Der spezielle Weg eines Taktikers - und 2 Nachwuchstalenten

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Kann Roy Nijdam das Bergtrikot gewinnen?

Umfrage endete am 25.7.2008 - 11:03

JA
10
43%
Die Chancen stehen 50 zu 50
8
35%
NEIN
5
22%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 23

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tobikaka
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Beitrag: # 6717439Beitrag tobikaka
11.7.2008 - 13:41

letour.fr hat geschrieben: Bitte entschuldigen sie unseren Serverausfall von gestern. Das war der Grund, warum wir die Zusammenfassung der 3. Etappe nicht publizieren konnten. Dafür haben wir die 3. und 4. Etappe zusammengepackt. Erleben sie die beiden Etappen noch einmal bevor es morgen zum ersten Mal in hügelig wird.

Stage 3; Waregem > Compiègne - 236.5 km
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Weiterhin kein Ausreisserfolg bei der Tour 2007. Flecha und Kroon werden rund 5 Kilometer vor dem Ziel gestellt und ermöglichen so Hushovd den Etappenerfolg der gleichbedeutend mit dem 'Maillot Jaune' ist. Cavendish übernimmt Grün, nach seinem nächsten zweiten Platz. Die Franzosen warten weiterhin auf den ersten Sieg eines Einheimischen.

Gemessen an der Attraktivität hat die diesjährige Tour de France noch sehr viel Luft nach oben, wenn gleich heute die letzten acht Kilometer doch sehr spannend waren, am Ende jedoch wieder die Sprinter auf ihre Kosten kamen.

Die erste Rennstunde war extrem nervös. Bereits bei Kilometer 0 hatte sich der Führende im der Bergwertung, Patrice Halgand, zusammen mit dem Spanier Juan - Antonio Flecha abgesetzt. Das Feld um den Gesamtführenden Michael Rogers liess die beiden fahren, was jedoch nicht bedeutete, dass es hinten ruhig blieb. Der Deutsche Stefan Schumacher griff bei Kilometer 6 an und machte sich auf die Jagd der beiden Ausreisser. Zu ihm gesellten sich sieben weitere Fahrer, darunter David Millar, der im Moment das Klassement des kämpferischsten Fahrers klar anführt und auch derjenige Fahrer mit den meisten Kilometer vor dem Feld ist. Auch Karsten Kroon war einmal mehr dabei. Die sieben schafften es relativ schnell zu Flecha und Halgand aufzuschliessen und so fuhr man zu neunt vor dem Feld. Jedoch waren 236 Kilometer vor dem Feld zu viel für die Ausreisser. Halgand konnte sich noch so gerade die Bergpunkte sichern, bevor das Feld vereint Richtung Zielort, Compiègne, fuhr. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste war, dass Rogers heute vorerst zum letzten Mal im gelben Trikot die Ziellinie passieren würde. Der Norweger Thor Hushovd galt bereits im Vorfeld nie als Topfavorit auf einen Tagessieg, doch heute setzte er all seine Erfahrung ein um sich diesen Sieg zu holen. Angezogen wurde ihm der Sprint von Bodrogi und Dean. Letzterer war letztendlich auch verantwortlich für die super Position. In der letzten links Kurve war er der einzige, der die Kurve perfekt erwischte, Hushovd zog sofort mit und konnte so hinter sich eine kleine Lücke zu reissen. Zwar vermochten Cavendish und Boonen noch an den Norweger heran zu kommen, doch an ihm vorbei führte kein Weg mehr. Durch diesen etwas überraschenden Erfolg übernahm er dann auch das gelbe Trikot, dank den 20 Bonussekunden.

Ergebnis 3.Etappe:
1 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 5h26'43
2 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD s.t.
3 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
4 Stuart O'Grady TEAM CSC s.t.
5 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL s.t.
6 Oscar Freire RABOBANK s.t.
7 Robbie McEwen PREDICTOR - LOTTO s.t.
8 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX s.t.
9 Juan José Haedo TEAM CSC s.t.
10 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM s.t.
11 Allan Davis AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
12 Filippo Pozzato LIQUIGAS s.t.
13 Fabian Cancellara TEAM CSC s.t.
14 Bradley McGee FRANÇAISE DES JEUX s.t.
15 Gert Steegmans QUICK STEP - INNERGETIC s.t.

Bild Bild



Stage 4; Villers - Cotterêts > Joigny - 193 km
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Der lang ersehnte Heimsieg, Chavanel fängt Bennati auf dem Zielstrich ab und holt neben dem Etappensieg auch noch das grüne Trikot. Schumacher und Millar einmal mehr in einer Fluchtgruppe, die Kraft reichte logischerweise nicht. Der Deutsche verpasste das Bergtrikot um drei Punkte.

Es ist schon fast unheimlich, wie sich die Etappen gleichen. Einzig der Tagessieger ist von Tag zu Tag unterschiedlich. Selbst in den Fluchtgruppen tauchen von Tag zu Tag die ähnlichen Namen auf. Deshalb fällt es auch schwer, eine solche Etappe, wie sie es heute war, spannend zusammenzufassen. Denn das Terrain war überhaupt nicht für einen erfolgreichen Ausreissversuch gemacht. Die letzten 86 Kilometer waren nicht nur flach, sondern auch sehr viel auf sehr langen geraden zu fahren, so dass das Feld die Ausreisser relativ früh wieder zu Gesicht bekamen. Die Sprinterteams Quick Step, Milram, High Road und Crédit Agricole liessen die Ausreisser jedoch sehr lange im Wind um ihnen auch ein bisschen zu zeigen, wer solche Etappen bestimmen würde.

Die letzten Meter sorgten dann noch für Spannung pur, für Dramatik, was bisher an der Tour doch sehr fehlte. Einmal mehr schienen die Italiener um Bettini, Petacchi und Bennati den Sieg unter sich aus zu machen. Auch der Spanier Freire war in einer sehr guten Position, am Hinterrad von Bettini. Doch dann versteuerte sich der Altmeister in der letzten Kurve, sofort verlor dieser das Hinterrad von Bennati. Der junge Franzose Chavanel erfasste die Situation am schnellsten und nahm die Position von Bettini ein. Mit dem Glauben an sich selbst schoss Chavanel auf den letzten Meter zuerst an Petacchi und dann auch an Bennati vorbei. Millimeter entschieden am Ende zu seinen Gunsten und Bennati musste sogar noch Petacchi den Vortritt lassen. Was die Franzosen nicht mehr sonderlich interessierte. Endlich hatte Chavanel den Sieg geholt und dementsprechend glücklich war er im Siegerinterview.

"Ich hatte heute von Anfang an sehr gute Beine und als ich nach der Kurve die Lücke sah, die sich auftat trat ich voll in die Pedale. Es war meine Chance und ich bin überglücklich, dass ich sie gepackt habe. Natürlich muss ich mich noch bei Bradley McGee bedanken, der mich in diesem hektischen Finale fantastisch unterstützt hat und mich nach vorne gebracht hat." Sébastien Chavanel mit seiner Zusammenfassung zu seinem Sieg heute.

Ergebnis 4. Etappe:
1 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX 4h21'14
2 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM s.t.
3 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL s.t.
4 Allan Davis AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
5 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
6 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE s.t.
7 Oscar Freire RABOBANK s.t.
8 Stuart O'Grady TEAM CSC s.t.
9 Robbie McEwen PREDICTOR - LOTTO s.t.
10 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD s.t.
11 Filippo Pozzato LIQUIGAS s.t.
12 Danilo Napolitano LAMPRE - FONDITAL s.t.
13 Baden Cooke AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t.
14 Paolo Bettini QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
15 Jimmy Casper AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t.
16 Erik Zabel TEAM MILRAM s.t.
17 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
18 Juan José Haedo TEAM CSC s.t.
19 Samuel Dumoulin AG2R PRÉVOYANCE s.t.
20 Koldo Fernandez EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
21 Fabian Cancellara TEAM CSC s.t.
22 Graeme Brown RABOBANK s.t.
23 Jean-Patrick Nazon AG2R PRÉVOYANCE s.t.
24 Alessandro Ballan LAMPRE - FONDITAL s.t.
25 Gert Steegmans QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
26 Magnus Bäckstedt LIQUIGAS s.t.
27 Bradley McGee FRANÇAISE DES JEUX s.t.
28 Fred Rodriguez PREDICTOR - LOTTO s.t.
29 Julian Dean CRÉDIT AGRICOLE s.t.
30 Matthieu Ladagnous FRANÇAISE DES JEUX s.t.

Bild Bild


Gesamtwertung
1 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 18h37'50
2 Michael Rogers TEAM HIGH ROAD s.t.
3 Paolo Savoldelli ASTANÁ + 2
4 Fabian Cancellara TEAM CSC + 3
5 Bradley McGee FRANÇAISE DES JEUX + 8
6 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 11
7 Thomas Lövkvist FRANÇAISE DES JEUX + 14
8 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC + 15
9 Levi Leipheimer AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
10 Stuart O'Grady TEAM CSC + 16
11 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO + 18
12 Markus Fothen GEROLSTEINER + 19
13 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
14 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL + 20
15 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
16 Jens Voigt TEAM CSC s.t.
17 Stef Clement BOUYGUES TELECOM s.t.
18 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE s.t.
19 Manuel Beltran LIQUIGAS s.t.
20 David Zabriskie TEAM CSC + 21

Punktewertung
1 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX 103
2 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM 101
3 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD 98
4 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL 93
5 Stuart O'Grady TEAM CSC 86
6 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC 86
7 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 86
8 Allan Davis AMERICAN EXPRESS - TREK 77
9 Oscar Freire RABOBANK 74
10 Filippo Pozzato LIQUIGAS 74

Bergwertung
1 Patrice Halgand CRÉDIT AGRICOLE 15
2 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 12
3 David Millar SAUNIER DUVAL - PRODIR 11
4 Victor Hugo Peña AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 9
5 Karsten Kroon TEAM CSC 7
6 Tadej Valjavec LAMPRE - FONDITAL 5
7 Benoît Joachim ASTANÁ 4
8 Xavier Florencio BOUYGUES TELECOM 3
9 Murilo Fischer LIQUIGAS 3
10 Leonardo Duque COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE 1
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Beitrag: # 6721284Beitrag tobikaka
18.7.2008 - 21:33

"Mist, schon wieder zu früh zu hause", dachte ich mir, als ich auf die Uhr schaute, "kann diese Physio nicht etwas länger dauern?" Verärgert darüber fuhr ich auf die Terrasse und schaltete meinen Laptop und den Fernseher ein, in der Hoffnung es würde schon vorher etwas über die Tour de France kommen. Dem war jedoch nicht so. Dafür bemerkte ich, dass etliche E-Mails in meinem Postfach auf mich warteten. Seit dem Blogeintrag von Bodens hat sich in der Radsportwelt etwas getan. Zuerst fiel mir das Mail von Saunier - Duval ins Auge, die sich endlich gemeldet haben. Viel stand jedoch nicht darin, lediglich dass sie mich im Hinterkopf hätten und bei Bedarf wieder auf mich zu kämen. Ich schluckte ein Mal leer und ging die Mails weiter durch. VAUGHTERS Jonathan von Slipstream, CHILCOTT Gavin von BMC, ROBERTSON John von Konica Minolta, CORTI Claudio von Barloworld oder SPEKENBRINK I.G.L.H von Skil - Shimano, um ein paar Absender zu nennen, haben sich bei mir gemeldet. Allesamt möchten mit mir über einen allfälligen Job als sportlicher Leiter sprechen. Ich antwortete noch niemanden, habe ich meinen Traum als Radprofi noch nicht ganz aufgegeben. Ich scrollte weiter nach unten, es hatte noch ein paar unnötige Spam - Mails, die ich gleich löschte, bis ich endlich das gefunden hatte, was ich wollte. Von den letzten vier ungelesenen Mails waren drei davon erwartet, das letzte beachtete ich nicht wirklich. Ich erhielt endlich eine Antwort von Francaise des Jeux und von Auber93, sowie von Bodens. Am liebsten hätte ich Luftsprünge gemacht vor Freude. Beide Teams sind bereit mich zu testen, wobei das leider noch ein bisschen dauern könnte. Das war mir doch relativ egal. Endlich wieder einmal eine gute Nachricht. Sofort antwortete ich beiden Teammanagern und verschickte noch weitere Mails an die Kontaktadressen der anderen, interessierten Teams.

Das Mail von Bodens war hingegen ein bisschen komplizierter. Es ist nicht einfach, einer Person die man nicht kennt, zu vertrauen. Ich bin mir durchaus im Klaren, was er für mich und meine Karriere tun könnte, doch er würde mir eher einen Job als sportlicher Leiter verschaffen, denn als Radprofi. Wieder stellte sich bei mir die Frage, ob ich das wirklich will. Es ist keine leichte Entscheidung. In mir brach ein Kampf aus. Ich rang förmlich mit mir selbst. Zwei, drei Mal verfasste ich das Mail an ihn von neuem, schickte es jedoch nie ab. Ich konnte mich nicht durchringen. Noch habe ich zwei Tage, auch wenn ich es heute erledigen möchte. Da schoss mir das vierte Mail durch den Kopf. Es packte mich die Neugierde, wer es denn sein könnte. Ich minimierte das Fenster mit dem Mail von Bodens und öffnete das Mail von einem gewissen Alejandro Ruiz la Paiz.
Guten Tag Mister Forel

Mein Name ist Alejandro Ruiz la Paiz. Ich repräsentiere die World Sports Holding Group. Die World Sports Holding Group gibt es seit drei Monaten. Ihr Ziel ist es, die verschiedensten Sportarten noch attraktiver zu gestalten. Die Mitglieder wollen vorerst noch Anonym bleiben, arbeiten jedoch sehr hart daran, dass es mit dem Radsport wieder nach oben geht. Etliche Sachen sind bereits fix für das Jahr 2008, dürfen jedoch noch nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Deshalb ist für mich auch schwierig, Ihnen sehr viel zu erzählen.

Ich wurde von einem Mitglied angefragt, ob sie bereit wären, bei diesem einzigartigen Projekt mitzumachen, ob das Interesse überhaupt besteht. Was für einen Job sie übernehmen würden, ist noch nicht ganz klar, da bestehen noch mehrere Möglichkeiten.

Auch wenn ich Ihnen nicht sehr viel erzählen konnte hoffe ich, Euer Interesse geweckt zu haben und ich freue mich bereits jetzt auf Ihre Antwort.

Freundliche Grüsse
Alejandro Ruiz la Paiz
Für einen kurzen Moment rührte ich mich nicht, total perplex sass ich in meinem Rollstuhl. Dann druckte ich es aus und bat Melanie, mit der ich mittlerweile wieder zusammen bin, mir das Mail zu bringen. Noch einmal lass ich es mir durch. "Wieso ausgerechnet ich", fragte ich mich etwa tausend Mal. Auf eine gute Antwort kam ich jedoch nie. Dafür wusste ich jetzt endlich, was ich Bodens schreiben wollte. So verfasste ich das Mail an ihn und versandte es endlich. Das Mail von diesem Spanier Ruiz la Paiz legte ich auf meinen Schoss und fuhr dann vor den TV. Die Tour de France sollte in wenigen Augenblicken beginnen.
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tobikaka
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Beitrag: # 6721473Beitrag tobikaka
19.7.2008 - 12:55

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Roy blickte sich um, er konnte nicht fassen was er sah. Er war tatsächlich in der ersten Reihe am Start. Soweit er sich erinnern konnte war er das noch nie. Heute änderte er das. Zu motiviert, zu angespannt, zu ungeduldig war er schon am Morgen. Jetzt stand er da, in der ersten Reihe und blickte um sich. Auf der Grossleinwand halb rechts vor ihm, sah er noch einmal das Profil des heutigen Tages. Es sollte ein erster wegweisender Tag sein. Immer wieder spielte er in seinem Kopf verschiedenste Taktiken durch. Gleich ein Angriff bei Kilometer 0 oder auf die richtige Attacke spekulieren. Langsam rollte das Feld los, erst ausserhalb vom Startort Chablis wurde das Rennen frei gegeben. Roy hielt sich zurück. Zwar fuhr er immer ganz vorne im Feld, aufmerksam und dennoch Kräfte schonend. Immer wieder beobachtete er Halgand, der ganz in der Nähe fuhr. Auch auf Gilbert hatte er ein Auge, denn der Belgier versuchte sein Glück auf den ersten Kilometer ein paar Mal. Das Feld kam nicht zur Ruhe. Kaum hatte man die Ausreisser gestellt, kamen schon wieder die nächsten Attacken. Dieses Mal auch wieder. Roy sah, wie sich auf der rechten Strassenseite eine Gruppe versucht abzusetzen. Ohne zu zögern hängte er sich hinten ran. Er hatte lange gewartet, lange spekuliert, doch diese Gruppe sollte die richtige sein. Kurz vor der Sprintwertung, kurz vor dem ersten Anstieg. Einige Sekunden hatten sie bereits zwischen sich und das Feld gebracht. Bisher fuhr Roy nur am Ende der Gruppe mit, er traute der guten Zusammenarbeit noch nicht wirklich. Zu gross war die Gruppe für ihn, zu stark die Fahrer. Merckx, Gilbert, Grivko, Zampieri, Dupont, Larsson. Jeder dieser Fahrer könnte Roy gefährlich werden, zumal sie mindestens das Doppelte an Erfahrung mitbringen als er. Allmählich begann auch er, sich an der Führungsarbeit zu beteiligen. Bis zur Sprintwertung bei Kilometer 58 blieb die Gruppe zusammen. Keine Attacke, keine Tempoverschärfung. Immer wieder liess sich Roy nach hinten zu Breukink fallen um sich wertvolle Tipps zu holen, wie er sich verhalten sollte. Sein sportlicher Leiter war alles andere als erfreut, dass er bereits bei den ersten Bergwertungen klar der erste war und somit Kräfte lassen musste, wenn auch nur ganz wenig. Das war Roy jedoch egal. Heute wollte er das Bergtrikot und dafür wird er alles tun.

