Tour d'Italie - Leben ist Leiden

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Petacchi
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Tour d'Italie - Leben ist Leiden

Beitrag: # 435668Beitrag Petacchi
18.6.2007 - 12:48

Petacchi hat geschrieben:So das wars dann auch von meiner Seite! Ich höre auf und mach lieber wieder Sachen im Grafischem Bereich wie jetzt für die German, dass macht mir irgendwie mehr Spaß.

Vielen Dank an alle Leser und noch einen schönen Abend
Das waren die letzten Worte eines launischen AAR Schreibers, der seiner Aufgabe nicht gewachsen war.....

Die neue Aufgabe jedoch ist härter als je zuvor und auch kürzer als je zuvor. 8 Etappen sollen die Rundfahrt zieren, was dem ganzen allerdings die entscheidende Würze nicht mindert.

Genug der Faselei! Hier ist er nun mein neuer AAR. Es handelt sich, wie oben schon als verschleierte Information preisgegebene Nadel im Heuhaufen, um einen kurzen aber knackigen Rundfahrt AAR mit 8 schönen und hoffentlich spannenden Etappen.

Zu den Bauern (Nicht die auf dem Feld, sondern im PC technischem Bereich tätig xD)
Mein Dank geht an Cunego 111’s Bruder, der mir 5 Etappen zur Verfügung gestellt hatte, bevor sein PC in die ewigen Jagdgründe ging/kurz nennt man so etwas auch neudeutsch einschicken^^ Der Retter in höchster Not ist ebenfalls aus der Sattlerei und treibt unter dem Namen HSV-Greenday sein Unwesen (Bis heute scheint noch nicht geklärt wofür sein Herz mehr schlägt, doch dies lassen wir mal keine Frage der Nation sein) Er erstellte mir die 7. und 8. Etappe der Tour d’Italie, worauf ich später (bzw. ein Charakter) hoffentlich zu sprechen kommen wird! Nun fragt ihr euch sicher, wo die 6. Etappe geblieben ist. Nun ja da diese Etappe flach ist, habe ich mich für die 1. Etappe des diesjährigen Giros entschieden.

Ich spiele mit der verbesserten German Cym DB (Achtung Schleichwerbung!!! :lol: ), welche euch sicher bekannt ist.

Mit welchem Team ich spiele wird nicht verraten und sollte auch kein Anlass für eine Bundesweite Diskussion sein, sondern lediglich mehr Spannung in den Verlauf bringen. Wer scharf drauf ist das zu erfahren der guckt sich die Screens einfach 2 mal an, wenn ihr versteht was ich meine :oops:

Achso: Jegliche Handlung des AAR’s ist natürlich frei erfunden und darf auf gar keinen Fall geben mich verwendet werden^^

Ps: Ich grüße alle die mich kennen und Herrn Armstrong sowie Jan Ullrich :D
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Petacchi
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Beitrag: # 435673Beitrag Petacchi
18.6.2007 - 13:13

Der Name der Tour sowie die Vorgeschichte bitte ich nicht verbal zu zerreißen, es ist alles nur ein Vorgeplänkel einer spannenden Tour, die ab Etappe 4 an Spannung gewinnt.
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Wir schreiben den 5. Januar nach der Jahreswende 07...

Es war düster und kalt als Tim Müller aus den Gefilden Norditaliens endlich wieder in seine deutsche Heimat einreiste. Der Nebel zeichnete die Dächer von NRW und mitunter ganz Deutschland schwer. Als er endlich in seinem warmen Haus angekommen war, lies er die letzten Tage und Ereignisse in Norditalien noch einmal Revue passieren. Ein deutscher Radsportrepräsentant hatte gewiss wenig zu sagen in einem Rat voller italienischen Radsportveranstaltern. Alle waren sich zwar einig, dass eine neue Tour der Legenden her musste, aber so eine grausige Darbietung der Etappenkomplexe und speziell der viel umjubelten Königsetappe hatte der Junge Radsportverrückte noch nie gesehen. Eigentlich konnte er dem deutschen Verband und dessen Teams eine Teilname bei einer solchen Tour der Leiden gar nicht verantworten. Doch wenn es um Geld ging dann würden die sonst so harmlosen Erscheinungen der Teammanager aus aller Welt über Leichen gehen. Es hieß jetzt den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und sich aus allem rauszuhalten. Sprich unkommentierte Fakten auf den Schreibtisch von allen Teammanagern deutscher Pro Tour Teams ...

Nur wenige Tage später prasselten Zusagen der deutschen Teams auf Tim ein, der diese fachgerecht an den italienischen Veranstalter weiter zu leiten hatte. Ein mulmiges Gefühl in der Magengrube konnte Tim kaum verbergen als er von den Zusagen aller Pro Tour Teams Wind bekam bei einem weiteren Treffen in der Norditalienischen Provinz. Sich von einem Haufen Geld blenden zu lassen schien das erklärte Hobby der Sportlichen Leiter zu sein. Hatten sie denn nicht auf die Profile geschaut? Speziell bei der Ansicht der tödlichen Abfahrt auf Etappe 5 müsste es gerade den Verantwortlichen doch eiskalt den Rücken runter gelaufen sein.

Erst Monate nach dem Beschluss einer 1 ½ wöchigen Rundfahrt mit 8 Etappen und der Creme de la Creme des Radsports sowie eines noch nie da gewesenes Preisgeld in einer unvorstellbaren Höhe, bekamen die Athleten selber von dieser Sondertour Wind, die dazu noch zwischen dem Giro und der Tour stattfinden sollte. Aus der World Tour d’Italie, wie sie offiziell ihren Namen fand, wurde von der Presse und den Fahrern die Tortour d’Italie. Nach der Präsentation der Etappen wurde die Tour nahezu Weltweit in den Dreck gezogen, sowohl von den Fahrern und der Presse als auch einigen Experten, die kein Verständnis für eine solche Tortour hatten. Noch dazu zwischen Giro und Tour, was die Formhöhepunkte der Fahrer doch spürbar durcheinander werfen sollte.

Am 20. Juni angesetzt sollte die Tour in Mailand mit einem Prologue über 10 km starten, mit 2 Flachetappen als Entspannung fortsetzen und 2 weiteren Bergetappen inklusive der unmenschlichen Königsetappe, die den Fahrern das fürchten lehren wird. Nur ein wahrer Champion wird das Feld also nach der 5. Etappe in die 3. Flachetappe und Erholungspause für alle Fahrer führen. Ob die Sprinter dann noch dabei sein werden bleibt abzuwarten. Die 7. Etappe setzt ein letztes und entscheidendes Zeichen auf dem Weg zum Sieg und wird die Spitzenreiter noch einmal richtig ins Schwitzen bringen, bevor die Rundfahrt mit einem höllisch schwierigem Bergzeitfahren mit Prozentualen Steigungsanteilen von bis zu 21 % in einem kurvigem Finale in Gran Sasso d’Italia enden wird.
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Petacchi
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Beitrag: # 435750Beitrag Petacchi
18.6.2007 - 17:40

Einige Fahrer setzten sich den Veranstaltern jedoch noch bis wenige Wochen vor dem Start zur Wehr und muckvierten sich öffentlich über den Termin sowie die Härte der Rundfahrt. In der Gazzeta dello Sport waren einige Aussagen von italienischen Profis zu lesen, die sich lieber voll und ganz auf den Giro vorbereitet hätten.

