Ein Drama in fünf Akten - Denn sie wissen nicht, was sie tun

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Andi91
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Beitrag: # 6751135Beitrag Andi91
9.1.2009 - 23:58

Verdammt spannend und fesselnd ist deine Geschichte schon ;)
Top AAR

Valverde3007
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Beitrag: # 6751148Beitrag Valverde3007
10.1.2009 - 3:40

Danke für das viele Feedback, es war wirklich aufschlussreich und genau das, was ich gebraucht habe.
Die Kommentare stimmen größtenteils mit dem überein, was mir ein Freund über seine Eindrücke erzählte, als er die Geschichte komplett erzählt bekam. (Ja, der glückliche weiß schon, wie es endet. :D )
Dass einer die verstörende Wirkung erwähnte, freu mich schon, es wäre echt schade, wenn euch das Geschehen kalt lassen würde.
Zum anstehenden Schluss der Geschichte: Wie ich am Anfang zu Andys Post schrieb, man konnte zu Beginn kaum erahnen, was kommen würde. Zwischenzeitlich ist das ganze vielleicht ein kleines bisschen verwirrend, weil ich irgendwo in Akt 4 den Faden kurz verloren habe und die Story dann notdürftig geflickt habe, dennoch sollte durch den letzten Akt, der übrigens Überlänge haben wird (komisch, vorher hatten alle Akte 1750 +-100 Wörter), alles aufgelöst werden.
Wie die Geschichte enden wird, kann man sich wahrscheinlich noch nicht denken (ich würde mich aber immer noch über jegliche Form von Vermutungen freuen, einfach nur um zu sehen, wie alles wirkt), ich kann versprechen, dass es noch Wendungen und Überraschungen geben wird.
Akt 5, Szene 1 ist auf jeden Fall schon fertig und wird nach einer kurzen Ruhepause einer kleinen Korrektur unterzogen. (Im Moment bin ich so seltsam es klingt nicht mehr auf dem Höhepunkt meines literarischen Schaffens.) Wenn ich nicht allzu lang schlafen werde (es ist ja nicht mehr allzu früh :D), poste ich dann noch vor Mittag, die letzte Szene ist auch auf einem guten Weg und wird höchstwahrscheinlich noch am Wochenende erscheinen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mich über jeden einzelnen Kommentar gefreut, weil ich größtenteils das lesen konnte, was ich erwartet hatte. Das tat richtig gut, nachdem ich insbesondere den letzten Beitrag relativ misslungen fand. :D

PS: Eklig, wie viele Smilies ich benutzt habe, vielleicht sollte ich die Finger von der Tastatur lassen. Gute Nacht.

Valverde3007
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Beitrag: # 6751178Beitrag Valverde3007
10.1.2009 - 15:31