Roy schaute nach oben. Im Hintergrund sah er den 'Haut Folin' wo sich die erste Bergwertung der 2. Kategorie befand. Davor mussten sie jedoch noch den 'Côte de Chateau Chinon' bezwingen, einen Berg der 3. Kategorie. Einmal mehr fuhr er nach hinten, um sich neu zu verpflegen, so dass er dann sogleich wieder ganz nach vorne fahren konnte um das Tempo hoch zu halten. "Mach dich auf eine Attacke gefasst. Gilbert hängt mir schon zu lange am Ende der Gruppe", hörte er Breukink über Funk sagen. Roy blickte sich um. An seinem Hinterrad der Schweizer Zampieri und ganz am Ende Gilbert. "ATTENTION", schrie einer von hinten. Ein schneller Blick nach vorne und Roy riss an seinem Lenker. Haarscharf konnte er einer Insel in der Mitte der Strasse noch ausweichen. Das Adrenalin schoss Roy durch den Körper. Da hatte er noch einmal Glück gehabt. Er rutsche ein paar Positionen nach hinten, befand sich nun neben Gilbert. Misstrauisch musterte ihn Roy, blickte nach vorne und sah eine kurze, aber sehr steile Rampe. Jetzt wusste er, wo Gilbert attackieren wollte. Er ging an sein Hinterrad, wartete auf die Attacke, die auch promt kam. Er sah den Blick von Gilbert. Verwundert, dass Roy so nah an ihm dran war, dass er ohne grössere Probleme mithalten konnte. Es war das Terrain von Roy. Kaum hatte Gilbert ein bisschen Tempo rausgenommen ging Roy in die Führungsarbeit. Jetzt, da sie sich einmal von der Gruppe gelöst hatten, wollte er sich nicht wieder einholen lassen. Die zwei arbeiteten sehr gut zusammen. Roy traute dem Friede von hinten jedoch nicht so ganz. Immer wieder blickte er zurück und schliesslich tauchte kurz vor der Bergwertung ein weiterer Belgier auf. Axel Merckx konnte dann letztendlich in der Abfahrt zu den beiden aufschliessen. Auf jeden Fall eine gute Unterstützung, dauert das Rennen noch lange genug.

Die drei harmonierten sehr gut und vergrösserten den Abstand zu den Verfolgern und dem Feld kontinuierlich. Dabei profitieren sie auch von den Unstimmigkeiten im Feld, da Crédit Agricole kaum Führungsarbeit verrichtete. Es war allen klar, dass Hushovd sein Trikot nicht verteidigen würde. Der unstetige Anstieg hinauf zum 'Haut Folin' bereitete Roy keine grösseren Schwierigkeiten. Genau solche Anstiege liegen ihm, er mag es nicht wenn es 10 Kilometer stetig nach oben geht. Doch auch Gilbert und Merckx sind dafür bekannt, dass sie sich bei solchen Anstiegen wohler fühlen. Auf dem zweiten Flachstück vor der letzten Steigung fuhr Roy einmal mehr nach hinten. Die drückende Hitze forderte dem Körper viel ab. "Wie fühlst du dich Roy", fragte Breukink, "du fährst im Moment im virtuellen gelben Trikot! Wenn die hinten noch länger warten und ihr so weiter fährt kannst du dieses Trikot vielleicht sogar übernehmen." Roy konnte es fast nicht glauben was er da hörte. Sein Rückstand war nicht sehr gross, doch er war sich nicht bewusst, dass er besser klassiert war als die beiden Belgier. Er nahm den letzten Schluck aus der Flasche, warf sie an den Strassenrand und fuhr mit zwei neuen Flaschen wieder ganz nach vorne. Diese Nachricht hatte ihm Mut gemacht. Jetzt pushte er die beiden anderen. Es störte ihn auch nicht, dass Merckx die 20 Punkte bei der Bergwertung holte, denn die Führung in der Bergwertung war ihm bereits sicher. Doch er wollte jetzt das gelbe Trikot, er wollte den Etappensieg.

Es wurde immer spannender und härter. Immer noch fuhren die drei vor dem Feld und haben soeben die letzte Bergwertung passiert. Roy wusste, dass er in der Abfahrt sicher nicht eingeholt würde. Doch seine Beine waren müde, wie auch sein Körper. Von hinten kam die Meldung, dass Frank Schleck angriff. Es wurde noch einmal hart. Das letzte Flachstück war eine Tortur. Die Zusammenarbeit funktionierte hervorragend, das Tempo war jedoch nicht mehr das gleiche wie hinten. Schleck kam immer näher. Roy blickte immer wieder zurück, er war noch nicht zu sehen. Dafür die Flamme Rouge. Es sollte reichen, der Etappensieg war in Griffweite. Taktieren war jedoch nicht erlaubt, sonst könnte Schleck von hinten noch ran kommen. Gilbert versuchte es mit einer Attacke 400 Meter vor dem Ziel. Merckx zögerte einen kurzen Augenblick, dafür stieg Roy sofort hinterher. Er wollte sich diese Chance nicht nehmen lassen. Kaum hatte er das Hinterrad wieder erreicht zog er davon. Seine Beine brannten, wie er es noch nie erlebt hatte. Doch er versuchte das Tempo hoch zu halten. Die Tafeln mit der Distanz bis zum Ziel nahm er nicht mehr wahr. Er sah nur noch den Zielstrich, es könnte klappen. Noch ein letzter Blick nach hinten und was folgte war die grosse Ernüchterung. Zu früh war er im Wind, zu früh hatte er seine Karten auf den Tisch gelegt. Aus seinem Windschatten heraus kam Merckx und holte sich den Etappensieg. Das wäre es gewesen, bei seiner ersten Tour auch gleich einen Etappensieg, doch es reichte nicht. Am Ende setzte sich die Erfahrung durch. Das gelbe Trikot tröstete ihn für den Moment auch nicht mehr.


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tobikaka
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Beitrag: # 6721478Beitrag tobikaka
19.7.2008 - 13:13

Stage 5; Chablis > Autun - 182.5 km
[b]Ergebnis[/b] 1 Axel Merckx TEAM HIGH ROAD 4h26'06 2 Roy Nijdam RABOBANK s.t. 3 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX s.t. 4 Frank Schleck TEAM CSC + 1'12 5 Joaquin Rodriguez Oliver CAISSE D'EPARGNE + 2'06 6 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE s.t. 7 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK s.t. 8 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO s.t. 9 Denis Menchov RABOBANK s.t. 10 Matthew Lloyd PREDICTOR - LOTTO s.t. 11 Maxim Iglinski ASTANÁ s.t. 12 Mikel Astarloza EUSKALTEL - EUSKADI s.t. 13 Wim Van Huffel PREDICTOR - LOTTO s.t. 14 John Gadret AG2R PRÉVOYANCE s.t. 15 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI s.t. 16 Jens Voigt TEAM CSC s.t. 17 Iñigo Landaluze EUSKALTEL - EUSKADI s.t. 18 Chris Horner PREDICTOR - LOTTO s.t. 19 Paolo Savoldelli ASTANÁ s.t. 20 Pietro Caucchioli CRÉDIT AGRICOLE s.t. [b][color=yellow]Gesamtwertung[/color][/b] 1 Roy Nijdam RABOBANK 23h04'44 2 Frank Schleck TEAM CSC + 59 3 Michael Rogers TEAM HIGH ROAD + 1'18 4 Paolo Savoldelli ASTANÁ + 1'20 5 Fabian Cancellara TEAM CSC + 1'21 6 Bradley McGee FRANÇAISE DES JEUX + 1'26 7 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 1'29 8 Thomas Lövkvist FRANÇAISE DES JEUX + 1'32 9 Levi Leipheimer AMERICAN EXPRESS - TREK + 1'33 10 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO + 1'36 11 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI + 1'37 12 Markus Fothen GEROLSTEINER s.t. 13 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK + 1'38 14 Jens Voigt TEAM CSC s.t. 15 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE s.t. 16 Manuel Beltran LIQUIGAS s.t. 17 David Zabriskie TEAM CSC + 1'39 18 Jurgen Vandenbroeck PREDICTOR - LOTTO + 1'40 19 Andreas Klöden ASTANÁ + 1'41 20 Vincenzo Nibali LIQUIGAS s.t.
21 Andreas Klöden ASTANÁ s.t.
22 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE s.t.
23 Michael Albasini LIQUIGAS s.t.
24 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL s.t.
25 Carlos Sastre TEAM CSC s.t.
26 Kim Kirchen TEAM HIGH ROAD s.t.
27 Fabian Cancellara TEAM CSC s.t.
28 Igor Antón EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
29 Cyril Dessel AG2R PRÉVOYANCE s.t.
30 David Zabriskie TEAM CSC s.t.
31 Koldo Gil SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
32 Andy Schleck TEAM CSC s.t.
33 Antonio Colom ASTANÁ s.t.
34 Vincenzo Nibali LIQUIGAS s.t.
35 Riccardo Ricco' SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
36 Franco Pellizotti LIQUIGAS s.t.
37 Andrea Noè LIQUIGAS s.t.
38 Jurgen Vandenbroeck PREDICTOR - LOTTO s.t.
39 Levi Leipheimer AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
40 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
41 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE s.t.
42 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
43 Steve Zampieri COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t.
44 Michael Rogers TEAM HIGH ROAD s.t.
45 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
46 Manuel Beltran LIQUIGAS s.t.
47 Stijn Devolder AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
48 David Moncoutié COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t.
49 Linus Gerdemann TEAM HIGH ROAD s.t.
50 José Luis Rubiera AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
51 Dario David Cioni PREDICTOR - LOTTO s.t.
52 Amets Txurruka EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
53 Ludovic Turpin AG2R PRÉVOYANCE s.t.
54 Ivan Parra Pinto COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t.
55 Tadej Valjavec LAMPRE - FONDITAL s.t.
56 Sylvain Calzati AG2R PRÉVOYANCE s.t.
57 Leonardo Piepoli SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
58 Alexandre Botcharov CRÉDIT AGRICOLE s.t.
59 Tom Danielson AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
60 Xabier Zandio CAISSE D'EPARGNE s.t.
Punktewertung Bergwertung
1 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX 103
2 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM 101
3 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD 98
4 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL 93
5 Stuart O'Grady TEAM CSC 86
6 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC 86
7 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 86
8 Allan Davis AMERICAN EXPRESS - TREK 77
9 Oscar Freire RABOBANK 74
10 Filippo Pozzato LIQUIGAS 74
11 Robbie McEwen PREDICTOR - LOTTO 65
12 Juan José Haedo TEAM CSC 56
13 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX 48
14 Fabian Cancellara TEAM CSC 45
15 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK 41
16 Erik Zabel TEAM MILRAM 40
17 Baden Cooke AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 39
18 Jimmy Casper AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 38
19 Danilo Napolitano LAMPRE - FONDITAL 33
20 Axel Merckx TEAM HIGH ROAD 31
1 Roy Nijdam RABOBANK 57
2 Axel Merckx TEAM HIGH ROAD 40
3 Steve Zampieri COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE 29
4 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX 24
5 Hubert Dupont AG2R PRÉVOYANCE 18
6 Patrice Halgand CRÉDIT AGRICOLE 15
7 Marco Marzano LAMPRE - FONDITAL 13
9 Gustav Larsson AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 12
8 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 12
10 David Millar SAUNIER DUVAL - PRODIR 11
11 Victor Hugo Peña AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 9
12 Karsten Kroon TEAM CSC 7
13 Yoann Le Boulanger BOUYGUES TELECOM 6
15 Andrei Grivko TEAM MILRAM 5
14 Tadej Valjavec LAMPRE - FONDITAL 5
16 Benoît Joachim ASTANÁ 4
19 Frank Schleck TEAM CSC 3
17 Xavier Florencio BOUYGUES TELECOM 3
18 Murilo Fischer LIQUIGAS 3
20 Cédric Vasseur QUICK STEP - INNERGETIC 2
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Beitrag: # 6722176Beitrag tobikaka
20.7.2008 - 21:13

"Sidney, Siiidney!" Langsam öffnete er seine Augen. Blinzelnd setzte er sich auf. Die Verwirrung war ihm ins Gesicht geschrieben. Er schaute nach rechts, nach links. Es dauerte einen kurzen Moment, bis er sich orientiert hatte.
"Sidney, du kannst doch nicht den ganzen Abend verschlafen. Ich weiss, dass du müde vom Training bist, aber zuerst verschläfst du den Ausreisserfolg von Schumacher auf der 6. Etappe, dann verpasst du das Interview von Lance Armstrong, der ein Comeback bei der Classica - Tour plant. Und du weisst, dass in einer Stunde David de la Fuente mit Ignacio Flores zu uns kommen werden. David hat mir vorhin telefoniert und gesagt, dass sie bereits in Genf seien." Sidney rieb sich die Augen, schaute sich noch einmal um, ehe er sich erhob und langsam in den Garten raus lief. Es war halb fünf, doch es war immer noch heiss. Der Neuenburgersee verbreitete zusammen mit der Abendsonne eine phänomenale Stimmung. Wieder setzte sich Sidney hin, nahm einen Schluck Wasser, ehe er Emanuel Hernandez eine Rückfrage zu stellen vermochte.

"Wer hat die 6. Tour - Etappe gewonnen", fragte er ihn in halber Lautstärke. Zu müde war er noch, um normal zu sprechen.
"Stefan Schumacher von Gerolsteiner gewann den Sprint aus einer 3-köpfigen Spitzengruppe heraus. Zweiter wurde Mirko Celestino von Milram, dritter Patrice Halgand von Crédit Agricole. Hat das dein Hirn jetzt speichern können", antwortete Hernandez und musste sich dabei ein lächeln verkneifen. Er liebt es Sidney mit Infos und Fragen zu belästigen, wenn er gerade aufgewacht ist.
"Ja das habe ich jetzt auch begriffen. Danke der Nachfrage. Und was genau ist mit Armstrong?"
"Der hat heute eine Pressekonferenz in Texas gegeben. Er hat sein Comeback bei der Classica - Tour angekündigt."
"Wirklich? Du weisst, dass heute nicht der 1. April ist. Die Scherze musst du dir für ein anderes Mal aufsparen."
"Nein es ist wirklich mein Ernst. Er hat zwar noch nicht gesagt, für welches Team er fahren wird, aber er wird dabei sein."

