Eine neue Ära

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Beitrag: # 6732867Beitrag PS
28.8.2008 - 21:39

Tut mir Leid aber immoment wird der AAR ein wenig kürzer kommen aufgrund der Schule und privater Dinge.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

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Beitrag: # 6734152Beitrag PS
4.9.2008 - 16:01

Weiter oder nicht?

Es waren vier Wochen vergangen und ich konnte wieder einigermaßen normal laufen. Ich zweifelte aber an meinem Leben. Ich wusste nicht mehr weiter. Was soll jetzt noch möglich sein. Ich wusste es nicht. Das Leben hatte doch keinen Sinn mehr oder etwa doch? Ich wollte einfach nicht mehr, es konnte so einfach nicht mehr weiter gehen. Es war nicht mehr zum genießen da, das Leben. Ich zweifelte nur noch. Ich entschloss mich umzubringen. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen. Ich schlich aus der Wohnung nach oben gen Dach. Die Dachluke war nicht groß, aber groß genug, dass ich dort durch passte. Von hier hatte man auf jeden Fall eine wunderschöne Aussicht. Ich ging zum Rand und blickte nach unten. Es war tief, sehr tief. War es nun doch die richtige Entscheidung zu springen? Ich sah auf das Mittelmeer. Die Sonne strahlte vom Himmel und glitzerte auf dem Meer. Es war wunderschön im Gegensatz zu meinem Leben. Alles war kaputt, alles hinüber. Ich setzte mich an die Kante und ließ die Beine im Abgrund baumeln. Ich war dachte über mein Leben nach. Mit neun Jahren stieg ich aufs Rennrad. Meine Karriere begann an einem schönen Sommerabend hier am Rande Monacos. Es sollte der Anfang zu einer großen Karriere werden. Einer Karriere ohne Tiefen. Vor allem das Kopfsteinpflaster bzw. die Schotterstraßen machte ich unsicher. Die hinter mir bekamen eigentlich nur die Staubwolke von mir immer zu sehen. Mit 15 gewann ich dann ein U17 Rennen an der Côte d’Azur. Es war ein Rennen über Kopfsteinpflasterstraßen. Ich siegte souverän gegen die ältere Konkurrenz. Keiner konnte mich stoppen. Niemand! Dann ging es zu Nationalmannschaft, man hatte mich entdeckt. Ich wurde als großes Talent gehandelt. Der nächste Paris-Roubaix-Sieger. Was war? Ich gewann die Hölle des Nordens, aber bei den Junioren. Zu den großen, den ganz großen habe ich es nie geschafft. Es sollte nicht sein. Der Wald von Aremberg wurde mir zum Verhängnis. Der Abschnitt, wo ich ein Jahr vorher den Grundstein zum Sieg legte. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ein Schrei hallte aus den Straßen von unten. Ich erschrak und rutschte fast ab.
„Nicht, nicht springen!“, rief mir jemand entgegen.
Mich hatte jemand entdeckt. Schnell bildete sich eine Menschenmenge auf der Straße. Ich blickte nach unten. Nun wäre noch eine Chance zu springen. Noch ist kein Sprungkissen aufgebaut. Ich blickte aufs Wasser und verabschiedete mich innerlich von allen meinen Freunden, meinen Verwandten und von mir. Ich sah nach unten und fasste meinen Mut zusammen…
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Megamen 1
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Beitrag: # 6734371Beitrag Megamen 1
5.9.2008 - 20:48

Schon Schluss mim AAR? Wäre eine gute Lösung, wenn du keine Zeit mehr für ihn hast^^

Wäre aber Schade, denn ich finde ihn bis jetzt klasse

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Beitrag: # 6746639Beitrag PS
27.11.2008 - 15:43

Weiter oder nicht? (2)

