Der etwas andere Weg zum Ruhm

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

sciby
Beiträge: 4619
Registriert: 26.9.2005 - 15:55
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6734567Beitrag sciby
6.9.2008 - 19:53

Leider bin ich halt wirklich eingeschränkt mit den Bahnrennen. Das versuche ich allerdings zu überbrücken und teilweise auch daher etwas schneller vorgehen. Außerdem gibt es ja nicht sehr viele Rennen auf der Bahn. Ich glaube ofizielle UCI Rennen gibt es nur fünf. Daher ist das natürlich ein kleines Problem und ich werde auch teilweise, wie schon beschrieben, auf die straße ausweiche. Aber dazu kommt es (noch) nicht. Ebenso werde ich mich bemühen, etwas mehr Abwechslung reinzubringen.
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

sciby
Beiträge: 4619
Registriert: 26.9.2005 - 15:55
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6735861Beitrag sciby
13.9.2008 - 19:47

Die weißen Schleier schoben sich zur Seite. Ich musste meine Augen sofort wieder schließen. Die grellen Sonnenstrahlen ließen meine Lieder zusammenkneifen. Die Sonne strahlte- und ich strahlte. Gleich nachdem mein Wecker schellte, ging ich zum Fenster, um nachzusehen, ob das Wetter gut sei. Ich war froh. Mit einem Tag Verspätung konnte es somit losgehen. Das erste Rennen mit der Elite Deutschlands. Zum ersten Mal mit den Besten messen. Ich wollte bestens vorbereitet sein.
Also wollte ich frühmorgens eine Runde drehen und mich schon mal etwas aufwärmen. Ich ging um sieben Uhr runter und fuhr mit meinem Rad los. Doch nach den ersten Metern überlegte ich mir, ob ich nicht zur Werkstatt fahren sollte, um Julia Auto abzuholen. Aber dafür brauchte ich den Autoschlüssel. Ich konnte mich erinnern, dass Julia ihn am Abend an der Rezeption abgegeben hatte. Also fuhr ich zurück und fragte nach. Ich hatte Glück, denn normalerweise hätte man den Schlüssel nur Julia persönlich gegeben, aber die Frau an der Rezeption war freundlich und gab ihn mir. Außerdem fragte ich sie noch, wie ich am besten zu der Werkstatt komme.
Glücklicherweise war es gar nicht so weit. Es waren circa 25km und ich musste sogar noch warten, bis man öffnete. Der Mann sagte mir, dass das Auto fertig sei, es aber teurer als zuvor mitgeteilt ist. Es kostete 300€. Aber nun musste ich es auch bezahlen. Ich konnte nicht einfach wieder zurückfahren. Ich kramte also in meinem Portmonee und musste schließlich doch mit Kreditkarte zahlen.
Ich spannte mein Rad auf den Fahrradträger und düste los. Der kleine Seat Ibiza lief wieder und erschien mir schneller als zuvor. Bei traumhaften Wetter wäre ein Cabriolet viel passender gewesen. Gegen halb neun war ich wieder am Hotel und ging wieder zur Rezeption. Ich fragte, ob ich Julia auf dem Zimmer anrufen könnte und wählte dann ihre Zimmernummer. Es dauerte ziemlich lange bis sie abnahm. Mit einer sanften und zarten Stimme begrüßte ich sie:
„Ihr persönlicher Zimmerservice wünscht Ihnen einen wunderschönen Guten Morgen!“
„Max?“

Sie klingte noch sehr verschlafen und etwas verwirrt.
„Bist du das?“
„Ja, ich bin’s.“
„Guten Morgen. Wie spät ist es denn?“
„Halb neun.“
„Was? Schon so spät?!“
„Kommst du gleich runter zum Frühstück?“
„Na klar. Wartest du denn auf mich?“
„Ja, aber denk dran dass um 10 Uhr das Buffet abgeräumt wird.“

Ich weiß nicht- aber ich fühlte mich ein wenig, als wäre ich ihr Ehemann und wir wären auf Hochzeitsreise. Aber es war ganz anders. Und am besten sollte es so auch nicht sein.
Im kleinen Frühstücksraum wartete ich gar nicht so lange auf Julia. Fünfzehn Minuten später war sie da. Ich war erstaunt wie sie sich innerhalb so kurzer Zeit so herausputzen konnte. Sie sah schon jetzt wieder einzigartig aus. Wir aßen gemeinsam und ich erzählte ihr, dass ich das Auto bereits abgeholt hatte. Sie war unheimlich erfreut und dankte mir sehr. Als wir bereits fertig waren, zeigte mir Julia die Startliste des Rennens:

