Timo König - Sein Ziel? Seinem Namen alle Ehre machen

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Mr. Moore
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Timo König - Sein Ziel? Seinem Namen alle Ehre machen

Beitrag: # 6717229Beitrag Mr. Moore
10.7.2008 - 23:03

Schönen Abend,

bin hier eigentlich schon länger passiver Mitleser, speziell bei den AAR's und dem allgemeinen Radsport und habe mich nun dazu entschlossen mich zu registrieren. Dies aus dem Grund, dass ich mich gerne selbst an einem AAR versuchen würde. Nun stellt sich allerdings die Frage ob mein erdachtes Konzept legitim und somit realisierbar ist. Da ich arge Probleme mit dem RSM 08 habe und mir oftmals die Lust fehlt eine Karriere dauerhaft fortzuführen, besonders da es mich wurmt, dass ich auf die grafischen Vorzüge und Extras verzichten muss, kam mir die Idee, dass ich ein komplett fiktiven AAR beginne. Ergo: Ohne jegliche Basis auf dem RSM 08, Rennhergänge, Ergebnisse, Transfers etc. sind meiner Fantasie entsprungen. Großes Plus hierbei ist, dass ich somit Einfluss auf die Spannung nehmen und somit einfach aus einem größeren Reservoir an Optionen in Sachen Rennverlauf schöpfen kann. Ich hoffe doch, dass ich euch meine Idee näher bringen konnte und stelle jetzt einfach mal die Frage ob dies irgendwelche Probleme darstellt?

Danke für die Aufmerksamkeit!

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Grabba
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Beitrag: # 6717257Beitrag Grabba
10.7.2008 - 23:44

Bei meinem AAR (Link) habe ich es im Wesentlichen auch nicht anders gemacht. Gut, die meisten Fahrer gab es in meiner RSM-Karriere, teilweise auch ähnliche Ergebnisse. Aber jegliche Rennen und Teamkonstellationen (tatsächlich waren die meisten Stars in meinem Team) habe ich mir frei erdacht. Keines der beschriebenen Rennen wurde im RSM gespielt. Der Bezug ist also wirklich minimal.
Soll sagen: Ich glaube kaum, dass es da Probleme geben kann. Ich persönlich mag so etwas tendentiell sogar sehr gerne - wenn es denn gut umgesetzt wird (was bei deiner Einleitung durchaus denkbar ist!). Das letzte Wort hat natürlich Rot, aber ich denke nicht, dass dem ganzen irgendetwas entgegenzusetzen ist.

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Mr. Moore
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Beitrag: # 6717264Beitrag Mr. Moore
10.7.2008 - 23:56

Grabba hat geschrieben:Bei meinem AAR (Link) habe ich es im Wesentlichen auch nicht anders gemacht. Gut, die meisten Fahrer gab es in meiner RSM-Karriere, teilweise auch ähnliche Ergebnisse. Aber jegliche Rennen und Teamkonstellationen (tatsächlich waren die meisten Stars in meinem Team) habe ich mir frei erdacht. Keines der beschriebenen Rennen wurde im RSM gespielt. Der Bezug ist also wirklich minimal.
Soll sagen: Ich glaube kaum, dass es da Probleme geben kann. Ich persönlich mag so etwas tendentiell sogar sehr gerne - wenn es denn gut umgesetzt wird (was bei deiner Einleitung durchaus denkbar ist!). Das letzte Wort hat natürlich Rot, aber ich denke nicht, dass dem ganzen irgendetwas entgegenzusetzen ist.
Danke für die schnelle Resonanz. Natürlich basiert der AAR schon auf den realen Fahrern und Teams. Allerdings ist man mit dem Fundament "RSM 08" doch sehr beschränkt, ein Beispiel: Tour de France. Letztes Zeitfahren. Leipheimer hat 2 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Cadel Evans. Urplötzlich stürzt Leipheimer fatal und muss aussteigen. Die vollkommen unerwartete Kehrtwende tritt ein und Evans erringt schlussendlich doch noch das Gelbe Trikot. Resultat: Mehr Feuer in einem AAR, Einbindung von Emotionen, steigende Spannung für den Leser - finde ich. Man kann seiner Kreativität einfach freien Lauf lassen. Aber genug vom Geschwafel - Hoffen auf die Entscheidung der Vorgesetzten, natürlich im positiven Sinne. :P

Ja, ich weiß, doofes Beispiel. :D

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Mr. Moore
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Beitrag: # 6717750Beitrag Mr. Moore
11.7.2008 - 22:35

“Abschlusstraining“

Die Hitze übermannte ihn. Sein Kopf hatte eine hochrote Farbe angenommen und signalisierte das absolute Limit. Doch Aufgeben war nicht sein Ding, eher würde er sterben, dies war sein absolutes Lebensmotto. Wenige Meter waren es noch und seine Qualen hätten sich schlussendlich doch ausgezahlt. Mit den letzten Kraftreserven in seinem ausgepumpten Körper trat er verzweifelt in die Pedale, sechs Stunden saß er bereits auf seinem Rad und hatte sich die gesamte Welt zum Feind gemacht. Der immense Gegenwind war sein Feind. Die brütende und unmenschliche Hitze war sein Feind. Der finale Anstieg war sein Feind. In diesem Moment hasste er die Welt und diesen Hass verwandelte Timo König in ein letztes Aufbäumen, in das letzte Bündel Energie. Seine Umwelt nahm er nur bedingt wahr, er fand diesen Ort grässlich, schemenhaft meinte er die Umrisse der kahlen Bäume zu erkennen, doch er hielt es für eine gewitzte Sinnestäuschung. Sein Verstand geriet vollkommen außer Kontrolle. Vor seinem geistigen Auge spielten sich immer die gleichen Bilder ab – raus aus dem Sumpf der Ungewissheit, Schluss mit den unerfüllten Träumen, endlich den großen Sprung schaffen. Er erreichte nach schier unendlich erscheinenden Strapazen den Gipfel und reckte triumphal die Nase in den Wind, er verspürte ungemeinen Stolz und just in diesem Moment fiel jegliche Anspannung, Wut und Trauer von ihm ab. Ein ungeheures Gefühl durchfuhr seinen Körper und überwältigte ihn förmlich, er hätte Weinen und zugleich auflachen können, eine dieser unbeschreiblichen Reaktionen des Körpers. Er zitterte. Dennoch badete er im Sonnenschein, der plötzlich nicht mehr heiß daherkam, sondern angenehm erfrischend. In diesem Moment wurde er seinem Namen erstmals gerecht, er fühlte sich wahrlich wie ein König, ein König des Radsports. Der zischende Wind durchfuhr seinen Helm und die technisch äußerst anspruchsvolle Abfahrt war beinahe eine Erleichterung. Schweißtropfen flossen seinen Nasenrücken hinab und tröpfelten auf seine braun gebrannten Arme, er hatte beinahe das absurde Gefühl sie hätten heilende Wirkungen. Der Gipfel den er wenige Augenblicke zuvor erklommen hatte, besaß eine besondere Bedeutung für den jungen Timo. Immerzu versetzte er sich drei Jahre in die Vergangenheit zurück, die Szenerie hatte sich fest in seinem Gedächtnis manifestiert.

