Liquigas auf dem Weg in die Weltspitze!

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bayerchecker06
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Beitrag: # 6709237Beitrag bayerchecker06
19.6.2008 - 21:44

12.03.2008 – Paris-Nizza, es geht Richtung Nizza

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Auch die zweite Etappe von Paris-Nizza hat reichlich Favoriten auf den Tagessieg. Nach dem Gestern die Zeitfahrer dran waren, haben sich heute die Sprinter gemessen. Weltmeister Paolo Bettini, U23-Weltmeister Gerald Ciolek, der ehemalige italienische Meister Enrico Gasparotto, der mehrfache Tour de France-Etappensieger Robbie McEwen und der sprintstarke Australier Thor Hushovd haben es auf den Etappensieg abgesehen. Doch sie haben auch starke Konkurrenten. Das sind keine Sprinter, sondern die Ausreißer, die es wie immer versuchten und damit immer wieder mehr oder weniger viel Erfolg haben. Heute versuchte es gleich zu Anfang eine sehr gute Gruppe, es waren 14 Fahrer, doch für das Feld zu viel. So fuhr Francaise des Jeux in hohem Tempo hinterher und bei km 7 war die Gruppe wieder gestellt. Doch wer die üblichen Abläufe eines Radrennens – vor allem bei den Profis – kennt, der weiß, dass die Ausreißer es versuchen, bis sie weg sind. So versuchten es nahezu die gleichen Fahrer erneut und diesmal waren es keine 14, sondern 15. Da hat sich noch der ein oder andere dazwischen geschlichen und es entstand erstmal ein harter Kampf zwischen Ausreißer und Feld. Das Feld wollte die Ausreißer einholen und die Ausreißer wollten vor dem Feld bleiben. Nach geschätzten 15 Kilometern gab das Feld aber auf und ließ den Ausreißern freien Lauf. Jetzt waren neben Francaise des Jeux auch die Sprinterteams gefragt, Credit Agricole hatte sich schon aus der Arbeit geschlichen, in dem sie Benoît Poilvet in die Gruppe geschickt haben. Auch T-Mobile und Quickstep haben mit Andreas Klier bzw. Kevin Hulsmans die gleiche Strategie verfolgt und so war nun einzig und allein Predictor-Lotto als Sprinter-Team übrig geblieben, das keinen Ausreißer in der Gruppe hatte. Durch diesen Faktor hatten die Ausreißer natürlich wieder mehr Chancen auf ein Durchkommen und das wollten sie auch nutzen. Einige wollten sich auch schon an der Sprintwertung mögliche Zeitbonifikationen holen, bei der ersten Sprintwertung gelang das Troels Vinter von Unibet.com, der vor Claudio Corioni und Brett Lancaster sich 6 Punkte und 3 Sekunden Vorsprung geholt hatte. Danach folgte die erste und einzige Bergwertung dieser Etappe, die erste dieser Rundfahrt. Das heißt soviel wie: Wer hier gewinnt, trägt morgen das Bergtrikot. Und so versuchten es auch einige Fahrer. Dabei hatte der Italiener Eros Capecchi von Liquigas den Besten Antritt bergauf und gewann die Bergwertung doch deutlich vor Anthony Ravard und Claudio Corioni, der später auch noch die zweite Sprintwertung gewonnen hatte. Sofort danach attackierten einige Fahrer der Ausreißergruppe, es waren schließlich nur noch 17km bis ins Ziel und sie hatten noch rund 2 ein halb Minuten Vorsprung. Das könnte also reichen und das motiviert normalerweise ja auch noch zusätzlich, und das tat es scheinbar auch bei den Ausreißern! Wirklich viel Zeit machte das Feld nämlich nicht mehr gut, in der Ausreißergruppe blieb es aber spannend. Etwa 7km vor dem Ziel setzte sich dann Andreas Klier ab, erst hatte er einen sehr großen Vorsprung von fast einer Minute, dann arbeiteten die Verfolger aber wieder besser zusammen – zu spät, wie sich dann herausstellte, denn er kam als Solosieger ins Ziel, mit 23 Sekunden Vorsprung! Dahinter ersprintete sich Claudio Corioni vor Brett Lancaster den zweiten Platz. Auf den weiteren Plätzen folgten Kevin Hulsmans und Sebastian Lang, der vor der Etappe nur 9. mit geringen acht Sekunden Vorsprung. So war es klar, dass er oder Klier die Führung in der Gesamtwertung übernehmen wird, denn das Feld folgte erst 2'03 nach dem Sieger. Nach kurzen Berechungen stand dann fest, dass der neue Träger des gelben Trikots Andreas Klier heißt, Sebastian Lang war nur aufgrund der Bonifikationen im Ziel zurück.
_____________________________________________________________