Fünfter Akt

Erste Szene

Georg befindet sich mit dem Kommissar und seinen Leuten in einem Hotelflur. Sie sind bereit, das Zimmer zu stürmen, vor dem sie stehen.
Kommissar: Männer, ihr wisst, was ihr zu tun habt. Jeder befolgt seine Anweisungen, dann sollte die Aktion reibungslos über die Bühne gehen. Er wendet sich an Georg und senkt die Stimme. Wenn die winzigste Kleinigkeit schief geht, werde ich den Einsatz abbrechen. Sie haben keinen Kredit mehr bei mir. Ich werde Sie büßen lassen, beten Sie darum, dass es noch nicht bei der folgenden Operation so weit kommt. Da vorne ist das Zimmer, die Nummer 713. Das ist das einzige Zimmer, in dem zwei Ukrainer eingecheckt haben und außerdem hat man von dort aus perfekte Sicht auf die Gebäude, die Ihre Frau Ihnen beschreiben konnte.
Georg: Bitte, versuchen Sie, alles ohne Gebrauch von Waffen durchzuziehen. Ich würde es nicht mehr verkraften. Außerdem will ich diese Bestien lebend, um…
Kommissar: …um sie auch umzubringen? Nein, Sie werden sich von den beiden fernhalten. Dafür sorge ich. Wenn es wirklich die Bestien sind, die Sie beschrieben haben, werde ich Sie mit allergrößter Freude persönlich erschießen, in der Beziehung bin ich kalt wie Eis. Sie werden von uns gerichtet und jeder wird seine gerechte Strafe bekommen. Notwehr ist ein wunderbar dehnbarer Begriff.
Georg: Ich werde alles tun, was Sie sagen.
Man hört aus dem Zimmer jetzt lautes Geschrei und das Quietschen eines Bettes. Georg wird kreideweiß.
Georg: Fangen Sie an, hören Sie nicht, was da drin los ist? Sie haben lange genug gewartet. Hören Sie auf, mich damit zu quälen, die Gedanken an das, was in dem Zimmer vorgeht, bringen mich um. Ich ertrage das nicht.
Kommissar: Sehen Sie es als Anzahlung auf Ihre Bestrafung. Jungs, wir stürmen das Zimmer. Auf mein Kommando.
Stille
Kommissar: Zugriff!
Die Polizisten stürmen unter lautem Gebrüll das Zimmer, dort finden Sie nur Vladimir vor, der auf seinem Bett herumspringt und dabei ein Lied in einer östlichen Sprache singt. Die Polizisten wollen ihn festnehmen.
Vladimir: Halt! Was tun Sie mit mir? Wer gibt Ihnen das Recht, hier hereinzuplatzen? Ich bin ein freier Bürger, ein Tourist, der hier seinen Urlaub verbringt. Was werft Ihr mir vor?
Kommissar: Dieser Mann er zeigt auf Georg bezichtigt Sie, seine Frau entführt und ihn erpresst zu haben. Erzählen Sie, wo ist die Frau?
Vladimir: Erpressung, Geiselnahme, das will ich nicht glauben. Ich bin unschuldig. Ich bin ein gesetzestreuer Bürger, der sich immer korrekt verhält. Das ist üble Nachrede. Ich will einen Anwalt, Sie haben den falschen.
Georg: Halt den Mund, du Schwein. Du lügst, du lügst wie gedruckt. Wo ist meine Frau, wo ist mein Kind? Ich will Sie sehen, sonst wirst du bis an dein Lebensende nicht mehr glücklich werden.
Vladimir: Ich lüge? Wer hat denn jahrelang gelogen? Herr Kommissar, Sie haben doch sicher von seinen Geschichten gehört. Er ist der böse, er ist der Mörder. Und nur wegen seiner Anschuldigungen wollen Sie einen Unschuldigen festnehmen? Das ist ein Skandal, das kann nicht wahr sein. Das kann doch nicht der Wille des Rechtssystems in diesem Land sein. Er soll erst die Leichen unter seinem eigenen Teppich erklären, bevor er haarsträubende Anklagen stellt.
Kommissar: Es gibt mehrere Indizien und Zeugenaussagen, die gegen Sie sprechen. Wenn sich unser Verdacht nicht bestätigt, dann kommen Sie wieder frei, aber vorerst müssen wir Sie in Gewahrsam nehmen.
Vladimir: Gut, wenn ihr wirklich wissen wollt, wo die beiden stecken, werde ich euch zu ihnen führen. Ihr habt gewonnen, ich gebe auf. Wir dachten, wir könnten sie länger vor ihm verstecken. Wir hatten es gehofft, um sie länger schützen zu können.
Georg: Schützen? Wovor? Sie haben sie entführt.
Kommissar: Er hat Recht. Wovor hätten Sie die beiden Frauen schützen sollen? Er ist der Ehemann und Vater. Sie klingen kaum glaubwürdig. Sagen Sie uns, wo Sie die beiden gefangen halten. Wenn Sie kooperieren, können wir das Strafmaß heruntersetzen.
Vladimir: Ich werde freigesprochen werden, Sie werden schon sehen. Mir werden Sie nichts nachweisen. Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Kommissar: Das werden wir dann ja sehen. Vorher raus mit der Sprache. Wo ist der Aufenthaltsort.
Vladimir: Es ist nicht weit, ich werde Sie hinführen.
Er setzt sich an die Spitze eines kleinen Zuges, bleibt vor dem Zimmer kurz stehen, geht zum nächsten und klopft an die Tür. Heraus kommen Vitali mit dem Kind auf dem Arm, ihm folgt Lisa.
Vitali: Bruder!
Vladimir: Bruder! Hallo Lisa, na kleine Anna. Wie geht es euch? Diese Herren beschuldigen uns, Anna und Lisa entführt zu haben. Lächerlich nicht wahr?
Georg stürmt auf Vitali zu, entreißt ihm Anna und will auch Lisa mit sich zerren, diese bleibt trotzdem stehen und wendet sich aus Georgs Griff.
Georg: Komm, Lisa. Du kannst da raus, du bist wieder frei.
Lisa: Wieder frei? Ich bin frei seit ich von zu Hause weg bin. Wieso ist Vlad nicht frei? Wieso trägt er Handschellen?
Vladimir: Das ist eine total lächerliche Geschichte. Die Polizei hat mein Zimmer gestürmt und dann hat dein Mann behauptet, ich hätte dich entführt. Es hat sich richtig bedrohlich angehört.
Lisa lacht: Ach, er ist immer so eifersüchtig. Schätzchen, es geht mir gut, das habe ich doch am Telefon schon gesagt. Ich bin gerne hier, warum hast du das nicht verstanden?
Georg: Die Ukrainer haben doch gesagt, sie hätten dich entführt und würden dich umbringen. Ich musste dich doch retten, sonst hätten sie dir schlimmeres angetan.
Lisa lacht, bis ihr die Tränen in die Augen schießen. Als sie sich wieder beruhigt, schaut sie Georg ernst an.
Lisa: Du meinst das ernst? Meinst du das wirklich ernst? Du bist so beschränkt. Wie verrückt in die Pedale treten, das kannst du. Zwischenmenschliche Beziehungen sind dagegen nichts für dich. Anna und ich haben nur einen kleinen Kurztrip zu unseren Freunden unternommen. Wenn sie von entführt gesprochen haben, dann war das anders gemeint.
Georg: Sie haben doch gedroht, dir Schaden zuzufügen. Ich dachte, du würdest Todesängste ausstehen, dabei hast du hier Spaß gehabt?