Sein Vater lachte lauthals auf. Er saß auf dem zerfledderten Sofa und bereits das zweite Bier floss ihm die Kehle hinab. Sein 15-jähriger Sohn stand eingeschüchtert vor ihm und lauschte verängstigt dem tiefen Ausdruck seiner Erheiterung. Wenige Wimpernaufschläge zuvor hatte Timo ihm von seinem unbändigen Wunsch, der seit jeher in seinem Herzen loderte, berichtet. Er hatte es endlich anpacken wollen, endlich seinen Traum zu realisieren – Radprofi zu werden! In seiner jugendlichen Naivität verstand er nicht, was seinen Vater so belustigte. Dieser hörte, mit schiefem Blick auf seinen Stammhalter, rasch auf zu Lachen und starrte seinem Sohn ins Gesicht. Der Vater begriff, dass Timo keinen Witz vom Stapel gelassen hatte sondern es todernst gemeint hatte. Es entstand eine schier endlose Debatte, die damit endete, dass Timo’s Vater ihm die Fakten nur so um die Ohren knallte. Timo wusste, dass sein Vater in einer schlechten finanziellen Lage war, doch er war keineswegs ein Unmensch. Schlussendlich gab er klein bei und versprach bei nächster Gelegenheit sich um ein Rennrad zur Verwirklichung der Träume von Timo zu bemühen.

Vielerorts wurde er belächelt, war er doch damals der kleine Junge ohne allzu viele Freunde gewesen, derjenige der sich des Öfteren im Zimmer verkroch und unter dröhnender Musik seine Gedanken schweifen ließ. Doch an diesem Tag, mit der Überquerung dieses Gipfels, strafte er sie alle Lügen. Ein schelmisches Grinsen huschte über sein schweißnasses Gesicht, noch wusste niemand, dass auf seinem Schreibtisch drei lukrative Angebote für ihn bereit lagen – seine Achtungserfolge im Jugendbereich waren endlich honoriert worden. Zum ersten Mal an diesem ermüdenden Tag realisierte Timo welch’ pittoreske Landschaft diese Gegend bot.

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Mr. Moore
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Beitrag: # 6717873Beitrag Mr. Moore
12.7.2008 - 12:41

„Die etwas eigenwillige Entscheidung“

Sein unglaubliches Hochgefühl war relativ rasch verflogen. Gedankenverloren kaute er auf einem bereits demolierten Kugelschreiber herum und ließ seinen starr gewordenen Blick über den so wertvollen Papieren wandern. Er inspizierte die lukrativen Verträge, doch schien sie nicht ernsthaft zu lesen, viel zu oft schossen ihm bereits die Pro und Contra Gedanken durch’s Hirn. Und je öfter er die Kontrakte miteinander abglich desto unsicherer wurde er. Gefühlte drei Stunden saß er nun bereits vor den unterbreiteten Angeboten und er erkannte, dass dies viel schwieriger war als einen höllischen Berg, der bereits aus der Ferne höhnisch winkte, zu erklimmen oder sich 50 Kilometer auf einem überaus unbequemen Zeitfahrrad den Hintern wund zu sitzen. Diese Entscheidung sollte sein gesamtes Leben lenken und beeinflussen, nie zuvor hatte er unter einem solch’ immensen Druck gestanden, nie hätte er erwartet so kurz vor seinem Ziel ins Straucheln zu geraten. Nervös sah er sich um und hatte das beängstigende Gefühl die Wände seines Zimmers würden immer näher zusammenrücken, sie drohten ihn zu erdrücken, gleichwohl schienen sie ihm zischend ins Ohr zu flüstern, dass er sich entscheiden müsse, dass er keine Wahl hätte und sowieso die falsche Entscheidung treffen würde. Er war des Irrsinns nah. Der Schweiß perlte langsam seine Stirn hinab und seine kleinen Rädchen im Inneren seines Schädels begannen zu Ächzen und zu Stöhnen – Der deutsche Vertreter Gerolsteiner? Oder doch das absolute Ausbilder Team #1 Rabobank? Oder das dritte Team im Bunde? Milram? Ihm war speiübel und immer wieder wurde er von den vielen Aspekten in den Verträgen umschlungen. Doch er war ein Alleingänger, niemals hätte er es auch nur gewagt seinen überaus weisen Vater um Rat zu fragen oder gar sein recht naives Mütterchen, zu groß wäre der Schaden für sein überaus intaktes Ego. Er war es schon immer gewesen, die Randfigur, die Schattengestalt die niemals richtig wahr genommen, geschweige denn für voll genommen wurde. Zu niemandem konnte er eine solch’ emotionale Beziehung aufbauen wie zu seinem Rad. Dies ließ die Entscheidung dennoch nicht simpler werden. Wütend stieß er den Holzstuhl zur Seite und bäumte sich zur vollen Größe auf, einen Augenblick lang spürte er eine unsichtbare Macht die ihn beruhigen wollte, doch er ließ sich nicht beeindrucken. Schnaubend und voller Adrenalin stapfte er durch seinen privaten Raum und suchte voller Verzweiflung nach einer Lösung. Sein Blick fiel auf seine Dartscheibe. Latente Erinnerungen drangen an die Oberfläche, das einzige Mal das ein so genannter „Freund“ zu Besuch gewesen war – sie hatten Dart gespielt. Timo verdrängte den Erinnerungsfetzen aus seiner Kindheit, gleichwohl kam urplötzlich eine völlig abstruse Idee zum Vorschein. Er riss einen der drei Pfeile rabiat aus der Scheibe. Unkoordiniert wandte er sich seinem Schreibtisch zu und zielte. Timo erschien diese Wahl seines zukünftigen Arbeitgebers absolut wahnsinnig, jedoch hatte er so oder so das Gefühl das er es bereits war. Doch er wollte diesem Desaster endlich ein Ende bereiten. Gekonnt warf er den Pfeil. Anmutig segelte der Pfeil durch die Lüfte und setzte mit einem dumpfen Geräusch auf einem der drei Stapel von Papieren auf. Ehrfürchtig näherte er sich seinem Schreibtisch und blickte auf das von ihm erzielte Resultat. Die Entscheidung war gefallen…

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Österreicher
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Beitrag: # 6717934Beitrag Österreicher
12.7.2008 - 14:15

Guter AAR! Habe alle Posts ganz gelesen. Sind zwar erst 2 an der Zahl, aber manch anderer AAR kann mich nicht einmal so lange fesseln. Hoffe du schreibst weiterhin auf diesem hohen Niveau, würde mich aber auch über die eine oder andere Auflockerung freuen, liest sich bis jetzt beinahe wie ein Krimi.