Sidney stand auf und ging zum Ufer, das gleich an den Garten seines Hauses grenzt. Dort setzte er sich auf die oberste Stufe der kleinen Treppe. Hernandez folgte ihm und setzte sich neben ihm. "Stell dir vor Emanuel. Wir hätten die Chance gegen Lance Armstrong zu fahren. Ich könnte ihm zeigen, dass er nicht mehr der Tourminator wäre. Ich könnte endgültig beweisen, dass die nächsten Jahre mir gehören würden!"
"Sidney, komm wieder runter. Du bist gut, du bist momentan das wohl grösste Talent. Das ist sicher. Aber wenn Armstrong wirklich fit ist, wirst du keine Chance gegen ihn haben. Das wissen wir beide."
"Nein. Ich weiss, dass ich eine Chance habe. Ich habe Simoni bei der Tour de Romandie geschlagen. Ich hätte die Ciclista Pays Basque gewonnen, wenn mir dieser blöde Fehler nicht unterlaufen wäre. Ich werde in 17 Tagen die irischen Meisterschaften dominieren. Ich kann Armstrong und jeden anderen schlagen. Du weisst, dass ich der Erbe von Eddy Merckx bin."

Hernandez schaute Sidney verdutzt an. Einmal mehr musste er das arrogante Gehabe von ihm ertragen. Doch für ihn war es nicht schlimm oder unerträglich, eher amüsant. Wie immer lächelte er, als Sidney ihm wieder einen Blick zu warf. Was sollte er auch sagen? Sidney ist unbestritten einer der talentierteste Fahrer aller Zeiten. Selbst Ignacio Flores hat gesagt, dass er noch nie einen solch kompletten Fahrer gesehen habe. Aber Hernandez weiss auch um seine Qualitäten. Sie reichen im Moment sicherlich noch nicht, um ein Tour de France oder einen Giro d'Italia zu gewinnen. Noch ist er zu schlecht im Zeitfahren und auch die Kondition ist noch nicht auf dem Level, auf dem sie sein sollte. Bei einer Vuelta würde er sich jedoch eine Top 5 Platzierung zutrauen. Bereits in diesem Jahr. Stehen die Chancen aber nicht wirklich gut, dass er die Gelegenheit hätte, das zu beweisen. Für eine Weile sassen beide ruhig auf der Treppe, versunken in ihren eigenen Gedanken und Träumen. Schliesslich war es Sidney, der die Stille brach.

"Emanuel, jetzt einmal ehrlich. Hast du für nächste Saison bereits ein Angebot vorliegen? Ich meine, am Berg gibt es in deinem Jahrgang nicht viele Fahrer, die mithalten können, wenn überhaupt."
"Ja. Ich habe bereits fünf Angebote vorliegen", antwortete er etwas schüchtern, so als möchte er es nicht sagen.
"Ja und? Hast du dich denn schon entschieden? Welche Teams sind es?"
"Nein ich habe mich noch nicht entschieden. Ich habe von allen Teams genügend Zeit erhalten. Welche Teams das sind ist doch nicht so wichtig."
"Komm schon. Mir kannst du es doch sagen. Sind es immerhin Pro Tour Teams?"
"Na gut, wenn du mich danach nicht mehr so mit Fragen löcherst."
"Versprochen."
"Es handelt sich um Euskaltel - Euskadi, Saunier Duval, CSC, Caisse und Bouygues Telecom. Wie sieht es bei dir aus?"
Fast empört nahm Sidney die Worte von Hernandez zur Kenntnis. "Ich habe.... bisher noch kein Angebot erhalten. Saunier Duval hatte sich einmal gemeldet, aber das war nur wegen David de la Fuente und es war auch kein wirkliches Angebot. Auch sonst haben sich nur Teams erkundigt, ob ich bereits unterschrieben habe. Von einem Engagement war nie die Rede."

Hernandez spürte innerlich, wie er Mitleid mit Sidney hatte. Auch wenn er eine arrogante Person ist, ist er ein hervorragender Rennfahrer. Er konnte es nicht verstehen, dass er noch kein Angebot erhalten hatte. Doch bevor die beiden weiter reden konnten, bemerkten sie, dass hinter ihnen jemand stand!
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21.7.2008 - 8:30

"Wir haben euch im Garten sitzen sehen und dachten, wir dürfen sicher zu euch kommen." Wie von einem Blitz getroffen standen Sidney und Hernandez auf ihren Beinen und blickten in das grinsende Gesicht Ignacio Flores. Der alte Mann ist immer für einen Spass zu haben und freut sich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn er auch gelingt. Einen Schritt dahinter stand de la Fuente, ebenfalls mit einem sehr breiten Grinsen. "Euch zwei dürfte man nicht alleine aus dem Haus lassen", gab Hernandez lachend zurück, während man sich begrüsste. Sidney wusste nicht wie er reagieren sollte. Lachen? Murren? Verärgert sein? Er entschied sich für lachen, passte am besten ins Bild. Die vier setzten sich an den Tisch im Garten und nachdem jeder sein Getränk hatte, begannen sie zu diskutieren. Über die Tour de France, noch einmal über die Ciclista Pays Basque, über die nächsten Radsport Events über die Saison 2007 oder was sie von der Saison 2008 erwarten. Über eine Stunde waren sie in ihre Gespräche vertieft, bis Sidney seine Neugierde nicht mehr zurückhalten konnte.

"Jetzt sag mal Ignacio. Wieso bist du mit David de la Fuente hier", fragte Sidney sein Gegenüber.
"David ist nur hier, um mir den Weg zu zeigen und euch zu sehen. Er hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Im Moment jedenfalls nicht. Falls er sich plötzlich noch entscheiden sollte, für ein Top - Team zu fahren würde das etwas anders aussehen", gab Ignacio lachend zur Antwort, mit einem Seitenhieb für de la Fuente.
"Alles klar alter Mann. Ich habe dich verstanden", machte de la Fuente den Spass mit. Einmal mehr lachte die ganze Runde, ehe Ignacio Flores fortfuhr.
"Das Team hat bei der Ciclista Pays Basque einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Du Sidney, wirst in den nächsten Wochen sicherlich noch viele Anfragen von Teams erhalten. Deine Fahrweise, deine Auftritte auf der zweiten Etappe und im Zeitfahren hinterliessen einen bleibenden Eindruck. Du hast bewiesen, dass du beinahe auf dem Level von Sanchez bist." Er machte eine kurze Pause, ehe er weiter sprach. Dabei konnte er seine Freude, seine Euphorie nicht verbergen.
"Auch ab deiner Leistung Emanuel waren sehr viele Leute begeistert. Niemand hätte geglaubt, dass du so weit vorne mitfahren könntest. Du und Aitor Txurruka waren die Überraschungen bei der Ciclista. Euch dreien haben wir die kommenden Rennen zu verdanken. Wir dürfen an den drei spanischen Rennen der Classica - Tour teilnehmen. Darunter bei der Classica San Sebastian. Zudem sind wir im Finalpool um die Vergabe der Wildcards für die Vuelta. Wenn wir dort teilnehmen könnten würde das zwar bedeuten, dass ich mich für die nächste Saison auf die Suche nach neuen Fahrern machen müsste, für euch wäre es jedoch das Beste, was euch passieren könnte."

Es wurde still. Sidney und Emanuel Hernandez grinsten, wussten nicht was sagen. Sie waren einfach nur glücklich und genossen den Augenblick. Die Vier schauten sich an, sagten nicht, verstanden sich trotzdem. Doch das war noch nicht alles, was Flores zu sagen hatte.

"Felix Casañs hat sich vor drei Tagen im Training leider schwer verletzt. Er wird uns für die Classica - Tour nicht zur Verfügung stehen", fuhr er fort, "aber ich habe einen Ersatzfahrer gefunden. Fragt mich nicht, wie es dazu kam. Ich kann es selber nicht wirklich erklären. Aber ich denke, dass ihr es heute auch gehört habt. Lance Armstrong wird bei uns mitfahren. Er hat vor drei Tagen einen Konditions- und Gesundheitstest absolviert und ist in einer erstaunlich guten Verfassung."
Sidney wusste nicht wie reagieren. Wenn, dann wollte er gegen Armstrong fahren, nicht mit oder gar für ihn. Er würde sich ganz sicher nicht hinter ihn stellen, das musste er sofort klar stellen. Flores verstand ihn voll und ganz und versicherte, dass sicher vier Fahrer auf eigene Rechnung fahren dürfen. Schliesslich geht es um Ergebnisse und da will er sich nicht auf einen Fahrer beschränken.

"Ich habe mir gedacht, dass du nicht einverstanden bist, wenn ich dir Armstrong vor die Nase setzten würde. Auch du Emanuel wärst sicherlich nicht bereit für ihn zu fahren."
Hernandez nickte zustimmend.
"Darum werdet ihr zwei plus Armstrong und sicher auch Aitor Txurruka einen Freipass erhalten. Die Anderen werden euch unterstützen müssen. Falls wir bei der Vuelta teilnehmen könnten, müssten wir die Positionen neu verhandeln. Da habt ihr jedoch genügend Rennen Zeit, um euch zu präsentieren."

Noch einmal wurde es für einen kurzen Moment still. Sidney nickte etwa fünfhundert Mal mit dem Kopf. Er merkte es nicht, im Gegensatz zu de la Fuente, der laut zu Lachen begann. Die vier wandten sich nun wieder von diesem Thema ab und begannen wieder zu diskutieren und lachen bis weit in den Abend hinein.
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Beitrag: # 6722587Beitrag tobikaka
21.7.2008 - 20:46

Stage 6; Semur-en-Auxois > Bourg-en-Bresse - 199.5 km
[b]Ergebnis[/b] 1 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 4h30'39 2 Mirko Celestino TEAM MILRAM s.t. 3 Patrice Halgand CRÉDIT AGRICOLE s.t. 4 Xavier Florencio BOUYGUES TELECOM + 45 5 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC s.t. 6 Stuart O'Grady TEAM CSC s.t. 7 Oscar Freire RABOBANK s.t. 8 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX s.t. 9 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL s.t. 10 Gert Steegmans QUICK STEP - INNERGETIC s.t. 11 Allan Davis AMERICAN EXPRESS - TREK s.t. 12 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE s.t. 13 Filippo Pozzato LIQUIGAS s.t. 14 Paolo Bettini QUICK STEP - INNERGETIC s.t. 15 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD s.t. 16 Robbie McEwen PREDICTOR - LOTTO s.t. 17 Juan José Haedo TEAM CSC s.t. 18 Fabian Cancellara TEAM CSC s.t. 19 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM s.t. 20 Jean-Patrick Nazon AG2R PRÉVOYANCE s.t. [b][color=yellow]Gesamtwertung[/color][/b] 1 Roy Nijdam RABOBANK 27h36'08 2 Frank Schleck TEAM CSC + 59 3 Michael Rogers TEAM HIGH ROAD + 1'18 4 Paolo Savoldelli ASTANÁ + 1'20 5 Fabian Cancellara TEAM CSC + 1'21 6 Bradley McGee FRANÇAISE DES JEUX + 1'26 7 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 1'29 8 Thomas Lövkvist FRANÇAISE DES JEUX + 1'32 9 Levi Leipheimer AMERICAN EXPRESS - TREK + 1'33 10 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO + 1'36 11 Markus Fothen GEROLSTEINER + 1'37 12 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI s.t. 13 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK + 1'38 14 Jens Voigt TEAM CSC s.t. 15 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE s.t. 16 Manuel Beltran LIQUIGAS s.t. 17 David Zabriskie TEAM CSC + 1'39 18 Jurgen Vandenbroeck PREDICTOR - LOTTO + 1'40 19 Vincenzo Nibali LIQUIGAS + 1'41 20 Gustav Larsson AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t.
21 Samuel Dumoulin AG2R PRÉVOYANCE s.t.
22 Koldo Fernandez EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
23 Erik Zabel TEAM MILRAM s.t.
24 Baden Cooke AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t.
25 Jimmy Casper AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t.
26 Robert Hunter AG2R PRÉVOYANCE s.t.
27 Danilo Napolitano LAMPRE - FONDITAL s.t.
28 Bradley McGee FRANÇAISE DES JEUX s.t.
29 Alessandro Ballan LAMPRE - FONDITAL s.t.
30 Marcel Sieberg TEAM MILRAM s.t.
31 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
32 Igor Astarloa TEAM MILRAM s.t.
33 Michael Albasini LIQUIGAS s.t.
34 Fred Rodriguez PREDICTOR - LOTTO s.t.
35 Magnus Bäckstedt LIQUIGAS s.t.
36 Matthieu Ladagnous FRANÇAISE DES JEUX s.t.
37 Niki Terpstra TEAM MILRAM s.t.
38 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX s.t.
39 Axel Merckx TEAM HIGH ROAD s.t.
40 Juan-Antonio Flecha RABOBANK s.t.
41 Franco Pellizotti LIQUIGAS s.t.
42 Graeme Brown RABOBANK s.t.
43 Leif Hoste PREDICTOR - LOTTO s.t.
44 Thomas Lövkvist FRANÇAISE DES JEUX s.t.
45 Jurgen Vandenbroeck PREDICTOR - LOTTO s.t.
46 Sandy Casar FRANÇAISE DES JEUX s.t.
47 László Bodrogi CRÉDIT AGRICOLE s.t.
48 Kevin Seeldraeyers QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
49 Leon van Bon RABOBANK s.t.
50 Sébastien Joly FRANÇAISE DES JEUX s.t.
51 Denis Menchov RABOBANK s.t.
52 David Loosli LAMPRE - FONDITAL s.t.
53 Rémy Di Grégorio FRANÇAISE DES JEUX s.t.
54 David Zabriskie TEAM CSC s.t.
55 Chris Horner PREDICTOR - LOTTO s.t.
56 Christophe Le Mével CRÉDIT AGRICOLE s.t.
57 Vincenzo Nibali LIQUIGAS s.t.
58 Giuseppe Guerini TEAM HIGH ROAD s.t.
59 Stijn Devolder AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
60 Joost Posthuma RABOBANK s.t.
Punktewertung Bergwertung
1 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX 121
2 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL 110
3 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD 109
4 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC 108
5 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM 108
6 Stuart O'Grady TEAM CSC 106
7 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 100
8 Oscar Freire RABOBANK 93
9 Allan Davis AMERICAN EXPRESS - TREK 92
10 Filippo Pozzato LIQUIGAS 87
11 Robbie McEwen PREDICTOR - LOTTO 75
12 Juan José Haedo TEAM CSC 65
13 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 53
14 Fabian Cancellara TEAM CSC 53
15 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX 48
16 Erik Zabel TEAM MILRAM 43
17 Paolo Bettini QUICK STEP - INNERGETIC 42
18 Mirko Celestino TEAM MILRAM 42
19 Gert Steegmans QUICK STEP - INNERGETIC 41
20 Baden Cooke AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 41
1 Roy Nijdam RABOBANK 57
2 Axel Merckx TEAM HIGH ROAD 40
3 Steve Zampieri COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE 30
4 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX 24
5 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 18
6 Hubert Dupont AG2R PRÉVOYANCE 18
7 Patrice Halgand CRÉDIT AGRICOLE 15
8 Marco Marzano LAMPRE - FONDITAL 13
9 Karsten Kroon TEAM CSC 12
10 Gustav Larsson AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 12
11 David Millar SAUNIER DUVAL - PRODIR 11
12 Victor Hugo Peña AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 9
13 Murilo Fischer LIQUIGAS 8
14 Yoann Le Boulanger BOUYGUES TELECOM 6
15 Tadej Valjavec LAMPRE - FONDITAL 5
16 Andrei Grivko TEAM MILRAM 5
17 Benoît Joachim ASTANÁ 4
18 Xavier Florencio BOUYGUES TELECOM 3
19 Frank Schleck TEAM CSC 3
20 Cédric Vasseur QUICK STEP - INNERGETIC 2
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Beitrag: # 6722645Beitrag tobikaka
21.7.2008 - 23:07

letour.fr hat geschrieben:Die 1. Woche mit Stephen Roche - Das Interview

Die 1. Woche der Tour de France 2007 ist Geschichte. Sieben Etappen mit sieben Siegern und jede Menge Action. Wir lassen die 1. Woche noch einmal mit dem Toursieger von 1987 Revue passieren, wagen einen Ausblick auf den weiteren Tourverlauf und sprachen über die grössten Talente, die in nächster Zeit für Furore sorgen könnten.