Stimmen zur Tour d’Italie

Damiano Cunego: Was die Veranstalter dort mit den Fahrern machen ist nicht nur grob fahrlässig und gesundheitsgefährdet, sondern vielmehr ein Eingriff in die übliche Struktur der 3 großen Landesrundfahrten. Wir Fahrer sind lediglich Opfer eines neuentdeckten politischen Kerns innerhalb des Radsportzierkusses. Eigentlich steht es mir nicht zu Gesicht, doch meine Ziele für die Tortour sind einfach das blanke Überleben der Bergetappen, insbesondere der Königsetappe.

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Gilberto Simoni: Ich bin nicht mehr der Jüngste und wollte eigentlich noch einmal den Giro gewinnen und mich von meinen Fans mit einem gutem Gewissen verabschieden. Für mich ist diese Tour daher viel mehr als nur eine Barriere im Rennkalender, sondern eine prägende Demontage meiner Selbst. Trotz alledem werde ich nicht aufgeben und meine Fans mit einem guten Abschneiden bei der Tour d’Italie versöhnlich stimmen, so wahr ich Gibo bin.

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Danilo Di Luca: Der Giro ist für mich normal der perfekte Abschluss einer jeden ersten Saisonhälfte. Ich denke nicht, dass ich meine Form über die Tour d’Italie retten kann und dort vorne mitfahre. Mein Bestes geben kann ich trotz alledem, aber dieser Tour werde ich gewiss nicht den Stempel aufdrücken können.

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Die Spanischen Kommentare wurden leider Gottes nicht ins Deutsche übersetzt, doch die Experten waren sich einmal mehr einig, dass ein Valverde oder Sastre ebenfalls kein gutes Wort für die Rundfahrt eingelegt hatten konnten.

Expertenmeinungen

14 Tage vor dem Beginn der nun unausweichlichen Tour meldete sich ein ganz großer der Szene zu Wort. Es handelte sich hierbei um keinen Geringeren als den 5fachen Tour Sieger Miguel Indurain, der nahezu schon alles miterlebt hatte. Diese Tour allerdings war ihm auch schleierhaft. In einem unten Abgedrucktem Interview Auszug wird dieses deutlich. Er sprach mit den Journalisten allerdings auch über die Favoriten dieser Tour.

Hätten sie eingewilligt die Tour zu bestreiten?

Indurain: Hätte ich eine Wahl gehabt? Geld regiert die Welt, das ist ein Fakt. So hart es auch klingen mag, im gesamte Profisport geht es nur um das eine Runde und die in Papierform abgedruckten Lappen (Ich war schon immer ein Freund von Bargeld^^). Wenn ich mir die 5. Etappe oder auch das Bergzeitfahren zur Gemüte führe, dann muss ich doch feststellen, dass diese Tour aus einem anderen Holz geschnitzt ist, wie es die Rundfahrten waren, die ich als strahlender Sieger in Erinnerung habe.

Wen sehen Sie als Favoriten für die Tour Gesamtwertung?

Indurain: Ich würde Wochen benötigen um Ihnen die Favoriten aufzulisten! Von einem Valverde bis zu einem Vinokourov, da haben wir doch alles dabei, was dieser Sport zu bieten hat. Selbst im Sprinttechnischem Bereich startet doch schon die Creme de la Creme des Zirkusses. Ob ein Petacchi, McEwen oder auch Freire. Hier sucht jeder sein Glück und die Zielsetzungen sowie der Erfolgsdruck sind enorm. Was wollen Sie jetzt hören? Mein Liebling ist und bleibt Valverde, der am Berg sicher Zeit gutmachen kann. Seine Schwäche ist leider immer noch das Zeitfahren, weshalb ein Vinokourov das Ding auch ziehen kann. Der Einzige der ihn am Berg Zeit abnehmen kann ist Carlos Sastre, doch wie es um seine Form bestellt ist bleibt abzuwarten.

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Auch einige andere Altstars machten auf ihrer Tage noch einmal auf sich Aufmerksam. An der Spitze der 6 fache und damit alleinige Rekord Tour Gewinner Lance Armstrong.

Selbst der Große Miguel Indurain hätte die Tour wohl nicht bestreiten wollen. Was hätten Sie zu einer Teilnahme gesagt?

Armstrong: Es ist schon ziemlich dreist eine solche Rundfahrt anzusetzen, zwischen Giro und Tour, aber die Jungs sind einfach Profis genug um auch über einer solchen Tour zu stehen. Ich hätte mich gefreut um den prestigeträchtigen Sieg mitzufahren. Hier wird einfach der beste Sprinter sowie Kletterspezialist gekürt. Nur ein kompletter Fahrer wird letztendlich oben auf dem Podium stehen.

Wer ist für Sie so ein kompletter Fahrer?

Armstrong: Vor einem halben Jahr hätte ich noch Ivan Basso gesagt. Jetzt sage ich unkommentiert dazu, dass Klöden gewinnt, weil er einfach der konstanteste bei den letzten Tour de France Rundfahrten war und selbst mich ins wanken brachte.

Nach der Verkündung in der Öffentlichkeit tauchten auch immer neue Umfragen sowie Meinungsäußerungen in öffentlichen Foren auf, in denen einiger User über den Favoriten in anbetracht der Etappenprofile ihre Meinung zum besten gaben.

(Platzhalter)

Von Valverde über Vino zu Klöden, oder doch Sastre? Ein klarer Favorit war einfach nicht auszumachen. Jeder hatte seine individuellen Fähigkeiten und auch Schwächen aufzuweisen. Der mit der besten Taktik und dem besten Team würde es wohl machen.
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Petacchi
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Beitrag: # 435863Beitrag Petacchi
19.6.2007 - 12:50

Wie ihr hier sehen werded ist der AAR haupsächlich auf die Rennberichte ausgelegt. Die Vorgeschichten lesen ja bekanntlich auch die Wenigsten :lol:


Achso Kommentare sind durchaus erwünscht
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20. 06. 07

Prolog der Giganten

Nach den endlosen Diskussionen zur Tour d’Italie und monatelangem Betteln der Fahrer, war der Prologue doch tatsächlich für diesen 20.06. angesetzt. Alle Stars waren, egal ob ihrer Einstellung zur Tour, pünktlich am Start erschienen. Sie hatten ihr Lachen definitiv nicht verloren, doch im Fahrerlager herrschte eine bedrückende Stille. Jedes Team wollte die Tour, koste es was es wolle, für sich entscheiden. Ob Astana, Caisse oder CSC, alle teilnehmenden Teams wollten den Sponsor gut es gehend präsentieren.

Die Aussicht auf einen Etappensieg nahm den Stars der Zeitfahrszene jegliche Angst vor den Herausforderungen, die im Hochgebirge dieser Tour lauerten. Zeitfahrspezialist und Michael Rogers sorgte in den letzten Wochen für Aufsehen, indem er nahezu seine gesamte Vorbereitung im Windkanal verbrachte, um seine Position auf dem Zeitfahrrad zu optimieren . Die Frage war, ob diese eine Tour all seine Bemühungen rechtfertigen sollte...

Neben Rogers waren auch Vueltasieger Vinokourov und sein Teamkollege Andreas Klöden in den Fokus der Favoriten gerückt. Zum erweiterten Kreis der Favoriten waren allerdings auch die erklärten Zeitfahrspezialisten Julich und Gutierez zu zählen, wenngleich ihrer fragwürdigen derzeitigen Verfassung.