Weiter so!

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Mr. Moore
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Beitrag: # 6718175Beitrag Mr. Moore
13.7.2008 - 0:26

“Hass ist das Motivationsmittel #1“

Ein erneuter Schwall von Müdigkeit überkam ihn. Der Kaffee zeigte bislang noch nicht den gewünschten Effekt, sein Blick verschwamm zunehmend, nicht unbedingt förderlich war dies auf seinem Weg durch den engräumigen Flur. Dösend schlenderte er ziellos gen Küche und stieß gegen den Türrahmen, zu seiner Müdigkeit gesellte sich ein stechender Schmerz an seinem Schädel, den er gekonnt ignorierte. Entnervt ließ er sich auf einem quietschenden Stuhl nieder und vergrub sein markantes Gesicht in seinen kräftigen Händen. Schon immer war er ein Morgenmuffel gewesen, doch diese Uhrzeit war wahrlich die Unmenschlichste Uhrzeit die er je erlebt hatte. Ohne jegliche Koordination griff er nach der allmorgendlichen Lokalzeitung und fischte den Sportteil heraus, seine essentielle Lektüre zu Beginn seines Tages. Ein imaginärer Fausthieb traf ihn ohne jegliche Vorwarnung in der Magengrube und urplötzlich wandelte sich seine Trägheit in das totale Gegenteil, er war hellwach. Ungläubig wanderten seine Augen über die reich verzierte Überschrift. In heraus stechenden Lettern stand es geschrieben:
“Bielefelder Jungtalent unterzeichnet bei Rabobank“
Empört hämmerte Timo mit der robusten Faust auf den instabilen Holztisch, dies entsprach keineswegs der Wahrheit – Rabobank war nicht das Team welches durch sein eigenartiges Wahlverfahren erwählt wurde. Timo verstand die Welt nicht mehr, nach dem Irrtum suchend las er verzweifelt weiter:
“Bielefelder Jungtalent unterzeichnet bei Rabobank“

Am gestrigen Abend gab der sportliche Leiter des niederländischen Pro Tour Teams Rabobank, Erik Breukink, bekannt, dass der Bielefelder Nachwuchsfahrer Raphael Klein Rabobank unterschrieben habe. Viele Radsport Experten aus Deutschland handeln Raphael Klein bereits als einen möglichen Nachfolger für den einzigen Deutschen Toursieger Jan Ullrich und setzen große Hoffnungen in ihn, wenn es um die Erhaltung der Deutschen Radfahrtradition geht. Der 18-jährige Klein soll einen Kontrakt über 3 Jahre unterzeichnet haben und wird, so Breukink, langsam an den Profi-Radsport herangeführt werden. Erneut stellt das Team Rabobank eindrucksvoll unter Beweis, dass sie das richtige Händchen haben, wenn es darum geht aussichtsreiche Jungfahrer zu verpflichten und diese mit einem längerfristigen Vertrag auszustatten. Breukink äußerte sich folgendermaßen zu der überraschenden Verpflichtung: „Raphael ist ein Mann mit sehr guten Ansätzen im Zeitfahren und in den Bergen. Würden wir ihn nicht als einen zukünftigen Topstar sehen, hätten wir ihn nicht verpflichtet.“. Von Klein gab es diesbezüglich noch keinerlei Stellungnahme.
Der Irrtum war gefunden, doch er wünschte er hätte die ganze Szenerie auf sich beruhen lassen, er hatte etwas Schlimmeres vorgefunden als ein falsches Gerücht über seine eigene Person. Eine ganze Weile saß Timo da und sinnierte über das so eben gelesene. Vor seinem geistigen Auge überquerte Klein erneut diesen Zielstrich, den beinahe mystischen Zielstrich, der ihn seit jeher in seinen schrecklichsten Albträumen verfolgte und ihn des Nachts ein ums andere Mal schweißgebadet hochschrecken ließ. Auch dort war er der bedingungslose Triumphator, der Dominator, wie einst Lance Armstrong, er hatte das dumpfe Gefühl er sei Jan Ullrich. Auch bei diesem Rennen übertrumpfte er den ewigen Zweiten, derjenige, der zum ungeachteten Opfer des unermesslichen Erfolges von Raphael Klein mutierte – Timo König. So war es schon seit Anbeginn der Zeit – in der gemeinsamen Kindergartenzeit, auf der Schule und später auf den schlecht asphaltierten Rennstrecken in ganz Deutschland. Niemand hatte über seine Unterschrift bei Milram berichtet, niemand schenkte der Nr. 2 der Radsportnation Deutschland, die immerhin auch einen gehörigen Stellenwert besaß, auch nur ein Fünkchen an Beachtung. Der Hass loderte förmlich in ihm, sein Körper pulsierte und das Verlangen nach Abreagierung war immens. Timo ballte die Faust und war drauf und dran sich seinem Verlangen hinzugeben, doch er hatte es gelernt sich zu beherrschen und es gelang ihm zu seiner eigenen Zufriedenheit. And diesem Tag schwor sich Timo König bei seinem nächsten sportlichen Aufeinandertreffen mit Raphael Klein, ihn in Grund und Boden zu fahren, ihn zu demütigen und demontieren und somit endlich seinen rechtmäßigen Platz als Nachwuchstalent #1 einzunehmen.
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Grabba
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Beitrag: # 6718177Beitrag Grabba
13.7.2008 - 0:38

Große Klasse bisher. Mehr gibt es um diese Uhrzeit nicht zu sagen. Gute Nacht. :)

RotRigo
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Beitrag: # 6718225Beitrag RotRigo
13.7.2008 - 10:39

Erstmal: Sehr schöner Beginn. Du zeichnest den Charakter von Timo sehr genau vor und gibst eine tolle Einführung in die Geschichte. Auch die Stilmittel gefallen mir. Durch die Zitate beim ersten Überfliegen des Posts einen Eindruck zu erwecken, der dann beim Lesen ins Gegenteil gekehrt wird, ist eine großartige Idee!
Auch die immer wiederkehrende "#1" gefällt mir, weil ich hoffe, dass das noch einen Zusammenhang bekommt und irgendwann sowas wie ein Erkennungszeichen wird.