Bild

Es waren also wirklich die stärksten Deutschen am Start. Beide Gruppen waren recht ausgeglichen. Mit Maximilian Levy war in meiner Gruppe allerdings der wohl Beste dabei. Aber mein Hauptziel war es ins Finale zu kommen. Immerhin gab es nur zwei Durchläufe und somit musste man in beiden Vollgas geben. Ausruhen war nicht möglich. Julia meinte, dass ich eine realistische Chance auf das Finale hätte, es aber schwer werden würde.
Nach dem Frühstück gingen wir beide kurz auf unsere Zimmer. Ich zog meine Rennkleidung an und ging dann zu Julia rüber. Als ich anklopfte, bat sie mich herein:
„Komm doch bitte noch kurz rein. Ich hab da was Schönes für dich.“
Ich setzte mich auf das Bett und war gespannt, was sie meinte. Kurz darauf kam sie aus dem Bad und hielt mir ein Glas, gefüllt mir einer weißen Brühe, hin. Ich konnte erkennen, dass in der trüben Mischung so einige kleine Stückchen drin schwammen.
„Was ist das denn für ein Zeugs?“
„Mein neues Wundermittel.“
„Und was soll ich damit?“
„Trink es und du wirst sehen, wie es dich stärkt.“

Ich nahm ihr das Glas ab und roch dran. Es stank fürchterlich. Ich konnte es nicht einordnen. Es roch nach allem möglichen- Milch, Pfeffer, Salz, Zwiebel, Knoblauch und Schokolade.
„Du musst es in einem Schluck trinken. Einfach runter damit.“
Es war schwer, aber ich brachte es über mich. Ich trank alles schnell aus. Es war scheußlich- bitter, süß und sauer zugleich. Ich schüttelte mich kurz und wollte sofort zum Waschbecken rennen.
„Nein! Die nächsten Minuten solltest du jetzt nichts trinken, sonst wirkt es nicht.“
Ich glaubte ihr und hielt den unerträglichen Geschmack und das Kratzen im Hals aus.
Dann kramte Julia in ihrer Handtasche herum und holte drei grüne Geldscheine heraus.
„Hier das Geld für die Werkstatt. Und außerdem noch 10€ für das Abholen.“
„Nein, Julia. Behalt das mal schön für dich. Immerhin hab ich dafür dein Zaubermittel bekommen. Das bist du mir schuldig. Ich bezahl dich ja auch nicht für’s Training. Und außerdem musste ich ja irgendwie hierhin kommen. Das Geld behältst du schön bei dir.“

Es brauchte lange und wir kriegten uns beinahe noch in die Haare, doch schließlich einigten wir uns und jeder zahlte die Hälfte. Zwar war ich damit nicht vollkommen zufrieden, aber besser als wenn sie alles gezahlt hätte.
Dann machten wir uns auf den Weg zur Bahn. Erst im Auto wurde mir klar, dass das Wundermittelchen auch etwas ganz anderes hätte sein können. Ich habe es einfach nicht glauben können und wusste, dass es das nicht sein könnte. So etwas würde sie niemals machen. Wenn überhaupt war es ein Liebestrunk, aber keine Art von Doping.
Als wir ankamen, waren bereits fast alle anderen da. Es lief sogar schon der erste Lauf des Junioren-Rennens. Normalerweise wäre ich wohl in dieser Klasse gefahren, aber ich gehörte dort nicht mehr hin. Ich war bei den Besten angekommen. Jetzt musste ich nur noch beweisen, dass ich da auch hingehöre.
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

sciby
Beiträge: 4619
Registriert: 26.9.2005 - 15:55
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6735926Beitrag sciby
14.9.2008 - 0:06