Ich setzte meine Hände auf die Kante des Daches, spannte meine Muskeln an und stieß mich ab. Ich schloss meine Augen. Plötzlich ergriff eine Hand meinen Arm. Ich öffnete schlagartig meine Augen. Ich baumelte 30 Meter über der Straße und mein Vater hielt mich. Er hatte meine Hand ergriffen und zog mich nun herauf. Ich wollte es nicht. Ich wollte es doch nicht. Ich wollte doch da unten auf der Straße liegen. Tot. Wieso nicht? Ich schaute in den Himmel. Eigentlich glaube ich nicht an Gott doch das war ein Reflex. Wieso war ich eine Sekunde zu langsam. Ich wollte nicht mehr weitermachen. Mein Traum war zerstört. Ich kann kein Profiradsport mehr treiben. Und jetzt? Ich saß wieder auf dem Dach meines Hauses. Ich schaute aufs Meer. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Fast schon beängstigend. Eigentlich wäre ich jetzt tot, wenn ich eine Sekunde früher gesprungen wäre. Jetzt konnte ich auf das Azurblaue Meer sehen hinter dem Hafen. Mein Vater starrte mich an. Sein Gesicht war bleich, es war eher total weiß. Er zitterte am ganzen Körper und ich begriff eigentlich gar nicht, was passiert war. Ich wusste zwar, dass ich da bin, aber irgendwie auch nicht. Ich war völlig perplex. Meine Gedanken drehten sich. Ich wollte einfach weg hier. Dem Blick meines Vaters entfliehen und dieser Stadt, an der all meine Erinnerungen hängen. Ich wollte etwas anderes sehen. Ablenken, wo ich alles neu ordnen kann und ganz genau ohne äußere Einflüsse nachdenken kann. Hier erschlugen mich die Eindrücke. Ich wusste aber nicht wohin. Wo war ich abgelenkt von allem? Ich blickte wieder aufs Meer und dann schwenkte mein Blick in den Hafen. Das Meer war die Rettung. Wir hatten zwar keine Jacht, aber ich sah dieses eine Kreuzfahrtschiff dort liegen. Ich wollte dem Alltag entfliehen. Am besten weit aufs Meer hinaus. Eine Atlantiküberquerung. Viele Tage kein Land. Fern vom Alltag, das brauchte ich. Ich sprang auf und rannte ins Treppenhaus. Der Arm meines Vaters schnappte nach mir aber erfasste mich nicht. Ich blickte mich um und sah in ein völlig verwirrtes Gesicht. Ich rannte in unsere Wohnung und schloss mich in mein Zimmer. Erstmal bin ich hier ungestört. Das war wichtig. Erstmal die Gedanken ordnen und am besten darüber schlafen. Es war zwar gerade erst 16 h, aber das war mir egal. Ich legte mich ins Bett und schlief schnell ein…
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Megamen 1
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Beitrag: # 6746642Beitrag Megamen 1
27.11.2008 - 15:52

Schön das es weiter geht =)

Andy92
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Beitrag: # 6746657Beitrag Andy92
27.11.2008 - 17:25

Finds auch klasse, dass es wieder weitergeht. Bis jetzt hab ich alles nur still verfolgt.
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Beitrag: # 6748389Beitrag PS
13.12.2008 - 13:01

Kreuzfahrt ins Glück?

Ich stieg aus dem Flugzeug. Ich war in Barcelona angekommen. Von hier aus sollte meine Transatlantikreuzfahrt losgehen. Ich war ein wenig aufgeregt schließlich war ich noch nie alleine auf einer Kreuzfahrt, aber das war in diesem Fall doch gewollt. Ich wollte mich entspannen. Ich brauchte Ruhe. Ich hatte vor mir viele Tage auf See und viel Zeit zum nachdenken. Sehr viel Zeit. Zwei Tage in Richtung Madeira, wo es ein Stopp geplant ist und dann sieben Tage auf See auf der Fahrt in die Karibik. Mein Ziel: Miami. Wie sollte es im Leben weitergehen? Ich wusste es nicht. Ich würde es aber gerne wissen. Es ist schrecklich, wenn man nicht weiß, was an mit sich anfangen soll. Ich brauche das zumindest. Ich stieg in ein Taxi und es ging über die Autobahn nach Barcelona hinein. Der Himmel war traumhaft blau. Die Sonne knallte auf die Erde und das im Spätsommer, schließlich war es September. Ich sah das Schiff schon von weitem. Ich wollte nicht ein allzu großes Schiff haben. Trotzdem war es groß. Mehr als 1000 Passagiere auf einem Schiff. Eigentlich unvorstellbar für jemandem, der dies nicht erlebt hat. Aber man merkt es nicht, außer beim ersten Auslaufen, wo alle an Deck stehen. Der Taxifahrer hielt an und gab mir das Gepäck. Ich ging zum Check-In-Schalter, wo mich eine hübsche blonde Dame begrüßte. Es war 12:30 h und das Schiff noch relativ leer. Mein Gepäck gab ich ab, denn die Kabine war noch nicht fertig. Ich hatte eine Balkonkabine gebucht damit ich auch ungestört an den Seetagen den Wind mir um die Nase wehen lassen könnte. Ich ging aufs Schiff und fühlte mich frei. Ich hatte Urlaub und war ungestört. Keinen kannte ich hier, niemand würde mich hier stören. Ich nahm den Fahrstuhl und fuhr hinauf auf das Sonnendeck. Dieses war noch sehr leer. Es war heiß und der Boden reflektierte ein wenig die Sonnenstrahlen. Es war richtig schön warm. Das Thermometer zeigte 29 Grad Celsius an. Ich ging hinaus und ging an die Rehling, die ein Deck höher war. Ich blickte hinaus auf das Meer. Ich entspannte. Die Anspannung der letzten Tage war, wie ausradiert. Ich war sicher, hier war ich richtig.
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Beitrag: # 6749759Beitrag PS
24.12.2008 - 15:28