Ergebnisse
Paris-Nizza, 2.Etappe

1. Andreas Klier (TMO) 4h19'32
2. Claudio Corioni (LAM) +0'23
3. Brett Lancaster (MRM) s.t.
4. Kevin Hulsmans (QST) s.t.
5. Sebastian Lang (GST) s.t.
6. Anthony Ravard (AGR) s.t.
7. Eros Capecchi (LIQ) s.t.
8. Stephane Augé (COF) s.t.
9. Troels Vinter (UNI) s.t.
10. Unai Etxebarría (EUS) s.t.
18. Enrico Gasparotto (LIQ) +2'03
43. Leonardo Bertagnolli (LIQ) s.t.
67. Matej Mugerli (LIQ) s.t.
81. Roman Kreuziger (LIQ) s.t.
105. Francesco Failli (LIQ) s.t.
137. Vincenzo Nibali (LIQ) s.t.
149. Murilo Fischer (LIQ) s.t.

Gesamtwertung
1. Andreas Klier (TMO) 4h27'59
2. Sebastian Lang (GST) +0'09
3. Brett Lancaster (MRM) +0'16
4. Yoann le Boulanger (BTL) +0'21
5. Julien Mazet (AST) s.t.
6. Steven Cummings (DSC) +0'22
7. Eros Capecchi (LIQ) +0'33
8. Stephane Augé (COF) s.t.
9. Kevin Hulsmans (QST) s.t.
10. Benoît Poilvet (C.A) s.t.
17. Vincenzo Nibali (LIQ) +1'42
22. Roman Kreuziger (LIQ) +1'45
30. Enrico Gasparotto (LIQ) +1'53
101. Matej Mugerli (LIQ) +2'06
109. Murilo Fischer (LIQ) +2'08
128. Leonardo Bertagnolli (LIQ) +2'12
160. Francesco Failli (LIQ) +2'19

Sprintwertung
1. Sebastian Lang (GST) 28
2. Bradley McGee (FDJ) 27
3. Claudio Corioni (LAM) 27
4. Andreas Klier (TMO) 25
5. Vincenzo Nibali (LIQ) 22

Bergwertung
1. Eros Capecchi (LIQ) 4
2. Anthony Ravard (AGR) 2
3. Claudio Corioni (LAM) 1


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bayerchecker06
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Beitrag: # 6709600Beitrag bayerchecker06
20.6.2008 - 21:14

13.03.2008 – Die Favoriten lassen es ein erstes Mal krachen!