Das Profil

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Auf die Fahrer wartete ein 10 km langer Kurs, gespickt mit einem 4-5 % Anstieg auf dem ersten Abschnitt, der die reinen Zeitfahrer wie Weltmeister Cancellara in Schwierigkeiten bringen könnte. Auf den letzten Km konnten Cancellara und Co jedoch ihre Klasse auf ebenem Terrain ausspielen und somit einen eventuellen Rückstand bei der ersten Zeitname egalisieren. Chancen auf den Tagessieg konnten sich also nur diejenigen Fahrer ausrechnen, die bereits auf den ersten Kilometern Zeit auf die Konkurrenz gutmachen konnten und diese dann in Richtung Ziel, bei flachem bis leicht abfallendem Gelände, über den Zielstrich retten konnten.

Bevor auch nur ein Fahrer die Startrampe runterrollte, postierten sich zahlreiche Journalisten und dazugehörige Fotographen neben der Strecke. Sie alle warteten gespannt auf die Favoriten der Tour sowie auf die Zeitfahrspezialisten, die den Tagessieg unter sich ausmachen sollten.

Der erste große Favorit auf den Tageserfolg und somit auch das Maillot des Zeitbesten (angelehnt an die Tour Maillots) war der australische Zeitfahrspezialist Michael Rogers, der sich so akribisch auf diesen einen Tag vorbereitet hatte, wie sonst keiner seiner Konkurrenten. Sicher konnte er auch in den Bergen seine Qualitäten ausspielen, doch ihm fehlte im Gebirge noch ein entscheidendes Stück zur Weltspitze. Bei der 1. Zeitname konnte er sich jedoch problemlos auf Rang Eins katapultieren, was unter den Zuschauern und Experten keine Verwunderung auslösen sollte. Im Vergleich zu den anderen, bisher ins Rennen gegangenen Fahrern, hatte Rogers sich für den abfallenden Schlussabschnitt Kräfte gespart, um dort noch einmal Zeit gutmachen zu können. Diese Zeit sollte also eine erste Hausnummer für all jene sein, die noch Ansprüche auf den Tageserfolg hegten.

Ein prominenter Vertreter der eben angesprochenen Kandidaten war zweifelsohne Fabian Cancellara, der sich seit dem letzten Jahr Zeitfahrweltmeister nennen durfte. Sein Erfolg bei der letzten WM kam nicht von ungefähr, doch auch für Insider ein wenig überraschend. Hatte Rogers doch in den letzten Jahren dauerhaft den Titel abgreifen können.

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Nach der 1. Zeit war mit großer Wahrscheinlichkeit klar, dass Rogers die Revanche glücken sollte, da der Schweizer sich völlig außer Form präsentierte und bereits satte 25 Sekunden auf den ersten Kilometern verlor. Dieser Trend setzte sich fort und auch im Ziel konnte Cancellara die Zeit von Rogers nicht halten. Zu seinem ohnehin schon verwunderlich großem Rückstand addierten sich im Ziel weitere 7 Sekunden, sodass der Schweizer mit 32 Sekunden Rückstand seine Landsleute nicht glücklich stimmen konnte.

Völlig unbeachtet von den Medien fuhr Lövkvist aus der fdjeux Mannschaft ein bemerkenswertes Zeitfahren. Er konnte sich hinter Rogers auf Rang 2 einreihen.

Von den Favoriten auf den Gesamtsieg war bis dahin jedoch recht wenig zu sehen. Späte Startnummern waren der Grund für dieses Szenario, welches lediglich eine Ausnahme beinhaltete.
Alejandro Valverde ging als erster der großen Gruppe der Aspiranten auf den Gesamtsieg ins Rennen und konnte sich bei Zwischenzeit 1 überraschend gut halten. Er konnte die Zeit von Rogers halten , doch dieser hatte eine starke Schlussoffensive eingestreut, sodass Valverde die Fabelzeit des Australiers nur schwer unterbieten konnte.

So wie es prophezeit wurde geschah es auch und der Spanier verlor nach der Zwischenzeit stetig an Boden. Erst 8 Sekunden bei Zwischenzeit 2 und schlussendlich dann 17 Sekunden Rückstand im Ziel, die sich jedoch verglichen mit Cancellaras Zeit bestens sehen lassen konnten. Auch wenn der Parcour in der ersten Phase leicht ansteigend gestaltet war, musste man Valverde doch eingestehen, dass er in der Winterpause an seinen Zeitfahrqualitäten gearbeitet hatte.

Andreas Klöden machte schließlich den Anfang des heißersehnten Favoritenblocks. Er ließ ebenfalls bei der 1. Zwischenzeit aufhorchen, bei der er Rogers Zeit um 1 Sekunde unterbieten konnte. Im Ziel reichten seine Kräfte allerdings nicht mehr aus um in Führung zu gehen, doch mit nur 3 Sekunden Rückstand auf Rogers hatte er sich gut geschlagen.

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Andere Zeitfahrspezialisten wie ein David Millar enttäuschten auf ganzer Linie und konnten an die Zeiten der Führenden nicht in der geringsten Weise anknüpfen. Während Lövkvist immer noch
überraschend hinter Klöden und Rogers Platz 3 inne hielt, machte sich ein weiterer Astana Profi auf den Weg.

Kashechkin versuchte ebenso wie Teamkollege Klöden schnell an zugehen. Diese Strategie zahlte sich zumindest bei Zeitnahme 1 aus, wo er eine erneute Spitzenzeit fuhr. Im Ziel jedoch reichten auch ihm nahezu erwartungsgemäß die Kräfte nicht aus. Er konnte jedoch mit 5 Sekunden auf Rogers mit einer guten Ausgangsposition auf die folgenden Etappenkomplexe blicken.

Verschluckt durch Kashechkin und von den Kameras unbeachtet versuchten sich auch viele andere gute Zeitfahrer ins Rampenlicht zu schieben, welches ihnen allerdings nicht gelang. Fahrer wie Mazzoleni oder auch Verbrugghe konnten gute Zwischenzeiten nicht im Ziel bestätigen.

Nur einer konnte jetzt noch an einem Erfolg von Rogers rütteln. Alexandre Vinokourov würde erst als einer der letzten Starter ins Rennen gehen.

Die für die deutsche Übertragung zuständigen Kollegen der ARD spielten kurz vor dessen Start noch ein vor ca. einer Stunde geführtes Interview mit dem Kasachen ein, als sie ihn auf der „Rolle“ trafen.

Reporter: „Sind Sie nervös vor dem Start, oder sind auch diese Momente für Sie zum Alltag geworden?“

Vino: „Irgendwo ist es zwar immer das Gleiche, doch ich denke, dass ich selten so aufgeregt war, als vor dem Start dieser Tour“

Reporter: „Sie sind für viele der Favorit auf den Gesamtsieg. Wie gehen sie mit diesem Erfolgsdruck um?“

Vino: „Ich werde diese 8 Etappen fahren wie ich jedes andere Rennen auch bestritten hätte. Das gleiche gilt für diese Rundfahrt. Ich kann auch nur mein bestes geben und hoffen, dass es unter dem Strich für eine gute bis sehr gute Platzierung reicht. Der Druck macht es uns Fahrern gewiss nicht leichter, doch im Fokus der Presse zu stehen ist ja für uns nichts neues.“

Reporter: „Wir sehen Sie ständig mit dem Knopf im Ohr und viele Zuschauer fragen sich jetzt was Sie unmittelbar vor dem Start dieser Tour auf ihrem Ip...ähm Mp3 Player hören.“

Vino: „Diese Informationen sind streng vertraulich und sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt (lach). Nein ich höre dies und jenes vor dem Start, da gibt es keinen bestimmten Gewinnersong für mich, so was finde ich albern. Es ist einfach entspannend vor dem Start Musik zu hören, welches Genre sei mal dahingestellt (grins).“

Der Kasache machte sich als letzter von den Favoriten auf den Start um die Zeit von Michael Rogers zu unterbieten. Natürlich wusste er über die Zwischenzeiten seines Konkurrenten bestens bescheid und konnte sich seine Kräfte dementsprechend einteilen.