Lisa: Was sollen sie denn getan haben? Hattest du Angst, sie würden mich anfassen oder schlagen? Nein, geschlagen hat mich keiner. Das Anfassen ging von mir aus. Sie zwinkert dem Kommissar zu und greift dann nach Vitalis Hand. Vitali und ich sind seit einigen Wochen ein Paar.
Kommissar: Das reicht, das zieht das ganze ins lächerliche. Wenn wir für jeden gehörnten Ehemann einen Einsatz durchführen müssten, hätten wir keine Sekunde mehr frei. Lösen Sie die Handschellen, wenn die ihre Ehe nicht in den Griff bekommen, sollen sie sich an einen guten Psychologen wenden. Ich bin aus dem Alter heraus.
Georg: Warten Sie! Lisa weiß gar nicht wovon sie spricht, sie war mehrere Stunden in der Gewalt der Entführer, sie braucht Zeit, um klare Gedanken zu fassen. Sie begreift noch gar nicht, was vor sich geht. Wahrscheinlich wird sie einfach bedroht und darf sich nicht von den Ukrainern lossagen. Wie Furcht einflößend sie sind, musste ich schon am eigenen Leib erfahren.
Lisa: Lass gut sein Georg. Du warst immer schon ein bisschen neidisch, wenn andere Männer mir nachgeguckt haben. Das ist doch nichts Neues. Dieses mal ist es eben Vitali. Du hast dir wahrscheinlich gedacht, ihn könntest du anklagen, weil er Osteuropäer ist. Doch du kommst zu spät. Heute kehre ich nicht zu dir zurück, ich habe es zu oft getan. Sie können nach Hause fahren, Herr Kommissar. Wir regeln das alleine.
Kommissar: Das werde ich tun. Es tut mir Leid, dass Sie uns gestört haben. Ich werde zwei Beamte hier lassen, die Herrn Meier nachher mitnehmen und ihn aufhalten, falls er versucht zu randalieren. Klären Sie die Angelegenheit, anschließend muss ihr Gatte ohnehin wegen Mordes ins Gefängnis.
Lisa: Ist das wahr? Schrecklich! Danke, dass Sie uns ein wenig Zeit lassen, uns zu verabschieden. Ich möchte mich für die Umstände entschuldigen, die mein Mann Ihnen gemacht hat.
Kommissar: Kein Problem, ich habe häufiger mit Verrückten zu tun, vielleicht kommt er auch gar nicht ins Gefängnis, sondern in eine psychiatrische Anstalt. Das wird der Richter festlegen. Einen schönen Tag noch.
Der Kommissar und seine Kollegen ab.
Georg: Was soll der Zirkus? Was wird das hier?
Lisa: Hast du es immer noch nicht begriffen? Es ist aus zwischen uns, es gibt keine Ehe mehr. Du hast mich verloren, auch wenn ich frei sein mag.
Georg: Ich verstehe das nicht. Wenn es Probleme gab, warum hast du nie etwas gesagt? Wir hätten alles ändern können.
Lisa: Ich habe dich oft genug gewarnt, doch dir war immer alles andere wichtiger. „Ja, Schatz, ich muss zum Training“ oder „Ich fahre Rennen, das hat Vorrang“. Jahrelang hast du dich nicht für mich interessiert, du hast mich als selbstverständlich angesehen, das bin ich nicht. Dann kamst du auf die glorreiche Idee uns zu verschulden, sogar mein Erbe hast du in deinem Fahhradwahn aufgebraucht, um dein Training zu finanzieren. Dabei hast du weniger verdient, als wir gebraucht haben.
Georg: Das war doch keine Absicht. Ich habe immer versucht, uns ein gesichertes Einkommen zu verschaffen. Ich habe viel dafür riskiert.
Lisa: Vielleicht. In die falsche Richtung. Du hast noch mehr Schulden gemacht und mich noch weniger beachtet. Dann nahm Vitali zu mir Kontakt auf. Wir verstanden uns sofort prächtig und nach kurzer Zeit entwickelten wir einen Plan, dich loszuwerden. Über die Jahre gerechnet war das Maß einfach voll, so lange ich auch nachgedacht habe, ich entdeckte keine positiven Gefühle mehr für dich. Deshalb entschlossen wir, deinen Geschäftspartner auffliegen zu lassen. Das machte dir natürlich nichts aus, du brachtest ihn um und zahltest deine Schulden trotzdem nicht. Danach erachtetest du es nicht als wichtig, mir, deiner Ehefrau, der du alles anvertrauen solltest, von deinen Schandtaten zu erzählen, im Gegenteil, du vernachlässigtest uns noch mehr. Also fasste ich den Entschluss, dass du aus meinem Leben verschwinden musstest. Vitali, der mir in der schweren Zeit Kraft gegeben hatte, half mir dabei.
Vitali: Ich hatte es mir nicht so leicht vorgestellt, immerhin musstest du die Geschichte mit der Entführung glauben. Dass du das Rennen nicht gewinnen würdest war klar, du hattest nie die Möglichkeit wirklich Erfolg zu haben. Während des Rennens schaffte ich es sogar erfolgreich, deine Perspektive in diesem Sport zu vernichten.
Vladimir: Nach dem Rennen warst du so verzweifelt, dass es leicht war, dich mit dem Telefonat zu locken. Wir hatten uns schon gedacht, dass du sofort zur Polizei rennen würdest. Deshalb bekam der aufmerksame Kommissar von uns eine anonyme Nachricht, er solle unbedingt nach deinem dunklen Geheimnis fragen.
Lisa: Tatsächlich warst du so ungeschickt, die Wahrheit zu erzählen. Immerhin hast du damit gezeigt, dass du mich wirklich liebst. Leider beruht das nicht mehr auf Gegenseitigkeit. Zum Glück bin ich dich los. Durch die Aktion im Hotel hast du den letzten Rest an Glaubwürdigkeit verlieren lassen und mit der Vergangenheit wirst du sicher einige Zeit in das Gefängnis müssen. Außerdem wirst du nie wieder in diesen schrecklichen Beruf zurückkehren.
Georg: War ich so schlimm, dass ich diese Grausamkeit verdiene? Verdient irgendein Mensch dieses Schicksal? Ich habe meine Familie, mein Geld, meinen Beruf und meine Freiheit wegen dir verloren. Wie kannst du das nach sechs Jahren Ehe tun?
Lisa: Du hast mich dazu gezwungen. Wenn du anders gehandelt hättest, wäre es nicht so weit gekommen. Du hast mich alleine gelassen, jetzt kommt meine Rache. Das hier ist kein Spiel, alles, was ich sage, kommt von Herzen. Ich hoffe ich muss dich nie wieder sehen. Vlad, hol die Beamten, ich will ihn nicht mehr sehen, er ekelt mich an.
Vlad verschwindet. Georg starrt eine Weile ausdruckslos ins Leere.
Georg: Das habe ich nicht verdient. Das hat niemand verdient. Du wirst mich nicht wieder sehen, das verspreche ich dir. Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich dir zu Liebe alles geopfert habe. Auf Wiedersehen.
Er umarmt seine Frau, gibt seiner Tochter einen Kuss und rennt davon.