Zur Person: Stephen Roche, geboren am 28. November 1959 in Dublin, der Gewinner der Tour de France 1987. Zudem gewann er 3 Etappen bei seinen Tour - Teilnahmen. Er ist der erste und bisher einzige Ire, der die Tour für sich entscheiden konnte und auch der letzte, der eine Etappe gewann. Neben Eddy Merckx ist er der einzige Fahrer, der in einem Jahr den Giro d'Italia, die Tour de France und die Strassenweltmeisterschaften gewinnen konnte.

letour.fr: Herr Roche. 7 Etappen sind vorbei und sieben verschiede Fahrer gingen als Sieger heraus. Wie würden Sie die erste Tourwoche beurteilen?
Stephen Roche: Es war eine sehr spannende erste Woche. Viele Fluchtversuche, sieben verschiedene Gewinner, drei Wechsel in der Gesamtwertung. Als Fan kann man sich nicht beklagen. Ich selbst hätte gerade bei den Sprintankünften nicht so viel Spannung erwartet. Boonen hatte sich im Frühjahr zu gut präsentiert. Aber wie man sieht, hat sich noch kein Sprinter richtig durchsetzten können. Doch auch die beiden Ausreisserfolge von Schumacher und Merckx habe ich mit Freude zur Kenntnis genommen. Es zeigt, dass auch Ausreisser eine Chance auf den Sieg haben.

Sie haben die Wechsel an der Spitze der Gesamtwertung angesprochen. Wie sehr sind sie überrascht, dass mit Roy Nijdam der Bergkönig der Dauphiné Libéré im Moment im Maillot Jaune fährt?
Ich muss sagen das überrascht mich doch sehr. Ich hätte ihm nicht zugetraut, dass er seine Leistung der Dauphiné so grandios bestätigen könnte, da er doch sehr jung ist. Rabobank ist mit seiner Nominierung ein grosses Risiko eingegangen, das sich bis jetzt ausbezahlt. Schliesslich führt er auch in der Bergwertung. Jedoch glaube ich nicht, dass er sein Trikot sehr lange verteidigen können wird. Dafür ist die Konkurrenz zu stark.

Das erklärte Ziel von Nijdam ist aber auch das Bergtrikot und nicht die Gesamtwertung. Wie viele Chancen geben sie ihm da und wen haben sie noch auf der Rechnung?
Der Junge kann klettern, ohne Zweifel. Er ist logischerweise noch lange nicht auf dem Level eines Contadors, Simoni, Valverde oder Frank Schleck. Traue ich ihm durchaus zu, das Bergtrikot zu gewinnen. Es wird darauf ankommen, ob er auf den richtigen Etappen die Punkte sammelt und ob seine Kondition bereits reicht. Einen weiteren Anwärter, der das Trikot unbedingt will, konnte ich bisher noch nicht ausmachen. Das könnte sich auf den nächsten Etappen jedoch ändern.

Das grüne Trikot trägt im Moment überraschenderweise Sébastien Chavanel. Der Vorsprung beträgt lediglich 11 Punkte. Was trauen sie dem jungen Franzosen noch zu?
Ich würde mich für ihn freuen, wenn er das Trikot gewinnen könnte. Aber ich tippe eher auf Freire der stark im Kommen ist, auf Boonen der sich ebenfalls enorm steigerte oder auf Cavendish der mir bisher am besten gefiel, auch wenn er noch keine Etappe gewinnen konnte. Doch es könnte angesichts der weiteren Etappen auch einer der Favoriten auf den Gesamtsieg sein, der es durch gute Ergebnisse gewinnt.

Morgen geht es mit der ersten Gebirgsetappe weiter. Wie schade finden sie es eigentlich, dass seit Ihrer Zeit kein Ire mehr eine Etappe gewinnen konnte? Ihr Sohn schaffte es ja nicht so ganz, in Ihre Fussstapfen zu treten.
Es ist natürlich schade, aber ist halt so. So wie ich aber den Nachwuchs beobachtet habe, könnte sich das schon sehr bald ändern. Vielleicht ein Lucky - Punch meines Sohnes, spätestens jedoch dann, wenn Sidney Morris Taylor seine Chance bei der Tour erhält.

Taylor hat zwar die Tour de Romandie in diesem Jahr gewonnen. Aber ansonsten hat er nichts mehr zu verzeichnen gehabt. Wieso glauben Sie ausgerechnet an ihn? Ist das der einzige anständige Nachwuchsfahrer in Irland?
Ok, jetzt aber Mal langsam. Taylor ist nicht irgendein Nachwuchsfahrer. Viele Experten vergleichen ihn nicht nur mit mir, weil er mein Landsmann ist, sondern auch mit dem grossen Eddy Merckx oder mit Miguel Indurain. Zudem hat er vor fünf Tagen die Ciclista Pays Basque als Gesamtzweiter hinter Samuel Sanchez, aber vor Fahrer wie Sella, Botero, Mancebo usw. abgeschlossen. Glauben Sie mir, ich habe ihn bei der Romandie genau beobachtet. Die Vergleiche, die mit ihm angestellt werden, sind nicht aus der Luft gegriffen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass er extrem arrogant wirkt und handelt, doch er könnte ein Aushängeschild für den Radsport werden. Er ist einer, der die Medien auf sich lenken kann und den Radsport somit wieder mehr zum Gespräch machen könnte. Er könnte der David Beckham des Radsports werden. Nur dass Taylor arroganter ist. (grinst)

Hört man sich in den Radsportkreisen um, fällt der Name Sidney Morris Taylor nicht sehr oft. Dafür andere. In den USA soll zum Beispiel der Nachfolger von Lance Armstrong entdeckt worden sein. Ein 20 - jähriges Ausnahmetalent. Könnte das auch ein Grund sein, dass Armstrong wieder in den Sattel steigt?
Von diesem Talent habe ich noch nie etwas gehört. Das Armstrong ein Comeback plant hat einen anderen Grund aus meiner Sicht. Er wird das gleiche Problem haben wie ich. Er kann nicht loslassen vom Radsport. Wäre ich 15 Jahre jünger würde ich auch noch einmal ein Comeback wagen. Er hat schliesslich nichts zu verlieren.

Da haben Sie Recht. Zurück zum Nachwuchs. Nicht nur in den USA wird von einem grossen Talent gesprochen, sondern auch die Basken scheinen ihren neuen 'König' gefunden zu haben und auch in Russland soll der Nachfolger von Pavel Tonkoff entdeckt worden sein. Was erwarten sie von den nächsten Jahren?
Sie vergessen Nijdam. Er ist auch erst 22 Jahre jung und zeigt, dass er ein ganz grosser werden könnte. Vom Fahrer im Baskenland habe ich bereits sehr viel gehört. Er soll schon recht viele Angebote haben für die nächste Saison. Im übrigen fährt er im gleichen Team wie Taylor. Auch vom Russen habe ich schon etwas gehört, jedoch noch keine Resultate und kann ihn daher nicht beurteilen.

Letzte Frage: Wird man Stephen Roche noch einmal aktiv im Radsport tätig sehen. Sei es als sportlicher Leiter, Team Manager oder Veranstalter?
Als Veranstalter wohl kaum, aber man kann nie wissen was im Leben sonst so auf sich zu kommt.... (grinst)
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Beitrag: # 6723351Beitrag tobikaka
23.7.2008 - 10:48

Sidney lass gespannt und konzentriert das Interview mit Roche. Niemals hätte er gedacht, dass er für ihn so lobende Worte finden würde. Er fühlte sich in seinen Gedanken voll und ganz bestätigt. Kaum war er fertig, erhielt er Mail von einem, für ihn, unbekannten Mann.
Von: Steven Andrews An: Sidney Morris Taylor Betreff: Teamvermittlung hat geschrieben:Guten Morgen Sidney Taylor,

Mein Name ist Steven Andrews und ich bin der Chefscout eines neuen Teams, das ab der Saison 2008 an den offiziellen Rennen teilnehmen wird. Wir wollen kein durchschnittliches Radteam sein, sondern das Mass aller Dinge. Dafür brauchen wir Siegesfahrer, Fahrer wie Sie. Details über das Team möchte ich per Mail nicht bekannt geben, ich möchte sie jedoch zu einem Gespräch, anlässlich der irischen Meisterschaften, einladen. Der Teammanager wäre bei diesem Gespräch auch anwesend.

Ich freue mich auf eine baldige Antwort.

Freundliche Grüsse
Steven Andrews
"OK", dachte sich Sidney, "das wird ja immer besser. Zuerst Roche, der mich in den Himmel lobt, dann ein Herr, der nichts über ein neues Team verraten will, mich aber zu einem Gespräch einladen will. Fehlt nur noch dass ich ein Angebot von Saunier Duval erhalte und dass der irische Verband mich anschreibt." Lächelnd ab seinen Gedanken ging er in die Küche um einen Orangenjus zu holen. Zurück am Laptop sah er gleich drei neue Mails. "Wie kann das sein", fragte er sich, "ich habe doch niemandem geschrieben. Hat das Interview von Roche so vielen die Augen geöffnet?" Interessiert machte er sich daran, die Mails zu lesen.

Er rieb sich die Augen, noch einmal, doch die Absender blieben immer die gleichen. Er kniff sich in den Arm, merkte schmerzlichst, dass er nicht träumte. Dann begann er zu lachen, er konnte sich nicht mehr halten. Da befanden sich in seiner Mailbox tatsächlich ein Mail von Mauro Gianetti von Saunier Duval und ein Mail von Paul Aiken, dem Vizepräsident des irischen Radsportverbandes. Das dritte Mail kam von Aitor Txurruka, der unbedingt mit Sidney und Emanuel Hernandez sprechen will.
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Beitrag: # 6724017Beitrag tobikaka
24.7.2008 - 13:52

AAR Info:
Die nächste Tour - Etappe wird in den nächsten Tagen folgen. Danach muss ich zuerst wieder weiter spielen ;) . Dazu kommt, dass ich für den Community AAR meine Vorgeschichte langsam zu Ende bringen sollte und veröffentlichen. Trotzdem werde ich hier versuchen so regelmässig wie möglich zu schreiben.

Ich habe mich entschieden, im Laufe der Zeit (bis zum Saisonanfang 2008) noch etwa 2 - 3 weitere Nachwuchsfahrer zu integrieren. Ich weiss, dass so die Gefahr droht, dass die Übersichtlichkeit verloren geht, aber trotzdem möchte ich es versuchen. Ein Fahrer ist schon klar, den werde ich spätestens nach der Tour, wie damals Sidney Taylor und Roy Nijdam, vorstellen. Auch habe ich mich dazu entschieden, dass Saunier Duval bis auf weiteres in meinem AAR vertreten bleiben wird, vielleicht nehme ich sie irgendwann raus, vielleicht auch nicht.
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Beitrag: # 6724266Beitrag tobikaka
24.7.2008 - 21:55

Augenblicke, die die Tour entscheiden können....

Bild

Ein Blick nach oben. Noch einmal 17,7 Kilometer hinauf bei einer durschnittlichen Steigung von 6,7%. Noch einmal hinauf auf 1618 Meter über Meer, bevor es endgültig nach unten ging. Die erste Bergwertung der 1. Kategorie. Von dort aus waren es nur noch 14 Kilometer bis ins Ziel. Ein beschwerlicher Weg hinauf zum Gipfel. Roy versuchte so locker wie möglich zu fahren. Er spürte die ersten drei Anstiege in den Beinen, doch sie fühlten sich noch erstaunlich gut an. Die Ausreisser waren nur noch rund 30 Sekunden vor dem Feld, das den Anstieg nun auch in Angriff nahm. Noch einmal warf Roy einen letzten Blick nach oben, bevor er sich nur noch auf die Strasse und seine Konkurrenten konzentrierte. Contador beorderte sein Team nach vorne. Der plante etwas, das war zu spüren. Popovych und Devolder gaben gleich Vollgas. Bereits nach wenigen Metern liessen die ersten Fahrer abreissen. Roy schaute sich immer wieder um, er war nervös, suchte Boogerd, fühlte sich nicht wohl in seiner Position. Total verunsichert funkte er Breukink an, wie er sich verhalten solle. Es war eine neue Situation für ihn, bei solch starker Konkurrenz der Gejagte zu sein. "Bleib ganz locker und versuche so weit vorne wie möglich zu fahren, jedoch immer so, dass du nicht im Wind bist", liess ihn sein sportlicher Leiter wissen. Ohne zu zögern befolgte er den Rat und nach einigen Metern hatte er seine Position eingenommen. Gleich hinter Cadel Evans, der keine Sekunde von der Seite von Frank Schleck wich. Das Tempo war immens hoch, Roy merkte, dass er so noch richtig zu beissen hätte. Die Sonne stand immer noch hoch am Himmel und sorgte für sehr heisse Temperaturen. Die Gruppe wurde immer kleiner, die Probleme bei Roy immer grösser. Trotzdem war er ein bisschen stolz, als Devolder und auch Popovych aus der Führung gingen. Stolz darauf, dass zwei Fahrer, die auf dem Papier bei solchen Anstiegen besser sind als er, ihn nicht abhängen konnten. Die Probleme wurden jedoch nicht kleiner. Wohl die meisten der Fahrer erwarteten jetzt bereits einen Angriff Contador's. Menchov brachte Boogerd und Gesink nach vorne. Fuhr danach zu Roy um zu fragen wie er sich fühle. Eine grosse Ehre für ihn, sollten die Rollen doch gerade umgekehrt sein. Der Russe machte eine super Arbeit, trotz seiner Krankheit. Roy musste ihn jedoch enttäuschen. Sieben Kilometer vor dem Gipfel fühlte er sich immer schlechter, die Beine drehten immer weniger schnell, es fehlte an allem, ausser am Kampfgeist und an der Motivation. Roy sah, dass er nicht der einzige war, der kämpfen musste. Leipheimer war jetzt der Mann, der das Tempo bestimmte. Nichts war von einer Doppelspitze bei American Express zu sehen. Man setzte bereits zu einem so frühen Zeitpunkt alles auf Contador. Roy fiel langsam ein bisschen zurück, konnte jedoch für eine kurze Zeit noch auf die Unterstützung von Menchov zählen, der ihn zwei, drei Mal aufs Neue an die Gruppe heran führte. Jetzt blickte er immer wieder nach oben, auf der Suche nach der Bergwertung, in der Hoffnung, dass sie bald erreicht wird. Es war vergebens, er sah nur die Zuschauer und die Strasse, die sich ihren Weg durch die Landschaft bahnte.

Schliesslich folgte der Angriff von Contador, sofort wurde das Tempo wieder höher, was der KO - Schlag für Roy bedeutete. Mit einem Handzeichen gab er Menchov zu erkennen, dass er nicht mehr dran bleiben konnte und dass der Russe vorne bei Boogerd und Gesink bleiben solle. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen zu beweisen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Keine Sekunde verschwendete er an den Gedanken, die Beine und den Kopf hängen zu lassen. Er kämpfte sich alleine nach oben, getragen von den Zuschauern am Strassenrand, die ihn anfeuerten so gut sie konnten. Jeder Tritt schmerzte mehr, jede Kurve fuhr er so weit aussen wie möglich, dort wo es flachsten war. Eine Tortur, die reinste Qual. Roy lernte seine Grenzen neu kennen, bemerkte, dass in ihm viel mehr steckte, als er selbst gedacht hatte. Mit einem Rückstand von gut einer Minute kam er auf dem Gipfel an. Er schöpfte neue Hoffnung. Das sollte reichen um sein Trikot zu verteidigen, er wusste dass er ein guter Abfahrer ist. Keine Sekunde gönnte er sich um sich auszuruhen. Ohne zu zögern stürzte er sich in die Abfahrt. Kurve von aussen Anfahren, einlenken und wieder voll raus beschleunigen, immer und immer wieder. Bereits nach wenigen Kurven sah er die nächste Gruppe vor sich. Er wusste, dass diese Gruppe reichen sollte um das Trikot einen Tag länger zu behalten. Die nächste Kurve, er sah die Fahrer für einen kurzen Augenblick nicht, die Bäume versperrten die Sicht. Einlenken und wieder heraus beschleunigen. Roy drückte voll auf die Pedale, wieder ein Blick nach vorne. Wo waren die anderen?