Mit einem guten Tritt und viel Schwung rollte er viel umjubelnd von der Rampe. Bestens motiviert sowie körperlich fit sollte er die letzte Gefahr für Rogers darstellen.

Bei der 1. Zwischenzeit lies er Rogers aufhören. Satte 8 Sekunden lag der Astana Profi in Front, was ihm quasi nicht mehr zu nehmen sein sollte, doch Rogers hatte eine so starke Schlussphase gehabt, dass man sich wirklich nicht sicher sein konnte. Im Astana Lager machten sich breites Grinsen breit, als Vino seine Zeit bestätigen konnte. Würde die Schlussoffensive Rogers auch Vinokourvos schon sicher geglaubten Sieg ins wanken bringen?
Hatte er sich die Kraft etwa falsch eingeteilt? Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis Vino endlich auf die Zielgerade einbog. Mit vollem Risiko meisterte er auch jene letzte Kurve.
Sein Blick richtete sich auf den vor ihm gestartetem van de Walle, den er passieren würde. Wenige Meter trennten ihn von einem ersten Achtungserfolg...

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Seine Teamkollgen drückten sich die Daumen nahezu blutig als Vinokourov auch schon die Zielgerade passierte und eine neue Bestzeit aufleuchten lies. 6 Sekunden hatte er dann doch retten können und den Sieg so gut wie sicher unter Dach und Fach gebracht, da nur noch Julich als ausgewiesener Spezialst auf die Strecke gehen sollte.

Und auch er konnte die Zeit nicht im geringsten gefährden. Mit 29 Sekunden Rückstand trudelte er schlussendlich ins Ziel ein und versetzte, dass von Erfolg verwöhnte Team Astana, in Feierlaune.

Tageswertung/Gesamtwertung:

1 Alexandre Vinokourov Astana 15'59
2 Michael Rogers T-Mobile Team + 6
3 Andreas Klöden Astana + 9
4 Andrey Kashechkin Astana + 11
5 Marzio Bruseghin Lampre - Fondital + 20
6 Cadel Evans Predictor-Lotto s.t.
7 José Iván Gutierrez Palacios Caisse d'Epargne + 22
8 Yaroslav Popovych Discovery Channel Pro Cycling Team s.t.
9 Thomas Lövkvist Française Des Jeux + 23
10 Alejandro Valverde Belmonte Caisse d'Epargne s.t.



Favoritengesamtwertung:

1 Alexandre Vinokourov Astana 15'59
2 Michael Rogers T-Mobile Team + 6
3 Andreas Klöden Astana + 9
4 Andrey Kashechkin Astana + 11
6 Cadel Evans Predictor-Lotto +20
10 Alejandro Valverde Belmonte Caisse d'Epargne +23
20 Oscar Pereiro Sio Caisse d'Epargne +28
28 Danilo Di Luca Liquigas + 32
33 Denis Menchov Rabobank + 34
39 Damiano Cunego Lampre - Fondital +38
41 Gilberto Simoni Saunier Duval - Prodir + 40
57 Carlos Sastre Team CSC + 50
98 Michael Rasmussen Rabobank + 1'16

Bestplatzierte Sprinter:

60 Filippo Pozzato Liquigas +53
61 Thor Hushovd Crédit Agricole + 54
101 Oscar Freire Gomez Rabobank +1’13

Das erste Abtasten der Giganten war also Geschichte und während sich einige Athleten entspannt auf die nächsten Abschnitte begeben konnten ließen andere ihren Frust raus. Vinokourov hatte sich zum ersten mal bewiesen, doch seine Konkurrenz würde auf den verbleibenden 3 Bergabschnitten, sowie dem alles entscheidendem Zeitfahren, sicher nicht schlafen. Die nächsten 2 Tage jedoch sollten zunächst einmal in der Hand der Sprinter sein...
Zuletzt geändert von Petacchi am 19.6.2007 - 12:55, insgesamt 1-mal geändert.
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synchronfuzzy
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Beitrag: # 437332Beitrag synchronfuzzy
24.6.2007 - 20:40

Damit du dich nicht so alleine fühlst:
Ich habe alles gelesen und fand es gut und bin schon sehr gespannt auf den Rest der Rundfahrt!

synchronfuzzy

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Robbie
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Beitrag: # 437348Beitrag Robbie
24.6.2007 - 21:47

wirds wieder nix???

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Beitrag: # 437384Beitrag Petacchi
25.6.2007 - 10:25

Ein guter Post braucht seine Zeit und wenn man die wegen ner Grippe nicht hat :roll:
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21.06.07

Ein Tag wie jeder andere?

Kein Profi war nicht am Start erschienen, wobei hingegen eine Grippewelle im Feld kursierte. Wer genau von den Folgen dieses Virusses betroffen sein sollte würde sich im Rennverlauf zeigen.

Das Profil des 2. Teilabschnittes war nicht schwer zu analysieren. Die Sprinter würden das Rennen machen, sowie das Feld kontrollieren und gut es gehend zusammenhalten.

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Allerdings schickten sich wie bei jeder Flachetappe, auf leicht bewölktem Terrain, einige Fahrer an sich aus dem Staub zu machen, was Fabian Cancellara nahezu unfreiwillig den Sieg bei der ersten Sprintwertung bescheren sollte. Ihm folgten Steegmanns und Napolitano, doch das Feld konnte einen ersten Versuch von Cancellara mit Leichtigkeit stoppen. Auch dieser taktische Zug der Sprinterteams kam nicht von ungefähr. Wer hatte schließlich schon gerne einen Zeitfahrweltmeister vor der Nase! Unruhe machte sich im Hauptfeld breit. Die kleineren Mannschaften mussten es heute einfach probieren. In der Folge entstand eine recht große 14 köpfige Spitzengruppe mit einigen Namen wie Jens Voigt (CSC), Axel Merckx (T-Mobile), Giampaolo Caruso (Lampre) oder auch Cobo (Saunier Duval) und Pineau von BTL. Bestplatzierte der Gruppe war Cobo, der nur einen Rückstand von 17 Sekunden auf Vinokourov hatte. Im Falle eines unerwarteten Ausreißersieges würde er also ins Leadertrikot schlüpfen können. Eine so große Gruppe hatte zumindest einmal eine erheblich größere Chance auf einen erfolgreichen Ausreißversuch. Da brauchte man kein Prophet sein um diese These aufzustellen. Abwechselnd passierte die Gruppe 2 Berg und eine Sprintwertung. Die erste Bergwertung konnte sich Davide Rebellin sichern, der aber kurz danach durch einen technischen Defekt die Segel streichen musste. Dennoch sollte ihn die Aussicht auf die Führung in der Bergwertung trösten können. Von den Fernsehkameras verschluckt holte sich Fernandez den relativ unwichtigen Sieg beim 2. und damit letzten Zwischensprint des Tages.

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Da mit Bertagnoli, Voigt und Cobo, andere die Bergwertungspunkte im 2. Sprint abgreifen konnten als noch zuvor würde Davide Rebellin tatsächlich mit dem Bergtrikot auf Etappe 2 gehen.