Kreuzfahrt ins Glück? (2)

Hier war ich richtig. Das Essen war gut, das Wetter war schön und ich war frei. Frei von schlechten Gedanken, frei von Einflüssen und frei vom Radsport. Es war inzwischen 19 h am Abend. Das Auslaufen war für 20 h angesetzt und ich machte mich langsam fertig. Es war ein wunderschönes Gefühl als das Schiff sich vom Kai entfernte. Zentimeter für Zentimeter, Meter für Meter. Es ging los. Ich stand an der Rehling schaute in Richtung Horizont. Würde diese Reise mir endlich die erhoffte Antwort geben? Die Antwort, die ich seit Monaten suche. Wie soll es mit meinem Leben weitergehen? Ich wusste es nicht und das obwohl mein Unfall in Nordfrankreich schon einige Monate zurückliegt. Wir fuhren aus dem Hafen. Die Sonne neigte sich so langsam gen Horizont. Es war klar und deshalb konnte ich eine Stunde nach dem Ablegen auch den Sonnenuntergang genießen. Es war traumhaft, wie das Wasser und der Himmel sich von blau in orange verwandelten. Ich war beeindruckt, war aber auch erinnert an einige Nächte vor und nach Radrennen, als ich im Hotel war und fertig war, aber meistens glücklich, weil ich es geschafft hatte die Konkurrenz zu besiegen. Nun ist das vorbei. Nie mehr kann das geschehen. Ich ging so langsam hinunter und ging in meine Kabine. Ich zog die Vorhänge zu und ging ins Bett. Zwei Tage lang sollten wir erstmal kein Land sehen, darauf freute ich mich schon.

Am nächsten Morgen war es schon hell als ich aufwachte. Es war 10 h. Ich stand auf und zog die Vorhänge auf. Die Sonne schien wieder über dem Mittelmeer. Die Sonne knallte förmlich hinab. Wieder war es sehr warm. Ich stellte mich auf meinen Balkon. Ich hörte das Meeresrauschen. Die See war sehr ruhig. Ich schloss meine Augen und ich fühlte mich wie im Traum. Es war schön und ich hoffte es sollte schöner werden, denn ich suchte doch meine Identität meines neuen Lebens. Ich zog mich um und ging zum Frühstück. Ich aß ausgiebig bevor ich mich in meine Hängematte auf dem Balkon legte. Ich genoss die weite Freiheit. Kein Land in Sicht und ich verlor mich in meinen Gedanken über mein Leben. Vieles hatte ich erlebt und das ließ ich erstmal Revue passieren. Vieles Spannendes und auch Enttäuschendes. Mein Leben war geprägt vom Radsport. Es war mein Leben. Früh begann ich und ich entwickelte mich gut. Ausgezeichnet sogar, ich gewann Paris-Roubaix bis ich stürzte und mein Leben auf den Kopf gestellt wurde.
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Beitrag: # 6750163Beitrag PS
29.12.2008 - 15:38

Kreuzfahrt ins Glück? (3)