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Das Profil der zweiten Etappe von Paris-Nizza ließ Chancen auf einen Massensprint kommen, aber auch für Attacken der Favoriten. Nur wenige Kilometer vor dem Ziel war nämlich ein lang gezogener Anstieg und der bot perfekte Möglichkeiten für Attacken aus dem Feld. Auch Ausreißern kam das Profil durchaus entgegen. Unterwegs gab es dazu drei Bergwertung und so konnte man sich eigentlich sicher sein, dass es heute einen neuen Träger des Bergtrikots geben wird, da es Eros Capecchi von Liquigas nur kaum schaffen wird, erneut in die Ausreißergruppe zu kommen. Die Anfangsphase verlief dann auch entsprechend schnell, viele Fahrer wollten in die Ausreißergruppe um Bergpunkte und vielleicht auch das Trikot zu holen, so kam erst mal eine 14-köpfige Gruppe kurz vor das Feld, doch dieses machte angeführt von Francaise des Jeux den gleichen Fehler nicht zweimal. Man holte die Ausreißer schnell wieder ein und so folgten nach rund 10km weitere Attacken. So löste sich nach etlichen Versuchen schließlich auch die entscheidende Gruppe. Doch zuvor hatte das komplette Feld noch den ersten Zwischensprint erreicht, wo der Norweger Thor Hushovd deutlich gewann und sich 3 Sekunden Zeitbonus sicherte. Hinter ihm war der aktuell Gesamtführende Andreas Klier und der Italiener Francesco Failli, der sofort danach zusammen mit Stephane Augé weiterzog und sich so vorerst lösen konnte. Hinten bildete sich dann eine Gruppe von sechs Fahrern bildete, mit dabei waren Tomas Vaitkus (DSC), Emilien Benoît Bergès (AGR), Carlos Barredo (QST), Patrice Halgand (C.A), Dmitri Muravyev (AST) und Yoann le Boulanger (BTL). Vor allem stach hier Carlos Barredo als starker Bergfahrer hervor, er hatte schon eine schwere Etappe der Tour Down Under für sich entschieden und hatte bei weiteren schwierigen Etappen und Zeitfahren bei bekannten Rundfahrten wie der Tour de Suisse oder der Tour de BeNeLux gute Platzierungen auf seinem Konto stehen. Doch die erste Bergwertung ging an den Liquigas-Fahrer Francesco Failli, der sich vor den Franzosen le Boulanger und Augé die vollen vier Punkte abholte. Vierzig Kilometer später hatte dann aber der wohl beste Bergfahrer der Gruppe – Carlos Barredo – seine Nase bei der nächsten Bergwertung vorne. Und an dieser Bergwertung bekamen einige Fahrer richtig Probleme: Vaitkus, Bergès und Failli hatten hier den Kontakt verloren. Nur zehn Kilometer später stand die letzte Bergwertung des Tages an und wieder war Carlos Barredo Erster, der sich damit das Bergtrikot für die morgige Etappe und vielleicht auch länger sicherte. Bei beiden Bergwertungen landete Patrice Halgand auf dem zweiten Platz vor Muravyev bzw. le Boulanger. Wiederum nur zehn Kilometer später erreichte die Spitzengruppe die nächste Sprintwertung, während die drei Zurückgefallenen vom Hauptfeld eingeholt wurden. Die Sprintwertung sicherte sich Muravyev vor Halgand und Barredo. Jetzt ging es für die Spitzengruppe um den Etappensieg, doch das Feld erhöhte schließlich zum richtigen Zeitpunkt das Tempo und schaffte es dann auch locker, die Ausreißer etwa 13km vor dem Ziel einzuholen, am letzten Hügel vor dem Etappenende. Kurz bevor der Hügel passiert war, attackierte Vincenzo Nibali und es folgten ihm hochklassige Fahrer wie Frank Schleck, Kim Kirchen, Stefan Schumacher oder Alejandro Valverde. Auch der Holländer Gerben Löwik schaffte es völlig überraschend, in der Gruppe zu bleiben. Zum gleichen Zeitpunkt gab es einen schweren Sturz im hinteren Feld, wo auch Paolo Bettini Kontakt zum Boden machen musste. Und das Feld fuhr auch mit hohem Tempo hinterher, was zur Folge hatte, dass ein paar Fahrer zurückfielen. Die Spitzengruppe erreichte dann den letzten Kilometer, Nibali wollte sich noch mal absetzen, kam aber nicht mehr hinterher, so kam es zum Gruppensprint, den Kim Kirchen sehr locker gewinnen konnte, Gerben Löwik – die Überraschung des Tages – wurde im Tagesklassement Zweiter vor Alejandro Valverde, der im Sprint nicht über Platz drei hinauskam. Nibali kam zwar als Sechster und Gruppenletzter ins Ziel, wurde aber zeitgleich gewertet. Das Feld kam dann mit 1'17 Rückstand, angeführt von Iban Mayo, ins Ziel, doch einer fehlte: Andreas Klier! Der aktuelle Spitzenreiter hatte den Kontakt zum Feld nicht halten können und „schluckte“ am Ende wichtige 2'59 und so stand es fest: Er wird die Spitzenposition verlieren. Doch nur: an wen? Kim Kirchen holte sich ein Bonus durch die 10 Sekunden Zeitbonifikation im Ziel und so dachte erstmal jeder, er ist nun Gesamtführender, doch während Damiano Cunego mit 3'44 Minuten Rückstand, 15 Sekunden nach Carlos Sastre, ins Ziel kam, stand die faustdicke Überraschung fest: Nicht Kirchen ist Erster, nicht Schumacher, nicht Valverde. Es war ein ganz anderer: Vincenzo Nibali! Der junge Italiener kämpfte sich ins Ziel und wurde so mit dem gelben Trikot belohnt. Fünf Sekunden vor Kim Kirchen lag er in dieser Gesamtwertung, ebenso überraschend lag der erfahrene Franzose Benoît Poilvet von Credit Agricole mit nur acht Sekunden Rückstand auf Platz drei. Dahinter kam erst Gerben Löwik mit neun Sekunden Rückstand und zeitgleich Stefan Schumacher. Auch in der Punktewertung war nun Vincenzo Nibali vorne, er wird das Trikot aber nicht tragen, da er schon das Gelbe Trikot trägt. Daher wird nun der Brite David Millar das Grüne Trikot tragen und das gepunktete Trikot trägt ab morgen wie schon gesagt der Spanier Carlos Barredo. Das gleiche „Problem“ wie mit der Punktewertung gab es dann auch in der Nachwuchswertung, wo ab morgen Stefan Schumacher stellvertretend für Nibali das weiße Trikot tragen wird.