Dennoch habe ich Kritik:
1. Mir ist deine Schreibe ein wenig zu verspielt. Aufbrausende Beschreibungen sind wunderbar, aber wenn du es übertreibst, wird es irgendwann sehr, sehr anstrengend. Vor allem weiß ich nicht, wie du das in wirklich spannenden Momenten noch toppen willst? Wenn es dann in L'Alpe d'Huez im Jahr 2015 im Duell zwischen König und Klein um den Tour-Sieg geht, dann brauchst du für die letzten 500 Meter 10 DIN-A4-Seiten um der Spannung in Relation zum bisherigen gerecht zu werden... ;) Trotzdem: Um längen besser als das meiste bisher gelesene in diesem Unterforum. Vor allem: Fast fehlerfrei und gut formuliert.

2. Verlier dich nicht zu sehr in der Kommasetzung und mach lieber mal einen Punkt. Beispiel:
Seine Umwelt nahm er nur bedingt wahr, er fand diesen Ort grässlich, schemenhaft meinte er die Umrisse der kahlen Bäume zu erkennen, doch er hielt es für eine gewitzte Sinnestäuschung.
Da könntest du die ersten zwei Kommata jeweils durch einen Punkt ersetzen. Schon ergäben sich drei Sätze, die besser zu lesen wären, als dieser eine. Vor allem, weil man beim lesen sowieso dazu neigt an diesen Stellen mit der Stimme nach unten zu gehen und quasi einen Punkt zu setzen.

Ansonsten, weiter so. Wenn du es dann noch schaffst, den RSM in die Geschichte einzubauen, dann bin ich stolz auf dich... ;)

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Mr. Moore
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Beitrag: # 6718629Beitrag Mr. Moore
13.7.2008 - 23:57

Fühl' mich schon geehrt über eure Kritik und euer Lob, Rot und Grabba. :D Werde eure Hinweise auf jeden Fall versuchen umzusetzen. :)

“Der Richter über die #1 ist?“

Äußerst gelangweilt lag er mit dem Rücken auf seinem überaus unordentlichen Bett, eine weitere seiner unzähligen Macken die ihn, in seinen Augen, so besonders machten. Sein Blick verweilte starr auf der nahezu sterilen Decke. Dieses grässliche, abblätternde Weiß bedrückte ihn zunehmend, immer noch hatte er keine Benachrichtigung, bezüglich seines ganz persönlichen Rennkalenders, von seinem neuen Team, Milram, erhalten. Die unbändige Wut auf seinen ewigen Erzrivalen war derweil verflogen. Was ihn ungemein erstaunte war, dass es ihm gelang seinen Hass zu bändigen ohne ihm mit Gewalt Luft zu machen, er hatte es erlernt aus seinem Hass Nutzen zu ziehen. Im Prinzip hatte sich so oder so rein gar nichts geändert - er hatte schon immer die Position des Außenseiters und war nun endlich gewillt diese Rolle anzunehmen und gekonnt zu seinem Vorteil zu nutzen. Immerhin war Klein momentan im absoluten Blitzlicht, noch war dies sicherlich angenehm und äußerst bestätigend. Aber spätestens auf der Rennstrecke wäre es möglich, dass ihm der immense Druck von Medien und Teamleitern das Genick brechen könnte. Erst auf dem Kurs hieß es „Alles oder Nichts!“ und erst im Rennen stellte sich heraus wer wahrlich das Prädikat „#1“ verdient hat. Das Faxgerät gab urplötzlich ein undefinierbares Geräusch von sich und lenkte Timos absoluten Fokus von der Decke zum Fax, seine Gedanken zerplatzten schlagartig. Unzählige Blätter schossen rasant aus dem Gerät und Timos Herz pochte mit wahnwitziger Geschwindigkeit, lange hatte er darauf gewartet und als er das erste Papier in die Hand nahm entdeckte er postwendend das Logo seines neuen Teams. Just in diesem Moment zeichnete sich das erste Mal seit einigen Wochen ein leichtes, nur angedeutetes Lächeln auf dem Gesicht des jungen Bielefelders ab. Erwartungsvoll las er den Schrieb in unfassbarem Tempo und seine Freude nahm mit jeder Silbe an Intensität zu. Er hatte das erste Teilstück seines Herzenstraumes mit Bravour passiert, beinahe gemeistert. Und nun war er auf dem allerbesten Weg den abzweigenden Pfad zu betreten, der, der ihm als einzig korrekter erschien, der Pfad der ihn zur Erleuchtung geleiten sollte, in diesem Falle zum Titel des Besten Radsportler der Welt. Und da waren sie, seine voraussichtlichen Rennen für diese, seine allererste, Saison. Die Freud wich der hemmungslosen Euphorie, Klein war vergessen, die Demütigungen all der vergeudeten Jahre verlor gänzlich an Bedeutung, Timo durchschoss das Gefühl, der Eindruck, erstmals etwas ganz besonderes in der Gesellschaft darzustellen:
22.01. – 27.01. – Tour Down Under [ProTour]
09.02. – GP Costa degli Etruschi [1.1]
20.02. – 24.02. – Volta ao Algarve [2.1]
02.03. – GP di Lugano [1.1]
29.03. – 30.03. – Critérium International [2.HC]
01.05. – Henninger Turm Frankfurt [1.HC]
28.05. – 01.06. – Bayern-Rundfahrt [2.HC]
29.06. – Deutsche Meisterschaften [CN]
23.07. – 27.07. – Sachsen-Tour [2.1]
03.08. – Sparkassen-Giro Bochum [1.1]
01.09. – 09.09. – Deutschland Tour [PT]
10.09. – Vattenfall Cyclassics [PT]
03.10. – Münsterland Giro [1.1]
Er war vollkommen überwältigt, er hatte mit vielem gerechnet, doch so positiv war seine Denkweise bei weitem nicht gewesen. Ungläubig und mit halb geöffnetem Mund fuhr er sich mit der Hand durch sein weiches braunes Haar. Timo schäumte förmlich vor Motivation, in jede Haarspitze drang das Verlangen nach diesen Rennen, nach seinem Fahrrad, nach seinen Teamkollegen die ihn als das akzeptierten was er war. Hingerissen zwischen Euphorie und dem Gefühl dies sei ein übler Scherz starrte er auf den Termin am 29.08. – die Deutschlandtour, sein Heimatspektakel. Die Veranstaltung die er noch letztes Jahr privat besuchte und mit kindsgleicher Miene an der Absperrung stand und seine Helden, Erik Zabel und Co., zum Siegen motivierte. Insgeheim betete er bereits jetzt, dass Rabobank eben diesen Termin ebenso auf den Rennkalender von Klein setzte. Der Angriff auf die #1 schien früher zu kommen als erwartet, der Überraschungseffekt würde Timo stark bewaffnet und gerüstet zur Seite stehen.
Zuletzt geändert von Mr. Moore am 8.8.2008 - 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Ricardo84
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Beitrag: # 6718644Beitrag Ricardo84
14.7.2008 - 0:20

Zwei Sachen.