Meine Reise ging weiter und jeden Tag stellte ich mir die gleiche Frage. Wir waren auf Madeira angekommen. Die See war ein wenig unruhiger aber nicht schlimm. Wir würden gleich auslaufen. Madeira ist zwar wunderschön, aber so langsam war ich am verzweifeln. Ich wusste nicht mehr weiter. Kein Stück. Die Leinen wurden eingezogen und die Heck- und Bugstrahlruder taten ihre Arbeit. Der letzte Fleck Land den wir sehen bis wir den Atlantik überquert haben. Sieben Tage, eine Woche. Ruhe, nur das Meeresrauschen. Wir fuhren aus dem Hafen von Funchal und der Kapitän hupte noch dreimal bevor es aus dem Hafen ging. Ich blickte ein letztes Mal auf Madeira und ging dann zum Abendessen. Es war viertel nach sieben und ich hatte mächtig Hunger. Ich setzte mich zu einem anderen allein sitzenden Herren. Wir begrüßten uns und ich ging erst einmal zum Buffet. Als ich zurück kam aß der Herr schon. Er hieß Emanuel und kam aus Spanien. Wir unterhielten uns ein wenig über die Kreuzfahrt und das Schiff. Über Madeira und über uns. Als er mich dann fragte was ich beruflich so täte, entstand bei mir ein Kloß im Hals. Ich wusste nicht was ich sagen soll. Ich entschloss mich die Wahrheit zu erzählen. Er hörte mir genau zu und sagte: „Mein Beileid, aber ich bin großer Radsportfan. Ich finde es schade, dass sie es so aufgegeben haben.“
„ Wie meinen sie das?“
„Na ja, es gibt doch so viele andere Dinge, die man tun kann.“
Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was er meinte.
„Sie könnten doch Teamchef oder ähnliches werden.“
Ich war sprachlos. Emanuel hatte Recht. Wieso sollte ich den Radsport aufgeben?
„Aber ich denke dann fühle ich mich zu sehr an mein Schicksal erinnert.“
„Ja, das wird ab und an so sein, aber wenn sie Spaß an der Sache haben, dann ist das die beste Medizin, die die Psyche bekommen kann.“
Ich wusste nicht, ob das so stimmte, aber nickte.
„Der Radsport ist doch ein so spannender und schöner Sport. Das wissen sie doch selber.“
„Ja“
„Sie haben bestimmt auch einige Leute kennen gelernt, die ihnen vielleicht Vorschläge machen könnten. Ich würde liebend gerne im Radsport zu tun haben, aber wenn man kein Mechaniker oder so ist, kommt man dort ja nicht hinein. Sie aber waren Fahrer, das ist doch eine optimale Voraussetzung.“
Ich hatte meinen Teller inzwischen aufgegessen und war sehr ins Grübeln gekommen. Ich holte mir erst einmal etwas zu essen. Als ich zurückkam sah ich erst das Strahlen im Gesicht von Emanuel. Allerdings wollte er nun gehen, da er noch vor der Theatervorstellung einige Dinge erledigen wollte. Er verabschiedete sich.
„Wir können uns ja morgen an diesem Tisch wieder treffen.“
„Ja, das ist keine schlechte Idee.“
„So um 9?“
„Ja, dann bis morgen.“
Ich aß mein Essen auf und ging dann auf die Kabine. Ich war nachdenklich geworden…
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Beitrag: # 6750253Beitrag PS
30.12.2008 - 12:42

Kreuzfahrt ins Glück? (4)

Ich setzte mich auf meinen Balkon. Wir schipperten nun in Richtung Westen. Vor allem war ich nachdenklich geworden aufgrund des Gespräches eben beim Abendessen. Sollte es das tatsächlich sein? Ein Job im Radsport, weiterhin im Radsport? Teamchef? Ich überlegte. Teamchef? Das war eigentlich nicht wirklich mein Traum. Sportlern Anweisungen geben, aber nicht wirklich etwas tun können. Und dann trotzdem die Konsequenzen tragen müssen. Nein, eigentlich war es nicht das, was ich wollte. Organisieren konnte ich, das brauch man auch da, aber ich weiß nicht. Ich war ein wenig ratlos. Der Horizont erleuchtete inzwischen orange. Die Sonne ging unter. Ich wusste immer noch, wie es mir geschah. Ich legte mich ins Bett und lag noch lange wach. Ich wusste nicht, ob es das war, was ich wollte. Erst zwei Stunden später schlief ich ein.