"Bamm!" Ein Knall. Für einen Moment verlor er die Orientierung. Er hatte keine Zeit mehr. Erst als er sich im Gebüsch wieder fand, realisierte er, was passiert war. Das Adrenalin schoss ihm durch den ganzen Körper, schmerzen spürte er keine. Doch der Schock sass tief. Als er aus der Kurve heraus beschleunigte fuhr er mit vollem Tempo in das Rad des gestürzten Tom Danielson. Er hob ab und landete dort drin, wo er sich momentan befand. Kaum hatte er die Situation 100% realisiert, kletterte er wieder auf die Strasse zurück, was aber einen Augenblick dauerte. Ein Betreuer wartete bereits mit dem neuen Rad. Aufsitzen, einklinken und weiter ging es. Mit dosiertem Risiko, im Wissen, das Trikot verloren zu haben. Jetzt schien ihm die Abfahrt endlos lange. Diese Etappe wollte kein Ende mehr nehmen. Tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf, Enttäuschung pur. Mit hängendem Kopf überquerte er die Ziellinie, an der Seite von Astarloza und Txurruka. Die Zuschauer klatschten, er hatte heute deutlich an Sympathie gewonnen. Das tröstete ihn jedoch reichlich wenig. Die vielen Journalisten ignorierte er, liess sich von seinem Betreuer direkt zum Mannschaftsbus bringen. Boogerd, Menchov und Gesink warteten dort bereits auf ihn, versuchten ihn aufzumuntern, ohne Erfolg.

Schliesslich, nach ein paar Minuten des Schweigens und des Verarbeiten der Geschehnisse, fragte er nach dem Tagessieger und dem Fahrer, der das Trikot von ihm übernehmen würde. Väterlich setzte sich Boogerd neben Roy und erklärte es ihm. "Ich habe wieder einmal einen Sprint verloren. Nichts Neues. Evans hat die Etappe gewonnen und ist dank den Bonifikationen auch der neue Führende in der Gesamtwertung. Ich wurde zweiter und bin jetzt 7. in der Gesamtwertung mit 31 Sekunden Rückstand auf Evans. Das heisst ich muss noch Zeit auf ihn gut machen, will ich eine Chance aufs Podest haben, denn im Zeitfahren habe ich sie nicht. Denis und Robert haben mir ihre Hilfe jedoch zugesichert, so dass du dich auf dein gepunktetes Trikot konzentrieren kannst. Für uns drei geht das wirklich in Ordnung. Schau zu, dass du das Bergtrikot holst. Wir wissen, dass du es kannst, denn du hast heute gezeigt, dass du neben deinem grossen Talent auch ein Kämpferherz hast und das brauchst du." Roy schaute die beiden anderen an, die zustimmend nickten. Ein erstes Mal huschte ein kleines Lächeln über das Gesicht von Roy, bevor er sich auf den Weg zur Siegerehrung machte. Das Bergtrikot hat er schliesslich immer noch inne.
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Beitrag: # 6724306Beitrag tobikaka
24.7.2008 - 22:42

Stage 7; Bourg-en-Bresse > Le Grand-Bornand - 197.5 km
[b]Ergebnis[/b] 1 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO 5h08'25 2 Michael Boogerd RABOBANK s.t. 3 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK s.t. 4 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE s.t. 5 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t. 6 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL s.t. 7 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE s.t. 8 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI s.t. 9 Ivan Parra Pinto COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 1'12 10 Michael Rogers TEAM HIGH ROAD + 1'25 11 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t. 12 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE s.t. 13 Bradley McGee FRANÇAISE DES JEUX s.t. 14 Andreas Klöden ASTANÁ s.t. 15 Robert Gesink RABOBANK s.t. 16 Sandy Casar FRANÇAISE DES JEUX s.t. 17 José Rujano AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t. 18 Antonio Colom ASTANÁ s.t. 19 Paolo Savoldelli ASTANÁ s.t. 20 Franco Pellizotti LIQUIGAS s.t. [b][color=yellow]Gesamtwertung[/color][/b] 1 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO 32h45'49 2 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 13 3 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK + 17 4 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI + 21 5 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE + 22 6 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE + 29 7 Michael Boogerd RABOBANK + 31 8 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL + 34 9 Frank Schleck TEAM CSC + 1'08 10 Michael Rogers TEAM HIGH ROAD + 1'27 11 Paolo Savoldelli ASTANÁ + 1'29 12 Bradley McGee FRANÇAISE DES JEUX + 1'35 13 Thomas Lövkvist FRANÇAISE DES JEUX + 1'41 14 Ivan Parra Pinto COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 1'43 15 Manuel Beltran LIQUIGAS + 1'47 16 Andreas Klöden ASTANÁ + 1'50 17 Andrea Noè LIQUIGAS s.t. 18 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE + 1'51 19 Franco Pellizotti LIQUIGAS + 1'57 20 Robert Gesink RABOBANK + 1'59
21 Denis Menchov RABOBANK s.t.
22 Maxim Iglinski ASTANÁ s.t.
23 Thomas Lövkvist FRANÇAISE DES JEUX s.t.
24 Frank Schleck TEAM CSC s.t.
25 Joaquin Rodriguez Oliver CAISSE D'EPARGNE s.t.
26 Andy Schleck TEAM CSC s.t.
27 Manuel Beltran LIQUIGAS s.t.
28 Carlos Sastre TEAM CSC s.t.
29 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE s.t.
30 Leonardo Piepoli SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
31 Andrea Noè LIQUIGAS s.t.
32 Riccardo Ricco' SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
33 Koldo Gil SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
34 Michael Albasini LIQUIGAS + 2'25
35 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK + 2'46
36 Pietro Caucchioli CRÉDIT AGRICOLE + 3'08
37 Christophe Le Mével CRÉDIT AGRICOLE s.t.
38 Matthew Lloyd PREDICTOR - LOTTO s.t.
39 David Moncoutié COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t.
40 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
41 Marzio Bruseghin LAMPRE - FONDITAL s.t.
42 Vincenzo Nibali LIQUIGAS s.t.
43 Jaroslav Popovych AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
44 Pierre Rolland CRÉDIT AGRICOLE s.t.
45 Levi Leipheimer AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
46 Xavier Florencio BOUYGUES TELECOM + 3'38
47 Thomas Voeckler BOUYGUES TELECOM s.t.
48 Matteo Carrara AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t.
49 Alexandre Botcharov CRÉDIT AGRICOLE s.t.
50 Tadej Valjavec LAMPRE - FONDITAL s.t.
51 Xabier Zandio CAISSE D'EPARGNE + 4'07
52 David Loosli LAMPRE - FONDITAL + 4'36
53 David Zabriskie TEAM CSC s.t.
54 Bernhard Kohl GEROLSTEINER s.t.
55 Jurgen Vandenbroeck PREDICTOR - LOTTO s.t.
56 Roy Nijdam RABOBANK s.t.
57 Mikel Astarloza EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
58 Iñigo Landaluze EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
59 Amets Txurruka EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
60 Igor Antón EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
Punktewertung Bergwertung
1 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX 121
2 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL 110
3 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD 109
4 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC 108
5 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM 108
6 Stuart O'Grady TEAM CSC 106
7 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 100
8 Oscar Freire RABOBANK 93
9 Allan Davis AMERICAN EXPRESS - TREK 92
10 Filippo Pozzato LIQUIGAS 87
11 Robbie McEwen PREDICTOR - LOTTO 75
12 Juan José Haedo TEAM CSC 65
13 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 53
14 Fabian Cancellara TEAM CSC 53
15 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX 48
16 Erik Zabel TEAM MILRAM 43
17 Paolo Bettini QUICK STEP - INNERGETIC 42
18 Mirko Celestino TEAM MILRAM 42
19 Gert Steegmans QUICK STEP - INNERGETIC 41
20 Baden Cooke AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 41
1 Roy Nijdam RABOBANK 57
2 Axel Merckx TEAM HIGH ROAD 40
3 Steve Zampieri COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE 30
4 Michael Boogerd RABOBANK 30
5 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE 26
6 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX 24
7 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK 22
8 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 18
9 Hubert Dupont AG2R PRÉVOYANCE 18
10 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE 18
11 Rémy Di Grégorio FRANÇAISE DES JEUX 17
12 Patrice Halgand CRÉDIT AGRICOLE 15
13 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE 14
14 Cédric Vasseur QUICK STEP - INNERGETIC 13
15 Marco Marzano LAMPRE - FONDITAL 13
16 Karsten Kroon TEAM CSC 12
17 Gustav Larsson AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 12
18 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO 12
19 David Millar SAUNIER DUVAL - PRODIR 11
20 Pierre Rolland CRÉDIT AGRICOLE 10
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Beitrag: # 6728754Beitrag tobikaka
4.8.2008 - 22:20

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"Roy, hänge dich an Dupont ran", hörte Roy Breukink über Funk sagen. Dabei waren gerade erst zwei Kilometer gefahren. Mit vollem Risiko fuhr er die nächste Kurve an und trat voll heraus. Kurze Zeit später konnte er zum Franzosen aufschliessen. Im ersten Aufstieg zum Col du Marias gesellten sich zum Duo noch Ghisalberti und Mizourov. Zu viert ging es auf die Reise, auf die Reise nach Tignes, in der Hoffnung vor dem Feld anzukommen. Roy fühlte sich erstaunlich gut. Die totale Sicherheit der letzten Tage hatte er noch nicht. Die Gruppe harmonierte jedoch hervorragend. Hinauf zum Cormet de Roseland hatten die Vier einen Vorsprung von über 10 Minuten. Das Bergtrikot war für heute noch nicht gesichert. Besonders der Italiener Ghisalberti machte einen ganz starken Eindruck. Doch Roy gab nicht auf. Gerade hatte er eine sehr grosse Chance, den Vorsprung auszubauen. Diese Chance wollte er unbedingt nutzen. Immer wieder schaute er sich um, versuchte die anderen zu lesen. Keine Chance. Jeder fuhr ohne zu zögern und ohne Kraft zu sparen seine Ablösung.

An der Bergwertung auf 1967 Meter konnte sich Roy weitere 30 Punkte sichern. Doch er fühlte sich alles andere als frisch. Jetzt bemerkte er seine Müdigkeit, seine mentale Leere. Ans Aufgeben dachte er jedoch zu keinem Zeitpunkt. In der Abfahrt bestimmte er das Tempo an der Spitze der Gruppe. So konnte er sich ein bisschen erholen. "Mach weiter so. Du fährst sehr gut. Aber konzentriere dich auf dein Rennen", funkte der erfahrene Niederländer seinen jungen Schützling ein weiteres Mal an. Er hat längst gemerkt, dass nicht die Kraft oder die Kondition das Problem von Roy ist, sondern sein Kopf. Ein typisches Phänomen bei einem jungen Fahrer. "Roy hat heute überragend gekämpft. Er hatte hinauf zum Roseland eine Krise zu überwältigen und meisterte diese hervorragend. Das erstaunliche an ihm ist, dass er trotz seiner Probleme, die er in dieser Saison hatte, bisher auf einem sehr hohen Niveau fahren konnte. Ich hoffe für ihn und das Team, dass das bis zum Ende der Tour de France so bleiben wird", gab Erik Breukink nach der Etappe den Journalisten zu Protokoll.

Mit dem Vertrauen der sportlichen Leitung im Rücken raffte sich Roy noch einmal auf. Hängte sich im Aufstieg zum Montée d'Hauteville noch einmal voll rein. Ghisalberti machte fast die Hälfte der Führungsarbeit, den Rest übernahm Roy zusammen mit dem Franzosen Dupont. Der Kasache Mizourov fuhr nur noch mit. Ihm fehlte die Kraft oder die Lust. Roy konnte das nicht so ganz herausfinden. Trotzdem reichte es dem Quartett, vor dem Feld über die Bergwertung zu kommen und ein weiteres Mal konnte sich Roy die Maximalpunkte holen. Das tat ihm gut. Für einen kurzen Moment huschte ein kurzes Lächeln über sein Gesicht, bevor er sich am Ende der Gruppe in die Abfahrt stürzte. Für ihn waren es die letzten Kilometer vor dem Feld. Nach nur wenigen Kilometer im Schlussaufstieg wurden Dupont, Mizourov und Roy Nijdam vom Feld geschluckt. Jetzt galt es, möglichst Kräfteschonend ins Ziel zu kommen. Was vorne bei den Favoriten geschah, bekam er verständlicherweise nicht mehr wirklich mit. Als er jedoch die Ziellinie überquerte, kam ihm ein strahlender Betreuer entgegen. "Gesink hat gewonnen. Wir haben unseren Sieg", erzählte er Roy überglücklich. Lange hatte man ihm Team darauf gewartet nach den zweiten Plätzen von Roy und Boogerd.

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Beitrag: # 6728790Beitrag tobikaka
5.8.2008 - 0:26

Stage 8; Le Grand-Bornand > Tignes - 165 km
[b]Ergebnis[/b] 1 Robert Gesink RABOBANK 5h00'21 2 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO + 24 3 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t. 4 Sandy Casar FRANÇAISE DES JEUX s.t. 5 Michael Boogerd RABOBANK + 34 6 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK s.t. 7 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE s.t. 8 John Gadret AG2R PRÉVOYANCE s.t. 9 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE s.t. 10 José Rujano AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t. 11 Levi Leipheimer AMERICAN EXPRESS - TREK s.t. 12 Michael Rogers TEAM HIGH ROAD s.t. 13 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI + 57 14 Denis Menchov RABOBANK s.t. 15 Jaroslav Popovych AMERICAN EXPRESS - TREK s.t. 16 Carlos Sastre TEAM CSC s.t. 17 Andreas Klöden ASTANÁ s.t. 18 Ivan Parra Pinto COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t. 19 Joaquin Rodriguez Oliver CAISSE D'EPARGNE + 1'39 20 Cyril Dessel AG2R PRÉVOYANCE + 2'05 [b][color=yellow]Gesamtwertung[/color][/b] 1 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO 37h46'22 2 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 17 3 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK + 39 4 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE + 44 5 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE + 51 6 Michael Boogerd RABOBANK + 53 7 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI + 1'06 8 Robert Gesink RABOBANK + 1'27 9 Michael Rogers TEAM HIGH ROAD + 1'49 10 Ivan Parra Pinto COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 2'28 11 José Rujano AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM + 2'32 12 Andreas Klöden ASTANÁ + 2'35 13 Denis Menchov RABOBANK + 2'44 14 Carlos Sastre TEAM CSC + 2'48 15 Frank Schleck TEAM CSC + 3'01 16 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL + 3'09 17 Paolo Savoldelli ASTANÁ + 3'22 18 Joaquin Rodriguez Oliver CAISSE D'EPARGNE + 3'37 19 Manuel Beltran LIQUIGAS + 3'40 20 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE + 3'44
21 Manuel Beltran LIQUIGAS s.t.
22 Pietro Caucchioli CRÉDIT AGRICOLE s.t.
23 Paolo Savoldelli ASTANÁ s.t.
24 Franco Pellizotti LIQUIGAS s.t.
25 Frank Schleck TEAM CSC s.t.
26 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE s.t.
27 Andy Schleck TEAM CSC s.t.
28 Vincenzo Nibali LIQUIGAS + 2'27
29 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE + 2'47
30 Kim Kirchen TEAM HIGH ROAD s.t.
31 Tadej Valjavec LAMPRE - FONDITAL s.t.
32 Linus Gerdemann TEAM HIGH ROAD s.t.
33 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL s.t.
34 Thomas Lövkvist FRANÇAISE DES JEUX s.t.
35 David Moncoutié COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t.
36 Stijn Devolder AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
37 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
38 Juan Manuel Gárate QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
39 Matthew Lloyd PREDICTOR - LOTTO + 3'13
40 Dario David Cioni PREDICTOR - LOTTO s.t.
41 Jurgen Vandenbroeck PREDICTOR - LOTTO s.t.
42 Giuseppe Guerini TEAM HIGH ROAD s.t.
43 Wim Van Huffel PREDICTOR - LOTTO s.t.
44 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
45 Tom Danielson AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
46 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
47 Chris Horner PREDICTOR - LOTTO s.t.
48 Mikel Astarloza EUSKALTEL - EUSKADI + 3'31
49 Igor Antón EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
50 Amets Txurruka EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
51 Antonio Colom ASTANÁ s.t.
52 Matteo Carrara AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t.
53 Sergio Ghisalberti TEAM MILRAM + 4'13
54 Steve Zampieri COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 4'21
55 Michael Albasini LIQUIGAS s.t.
56 José Luis Rubiera AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
57 Andrea Noè LIQUIGAS s.t.
58 Bradley McGee FRANÇAISE DES JEUX s.t.
59 Marzio Bruseghin LAMPRE - FONDITAL s.t.
60 Iñigo Landaluze EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
Punktewertung Bergwertung
1 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX 121
2 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL 110
3 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD 109
4 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC 108
5 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM 108
6 Stuart O'Grady TEAM CSC 106
7 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 100
8 Oscar Freire RABOBANK 93
9 Allan Davis AMERICAN EXPRESS - TREK 92
10 Filippo Pozzato LIQUIGAS 87
11 Robbie McEwen PREDICTOR - LOTTO 75
12 Juan José Haedo TEAM CSC 65
13 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 53
14 Fabian Cancellara TEAM CSC 53
15 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO 51
16 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX 48
17 Erik Zabel TEAM MILRAM 43
18 Paolo Bettini QUICK STEP - INNERGETIC 42
19 Mirko Celestino TEAM MILRAM 42
20 Gert Steegmans QUICK STEP - INNERGETIC 41
1 Roy Nijdam RABOBANK 152
2 Hubert Dupont AG2R PRÉVOYANCE 72
3 Michael Boogerd RABOBANK 56
4 Sergio Ghisalberti TEAM MILRAM 53
5 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE 48
6 Andrei Mizourov ASTANÁ 44
7 Axel Merckx TEAM HIGH ROAD 40
8 Patrice Halgand CRÉDIT AGRICOLE 35
9 Robert Gesink RABOBANK 32
10 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK 30
11 Steve Zampieri COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE 30
12 Chris Horner PREDICTOR - LOTTO 27
13 Victor Hugo Peña AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM 25
14 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX 24
15 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO 22
16 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE 20
17 Sandy Casar FRANÇAISE DES JEUX 19
18 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 18
19 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE 18
20 Thomas Voeckler BOUYGUES TELECOM 18
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Beitrag: # 6728802Beitrag tobikaka
5.8.2008 - 1:26

Der 1. Ruhetag
Greg LeMond über die niederländischen Überflieger und die italienischen Pleiten!