Ergebnisse
Paris-Nizza, 2.Etappe

1. Kim Kirchen (TMO) 4h36'48
2. Gerben Löwik (RAB) s.t.
3. Alejandro Valverde (GCE) s.t.
4. Frank Schleck (CSC) s.t.
5. Stefan Schumacher (GST) s.t.
6. Vincenzo Nibali (LIQ) s.t.
7. Iban Mayo (SDV) +1'17
8. Alexandre Botcharov (C.A) s.t.
9. David López Garcia (GCE) s.t.
10. Anthony Charteau (C.A) s.t.
34. Enrico Gasparotto (LIQ) s.t.
48. Murilo Fischer (LIQ) s.t.
57. Matej Mugerli (LIQ) s.t.
64. Roman Kreuziger (LIQ) s.t.
101. Leonardo Bertagnolli (LIQ) +3'44
122. Eros Capecchi (LIQ) s.t.
164. Francesco Failli (LIQ) +16'42

Gesamtwertung
1. Vincenzo Nibali (LIQ) 9h06'29
2. Kim Kirchen (TMO) +0'05
3. Benoît Poilvet (C.A) +0'08
4. Gerben Löwik (RAB) +0'09
5. Stefan Schumacher (GST) s.t.
6. Frank Schleck (CSC) +0'14
7. Unai Etxebarría (EUS) s.t.
8. Alejandro Valverde (GCE) +0'15
9. Bradley McGee (FDJ) +1'14
10. Thor Hushovd (C.A) +1'15
14. Roman Kreuziger (LIQ) +1'20
22. Enrico Gasparotto (LIQ) +1'28
53. Matej Mugerli (LIQ) +1'41
56. Murilo Fischer (LIQ) +1'43
75. Eros Capecchi (LIQ) +2'35
123. Leonardo Bertagnolli (LIQ) +4'14
164. Francesco Failli (LIQ) +17'18