1. Dein vorletzter Post war wirklich erste Sahne!!
Auch sonst ist das ein sehr interessanter starker Beginn deines AAR, werde ihn auf jeden Fall verfolgen - weiter so!!

2. Aaaaber - hier muss ich Rot zustimmen, diese ganzen Adjektive zum Schmücken sind ja in einem gewissen Maße schön und lesen sich gut, doch ich finde fast, dass du das ein wenig übertreibst.

"Timos Herz pochte mit wahnwitziger Geschwindigkeit" (Wenn du schon so ausrastest wenn ein Faxx ankommt, wie ist es dann später in spannenden Rennen? ;) )

Sehe einfach die Gefahr, dass sich das schnell abnutzt, wenn du dich in jedem Post ständig so ausdrückst.

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Mr. Moore
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Beitrag: # 6719676Beitrag Mr. Moore
16.7.2008 - 2:04

Guten Abend,

ersteinmal für das Lob und die Kritik eurerseits, bin wirklich gewillt darauf einzugehen und es möglichst zügig umzusetzen. Allerdings sehe ich mich momentan mit einer größeren Problematik konfrontiert - ich bin absolut unentschlossen, wie meine Rennberichte aussehen sollen. In Betracht gezogen hatte ich bereits die gängige Variante - Rennverlauf beschreiben und eine Ergebnisliste darunter anhängen. Nicht das diese Variante schlecht wäre, doch irgendwie würde dies doch etwas zu sehr von meinem bisherigen Stil abweichen. Option Nummer Zwei wäre, dass ich wirklich nur das beschreibe was Timo auch wirklich mitbekommt. Diese Möglichkeit wäre sehr vielversprechend, was die Impressionen und Emotionen von Timo angeht, jedoch sehr eingeschränkt wenn es um den Rennverlauf geht, denn wie sollte Timo den Zieleinlauf schildern, wenn er in diesen gar nicht involviert war und möglicherweise den Sieger erst nach 2, 3 Minuten durchgegeben bekommen würde? Wende mich deswegen an euch, weil ich da gerne Meinungen von euch hören würde, welche Variante ihr präferieren würdet oder ob ihr gar eine andere Idee habt. Habe mir heute echt den Kopf zerbrochen, doch etwas produktives ist nicht dabei herum gekommen. Wäre echt lieb. :D

Mr. Moore
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Grabba
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Beitrag: # 6719799Beitrag Grabba
16.7.2008 - 13:04

Na die zweite Variante ist doch super. Ich habe bei meinem AAR auch so etwas in die Richtung versucht. Bei den beiden ganz ausführlichen Bergetappen habe ich einmal das Feld von vorne betrachtet (was auch gut passte, weil ein Ausreißversuch durchkam), sprich ich wenn jemand angegriffen hat wurde zuerst sein Antritt beschrieben, dann erst das, was hinter ihm kam. Bei der zweiten Bergetappe, die ein echtes Ausscheidungsfahren darstellte, habe ich das Feld von hinten aufgerollt, sprich immer die Fahrer beschrieben, die rausgefallen sind, die am Ende der Gruppe hingen, und wenn sie weg waren zum nächsten gegangen, der nun seinerseits Probleme hatte, bis irgendwann nur noch vier Fahrer vertreten waren. Ich konnte es zwar nicht in Perfektion umsetzen, aber es hatte mir damals doch sehr gut gefallen und vor allem fand ich es extrem interessant, so zu schreiben.
Soll sagen: Ich würde Rennberichte rein aus Timos Sicht bevorzugen. arkon hatte so etwas in die Richtung auch schon oftmals gemacht; einfach nur Jerdona/Yuri betrachtet und alle anderen, außer den unmittelbaren Kontrahenten, völlig ignoriert. Auch das war sehr interessant, und ich würde dir auf jeden Fall raten, dich an dieser zweiten Variante zu versuchen. Wenngleich es natürlich auch davon abhängt, ob du das exakte RSM-Renngeschehen beschreiben willst (was diese Variante schwieriger machen könnte), oder ob du genau das darstellen willst, was dir gerade in den Kram passt - denn dafür ist diese Variante prädestiniert. Ich würde mich freuen, wenn du den Versuch starten würdest, die Rennen voll udn ganz aus Timos Sicht zu beschreiben. Einfacher machst du es dir damit sicherlich nicht, aber ich denke, es bietet deutlich mehr Potential. ;)

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Beitrag: # 6721805Beitrag Mr. Moore
19.7.2008 - 23:27

"Erbitte" mir eine vorübergehende Pause zur Regeneration meiner Kreativität, oder so.. :D Wie du, Grabba, es bereits erläutert hast, ist es äußerst schwierig diese Sichtweise zu verwenden. Habe bereits drei Mal den Rennbericht fertig gestellt, habe ihn jedoch jedes mal wieder verworfen. Also, noch etwas Geduld - der Bericht und somit die Fortführung meines "AAR's" ist im Laufe der nächsten Woche zu erwarten.. ;)
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Beitrag: # 6729765Beitrag Mr. Moore
8.8.2008 - 22:02

So, Arbeiten sind wieder aufgenommen und mir ist es mittlerweile auch gelungen den RSM voll funktionsfähig zu machen. Das heißt, dass ich in Zukunft auch den Zusammenhang zum Spiel herstellen werde, inklusive Screenshots etc. Außerdem habe ich mich bei den Rennberichten für einen Mittelweg entschieden, aber lasst euch überraschen. Die erste Etappe der Tour Down Under wird morgen zu lesen sein. :P

Danke für die Aufmerksamkeit.
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Beitrag: # 6729791Beitrag Mr. Moore
9.8.2008 - 0:35

„Überwältigend, einfach überwältigend..“

Mit pochendem Herz rollte er gemächlich zur Startlinie. Seine Aufregung versuchte er unbemerkt zu unterdrücken, doch der Druck der auf seinem Körper lastete war immens. Sein erstes Rennen stand kurz bevor. Ehrfürchtig musterte er seinen Körper den er wenige Stunden zuvor in das Trikot seines neuen Teams verpackt hatte. Jäh gesellte sich Stolz zu seiner gigantischen Aufregung. Stolz der die letzten, absolut verkorksten, Jahre auf einen Schlag vergessen machen ließ. Stunde Null für Timo König. Vorsichtig ließ er seinen nervösen Blick über die Ansammlung hunderter Profiradsportler schweifen, die sich lässig mit ihren Teamkollegen und Mitstreitern unterhielten. Schlagartig hatte er das dumpfe Gefühl er hätte noch nie auf einem Rad gesessen, gegen diese Mannen war er rein gar nichts. Eine warme, kraft spendende, Hand legte sich auf seine Schulter, Erik Zabel war neben ihn gerollt und verkörperte eine vollkommen unerklärliche Aura der Zuversicht: „Keine Angst, Timo – so geht’s jedem beim ersten Mal. Viel Glück heute.“. Timo hatte seit seiner ersten Begegnung vor wenigen Tagen prompt Sympathie für den deutschen Radsport Veteranen empfunden, noch größere als für den Rest des Teams. Sein schiefes Lächeln motivierte ihn ungemein. Und dann begann es, dass erste Rennen von Timo König. Synchron rollte das Peleton über die Startlinie. Eine äußerst lockere Atmosphäre bot sich dem Neoprofi, dessen Unruhe und Nervosität nun beinahe nicht mehr existent war. Seine, hoffentlich lange und erfolgsverwöhnte, Karriere sollte hier und jetzt ihren Beginn finden…