Hallo liebe Radsportfreunde,

Die teilnehmenden Fahrer der Tour de France 2007 geniessen heute ihren ersten Ruhetag. Das gibt mir die Zeit, zwei Themen nach den ersten beiden Bergetappen aufzugreifen. Zum einen wären da die 'fliegenden Holländer' Michael Boogerd, Robert Gesink und Roy Nijdam, die mit ihrer attraktiven Fahrweise, ihrer Angriffslust und ihrer Klasse für hervorragende Ergebnisse sorgten. Zum anderen hätten wir die Italiener um Damiano Cunego, Leonardo Piepoli, Riccardo Ricco, Gilberto Simoni und Paolo Savoldelli, welche eher durch Stürze, Defekte und Formtiefe auffielen, als durch ihre gewohnte Angriffslust und ihre offensive Fahrweise.

Die fliegenden Holländer
Dass Michael Boogerd ein sehr guter Fahrer ist, ist schon lange bekannt. Auch wenn er in seinen ersten Profi - Jahren als sehr talentierter Rundfahrer galt, so hatte er sich in den letzten Jahren doch eher als Klassikerspezialist ausgezeichnet. Umso erstaunlicher ist es für mich, das er in seinem letzten Jahr als Profi bei der Tour de France noch einmal so gut mithalten kann. Es scheint fast so, als ob ihn das niederländische Meistertrikot beflügeln würde. So liegt er im Gesamtklassement auf dem 6. Platz mit 53 Sekunden Rückstand auf Cadel Evans. Der als äusserst professionell bekannter Radprofi Boogerd, spornt mit seinen Leistungen besonders zwei Jungspunde in seinem Team extrem an. Zum einen den 22 - jährigen Roy Nijdam und zum anderen den noch ein Jahr jüngeren Robert Gesink. Nijdam, der erst seit diesem Jahr als Profi fährt, hatte bereits bei der Dauphiné Libéré gezeigt, dass er an Anstiegen über ein sehr grosses Talent und Können verfügt. So erstaunt es mich nicht, dass er Momentan der Träger des Bergtrikots ist und zwei Tage im Maillot Jaune fahren durfte. Ich muss zugeben, dass ich froh bin, hat er es nicht länger getragen. Die Last wäre ihm zu schwer geworden. Jedoch zweifle ich nicht daran, dass er das Bergtrikot gewinnen wird. Robert Gesink dagegen hat mit dem Sieg hier in Tignes seinen 13. Gesamtrang bei der Dauphiné bestätigt. Auch wenn ich bei ihm noch nicht sicher bin, ob er in den nächsten zwei Wochen dieses Niveau halten kann, so hat er eine grossartige Zukunft vor sich. Er liegt auch nicht unverdient auf dem 8. Platz der Gesamtwertung. Doch worin liegt das Geheimnis dieser super Resultate? Für mich ist das ganz klar. Alle drei haben sich seit dem Unterbruch der Saison sukzessive auf die Tour de France vorbereitet. Schliesslich trainieren die drei auch zusammen. So ist es nicht erstaunlich, dass ausgerechnet sie so gut sind. Die Teamleitung hat mit der Nomination der dreien bisher alles richtig gemacht.

Stürze, Pech und Pannen - Incidenti, errori e sfortuna
Mit grossen Ambitionen sind sie nach Frankreich gekommen. Sie wollten endlich wieder einmal für einen italienischen Sieg bei der Tour sorgen. Nach den ersten neun Tour - Tagen sieht die Welt allerdings alles andere als rosig aus. Im Gesamtklassement am besten platziert ist Damiano Cunego auf Platz 16. Allerdings hat der Lampre - Kapitän bereits einen Rückstand von 3'09. Diesen Rückstand hat er sich im Schlussanstieg nach Tignes geholt, als er einen Reifenschaden erlitt. Unmittelbar hinter ihm klassiert ist Paolo Savoldelli, der mir bei der Tour noch gar nicht aufgefallen ist. Trotzdem liegt er bereits 3'22 hinter Evans. Schlimmer erwischte es da das Team Saunier Duval, dass mit Ricco, Simoni und Piepoli gleich drei italienische Spitzenfahrer im Team dabei hatte. Hier sorgte Mauro Gianetti mit einer falschen taktischen Entscheidung dafür, dass nur noch Simoni eine kleine Chance auf eine Top 10 Platzierung hat. Sein Rückstand auf Evans beträgt bereits 4'55. Das wird er wohl kaum noch aufholen können. Die Tour ganz vorbei ist sie für Leonardo Piepoli, auch wenn er noch nicht aufgegeben hat. Piepoli ist in der Abfahrt gestürzt und verletzte sich dabei am rechten Ellenbogen. So kam er in Tignes mit einem Rückstand von über 45 Minuten an. 20 Minuten Rückstand handelte sich Riccardo Ricco ein, der in der Abfahrt vom Cormet de Roseland ebenfalls stürzte, nachdem er versuchte nach einem Defekt wieder zum Feld aufzuschliessen. Verletzt hat er sich nach eigenen Angaben nicht, aber mir bleibt nichts anders übrig als zu sagen: "Ciao Italia. Forse il prossimo anno!". Was besonders den Franzosen doch sehr gefallen wird, denn sie haben mit Sylvain Chavanel und Christophe Moreau gleich zwei Fahrer in den Top 5.

Übrigens.....
Cadel Evans besitzt die besten Chancen, als erste Australier die Tour de France zu gewinnen. Doch hat der Vorjahressieger Oscar Pereiro Sio mit nur gerade 51 Sekunden Rückstand immer noch alle Karten in der Hand, seinen Titel zu verteidigen.


Greg LeMond
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5.8.2008 - 8:21

'Schock'. Gerade als ich mich endlich entschliessen konnte, was ich Alejandro Ruiz la Paiz schreiben wollte, bekam ich ein neues E - Mail. Ich zögerte keine Sekunde und öffnete das Mail. Ich musste zuerst einmal leer schlucken. "Sollte ich jetzt glücklich sein, dass ich nun definitiv weiss, was ich machen werde? Oder sollte ich traurig sein, weil es nicht klappen sollte?" Ich wusste es nicht. Auf jeden Fall verfasste ich das Mail an Ruiz la Paiz und schickte es ab. Im Nachhinein betrachtet war es keine klare Antwort. Es waren einige Zeilen, die zueinander passten. "Wieso sollte ich etwas anders machen, wenn er es auch nicht tut?" Auf jeden Fall sass ich nun da und studierte an der Vergangenheit, der Gegenwart, der Zukunft herum, überlegte mir, was ich eigentlich wollte. Da kam mir der letzte Blogeintrag von Bodens wieder in den Sinn. "Sollte er am Ende doch Recht behalten?" Mit einem Kopfschütteln wollte ich die Gedanken aus meinem Kopf verbannen, schaffte es aber nicht. Genauso wie mir die Erinnerungen an den Tour de Romandie - Sieg von Sidney auch noch immer im Kopf herum schwirren. Ich konnte kaum glauben, es geschafft zu haben. Ein Team, einen jungen Fahrer, so zu führen. "Bodens hatte doch Recht. Ich bin kein Fahrer, ich bin keine Tour - Sieger. Ich bin ein Taktiker!" Ich kriegte am ganzen Körper Gänsehaut. Erst jetzt realisierte ich, dass mit Jean - Rene LeClair von FdJeux einen sehr grossen Gefallen getan hatte. Dank seiner Absage vor ein paar Minuten weiss ich jetzt wieder, was ich will. Ich will zurück ins Auto, zurück zu den Fahrern. Ich ging meine Mails durch und fand mehrere, in denen ich darauf angesprochen wurde. Kurz notierte ich mir ein paar Namen und Nummern und ging zum Telefon. Als ich es dann in der Hand hielt, hielt ich noch einmal inne. "Wollte ich das wirklich? Bin ich mir sicher was ich da mache?" Ein kurzer Blick auf den Zettel, ich strich einen Namen raus und begann dann zu telefonieren. Mit der Sicherheit das Richtige zu tun...
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Beitrag: # 6729185Beitrag tobikaka
6.8.2008 - 18:40

Erfurcht oder Angst vor jemandem kannte er noch nie. Mit seinem normalen, selbstsicheren Blick, schaute er Armstrong in die Augen während er ihm die Hand zur Begrüssung schüttelte. Der Texaner erwiderte den festen Händedruck ohne zu zucken. Sidney war der letzte, der Armstrong begrüsste, aber der Einzige, der ihn wie ein normaler Mensch begrüsste. "Dieser alte Mann muss nicht meinen, dass er hier der König sein wird. Ich werde allen beweisen, dass ich besser bin als er", dachte er sich, während er zu seinem Rad zurück ging. Heute stand die erste Trainingseinheit mit dem "neuen" Team auf dem Programm. Neu von dem her, da neben den bisherigen Fahrer um Sidney, Hernandez Perez, Vazquez, Arranga, Alberto und Carlos Menzeguez, Txurruka, Casañs und Ravel Fiz mit Lance Armstrong, Aitor González, Alex Diniz und Fabio Bahamontes vier neue Fahrer dabei waren. Ignacio Flores hatte diese vier bis Saisonende verpflichtet, um den Konkurrenzkampf zu verstärken, der bisher nicht vorhanden war und um über mehr Fahrer zu verfügen. Sidney passte das überhaupt nicht. Seiner Meinung nach sind Armstrong und González zwei alte Fahrer, deren Zeit schon längst abgelaufen ist, Diniz und Bahamontes zwar talentierte Fahrer, aber niemals so gut wie er. Motiviert den anderen zu zeigen setzte er sich aufs Rad und fuhr langsam los. Hernandez war der erste, der zu ihm aufschloss, zusammen mit Armstrong. Trotzdem dauerte es eine Zeit, bis auch die anderen bei dem Trio waren und endlich in einem normalen Tempo gefahren werden konnte.

Flores ordnete heute gleich ein Monsterprogramm in den Pyrenäen an, um die Form der Fahrer zu testen. Beinahe ohne Einwärmmöglichkeiten ging es gleich in die erste Steigung. Sidney hatte absolut keine Probleme mit dem Tempo von Armstrong, der die meiste Zeit ganz vorne fuhr. Arranga und Ravel Fiz waren die ersten, die zusammen abreissen lassen mussten. Die beiden waren noch überhaupt nicht in Form. Es könnte aber auch mit Motivationsproblemen zusammen hängen, da sie die ersten beiden sein werden, die Flores aus dem Team streichen wird, das ist allen klar. Die Vorgabe des Teammanager Flores war klar: Angriffe durften nur ganz am Ende gefahren werden. Ansonsten durfte jeder das Tempo so bestimmen, wie er möchte. Aber es war schliesslich ein Training und kein offizielles Rennen. Sidney war das egal. Er fuhr an der Seite von Txurruka und Hernandez sein Tempo und genoss das warme Wetter. Auch die langsam aufkommenden Wolken konnten den dreien die Lebensfreude und den Spass am Radfahren nicht trüben. Zu zehnt überquerten sie den Gipfel. Casañs musste gegen Ende auch noch abreissen lassen. Es war bereits jetzt ein Tempo auf höchstem Niveau. In der Abfahrt liessen sie es dann doch ruhig angehen. Ein Trainingssturz kann keiner gebrauchen. Sidney fuhr ganz am Ende der Gruppe, im in Begleitung von Txurruka und Hernandez. Die beiden waren auch nicht wirklich glücklich darüber, dass Flores neue Fahrer ins Team geholt hatte. Doch die Entscheidung des Teammanagers konnte niemand überstimmen.

Mit der zweiten Steigung wurde die Gruppe noch einmal kleiner. Vazquez und die Menzeguez – Brüder stellte es förmlich auf, nach nur wenigen Kilometer und auch Aitor González und Alex Diniz schienen nicht mehr sehr rund und locker zu fahren. Sidney musste schmunzeln. “Der Sieg bei der Vuelta und der Tour de Suisse bedeutet noch lange nicht, dass du jetzt ohne Probleme mit mir mithalten kannst“, dachte sich ein schadensfreudiger Sidney. Mit einem verständnisvollen Nicken in Richtung González zeigte er seinen guten, gespielten Willen ehe er sich wieder auf sich konzentrierte. Das Wetter wurde zusehends schlechter. Die Wolken verdichteten sich mehr und mehr und wurden dunkler. Genau wie das Gesicht von González. Gerade noch so schaffte er es mit der Gruppe um Sidney über den Gipfel. Jeder wusste aber, wie es um ihn stand. Bei den acht Fahrern war zusehends eine gewisse Nervosität zu spüren. Es kam ein gewisses Rennfeeling auf, das sogar soweit ging, dass Armstrong sich darüber beschwerte, warum er immer ganz vorne das Tempo bestimmen sollte und sonst niemand. Er merkte wohl, dass er noch nicht wirklich willkommen war. Bahamontes, der Jungspund, und Diniz gingen sofort in die Führung und lösten den Texaner ab, während Sidney und seine zwei Kollegen weiter hinterher fuhren.

Von weitem war der letzte Anstieg zu sehen. Es sollte noch einmal ein hartes stück Arbeit werden. Je näher die Fahrer ihrer letzten Aufgabe kamen, desto müder fühlten sie sich. Die Basken und Sidney wussten, was auf sie zukommen würde. Viele Trainingskilometer haben sie an dieser Steigung hinter sich. Die ersten Kilometer sind etwas vom steilsten, was in den Pyrenäen zu finden ist. Auch während der Steigung hat es immer wieder ganz steile Rampen. Einen schien das jedoch nicht zu stören. Fabio Bahamontes erhöhte sofort das Tempo, als die Steigung begann. Ihm schien weder der stärker werdende Wind, noch der einsetzende Regen oder die Steigung etwas auszumachen. Im Stile eines abgeklärten Bergfahrers fuhr er den Anstieg hinauf und das mit seinen blutjungen 18 Jahren. Sidney zögerte einen kleinen Moment, blickte sich um und sah, wie González und Diniz zusammen ihren eigenen Rhythmus fuhren und nicht das Tempo des Italieners mitgingen. Dann aber zog er am Lenker, ging aus dem Sattel und stieg hinterher. Ohne Probleme war die kleine Lücke wieder geschlossen. “Ich lasse mich von einem Schnösel doch nicht abhängen“, dachte er sich. Armstrong, Hernandez und Txurruka schienen das Tempo auch relativ Problemlos mitgehen zu können. Doch der Anstieg dauerte noch lange an und das Wetter half auch nicht zu einem besser Wohlbefinden bei. Zusammen ging es steil nach oben. Mit jedem Tritt wurden die Beine schwerer, der Atem lauter, die Müdigkeit grösser. Sidney biss auf die Zähne. Wieder einmal merkte er, dass er am Berg noch einen kleinen Rückstand auf Hernandez und Txurruka hat. Das zuzugeben oder einzugestehen kommt aber nicht in Frage, niemals!

