Mit Gerdemann zum Toursieg 2009

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Andy92
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Mit Gerdemann zum Toursieg 2009

Beitrag: # 6712431Beitrag Andy92
29.6.2008 - 20:07

Hab mich gerade hier angemeldet, da mein AAR in anderen Foren etwas zu wenig Resonanz bekommen hat, trotzdem werde ich ihn dort weiterführen. Erstmal möchte ich darauf hinweisen, dass ich die ersten Posts aus dem anderen Forum (ich möchte hier keine Namen nennen) einfach übernehmen werde. Zu Beginn (es ist meiner erster AAR) gab es noch einige Fehler, doch durch die Kritik der Leser verbesserte sich die Story und die Präsentation der Geschichte.

Wie der Titel schon sagt, geht es vor allem um Linus Gerdemann und das T-Mobile Team (auch wenn es das schon nicht mehr gitb). Die Geschichte ist natürlich rein fiktiv und konzentriert sich auf eine Radsportwelt ohne den "Fall Fuentes". Die kurze Einleitung gibt etwas mehr Aufschluss über die Geschichte:


Ich spiele mit dem RSM Pro 2006 (Patch 1.0.0.8.) mit der Orginal Database auf "schwer".

Info: Wer jetzt anfängt zu lesen kann dies auch bequemer haben, als hier im Forum - auf der letzten Seite bzw. auf Seite 4 meines AAR's findet ihr zwei Downloadlinks, die euch jeweils eine PDF-Datei bescheren. In beiden findet ihr die gesamte bisherige Geschichte mit verbesserten Screens und Texten.

Vorgeschichte:
Gerade eben habe ich das vierte Jahr als Manager des T-Mobile Teams in Angriff genommen. Äußerst erfolgreiche drei Jahre liegen nun hinter mir, in denen ich unter anderem jedes Jahr die Tour, die Pro Tour Mannschaftswertung und die Superprestige Mannschaftswertung gewonnen habe. Kurz um, bis jetzt schien mein Team unschlagbar, doch jetzt ist Jan Ullrich über seinen Leistungszenit entgültig hinweg geschritten. Dreimal hat er die Tour in Folge gewonnen. Dabei hat er zweimal einen Ivan Basso mit einem zwischenzeitlichen Wert im KL von 84 (Ullrich 81) geschlagen (natürlich ohen Trainingslager versteht sich). Doch jetzt wird Ullrich vom Nachwuchs abgelöst. Rogers (Kl 80 Zf 83) konnte im letzten Jahr den Giro gewinnen, im Jahr 2007 war es sogar Linus Gerdemann, der völlig überraschend einem enorm starken Cunego die Stirn bot (es gab aber auch zwei lange Zeitfahren und weniger Berge als sonst), der mittlerweile der beste Bergfahrer des Feldes geworden ist mit einem Wert von 83 gefolgt von Valverde, Gerdemann und Basso mit jeweils 82. Der beste Zeitfahrer (aber nicht Weltmeister) ist Dakkor mit einem Wert von 84, wobei der Meister der Hügel Valverde mit dem selben Wert im Klassikermetier einem Frank Schleck nie die Stirn boten konnte und auch bei den Rundfahrten konnte er nie überzeugen. Tom Boonen und Cancellara sind im Kopfsteinplaster mittlerweile beim maximalen Wert von 85 angelangt und stehen daher wohl bei Paris-Roubaix dieses Jahr auser Konkurrenz. Aber das ist sowieso nicht wichtig für mein Team, denn wir haben uns schon längst nur auf die Rundfahrten spezialisiert. In den folgenden Posts werde ich euch verehrten Lesern nun die Geschehnisse der Jahre 2006, 2007 und 2008 zusammenfassen. Es gab große Siege, große Niederlagen, tragische Stürze und Verletzungen, große Überraschungen, viele neue, erfolgreiche Talente sowie einen schnell abgeschlagenen Van Petegem, der bei Gerolsteiner ein großartiges, ja fast schon legendäres und ein wenig fragliches Comeback lieferte. Aber alles der Reihe nach...
Zuletzt geändert von Andy92 am 29.8.2008 - 22:48, insgesamt 3-mal geändert.

Andy92
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Beitrag: # 6712437Beitrag Andy92
29.6.2008 - 20:27

Und hier sind die Podiumsplatzierungen der sogenannten Monumente des Radsports der Jahre 2006 bis einschließlich 2008:

Mailand San-Remo:

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Bisher konnte mein T-Mobile Team nur 2006 in San Remo wirklich glänzen, als Wesemann und Kirchen am Poggio angriffen und sich auf die Jagd nach dem letzten Ausreißer Etxebarria machten. Taktisch sind die beiden perfekt gefahren, doch am Ende felhten nur wenige Sekunden zum Sieg.


Flandernrundfahrt:

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Keine Topplatzierungen für mich, aber eine unglaubliche Geschichte von Van Petegem: Sein Sieg im Jahr 2006 war ja keine große Überraschung, doch aufgrund seines Alters war er in den darauffolgenden Jahren kein Favorit mehr auf dieses Rennen. 2007 wechselte er zu Gerolsteiner und siegte 2008 erneut vor Tom Boonen, wie sich noch herausstellen wird, der ewige zweite bei den Klassikern...


Paris-Roubaix:

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Lustige Konstellation wenn man's sich mal so richtig überlegt. Cancellara steigerte sich von Jahr zu Jahr koninuierlich, bis er 2008 den ebenbürtigen Boonen ausgerechnet im Sprint schlug (zur Erinnerung: beide haben in KSP 85) und Tom Boonen zweimal zweiter. Man kann schon sagen, er ist der Jan Ullrich der Klassiker, denn bei Gent-Wevelgem sahs auch nie besser aus - einmal zweiter und 2008 sogar einmal Sieger. Mal sehen was er 2009 so alles anstellt.


Lüttich-Bastogne-Lüttich:

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Nur 2008 war ich in diesem Rennen, das mir taktisch eigentlich sehr liegt, asugerechnet mit Bernucci weit vorne. Frank Schleck dominierte den eigentlich besseren Valverde deutlich und siegte bereits zweimal in Folge. Valverde blieb aber auch sonst weit unter seinen Möglichkeiten. Das Jahr 2007 war wohl sein erfolgreichstes als er das Amstel Gold und den Flèche Wallonne gewann.


Lombardeirundfahrt:

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Mein erfolgreichster Klassiker. Zwei Siege, ein zweiter und zwei dritte Plätze sprechen für sich. Das liegt vor allem daran, dass die meisten anderen Fahrer nicht mehr in Form sind, nur Cunego konnte meinem Team letztes Jahr das Wasser reichen. Dort gewann er recht deutlich mit über zwei Minuten Vorsprung vor Kirchen und Kessler, der noch im Sprint von seinem Teamkollegen geschlagen wurde.


Es folgen noch zwei Posts mit den drei dreiwöchigen Rundfahrten, sowie der Dauphine, Tour de Suisse, Deutschlandrundfahrt und den Weltmeisterschaften. Danach gehts ab in die neue Saison 2009 und ihr werdet live miterleben, ob es den vierten deutschen Toursieg in Folge gibt.
Zuletzt geändert von Andy92 am 3.7.2008 - 21:59, insgesamt 11-mal geändert.

Andy92
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Beitrag: # 6712439Beitrag Andy92
29.6.2008 - 20:29

Weiter geht's mit den Grand Tours

Beginnen wir mit dem Giro:

2006
trat ich mit einer Doppelspitze mit Rogers und Klöden zur Italienrundfahrt an. Nach dem Prolog und der Etappe nach Namur fuhr Klöden in Rosa, bevor er es in Mittelitalien wieder abgeben musste. Nach dem letzten Zeitfahren war Klöden wieder in Front vor Rogers und Basso. Doch für die Alpen waren meine beiden Kapitäne nicht in ausreichender Form und wurden noch von Basso, Cunego und Simoni überholt. Basso gewann den Giro klar und deutlich vor Cunego mit mehreren Minuten Vorsprung. Berg- und Nachwuchswertung an Cunego, das Punktetrikot an Basso und die Teamwertung gewann natürlich das T-Mobile Team.

2007
startete ich sogar mit drei Kapitänen. Wieder Klöden und Rogers, die sich auf die Tour vorbereiten sollten und deshalb nicht über Platz 13 und 10 hinauskamen und der junge Linus Gerdemann, der in den Zeitfahren so viel Zeit auf Cunego rausholte, dass dieser kaum ein Chance hatte in Mailand vor ihm zu sein. Doch Linus zeigte noch enorme schwächen in den Bergen, obwohl ich mit einem extrem starken Team (6 Fahrer in den Top 20) vertreten war und lag vor dem abschließenden Bergzeitfahren nur rund 30 Sekunden vor Cunego. Überraschend deutlich gewann Gerdemann das Zeitfahren am Comer See und gewann seine erste große Landesrundfahrt vor Cunego und Basso, der relativ blass geblieben war. Kohl wurde fünfter.

2008
war es sogar Ziel des Sponsors den Giro zu gewinnen. Also verpflichete ich Nibali und Possoni, die am Ende der Rundfahrt auf Rang 4 und 7 rangierten. Mein Kapitän Rogers verteidigte seinen durch die Zeitfahren herausgeholten Vorsprung erneut auf Cunego und siegte in Mailand. Dritter wurde der zu Gerolsteiner gewechselte italiener Ghisalberti.

Für Cunego gilt das selbe wie für Boonen - der ewige zweite. Doch 2009 wird ihm wohl keiner das Wasser reichen können, denn das T-Mobile Team wird ohne echten Anwärter auf den Gesamtsieg nach Italien fahren.

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Andi91
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Beitrag: # 6712533Beitrag Andi91
30.6.2008 - 14:16

Ich habe deinen AAR schon in einem anderen Forum gelesen und ich finde ihn klasse :)

Andy92
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Beitrag: # 6712596Beitrag Andy92
30.6.2008 - 17:22

Vielen Dank.

Weiter gehts mit der Vuelta:

2006
gewann Menchov suverän, obwohl Bernahrd Kohl zeitweise im goldenen Trikot gefahren war. Am Ende wurde er zweiter vor Oscar Pereiro. Ein Jahr später sollte mir der ganz große Coup gelingen.

2007
gewann Freire erneut die Punktewertung, obwohl meine zwei Sprinter Greipel und Baumann, wie im Vorjahr wieder drei bis vier Etappen gewannen. Mein "Kapitän" war Oscar Sevilla, den ich extra auf dieses Rennen vorbereitet hatte. Im Vorjahr wurde er 11 - 2007 wollte ich mit ihm mindestens unter die Top 10 kommen. Doch schon nach den ersten Bergetappen lag er nur mit wenigen Sekunden Rückstand auf den Führenden in den vorderen Rängen und nachdem er im Einzelzeitfahren sogar noch Plätze und ein wenig Zeit gut machte, schöpfte ich ungeahnte Hoffnung. Der Rest war einfach nur grandios. Menchov war nicht in sonderlich guter Form (zu CSC gewechselt) und dessen Teamkollege Sastre konnte auf den letzten Bergetappen nichts mehr ausrichten. Sevilla gewann 4 Etappen sowie die Bergwertung. Nach den unglaublichen Etappensiegen von Kessler bei der Tour de Suisse, Gerdemanns Girotriumph und Sevillas überraschender Gesamtsieg bei der Vuelta mit knapp 1 1/2 Minuten Vorspurng vor Menchov und dem abgeschlagenen Sastre war es das Jahr mit den größten Überraschungen für mein Team.

2008
wollte ich diesen Triumph natürlich wiederholen, doch die Konkurrenz war diesmal eindeutig stärker. Mit Pereiro als Sieger, Basso als zweiter, Gomez Marchante als dritten und auch noch Frank Schleck als vierten erreichte mein Held Sevilla "nur" Platz 5. Dennoch würde er in die Geschichtsbücher des Radsports eingehen.