Hinten im Feld kontrollierten die Teams der Sprinter das Geschehen, sodass alles nach einem Sprint der weltbesten aussah. Es wurde ein maximaler Abstand von 6 Minuten gemessen, der diesen Trend bestätigen konnte. Eine Windkante im hinteren Teil des Feldes lies Andy Schleck kämpfen, der einfach nicht mehr ans Peloton anschließen konnte und als erster Favorit die Segel streichen musste auf einer Flachetappe. Auch einige Sprinter wie auch der Deutsche Gerald Ciolek konnten dem Tempo nicht folgen.

Auf den letzten 2 Kilometern jedoch ereigneten sich dramatische Szenen für die Sprinterteams, da der Abstand immer noch in einer gefährlichen Größenordnung zur Buche stand mit knapp über einer Minute an Vorsprung. Immer wieder peitschten Freire, Petacchi und auch Boonen ihre Kameraden nach vorn um die Lücke zu schließen, doch das könnte sich für die Flüchtigen ausgehen...

Khatuntsev sollte eigentlich der Sprintstärkste aus der Gruppe sein, doch er war schon sehr früh im Wind und wollte nichts dem Zufall überlassen und seinerseits den Sprint als erster anziehen. Derzeit verschlief die deutsche Ausreißikone Voigt den Sprint völlig zu unmuten seiner Fans. Es sollte nicht reichen für die Sprinterteams. Der Abstand war einfach noch zu groß. Khatuntsev könnte Unibet den größten Erfolg seit einstieg in den Zirkus bescheren, er brach jedoch jämmerlich auf den letzten Hundert Metern ein.

Profiteur des Szenarios war Jerome Pineau vom ebenfalls arg finanziell limitierten Team Bouygue Telekom, die mit diesem Erfolg nahezu ein ganzes Jahr an Sponsorerwartungen stillen könnten. Er überspurtete Bertagnoli und Khatuntsev auf den letzten Metern, während Freire und Co von hinten hoffnungslos heraneilten.

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Da waren sie also einmal alle versammelt. Mcewen, Petacchi, Freire, Boonen sowie viele andere Sprintstars und am Ende gewinnt der kleine Mann Pineau. Eine Szenerie die für aufsehen in den Medien sorgen würde.

Ein weiterer Fakt sorgte allerdings davor für Aufregung. Im Ziel angekommen mit der Spitzengruppe gerieten Cobo und sein Team in heftige Diskussionen mit den Verantwortlichen der Tour, da das Hauptfeld die selbe Zeit wie die Ausreißergruppe mit Cobo angerechnet wurde was aus den Fernsehbildern nicht hervorging. Vinokourov weiter in Gelb, dass würde einen Eklat auslösen. Ein weiteres gefundenes Fressen für die Medien also...

Bereits im Ziel wurde die Entscheidung verkündet das Ergebnis so bestehen zu lassen wie es war.

Blitzschnell konnten die Kollegen von Eurosport ein Interview mit Cobo führen, dass Morgen ganz sicher in der Zeitung stehen würde. Apropos Zeitung: Ebenfalls morgen würde sich A. Schleck äußern was die Ursache für sein schlechtes Abschneiden war!!!

Tageswertung (könnte unter Umständen Fehler enthalten)

1. Jerome Pineau (BTL)
2. Leonardo Duque (COF) st.
3. Alexandre Khatuntsev (UNI) st.
4. Axcel Merckx (TMO) st.
5. Jose Luis Arrieta (A2R) st.
6. Juan Jose Cobo Acebo (SDV) st.
7. Jens Voigt (CSC) st.
8. Oscar Freire (RAB) st.
9. Thor Hushovd (CAC) st.
10. Alessandro Petacchi (MRM) st.

Sprintwertung gleicht sich der Tageswertung an!

Bergwertung (könnte falsch sein, wird sich aber ja noch ändern)

1. Rebellin 4
2. Paulinho 3
3. Bertagnoli 3
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sciby
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Beitrag: # 437386Beitrag sciby
25.6.2007 - 10:30

Gut geschrieben, alleridngs überraschend dass eine ebene Etappe kürzer ausfällt als ein Prolog. Für den langen prologbericht nochmal viel Lob.
Anscheinend legst du aber den Hauptaugenmerk auf die Bergetappen.

post scriptum: Vertraust du dem PCM nicht? oder warum schreibst du, dass bei dne Ergebnissen es sein kann, dass es nicht stimme?
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

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Beitrag: # 437387Beitrag Petacchi
25.6.2007 - 10:35

Ich hab vergessen zu Exportieren :lol: Und da es ne Custom Tour ist hatte ich dann keine Übersicht der einzelnen Wertungen :oops: Hab sie dann rekonstruiert so gut es ging.

Freut mich das es dir gefällt und ja ich lass es in den Bergen richtig krachen 8)
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The_Man
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Beitrag: # 437440Beitrag The_Man
25.6.2007 - 13:50

Spielst du die Tour in einer Karriere? Habs wohl überlesen.

Hab alles gelesen und fand die Interviews und Einschätzungen richtig gut. Freu mich schon auf die Bergetappen.

Mein Tipp [x] Cunego :D

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Beitrag: # 437659Beitrag Petacchi
25.6.2007 - 22:11

Ich spiele selbstverständlich Tour, denn so eine Tortour gibt es zum Glück nicht :lol:
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Interview mit Andy Schleck

„Nach einem tollen Giro wollten Sie angreifen, doch nach Ihrer gestrigen Performance machen sich Ihre Fans sorgen, was war nur los?“

Schleck: „Ich wollte mich ausruhen und meine Kräfte schonen. Also bin ich weit hinten im Feld gefahren. Dass mich der Wind dann so überrascht konnte ich auch nicht ahnen. Es war ein grässliches Gefühl das Tempo nicht mehr halten zu können, aber auch so lernt man dazu.“

„Gehen Sie jetzt auf Etappensiege?“

Schleck: „Wenn ich hier noch etwas bestellen will muss ich das wohl tun. Die 4. Etappe spricht mich an, vielleicht werde ich da etwas versuchen im Wechsel mit Carlos, um ihn einfach auch zu entlasten.“

„Würden Sie Ihrem Teamkollegen Sastre denn den Erfolg gönnen wenn Sie dafür zurückstecken müssen?“

Schleck: „Meine Zeit wird noch kommen und seine neigt sich leider schon dem Ende zu. Er hat viel mehr Erfahrung als ich und ist klettertechnisch noch auf einmal höheren Niveau, deshalb werde ich ihn nach Kräften unterstützen, dass ist doch klar (Augenzwinkern)“

„Eine abschließende Frage: Sie leiden trotz Ihres schlechten Abschneidens nicht an einer Grippe die Gerüchten zufolge im Fahrerfeld rund geht?“

Schleck: „Davon hab ich ehrlich gesagt noch gar nichts mitbekommen. Fakt ist, dass ich mich gut gefühlt hab und einfach taktisch unklug gefahren bin. Die Folgen dessen muss ich jetzt in Kauf nehmen. Besser ich als Carlos.“

„Danke für das aufschlussreiche Interview“

Schleck: „Danke für Ihr Interesse“



Interview mit Cobo

„Sprichwörtlich mit dem Messer zwischen den Zähnen fuhren Sie durch den Zielbereich. Wurden Sie beim Schlussspurt behindert oder hatte dies andere Gründe?“

Cobo: „Zunächst einmal muss ich ganz klar sagen, dass es ein äußerst fairer Sprint war, bei dem ich sowieso nicht hätte gewinnen können. Mit Blick auf den Zeitenmonitor habe ich mich tierisch geärgert, dass es nicht zum Gelben Trikot gereicht hat. Das wäre ein riesen Erfolg gewesen für das Team. Ich hatte schließlich nur 17 Sekunden Rückstand auf Alexandre, der hinten aus unserer Sicht ganz klar mehr als 20 Sekunden Rückstand auf unsere Gruppe hatte. Das der Veranstalter so einen Fakt nicht für uns auslegt sondern für den prominenten Kasachen ist sicherlich nicht verwunderlich, doch grenzt es nicht unbedingt an fairen Sportsgeist“

