccoli Brescialat s.t.

Gesamtwertung:
1. Alberto Volpi Batik 33h11:03
2. Pavel Tonkov Mapei s.t.
3. Nicola Miceli Aki 0:28
4. Beat Zberg Mercatone Uno 0:58
5. Oscar Peliciolli Mercatone Uno 0:59
6. Guiseppe Guerini Polti 1:34
7. Ivan Gotti Saeco 1:35
8. Jose-Jaime Gonzales Pico Kelme 2:06
9. Evgeni Berzin Batik 2:36
10. Jose Luis Rubiera 3:23

Sprintwertung:
1. Beat Zberg Mercatone Uno 82
2. Mario Cipollini Saeco 68
3. Angel Edo Kelme 62

Bergwertung:
1. Gabriele Colombo Batik 26
2. Beat Zberg Mercatone Uno 22
3. Nicola Miceli Aki 20

Intergirowertung:
1. Andrea Tafi Mapei
2. Mario Cipollini Saeco 0:03
3. Silvio Martinello Saeco 0:13

Teamwertung:
1. Mercatone Uno 86h58:35
2. Batik 7:26
3. Kelme 9:44


Danke für die Kommentare. Das Nichtvorhandensein von Klausuren erleichtert tatsächlich einiges. :wink:
Zuletzt geändert von Valverde3007 am 17.7.2009 - 12:16, insgesamt 1-mal geändert.

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kolli89
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Beitrag: # 6778051Beitrag kolli89
10.7.2009 - 14:52

[quote="Österreicher"]Da ich 1997 erst zarte 8 war, habe ich eine Frage:
Kannst du mir eventuell die .cdb Datei per PN zukommen lassen? Ich möchte mich ein wenig in die Stärken und Schwächen der Fahrer vergangener Tage einlesen. Wäre echt nett von dir.

Und zum AAR, meine Stimme bei der Monatswahl hast du eh schon gepachtet. ;)[/quotge]

geht mir genauso kannst du mir sie auch zukommen lassen per PN bitte?

Valverde3007
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Beitrag: # 6778146Beitrag Valverde3007
10.7.2009 - 18:06

Giro d'Italia - 9.Etappe

Doppelsieg für Saeco – Und täglich grüßt das Murmeltier


Silvio Martinello und Alessio di Basco (beide Saeco) haben für den ersten Doppelsieg eines Teams auf einer Etappe des diesjährigen Giro d’Italia gesorgt. Nach 235 Kilometern zwischen Cava dei Tirreni und Castrovillari, die die beiden Saecoprofis mit sechs weiteren Ausreißern in der Rekordgeschwindigkeit von 46,85 km/h bewältigten, setzten sie sich im Sprint der Gruppe klar durch und belegten vor dem neuen Führenden in der Intergirowertung Jürgen Werner (Refin) die ersten beiden Plätze im Tagesklassement. In der Gesamtwertung gab es ebenfalls Veränderungen. Alberto Volpi (Batik) fiel am Berg der zweiten Kategorie mit einem Hungerast zurück und verlor fast vier Minuten auf den neuen Mann in rosa Pavel Tonkov (Mapei). Der Vorjahressieger ist bereits der siebte Träger des begehrten Führungstrikots.
Gleich nach dem Start in Cava die Tirreni nahm das Rennen an Fahrt auf. Die erste Rennstunde schafften es die Teams von Saeco und Batik, das Feld zusammenzuhalten, wobei sie schon 52 Kilometer zurücklegten. Als sich dann die Gruppe um Martinello und di Basco bildete, verabschiedete sich Saeco logischerweise aus der Führungsarbeit im Feld, so dass die insgesamt acht Ausreißer sich etwas lösen konnten. Batik wollte die Gruppe aber nicht allzu weit wegfahren lassen, sondern das Loch am liebsten bald wieder schließen. Es entstand eine wilde Verfolgungsjagd, die das Feld noch fast hundert Kilometer fortführte, bis es die Ausreißer angesichts eines Vorsprungs von über drei Minuten ziehen ließ. Den ersten Höhepunkt in der Spitzengruppe stellte die Intergirowertung nach 149 Kilometern dar. Martinello und di Basco versuchten, das Trikot, das Mario Cipollini (Saeco) am Tag zuvor verloren hatte, wieder zu erobern, sie wurden aber von einem energischen Antritt von Werner kurz vor der Wertung überrascht und kalt erwischt. Werner gewann den Zwischensprint und schnappte sich nach seinem zweiten Platz vom Vortag das blaue Trikot. Saeco musste sich im Gegensatz dazu später Vorwürfe der Teamleitung anhören, durch taktische Schnitzer eins der begehrten Führungstrikots verschenkt zu haben.
Dafür lief es im Etappenfinale erheblich besser. Am letzten Berg blieben die Spitzenreiter zusammen, während im Hauptfeld wie an beinahe jedem Berg des Giro der Kampf um die Gesamtwertung entbrannte. Erneut war es Beat Zberg (Mercatone Uno), der mit seinen Attacken das Feld dezimierte. Er initiierte eine fünf Fahrer umfassende Gruppe mit Pavel Tonkov (Mapei), Guiseppe Guerini (Polti), Nicola Miceli (Aki) und Ivan Gotti (Saeco), die von Volpis entkräfteter Batikmannschaft nicht mehr eingeholt werden konnte. Nachdem Volpi verzweifelt selber der Gruppe nachsetzen wollte, bekam er auf den letzten Kilometern des Anstieges noch größere Schwierigkeiten und fiel sogar hinter die Verfolgergruppe zurück. Im Ziel sollte er dreieinhalb Minuten Rückstand auf Tonkov haben, der rosa übernehmen konnte.
Beinahe hätte es für die Gruppe um Zberg sogar noch dazu gereicht, die Ausreißer einzuholen, doch nun wollte das Duo von Saeco die Fehler beim Intergiro wieder gut machen und hielt das Tempo in der Gruppe hoch. Auf den letzten Kilometern konnten sie den Vorsprung auf die nächste Gruppe bei einer Minute halten und im Sprint waren sie unschlagbar. Di Basco, der den Sprint für Martinello anzog, hatte sogar noch genug Kraft, um sich selber auf den zweiten Platz zu retten. Nach ihrem großen Tag heute werden sie morgen dennoch ins zweite Glied zurücktreten müssen und ihren Kapitän Cipollini unterstützen. Der soll auf der flachen Etappe von Castrovillari nach Taranto für den dritten Etappensieg für Saeco sorgen.