Endlich ging es los. Ich stand an zweiter Position am Start. Vor mir war Maximilian Levy. Wenn nur er am Ende vor mir sei, dann wäre ich unheimlich froh gewesen. Nun sollte es also losgehen. Das erste Rennen mit der deutschen Elite. Dann fiel der Startschuss. Im Prinzip brauchte ich nur Levy im Auge zu halten. Also folgte ich ihm direkt am Hinterrad.
Die erste Runde schlug er ein mittleres Tempo an und alle konnten locker folgen. Es überraschte mich allerdings sehr, dass er dazu bereit war, das ganze Rennen von vorne zu fahren. Dann erhöhte er das Tempo. Ich versuchte ihm einfach zu folgen und achtete nicht auf die anderen. Sogar in seinem Windschatten war es sehr schwer. Das Tempo war extrem hoch. So hoch, dass niemand nach vorne kommen konnte. Ich hatte also eine perfekte Ausgangsposition für die letzte Runde.
Auf der Gegengerade versuchten einige an mir vorbei zugehen. Ich reagierte sofort und schwenkte nach rechts aus. Dabei brauchte ich allerdings etwas Zeit, um Tempo aufzunehmen. Daher kam ich nicht als Erster an Levy vorbei und musste hinter den anderen ins Ziel fahren.

Bild

Ich hatte noch etwas Kraft über, aber ich hatte keine Chance, irgendwo vorbeizufahren. Ich wurde Vierter, aber ließ immerhin Levy hinter mir. Sascha Damrow hatte als Letzter keine Chance. Er ist auch eher ein Ausdauerspezialist. Ich war etwas enttäuscht vom vierten Rang, aber trotzdem hatte ich die Chance auf das Finale bewahrt. Zwar wurde es jetzt noch schwerer, aber ich wusste, dass ich es schaffen könnte.
Julia munterte mich ebenso auf. Immerhin war ich besser als Maximilian Levy. Aber er musste auch das ganze Rennen von vorne fahren. Derweil lief der erste Durchgang der zweiten Gruppe. Stefan Nimke wurde etwas überraschend Letzter.
Peter Franken war auch da. Er gratulierte mir zum vierten Platz, doch eigentlich war das kein Ergebnis um Gratulationen entgegenzunehmen. Dafür müsste ich im nächsten Durchgang mehr Punkte sammeln.
Nachdem das Finale der Junioren beendet war, ging es für mich wieder auf die Bahn. Diese Bahn war zwar aus Beton, aber einen großen Unterschied zur Holzbahn merkte man nicht. Zwar war es nicht so leicht und somit nicht so schnell, aber alle fuhren ja auf demselben Untergrund. Eher war der Wind ein kleines Problem. Doch der war recht schwach. Auf der Zielgerade kam er zwar von vorne, aber wirklich merken konnte man ihn nicht.

Dieses Mal startete ich von vorletzter Position. Also musste ich den anderen nur folgen und am Ende vorbeiziehen. Das war leichter gesagt als getan. Zunächst war das Tempo noch gering, aber in der zweiten Runde wurde es erhöht. Sascha Damrov konnte dem Tempo schon jetzt nicht mehr folgen und ich konnte eine Position aufrücken. Somit war Levy jetzt direkt vor mir. Also konnte ich mich eigentlich darauf verlassen, dass er in der letzten Runde noch attackieren wird und ich ihm folgen kann. Dann wurde sie eingeläutet. Maximilian ging nach rechts raus. Allerdings ließ er eine kleine Lücke zu den vorderen. Ich schloss die Lücke in der Außenbahn und wartete, dass ich im Windschatten eines anderen nach vorne stoßen kann. Dann ging Levy ganz außen doch noch vorbei. Ich ging aus dem Sattel und folgte ihm. Mit einem ungeheuren Tempo ging es aus der letzten Kurve heraus. Ich versuchte auf der Zielgerade aus dem Windschatten das Tempo zu erhöhen. Ich hatte am Ende die schnellste Endgeschwindigkeit, aber es reichte nicht ganz.

Bild

Ich wurde nur Zweiter. Wobei „nur Zweiter“ ein richtiger Erfolg war. Das Finale war erreicht. Nur Levy war stärker als ich und wäre das Rennen drei Meter länger gewesen, hätte ich gewonnen.
Beim späteren Blick auf das Ergebnis sah ich, dass es doch sehr knapp war. Aber ich schaffte es als Dritter ins Finale. Somit kamen eigentlich die drei Favoriten weiter. Nur ich war ein Wackelkandidat. Levy und John überzeugten wie erwartet.