22.01.2008 - Tour Down Under [Etappe #1]

Ganz angenehm war es, dieses ruhige, vollkommen gleichmäßige Tempo. Keinerlei Probleme gab es, betrachten wir nur einmal die ersten Kilometer, für mich. Ich nutzte die Möglichkeit und analysierte das Starterfeld etwas. Kurze Zeit gab ich mich sogar der Schwärmerei für die Topstars meines favorisierten Sports hin. Wenn Tom Boonen mein weit geöffneter Mund und mein unglaubwürdiger Blick ihn irritiert haben sollten, so zeigte er dies nicht. Auch Thor Hushovd störte sich nicht an meiner hölzernen Miene als Reaktion auf sein verschmitztes Grinsen. Es war so, als wäre ich der größte Fan von Angelina Jolie und zack, stehen 150 Exemplare von ihr um mich herum und behandeln mich als gehöre ich zu ihnen. Ich fühlte mich irgendwie als wäre ich im falschen Film gelandet. Eine gemütliche Trainingsfahrt mit Robbie McEwen, Erik Zabel und Thor Hushovd – wer kann das von sich behaupten? Doch die Ruhe täuschte gewaltig, gedankenverloren bekam ich schon nach rund 20 Kilometern die Instruktion mich nach vorne zu orientieren – zwei interessante Flüchtlinge hatten sich abgesetzt und wollten den Sieg unter sich ausmachen, überhaupt nicht im Sinne meines Teams. Erik den Sprint um den Triumph zu ermöglichen hatte oberste Priorität. Und so kam ich der schnellstens Anweisung nach.

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Mori [Lampre] und Nazon [Ag2r] suchen ihr Heil in der Flucht, 2 gegen 174 – David gegen Goliath.

Doch schon bald stellte sich heraus, dass die Entflohenen Fahrer keinerlei Gefahr für das, nach einem Massensprint lechzendem, Feld darstellen sollten. Über Funk bekam ich fortwährend Updates die den Abstand der Ausreißer betrafen. Gering. Sinnlos. Lächerlich. Worte die mein Sportlicher Leiter zu dieser Stunde präferierte. Seine kühlen Berechnungen und die wenige Bedeutung die er den Ausreißern schenkte, gaben mir zu bedenken. Circa 50 Kilometer vor dem Zielstrich brannte allenthalben Panik auf, urplötzlich schienen die Ausreißer ihrem Körper versteckte Kraftreserven zu entlocken. Der Abstand wuchs kontinuierlich, ich wurde nervös, die dröhnende Stimme meines Teamchefs tat ihr übriges. Empfand ich den bisherigen Verlauf meines ersten Rennens noch relativ leicht, sollte ich für diese Gedanken nun büßen. Im brausenden Wind fuhr ich an mein Limit und hatte die Erwartungen, rund 5 Kilometer, vor dem Finish erfüllt – die Flüchtigen gerieten in mein Blickfeld und ich nickte Elia Rigotto verstohlen zu, dieser übernahm um Erik den Sprint anzufahren und ihn auf das Finale vorzubereiten. Entkräftet, dennoch höchst zufrieden wurde ich durch das gesamte Feld gereicht und fand mich schnellstens am Ende des rasanten Pelotons wieder, wo ich mich darum bemühte Anschluss zu wahren. Indes sprintete an der Front des Feldes ein entfesselter Erik Zabel zum Triumph, meine Bemühungen, und auch die des Teams, wurden honoriert. Wir legten elegant vor und Erik…der Radsport“rentner“… verwandelte sauber.

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Erik Zabel düpiert die Sprinterelite? Ulle besiegt Lance? Klein besiegt König? Hm, irgendwie komisch.

Etappenwertung:

1 Erik Zabel Team Milram 2h59'07
2 Stuart O'Grady Team CSC - Saxo Bank s.t.
3 Robbie McEwen Silence - Lotto s.t.
4 Thor Hushovd Crédit Agricole s.t.
5 Mark Cavendish Team Columbia s.t.
6 Óscar Freire Rabobank s.t.
7 Tom Boonen Quick•Step s.t.
8 Christopher Sutton Garmin - Chipotle presented by H³0 s.t.
9 Aaron Kemps Astana Cycling Team s.t.
10 Murilo Fischer Liquigas s.t.

13 Niki Terpstra Team Milram s.t.
21 Elia Rigotto Team Milram s.t.
39 Enrico Poitschke Team Milram s.t.
41 Matej Jurco Team Milram s.t.
95 Marco Velo Team Milram s.t.
139 Timo König Team Milram s.t.
175 Ralf Grabsch Team Milram + 7'55


Gesamtwertung:

1 Erik Zabel Team Milram 2h59'01
2 Massimilliano Mori Lampre s.t.
3 Stuart O'Grady Team CSC - Saxo Bank + 2
4 Robbie McEwen Silence - Lotto + 4
5 René Haselbacher Astana Cycling Team + 5

Sprintwertung:

1 Erik Zabel Team Milram 25
2 Stuart O'Grady Team CSC - Saxo Bank 22
3 Robbie McEwen Silence - Lotto 20

Bergwertung:

1 Massimilliano Mori Lampre 4
2 Simon Gerrans Crédit Agricole 2
3 Sebastian Langeveld Rabobank 1

Ein rundum gelungener Tag für uns. Im Zielbereich drückte der Altmeister herzlich meine Hand und bedankte sich artig. Trotz seiner famosen Karriere eben immer noch bescheiden und keineswegs arrogant. Ich hatte ein strahlendes Lächeln auf den Wangen, mein dreistelliger Rang war vollkommen bedeutungslos. Mein Ziel war es nicht gewesen einen Sprint, ohne jegliche Sprinterfähigkeiten, zu gewinnen, sondern den Triumph für Erik vorzubereiten. Gelungener Auftritt – Chapeau, Timo.