Ergebnis:

Tageswertung:
1. Silvio Martinello Saeco 5h00:56
2. Alessio di Basco Saeco s.t.
3. Jürgen Werner Refin s.t.
4. Mauro Zanetti Aki s.t.
5. Jaime Mora Kross s.t.
6. Jörg Jaksche Polti s.t.
7. Celio Roncancio Kross s.t.
8. Marco Milesi Brescialat s.t.
9. Beat Zberg Mercatone Uno 0:57
10. Nicola Miceli Aki s.t.

Gesamtwertung:
1. Pavel Tonkov Mapei 38h13:02
2. Nicola Miceli Aki 0:28
3. Beat Zberg Mercatone Uno 0:58
4. Guiseppe Guerini Polti 1:34
5. Ivan Gotti Saeco 1:35
6. Oscar Peliciolli Mercatone Uno 3:08
7. Alberto Volpi Batik 3:23
8. Jose-Jaime Gonzales Pico Kelme 4:15
9. Evgeni Berzin Batik 4:51
10. Jose Luis Rubiera Kelme 5:38

Sprintwertung:
1. Beat Zberg Mercatone Uno 89
2. Mario Cipollini Saeco 68
3. Angel Edo Kelme 62

Bergwertung:
1. Gabriele Colombo Batik 26
2. Beat Zberg Mercatone Uno 22
3. Nicola Miceli Aki 20

Intergirowertung:
1. Jürgen Werner Refin
2. Silvio Martinello Saeco 0:01
3. Alessio di Basco Saeco 0:06

Teamwertung:
1. Mercatone Uno 102h08:44
2. Batik 11:57
3. Kelme 13:07


Immerhin kann ich nach dem heutigen Tage eins versprechen: Die Bergankunft in Andorra in diesem AAR wird besser als die bei der Tour dieses Jahr - garantiert.
Wenigstens lässt das meinen und auch andere AARs in noch besserem Licht erscheinen. Wer langweilige Schlappschwänze sehen will, guckt Tour auf ZDF, wer testosterongeladene Schweizer bevorzugt, ist hier richtig.

Zu der Database: Österreicher habe ich schon eine PN geschrieben, falls es noch mehr Interessenten außer ihm und kolli89 gibt, die Database gibt es hier im Forum.
RSM Pro 2007 und ältere Versionen\Downloads [RSM 2004/2005 - RMP 2005 - RMP 2006 - RMP 2007]
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