Valverde3007
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5.Akt 2.Szene

Beitrag: # 6751363Beitrag Valverde3007
11.1.2009 - 20:12

Fünfter Akt

Zweite Szene


Der Kommissar steht mit Lisa und den beiden Ukrainern im Eingangsbereich eines Hotels. Christoph stößt hinzu.
Christoph: Sie haben nach mir verlangt? Wie kann ich Ihnen helfen?
Kommissar: Sie sind doch ein guter Freund von Georg. Wissen Sie, wo er sich aufhält? Er hat sich seiner Verhaftung widersetzt und ist auf der Flucht. Nun suchen wir ihn, vielleicht ist er ja hier im Hotel seines Teams.
Christoph: Das kann ich Ihnen nicht sagen. Nachdem Georg mir von dem Mord erzählt hat, habe ich ihn alleine gelassen. Mit einem Mörder möchte ich nichts zu tun haben, den müssen Sie selber finden.
Kommissar: Tun Sie mal nicht so, Sie sind seit als sein bester Freund bekannt, da ändern Sie doch nicht in Sekundenbruchteilen Ihre Meinung.
Christoph: Er hat mich hintergangen, das reicht mir, um die Freundschaft zu kündigen. Ich wusste nichts von seinen Geschäften und im Nachhinein wünsche ich mir, ich hätte es nie erfahren. Was passiert ist, kann dennoch nicht wieder rückgängig gemacht werden. Georg ist ein Mörder und nicht länger mein Freund.
Oleg stößt zu dem Pulk.
Oleg: Georg ein Mörder? Das ist eine Schande für unser Unternehmen. Erst kostet er uns den Toursieg und jetzt ist er ein lächerlicher, kleiner Krimineller. Ich habe es immer gewusst, ihm darf man nicht trauen und dennoch hat er Unterschlupf bei mir gefunden. Traurig, dass er uns mit seiner aufgesetzten Freundlichkeit so zum Narren gehalten hat. Sorgen Sie dafür, dass alles sauber und ohne viel Getöse über die Bühne geht, der Imageschaden würde für unser Unternehmen empfindlich sein.
Kommissar: Wir versichern Ihnen, dass alles ohne Aufsehen erledigt wird. Wissen Sie vielleicht, wo Georg sich gerade aufhält? Wir finden ihn nirgends. Vielleicht ist er auf seinem Zimmer. Können Sie uns die Nummer sagen?
Oleg: Ich kann Sie ja direkt hinführen.
Der kleine Tross setzt sich in Bewegung.
Der Schelm war auch noch so dreist ein teures Einzelzimmer zu buchen, statt mit seinen Kollegen in einem Zimmer zu schlafen. Er hat sich nie richtig integriert, da konnte aus ihm ja nichts Gutes werden.
Er schaut zu Lisa.
Es tut mir leid, meine Gute. Immerhin ist es immer noch ihr Mann.
Lisa: Tun Sie sich keinen zwang an, noch ist er mein Mann, aber schon bald werden wir geschiedene Leute sein. Ich bin nicht minder wütend über Georg.
Oleg: Dann ist es ja in Ordnung. So, da wären wir, hier ist sein Zimmer. Sie können sich darin austoben, der Mann ist ja vogelfrei. Nehmen Sie ruhig alles mit, das meiste wurde von uns finanziert, er hat es nicht mehr verdient.
Christoph: Was ist das? Er hebt ein Blatt Papier auf.Ein Brief. Das ist die Handschrift von Georg. Oh Gott, das sieht nicht gut aus.
Lisa: Was schreibt er? Lies ihn vor.
Kommissar: Das ist Beweismaterial, das wird hier nicht vorgelesen.
Oleg: Na, wir haben doch alle das Recht zu erfahren, was unser alter Freund uns mitteilen möchte. Lisa als seine Frau und ich als sein Arbeitgeber, Vitali und Vladimir dürfen Sie zu mir zählen. Also, Christoph, fang an.
Christoph: In Ordnung.
Liebe Lisa, liebe Freunde, liebes Team,
wenn ihr das hier lest, werde ich schon über alle Berge sein. Ich werde in einem weit entfernten Land sein, wo es mir besser gehen wird als hier. Ihr werdet mich wieder sehen, aber bis zu dem Tag einer erneuten Zusammenkunft wird noch viel Zeit vergehen. Ich habe diese Flucht gewagt, weil ich keine Kraft mehr habe in meiner Umgebung weiter zu leben. An einem einzigen Tag wurde mein komplettes, bisheriges Leben zerstört. Jeder, der mir wichtig war, hat mich enttäuscht. Mir bleibt nichts.