Die Tour de Ullrich - Verzeihung, natürlich die Tour de France:

2006
Ich wusste, das Basso nach seinem Girosieg keine Kraft mehr haben konnte. Dennoch war er Ullrichs stärkster Konkurrent in den Bergen, wurde am Ende aber dennoch vierter trozt schlechten Zeitfahren und ungeahnten Einbrüchen in den Alpen. Die Rundfahrt wurde von Jan so sehr dominiert, dass er insgesamt 5 Etappen gewann, darunter der Prolog, beide Zeitfahren sowie zwei Bergetappen. Lundus (Landis) erreichte überraschend Platz 2 vor Vinokuorov. Rassmussen gewann alle Alpenetappen, wodurch er sich das Bergtrikot sicherte, sprich in L'Alpe d'Huez, La Toussuire und Morzine und erreichte deshalb einen hervorragenden sechsten Platz hinter Valverde. Gerdemann wurde sogar 12 und war somit der zweitbeste aus meinem Team. Die gleichnamige Wertung gewann Caisse, die Nachwuchswertung ging an Karpets und das grüne Trikot an Valverde. Man kann sagen, dass das Team Caisse damit das erfolgreichste Team dieser Tour war.

2007
sollte es nicht so einfach werden. Vino hatte seine Karriere beendet, Lundus war zu schlecht und Ullrich war nicht mehr der jüngste. Dennoch war es die erfolgreichste Tour allerzeiten, zumindestens aus deutscher Sicht, denn Haussler gewann das grüne und Fothen das weiße Tirkot, zudem gewann mein T-Mobile Team die Mannschaftswertung, was vor allem durch den vierten Platz von Michael Rogers und den 13. von Kohl ermöglicht wurde. Ullrich und Basso lieferten sich einen wahnsinnigen Kampf in den Bergen, doch das Mannschafts- sowie das Einzelzeitfahren brachen dem Italiener schon im Vorraus das Genick, bevor seine schwächeren Tage von Jan in den Bergen gnadenlos ausgenutzt wurden. Doch auch er hatte auf der letzten Pyrinäenetappe Schwierigkeiten, die kurz vor der Passhöhe des Tourmalets endete. Basso gewann vor Mancebo, der sich damit Platz drei in der Gesamtwertung eroberte, da auch Rogers einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und Ullrich, der auf den Tagessieger mehr als eine Minute verloren hatte, doch der Vorspurng sollte bis nach Paris reichen.
Wer ganz genau aufgepasst hat, sollte bemerkt haben, dass ich im Jahr 2007 alle Grand Tours gewonnen habe. Linus in Italien, Jan in Frankreich und Oscar in Spanien. Einfach nur dominant.

2008
sah es im Vorfeld gar nicht gut aus für Ullrich. Basso hatte sich am Berg auf einen Wert von 84 verbessert, sowie im Zeitfahren auf 76, dagegen hatte Ullrich nur noch ein 81, 81 entgegenzusetzen. Es war die Tour der nächsten Generation, obwohl sich Ullrich und Basso wieder zankten wie die kleinen Kinder um eine Schaufel im Sandkasten. Gerdemann erreichte sein bestes Ergebnis und erreichte das Podium auf Platz drei, sowie das weiße Trikot. Grün an Boonen, Polkydot an Eltink und die Mannschaftswertung wieder an das T-Mobile Team, obwohl der dritte im Bunde, Klöden, nur 23. wurde.
Basso war inzwischen zu Lost Channel gewechselt und nahm gleich mal Menchov als "Helfer" für die Berge mit. Immerhin war dieser auf dem Papier her ein ebenbürtiger Gegner für Jan. Alles deutete auf einen Sieg von Ivan Basso hin und man konnte vermuten, dass es vielleicht auch seine letzte Chance war, denn der Nachwuchs drang mit, Brujkovic, Lövkvist etc. nach...

Basso verliert klarer als im Vorjahr die Tour hinter Jan Ullrich. Sein dritter Sieg in Folge könnte sein letzter gewesen sein, denn Mancebo setzte ihm hinauf nach Chamrousse doch deutlich zu. Nach dieser Hammeretappe mit Bergankunft, die vom Profil her schwerer ist als die in Alpe d'Huez, meinte er vollkommen erschöpft: "Nach seinem Angriff am Fuse des Anstieges aus der Gruppe heraus, fuhr ich die ganze Zeit am Limit. Ich konnte mit Mühe und Not an ihm dran bleiben, bis zum See zumindest. Das kleine Flachstück brachte mir aber so gut wie nichts und schon war er nach einer erneuten Attacke am letzten Steilstück auf und davon. Basso hätte mich ja auch noch fast überholt - ich war echt überrascht, dass er Franciscos Attacke nicht mitgehen konnte, obwohl ich es schaffte. Vielleicht hatte er eine andere Taktik."
Auf die Frage wie es nach dieser ersten Alpenetappe weitergehen sollte, antwortete er: "Na ja. Für mich spricht, dass es noch ein langes Zeitfahren gibt. Ich bin noch erster und es sind insgesamt nur vier Bergetappen, vovon wir schon zwei hinter uns haben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich das gelbe Trikot im Zeitfahren wieder zurückerobern kann."
Nun gut. Es war optimistisch zu glauben, dass er es nicht einmal während der Tour abgeben sollte, doch dem war natürlich nicht so, denn Basso fuhr seit den Pyrinäen in gelb. Schon am nächsten Tag wieder ein schwere Bergetappe, diesamal über den Col de la Madelaine, als Schlussanstieg. Mancebo brach teils überraschend teils erwartet ein und Ullrich, Basso und Gerdemann waren nach der Selektion an Galibier und Croix de Fer bereits alleine an der Spitze. Es gab mehrer Attacken aus der dreier Gruppe, zu der zwischenzeitlich auch wieder Lövkvist und einige andere Fahrer aufschließen konnten, doch die Gruppe blieb bis in Ziel im Tal zusammen, wo Gerdemann im Sprint vor Basso und Ullrich siegte. Damit war Gerdemann wieder dritter, Basso weiterhin in gelb mit ein wenig mehr als einer Minute Vorspurng auf Ullrich und der überragende Fahrer des letzten Tages, Mancebo, war weit zurückgefallen, am Ende reichte es in Paris nur für Platz 8.
Die letzte Bergetappe gehörte den Ausreißern um Eltink, der mit seinem Sieg in Flaine bis auf Platz drei nach vorne "sprang". Gerdemann hatte leichte Schwierigkeiten und verlor nicht nur Zeit, sondern auch die Chance die Gesamtwertung zu gewiinnen. Ullrich machte ein paar Sekunden auf Basso gut. Im Zeitfahren gewann Ullrich suverän, Eltink büste Platz drei ein und wurde noch von Linus und Lövkvist überholt, Basso hatte vor dem letzten Tag in Paris fast 1 1/2 Minuten Rückstand. Relativ gesehen bewahrheitete sich damit der Satz, dass er noch deutlicher als im Vorjahr verlieren sollte, denn seine deutliche Überlegenheit in den Vorbereitungsrennen hätte einen solchen doch recht deutlichen Ausgang nicht vermuten lassen. Aber eben nur relativ gesehen (im Vorjahr waren es ungefähr drei Minuten Rückstand für Basso).
Die deutschen Medien reagierten überschwänglich und lobten Ullrich bereits für seinen Toursieg im Jahre 2009. Ihrer Meinung nach sollte der bis dato erfolgreichste deutsche Radprofi doch bitte schön noch den verhassten Armstrong verdrängen und seinen Rekord brechen, doch seien wir ehrlich, Ullrich ist mittlerweile 35 Jahre alt - viermal hat er die Tour bisher gewonnen - ein fünftes Mal sollte das ganze doch bitte nochmal gelingen, um noch zu den Fahrern zu gehören, die das drittgrößte Sportereignis (nach Zitat von Prudhomme) der Welt fünfmal gewonen haben. Doch mein Augenmerk gitl schon lange Linus, der bis zur Tour 2009 wohl noch immer im Schatten seines großen Kaptiäns stehen wird, doch meiner Meinung ist es Zeit, dass er die alten Herren ablöst. Immerhin ist er jetzt auch schon 26. Doch noch steht Rogers, der 29-jährige, klar vor ihm und für die Medien ist Ullrich sowieso ein Heiliger geworden!

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Hier wollen wir in die Geschichte einsteigen. In die Geschichte des Radsportjahres 2009. In die Geschichte des T-Mobile Teams. In die knifflige Beziehung zwischen Linus Gerdemann, Michael Rogers und Jan Ullrich. Drei Weltklassefahrer im Generationenwechsel. Ein wütender Rogers, der erst jetzt einem Ullrich das Wasser reichen kann. Einem hoffnungsvollen Gerdemann und einen überglücklichen Ullrich, der seine Karriere wohl nach diesem Jahr gut behütet beenden kann. Viel Spaß!

Andy92
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Beitrag: # 6712600Beitrag Andy92
30.6.2008 - 17:32

Interview mit Jan Ullrich nach der Tourpräsentation am 30. Oktober 2008

Reporter von der (fiktiven) deutschen Sportzeitung "Das Team": "Herr Ullrich. Mittlerweile haben sie in Deutschland Popstarstatus erreicht. Hätten sie so etwas erwartet, nachdem sie Lance Armstrong all die Jahre geschlagen hat?"
Ullrich: "Ich habe immer auf meine Chance gewartet und nie aufgesteckt. Lance war älter als ich, also wusste ich, dass ich wohl noch ein paar Jahr länger fahren kann als er, falls nicht irgendeine Verletzung dazwischen kommt. Ich muss zugeben, dass ich in einigen Jahren sogar kraft gespart habe, nachdem ich schon in ausichtsloser Position war. Nur 2003, da wollte ich unbedingt gewinnen und konnte es trotzdem nicht schaffen, weil Lance einfach besser war als ich. Über die Gründe wollen wir hier nicht diskutieren."
(Raunen bei den umstehenden Reportern, Ullrich hängt in einer gewaltigen Traube aus Kameras und Reportern - es geht drunter und drüber - immer der selbe Reporter stellt ihm die Fragen, er war am schnellsten nach Abschluss der Präsentation bei ihm)
Reporter: "Nein, das wollen wir wirklich nicht. Aber verraten sie uns, bevor wir zum diesjährigen Kurs der Tour kommen, wie sie die Situation von Ivan Basso beschreiben, kann man sie mit der ihrer in den frühen Jahren dieses Jahrzehnts vergleichen?"
Ullrich: "Durchaus. Ich muss Ivan hier auch mal ein großes Kompliment aussprechen, dass er sich nie so einfach hat geschlagen gegeben. Er hat vor allem letztes Jahr großartig gekämpft, aber da fehlen ihm im Gegensatz zu mir auch noch 5 Jahre Erfahrung, um so einen Sieg nach Hause zu fahren. Unsre Beziehung könnte man schon als kleine Augabe von der zwischen mir und Lance bezeichnen."
Reporter: "Gut. Kommen wir nun zum heutigen Tag. Wie gefällt ihnen die Tour 2009?"
Ullrich: "Sie ist auf alle Fälle nicht schwieriger wie letztes Jahr. Aber für mich um einiges, da wir sieben Bergetappen haben, darunter ein Bergzeitfahren und nur ein Einzelzeitfahren und das leider vor den Bergen. Zwar haben alle Fahrer diese Schwierigkeiten vor sich, doch ich glaube das es andere gibt, die aus dieser Strecke ihre Vorteile ziehen können."
Reporter: "Zählen sie da auch Ivan Basso dazu?"
Ullrich: "Nicht nur ihn. Ich hatte in den letzten Jahren auch schon viele Probleme mit Valverde, Evens (Evans) und natürlich auch Mancebo. Wenn ich ehrlich bin könnte es auch seine Tour werden."
Reporter: "Wie sehen sie die Chancen ihrer Mannschaftskammeraden?"
Ullrich: "Ich gehe mal davon aus, dass sie damit Linus und Michael meinen. (Reporter nickt - die Traube bewegt sich langsam in Richtung Ausgang zum Parkplatz des Messegebäudes in Paris) Linus war letztes Jahr unheimlich stark und hat mir sehr geholfen. Ihm gehört die Zukunft, dieses Jahr muss er sich wie Michael noch in die Dienste seines Kapitäns stellen, sofern ich das Potential der letzten Jahre abrufen kann. Wenn nicht, dann werde ich ihnen zur Seite stehen müssen, denn wir sind ein Team und da sehe ich dann Michael in erster Linie, denn er hat auf mich in den letzten Jahren den besseren Eindruck gemacht."
Reporter: "Beide haben bereits den Giro gewonnen. Der Sieg von Gerdemann war ja eine echte Überraschung und ist wohl auch höher einzuschätzen als der von Rogers, da er schon viel erfahrerner ist."
Ullrich: "Das würde ich nicht sagen. Beide fahren schon seit längerem auf gleichem Niveau. Mehr möchte ich heute noch nicht sagen. Klarheit gibt es erst am 10.Januar bei der Teampräsentation auf Mallorca. Da werden die Rollen verteilt. Ich weiß nicht was die Teamleitung plant, aber das werden wir spätestens dort erfahren."
Irgendwie schafft es Ullrich sich aus der Traube zu lösen. Zwei dutzend Kammeraleute und Reporter jagen hinter ihm her, doch schon fährt der rote Ferrari vor und Ullrich verschwindet hinter den verspiegelten Scheiben des Sportwagens. Am Steuer sitzt ein Boddyguard. Die Kamera schwenkt dem aufheulenden Wagen hinterher...