„Haben Sie und Ihr Team Berufung gegen das Tagesresultat eingelegt?“

Cobo: „Wir haben selbstverständlich aufgebracht mit dem Gedanken gespielt, doch dies würde zu viel Zeit und Nerven kosten, die wir im laufe der Rundfahrt noch brauchen um beispielsweise einen Simoni oder Piepoli zu einem Tagessieg zu verhelfen. Der Veranstalter hat letztendlich immer das letzte Wort und wenn er Vino im Trikot sehen will dann bleibt er auch vorn, so einfach ist das!“

„Können Sie den Veranstaltern auch mangelnde Professionalität in anderen Bereichen unterstellen?“

Cobo: „Mit Blick auf den Terminkalender klärt sich die Frage quasi schon von selbst. Diese Tour zwischen dem Giro und der Tour de France anzusetzen, die für einen jeden Fahrer äußerste Priorität hat ist ein Verbrechen und ein schwerer Schlag gegen diesen Sport. Wenigstens fahren wir nicht durch den Wald und über Kopfsteinpflaster, dass hätte mir die letzte Motivation geraubt.“

„Danke für das schnelle Interview, ich denke, dass sich die Zuschauer jetzt Klarheit über die Situation verschaffen konnten“

Cobo: „Was für Zuschauer?“ (arrogantes Lachen)
"In ihrem zweiten Leben sollten die Verantwortlichen von Cyanide Käfer züchten, so viele Bugs wie sie in ihre Spiele einbauen!"

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Petacchi
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Beitrag: # 438004Beitrag Petacchi
27.6.2007 - 12:53

Da ich morgen in Urlaub fahre, habe ich Cunego 111 gebeten 2-3 (mal sehen wie ich heut noch vorankomme) Berichte zu posten.

Von meiner Seite schon einmal viel Spaß damit und nen guten Tour start :lol:
"In ihrem zweiten Leben sollten die Verantwortlichen von Cyanide Käfer züchten, so viele Bugs wie sie in ihre Spiele einbauen!"

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cunego111
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22.06.07 - Die vorerst letzte Chance für die Sprinter

Beitrag: # 438950Beitrag cunego111
30.6.2007 - 13:43

Hier der erste Etappenbericht, den mir Petacchi gegeben hat. :wink:
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22.06.07

Die vorerst letzte Chance für die Sprinter

Heute stand ein 100 km Teilabschnitt an, der eine weitere Chance für die Sprinter beinhalten sollte. Nur ein kurzer Hügel musste überwunden werden und sollte für einen gestandenen Profi kein Problem darstellen.

Bild

Der Veranstalter hatte trotz wilder Proteste des Saunier Duval Teams nicht zurückgesteckt. Somit sollte auch Vinokourov auf der 3. Etappe gelb tragen. In der Anfangsphase setzen seine Kollegen bei strahlendem Sonnenschein und kaum einem Wölkchen am Himmel alles daran einen großen Vorsprung der Ausreißer zu vermeiden.

Den nahezu hoffnungslosen Versuch kurbelten Bertagnoli (LIQ), Wegmann (GST), Fernandez (EUS) und zu guter letzt Unibet Profi Pena an. Zu ihnen gesellten sich 5 Fahrer hinzu. Kessler (AST), Brochard (BTL), Millar (SDV), Gerrands (A2R) und der schon im vergangenem Teilabschnitt ausgerissene Paulinho versuchten mit den Vieren als Gruppe das Ziel zu erreichen und die Sprinter einmal mehr zu ärgern.

Sie konnten ihren Vorsprung rasch vergrößern, doch niemand wurde das Gefühl los, dass die Sprinter es heute endlich unter sich ausmachen würden. Auf diesen Sprint hatte die Welt gewartet und so schickten sich nach 40 Kilometern lascher Tempoarbeit von Astana, die Teams der Sprinter an um den Rückstand zu vermindern. Milram und Quickstep stellten 2-3 Leute für die Aufholjagd rund um ihre Kapitäne Petacchi und Boonen. Der frühere Weltmeister Oscar Freire ließ erwartungsgemäß keinen seiner Teamkollegen arbeiten.

Die Bergwertung ging an Bertagnoli, der sich das Wertungstrikot zumindest über den Tag hinweg sichern konnte, doch Morgen würde ihm das Lachen dann sicher vergehen, in der schweren Schlusssteigung.

Ca 30 Km vor dem Ziel war dann auch für David Millar Schluss mit Lustig. Er musste abreißen lassen und konnte, von verwunderten Blicken getragen, das Tempo nicht mehr halten.

Würde es heute funktionieren für die Sprinter oder konnten die Ausreißer ihre Prominenten Widersachern erneut die Stirn bieten? Diese Frage blieb bis zu letzt offen, denn wenige Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung immer noch ein paar Sekunden. Das kurvige Finale sollte zudem von Vorteil für die Flüchtigen sein, unter denen Koldo Fernandez von der Euskaltel Mannschaft der mit Abstand beste Sprinter seien sollte.

Im Hauptfeld konnte Milram erneut keinen erstklassigen Zug für Petacchi stellen. Stattdessen zogen dessen Helfer Tom Boonen in Person von Ongarato den Sprint mustergültig an. Hinter dem Belgier lauerten Bennati und eben erst in 3. Position Petacchi. Sein Schatten McEwen tummelte sich dahinter.

Koldo Fernandez versucht indes einen kleinen Vorsprung ins Ziel zu retten, doch aus seinem Schatten konnte zur Verwunderung Fabian Wegmann treten. Der Deutsche hatte die meisten Kräfte sammeln können.

Bild

Wegmann vs Sprinterstars hieß das spannende Duell was sich im leicht ansteigendem Finale zum Wink mit dem Zaunpfahl herausstellen sollte. Der lange Sprint des Fabian Wegmann könnte von Erfolg gekrönt sein... Hinten schoss ein Pack von Sprintern heran. Doch Boonen konnte seine gute Ausgangsposition behaupten. Die Veranstalter hatten sich auch für diese Etappe eine Besonderheit ausgedacht. Eine Kurve direkt auf dem Zielstrich sollte für taktische Raffinessen offen sein. Und eben diese taktischen Raffinessen nutzte Boonen zu seinem Vorteil, als er Wegmann auf den letzten Metern den sicher geglaubten Sieg zu entreißen drohte.

Der Deutsche hatte sich außen platziert und somit den längeren Weg genommen. Beide passieren nahezu gleich den Zielstrich und erst die Auswertung des Zielfotos sollte die Erkenntnis über den Sieger bringen. Wegmann feierte indes schon einmal mit seinen Teamkollegen.

BildBild

Und wie auf diesem Foto klar zu sehen war tat er dies zu recht! Es war also wieder einmal kein Spurterfolg geworden. Erneut konnte sich ein Ausreißer durchsetzen.

Hinter Wegmann und Boonen sicherte sich Daniele Bennati vom Lampre Team noch Rang 3.