Oleg: Welche eine Frechheit, wir haben ihn gewiss nicht enttäuscht, eher hat er uns enttäuscht. Dürfen wir daraus schließen, dass wir ihm niemals wichtig waren? Dieser Lump.
Kommissar: Zügeln Sie sich, wir wollen es erst zu Ende hören.
Christoph: Es geht noch weiter:
Heute Morgen hatte ich noch ein großes Ziel vor Augen, den Sieg, die Erfüllung aller meiner Herzenswünsche. Ich wollte diesen Sieg meiner Frau widmen, die ich liebe, wie am ersten Tag. Ich baute auf ihre Unterstützung und die meines Teams und meiner Freunde. Auch als mich mit der vermeintlichen Entführung ein erster Schock heimsuchte, vertraute ich auf sie, genau wie später auf die Unterstützung der Polizei. Ich bekam nicht das, was ich erwartet hatte.
Mein Team ließ mich im Stich. Es stellte das Leben eines Menschen hinter den Erfolg eines anderen. In diesem Team werden Menschen nicht objektiv bewertet und es wird nicht dem geholfen, der es nötig hat. Im Gegenteil, alles ist auf das Wohl des großen Landes Kasachstans ausgelegt und auf die Bedürfnisse dieser vom Team selbst ernannten neuen Großmacht.

Oleg: Unsere Erfolge sind schon ganz stark. Der Mann hat wohl doch kapiert, was unsere Firmenphilosophie ist. Endlich hat auch er es verstanden, es hat ja lange genug gedauert.
Christoph:
Ihnen kann ich keine Schuld geben, sie vertreten wirtschaftliche Interessen und sind in diesem Rahmen zu begrenzt, um moralisch richtige Entscheidungen zu treffen. Sie haben selber Familien, die sie ernähren müssen. Ich weiß nicht, wie ich in ihrer Situation gehandelt hätte, denn ich befand mich noch nie in dieser Situation. Ich kann ihnen nichts vorwerfen.
Oleg: Wie auch? Es steht ihm gar nicht zu, diese Anklägerposition einzunehmen. Wir haben richtig gehandelt und können die Verantwortung für seine Fehler nicht übernehmen.
Christoph: Lassen Sie diese Kommentare! Anscheinend begreifen Sie nicht, dass Sie massig Fehler gemacht haben. Schweigen Sie!
Wenn ich früher vom Team vernachlässigt wurde, fand ich trotzdem weiter Unterschlupf, unter anderem bei meinen Freunden. Auch das war diesmal anders. Ich weiß, mir steht es nicht zu euch anzuklagen. Dennoch muss ich erwähnen, dass besonders du, Christoph, mich tief enttäuscht hast. „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Wir waren jahrelang Freunde und du hasst mich von einem Moment auf den nächsten? In dem Moment, als ich meine große Schuld bekennen musste, hätte ich dich am ehesten gebraucht, doch du hast unsere Freundschaft verleugnet. „Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.“ Für ein freundliches Wort, wäre ich dir bis an mein Lebensende dankbar gewesen, du hättest alles von mir verlangen dürfen.
Passiert ist etwas anderes, du hast dich von mir abgewandt, obwohl du nichts Genaues über das Geschehene wusstest. Wegen einer Aussage hast du mich abgestempelt. Damit hast du mich sehr traurig gemacht.