Teampräsentation am 10.Januar während des Trainingslagers

In den letzten Tagen habe ich mit einigen Fahrern lange Gespräche geführt. Vor allem natürlich mit Jan, dem ich versucht habe deutlich zu machen, dass ich ihn eigentlich nur als Edelhelfer in den Bergen für Linus und Michael vorgesehen hatte. Er war sichtlich gekränkt und dachte schon über sein sofortiges Karriereende nach, doch das konnte ich natürlich nicht verantworten und setzte mich gestern nocheinmal mit ihm zusammen.
Das zweite lange Gespräch mit ihm verlief schon deutlich besser. Er stellte klare, konkrete Vorderrungen und räumte ein, dass er sich dieses Jahr wohl nicht mehr ganz vorne sehen wird. Also bot er mir an, dass er und Michael eine Doppelspitze bilden sollten, wobei er bei dem Fall eines Eibruchs sich voll und ganz in die Diensten von Michael stellen wird. Linus unterschätzte er wohl als Co-Kapitän, denn von ihm war nicht einmal die Rede und vergessen hatte er ihn wohl kaum. Das wurmte mich schon mal, dass er seinen Nachfolger so wenig zutraute, dennoch wollte ich auf seine Erfahrung hören und verzichten schon gar nicht und so ging ich auf seinen Vorschlag ein...


Der 10. Januar war gekommen - das erste wichtige Datum in diesem Jahr. Wieder mussten wir in einen größeren Pressesaal umziehen, so viele Anfragen hatten wir von Zeitungen, Fernseh-, Radiosendern und Internetdiensten, die diesmal sogar die Mehrheit bildeten, erhalten. Sogar ein paar Fanclubs waren extra - nicht nur aus Deutschland - angereist. Das Team war in den letzten Jahren so bekannt geworden, wie ich mir es nur im Traum hätte vorstellen können.
Das einzige Mal, dass ich vor einer Pressekonferenz meine Notizzettel mit zittrigen Händen ordnete, war im Jahre 2006 auf der Teampräsentation gewesen. Danach hatte ich mich daran gewöhnt, doch so einen Andrang hatte ich noch nie. Die Erwartungen waren so hoch, dass ich mir beim ersten Blick in den riesigen Raum schon um meine Fahrer Sorgen machte, ob der Druck aus der Heimat nicht zu groß sei.
Für den Sponsor waren die drei Toursiege natürlich ein Erfolg auf ganzer Linie. So war ich dennoch überrascht, dass sie es geschafft hatten die ARD zu einer einstündigen LIVE-Sendung der Teampräsentation zu bewegen. Wohl auch deshalb, war ich so aufgeregt wie nie zuvor. Ich versuchte in einem Hinterzimmer etwas an Ruhe zu gewinnen und wollte eine kurze Sprechübung machen: "Hallo." Gut, soweit war ich also noch gefasst, dass wenigstens meine Stimme nicht kreischte, belegt war oder zitterte, so wie meine Hände.
Gerade wollte ich nocheinmal einen kurzen Blick auf den Handzettel des Programmablaufes werfen, da wurde die Tür des kleinen Zimmers geöffnet und einer des Securitypersonals forderte mich auf ihm zu folgen. Tief durchatmen! Jetzt war es soweit. Das Gemurmel aus dem Saal war verstummt. Ich kannte den Ablauf nur zu gut. Der Raum war jetzt komplet abgedunkelt und auf einer Großleinwand wurde ein Countdown projeziert. Dazu ein tiefer Trommelwirbel aus einem dutzend Subwoofer. Schon jetzt hätte ich jeden Preis für ein trockenes Hemd bezahlt. Ich schritt hinter die Bühne, wo ich auf mein Stichwort warten sollte. Zunächst würden die Fahrer einlaufen und von einem Fernsehmoderator der ARD mit einem Satz vorgestellt, zu guter Letzt würde er mich und meinen Co-Sportlichen Leiter und den Manager auf die Bühne bitten. Vom Sponsor hatte ich zwar alle Freiheiten bekommen, aber ich wollte bei den Finanzen lieber kein Risiko eingehen und hatte einen Experten dafür angestellt. Wir drei würden den Abschluss bilden und das Gruppenfoto verfollständigen, bevor das Blitzlichtgewitter auf uns einhageln würde. Danach waren wir auf gute 45 Minuten Fragen eingestellt...

Wir lachten in die unzähligen Kameras. Ich war völlig gelöst, alle Aufrgegung war verflogen. Hinter uns prankte auf einer riesigen Leinwand der Teamkader des T-Mobile Teams der Saison 2009:

Jan Ullrich, 35 Jahre, Teamkapitän
Michael Rogers, 29 Jahre, Co-Kapitän (Vertragstatus)
Linus Gerdemann, 26 Jahre, Teamkapitän
Vincenzo Nibali, 24 Jahre, Jungtalent, seit 2008 im Team
Kim Kirchen, 30 Jahre, Beschützter Fahrer
Lorenzo Bernucci, 29 Jahre, Co-Kapitän, Erster Mann bei den Ardennenklassikern
Enrico Gasparotto, 26 Jahre, Sprinter, ebenfalls seit 2008 im Team (er und Nibali von Liquigas gekauft)
Andreas Klier, 33 Jahre, Beschützter Fahrer, Erster Mann bei den Klassikern
Mathieu Perget, 24 Jahre, Jungtalent, seit 2008 im Team (von Caisse)
Andreas Klöden, 33 Jahre, Beschützter Fahrer
Morris Possoni, 24 Jahre, Jungtalent, seit 2008 im Team (von Lampre)
Eric Baumann, 28 Jahre, Sprinter
Marcus Burghardt, 25 Jahre, Beschützter Fahrer
Andre Greipel, 26 Jahre, Beschützter Fahrer
Marten Kebbe, 21 Jahre, Jungtalent, 2006 gescoutet - sehr starker Bergfahrer
David Kopp, 30 Jahre, Edel-Wasserträger, 2008 von Gerolsteiner gekommen
Trent Liwe (Australien), 24 Jahre, Jungtalent, Neuzugang von Lost Channel
Oscar Sevilla, 32 Jahre, Edel-Wasserträger
Julien Loubet, 24 Jahre, Jungtalent, seit 2008 im Team (von AG2R)
Sylvain Calzati, 29 Jahre, Wasserträger, wie Loubet ins Team gekommen
Joaquin Moratón (Baske), 21 Jahre, Jungtalent, 2007 gescoutet, Bergfahrer
Pierino Mollo, 21 Jahre, Jungtalent
Marcello Zampieri, 22 Jahre, Jungtalent beide 2008 gescoutet, gute Rundfahrer aus Italien
Nikolay Bugalo (Kasachstan), 20 Jahre, Jungtalent, 2007 gescoutet, Bergfahrer
Sebastian Blazevic (Deutschland), 21 Jahre, Jungtalnet, Sprinter (leider schon am Maximum angelangt)
Ibon Riesco (Baske), 21 Jahre, Jungtalent, 2008 gescoutet, Bergfahrer
Marten Benken (Deutschland), 21 Jahre, Jungtalent, 2007 gescoutet, Rundfahrer
Roger Kunz (Schweiz), 22 Jahre, Jungtalent, 2008 gescoutet, Bergfahrer
Gabriele Zuffi (Schweiz) 21 Jahre, Jungtalent, 2006 gescoutet, Hügel
Bram Schmitz, 31 Jahre, Wasserträger
Morris Flick, 22 Jahre, Jungtalent, Zeitfahrer, 2007 gescoutet und gewann gleich bei seinem ersten Profrennen die Tour of Qatar 2008 durch einen erfolgreichen Ausreißversuch, entwickelte sich jedoch nicht gut und stand 2008 ohne Team da, für 2009 wieder reaktiviert und wird hoffentlich auch integriert
Franz-Josef Rodhorst (Deutschland), 22 Jahre, Jungtalent, 2008 gescoutet, Hügel

Insgesamt: 32 Fahrer

Kesslers Vertrag lief nach 2008 aus und er wechselte zu Liguigas, die damit auf meinen Transfercoup im Winter 2007/2008 zurückschlugen, als ich ihnen Nibali und Gasparotto (einer der besten Sprinter der Welt) abkaufte.


Pressemitteilung vom 11. Januar 2009:

Die Rollen im T-Mobile Team sind klar verteilt. Jan Ullrich und Michael Rogers bilden eine Doppelspitze bei der Tour de France, wobei Linus Gerdemann "fast" freie Hand bekommt. Diese wichtigsten Informationen wurden gestern auf der gegklückten Teampräsentation, auf der über 300 Gäste geladen waren, vom Sportlichen Leiter des Teams mitgeteilt. Jan Ullrich gab sich in der anschließenden Pressekonferenz zuversichtlich die Tour ein viertes Mal zu gewinnen, wobei er auf seine mittlerweile sehr erfahrene Teamführung vertrauen kann, die nach ihrer umstrittenen Anstellung im Jahre 2006 mittlerweile einem Johann Bryunnel Konkurrenz machen kann und bei jeder Tour de France Cleverness und taktisches Stehvermögen gezeigt hatte, was natürlich auch ganz Deutschland für das kommende Jahr hofft. Für die meisten Fahrer geht es jetzt nochmals eine Woche insTrainingslager, nur Michael Rogers und Trent Liwe (Neuzugang vom Team Lost Channel) werden sich auf den Flug nach Australien begeben, wo sie um den australischen Meistertitel kämpfen werden. Auch von unserer Seite wünschen wir den Fahrern ein erfolgreiches Jahr 2009.

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XYZ
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Beitrag: # 6712730Beitrag XYZ
30.6.2008 - 23:02

Ich würde es gut finden, wenn du es mit echten Namen erzählen würdest, sonst nervt es einfach nur!
el pais vasco, iban y euskaltel-euskadi por siempre
www.ibanmayoblog.blogspot.com
www.fundacioneuskadi.com

Lääääääänce
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Beitrag: # 6712738Beitrag Lääääääänce
30.6.2008 - 23:34

Sehr gut gelungen bis jetzt.ALs Buch würde ich es direkt kaufen.
Klassenerhalt 09/10 Mönchengladbach

http://rsm-league.foren-city.de/

Andy92
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Beitrag: # 6712887Beitrag Andy92
1.7.2008 - 14:55

@XYZ: Meinst du, dass ich mir, dem sportlichen Leiter einen Namen geben soll, oder den Fahrern, die in der OrginalDB nicht den Namen tragen, den sie eigentlich in Echt hätten?
Auf jeden Fall werde ich die Fahrer bei ihrem echten Namen nennen, sobald ich die Posts fertig kopiert habe, die ich eh schon geschrieben habe, dann werde ich nochmal darauf hinweisen, dass es jetzt nur hier in diesem Forum weitergeht und werde natürlich die echten Fahrernamen verwenden. :D

sciby
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Beitrag: # 6712892Beitrag sciby
1.7.2008 - 14:59

Könntest du die Screens kleiner machen?
Eine Breite von 800 Pixeln ist da perfekt. So muss man nämlich immer nach jedem Satz nach rechts und wieder nach links scrollen und das nervt.
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

Andy92
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Beitrag: # 6712898Beitrag Andy92
1.7.2008 - 15:03

Und weiter gehts:

Hier ein paar Fahrerwerte um euch einen kleinen Überblick zu verschaffen. Über Weiterentwicklungen werde ich euch natürlich nicht informieren, da es so umso spannender wird und in echt würdet ihr es ja auch nur in den Rennen merken, ob der Fahrer jetzt im Zeitfahren stärker geworden ist.

Zuerst die Bergfahrer:

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Und die Hügelspezialisten:

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Cancellara, Boonen und Co:

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Die Topsprinter:

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Hier die Zeitfahrer:

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Und wer ist nun der Beste?