Ich erbitte dringend Feedback, weiß nicht wie die Variante nun schlussendlich ankommt. Bin irgendwie auch nicht hunderprozentig zufrieden, doch nach wochenlangem Tiefschlaf meines AAR's wurde es mal Zeit. ;)
Holczer: "Wer Basso sät, muss Beltran ernten!"

PS
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Beitrag: # 6729809Beitrag PS
9.8.2008 - 9:23

War schon ganz dut. Vom Schreiben her muss ich noch ein wenig mehr lesen aber zu den Screenshots: Es sollten keine Pfeile auf den Bildern sein. Zudem stell die Name über den Fahrern aus.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

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Mr. Moore
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Beitrag: # 6730299Beitrag Mr. Moore
11.8.2008 - 19:41

23.01.2008 – Tour Down Under [Etappe #2]

Ich hatte mir meine ausgefuchsten Planungen bereits ein letztes Mal durch den Schädel schießen lassen. Das Rampenlicht war jetzt, nach dem ersten erfolgreichen Rennen als Profi, äußerst verlockend. Schon vor dem eigentlichen Start des Pelotons winkte mir die Aufmerksamkeit der nach Sensation geifernden Kameras energisch und einladend entgegen. Zwar hatte mir mein Teamchef bereits aufgetragen etwas aggressiver zu fahren, hatte mir jedoch ebenfalls ausdrücklich zu verstehen gegeben, dass ich mich keineswegs total verausgaben sollte, für’s mutmaßliche Sprintfinale sollte ich einen mögliche Option als Anfahrer darstellen. Und so versuchte ich mein Glück bereits nach wenigen absolvierten Rennkilometern und siehe da – einige Mannen mit ähnlichen Zielen vor Augen schlossen sich mir an – eine Premiere für meine so junge Karriere, ich hatte eine Ausreißergruppe initiiert.

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König in taktischer Lauerstellung – die Anderen schuften zähneknirschend!

Und sie funktionierte wahrlich gut, überall sah man vor Motivation strotzende Gesichter, die über den Asphalt jagten als gäbe es kein Morgen mehr. Ich sah mich mit einer unglaublichen Szenerie konfrontiert. Die äußerst erfahrenen und rennharten Profis fuhren ein unmenschliches Tempo, klar, der Vorsprung wuchs kontinuierlich an und stetig kamen jubelnde Botschaften von einem weniger ambitionierten Feld. Doch ein Mann unter den Entflohenen musste hohen Tribut zollen – Ich! Als die Sprinterteams im Peloton agierten, drang mich die abnormale Geschwindigkeit ans Ende der Gruppe, nun trug ich die Rote Laterne und wurde sich erstmal nicht wieder los. Dieses Detail absorbierten die Tempomacher der Gruppe und gingen nun ins Maximum, ein Konkurrent weniger hat schon so seine Vorteile. Allerdings schwor ich mir die Zähne zu fletschen, entschlossen klemmte ich mich an meinen Vordermann, der ebenfalls zu kapitulieren drohte. Und als dieser erschöpft die Segel strich, umkurvte ich ihn mit technischer Finesse und klammerte mich an das darauf folgende Hinterrad, ich hielt meine bizarre Taktik wahrlich für klug. Dumm war sie zumindest nicht – dies zeigten die folgenden Kilometer. Immer höheres Tempo wurde im Felde der Sprinter gebolzt, immer wieder legte auch die arg zersplitterte Gruppe in der ich mich befand noch einmal nach. Ich fühlte mich äußerst frisch, wen sollte dies wundern, immerhin hing ich 80 % des Ausreißversuches am Ende der Fliehenden. Und dann drehte ich den Kopf und musste zu meiner Ernüchterung feststellen, dass CSC einen wahnsinnigen Zug aufgespannt hatte – beinahe unmöglich solch’ einer Geschwindigkeit stand zu halten. Wir resignierten und mich durchfuhr Enttäuschung, zwar hatte ich überraschend lange durchgehalten, doch Eindruck habe ich bei weitem nicht gemacht. Und so ging ich aus dem Rennsattel und griff just in dem Moment an, als das Feld die restlichen Mitstreiter der Ausreißergruppe schluckte. CSC hatte bereits zwei Fahrer aus der Führungsarbeit genommen und wurde eiskalt von meiner Attacke erwischt. Zu allem Überfluss gesellten sich wahre Hochkaräter zu mir – Leif Hoste, Magnus Bäckstedt und Pablo Lastras. Eben noch war es pure Enttäuschung, nun bedingungslose Euphorie. Zügig bauten wir den Vorsprung aus. Innerlich grinsend sah ich bereits die Ziellinie kommen, mindestens einen Vierten Rang würde ich mir erobern – auch nicht schlecht! Und daraufhin trat das, oder besser, der große Problemverursacher ein – Hoste! Mit einer ganzen Salve von energischen Antritten fuhr er uns förmlich mürbe. Immer und immer wieder riss ein Loch, welches wir verbliebenen Drei wieder schließen mussten. Unsere Kraftreserven waren erschöpft. Hoste sprang weg und das Feld erreichte uns noch vor der 20-Kilometermarke, dass Gefühl und die Wut auf diese gezielten und taktisch äußerst klugen Angriffe von Hoste waren unbeschreiblich.

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Die zersplitterten Reste der einst so furiosen Ausreißergruppe werden gestellt.

Ich schwor im wahrsten Sinne des Wortes Rache. Ich spannte mich vor den Zug der Mannen aus Dänemark und fuhr ein irrwitziges Tempo, völlig unerwartet. Der Neoprofi führte das Peleton an und bereitete einen lupenreinen Massensprint für die die Zabels, Boonens und McEwens vor. Ehrlich gesagt war sogar ich überaus beeindruckt von meiner Leistung. Velo und Grabsch stießen zu mir und schon bald war Hoste in Sicht. Mein funkelnder Blick flackerte zu ihm herüber als wir ihn passierten. Neben uns baute sich Quick Stepp auf, es ging in die heiße Phase. Ich blickte mich um – wo war Erik? Ich entdeckte ihn nach einer sorgfältigen Suchaktion am Hinterrad von Niki. Wir harmonierten mit nahezu höhnischer Perfektion. Terpstra fuhr an mein Hinterrad und ich ging in den Wind. Ich trat mir die Seele aus dem Leib und flehte förmlich gen Himmel, dass diese Arbeit belohnt werden würde. Erik ging an mir vorbei, sowie 20 andere Sprinter, die den Sieg unter sich ausmachen sollten. Erik tat’s erneut.

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Ungläubig schaut sich Erik Zabel zu seinem Konkurrenten Thor Hushovd um, ehe er seinen Sieg ausgiebig genießen kann.