Er ist kreidebleich geworden und setzt sich hin. Erst jetzt begreife ich, was in Georg vorging. Ich kann nicht weiter lesen, das verkrafte ich nicht.
Lisa: Dann gib her.
„Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?“
Ich war solch ein schlechter Ehemann, ich kann dich nicht belehren, wie du hättest handeln sollen. Ich kann dich sogar verstehen, deinen Schmerz nachvollziehen. Doch du sollst wissen, dass jede meiner Taten, jede Einzelne nur für ein Ziel geschah: Um dir ein glückliches Leben zu ermöglichen. Ich hätte mein Leben in deine Hände gelegt, ich wäre dir bis ans Ende der Welt gefolgt. Leider war ich zu sehr beschäftigt, für dieses perfekte Leben zu kämpfen, dass ich vergaß, es zu leben. Ich habe so viele schöne Stunden mit dir verschenkt, wir hätten so viel mehr unternehmen können, aber ich begriff nicht, dass ich mir eine Sache am meisten wünsche: Mit dir Zusammen sein.
Ich weiß, du glaubst, ich hätte uns in den Ruin getrieben und ich kann dich verstehen, wenn du meine Aktionen misstrauisch beobachtet hast. Vielleicht musstest du etwas in eine andere Richtung tun, um nicht in die Grube zu stürzen, vielleicht war ich tatsächlich nicht gut genug für dich.
Die Art und Weise, wie du es mir gezeigt hast, war das schlimmste, was mir in meinem Leben widerfahren ist. Nie habe ich einen vergleichbaren Schmerz fühlen müssen, nie eine vergleichbare Enttäuschung. Du hast mir mein Herz gebrochen, auf dem brutalsten Weg. Trotz allem kann ich dir dafür nicht böse sein. Ich habe versucht deine Gefühle nachzuvollziehen und kann auch deine Enttäuschung verstehen. Ich möchte dir nur eine Botschaft hinterlassen. Ich liebe dich.
Ich will euch alle nicht anklagen, denn ihr wart euch der Konsequenzen eurer Aktionen nicht bewusst. Mein Leben ist zerstört, das habe ich alleine geschafft. Ich will nicht versuchen, den Splitter in eurem Auge zu suchen, da ich weiß, wie groß der Balken, der in meinem Auge steckt, ist.
Und doch möchte ich euch etwas auf den Weg geben. Vergesst den heutigen Tag, behaltet mich in Erinnerung, wie ihr mich gekannt habt. Hegt keinen Groll gegen mich, erinnert euch an die guten Tage.
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben.“
So will ich euch vergeben, ich weiß, dass ihr euer Verhalten im Nachhinein bedauern werdet. Ich habe mich gefragt, ob ich etwas in meinem Leben anders machen würde, wenn ich es noch einmal leben dürfte. Ich würde vieles anders machen, aber ich würde auf keinen Moment verzichten wollen, den ich im Kreise meiner Kollegen, meiner Freunde und meiner Familie verbringen durfte. Ihr ward mein Lebensinhalt, ihr habt meinem Leben einen Sinn gegeben. Am Ende muss ich feststellen, dass ich diesen Sinn verloren habe. Deshalb bleibt mir nur ein Ausweg.
Ich wünsche euch alles gute, dass ich euch nicht mehr sein konnte. Denkt an mich ohne Vorbehalte und ohne Schuld. Ich will nicht, dass es mir wegen euch schlecht gehen soll.

Lisa bricht in Tränen aus.
Lisa: Ich habe ihm Unrecht getan. Ich war zu hart zu ihm, er hätte wirklich alles für mich getan.
Oleg: Er war ein guter Mensch.
Christoph: Der beste, den ich kannte.
Der Kommissar nimmt den Brief und liest die letzte Zeile
Kommissar: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“
Er öffnet die Tür. Dahinter sieht man Georg. Er hat sich erhängt.


Fünf Akte, zwei Szenen, dreißig Seiten, 17500 Wörter. Zweieinhalb Wochen habe ich an diesem doch relativ umfangreichen Drama gearbeitet. Eigentlich sollte es nur eine Kurzgeschichte werden, aber letztendlich ist der Inhalt immer weiter gewachsen. Entstanden ist alles auf einem Geburtstag, als mir ein Freund spaßeshalber vorschlug, auch einmal ein Drama zu schreiben. Zugetraut hatte ich es mir am Anfang nicht.
Es ist der zweite AAR, den ich beende, und ich muss sagen, dass es Spaß gemacht hat ihn zu schreiben, hoffentlich hattet ihr auch Freude daran. Ich hätte vieles besser machen können, es steckt einiges an ungenauen Formulierungen oder Wiederholungen drin, insgesamt soll aber der Inhalt im Vordergrund stehen.
Dennoch werde ich das Drama überarbeiten und dann zu gegebener Zeit eine endgültige Version online stellen, die alle Mängel des AARs nicht mehr enthält.
Das Ende dieses AARs bedeutet aber auch, dass ich schon wieder an einem neuen arbeite. Dort wird es sich auch wieder mehr um den Radsport drehen, nachdem ich diesen kleinen Ausflug beendet habe.
Zuletzt geändert von Valverde3007 am 11.1.2009 - 21:54, insgesamt 2-mal geändert.