Tageswertung:

1 Fabian Wegmann Gerolsteiner 2h16'46
2 Tom Boonen Quick Step - Innergetic s.t.
3 Daniele Bennati Lampre - Fondital s.t.
4 Baden Cooke Unibet.com s.t.
5 Robbie McEwen Predictor-Lotto s.t.
6 Alessandro Petacchi Team Milram s.t.
7 Thor Hushovd Crédit Agricole s.t.
8 Alberto Ongarato Team Milram s.t.
9 Allan Davis Discovery Channel Pro Cycling Team s.t.
10 Paolo Bettini Quick Step - Innergetic s.t

Sprintwertung:

1 Fabian Wegmann Gerolsteiner 39 46
2 Tom Boonen Quick Step - Innergetic 30 44
3 Daniele Bennati Lampre - Fondital 26 41
4 Jérôme Pineau Bouygues Telecom 0 39
5 Alessandro Petacchi Team Milram 20 36
6 Thor Hushovd Crédit Agricole 19 36
7 Robbie McEwen Predictor-Lotto 22 35
8 Baden Cooke Unibet.com 24 33
9 Oscar Freire Gomez Rabobank 14 32
10 Alexander Khatuntsev Unibet.com 0 32

Bergwertung:

1 Leonardo Bertagnolli Liquigas 3 6
2 Davide Rebellin Gerolsteiner 0 4
3 Sergio Paulinho Discovery Channel Pro Cycling Team 0 3
4 Alexander Khatuntsev Unibet.com 0 2
5 Jens Voigt Team CSC 0 2 Player
6 Fabian Wegmann Gerolsteiner 2 2
7 Jérôme Pineau Bouygues Telecom 0 1
8 Juan José Cobo Acebo Saunier Duval - Prodir 0 1
9 Victor Hugo Pena Unibet.com 1 1
[mcol color=#5358DF][color=pink]Cunego*[/color][mcol color=#5358DF][color=pink]172[/color][mcol][color=white]Dixon[/color][mcol][color=white]Fenninger[/color][mcol][color=white]Larsson[/color][mcol][color=white]Randall[/color][mcol][color=white]Hajek[/color][mcol][color=white]Slowiok[/color][mcol][color=white]Eberhard[/color][mcol][color=white]Macabies[/color]

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Mehr als nur ein erstes Abtasten?

Beitrag: # 441514Beitrag cunego111
6.7.2007 - 16:59

Sehe grad da hat Petacchi das Profil wohl vergessen, ich denke das wird nachgereicht.

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22.06.07

Mehr als nur ein erstes Abtasten?

Es war das erhoffte, spannende erste Treffen der versammelten Kletterprominenz gewesen. Einige Favoriten konnten ihre Hoffnungen bereits nach der ersten Bergankunft begraben, während einige andere ihre Chance gewahrt haben. Auch die Helferrollen sollten nach diesem ersten Abtasten klar verteilt sein. Ein Andreas Klöden beispielsweise würde sich keine Hoffnungen mehr auf einen Gesamtsieg machen können. Die Kapitäne vom Team Astana hießen ganz klar Kashechkin und Vinokourov. Ob Savoldelli, Kessler, Klöden oder auch Mazzoleni. Sie alle mussten Tempo für ihre Kapitäne machen. Es gab nur eine Mannschaft, nämlich die eben betitelte Astana Equipe, die sich in die Nachführarbeit spannte. Ob das Gelbe Trikot oder doch die Aussicht auf einen Tageserfolg der Grund für die Tempoarbeit war sei dahingestellt. Schon früh musste Klöden also im Wind fahren, weswegen er kaum eine gute Leistung am Schlussanstieg abliefern konnte. Der Grund für diese Tempoverschärfung waren einmal mehr die Ausreißer. Weltmeister Bettini (QST), Chefbeobachter Rodriguez Oliver in den Diensten Valverdes, Brandt (PRL), Celestino (MRM) und zu guter letzt Verbrugghe aus der Cofidis Mannschaft machten sich auf den schier Hoffnungslosen Weg. Konnten sie die Favoriten an einem Tageserfolg hindern und die so unglaublich starke und kompakte Astana Mannschaft bezwingen? Diese Attacke deutete an sich doch eher auf Werbezwecke hin, wo es lediglich darum ging den Sponsor zu präsentieren. Doch ein beachtlicher maximalen Abstand von 12’27 Minuten konnte sich sehen lassen.

Der sportliche Leiter vom Team Caisse funkte seinen Fahrer Rodriguez an, um ihn zurück beordern zu können. „Valverde zählt auf dich, komm schon sei kein Narr und lass dich endlich zurückfallen“ bellte der sportliche Leiter. Wiederwillig lies sich Rodriguez dann doch zurückbeordern. Er hätte gute Chancen auf den Tageserfolg gehabt, wenn er dieser taktischen Maßname nicht zum Opfer gefallen wäre. Es gewinnt zwar immer nur der, der sich seine Kräfte auch gut eingeteilt hat, doch seine Bergqualitäten sprachen für ihn. Ob diese Variante von den Medien einmal mehr zerrissen werden würde? Alle für einen, nämlich für Valverde.

Als Rodriguez mit gesenktem Blick ins Hauptfeld eintrudelte, war die Astana Mannschaft immer noch ununterbrochen am arbeiten. Es deutete sich schon früh ein 2 Kampf um den Sieg an. Vinokourvo vs Valverde, dass große Duell sollte heute zum ersten Mal stattfinden. Eine gute Bühne dafür war der gut 26 km lange und unglaublich harte Schlussanstieg allemal.

Die Spitzengruppe blätterte nach einer Attacke von Bettini auseinander. Noch vor dem Fuße des Berges hatte der Weltmeister einen Antritt gesetzt. Doch sein Polster konnte er nur unwesentlich ausbauen. Celestino kann nach wenigen Kilometern schon wieder aufschließen und beide gehen gemeinsam in den Schlussanstieg. Ihre Aussicht auf den Tageserfolg ist sehr getrübt, da das Feld hinten mit einem teuflischem Tempo antworten kann.

Auch die Regie zollte den Flüchtlingen nahezu keinerlei Beachtung mehr, da sich das Feld seinerseits anschickte den Berg zu erklimmen. Die ersten Attacken prasselten wie ein Feuerwerk auf das Astana Team ein, doch mit Kashechkin in Front vertrockneten Tempoverschärfungen von A. Schleck und einigen anderen. Schleck, der sich bereits auf der 1. Flachetappe abhängen lassen musste, konnte auch heute nicht in das Geschehen eingreifen. Sein Teamkapitän Sastre machte etwas weiter hinten im Peloton auch einen keineswegs gelösten Eindruck. Danilo Di Luca war es schließlich, der die erste nennenswerte Attacke setzen konnte. Valverde setzte sich mit dem sportlichem Leiter in Kontakt. „Bis auf Oscar kann mir keiner aus dem Team mehr zur Seite stehen. Ich muss mein Heil in der Flucht suchen“. Das sah der sportliche Leiter allerdings anders und wenige Sekunden nachher flog der Knopf von Valverde aus dem Ohr in die Zuschauermassen, die sich das Spektakel auch nicht entgehen lassen wollten.

Valverde tat was er nicht lassen konnte und ging Di Luca hinterher, während Sastre und Vino zunächst einmal sitzen blieben. Anders als Sastre, findet der Kasache jedoch den Anschluss. Der CSC Kapitän sieht nicht gut aus und muss kämpfen. Valverde, Di Luca und Vinokourov konnten in der Folge auf Bettini und Co aufschließen. Allerdings gönnten sie sich eine kleine Verschnaufpause. Geistesgegenwärtig schlossen Simoni, Rogers und Pereiro wieder auf. Auch Sastre und die anderen Favoriten können lässig aufschließen, doch Vino macht seinem Ruf als ungeduldiger Fahrer alle Ehre und geht noch einmal. Popovych und Cunego tun es ihm gleich und versuchen sich vom Feld zu lösen.