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(Musste ich aus Platzgründen leider auf die Seite stellen)

Sorry, wenn mans nicht so gut erkennen kann, aber irgendwie hats nicht so ganz geklappt. Aber ich denke das normale Durschnittsauge wird die roten Fahrerwerte schon entziffern können.

So jetzt zur Saisonvorbereitung: Unglücklicherweise, habe ich dieses Forum erst endteckt, als ich schon bis Mitte März 2009 gespielt habe. Trotzdem werde ich die bisherigen Rennen, an denen mein Team teilgenommen hat so genau wie möglich schildern. Und bitte:

Ich blieb natürllich auf Mallorca, während Michael und Trent nach Autralien reisten. Tag für Tag fuhr ich den Jungs im Teamwagen hinterher und konnte mit Freude die positive Entwicklungen im Team beobachten, während die wärmende mediterrane Wintersonne auf uns hinabschien. Alle waren in ausgezeichneter körperlicher Verfassung und das führte unweigerlich zu einer Menge neuer Freundschaften - das war mir wichtig. Die neuen Fahrer waren integriert und die etablierten halfen den neuen in die Gemeinschaft zu finden. Die Rollen waren klar verteilt, keiner war unglüclich darüber, kurzum jeder war zufrieden mit der Situation. Wenn es überhaupt einen Außenseiter gab, dann war es Trent, der sich bis jetzt noch etwas zurückgehalten hatte, verständlich, da er ja erst eine Woche mit seinen Kollegen unterwegs war. Dennoch hatte er sich entschlossen nach Australien zu fahren, da er dort seine Familie besuchen und natürlich auch Michael nicht alleine Fahren lassen wollte.
Das Rennergebnis wurde mir von meinem zweiten Sportlichen Leiter frühmorgens des 16. Januars per SMS übermittelt. Rogers hatte sein bestes Ergebnis in diesem Rennen überhaupt geliefert: 7.Platz, einige im Sprint geschlagen, nur dem Sieger Davis konnte er natürlich nicht das Wasser reichen und der zweimalige Sieger, McEwen, hatte nach der letzten Saison seine Karriere beendet. Der Vorjahressieger Baden Cooke war diesmal nur auf Platz 6 gefahren. Trent wurde nur 20. von insgesamt 25 Fahrern, was nicht so schlimm gewesen wäre, wenn er im Ziel keinen Zeitrückstand gehabt hätte.

Nachdem die beiden die australische Hitze wieder verlassen hatten, gewann der 24-järhige finnische Sprinter vom Continental Team Bouygues Telecom die Tour of Australia mit 2 Etappensiegen.
Den GP von Doha entschied der ewige zweite Tom Boonen von Milram für sich - das zweite Rennen meiner Mannschaft bei dem Baumman immerhin Platz 4 belegte. In Qatar dominierte dann Hushovd mit einem Etappensieg, wieder war es Bauman (auf Platz 7), der der beste aus meiner Mannschaft war...

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Es geht weiter mit dem Februar und Gerdemanns Auftritt im Aktuellem Sportstudio:

Gerade habe ich die Schreibarbeit erledigt, schon sitze ich auch schon vor dem Fernseher, um Linus Interview zu sehen - ich komme genau richtig...

Moderator: "Und hier ist der Gast des heutigen Abends - Linus Gerdemann!"
Kein übertoßender Aplaus. Ich denke mir, dass sie bei Ullrich mehr Zuschauer gehabt hätten, aber die Redakteure scheinen etwas zu riechen, was bei mir auch schon länger in der Luft liegt. Ich vermute stark, dass sie am 23. Juli sagen können "und wir waren von Anfang an dabei". Warum sonst hätten sie ausgerechnet Linus einladen sollen? Ich gehe in die Küche und hole mir noch etwas zu Essen und zu Trinken - der Papierkram war kraftraubend gewesen.
Während ich vor dem Kühlschrank stehe, höre ich aus dem Wohnzimmer, wie sich der Applaus langsam legt, der Moderator und Linus tauschen Begrüßungsfloskeln aus - doch etwas kommt mir seltsam vor, doch zunächst fällt es mir gar nicht bewusst auf. Ich entschließe mich doch für die Tüte Chips und gehe mit der Bierflasche in der anderen Hand wieder zurück ins Wohnzimmer.
Vor Schreck lasse ich fast den Alkohol fallen! Mein Herz schlägt mir wie wild gegen die Brust! Sofort laufen allerlei Szenarien vor meinem inneren Auge ab...Das Bild des Fernsehers zeigt nicht meinen Fahrer. Zumindest nicht dessen Hinterkopf, da die Kamera langsam um die beiden herumfährt. Es ist auch nicht seine Statur. Und - ich kann es noch nicht ganz glauben, immernoch hoffe ich aus dem Alptraum zu erwachen - es ist auch nicht sein Gesicht. Die Kamera zeigt eindeutig das Gesicht eines Fremden. Der Moderator und alle im Studio scheinen nichts zu merken. Die erste Frage ist bereits gestellt und beantwortet. Ich stehe völlig baff vor dem Bildschirm und begreife immernoch nicht so richtig, was ich da eigentlich sehe. Einige Sekunden höre ich dem gelösten Gespräch der beiden zu, ohne überhaupt ein Wort bewusst aufzunehmen. Ich sehe nur die Horrorszenarien in meinem Kopf ablaufen. Warum sitzt da nicht Linus Gerdemann, sondern ein völlig Fremder? Ist Linus krank und hat einen Pressesprecher hingeschickt? Ich konnte mir nicht alle neuen Gesichter der Angestellten im Team merken. In diesem Jahr gab es eingie Veränderrungen. Aber warum weis dann niemand was davon? Warum korrigiert dieser Pressesprecher den Moderator nicht? Ein Geisteskranker? Ist Linus etwas zugestoßen?
Ich lasse mich auf das Sofa fallen. Ich zähle die Tausender, die durch diesen Skandal aus der Mannschaftskasse fliegen werde, ich sehe mich auf einer Anklagebank, verurteilt auf mehrer Hundertausend Euro Schadensersatz für den Fernsehsender, einen toten Linus im Straßengraben einer Landstraße, dazu noch zwei Boddyguards, daneben ein brennendes Autofrack, während ein ihm leicht ähnelnder Mann mit einem verrückten, krankhaften Lachen in die Dunkelheit verschwindet. Nein! Das ist übertrieben! Solche Fans haben wir noch nicht. Wir sind ja keine Fußballer oder Formel-1-Fahrer.
Ich beschließe ein wenig zu telefonieren, aber bevor ich peinliche Verwechslungen hervorrufe, gehe ich lieber auf Nummer Sicher und schaue mir den unbekannten Gast nochmal ganz genau an. Jedes Kind hätte so innerhalb von wenigen Sekundenbruchteilen seinen Vater erkannt, doch ich beobachtete jede Bewegung, hörte mir jedes Wort bewusst an, alles was der Fremde machte, analysierte ich genauestens. Ich musste zugeben, dass eine gewisse Ähnlichkeit bestand, doch man konnte sein Aussehen nicht derart durch einen Friseurtermin oder gar durch Opperationen - nein, ich hatte ihn ja erst vor wenigen Tagen gesehen und der Gerdemann war hundertprozentig der echte gewesen. Sein Pass, sein Aussehen, seine Handlungen, seine Charakterzüge und vor allem sein Fahrstil am Anschlag waren seine unverwechselbaren Markenzeichen. Alles hatte gepasst. Ich erinnerte mich an alles ganz genau, obwohl ich es normalerweise für absolut unnötig gehalten hätte, aber das war eine Ausnahmesituation!
Ich kannte Linus. Wenn man mit ihm einen Giro-Sieg und einen Dritten Platz bei der Tour feiert, dann vergisst man nicht eben mal so schnell, wie derjenige aussieht...Ich kann nicht sagen, wie oft ich alles nochmal durchgegangen bin, dann nach einigen Tagen, so kam es mir vor - in Wirklichkeit waren es gerade mal drei Minuten gewesen - entschloss ich mich mit ein paar Leuten zu telefonieren. Es musste ja noch mehr aus meinem Team das Interview sehen und ein Anruf bei Linus persönlich konnte ja auch nicht schaden, wenn er schon nicht dort war, wo er eigentlich sein sollte, könnte er auch mit gleicher Wahrscheinlichkeit zuhause sein. Ich griff zum Höhrer, doch da klingelte das Telefon auch schon los...

Ihr werdet von der Auflösung echt überrascht sein! :D :D
Zuletzt geändert von Andy92 am 3.7.2008 - 22:21, insgesamt 4-mal geändert.

Andy92
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Beitrag: # 6712900Beitrag Andy92
1.7.2008 - 15:04

@ sciby: Hab ich schon gemacht - die Screens werden jetzt ersteinmal zu klein - aber dann perfekt. Ein bisschen Geduld es geht gleich weiter. Und danke für eure Kritik.

Andy92
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Beitrag: # 6712902Beitrag Andy92
1.7.2008 - 15:06

...Es ist mein Wecker. Das Bild verschwimmt. Ich wache schweißgebadet in meinem Bett auf - die ersten Sonnenstrahlen fallen durch das Fenster ins Zimmer. Zum Glück, es war nur ein Traum. Aber eigentlich hat er den gestrigen Abend eindrucksvoll wiedergespiegelt. Linus hatte sich nicht sonderlich gut geschlagen. Das Interview verlief teilweise nicht so sehr nach Plan, wie wir es uns eigentlich vorgestellt hatten. Zudem eröffnete er während des Interviews, dass er zur Vorbereitung auf die Tour den Giro fahren würde - nur den Giro. Wenn er meint durch die Deutsche Meisterschaft und nur durch Training in Form zu kommen, dann soll er das. Ich habe mehrere andere Fahrer im Team, die bei der Tour glänzen können...und die erste Bergetappe in den Pyrinäen kommt relativ früh, denn der Tourstart erfolgt in Toulouse.
Im Moment war mir entschwunden, warum ich mir den Wecker so früh gestellt hatte. Ich richtete mich ersteinmal auf, dann stieg ich aus dem Bett und war auf dem Weg ins Bad, als es mir wieder einfiel. Mallorca ist eine schöne Insel. Seit Mitte Januar war ich mit einigen Fahrern, darunter Bernucci und Perget (zwei gute Hügelfahrer) auf der Insel geblieben, denn jetzt am 5. Februar stand hier die übliche füntägige Rundfahrt an. Ich blickte auf die vergangenen Tage zurück: Beim GP de Marseille, den der Schweizer Clorc für sich entschied, erreichte mein Jungtalent Franz-Josef Rodhorst einen hervorragenden 18. Platz. Beim Eintagesrennen Coppa costa degli Etruschi errang Enrico sogar seinen ersten Saisonerfolg, nachdem es letztes Jahr dort nicht geklappt hatte, war der Sieg jetzt umso schöner. Enrico hatte nach dem Rennen sofort mit mir telefoniert und meinte, dass er sich besser fühle als letztes Jahr und nocheinmal versuchen möchte, das maglia ciclamino beim Giro zu gewinnen, nachdem er es von seinem Teamkollegen Rogers im letzten Jahr hatte wegschnappen lassen. Sein Saisonhöhepunkt bleibe aber die Tour. Letztes Jahr habe er sich zu sehr auf den Giro konzentriert und bei der Tour lies ich ihn erst gar nicht starten, weil er viel zu ausgepumpt war. Damit war also gesichert, dass er und Linus ein wenig aufeinander abgestimmt werden, zumal sie beide 26 Jahre alt sind und sich deshalb sowieso sehr gut verstehen, obwohl keiner der beiden die Sprache des anderen spricht...

10.2.
Das Rennen auf Mallorca ist vorbei. Mein erstes als Sportlicher Leiter in dieser Saison und ich bin mehr als unzufrieden, was sicherlich nicht an Thomas Dakkors (AG2R) Sieg liegt. Perget erreichte nur Platz 15 und Bernucci wurde sogar nur 18. Für mich und die Fahrer gehts jetzt zurück in die Heimat. Bei der Fehleranalyse ist keiner von uns auf den Trichter gekommen, was eigentlich schief gelaufen war. Hoffentlich geht es in dieser Saison nicht so wieter...

16.2.
Endlich wieder ein gutes Ergebnis. Aber ohne mich. Bei der Andalusienrundfahrt in Spanien sicherte sich Kim Kirchen einen Etappensieg und gleich noch die Gesamtwertung dazu. So langsam frag ich mich, ob es ohne mich besser läuft!