Etwa drei Viertel waren nun absolviert. Noch immer machte keiner Anstalten, abreissen zu lassen. Dabei war das Tempo sehr hoch. Armstrong fuhr zusehends am Ende der Gruppe, doch das musste nichts heissen. Auch Sidney fuhr nicht ganz vorne. Dort sorgten die anderen drei für das Tempo. Die drei Kletterspezialisten lieferten sich bereits den ganzen Aufstieg einen harten Kampf, der mit jedem Meter härter wurde, wie es schien. Sidney fuhr einsam für sich alleine. Die anderen nahm er nicht mehr wahr. Er fuhr am Limit, versuchte es aber so gut wie möglich zu verbergen. Einem jedoch war es bereits länger aufgefallen. “Sidney. Ich muss Flores beweisen, dass ich am Berg wirklich einer der Besten bin“, keuchte Hernandez, als er sich zu Sidney kurz zurückfallen liess, “Darum muss ich das Tempo noch einmal erhöhen. Versuche du bei Armstrong zu bleiben und ihn zu schlagen. Ich spüre, dass ich besser bin als die anderen beiden. Auch wenn dieser Bahamontes stark ist.“ Mit einem Nicken stimmte Sidney den Worten Hernandez zu. Er musste noch ein paar Sekunden studieren, was genau er gesagt hatte. Die Tat folgte jedoch nur Sekunden später. Kaum war er wieder am Hinterrad von Txurruka, wechselte er die Strassenseite und zog davon. Sofort gingen Txurruka und Bahamontes hinterher. Armstrong schaute Sidney ins Gesicht und versuchte auch dran zu bleiben, brach aber nach wenigen Metern wieder ab. Sidney war froh, viel länger hätte er das Tempo auch nicht mehr fahren können. Vorne sahen die beiden, wie das Trio immer mehr davon zog. Sidney genoss das etwas langsamere Tempo merklich. Langsam erwachten seine Beine wieder aus der Lethargie, signalisierten wieder, dass sie noch funktionieren. Der Regen prasselte auf die Beiden nieder. Vergeblich suchte Sidney nach schönerem Wetter am Horizont. Bis er auf dem Gipfel sein würde, würde das Wetter so bleiben. “Irisches Wetter“, dachte er sich mit einem lächeln auf den Lippen. Ein Lächeln, Sidney konnte wieder lächeln. Ein gutes Zeichen für ihn. 1KM bis zum Gipfel, sah Sidney auf einem Schild am Strassenrand. Es war an der Zeit, Armstrong stehen zu lassen. Den Lenker trocknete er zur Vorsicht noch einmal kurz ab, damit er nicht abrutscht. Dann ging er aus dem Sattel und schoss aus dem Windschatten von Armstrong davon. Kein Blick zurück. Sidney fuhr wie an einer Schnur gezogen den Berg hinauf. Erst nach einigen Metern wagte er einen Blick. Armstrong war nicht zu sehen. Weder rechts noch links noch hinter ihm. Der Weg war nicht mehr weit, Sidney konnte den Texaner abschütteln. Immerhin ein bisschen zufrieden, weil er Armstrong schlagen konnte, fuhr er in seinem Rhythmus nach oben. Er sah bereits den Teambus, in dem die anderen Fahrer warteten, als plötzlich von hinten jemand vorbei schoss. Wie eine Rakete ging Armstrong an Sidney vorbei und liess ihn am Ende doch noch ein paar Meter hinter sich. Es war keine Zeit mehr da um zu reagieren. Der Frust sass tief. Beim Teambus angekommen sah er Armstrong mit einem breiten grinsen. Total frustriert ging Sidney in den Teambus, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Er zog sich frische Kleidung an und steckte die Kopfhörer seines I – Pod’s in die Ohren. Diesen ersten „Kampf“ hat er verloren. Er konnte es nicht glauben, wollte es nicht wahr haben. Er wusste, dass er stärker ist als Armstrong. Er weiss es immer noch. Aber glauben das die Anderen auch? Die Anderen? Die sind ihm egal. Was zählt ist er alleine und er weiss es.
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Beitrag: # 6730338Beitrag tobikaka
11.8.2008 - 22:48

Stage 9; Val-d’Isère > Briançon - 153 km
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Col de l'Iseran, Col du Telegraph, Col du Galibier. Es war eine Etappe, wie sie Roy noch nicht kannte. Noch nie war er auch nur in der Nähe dieser drei äusserst anspruchsvollen Bergen. Es war ihm egal. Er hatte seine innere Ruhe wieder gefunden, seine Enttäuschung überwunden. Nicht nur der gestrige Ruhetag half da mit, sondern auch die Etappe davor, als er merkte, dass er sein Potential bis jetzt noch nie ausgeschöpft hatte. Auch jetzt hatte er das Gefühl, noch nicht alles aus seinem Körper heraus holen zu können. Trotzdem musste er kämpfen, sich regelrecht am Hinterrad von Riccardo Ricco festbeissen. Der italienische Pechvogel drückte hinauf zum Telegraph so richtig aufs Gas. Bereits am Iseran war er der erste, während Roy nach dem zweiten Platz bei der Bergwertung, in der Abfahrt zu ihm aufschliessen konnte. Zu zweit fuhren sie hinunter bis nach St-Michel-de-Maurienne, wo die Steigung des Col du Telegraph begann. Der Italiener Ricco wollte es wissen. Für Roy war es nicht klar, ob das ein Angriff auf das Bergtrikot war, oder ob er einfach seinem Frust freien Lauf lassen wollte und das Unmögliche möglich machen wollte. Doch das spielte in diesem Augenblick nur noch eine untergeordnete Rolle. Zu sehr war Roy mit sich beschäftigt, mit seinen Beinen, die ihm immer wieder signalisierten, dass er langsam am Anschlag war. Noch einmal biss er auf die Zähne. Er lernte einmal mehr seine neuste Fähigkeit besser kennen. Die Fähigkeit zu leiden, länger im roten Bereich zu fahren, als viele Leute für möglich halten. Selbst Ricco war die Überraschung anzusehen, als er sich einen Kilometer vor dem Gipfel umdrehte und den kämpfenden Holländer immer noch an seinem Hinterrad sah. Auf jeden Fall ging er für kurze Zeit aus der Führung, nahm Tempo raus. Roy musste sich fragen, ob Ricco auch am Limit fuhr oder ob das nur der Schreck war. Ihm sollte es recht sein. So hatte er immerhin einen kurzen Moment Zeit zu verschnaufen, ein bisschen Luft zu schnappen. Wo sich das Feld zu diesem Zeitpunkt befand wusste er nicht, wollte er nicht wissen. Was zählte waren die nächsten Punkte bei der Bergwertung. Roy versuchte alles, um sich den ersten Platz zu sichern. Er spurtete die letzten Meter den Telegraph hinauf, vergebens. Ricco war für ihn doch noch eine Nummer zu gross. "Naja", sagte er sich, "nur vier Punkte weniger als Ricco ist nicht schlimm."

Schlimmer war dagegen, dass die Abfahrt vom Telegraph schneller zu Ende war, als ihm lieb war. Eine Verschnaufpause gab es nicht. Kaum hatten sich seine Beine auch nur ein bisschen erholt, erhöhte Ricco mit dem Beginn der Steigung zum Galibier hinauf wieder das Tempo. Zu viel des Guten für Roy. Widerwillig musste er ihn ziehen lassen. Die Tour ist noch lange nicht zu Ende und seine Kraft reicht nicht mehr um mit dem entfesselten Italiener mitzuhalten. Immer mehr zog Ricco davon. Alleine fuhr er seinen Weg durch die Menschenmenge hinauf Richtung Galibier. Auch wenn er die vielen Zuschauer nur bedingt wahr nahm, realisierte er den Stellenwert seines Bergtrikots. Frenetisch feuerten ihn die Franzosen an. Immer wieder wurde er angestossen, verlor fast das Gleichgewicht. Trotzdem schien es ihn nicht wirklich zu stören. Zu sehr war er in seinem Element. Zu konzentriert auf seinen Rhythmus. Schliesslich war er froh, als er die letzten 1,5 Kilometer erreichte. Er hatte wieder die ganze Strassenbreite für sich. Es folgte eine weitere Kurve. Roy fuhr sie ganz innen, dort wo es am steilsten war. Auch wenn die Beine brannten und schmerzten, war es ihm egal. Er blickte zurück. Etwas weiter unten sah er die Gruppe mit den Favoriten. Davor befand sich jedoch noch eine kleinere Gruppe mit etwa acht Fahrern. Er sah das gelbe Trikot von Evans, davor das niederländische Meistertrikot von Boogerd. Roy überlegte was er tun sollte. Auf Boogerd warten und ihm helfen, auch wenn Gesink auch noch bei ihm war? Er verlangte seinen sportlichen Leiter. Mit fragendem Blick schaute er ins Auto, während er sich dazu verpflegte. Das gleiche Tempo weiterfahren und nicht warten, war letztendlich die Anweisung, welche Roy auch befolgte. Laut GPS hatte Ricco einen Vorsprung von etwa 2 Minuten. Falls Roy es drauf anlegen würde, könnte er diese zwei Minuten in der Abfahrt hinunter nach Briançon aufholen.

Doch es kam nicht soweit. Entkräftet, erschöpft und müde überquerte Roy den Gipfel als zweiter. Wenige Meter vor der Gruppe um Boogerd, die jedoch auch keinen grossen Vorsprung auf den Rest hatte, so dass nach gut einem Kilometer die Favoriten wieder zusammen fuhren. Die Abfahrt war schwer, extrem kurvenreich. Roy hatte sich etwa an sechster Stelle eingereiht. Er wollte für einen kurzen Moment noch vorne bleiben, sein Trikot noch einmal zeigen bevor er sich zurück ans Ende der Gruppe fallen lassen wollte, als er neben sich plötzlich Boogerd sah. "Roy. Du musst noch einmal etwas leisten. Ich weiss du bist beinahe am Ende, aber du musst mich aus der Gruppe bringen. Ich weiss, dass ich, wenn ich vor dem Feld bin, davon fahren könnte. Aber nicht einfach so. Da bist doch besser in der Abfahrt als ich." Verdutzt schaute Roy nach rechts zu Boogerd. Mit einem Angriff in der Abfahrt hatte er am wenigsten gerechnet. Aber er war der erfahrene, er musste es wissen. Innert kürzester Zeit arbeitete sich Roy ganz nach vorne und zog Boogerd mit. Immer wieder gab er Zeichen, wie er fahren sollte. Es war schon speziell, dass der Debütant dem Altmeister so helfen konnte. Mit dem Aufbringen der letzten Kräfte setzte sich Roy mit Boogerd vom Feld ab. Jedoch nicht alleine wie geplant. Roy sah am Hinterrad seines Kapitäns Frank Schleck, der sich mitziehen liess. Er wurde unsicher. Sollte er weiterfahren, wollte Boogerd die Aktion abbrechen? Roy fuhr noch ein paar hundert Meter, ehe er merkte, dass er nicht mehr beschleunigen konnte. Er gab Boogerd das Zeichen, dass dieser vorbei fahren solle. Er sah die beiden an sich vorbei rauschen und wartete auf das Feld, das bereits einige Meter Rückstand hatte. Kaum hatte er sich im Feld am Hinterrad von Alberto Contador eingereiht, sah er die hektischen Warnsignale des Spaniers. Reflexartig riss Roy an seinem Lenker und konnte gerade noch so knapp dem Rad auf der Strasse ausweichen. Sofort funkte er Breukink an um zu fragen wie es um Boogerd stand. "Alles in Ordnung. Frank Schleck ist gestürzt. Einige Fahrer haben mit ihm nun den Anschluss an deine Gruppe verloren. Auch Andy Schleck. Versuche nur noch mit dieser Gruppe ins Ziel zu kommen. Robert Gesink und Menchov sind auch noch dabei. Du bist heute wieder einmal hervorragend gefahren", antwortete ihm sein Chef.

Eine beruhigende Nachricht. Roy versuchte nun, den Windschatten seiner Vorderleute so gut wie möglich zu nützen. Selbst in der Abfahrt musste er an sein Limit, um nicht durchgereicht zu werden. Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel wurde dann sogar noch Ricco eingeholt. Nachdem das Team American - Express das Tempo einmal mehr extrem hoch hielt. Boogerd aber bekam das Feld auf der Strecke nicht mehr zu Gesicht. Als der Zielbogen von weitem zu sehen war, blickte Roy gespannt auf die Zeittafel. "Irgendwo musste doch der Rückstand angezeigt werden", dachte er sich. Und wenige Meter vor dem Ziel fand er ihn auch. Er blieb stehen bei 42 Sekunden. Er versuchte zu rechnen, ob es jetzt gereicht hatte. Jedoch vergebens. Sein Gehirn hatte schon lange für solche Sachen abgeschaltet. Zu sehr ging er auch heute wieder an seine Grenzen. Was sich aber ausgezahlt hatte. Er konnte seinen Vorsprung in der Bergwertung ausbauen. Bis er jedoch vom Rad steigen und zum Team - Bus gehen konnte, vergingen ein paar Minuten. Gleich zwei Betreuer mussten ihn stützen, damit er nicht hinfiel. Als er sich dann endlich gefasst hatte und sich umdrehte um in Richtung Bus zu gehen, wurde er so richtig fest gedrückt. Boogerd konnte ihn nicht mehr los lassen. Zu dankbar war er. "Danke! Danke! Danke! Ich fahre morgen in Gelb, dank dir!", stammelte ein sichtlich fassungsloser Boogerd, Roy ins Ohr. Der wiederum konnte es kaum glauben, dass es gereicht hatte und umarmte ihn nun auch.
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Ergebnis:
1 Michael Boogerd RABOBANK 4h22'35
2 Stijn Devolder AMERICAN EXPRESS - TREK + 42
3 Jaroslav Popovych AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
4 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
5 Levi Leipheimer AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
6 Matthew Lloyd PREDICTOR - LOTTO s.t.
7 Jurgen Vandenbroeck PREDICTOR - LOTTO s.t.
8 John Gadret AG2R PRÉVOYANCE s.t.
9 José Luis Rubiera AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
10 Tom Danielson AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
11 Cyril Dessel AG2R PRÉVOYANCE s.t.
12 Roy Nijdam RABOBANK s.t.
13 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE s.t.
14 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK s.t.
15 Wim Van Huffel PREDICTOR - LOTTO s.t.
16 Robert Gesink RABOBANK s.t.
17 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO s.t.
18 Chris Horner PREDICTOR - LOTTO s.t.
19 Andreas Klöden ASTANÁ s.t.
20 Antonio Colom ASTANÁ s.t.
21 Ivan Parra Pinto COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t.
22 Sandy Casar FRANÇAISE DES JEUX s.t.
23 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL s.t.
24 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t.
25 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
26 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
27 José Rujano AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t.
28 Marzio Bruseghin LAMPRE - FONDITAL s.t.
29 Igor Antón EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
30 Thomas Lövkvist FRANÇAISE DES JEUX s.t.