Bild

Nach dem Rennen gratulierte mir als erstes Maximilian Levy. Ich beglückwünschte ihn ebenfalls. Flüchtig sagte er mir, dass er extrem beeindruckt von meiner Leistung sei. Das schätzte ich sehr, aber ich wusste, dass er mich damit auch nur aufmuntern wollte. Nach weiteren Glückwünschen der anderen Fahrer, ging ich zu Julia und Peter.
„Jetzt könnt ihr mir gratulieren!“
„Herzlichen Glückwunsch zum Finaleinzug. Das war ein richtig starkes Rennen.“

Mittlerweile begann der letzte Lauf der zweiten Gruppe. Ich versuchte das Rennen zu beobachten, aber immer wieder kamen Leute auf mich zu und gratulierten mir. Mir war es etwas unangenehm, denn diese große Aufmerksamkeit war ich nicht gewohnt. Aber eigentlich war es das, was ich wollte. Endlich achteten alle nur auf mich. Zwar sahen sie noch nicht zu mir auf, aber sie wussten, dass sie es bald tun werden.
Vom Rennen bekam ich nur mit, dass Nimke wieder Letzter wurde und Bergemann siegte. Somit stand das Finale fest.

<a href="http://s6.directupload.net/file/d/1551/b99hcqid_png.htm" target="_blank"><img src="http://s6.directupload.net/images/08091 ... 9hcqid.png" border="1" title="Kostenlos Bilder und Fotos hochladen"></a>

Vor allem Levy, John und Bergemann waren somit die Favoriten. Noch einmal ein solch starkes Rennen wie das letzte hinzulegen war fast unmöglich. Nach der Siegerehrung der Junioren bat man uns dann wieder an den Start. Julia teilte mir noch etwas mit:
„Denk daran, Max, du kannst ganz befreit auffahren. Du hast dein Ziel erreicht. Jetzt ist alles möglich.“
Mit diesen kurzen Sätzen nahm sie jeglichen Druck von mir. Ich wusste, dass auch ein letzter Platz bereits ein Erfolg wäre. In der Elite angekommen war ich damit auf jeden Fall. Nun kam die Zugabe.
Von der zuvor so erfolgreichen vorletzten Position ging es ins Rennen. Direkt nach dem Start gab es allerdings schon eine kleine Überraschung. Levy zog an die Spitze und es riss eine kleine Lücke. Er blickte zurück und ich konnte genau erkennen, dass er überlegte, auszureißen. Er entschied sich allerdings anders und ließ sich an die zweite Position zurückfallen. Noch vor Beginn der zweiten Runde waren alle wieder nah aneinander.
Dann zog Paul Kanzler an mir vorbei. Zunächst sah es so aus, als würde er komplett durchziehen, aber dann ging er an zweiter Position. Maximilian Levy wurde weiter außen kurz durchgereicht und fuhr direkt neben mir. Er schaute kurz rüber und blinzelte mir zu.
Ich wusste nicht wie ich das zu werten hatte und wartete ab. Dann öffnete sich vor mir die Lücke und ich zog nach vorne. Matthias John zog auf der Gegengerade nach vorne und in seinem Windschatten konnte ich perfekt Energie sparen. Aber das Tempo war so hoch, dass er in der letzten Kurve davonzog. Keiner konnte ihm folgen. Er war einfach zu schnell. Ich gab allerdings alles und holte mir etwas überraschend den zweiten Platz.

Bild

Mit derselben Startposition wie zuvor holte ich dasselbe Ergebnis. Ich konnte vollsten zufrieden sein. Zu diesem Zeitpunkt war ich der zweitbeste Sprinter Deutschlands. Aber das hätte sich im zweiten Lauf noch ändern können. Doch auch dann hätte ich noch gewonnen. Ich konnte ganz befreit in den zweiten Durchgang gehen. Julia und Peter waren sogar von meiner Leistung sehr überrascht. Sie gratulierten mir noch mehr als für den Finaleinzug.

Nach einer kurzen Pause bat uns der Rennleiter wieder zum Start. Nun zählte es. Aber mir sollte es egal sein, wievielter ich werde. Doch ich wollte das Beste rausholen. Von zweiter Position ging es in den Endlauf. Bedeutete das also wieder vierten Rang? Ich wollte nicht, dass es wieder so kommt.
Kurz nach dem Start ging es heiß her. Von hinten kamen Kanzler und Wächter nach vorne. Sie mussten etwas riskieren. John und Levy warteten ganz hinten in Lauerstellung. Als es in die zweite Runde ging, arbeiteten sich beide allerdings vor. John klinkte sich allerdings wieder aus. Anscheinend hatte er irgendein Problem. Levy zog nach ganz vorne und erhöhte unheimlich das Tempo. Es war noch eine Runde zu fahren und er leitete bereits den Endspurt ein. Direkt hinter ihm folgte ich. Ich hatte die beste Position für den Schlussspurt. Auf der Gegengerade kam John nach vorne und wollte an mir und Levy vorbei. Ich reagierte schnell und läutete meinen Sprint ein. Ich ließ John keinen Platz und übersprintete Levy. In Dreierreihe gingen wir auf die Zielgerade. Levy hatte in der Kurve den kürzesten Weg und nun kam es auf die letzten Energiereserven an. Ich gab noch einmal alles und trat mit aller Wucht in die Pedale. Auf den letzten Metern merkte ich, dass es reichen würde.