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Megamen 1
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Beitrag: # 6751369Beitrag Megamen 1
11.1.2009 - 21:21

Toll, einfach nur toll! WELSTKLASSE!!!
Schade, dass es nur so kurz war... Deine Texte lassen sich schön lesen, tolle Wortwahl usw.Alles perfekt. Freue mich auf deinen nächsten aar

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Mor!tz
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Beitrag: # 6751371Beitrag Mor!tz
11.1.2009 - 21:25

da ich weiß, wie groß der Holzbalken in meinem Gesicht ist.
Das muss man sich mal bildlich vorstellen... Ist das bei euch eine Redenswendung? Ich hab das noch nie gehört...

Als ich den Brief gelesen habe hatte ich eigentlich ziemlich schnell den Gedanken im Hinterkopf, dass er sich umbringen würde, ich finde das passt auch gut zu einem Drama...

Im Ernst, ich finde dein Drama im großen und ganzen echt gut gelungen. Am anfang war ich skeptisch, denn eigentlich finde ich Dramen nicht so toll. Allerdings ist dass hier dann eben etwas ganz anderes als klassische Literatur. Deshalb ein lob, das du dich getraut hast mal etwas anderes zu machen.

Ich freue mich schon auf deinen nächsten AAR...

Valverde3007
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Beitrag: # 6751374Beitrag Valverde3007
11.1.2009 - 21:56

Eigentlich sollte es der einfache Balken im Auge sein, ich weiß nicht wie ich auf das andere komme.
Ob es eine Redewendung ist?
Ja, ist es. Knapp 2000 Jahre alt.

Andy92
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Beitrag: # 6751376Beitrag Andy92
11.1.2009 - 22:12

Sehr schön! Leider sehe ich Literatur immer sachlicher und objektiver - nur die wirklich guten Sachen rühren selbst mich noch - und dieses Drama kratzt ganz ganz knapp an dieser Schwelle vorbei (ich will ja ehrlich sein ;) ). Die Handlung aber ist wirklich einsame Spitze.

Ein paar, aus diesem herrlichen Forumsbeitrag entstehende Fragen an die Moderatoren:
Warum ändert man den Namen dieses Unterforums nicht in "Radsportgeschichten" um? Oder lässt solche tollen Geschichten nicht zur Wahl des Monats zu? Und daraus resultierend wiederum diese Frage: Warum gibt es keine Jahreswahl?

Edit: Ein schönes Ende wäre auch noch gewesen, wenn Georg wirklich z.B. nach Südamerika geflohen wäre und sich er und Lisa ca. 20-30 Jahre später zufällig wieder sehen. Das wären nur ein paar Zeilen gewesen.
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Fus87
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Beitrag: # 6751381Beitrag Fus87
11.1.2009 - 23:19

Nun ja, das Unterforum hat mit After Action Reports angefangen, und das sollte auch so bleiben.
Es spricht aber wohl nichts dagegen, eine Unterkategorie zu machen, mit Radsportgeschichten, und dort die beste des Monats/Jahres zu wählen. Denn Geschichten wie diese, die Tour de Lance, udo_bölts' Lamonta und arkons langer Weg können nicht miteinander verglichen werden; das sind völlig verschiedene Kategorien. Daher wäre ein Preis dafür ungerecht.
Das Problem bei mehreren Unterkategorien könnte höchstens sein, dass dann in jeder Kategorie zu wenig Geschichten zur Wahl stehen.

$$_gibo_$$
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Beitrag: # 6751382Beitrag $$_gibo_$$
11.1.2009 - 23:28

Hammerstory, vor allem dein letzter Teil. Richtig fesselnd. Das beste was ich seit langem gelesen habe, hat mir richtig Spaß gemacht :D
Schade das es so enden musste :cry: War aber klar, hätte trotzdem gern noch ein paar weitere Akte gelesen :lol:
Respekt für solch eine Story...
Ich sah den Himmel und mein eigenes Grab,
Ich feierte Siege triumphierte und verlor,
Ich starb aus Liebe.

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Fabian
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Beitrag: # 6751439Beitrag Fabian
12.1.2009 - 16:51

Sicherlich eine sehr gute Arbeit, die du da abgeliefert hast. Da es ein Drama ist, war der Ausgang schon von Beginn weg ziemlich deutlich vorgegeben, da in Dramen meist der "Held" stirbt (oder sonstwer). Vielleicht versuchst du dich das nächste Mal an einer Komödie ;)
Im Ernst, ich fand es sehr gut, wie du die Spannung hochhalten konntest (auch wenn ich schon beim ersten Dialog zwischen Lisa und Vladimir ahnte, wie es kommen würde). Die Szenenwechsel kamen zum richtigen Zeitpunkt, keine davon war meines Erachtens zu kurz oder zu lang.
Der einzige kleine Kritikpunkt: Zu den Zitaten gehören für mich Quellenangaben. Ich finde es super, wie du sie eingebaut hast, jedoch könnte es für einige Leute hilfreich sein, zu wissen, woher sie stammen (ich weiss, sie stehen alle in demselben Buch)

Abschliessend möchte ich dir noch viel Freude und Durchhaltewillen für dein nächstes Projekt wünschen. Ich freue mich darauf!