Etappenwertung:

1 Erik Zabel Team Milram 3h32'17
2 Thor Hushovd Crédit Agricole s.t.
3 Stuart O'Grady Team CSC - Saxo Bank s.t.
4 Robbie McEwen Silence - Lotto s.t.
5 Tom Boonen Quick•Step s.t.
6 Christopher Sutton Garmin - Chipotle presented by H³0 s.t.
7 Aitor Galdos Euskaltel - Euskadi s.t.
8 Mark Renshaw Crédit Agricole s.t.
9 Uros Murn Saunier Duval - Scott s.t.
10 Gene Bates Drapac Porsche Development Program s.t.

11 Niki Terpstra Team Milram s.t.
35 Marco Velo Team Milram s.t.
60 Matej Jurco Team Milram s.t.
107 Elia Rigotto Team Milram s.t.
147 Enrico Poitschke Team Milram s.t.
171 Ralf Grabsch Team Milram + 6'33
172 Timo König Team Milram + 6'56

Gesamtwertung:

1 Erik Zabel Team Milram 6h31'12
2 Stuart O'Grady Team CSC - Saxo Bank + 6
3 Massimilliano Mori Lampre s.t.
4 Thor Hushovd Crédit Agricole + 8
5 Yon Bru Euskaltel - Euskadi + 9
6 Robbie McEwen Silence - Lotto + 10
7 Tom Stamsnijder Gerolsteiner s.t.
8 René Haselbacher Astana Cycling Team + 11
9 Tom Boonen Quick•Step + 12
10 Christopher Sutton Garmin - Chipotle presented by H³0 s.t.

Sprintwertung:
1 Erik Zabel Team Milram 50
2 Stuart O'Grady Team CSC - Saxo Bank 42
3 Thor Hushovd Crédit Agricole 40

Bergwertung:

1 Massimilliano Mori Lampre 4
2 Timo König Team Milram 4
3 Jimmy Engoulvent Crédit Agricole 2

Zwar habe ich einen gigantischen Rückstand auf dieser Etappe kassiert, doch war die Gesamtwertung niemals auch nur annähernd ein Ziel für mich. Ich wollte die Rundfahrt überstehen. Doch heute habe ich bemerkt, dass ich zu mehr fähig bin – möglicherweise dem Bergtrikot, heute ist es mir immerhin gelungen mit Mori auszugleichen. Allzu unrealistisch ist dies nicht. Mal sehen was mein Teamchef dazu sagt. Verbleiben wir mit einem Hoch auf Ete!!!
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Beitrag: # 6730315Beitrag Mr. Moore
11.8.2008 - 20:10

„Der Rivale tritt in Erscheinung…

Über beide Ohren grinste der Mann. Es war ein arrogantes, hinterhältiges, äußerst abschreckendes Grinsen. Er blickte auf einen flackernden Monitor, seine Finger trommelten beharrlich auf seinem rechten Bein. Sein Mund stieß ein freudloses Lachen aus, er amüsierte sich nicht wirklich. Der Text der sich vor ihm aufbaute erzeugte viel eher einen Brechreiz. Raphael Klein blickte spöttisch auf das harmonische Bild – Timo König, freundlich und sympathisch wie eh und je, grinste mit Erik Zabel um die Wette. Klein wusste, dass ihm der Text nicht gefallen würde, er las ihn dennoch.
Das Deutsche Duo

Vor wenigen Momenten endete die zweite Etappe der Australien-Rundfahrt. Fragt man nach dem auffälligsten Fahrer dieser Tage tut sich eines auf – Erik Zabel ist derzeit absolut unschlagbar. Mit einem eindrucksvoll lässigen Sprint schaltete er sämtliche Konkurrenz aus und sicherte sich den zweiten Etappensieg in Folge und festigte somit die Führung in der Sprint- und der Gesamtwertung. Doch „Ete“, wie er liebevoll von Freunden und Fans genannt wird, lenkt das Blitzlichtgewitter auf eine andere Figur – Timo König. Auf der heutigen Etappe überzeugte dieser mit einer cleveren Flucht, die bis 30 Kilometer vor dem Ziel bestand hatte. Bereits kurz nachdem das Rennen freigegeben wurde ging König in die Offensive und brachte eine Spitzengruppe zustande. Das Feld war nicht gerade interessiert diese Ausreißer prompt wieder zu stellen und so ließ man sie ziehen. Immer wieder forderten die Mitstreiter König’s ihn auf sich an der Führungsarbeit zu beteiligen – dieser blieb jedoch konsequent und hielt sich konstant am Ende des Grüppchens auf – kam es zu Überraschungsattacken der entnervten Konkurrenten konterte König und schloss die Lücke wieder. Zabel äußerte sich wie folgt: „Timo ist unglaublich willenstark, im Training präsentiert er sich stetig mit unglaublichem Ehrgeiz und zeigt bergan sein gigantisches Potenzial. Ob seine Taktik unfair war steht nicht zur Debatte – wir versuchen unsere Gegner zu besiegen. Taktische Manöver sind keinesfalls verboten.“. Anscheinend hat König bereits einen Mentor gefunden, einen äußerst erfahrenen. König stand bislang zu keinem Interview bereit.
Entnervt schloss er das Fenster und spielte mit diversen Gedanken. Er hatte heute seinen Plan erhalten. Sein Saisonziel war glasklar. Er war sich sicher und dies beflügelte ihn, dass Timo genau den gleichen Höhepunkt seiner Saison zugeteilt bekommen hat – die Deutschlandtour. Er malte sich die schönsten Szenarien aus, kombinierte sie mit alten Triumph über diese Milchbubi und schwor sich inbrünstig auf jeder einzelnen Etappe dieser Rundfahrt vor dem Weichei zu landen. Die Sympathiemasche zog bei Klein nicht, er war nicht so armselig und stellte sich absichtlich in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Nein, Neid war dies nicht, es war Verachtung. Bitterste und tiefste Verachtung. Doch Raphael hatte nie etwas anderes für einen Menschen empfunden. Er begann eine E-Mail zu schreiben, der Empfänger war offensichtlich.
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Beitrag: # 6732187Beitrag Mr. Moore
24.8.2008 - 22:07

Schließen, löschen, whatever. Hatte in den letzten Tagen arge Probleme mit meinem Rechner und habe versucht ihn mal etwas "aufzuräumen". Im Zuge dieser Aktion ist auch der Radsport Manager vom Rechner gefegt worden, ich Idiot habe leider nicht an meine aktuellen Spielstände gedacht und habe sämtliche Ordner mit runtergeschmissen. Ergo -> Spielstand/stände unwiderbringlich entfernt. Zu allem Übel ist mein PC noch immer so fehlerhaft wie vor der "Formatierung". Möglicherweise werd' ich's nochmal probieren, aber keine Ahnung wie das hier ist von wegen Zwangspause etc.
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