Bild

Ich hatte es geschafft. Völlig überraschend sprintete ich allen davon. Ich hatte sie alle besiegt. Mit der schnellsten Endgeschwindigkeit und der besten Taktik konnte ich sie alle schlagen. Mit Platz zwei und eins holte ich mir den ersten Gesamtrang. John wurde nur Dritter und so war ich ganz vorne. Ich ließ die volle Freude raus und streckte den Arm in den Himmel. Dabei blickte ich zu Julia und zeigte ihr, dass ich es kann.

Bild

Maximilian Levy klopfte mir auf die Schulter und von beiden Seiten wurden mir Hände über den Lenker gereicht. Alle wollten mir gratulieren. Levy sagte mir schon jetzt Großes voraus: „Richtig stark, Max. Das wird nicht dein letzter Sieg gewesen sein.“ Ich konnte es einfach nicht fassen. Das Maximalziel konnte ich bei weitem übertreffen. Einfach unglaublich. Völlig überragend habe ich als jüngster Starter den Sieg geholt. Das Endergebnis zeigte, dass es knapp, aber eindeutig war.

Bild

Julia empfing mich sofort und umarmte mich herzlich. Dabei merkte ich ihre Wärme. Nicht nur ihre körperliche, sondern vor allem ihre innere Wärme. Sie drückte sich fest an mich und presste ihre Brust gegen mich. Sie war unheimlich stolz auf mich und das zeigte sie mir durch einen herzlichen Kuss auf die Wange. Ich wollte mich bei ihr bedanken und ihr ebenfalls einen Kuss auf die Wange geben, doch in dem Moment drehte sie sich weg und ich küsste sie voll auf den Mund. Es war eine filmreife Szene. Wie alles an diesem Tag. Sie grinste mich nur an. Dann flüsterte sie leise: „Du bist einzigartig!“ Mir war nicht klar, ob sie meine Rennleistung oder meine Person meinte. Aber es war auch egal. Der Sieg stand im Vordergrund.
Peter kam zu mir, schaute zuerst Julia schief an- anscheinend hatte er den Kuss bemerkt- und gratulierte mir dann zum grandiosen Sieg. Ich wusste gar nicht, was nun zu tun sei und wartete einfach auf die Siegerehrung. Währenddessen musste ich noch viele Glückwünsche entgegennehmen und dann wurde ich zur Siegerehrung gebeten.
Als Letzter durfte ich ganz oben aufs Treppchen steigen. Nun sahen sie wirklich zu mir auf. Ich war ganz oben. Mit einem respektvollen Blick betrachteten sie mich. Julia war noch immer extrem stolz auf mich. Ich nahm Blumen und einen kleinen Pokal entgegen und streckte beide in den mittlerweile mit Wolken bedeckten Himmel. Alle klatschten und ich hörte förmlich das nicht vorhandene Raunen der anderen: „Der wird bald unbesiegbar sein.“

Einige Zeit später verließen bereits die meisten den Ort und freiwillige Helfer fegten die Bahn. Mir brannte es auf der Seele und ich fragte Julia:
„Was war eigentlich in deinem Zaubermittel drin?“
„Milch, Pfeffer, Salz, eine halbe gepresste Zwiebel, eine gepresste Knoblauchzehe und Schokoladenraspeln…“
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

Benutzeravatar
Grabba
Beiträge: 2654
Registriert: 3.7.2006 - 22:18
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6735930Beitrag Grabba
14.9.2008 - 0:21

Achte auf den Konjunktiv, mit dem du recht häufig kleinere Probleme zu haben scheinst. Beispiel: "Wenn nur er am Ende vor mir sei, dann wäre ich unheimlich froh gewesen."

Antworten