Am nächsten Morgen war ich wieder viel klarer in meinen Gedanken. Ich zog mich an und ging zum Frühstück. Emanuel saß schon am Tisch. Er begrüßte mich wieder herzlich. Er hatte schon ein Croissant in der Hand und war schon sehr munter.
„Guten Morgen“, begrüßte ich ihn noch ein wenig verschlafen.
„Na, haben sie gut geschlafen?“
„Es geht so.“
„Wieso?“
Sollte ich ihm die Wahrheit erzählen? Es war ja schließlich seine Idee. Was hätte ich zu verlieren? Nichts, also.
„Ich habe noch lange nachgedacht über unser Gespräch gestern.“
Emanuel nickte.
„Ich weiß nicht, ob es das richtige ist Teamchef zu werden bzw. überhaupt in den Radsport zurück zu kehren.“
„Na hören sie mal: Der Radsport war ihre große Leidenschaft. Wenn sie die Möglichkeit haben zurück zu kehren ist das doch toll. Ihr Traumberuf war zwar Fahrer, aber sie wären immer noch nah dabei.“
„Ja, das stimmt.“
„Aber?“
Emanuel war hartnäckig, sehr hartnäckig. Wahrscheinlich war das auch gut so.
„Ich kann nicht so gut mit Fahrern umgehen bzw. damit, dass ich für einige Fahrer zuständig bin, aber nur sagen kann attackiere, aber sie können nicht mehr und ich kann nichts dagegen tun.“
„Ja, das verstehe ich, aber es gibt doch genug andere Berufe im Radsport.“
„Ja, sie haben Recht, aber jetzt gehe ich erstmal um mir etwas zu essen zu holen.“
Ich holte mir zwei Croissants und ging wieder zurück. Ich setzte mich wieder hin und aß gemütlich. Emanuel und ich redeten nun erstmal über andere Dinge, wie die Familie. Als er sich dann 15 Minuten später verabschiedete, ging ich auch. Ich wollte heute mal nicht nur auf meinem Balkon liegen, sondern auf dem Sonnendeck…
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Beitrag: # 6750355Beitrag PS
1.1.2009 - 17:19

Kreuzfahrt ins Glück? (5)

Es war ein schöner Tag. Sonnenschein, wenig Seegang. Ich entspannte. Nichts konnte mich an diesem Tag stören. Ich verschwendete keinen Gedanken an den Radsport, erst als ich wieder auf die Kabine ging. Ich wusste zwar, dass ich gerne wieder in den Radsport zurückkehren würde. Das war für mich inzwischen klar, aber wie? Das wusste ich immer noch nicht. Ich duschte und legte ich dann wieder in die Hängematte. Ich nahm mir mein Buch: „Der Radsport im 21. Jahrhundert“ In diesem Buch wird der Radsport beschrieben. Wie er funktioniert, wo er organisiert wird und wer etwas zu tun hat. Ich erhoffte mir, dass ich hier eine Anregung für mein weiteres Leben finde. Ich las und las bis es dunkel wurde. Allerdings hatte ich noch keine Antwort auf meine Frage. Ich schlug das Buch zu an der Stelle „Die Rennen“ und ging schlafen.

Am nächsten Morgen (2. Seetag) nahm ich wieder mein Buch und legte mich in die Hängematte. In dem Kapitel „Die Rennen“ geht es um die berühmten Rennen, deren Geschichte und deren Ausführung. Es ging um die Tour de France, den Giro d’Italia, die Vuelta a Espana und viele mehr. Paris, Mailand, Madrid. Die drei Großen Rundfahrten. 21 Tage sind und waren es. So las ich und las ich. Das Kapitel war lang und als es sich zum Ende neigte stieß ich auf einen Abschnitt „Die Organisation“. Als Beispiel stand dort eine Beschriebung der Seite letour.fr.
letour.fr hat geschrieben:Die Frankreichkarte vor Augen und eine Dose Reißnägel in der Hand, denkt sich Jean Marie Leblanc im Beisein seiner Mitarbeiter den Streckenverlauf der Tour de France aus, den die Champions befahren werden… wenn auch zwei oder drei Jahre später. Die für den großen Startschuss ausgewählte Stadt, ein vor dem endgültigen Beschluss jahrelang diskutierter Dauerbrenner, zählt zu den unumgänglichen Angaben. Das gilt auch für die Endankunft in Paris, eine seit der ersten Tour-Auflage eingehaltene Tradition.
Danach bestehen, wie beispielsweise für 2008 zwischen der Bretagne und den Champs-Élysées mit über 200 eingereichten Städtebewerbungen, viele Kombinationsmöglichkeiten. Einige Einschränkungen werden durch internationale Vorschriften verordnet. Demnach darf die Gesamtlänge der großen Rundfahrten 3500 km nicht überschreiten, bei einer Einteilung in 21 Renntage (2 obligatorische Ruhetage), an denen die Distanz von 225 km lediglich zweimal übertroffen werden darf. Anschließend achtet der Tourdirektor auf eine gesunde Mischung der wesentlichen Zutaten, was auch den Erfolg des Wettbewerbs ausmacht: mehrere flache Etappen in der ersten Woche, Hochgebirgsetappen im Massiv der Alpen und Pyrenäen, zwei Tage für das Zeitfahren (wovon einer im Mannschaftsmodus ausgetragen werden kann) sowie das Bestreben, einen regelmäßigen Abstecher in sämtliche Regionen Frankreichs zu unternehmen. Bislang sind die beiden Departements von Korsika die einzigen, in denen die Tour noch nicht unterwegs war.
Sehr interessant, geradezu verlockend dachte ich. Das war es was ich wollte. Ein Radrennen organisieren. Durch meinen Körper ging Wärme. Ich war glücklich. Jetzt musste ich nur noch einen Weg finden um dorthin zu kommen…
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Beitrag: # 6750621Beitrag PS
5.1.2009 - 10:27