25.2.
Das Team ist in Spanien geblieben. Wieder tolle Leistung - wieder ohne mein Zutun! Perget erreicht in der Gesamtwertung der Valenciarundfahrt Platz 4 und Gasparotto sicherte sich einen Etappensieg und Bernucci verbesserte sich auf Platz 11 im letzten Rennen des T-Mobile Teams im Februar.

1.März

Die erste Nachricht des Tages lautete, dass der ehemalige Fahrer meines Teams, Patrik Sinkewitz, die Tour of California gewonnen hatte. Ich freute mich natürlich für ihn, obwohl er die Rundfahrt ohne Etappensieg beendet hatte.

Doch jetzt begann die erste heiße Phase der Saison, die ersten Sponsorenziele galt es zu erfüllen, darunter jeweils ein Podiumsplatz bei den Fernfahrten Paris-Nizza und Tirreno Adriatico. In Frankreich sollte es Vincenzo Nibali richten und in Italien traten Matthieu Perget, Lorenzo Bernucci und Kim Kirchen an, um eine gute Platzierung herauszufahren. Doch zunächst versuchten sich einige Fahrer, darunter Oscar und Andreas, im Eintagesrennen Milano-Torino, während ich mich auf den Weg nach Paris machte. Es war ein schlechter Tag für mein Team, Oscar kam als Bester noch auf Platz 20, in der nächsten Gruppe der junge Schweizer Gabriele Zuffi (42) und Andreas (62). Das Rennen gewann Simon Gerrans vom Team AG2R im Dreiersprint gegen Di Luca (seit 2008 Milram) und Santo Anzi (Selle Italia - Serramenti Diquigiovanni).
Einen Tag später startete das Team in Frankreich unter meiner Leitung mit folgender Aufstellung:
Vincenzo Nibali
Andreas Klöden
Bram Schmitz
Joaquin Moratón
Gabriele Zuffi
André Greipel
Nikolay Bugalo
Sebastian Blazevic

Vincenzo erreichte im Prolog nur Platz 9 mit 22 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger Gutierrez, der im Winter von AG2R zu Lotto gewechselt war. Klöden erreichte nur Platz 49 mit 39 Sekunden Rückstand, was wohl auch mit seinem Nachtflug von Norditalien nach Paris zu tun hatte. Gleich auf der zweiten Etappe ging es richtig zur Sache und Valverde, der Gesamtsieger von 2007, gewann die Etappe als Solist mit 1:19 min auf das große Feld (Nibali 9.). Die zweite Etappe auf beinahe topfebenem Terrain entschied der Topsprinter Tom Boonen von Milram für sich - Heinrich Haussler von Rabobank wie schon am Vorag zweiter. Die dritte Etappe war wie die erste wieder etwas hügeliger - Vincenzo löste sich am letzten kleinen Anstieg vor dem Ziel und verteidigte seinen Vorsprung ins Ziel nach Gap und holte seinen ersten Etappensieg. Endlich feierte die Mannschaft auch mit meinem Zutun einen Erfolg!
Am nächsten Tag stand ein anspruchsvolle Einzelzeitfahren rund um Gap über 31 km auf dem Programm. Auch hier lieferte Vincenzo eine überzeugende Vorstellung ab und empfohl sich nochmals als Kapitän für sein Saisonziel den Giro. Er gewann das Zeitfahren mit 8 Sekunden Vorsprung vor Joost Posthuma (seit 2008 Cofidis) und dem Gesamtführenden Gutierrez auf den er jetzt nur noch 4 Sekunden Rückstand hatte. Und die sollte er auf der Königsetappe hinauf nach Isola 2000 (in der realen Welt führt die Tour 2008 übrigens über den Col de la Lombard, der wenige Meter über dem Bergort liegt) auch noch aufholen. Vor dieser schwierigen und äußerst wichtigen Etappe war ich mir so Siegessicher wie noch nie in diesem Jahr zuvor. Doch es sollte ein zum haareraufenden Rennen werden. Am der letzten Bergwertung vor dem Schlussanstieg attackierten Rémy Di Gregorio (FdJeux) und Igor Anton (seit dieser Saison bei CSC) aus dem Feld und schlossen zu einer größeren Spitzengruppe aus. Im Feld übernahm das Team Lotto die Führung, ich war nur noch mit Vincenzo fertreten, da Andreas außer Form und daher am Berg Schwierigkeiten hatte, obwohl er diese Etappe im Vorjahr noch als Sieger beenden konnte. Am Schlussanstieg zerfiel die Spitzengruppe und die einzelnen Fahrer fielen ins Feld zurück - doch vorne blieben Gregorio und Anton mit über 5 Minuten Vorsprung an der Spitze. Dann attackierte Vlaverde, einige Fahrer gingen mit, darunter auch Vincenzo, doch das Tempo im Feld war zu hoch, als dass die Gruppe wegkam und wurde schnell wieder gestellt. Genau in diesem Moment, als sich wieder alle anschauten, attackierte David Moncutie (seit 2008 für Milram) und machte sich auf die Jagd der beiden Führenden, die sich vorne ein packendes Duell mit mehreren Angriffen lieferten. Hinten wurde durch diese Attacke das Feld gesprengt, Vincenzo setzte hinterher doch der Vosrprung der drei Fahrer vor ihm verringerte sich nicht, sonderlich. Gutierrez war schon längst abgehängt, auch einige andere Fahrer, die noch vor der Etappe unter den Top 10 gefahren waren, verloren an Boden. Vincenzo führte also eine ungefähr 10 Mann starke Grupe den Berg hinauf und setzte zwischen sich und der Gruppe mit einem starken Antritt auf dem letzten Kilometer noch 36 Sekunden auf Kohl und Björn Schröder, die sich noch um 10 Sekunden auf die nächste Verfolgergruppe lösen konnten. Die Etappe jedoch ging klar und deutlich an den franzosen Rémy Di Gregorio.

Tageswertung:
1. Di Gregorio
2. Anton +1:07
3. Moncoutie +3:07
4. Pellizotti +4:03
5. Dessel +4:16
6. Nevado +4:57
7. Nibali +4:57
8. Kohl +5:33
9. Schröder +5:33
10. Sabaliuskas +5:46

Zum haareraufen war, dass Vincenzo so stark gewesen war, doch Di Gregorio und Anton nun in der Gesamtwertung vor ihm lagen. Dies sollte sich auch auf den beiden letzten Etappen nicht ändern, die beide vom Profil her zu Beginn hügelig und in der zweiten Hälfte zu flach waren, um noch Zeit rauszuholen. Vincenzo ärgerte sich natürlich über die schwache Mannschaftsleistung, doch ich versprach ihm, dass ihm so etwas beim Giro nicht passieren könne.

Die abschließende Gesamtwertung

1. Di Gregorio
2. Anton +2:26
3. Nibali +2:46
4. Moncoutie +3:16
5. Gutierrez +3:27
6. Kashechkin +4:21
7. Kohl +4:30
8. Valverde +4:33
9. Casar +4:45
10. Pellizotti (seit 2008 für Lampre) +4:47

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Nächstes Kapitel: Tirreno Adriatico mit den ersten Live-Etappen.

Andy92
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Beitrag: # 6713082Beitrag Andy92
1.7.2008 - 22:01

So, gerade habe ich mich auf Youtube mit den Filmen "Clip du Tour 2001-2006" motiviert. Mann oh Mann, die 15. Etappe der Tour 2003 nach Luz-Ardiden ist ja richtig legendär, so wie die ganze Rundfahrt, ich wusste schon gar nicht mehr, dass das alles in dem Jahr passiert ist, echt geil.

Aber hier gehts jetzt erst mal weiter mit dem März 2009:

GP di Lucca: Ein Eintagesrennen in Italien, an dem Gasparotto nach seinem Sieg im letzten Jahr natürlich gerne wieder teilnehmen wollte. Unter der Leitung meines zweiten sportlichen Leiters errang Enrico diesmal nur Platz 5, da Samuele Marzoli vom Continental Team Phanek an diesem Tag im Sprint nicht zu schlagen war.

Einige des Teams blieben in Italien, andere stießen später noch hinzu, um das zweite Pro Tour Rennen in diesem Jahr in Angriff zu nehmen: Tirreno Adriatico. Auch hier verlangte der Sponsor, wie gesagt, einen Platz auf dem Siegertreppchen. Die Mannschaft war stärker als bei Paris-Nizza aufgestellt, aber der ganz große Fahrer, der diese Rundfahrt hätte gewinnen können, fehlte:

Lorenzo Bernucci
Mathieu Perget
Kim Kirchen
Andreas Klier
Eric Baumann
Marcus Burghardt
Marten Kebbe
Enrico Gasparotto

Auf der ersten flachen Etappe in einer großen Schleife um Tivoli gewann Elia Rigotto, vor Claudia Corioni und Filippo Pozzato - Baumann erreichte einen entäuschenden 12. Platz und Enrico lag weit abgeschlagen auf Rang 115! Der zweite Tag mit einem kleinen Anstieg kurz vor dem Ziel brachte die ersten Veränderrungen im Klassement: Dakkor siegte aus einer dreier Gruppe heraus gegen Di Luca und Gilbert. Zwischen dem Duo Perget und Sinkewitz lag noch Simon Gerrans auf Platz 4. Kirchen und Bernucci verloren 1'23 auf den Tagessieger - damit war Mathieu der beste aus meinem Team mit einem Rückstand von 32 Sekunden. Auf der dritten und vierten Etappe legte Pozzato mit zwei Tageserfolgen einen beachtlichen Zwischensprint hin - auch Enrico verbesserte sich von der Tagesplatzierung 8 auf 4. Auf dem fünften Abschnitt, ein 20 Kilometer langes Einzelzeitfahren, siegte der man im Führungstriko, Dakkor, vor Cancellara und Rosseler. Mathieu verlor auf Rang 26 nochmals 42 Sekunden, verteidigte aber seinen fünften Platz in der Gesamtwertung mit einem Rückstand von 1'24. Lorenzo ist mit einem Rückstand von 2'33 Sekunden auf Platz 11 der Gesamtwertung der zweitbeste aus dem T-Mobile Team.

Die sechste und vorletzte Etappe könnt ihr dann alle Live mitverfolgen - es geht hinauf auf den Monti della Laga!

Bild

Die Ausgangssituation am Morgen dieses 13.3.2009 war denkbar schwierig. Mathieu war natürlich unsre letze Hoffnung und es gab nur noch einen Berg und eigentlich war er auch nicht der stärkste der Favoriten. Zudem war ich nicht vor Ort und konnte das Rennen so nur im Fernsehen verfolgen. Ich hasse solche Situationen, wenn ich nicht eingreifen kann, sich der Sponsor bei diesem Rennen präsentieren will und die Sache noch nicht gegessen ist. Außerdem wurde das Rennen außerordentlich ausführlich im TV übertragen, was mir noch mehr Sorgen bereitet, falls es schief gehen sollte. Moment mal. Wenn ich jetzt schon so aufgeregt bin, wie ist es dann erst bei der Tour? Irgendetwas war anders dieses Jahr. Ich wusste, dass wir die Dominanz, die wir die letzten Saisons über gezeigt hatten, dieses Jahr nicht mehr so leicht ausüben können. Das lag nicht an den Fahrern, sondern an der guten Konkurrenz. Vor einigen jungen Talenten habe ich großen Respekt, da man ganz einfach nicht sagen kann, wie stark sie wirklich sind. Dieses Unberechenbare, das mir in den letzten Jahren überhaupt nicht in den Sinn gekommen wäre, war aufeinmal unheimlich präsent...
Ich stand in keinerlei Kontakt mit dem sportlichen Leiter vor Ort. Ich konnte ihm mittlerweile vertrauen, dass er sein Bestes gibt, ohne, dass er meine Erfahrung oder meine Einschätzung in irgendeiner Situation bräuchte. Der Fernsehsender schaltete erst 80 km vor dem Ziel zum Rennen, zum Glück ohne Vorberichte. Die Rennsituation war folgende:
Kurz vor der einzigen Sprintwertung des Tages, am Fuße des ersten Berges, lag eine dreiköpfige Spitzengruppe mit 7'25 vor dem Hauptfeld. Gerade, so schilderte der Kommentator, habe sich eine weitere Gruppe gelöst, fünf Fahrer stark, alles gute Bergfahrer, aber alle stellten keine Gefahr für die Gesamtwertung dar.