Gesamtwertung:
1 Michael Boogerd RABOBANK 42h09'30
2 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO + 9
3 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 26
4 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK + 48
5 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE + 53
6 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE + 1'00
7 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI + 1'15
8 Robert Gesink RABOBANK + 1'36
9 Michael Rogers TEAM HIGH ROAD + 1'58
10 Ivan Parra Pinto COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 2'37
11 José Rujano AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM + 2'41
12 Andreas Klöden ASTANÁ + 2'44
13 Denis Menchov RABOBANK + 2'53
14 Carlos Sastre TEAM CSC + 2'57
15 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL + 3'18
16 Paolo Savoldelli ASTANÁ + 3'31
17 Joaquin Rodriguez Oliver CAISSE D'EPARGNE + 3'46
18 Manuel Beltran LIQUIGAS + 3'49
19 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE + 3'53
20 Levi Leipheimer AMERICAN EXPRESS - TREK + 3'56

Punktewertung:
1 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX 121
2 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL 110
3 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD 109
4 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC 108
5 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM 108
6 Stuart O'Grady TEAM CSC 106
7 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 100
8 Oscar Freire RABOBANK 93
9 Allan Davis AMERICAN EXPRESS - TREK 92
10 Filippo Pozzato LIQUIGAS 87
11 Robbie McEwen PREDICTOR - LOTTO 75
12 Juan José Haedo TEAM CSC 65
13 George Hincapie AMERICAN EXPRESS - TREK 54
14 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 53
15 Fabian Cancellara TEAM CSC 53

Bergwertung:
1 Roy Nijdam RABOBANK 248
2 Riccardo Ricco' SAUNIER DUVAL - PRODIR 110
3 Michael Boogerd RABOBANK 78
4 Hubert Dupont AG2R PRÉVOYANCE 72
5 Sandy Casar FRANÇAISE DES JEUX 67
6 Robert Gesink RABOBANK 62
7 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE 56
8 Sergio Ghisalberti TEAM MILRAM 53
9 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK 48
10 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE 48
11 Carlos Barredo QUICK STEP - INNERGETIC 48
12 Andrei Mizourov ASTANÁ 44
13 Patrice Halgand CRÉDIT AGRICOLE 43
14 Axel Merckx TEAM HIGH ROAD 40
15 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO 36
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Beitrag: # 6730476Beitrag tobikaka
12.8.2008 - 20:30

Marseille, 23:45 Uhr

Normalerweise lag er zu diesem schon im Bett. Heute war es jedoch für einmal anders. Seit 21 Uhr lag er bereits auf dem Massagetisch und liess sich pflegen. Es lag nicht daran, dass die Etappe heute besonders anstrengend oder besonders hart war. Nein, heute war es einfach eine Etappe zum vergessen. Seine Beine schmerzten, die Schürfwunden brannten. Gleich zweimal legte sich Roy auf den Asphalt und das ausgerechnet auf den letzten fünf Kilometer, so dass er über 12 Minuten auf den Sieger Stefan Schumacher verlor. Auch wenn er nicht der einzige war, der heute den Asphalt hautnah erleben und spüren durfte, nervte er sich gewaltig, da er bei beiden Malen schuldlos war. Das erste Mal touchierte Cadel Evans seinen Vordermann Oscar Pereiro Sio und löste eine Kettenreaktion aus. Sylvain Chavanel, Popovych, Leipheimer, Hincapie, Horner, Millar, Roche und noch weitere Fahrer kamen vor Roy zu Fall. Auch er konnte nicht mehr ausweichen. Sofort stand er wieder auf, er verspürte keine Schmerzen. So hätte er eigentlich auch nicht so viel Zeit verlieren sollen. Die sportliche Leitung von Predictor und Caisse schickten alle Fahrer ihres Teams, bis auf McEwen, nach hinten um den gestürzten Fahrern zu helfen. Was bei Caisse dazu führte, dass die Kapitän - Rolle im Moment klar bei Pereiro liegt. Denn auch Valverde kam nach hinten und half seinem Landsmann.

Doch es sollte noch schlimmer kommen für Roy. Denn nur ein paar hundert Meter weiter vorne stürzte er noch einmal. Dieses Mal konnte er David Millar nicht mehr ausweichen, der auch seinen Teamkollegen Wielinga mitriss. Es war irgendwie abzusehen, dass noch so etwas passieren musste. Stürzte Cancellara bereits nach 34 Kilometer und Flecha vergab seinen ersten Sieg bei dieser Tour durch einen Sturz 600 Meter vor dem Ziel in der letzten Kurve. So konnte Schumacher seinen zweiten Tageserfolg feiern, was Roy in diesem Moment ziemlich egal war. Er beobachtete den Masseur haargenau. Zwischendurch gab er immer wieder kleinere Laute von sich. Dann und wann war der Schmerz zu gross. Etwa um 00:10 Uhr konnte er dann endlich auf sein Zimmer. Mit Prellungen im linken Oberschenkel, die ihn gerade beim laufen doch sehr behinderten, machte er sich auf seinen zweiminütigen Weg. Er machte sich nichts draus. Humpelnd ging er auf sein Zimmer, machte sich fertig fürs Bett und legte sich schlafen. Morgen folgt gleich die nächste Etappe und da musste er wieder fit sein.

Ergebnis Stage 10, Tallard > Marseille:
1 Stefan Schumacher GEROLSTEINER 5h18'45
2 Francisco Ventoso SAUNIER DUVAL - PRODIR + 24
3 Sergei Ivanov ASTANÁ s.t.
4 Philippe Gilbert FRANÇAISE DES JEUX s.t.
5 Karsten Kroon TEAM CSC s.t.
6 Yon Bru Pascal EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
7 Jérôme Pineau BOUYGUES TELECOM + 2'17
8 Victor Hugo Peña AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM s.t.
9 László Bodrogi CRÉDIT AGRICOLE s.t.
10 Juan-Antonio Flecha RABOBANK s.t.
11 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC + 6'56
12 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL s.t.
13 Oscar Freire RABOBANK s.t.
14 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM s.t.
15 Filippo Pozzato LIQUIGAS s.t.
16 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD s.t.
17 Gert Steegmans QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
18 Robbie McEwen PREDICTOR - LOTTO s.t.
19 Graeme Brown RABOBANK s.t.
20 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX s.t.
21 Stuart O'Grady TEAM CSC s.t.
22 Juan José Haedo TEAM CSC s.t.
23 Heinrich Haussler GEROLSTEINER s.t.
24 Alessandro Ballan LAMPRE - FONDITAL s.t.
25 Paolo Bettini QUICK STEP - INNERGETIC s.t.

Gesamtwertung:
1 Michael Boogerd RABOBANK 47h35'11
2 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK + 48
3 Christophe Moreau AG2R PRÉVOYANCE + 53
4 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI + 1'15
5 Robert Gesink RABOBANK + 1'36
6 Michael Rogers TEAM HIGH ROAD + 1'58
7 Ivan Parra Pinto COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 2'37
8 José Rujano AIR NEW ZEALAND PRO CYCLING TEAM + 2'41
9 Andreas Klöden ASTANÁ + 2'44
10 Denis Menchov RABOBANK + 2'53
11 Carlos Sastre TEAM CSC + 2'57
12 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO + 3'17
13 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL + 3'18
14 Paolo Savoldelli ASTANÁ + 3'31
15 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 3'34

Punktewertung:
1 Sébastien Chavanel FRANÇAISE DES JEUX 127
2 Daniele Bennati LAMPRE - FONDITAL 124
3 Tom Boonen QUICK STEP - INNERGETIC 123
4 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM 120
5 Mark Cavendish TEAM HIGH ROAD 119
6 Stuart O'Grady TEAM CSC 111
7 Oscar Freire RABOBANK 106
8 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE 100
9 Filippo Pozzato LIQUIGAS 98
10 Allan Davis AMERICAN EXPRESS - TREK 92

Bergwertung:
1 Roy Nijdam RABOBANK 248
2 Riccardo Ricco' SAUNIER DUVAL - PRODIR 110
3 Michael Boogerd RABOBANK 78
4 Hubert Dupont AG2R PRÉVOYANCE 72
5 Sandy Casar FRANÇAISE DES JEUX 67
6 Robert Gesink RABOBANK 62
7 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE 56
8 Sergio Ghisalberti TEAM MILRAM 53
9 Alberto Contador AMERICAN EXPRESS - TREK 48
10 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE 48
11 Carlos Barredo QUICK STEP - INNERGETIC 48
12 Andrei Mizourov ASTANÁ 44
13 Patrice Halgand CRÉDIT AGRICOLE 43
14 Axel Merckx TEAM HIGH ROAD 40
15 Cadel Evans PREDICTOR - LOTTO 36
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tobikaka
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Beitrag: # 6730576Beitrag tobikaka
13.8.2008 - 10:36

Grenoble, Palais des Sports

Sidney stand vor der grossen Halle. Seine weisse Adidas Sporttasche hing über seiner rechten Schulter. Er wusste nicht, was er hier tat. Vor drei Tagen, nach seiner Trainingsschlappe gegen Armstrong, erhielt er einen Anruf von Paul Aiken. Er hatte ihm bereits in einem Mail angekündigt, dass er auf ihn zukommen würde. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch öffnete er die Türe und folgte den Schildern ins Restaurant. Durch die Glasscheibe beobachtete er die Fahrer auf der Bahn. Er war fasziniert, fasziniert ab der Geschwindigkeit, der Explosivität und der Radbeherrschung. Er schaute auf die Uhr, zehn Minuten zu spät. Es störte ihn nicht. Schliesslich wollte Aiken etwas von ihm und nicht umgekehrt. "Diese zehn Minuten wird er schon vergessen können, wenn er mich schon nach Grenoble bestellte", dachte sich Sidney, während er ein weiteres Mal auf seine Uhr schaute. "Eine Audemars Piguet. Ich glaube kaum, dass eine solche Uhr nicht richtig geht. An ihr wird es wohl nicht gelegen haben." Sidney erschrak. Er drehte sich um und blickte in das Gesicht eines älteren Mannes, etwa so um die 50 schätzte er. Er wirkte immer noch extrem sportlich. Das lag nicht nur am Trainingsanzug den er trug, sondern auch an seinem Körperbau. Nicht extrem muskulös, aber dafür war kein überflüssiges Gramm Fett zu sehen. "Darf ich mich vorstellen", sagte der ältere Mann während er Sidney die Hand reichte, "Mein Name ist Paul Aiken. Wir haben vorgestern zusammen telefoniert. Ich bin sehr glücklich, dass du kommen konntest, auch wenn du eigentlich im Aufbautraining wärst." Er wies Sidney den Weg. Dieser folgte ihm, während er sich die letzten Schmerzen aus der Hand schüttelte. Aiken's Händedruck war zu stark für Sidney. Ohne Worte führte er Sidney zu den Umkleidekabinen und wartete biss Sidney sich umgezogen hatte. Ganz in weiss erschien Sidney einige Minuten später wieder vor der Tür.

Über seinen weissen Trainings - Zeitfahranzug hatte er noch seinen Adidas - Trainer an. Es war ihm zu kühl in der Halle und er wusste ja schliesslich nicht, wie lange er Aiken zu hören musste, ohne sich zu bewegen. Er hatte seine Schlappen an, die Schuhe und Helm in der Hand, die Brille oben auf dem Kopf. Trotz allen Unsicherheiten, liess sich Sidney nichts anmerken. Er folgte Aiken durch einen Tunnel, unter der Bahn hindurch, in den Bereich in der Mitte der Bahn. Während ein paar Fahrer sich aufmachten zu gehen, sah Sidney auf der Bahn ein Gruppe junger Leute, die einem Mann, so etwa um die 40, aufmerksam zuhörten. Ohne auch nur einen Blick nach rechts oder links zu werfen ging Aiken auf diesen Mann zu. "Sidney, das ist John Campbell. Er ist für den irischen Bahnnachwuchs zuständig. Er wird dir in den nächsten zwei Stunden sehr viel über die Bahnrennen lernen. Danach werde ich dir erklären, was ich, im Namen des irischen Verbandes, von dir will", erklärte ihm Aiken. Sidney schüttelte Campbell die Hand, gab ein nickendes Hallo in die Runde und stellte sich dann neben Campbell hin. Der Brite Campbell erklärte denn anderen etwa noch zwei Minuten ein paar Details, bevor er sie zum aufwärmen schickte und sich Sidney zuwendete.

Er wirkte plötzlich extrem nervös. Die Sicherheit, die er vor den anderen ausstrahlte war weg. Mit zitternder Stimme begann er sich vorzustellen. "Ok. Ich bin John Campbell, verantwortlich für den irischen Bahnnachwuchs. Ja? Ich selbst fuhr während beinahe 16 Jahren Bahnrennen, jedoch nur mit mässigem Erfolg." Die Nervosität und Unsicherheit wollte nicht verschwinden. Er getraute sich beinahe nicht, Sidney in die Augen zu sehen. "Trainer bin ich seit fünf Jahren, davon war ich drei Jahre in England in der Ausbildung und nun die letzten zwei Jahre für den irischen Verband tätig", noch einmal stockte der eigentlich so selbstsicher wirkende Brite, "und ich fühle mich geehrt, mit dem grössten irischen Nachwuchstalent aller Zeiten zu trainieren." Es war raus. Wie lange Campbell an diesem Satz gearbeitet hatte, war zu hören. Sidney störte das nicht. Er fühlte sich wieder einmal bestätigt in seinen Leistungen. Mit einem lächeln nickte er Campbell zu, was ihn sichtlich erleichterte. Fortan erklärte der Brite, auf was Sidney auf einer Bahn besonders achten muss. Nach etwa 20 Minuten des Erklären, kam Aiken auf Sidney, mit einem weissen Bahnrad, zu. "Wir haben bei deinem Teammanager Flores die nötigen Angaben geholt. Das Rad sollte perfekt zu dir passen", erklärte der Ire.

Sidney war total angetan von diesem Rad. Er gefiel ihm sehr. Hastig zog er sich alles an und setzte sich mit dem Rad in Bewegung. Ein etwas spezielles Gefühl war es schon, auf der Bahn zu fahren. Campbell setzte sich ebenfalls auf sein Rad und drehte mit Sidney nun Runde um Runde. Nach anfänglichen Problemen fand sich Sidney immer besser zurecht. Er schien richtig Freude daran zu kriegen. Auch auf dem Rad fühlte er sich sehr wohl. Es war jedoch kein all zu grosser Unterschied zwischen diesem Rad und seiner Zeitfahrmaschine. Mit jeder Runde wurde Sidney schneller, ging mehr Risiko ein. Campbell jedoch konnte trotz seinen konditionellen Nachteilen mit Sidney mithalten. Der Brite hatte verständlicherweise die deutlich bessere Technik. Zwischendurch bremste er Sidney wieder etwas ab um ihm wieder neue Tipps und Tricks zu geben. Sidney hatte sichtlich seinen Spass. Als er dann merkte, dass Campbell so langsam am Limit fuhr, drosselte er das Tempo und wollte von Campbell die Technik bei Stillstandversuchen wissen. Mit einem lächeln fuhr der Brite hoch an die Bande. Sidney fuhr hinterher und beobachtete alles haargenau. Minutenlang stand Campbell da und konnte Sidney dabei noch Details erklären. Sidney musste sich schon lange an der Bande halten, damit er nicht umfiel. Schliesslich wurde er aufgefordert, sich vor Campbell aufzustellen. "Wir machen es so. Von hier aus ist es noch eine halbe Runde bis zur Linie. Wir starten gleich hier im Stehen. Danach fahren wir anderthalb Runden. Wer dort die Linie als erster überquert hat gewonnen." Sidney musste grinsen, als er die Worte seines heutigen Trainers hörte. Konzentriert auf sein Rad stand Sidney. Er versuchte zwar immer wieder zu Campbell zurück zu blicken, doch er hatte es noch nicht immer im Griff mit dem Gleichgewicht. Nicht einmal 20 Sekunden standen sie dort oben, als Campbell eine kleine Unsicherheit von Sidney ausnützte und anzog. Sidney versuchte den Angriff sofort zu kontern und sprintete hinterher. Auf der Linie hatte Campbell eine Velolänge Vorsprung. Es war ihm anzumerken, dass er nicht die Explosivität und Schnelligkeit von Sidney besass, aber Dank seiner Technik konnte er sich auch in der letzten Runde vor Sidney halten. Am Ende gewann er den kurzen Sprint mit einer Radlänge Vorsprung.
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13.8.2008 - 15:35

Am Anfang war ich kein Freund deiner AAR aber in letzter Zeit muss ich schon sagen: Hut ab :lol:
Dein Niveau ist kontinuierlich gestiegen und mir gefällt die AAR immer besser
Mach weiter so und du gewinnst den AAR des Monats August-Award auch noch 8)
Ich sah den Himmel und mein eigenes Grab,
Ich feierte Siege triumphierte und verlor,
Ich starb aus Liebe.

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