Kreuzfahrt ins Glück (6)

Ab sofort lief ich mit einem breiten Grinsen übers Schiff. Als ich Emanuel von meiner Idee erzählte, grinste auch er mich fröhlich an. Er merkte, dass ich die Lebensfreude wieder gefunden habe. Es war wie ein Wandel bisher. Die Reise. Von der Depression in die Freude. Inzwischen hatten wir auch den letzten Seetag hinter uns. Ich war früh aufgestanden um das Einlaufen in den Hafen von Miami nicht zu verpassen. Es war eine Reise, die sehr schön war. Nicht nur vom Wetter und von der Erholung. Nein, auch für die Seele. Meine Seele, meine Psyche. Ich wusste, was ich wollte. Ich wollte diese Zukunft unbedingt angehen. Allerdings war ich mir noch nicht im Klaren, wie ich die Idee umsetzen soll. Ich habe zwar einige Kontakte in der Radsportwelt, aber noch kenne ich niemanden, den ich dazu befragen könnte. Ich war aber wild entschlossen in diesem Bereich etwas zu tun. So genoss ich das letzte Einlaufen in den Hafen von Miami. Es war ein tolles Gefühl an der Skyline und Miami Beach vorbei zu gleiten. Der Urlaub ist jetzt leider vorbei, aber mein Leben fängt nun erst wieder richtig an.

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Da mein Flug erst spät abends startete machte ich noch einen Ausflug in die Everglades. Auch diese Natur knapp außerhalb der Großstadt beeindruckte mich. Es waren tolle Bilder, die sich mir boten und ich versuchte diese zu genießen und zu speichern. Solch tolle Erlebnisse sollte man immer versuchen zu behalten und sich daran ein wenig hochziehen. Es ist einfach hilfreich für meine nächsten Ziele. Ich wusste auch zu diesem neuen Lebensabschnitt brauche ich Kraft, vielleicht sogar noch viel mehr als ich zum Radsportalltag als Fahrer brauchte, denn das Leben als Organisator oder ähnliches wird auch kein Zuckerschlecken. Das Zuckerschlecken ist vorbei seit ich aus der Schule bin. Mit dem Abschluss der Schule begann das Leben. Das bekommt jeder zu spüren und deshalb sollte man solche Momente aufsaugen und behalten. Nach einem recht anstrengenden Tag geht es dann gegen Nachmittag zum Flughafen, wo mich mein Flugzeug wieder nach Nizza bringen wird. Es war hoffentlich eine Kreuzfahrt ins Glück. In mein neues Leben.
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Stephan
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Beitrag: # 6750765Beitrag Stephan
6.1.2009 - 4:07

hey PS...du schreibst wirklich super!

Mach weiter so :)
Zitat von nem Klassenkamerad im Vollrausch:

"Ihr dürft die Welt nicht real sehen, Ihr müsst sie so sehen wie sie ist"

PS
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Beitrag: # 6750779Beitrag PS
6.1.2009 - 13:11

Das neue Leben beginnt(1)

Wir haben heute inzwischen Silvester. Heute Nacht kommt die Jahrtausendwende, etwas ganz besonderes. Für meine berufliche Zukunft konnte ich sorgen. Ich habe einen Job bei der ASO bekommen. Nachdem ich erst verzweifelte, traf ich mich mit meinem Nachwuchstrainer aus der französischen Nachwuchsnationalmannschaft und dieser gab mir den Tipp, dass er dort ein paar Personen kennt, die mir helfen könnten. Dies war der entscheidende Schritt in die Zukunft, denn man war von mir überzeugt, da ich auch praktische Erfahrung habe. Ich muss sagen man muss schon Beziehungen haben um dort herein zu kommen. Zum Glück habe ich diese Beziehungen und nun freue ich mich um so mehr auf das neue Jahrtausend. Ich werde im Februar anfangen dort zu arbeiten und darauf freue ich mich schon sehr. Mein Herz hüpft immer höher bei dem Gedanken und das ist erleichternd. Vor einigen Monaten wollte ich noch sterben, weil ich keine Perspektive gesehen habe und nun bin ich wieder voller Lebensfreude. Es war ein unbeschreiblicher Wandel.