Die Spitzengruppe: Maara (Lampre), Niemiec (Rabobank), Bex Quinto (Gerolsteiner)

Bild

Und hier die Verfolgergruppe mit fünf starken Bergfahrern – knapp 1 Minute vor dem Feld. Stärkster Mann: Tom Donielson von Cofidis

Bild

Im Anstieg hinauf zum Imposte löste sich eine weitere Gruppe, darunter auch Roman Kreuziger vom Team Liquigas. Die Verfolgergruppe wuchs damit auf eine Stärke von 9 Fahrern an, während sich aus der Spitzengruppe die beiden Polen Maara und Niemiec lösten., bevor dieser auch seinen letzten Begleiter stehen lies. Im Feld machte das Team des Spitzenreiters, AG2R, das Tempo und stellte noch alle Ausreißer im ersten langen Anstieg bis auf die beiden Polen an der Spitze. Noch am Fuße des Schlussanstieges lag Niemiec mit rund 1 Minute vor dem Feld, doch dann wurden die ersten Attacken gestartet: Kessler war der Initiator, einige Fahrer folgten ihm, darunter auch der vierte in der Gesamtwertung, Patrik Sinkewitz. Niemiec ging im Eifer des Gefechts unter, als Efimkin antrat und Dakkor hinterher zog. Spätestens jetzt musste doch auch Mathieu reagieren und das tat er – er und Lorenzo setzten nach. Auch Di Luca und Gilbert ergriffen jetzt die Initative und es bildete sich rund 3 km vor dem Ziel folgende Konstellation: An der Spitze Dakkor und Sinkewitz, dahinter Efimkin und Di Luca, gefolgt vom dezimierten Feld – angeführt von Mathieu...Die Situation war aussichtslos. Da ging einfach nichts mehr, egal wie sehr sich meine Fahrer auch abstrampelten, zog das Duo an der Spitze immer weiter weg. Dann attackierten auch noch Frank Schleck und Fabian Wegmann; aussichtslos in der Gesamtwertung zurück, doch ein Etappensieg war noch drin. Schleck schloss zur Verfolgergruppe auf, doch Wegmann musste Tribut zollen und fiel wieder ins Feld zurück. Vorne konnte Sinkewitz dem Höllentempo von Dakkor nicht mehr folgen, der die Etappe gewann und sein gelbes Trikot unangefochten verteidigte. Die Luca dritte und den Sprint aus dem Feld gewann Fabian Wegmann.

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Tageswertung:

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Gesamtwertung:

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Verärgert stellte ich den Fernseher ab. Ich war wütend! Stink Sauer! Dem Team konnte man keinen Vorwurf machen, doch dem Sponsor würde das ganz bestimmt nicht sonderlich gefallen, denn, wenn sie es schon hinkriegen das ganze mit kurzem Vor- und Nachbericht in die Öffentlich-Rechtlichen zu bringen, dann hätten sie sich sicherlich mehr erhofft. Mich packte die Neugier. Ich schaltete den Fernseher wieder an und sah noch einmal eine Superzeitlupe, als Dakkor die Arme zum Sieg hochriss. Der Moderator, der von einem Schauwagendach neben dem Zielbereich berichtete, neben ihm der gewohnte Experte, redete irgendetwas von „großartig kämpfendes T-Mobile Team...klasse Rennen des Gerolsteinerprofis in der Ausreißergruppe...“ Experte: „Bei Paris-Nizza haben sie schon gezeigt, was in ihnen steckt und machten einige taktische Fehler, die den Sieg kosteten und jetzt hier im sonnigen Italien läuft es auch nicht richtig rund. Aber das Potential ist durchaus da. Eine sehr junge, erfolgshungrige Mannschaft mit erfahrenen Fahrern und einem der besten sportlichen Leiter des Profiradsports – das ist die perfekte Mischung. Auch wenn es jetzt noch nicht ganz so gut aussieht, werden wir von diesem Team noch eine Menge in dieser Saison erwarten dürfen...“
Es tat gut das zu hören. Es verdrängte den Schmerz der Niederlage ein wenig, dennoch ärgerte es mich, dass wir es nicht geschafft hatten. Doch bei Mailand-San Remo würde ich wieder mit im Boot sitzen und dort wird es mit Sicherheit schon besser aussehen!
Zuletzt geändert von Andy92 am 4.7.2008 - 23:17, insgesamt 2-mal geändert.

Andy92
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Beitrag: # 6713438Beitrag Andy92
2.7.2008 - 21:39

Das erste Monument des Radsports - Mailand-San Remo

Es war ein herrlicher, sonniger Morgen in der italienischen Metropole. Mailand zeigte sich von seiner Schokoladenseite. Frohenmutes saß ich im Teamwagen auf dem Beifahrersitz – ich hasse es im Rennen selbst fahren zu müssen – und blätterte durch das Roadbook. Wir fuhren noch durch die von Zuschauern gesäumten Straßen Mailands hinter dem Fahrerfeld her. Die meisten Zuschauer trugen dicke Jacken – es war das einzige was mir heute Sorgen machte, die Kälte, dafür absolute Windstille.
Ich war bei der Seite der Teamaufstellungen angelangt. Enrico, Eric, Lorenzo, Marcus, André, Kim, Andreas und Mathieu bestritten heute das Rennen. Für Enrico und Lorenzo natürlich ein besonderer Reitz bei ihrem Heimklassiker zu glänzen. Für Lorenzo gab es noch die Lombardeirundfahrt, die ihm eher zusprach, da er dort schon einmal gewinne konnte, aber bei Mailand-San Remo gab es durch die Streckenänderung in diesem Jahr auch für ihn etwas zu holen:

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Anstelle des Poggio di San Remo und der Cipressa wurde in diesem Jahr ein viel längerer und schwieriger Anstieg, Pompeiana hieß er, befahren. Rund 7,4 km lang und im Schnitt immerhin 6,8 % Prozent steil, im steilsten Abschnitt sogar für einen Kilometer mehr als 10 %. Damit würden die Sprinter noch schlechtere Karten für den Sieg haben, doch meine Mannschaft war so ausgeglichen, dass sie in jeder Rennsituation um den Sieg mitfahren könnte.
Der erste Ausreißer war der Niederländer Tjallingii vom aus der Continentalserie aufgestiegenen Team Navigators bei Kilometer 49,5. Er sollte auch der einzigste an diesem Tage bleiben. Zwischenzeitlich betrug sein Vorsprung mehr als 10 Minuten.

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Tjallingi am Passo di Turchino

Danach schmolz sein Vorsprung kontinuierlich, vor allem durch die Tempoarbeit der Teams Milram, Lotto, AG2R und Rabobank, die alle hochrangige Sprinter in ihren Reihen haben. Ich wartete ab. Unsre Zeit würde noch kommen und jetzt galt es erst mal Kräfte zu sparen, um in der Schlussphase des Rennens zu glänzen.

[Hier ist mir irgendwie die Wiederholung des Rennens verreckt, auf einmal war’s nicht mehr das Rennen Mailand-San Remo sondern der GP de Cholet (wahrscheinlich war’s dem PC zu heiß), deshalb versuche ich einfach die finalen Ereignisse so zu schildern]

Und schon ging’s los. Rund 50 km vor dem Ziel attackierten 4 Fahrer, darunter der Pro-Tour-Führende Thomas Dakkor vom Team AG2R und Matti Breschel vom neben dem Team Navigators aufgestiegenen Team Chocolade Jacques – Topsport Vlaanderen. Diese zwei konnten sich an der Spitze behaupten, während Tjallingii im Feld durchgereicht wurde. So langsam ging es in die ersten berühmten Anstiege des Rennens, Capo Cervo und Capo Berta. Einige Fahrer und Gruppen, die zwischen den beiden Führenden und dem Feld lagen wurden von diesem wieder eingeholt. Am entscheidenden Anstieg des Tages hatte die beiden an der Spitze einen Vorsprung von rund 2 Minuten. Genau jetzt am Fuße des Anstieges gab ich das Kommando an Mathieu das Tempo zu forcieren – Lorenzo zog wie besprochen mit und schnell hatten sich die beiden vom Feld gelöst. Die Taktik ging perfekt auf, während die beiden noch weitere Fahrer einholten, die zum Schluss keine Rolle mehr spielten. Mathieu sollte sich für Lorenzo aufopfern, der in der Regel der stärkere Fahrer ist, denn bis ins Ziel waren es noch rund 15 km, nachdem die Abfahrt hinter ihnen lag – doch so weit waren sie ja noch gar nicht. Während ich im Wagen jubilierte, dass der Abstand zu den beiden an der Spitze weiterhin schmolz, zerbrach hinten das Feld in mehrer ca. 15 Mann starke Gruppen. Die gefährlichste war die Gruppe direkt hinter Mathieu und Lorenzo, in die sich kein Fahrer des T-Mobile Teams mehr retten konnte – die Sprinter außer, Haussler von Rabobank und Tom Boonen von Milram waren damit geschlagen. Und diese beiden hatten tatsächlich noch einige Helfer und rasten an die Spitze des Rennens heran. Mathieu fuhr nicht voll, ich spürte es deutlich – später sagte er mir, dass sich Lorenzo nicht gut fühlte und da er auch nicht einen 5 Sterne Tag erwischt hatte, wollte er lieber bei seinem Kapitän bleiben. Leider war die Funkverbindung zu den beiden unterbrochen worden. Es war in der Hinsicht ziemlich ärgerlich, da die 11 Fahrer umfassende Gruppe hinter ihnen immer näher kam und bis auf die Zielgerade, die Via Roma, noch bis auf wenige Sekunden herangeflogen war. Vorne spielte sich ein Drama ab: Der großartig kämpfende 24-jährige Breschel brach kurz vor dem Ziel ein und der andere, in diesem Jahr scheinbar unbezwingbare, 24-jährige Thomas Dakkor sicherte sich ungehindert den Sieg und verteidigte seine Führung in der Pro-Tour-Wertung.
Doch zunächst bekam ich nichts davon mit, denn unser Teamwagen wurde hinter die Gruppe um Boonen und Haussler beordert, die mit unglaublichen Tempo an meine beiden Schützlinge heranrasten. Obwohl einige Motorräder und Fahrer dazwischen waren konnte ich (ich lehnte mich aus dem Dachfenster) sehen, wie Lorenzo um Kopf und Kragen sprintete. Mathieu versuchte an seinem italienischen Teamkollegen dranzubleiben doch die beiden Sprinter Boonen und Haussler schnappten ihn noch kurz vor der Ziellinie. Aber immerhin hatten wir wieder einen Fahrer auf dem Siegertreppchen. Ich riss die Arme hoch, als ich Lorenzo den Zielstrich passieren sah – wir hatten unser Ziel erreicht und wohl auch den Klassenerhalt in der Pro Tour schon vorzeitig gesichert. Dann bog der Wagen ab, ich verlor fast den Halt und lies mich in den Innenraum des Teamwagens zurückfallen. Ein Gedanke blitzte auf. Wenn Dakkor nur eine starke Frühform hat, dann könnte es seine Saison werden, denn bis jetzt hatte er jedes Rennen gewonnen, an dem er teilgenommen hatte – so viel ich mir auf die Schnelle in Erinnerung rufen konnte.

Endergebnis:

Bild

Die Klassikersaison war eingeläutet. Andreas und Marcus arbeiten jetzt auf ihre Ziele Anfang April hin. Auch Mathieu, Kim und Lorenzo beginnen mit der Vorbereitung auf die Ardennenklassiker, doch bevor es für mich nach Belgien geht, wo ich wohl wieder fast einen Monat verweilen werde, um die Strecken schon einmal abzufahren, erhole ich mich erst einmal ein paar Tage zuhause. Es gab auch noch andere Dinge, um die ich mich Kümmern muss...