Bild

Er kommt ein gutes Stück weg, doch sein Teamkollege hatte für diesen Angriff offensichtlich wenig übrig und brachte, unter Stirnrunzelnden Blicken seines Kapitäns, die Gruppe wieder heran. Das so perfekte Astana Team konnte also auch Fehler machen. Valverde nahm das Geschehen mit einem Pokerface zur Kenntnis. Seiner Mimik konnte man entnehmen, dass er sich über die Uneinigkeit des Astana Teams köstlich amüsiert hatte. Es hatte sich trotz alle dem eine kleine Gruppe der Favoriten absetzen können. Vinokourov (AST), Valverde (CAI), Cunego (LAM), Pereiro (CAI), Sastre (CSC), Di Luca (LIQ), Popovych (DSC), Evans (PRL) und Gilberto Simoni zählten zu dieser Gruppe. Dahinter kämpften Rogers und Menchov um den Anschluss. Noch weiter zurück und schon abgeschlagen im Rennen war eine große Verfolgergruppe, in der sich auch Bergspezialist Rasmussen befand, der eigentlich für die Heutige Etappe hoch gehandelt worden war. Auch Vinokourovs Teamkollege Kasheckin, der die anderen Favoriten wieder rangefahren hatte, konnte dem Tempo nicht mehr folgen. Er viel rasch zurück und würde das Ziel mit einem deutlichem Rückstand passieren.

Valverde registrierte, dass Pereiros Tempoarbeit nicht reichen würde um Vinokourov ins Wanken zu bringen, doch einige andere Favoriten hielten sich merklich bedeckt wie beispielsweise Sastre. Valverde zog an Pereiro vorbei in den Wind. Pereiro sah sich verdutzt um. „Komm schon Valli lass mich Tempo machen. Ich hab noch Körner überig, denk an die schwere Etappe Morgen“
Valverde lächelte von oben auf Oscar herab. „Nein Oscar! Sastre wankt, ich spreng die Scheiße jetzt!!!“ Der Spanier holte unter den bedächtigen Blicken seines Teamkollegen noch einmal alle seine Reserven hervor. Er schien zu ahnen, dass Sastre diesem Tempo nicht mehr folgen könne. Ärgerliche 3 km vor dem Ziel musste Sastre, zusammen mit Simoni, Evans und Popovych, abreißen lassen. Di Luca, Cunego, Vinokourov und sein Valverdes Teamkollege Pereiro konnten dem Tempo stand halten. Wer würde sich den Tageserfolg holen? Cunego war ein guter Bergsprinter, doch Valverde sollte von der Papierform her der Stärkste sein. Hatte er noch genug Kraft für ein solches Finish? Di Luca und Vinokourov schienen die „Underdogs“ zu sein, doch sie konnten sich während der fahrt mit ihren Mitstreitern am besten regenerieren.

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Valverde zog den Sprint kurz an, musste dann aber feststellen, dass Vinokourov doch Reserven hatte. Der Spanier kämpfte noch einmal um die Bonifikation, während ihm Pereiro den Rücken freihielt. Am Ende war es eine klare Sache zu Gunsten Vinokourovs, der ein erstes Zeichen setzen konnte. Valverde lächelte währenddessen verschmitzt drein. „Vino! Heute darfst du dich im Erfolg sonnen, doch morgen werde ich dich vom Asphalt kratzen.“’

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Der Kasache schien diese Drohung nicht bemerkt zu haben. Die Freude über den Sieg war überschwänglich und als Kashechkin das Ziel mit 2’15 Rückstand passierte vielen die beiden Landsmänner sich in die Arme. „Großes Kino Vino, jetzt müssen wir das Trikot nur noch verteidigen!!!“

Neben Valverde und Pereiro konnten sich Danilo Di Luca und Damiano Cunego ebenfalls berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen. Das letzte Wort war schließlich noch lange nicht gesprochen.

Etappenwertung

1 Alexandre Vinokourov Astana 5h42'50
2 Alejandro Valverde Belmonte Caisse d'Epargne s.t.
3 Oscar Pereiro Sio Caisse d'Epargne + 8
4 Danilo Di Luca Liquigas s.t.
5 Damiano Cunego Lampre - Fondital s.t.
6 Carlos Sastre Team CSC + 22
7 Cadel Evans Predictor-Lotto + 34
8 Yaroslav Popovych Discovery Channel Pro Cycling Team s.t.
9 Gilberto Simoni Saunier Duval - Prodir s.t.
10 Denis Menchov Rabobank + 1'53
11 Michael Rogers T-Mobile Team s.t.
12 Michael Boogerd Rabobank + 2'15
13 Samuel Sánchez González Euskaltel - Euskadi s.t.
14 Andrey Kashechkin Astana s.t.
15 Michael Rasmussen Rabobank s.t.
16 Leonardo Piepoli Saunier Duval - Prodir s.t.
17 Eddy Mazzoleni Astana s.t.
18 Frank Schleck Team CSC s.t.
19 Andy Schleck Team CSC + 2'41
20 Riccardo Riccò Saunier Duval - Prodir + 2'50

Gesamtwertung

1 Alexandre Vinokourov Astana 11h41'17
2 Alejandro Valverde Belmonte Caisse d'Epargne + 31
3 Oscar Pereiro Sio Caisse d'Epargne + 48
4 Danilo Di Luca Liquigas + 1'00
5 Damiano Cunego Lampre - Fondital + 1'06
6 Cadel Evans Predictor-Lotto + 1'14
7 Yaroslav Popovych Discovery Channel Pro Cycling Team + 1'16
8 Carlos Sastre Team CSC + 1'32
9 Gilberto Simoni Saunier Duval - Prodir + 1'34
10 Michael Rogers T-Mobile Team + 2'19
11 Andrey Kashechkin Astana + 2'46
12 Denis Menchov Rabobank + 2'47
13 Eddy Mazzoleni Astana + 2'58
14 Samuel Sánchez González Euskaltel - Euskadi + 3'05
15 Michael Boogerd Rabobank + 3'31
16 Frank Schleck Team CSC + 3'32
17 Leonardo Piepoli Saunier Duval - Prodir + 3'37
18 Michael Rasmussen Rabobank + 3'51
19 Riccardo Riccò Saunier Duval - Prodir + 4'11
20 Sandy Casar Française Des Jeux + 4'17

Punktewertung

1 Fabian Wegmann Gerolsteiner 0 46
2 Tom Boonen Quick Step - Innergetic 0 44
3 Daniele Bennati Lampre - Fondital 0 41
4 Jérôme Pineau Bouygues Telecom 0 39
5 Alessandro Petacchi Team Milram 0 36

Bergwertung

1 Alexandre Vinokourov Astana 40 40
2 Alejandro Valverde Belmonte Caisse d'Epargne 36 36
3 Oscar Pereiro Sio Caisse d'Epargne 32 32
4 Danilo Di Luca Liquigas 28 28
5 Damiano Cunego Lampre - Fondital 24 24
[mcol color=#5358DF][color=pink]Cunego*[/color][mcol color=#5358DF][color=pink]172[/color][mcol][color=white]Dixon[/color][mcol][color=white]Fenninger[/color][mcol][color=white]Larsson[/color][mcol][color=white]Randall[/color][mcol][color=white]Hajek[/color][mcol][color=white]Slowiok[/color][mcol][color=white]Eberhard[/color][mcol][color=white]Macabies[/color]

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7.7.2007 - 8:53

guter schreibstil pete, nur das profil fehlt sonst geil

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