Heute feiere ich aber erstmal in Kreisen meiner Familie in Monaco Silvester. Es gab ein festliches Essen, was ich sehr genoss. In wenigen Minuten ist es dann soweit. Das neue Jahr wird eingeläutet. Als ich aufs Meer schaue sehe ich ein großes Lichtermeer, denn viele Leute sind mit ihren Booten aufs Wasser gefahren um das Feuerwerk zu beobachten. Es war ein schöner Anblick, denn die Lichter spiegelten sich im Wasser. Dieses war so hell erleuchtet, dass man die Wellen einzeln sehen konnte und das um fast Mitternacht. Wir schalteten den Fernseher an. Der Countdown wurde eingeläutet. Es waren noch 20 Sekunden. 20 Sekunden noch das 20. Jahrhundert. Für was wird das 21. Jahrhundert stehen? Für Veränderung? Für eine neue Lebensweise? Wahrscheinlich. Noch 10 Sekunden. Das neue Jahr. Es wird für mich ein Neuanfang. Ein Anfang in ein neues Leben. Noch 5, 4, 3, 2, 1 und Happy New Year. Das neue Jahr war da und ein ganz besonderes, aber jetzt genoss ich erstmal das Feuerwerk am Himmel.

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Als das Feuerwerk beendet war, war es schon 0:20 h und ich war ziemlich müde. Ich entschied ins Bett zu gehen und freute mich schon auf das neue Jahr und mein neues Leben.

@Stephan: Danke und ich versuche es so weiter zu machen oder sogar besser zu machen.
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Andy92
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Beitrag: # 6750784Beitrag Andy92
6.1.2009 - 14:52

Weiterhin gut geschrieben. Mehr kann ich im Moment nicht sagen.
Aber, ich hab eine Frage - mal sehen, wer die richtig beantwortet :D :
An welchem Datum endet das 20.Jahrhundert bzw. das 2.Jahrtausend? 8)
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Fus87
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Beitrag: # 6750785Beitrag Fus87
6.1.2009 - 14:57

Das 20. Jahrhundert ist schon vorbei; und zwar seit dem 31.12.2000! :P

Andy92
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Beitrag: # 6750788Beitrag Andy92
6.1.2009 - 15:14

Jo, nicht schlecht, richtige Antwort. Ich kenne viele, viele, sehr viele Leute, die auf diese Frage mit 31.12.1999 geantwortet hätten. ;)

Edit: Sorry PS. Soll hiermit auch beendet sein.
Zuletzt geändert von Andy92 am 6.1.2009 - 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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PS
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Beitrag: # 6750789Beitrag PS
6.1.2009 - 15:16

Ich bin da noch nie durchgestiegen, aber eine Diskussion dazu brauchen wir glaube ich nciht.
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Beitrag: # 6750997Beitrag PS
8.1.2009 - 15:39

Erwartet in den nächsten 6 Tagen keine Posts von mir, denn es ist 6-Tagerennen in Bremen. Da hab ich schon Probleme irgendwie noch etwas für die Schule zu machen. :D
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Beitrag: # 6751781Beitrag PS
16.1.2009 - 15:44

Das neue Leben beginnt (2)

Inzwischen ist es Februar und ich arbeite bei der ASO. Für diesen Job musste ich nach Paris umziehen, aber das ist es mir wert. Ich habe vom ersten Tag an gemerkt, dass dieser Job mir viel Spaß macht. Schon nach wenigen Tagen bekam ich ein Lob, dass ich mich schnell hineinfinden würde und gute Arbeit leiste. Ich werde erstmal alle Abteilungen kennen lernen. Es ist eine sehr interessante aber auch anstrengende Arbeit. Zudem muss ich mich auch erst einmal in Paris einleben. Die Stadt ist viel größer, viel hektischer und allgemein anders als Monaco. Es ist ein völlig anderes Leben. Ich lebe alleine in einem Appartement und komme gut zurecht, allerdings ist das ganze doch eine ganz schöne Umstellung. Ich bin aber sehr glücklich, dass ich nun anfangen habe und das Warten ein Ende hat.