Andy92
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Beitrag: # 6751442Beitrag Andy92
12.1.2009 - 16:58

Moment, ich muss hier mal was richtig stellen. Ihr versteht den Begriff Drama falsch. Das Drama ist der Überbegriff für Tragödie und Komödie. Bei Valverdes Drama handelt es sich also um eine Tragödie.
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Mor!tz
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Beitrag: # 6751445Beitrag Mor!tz
12.1.2009 - 17:13

Fabian hat geschrieben: Zu den Zitaten gehören für mich Quellenangaben. Ich finde es super, wie du sie eingebaut hast, jedoch könnte es für einige Leute hilfreich sein, zu wissen, woher sie stammen (ich weiss, sie stehen alle in demselben Buch)
Also da bin ich der Meinung, auch wenn die Zitate nicht Wörtwörtlich übernommen sind, sollte hier für jeden Leser mit ein bisschenb Allgemeinbildung sofort klar sein, woher diese zitate stammen.

Im übrigen finde ich auch, dass die hier sehr gut hin passen

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Fabian
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Beitrag: # 6751452Beitrag Fabian
12.1.2009 - 17:45

Tschuldigung, habe da was verwechselt. Aber die Aufforderung, eine Komödie zu schreiben, bleibt natürlich bestehen ;)

@Mor!tz: Natürlich sollte das klar sein. Allerdings gehören für mich in einem literarischen Werk Quellenangaben dazu. Aber eben: Ansichtssache ;)

Valverde3007
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Beitrag: # 6751456Beitrag Valverde3007
12.1.2009 - 18:07

Bei den Zitaten hatte ich mir nicht so die Gedanken gemacht, ob mich die Urheber veklagen könnten, deshalb habe ich sie weggelassen. Wären die Zitate von einem anerkannten Theologieprofessor, hätte ich auch überlegt , was ich tue, so sah ich es aber nicht als nötig an. Es ist ja nicht direkt aus einem Buch abgeschrieben, sondern in der Kirche aufgeschnappt.
Es lohnt sich übrigens doch noch in der heutigen Zeit in die Kirche zu gehen. Dort gibt es einfach die besten Ideen. Bei einer äußerst tiefsinnigen Predigt ist der Gedanke und fast das komplette Grundgerüst der Story dieses AARs entstanden, als ein Geistlicher von seinen Erlebnissen im Krieg berichtete. Titel der Predigt: Denn sie wissen nicht, was sie tun. :wink:
Zum Thema Drama/Tragödie/Komödie: Natürlich ist letztendlich eine Tragödie daraus geworden, aber wenn man jeweils nur eine Szene pro Akt lesen würde (A.1 S.1/ A.2 S.2 / A.3 S.2 /A.5 S.1) hätte auch dieses Drama als Komödie enden können. Die Komik habe ich versucht über diese lächerlichen Gestalten wie den typisch deutschen Journalisten und den Teamchef hereinzubringen. Das Problem ist nur, dass es unglaublich schwer ist, nicht ins lächerliche abzudriften und irgendwie eine Moral zu vermitteln, deshalb bleiben die Anteile relativ gering.
Eine Komödie wird aber wohl nicht geschrieben, eher etwas, das auf Spannung zielt. Dabei ist aber schon wieder viel zu viel (oder wenn man anders will, immer noch zu wenig) Hintergrundgeschichte entstanden, 15 Seiten auf drei Seiten Rennen und das Verhältnis wird sich so schnell nicht ändern.

PS
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Beitrag: # 6751480Beitrag PS
12.1.2009 - 20:54

Sehr schön. Der Rest wurde schon gesagt und der deutsche Reporter war einfach mit eines der Highlights. :D
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

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Grabba
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Beitrag: # 6752850Beitrag Grabba
24.1.2009 - 15:06

Ich habe lange gebraucht, um diese Radsportgeschichte zu lesen, aber jede Sekunde, die ich diesen Text gelesen habe, hat sich gelohnt. Ich will auch gar nicht lange drumrumreden und großartig viel erzählen. Dass die Formulierungen an manchen Stellen etwas unausgereift waren ist dir ja selbst bewusst; der Sprachstil ist trotzdem toll. Am Ende hättest du sicher noch etwas mehr Gänsehaut herausholen können; das hätte dann aber ein paar Tage gebraucht. Aber das mindert die Qualität auch nicht. So möchte ich zu diesem Werk, das nun an Rang drei meiner subjektiven Rangliste der besten Werke dieses AAR-Forums steht, nur noch eines sagen:

Grandios!

Andy92
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Beitrag: # 6752961Beitrag Andy92
25.1.2009 - 15:35

Mich würde mal interessieren was auf Rang 1,2,4,5... steht. ;)
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