Zeitungsartikel vom 21.03.2009:

Michael Rogers gibt Programm vor

Gestern Nachmittag hat der australische Radprofi des T-Mobiel Teams, Michael Rogers, sein Programm für die bereits auf hochtouren laufende Radsportsaison vorgegeben. Nachdem am vergangenen Sonntag sein italienischer Mannschaftskammerad Lorenzo Bernucci beim 300-km-Klassiker von Mailand nach San Remo Platz drei belegt hatte, gab Rogers gestern bekannt den Giro d'Italia wie in den Vorjahren eigentlich üblich, nicht zu bestreiten. "Der Giro hat mir jedes Jahr im Hinblick auf die Tour schon zu viel Kraft geraubt. Ich wollte das Rennen einmal gewinnen - das habe ich letzte Saison geschafft und fühle mich jetzt bereit für die Tour", so Rogers. Für ihn startet wohl der Sieger von vor zwei Jahren, ebenfalls vom T-Mobile Team, Linus Gerdemann, "die neue deutsche Tourhoffnung", obwohl sein Kapitän Jan Ullrich in diesem Jahr nocheinmal alles geben will, um seinen vierten Tourgesamtsieg in Folge einzufahren.
Der sportliche Leiter des T-Mobile Teams reagierte gelassen auf Rogers Vorderrungen, obwohl man davon ausgehen kann, dass er Michael für den Giro fest eingeplant hatte. "Ich habe da noch was in der Hinterhand", lies der, als aktuell bester Teammanger der Welt geltende, Teamchef des T-Mobile Team mit einem augenzwinkernden Lächeln verlauten.
Lorenzo Bernucci wäre da ein Kanditat, der in den letzten Jahren gute Platzierungen in der Gesamtwertung hervorbrachte und vor wenigen Tagen meinte, dass er genauso wie seine Klassikerkollegen Mathieu Perget und Kim Kirchen, die sich auf die Tour konzentrieren wollen, auf eine große Rundfahrt fahren möchte - den Giro. Ein weiterer Kandidat für die Nachfolge der zuletzt so erfolgreichen Michael Rogers und Linus Gerdemann beim Giro wäre ein weiterer Italiener, der junge Vincenzo Nibali, auch der "Haifisch der Straße" genannt. Der Spitzname ist auf seinen übermäßig ausgeprägten Erfolgshunger zurückzuführen. Nibali fährt nun schon im zweiten Jahr für das deutsche Team T-Mobile und verlor in diesem Frühjahr den Gesamtseig bei der Fernfahrt Paris-Nizza nur knapp durch eine taktisch falsch angetretene Mannschaft, die zu wenig Helfer auf der schwierigen Bergetappe hinauf nach Isola 2000 bot.
Darüberhinaus verkündetete Rogers , dass er eben anstelle dieses Giros die "Tourgeneralprobe" in Frankreich bestreiten wolle - die Dauphine Libre. Allerdings wird es beim diesjährigen Giro keinen Titelverteidiger und damit auch nicht die berühmte Startnummer 1 geben.

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Am 20.März starteten 6 meiner Fahrer bei der fünftägigen Rundfahrt "Semana Castilla y León". Darunter auch ein Geheimfavorit für den Giro, Morris Possoni, zusammen mit einem sehr jungen Team. Die Jungs sollten ein wenig Erfahrung sammeln. Nach einem Einzelzeitfahren, sowie einer Berg- und einer Hügeletappe reichte es für Morris nur für Platz zehn in der Gesamtwertung. Die Rundfahrt entschied der Spanier David Lopez Garcia vom Team Euskatel für sich, mit nur 3 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Benitez Roman vom Contiteam Kaiku. Auch die Nachwuchswertung verpasste Morris auf Platz zwei und mit 42 Sekunden Rückstand auf den 21-jährigen Franzosen Cyril Fichaux, der erst sein drittes Profijahr bestreitet und zum ersten Mal in der Pro Tour für Saunier Duval an den Start ging und wohl noch ein ganz großer werden kann. Alles in allem war es eine doch recht gute Mannschaftsleistung, während ich in Belgien das erste Rennen von Marcus und Andreas verfolgte. Marcus musste beim Eintagesklassiker von Kortrijk nach Waregem vorzeitig vom Rad steigen, während Andreas in der 10-köpfigen Spitzengruppe mithalten konnte, doch am Ende konnte er im Sprint den fünf besten der Welt, die in der Reihenfolge Boonen, Hushovd, Haussler, Bennati ins Ziel fuhren und auch dem jungen Matti Breschel nicht mehr das Wasser reichen.
Beim zweiten schwierigen Rennen über Kopfseinpflaster sollte es sogar noch besser werden. Klier, Nuyens, Hushovd und Coyot schlugen unter anderem einen Fabian Cancellara, der hinter der Vierergruppe mit 38 Sekunden als Solist ins Ziel rollte. Andres wurde dritter hinter Hushovd und Nuyens - hinter Cancellara folgte mit 3 Minuten Abstand eine weitere Vierergruppe mit Marcus, der allerdings gegen drei starke Sprinter keine Chance hatte.
Damit ging auch schon wieder der Monat März zu Ende. Am 2.April stand das zweite Monument des Radsports auf dem Programm - die Flandernrundfahrt. Sollten Marcus und vor allem Andreas ihre gute Form weiterhin behalten, könnten sie dort ein richtig gutes Ergebnis einfahren!
Zuletzt geändert von Andy92 am 3.7.2008 - 22:14, insgesamt 2-mal geändert.

Andy92
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Beitrag: # 6713439Beitrag Andy92
2.7.2008 - 21:42

Nummer zwei! Das 100-km-Duell Fabian Cancellara vs. Tom Boonen!

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Perfektes Radsportwetter! 23 Grad im Schatten, strahlend blauer Himmel und beinahe Windstille – die Flandernrundfahrt 2009 stand unter einem anderen Stern als man es eigentlich erwartet hätte.
Mein Team verspürte keinen Druck. Andreas und Marcus sollten einfach nur vorne mitfahren, darüber hinaus waren sie auch nicht in Topform und hätten sowieso nicht gegen die Topfavoriten Tom Boonen von Milram und Fabian Cancellara von Lotto bestehen können. Neben Marcus und Andreas hatte ich nur vier weitere Fahrer aufgestellt: Trent Liwe, Eric Baumann, David Kopp und Martin Kebbe.
Unglaublich, dass ich in kurzen Hosen im Teamwagen saß, den Arm aus dem Fenster lehnte und die ersten Kilometer Fahrt einfach nur genoss. Wie jedes Jahr hatten sich wieder unzählige Zuschauer an den Streckenrand begeben und bei diesem Wetter waren es sowieso viel mehr als in den Jahren zuvor. Ich wollte gar nicht erst an diese Regenschlachten denken!
Meine Konzentration wurde zum ersten Mal gefordert, als sich schon bei Kilometer 3 die ersten Fahrer lösten. 5 an der Zahl, aber alles Fahrer, die bekannt dafür waren auf so einem Profil keinesfalls bestehen zu können, selbst wenn sie nach der Hälfte des Rennens 20 Minuten Vorsprung hätten. Am Ende waren es dann doch nur maximal 11 und im Feld machten kurz vor den ersten Anstiegen die Teams der Favoriten Tempo – Milram, Lotto und auch C. Valenciana, die mit dem belgischen Jungtalent Duchenne den Tom Boonen und Fabian Cancellara der nächsten Jahre in einer Person haben dürften.
Andreas und Marcus orientierten sich jetzt an Boonen und Cancellara, die direkt hinter ihren Teamkollegen an der Spitze des Feldes zu finden waren.
Schon am ersten nennenswerten Anstieg sprengten diese Teams das Feld und eine sieben fahrerumfassende Gruppe mit Klier, Cancellara und Boonen konnte sich lösen, wurde jedoch relativ schnell wieder eingeholt. Viele Mitfavoriten (Flecha und Ballan traten übrigens nicht an) konnten dieser ersten Tempoverschärfung nicht folgen oder waren ganz einfach nur überrascht. Deshalb sagte dieser erste Angriff nichts über die Tagesform aus, aber darüber, ob einige Favoriten noch schlafen und welche hellwach und siegeshungrig sind.
So floss das Feld am zweiten Anstieg wieder zusammen, bis auf die Spitzengruppe, die während der letzten Kilometer über 6 Minuten ihres Vorsprunges eingebüßt hatten. Vor den Fahrer lag zunächst ein flacher Pflasterabschnitt, dann folgten Quaramont, Kemelberg etc. – sprich: Es wurde ernst und sofort machten die beiden Topfavoriten das Rennen ernst. In diesem flachen Abschnitt schüttelten die Milramprofis gleich mal Cancellara ab und so bildete sich ein fünfköpfige Verfolgergruppe mit Andreas, Marcus, Boonen und zwei Helfer von ihm. Doch das Interesse und das Tempo im Feld waren zu hoch und so wurde auch diese Gruppe am Fuße des berühmten Quaramonts wieder eingeholt. Schon jetzt ahnte ich, dass es ein langer und spannender Tag werden würde, denn Tom Boonen führte das große Feld diesen langen Berg hinauf. Diesmal konnte Cancellara mit einigen Helfern folgen, auch Andreas und Marcus waren wieder dabei. Eine neue Verfolgergruppe mit 8 Fahrer war geboren. Am nächsten Anstieg rollte nun auch wieder die Spitzengruppe mit dem Feld zusammen, doch der Ziehharmonikaeffekt führte wiederum dazu, dass sich eine Gruppe, um die 20 Fahrer stark, lösen konnte. In der nun folgenden Anfahrt auf den Kemelberg zerfiel diese Gruppe in ihre Einzelteile und an der Spitze blieben 10 Fahrer übrig – wieder mit den gleichen Favoriten bestückt wie schon die Gruppen zuvor. Der Grund, dass die anderen Favoriten nicht nach vorne gefahren waren, war das enorm hohe Tempo, das einige Teams wohl überrascht hatte. Boonen und Cancellara wollten so schnell wie möglich eines – beide zusammen vorne weg. Dann lagen die 20 % Steigung vor ihnen. Cancellara führte die Gruppe an und konnte sich durch sein Höllentempo um ein paar Meter lösen, doch das Team Milram lies sich das natürlich nicht gefallen und stellte ihn wieder. Das Feld lief übrigens nicht mehr zusammen.
Völlig baff war ich dann am nächsten Berg: Cancellara griff an – er ging aus dem Sattel und griff einfach an! Der Berg war viel flacher als der Kemelberg und daher auch geeigneter um aus dem Sattel zu gehen, dennoch waren es zu diesem Zeitpunkt noch 70 Kilometer bis ins Ziel! Boonen reagierte, ich reagierte zu spät und schrie ins Funkgerät: „Andi! Geh mit!“
Marcus war eh fertig, er versuchte sich in der Gruppe mit Boonens und Cancellaras ehemaligen Helfern zu halten.
Andreas konnte nicht mehr aufschließen. Das Tempo war schon am Kemelberg für ihn viel zu hoch gewesen. Die Attacke hatte nicht nur ihn getroffen, sondern auch Boonen hatte sie mitten ins Herz gestochen. Fabian hatte sofort über 20 Sekunden Vorsprung auf ihn herausgefahren und am darauffolgenden Anstieg schien es, als würde er Abstand zwischen den beiden weiterhin anwachsen. Andreas wäre fast noch an Tom herangekommen, doch dann verließen ihn die Kräfte und der Belgier war auf alle Zeiten davon.
Der Abstand zwischen den beiden Kontrahenten an der Spitze blieb relativ konstant bei etwa einer halben Minute. Andreas verlor immer mehr Zeit – sparte aber auch Kräfte, denn bis ins Ziel war es noch verdammt weit!
Etliche Meter dahinter begannen jetzt auch die abgehängten Mitfavoriten um Gilbert, Nuyens, Gasev (Gusev) und Divolder (Life Huste von Chocolade Jacques trat übrigens auch nicht an) sich zu bewegen. Eigentlich hatte ich keine Augen für sie, denn der dritte Platz schien mir so gut wie sicher. Dennoch forderte ich von Andreas den Sack endgültig zuzumachen und ein wenig schneller zu fahren. Doch die Berge ohne Kopfsteinpflaster folgten. Andreas verlor einen wichtigen Vorteil gegenüber Gilbert, Nuyens und co. Er und Gasev schlossen schließlich zur Gruppe um Burghardt auf. Dahinter lagen auch noch Divolder, Duchenne und einige andere. Alle hatten sie das Rennen um das Podium noch nicht aufgegeben. Ganz vorne schloss Boonen mittlerweile zu Cancellara auf – beide hatten mittlerweile einen Vorsprung von über drei ein halb Minuten auf Andreas herausgefahren. Direkt dahinter setzten Gasev, Nuyens und Gilbert, Duchenne, Breschel ihre Aufholjagd fort. Dann wendete sich das Blatt komplett: Boonen hängte Cancellara ab. Gasev und Nuyens schlossen zu Andreas auf und liesen ihn an der Mur einfach stehen. Dann auch noch Gilbert und Breschel. Plötzlich fand sich Andreas in einer über 10 Minuten hinter der Spitze des Rennens fahrende Gruppe um Hushovd, Haussler und Pozzato wieder. Jetzt war sogar der Top 10 Platz wieder in Gefahr. Doch im Sprint verließen Pozzato die Kräfte und Andreas rettete noch Platz 9, während 11 Minuten zuvor Tom Boonen, der unbestrittene Sieger, die Ziellinie passiert hatte. Verborgen von allem anderen überholte Gilbert schließlich auch noch Gasev und wäre wohl beinahe noch an Nick Nuyens herangekommen, der sich hinter Cancellara Platz drei sicherte. Der junge Matti Breschel konnte sich tatsächlich alleine behaupten und wurde sechster.
Kopfschüttelnd irrte ich im Zielbereich umher. Ich hatte es noch nie erlebt, dass sich ein Rennen wirklich komplett gewendet hatte!
Natürlich sprachen alle von dem dominierenden Duell zwischen Boonen und Cancellara. Keinem viel wirklich auf, was sich hinter den beiden für ein Rennen abgespielt hatte. Die belgischen Medien drehten total durch: "Tom Boonen, der Nationalheld! Belgischer Meister dominiert Cancellara nach belieben!"
Das Rennen galt schon einen Tag danach als legendär! Solch eine Spannung hatte niemand erwartet. Fürs Fernsehen wars ein voller Erfolg - das beinahe 100 Kilomter-Duell zwischen Boonen und Cancellara begann genau dort, wo die Sender zuschalteten. Einige sprachen sogar davon, dass das Rennen atemberaubender war als die berühmte Tour de France Etappe im Jahr 2003 hinauf nach Luz-Ardiden.
Tom Boonen: "Das war das Rennen meines Lebens! So einen Sieg habe ich noch nie erlebt! Als Fabian schon so früh attackierte, dachte ich schon, dass Rennen wäre bereits 70 Kilometer vor dem Ziel entschieden. Von den 100 Kilometern, die sich unsre Teams duelliert haben, sollten eigentlich die letzten 30 nur uns beiden gehören und nicht umgekehrt! Als der Abstand zu ihm nicht kleiner werden wollte, hätte ich beinahe die Nerven verloren, doch mein Sportlicher Leiter mahnte mich immer wieder zur Geduld und er sollte Recht behalten, denn Fabian gingen nach einem grandiosen Rennen, wirklich großes Kompliment an ihn und seine Mannschaft, die tatkisch perfekt gefahren ist, einfach die Kräfte aus. Dort, wo eigentlich immer die entscheidenden Attacken gesetzt werden, an der Mur, fuhr ich schon wie in Trance. Ich bin völlig am Ende! So etwas habe ich noch nie erlebt. (Lächelt) Ich kann fast sagen, der Sieg heute war besser als jeder Orgasmus!"
Die tragische Rolle spielte vor allem der Schweizer Cancellara, aber auch mein T-Mobile Team - doch von dem Verlust von 6 eingebüßten Plätzen wurde nur am Rande Notiz genommen, sogar in den deutschen Tageszeitungen.
Übrigens: Der letzte Fahrer überquerte die Ziellinie rund 55 Minuten nach dem Sieger. „Zum Glück, gibt es keine solche Etappe bei der Tour“, sagte ich zu mir, dachte noch einmal an Andreas Leistung, der mir nach Rennen sagte, dass er vor lauter Aufregung einfach vergessen hatte ausreichend zu essen und deshalb irgendwann nciht mehr voll fahren konnte.
Die folgenden Stunden erlebte ich wie im Traum. Irgendwann realisierte ich wieder etwas: Ich setzte mich in den Teamwagen, neben Linus Gerdemann, und fuhr uns beide zum Startbereich der ersten Etappe der Baskenlandrundfahrt 2009...