Mein Leben hat sich völlig verändert, aber es ist immer noch sehr schön. Ich fahre kein Rad mehr, sondern organisiere, dass andere Rad fahren können. Nachdem ich jetzt alle Abteilungen kennen gelernt habe, kann ich sagen, dass mir die Organisation der Strecken, sowie die Organisation in den Start- und Zielorten am meisten gefallen. Diese Arbeit ist zwar aufwändig und nicht einfach, aber genau das möchte ich. Ich werde zwar zum Veranstaltungskaufmann ausgebildet, aber hoffe sehr darauf, dass ich am Ende meiner Ausbildung in eine dieser Abteilungen komme. Zur Zeit ist es relativ ruhig hier hat man mir erklärt, weil die Tour de France schon vorgestellt wurde und sie noch ein wenig hin ist. Allerdings müssen natürlich auch Lüttich-Bastogne-Lüttich oder das Créterium International vorbereitet werden. Die ASO organisiert 7 große Profiradrennen: Paris-Nizza, das Cretérium International, Paris-Roubaix, den Flèche Wallonne, Lüttich-Bastogne-Lüttich,Paris-Tours und natürlich die Tour de France. Zudem kommen noch einige kleinere Rennen, wie die Tour of Katar oder die Tour de Picardie. Außerdem wird die Tour de l’Avenir von der ASO ausgerichtet. Mein Traumjob wäre es die Strecken von einigen dieser Rennen zu entwerfen, aber bis dahin vergeht noch viel Zeit. Ich werde mein bestes tun und auf meinen Traum hin arbeiten.
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Beitrag: # 6752758Beitrag PS
23.1.2009 - 18:25

Das neue Leben beginnt (3)

Ich habe meine Ausbildung jetzt fast abgeschlossen. Es geht mit großen Schritten auf die Prüfung zu. Ich habe immer noch viel Freude an meiner Arbeit und hoffe nun, dass ich in die Abteilung der Organisation der Strecken oder der Organisation in den Start- und Zielorten komme. Die Entscheidungen, ob wir überhaupt übernommen werden und wenn ja, in welche Abteilung wir kommen werden morgen fallen. Ich bin schon jetzt aufgeregt. In einer Woche geht es dann in die Prüfung. Gelernt habe ich schon alles, denn ich möchte unbedingt mein Ziel verwirklichen und dafür habe ich jetzt rund zwei Jahre alles getan. Obwohl erst in 14 Stunden mir die Entscheidung mitgeteilt wird in welche Abteilung ich komme, bin ich sehr aufgeregt. Zu aufgeregt um zu schlafen. Deshalb entschließe ich mich noch ein wenig spazieren zu gehen.

Nach einer Weile kam ich am Seinufer an. Die Promenade war um 9 h abends nicht mehr ganz so voll und das genoss ich in vollen Zügen. Ein schöner Spätwinterabend, zwar noch recht kalt, aber schön. Der Eifelturm, hell erleuchtet, das Licht glitzert in der Seine und die Boote, die auch beleuchtet sind, gleiten über das Wasser. Ein romantischer Anblick. Ich setzte mich und ließ den Anblick auf mich wirken. Nach rund zwei Stunden Sparziergang legte ich mich ins Bett und schlief ruhig ein.

Am nächsten Morgen wachte ich früh für meine Verhältnisse auf. Eigentlich bin ich ein Langschläfer, aber heute war ich schon um 6:30 h wach. Ich frühstückte in Ruhe und las Zeitung. Nichts Besonderes stand drin, aber als Ablenkung war es gut, denn je später die Nervosität kommen würde, desto schlimmer wäre es. Noch war ich eigentlich entspannt. Gegen 8 h machte ich mich auf dem Weg zur Arbeit. Nach einer stressigen U-Bahnfahrt in einem völlig überfüllten Wagon, in den trotzdem jeder hinein wollte, obwohl er schon voll war. Es war grausam. Als ich auf der Arbeit war, begann die schlimmste Zeit: Das Warten. Uns wurde erst einmal mitgeteilt, dass wir in den Abteilungen, wo wir auch die letzte Zeit gearbeitet haben, uns begeben sollen. Also noch ein paar Stunden in der P+R/Marketing-Abteilung. Diese Arbeit gefiel mir nicht besonders. Hatte ich in vielen anderen Abteilungen noch Lob bekommen, wegen meiner engagierten Mitarbeit war man hier auch nicht sehr begeistert von mir. Vielleicht war das schon einmal gut, weil diese Abteilung schon einmal wegfallen würde, wenn ich aufgenommen werde. Diese letzte Stunde wollte und wollte nicht umgehen. Es war ein gefühlter ganzer Arbeitstag, den ich mehr wartete, als dass ich mich der Arbeit zuwendete. Eigentlich sollte ich mir ein Layout überlegen, aber, das was am Ende dabei raus kam, war schlecht. Es sah mehr wie eine Traueranzeige aus. Umso erleichterter war ich, als ich gerufen wurde…
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