Ergebnis der Flanderrundfahrt

Bild

Zwei weitere Stimmen zum Rennen:

Fabian Cancellara: "Es war der perfekte Tag für die Belgier. Zunächst sah es ganz schlecht aus. Die Hälfte der Lokalmatadoren abgehängt, nur Tom konnte meinem Tempo folgen. Im Prinzip waren es zwei Rennen: Ich und Tom. Dahinter Andreas Klier gegen den Rest der Welt um Platz drei. 30 Kilomter lang sah es so aus als würde sich nichts daran ändern, doch dann überschlugen sich die Ereignisse, als die Berge ohne Kopfsteinplaster kamen: Ich und Andreas Klier haben dort gegeüber anderen Fahrern Nachteile und somit wendete sich das Blatt. Ich wurde von Boonen überholt und dahinter verlor Klier einen Platz um den anderen. Das ganze fiel für die Zuschauer in so eine Art Schlafphase und war deshalb umso überraschender. Für echte Insider war es sogar vohersehbar, deshalb forderte mein sportlicher Leiter auch immer wieder das Tempo zu forcieren, denn auch er ahnte, dass ich noch ein zu geringes Zeitpolster für die nächsten Berge hatte. Ich wäre fast verzweifelt als der Abstand zwischen mir und Tom nicht größer wurde. Er sagte mir, dass er verzweifelte warum er nicht kleiner wurde. (Lacht) Ein Fernduell auf höchstem Niveau, das ich leider verloren habe. Die Taktik ging nunmal nicht ganz auf. Für die Zuschauer war es natürlich ein wahres Fest. Denn es gab ja noch das Rennen hinter uns beiden. Den Kampf um Platz 3 fand ich fast noch tragischer. Und am Ende war es ein schwarzer Tag für Deutschland und die Schweiz und ein Feiertag für Belgien!"

Nick Nuyens: "Dieser dritte Platz ist mir gerade echt lieber als ein Etappensieg bei der Tour. Ich hab die Anfangsphase der Hellingen, genauso wie alle anderen Belgier, außer dem Überflieger Tom Boonen, total verschlafen. Doch dann flog ich zusammen mit Gasev, Gilbert und allen anderen, die ich nicht live gesehen habe, da ich ja noch weiter vorne war, an Andreas Klier vorbei. Der Junge tut mir wirklich leid! Vor allem weil ich mich zwischendurch schon längst aufgegeben hatte, um dann doch noch aufs Podium zu fahren. Ich bin einfach nur glücklich! (Strahlt in die Kamera) Ja, mit was könnte man das Rennen heute vergleichen...ja genau, mit dem Fussball Championsligeau Finale 1999 zwischen Bayern München und Manchester United. Ich habe das damals im Fernsehen gesehen. So ähnlich wie damals Manchester war, waren wir Belgier heute. Zwar nicht ganz so auf den letzten Drücker, doch irgendwie wars schon richtig geil!"

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Übrigens habe ich den "Kopierteil" jetzt hinter mich gebracht und die folgenden Etappen und Rundfahrten werden wieder "Live" und in voller Pracht gepostet! Freut euch drauf. Ich habe noch ein paar richtige Schmankerl im Ärmel! :D
Zuletzt geändert von Andy92 am 3.7.2008 - 22:16, insgesamt 1-mal geändert.

Andy92
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Beitrag: # 6713705Beitrag Andy92
3.7.2008 - 18:03

Aprilwetter bei den Basken und Regen in Belgien

Tatsächlich hatte ich mir heute im Flieger von San Sebastian nach Paris schon Gedanken über die Mannschaftsaufstellung beim Giro und bei der Tour gemacht. Für den Giro waren Enrico, Linus, Lorenzo, Vincenzo und Morris natürlich gesetzt. Darüber hinaus wollte ich Andreas Klöden, Julien Loubet und David Kopp mit nach Italien nehmen. Den neunten Startplatz lies ich vorerst noch offen. Über die Tour hatte ich mir nur kurze Gedanken gemacht. Linus, Michael und Jan waren natürlich dabei, aber sonst ist alles noch völlig offen.
Für Linus lief die Woche nicht überragend. Er Mathieu und Kim sollten im Baskenland schon etwas reißen. Am Ende erreichte wiedereinmal Mathieu, dem ich für seine konstant guten Leistungen noch heute ein Lob ausgesprochen hatte, mit Rank 12 den besten Platz meines Teams. Kim wurde nur 28. und Linus sogar nur 34. Beiden hatte ich keinen Druck auferlegt – sie sollten im Hinblick auf die Tour Kräfte sparen und die Rundfahrt nur als Training nutzen. Dennoch waren die beiden sichtlich niedergeschlagen. Ich weis, dass ich Linus nur mit einem aufbauen kann. Einem guten Giro – vielleicht ein oder zwei Etappensiege. Er würde ja nicht ohne Form dort antreten.
Erfreulicher lief es da schon wieder in Belgien bei Gent - Wevelgem. Mal wieder ohne meine Beteiligung, fuhr ein Fahrer ein gutes Ergebnis heraus. Andreas kam zeitgleich mit dem Sieger Boonen, dem zweiten Cancellara und dem dritten Arnaud Coyot ins Ziel. Wieder war Matti Breschel in der Spitzengruppe und auch der junge Belgier Gerit Duchenne war vorne mit dabei. Andreas Leistung war umso bedeutender, nachdem all seine 5 Teamkollegen, darunter auch André (gebrochene Hand) sowie Marcus und Eric (beide völlig ohne Grund), aufgegeben hatten und er sich alleine durchs Rennen schlug. Doch am Ende reichte die Kraft dann doch nicht mehr um den eigentlich schlechteren Sprinter Arnaud Coyot noch zu schlagen. Dennoch war es sein bestes Ergebnis überhaupt bei Gent – Wevelgem, seit ich ihn betreue.
Für mich geht’s jetzt zurück in den Norden. Der Start der Königin der Klassiker, Paris – Roubaix, in Compiègne wartet auf mich. Danach werde ich mir ein paar Tage Erholung gönnen und falls das Wetter mitmacht mit meinem 10-jährigen Sohn eine Fahrradtour in den Alpen machen, um die Osterferien noch voll auszunutzen. Mal sehen wie gut ich noch bin, obwohl ich eigentlich nie gut war. Auf meinen Sohn bin ich gespannt, denn vielleicht möchte er auch einmal Radsportler werden und wenn ja, möchte er unter meiner Leitung fahren. Wie stolz das doch macht!

(Falls ich irgendwann noch Lust habe, wird das übrigens der zweite Teil der Geschichte sein: Vater und Sohn KG auf dem Weg zum Radsportolymp)

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Andi91
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Beitrag: # 6713725Beitrag Andi91
3.7.2008 - 18:46

klasse AAR muss ich mal sagen...

Andy92
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Beitrag: # 6713793Beitrag Andy92
3.7.2008 - 21:13

Danke Andi91.

Hab mal ne Frage: In dem Forum hier bring ich es irgendwie nicht hin, die Screens so klein zu machen, dass man sie genau auf eine Seite passen. Das nervt nämlich wirklich, da habt ihr Recht! Eine Möglichkeit wäre, die hab ich im Forum gelesen, mit nem Programm die Pixel Zahl festzulegen (da muss ich nur noch das richtige finden). Die zweite Möglichkeit wäre, so ganz kleine Screens die man vergrößern kann, wie ich sie ja auch schon verwendet habe, zu benutzen. Aber da geht halt Stimmung verloren. Also wenn ichs hinbekomm, dann wähle ich natürlich die erste Variante. Sonst könnt ihr aber dennoch eure Meinung und ein paar Tipps posten. Wäre sehr hilfreich. Danke schonmal.
Übrigens: Es geht noch heute oder dann erst morgen weiter mit Paris-Roubaix. Muss mal schauen.

sciby
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Beitrag: # 6713797Beitrag sciby
3.7.2008 - 21:24

Also einfach die Breite auf 800 Pixel setzen. Das passt perfekt. Die Höhe dann halt anpassen.

Geht sogar mit Paint
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

Andy92
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Beitrag: # 6713801Beitrag Andy92
3.7.2008 - 21:27

Ach! Mit Paint! Danke. Und ich mach mir die ganze Zeit Gedanken welches Profiprogramm ich mir holen soll... :D

So: Habs jetzt raus und alles schön editiert. Eins musste ich leider auf die Seite stellen, aber man kanns doch besser lesen als ich erwartet habe. So, anstelle von Paris-Roubaix heute habt ihr jetzt dieses übersichtsbringende Update erhalten - dafür gibts "Nummer 3" morgen Nachmittag!

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