Sprintwertung
1. Vincenzo Nibali (LIQ) 37
2. David Millar (SDV) 30
3. Kim Kirchen (TMO) 29
4. Sebastian Lang (GST) 28
5. Andreas Klier (TMO) 27

Bergwertung
1. Carlos Barredo (QST) 8
2. Eros Capecchi (LIQ) 4
3. Francesco Failli (LIQ) 4
4. Patrice Halgand (C.A) 4
5. Yoann le Boulanger (BTL) 3


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Beitrag: # 6709749Beitrag bayerchecker06
21.6.2008 - 12:49

14.03.2008 – Gibt es den ersten Massensprint?

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Das heutige Profil war ähnlich wie das gestrige, nur das es ein längerer Anstieg ist und der weiter vom Ziel weg ist. Da er weiter weg vom Ziel ist, ist die Wahrscheinlichkeit auch wieder etwas größer, dass es einen Massensprint geben wird. Es könnte auch schon die letzte Möglichkeit für die Sprinter sein, denn danach folgen nur noch Etappen für die Spezialisten der Ardennen, da werden dann Valverde und Co. alles geben um zu gewinnen. Es geht ja schließlich auch um den Rundfahrtsieg. Aber nicht nur die Sprinter rechneten sich heute etwas aus, wie immer waren es auch die „Helfer“, die sich in den Ausreißergruppen zeigen. Und heute ging es von Anfang an mindestens genauso hektisch her, wie bei den letzten Etappen. Gleich von Anfang an waren Florencio und Verdugo voraus, sie hatten schnell einen großen Vorsprung und dahinter wurde munter weiter attackiert. Erst ergriffen Mazet und Moinard das Zepter, wenig später dann Zarate. Auch Coutouly, Coyot und Cummings setzten sich danach ab. Und mit der Zeit lief dann auch alles zusammen und so waren damit 7 Ausreißer vorne, was für das Team Liquigas mit Sicherheit nicht ungünstig war. Bei Kilometer 15 sicherte sich Gorka Verdugo seine ersten vier Bergpunkte und zeigte so, auf was er es heute abgesehen hatte: auf das Bergtrikot. Danach lief die Gruppe erst mal ruhig. Bis Kilometer 50, dort gab es eine Bergwertung und 10km später eine weitere, dazwischen eine Sprintwertung. Den Zwischensprint sicherte sich der Spanier Xavier Florencio vor Gorka Verdugo, der die beiden Bergwertungen gewann und so schon 12 Punkte auf dem Konto hatte. 12 Punkte, damit hatte er das Bergtrikot schon ganz sicher für die nächste Etappe und wenn er die letzte Bergwertung auch noch gewinnt, dann wurde tatsächlich die Möglichkeit bestehen, dass er es auch nach der morgigen Etappe noch trägt. Nach der letzten dieser drei Wertungen war das Geschehen natürlich erst mal ruhiger und das kam natürlich durch das – relativ langweilige – Profil zustande, denn es ging über mehr als 100km nur im flachen Gelände. Dazwischen war Enrico Gasparotto vom Team Liquigas gestürzt und hatte den Kontakt zum Hauptfeld verloren, fand aber in eine große Verfoglergruppe, wo er sich schonen konnte. Allerdings kam diese Gruppe bis zum Etappenende deutlich nicht mehr ans Feld heran. Aber Gasparotto war nichts passiert, das war die wichtigste Erkenntnis. Einige Zeit später sicherte sich dann Verdugo tatsächlich auch noch die letzte Bergwertung und hatte so 16 Punkte auf dem Konto. Und wiederum nur 4 Kilometer später stand dann die letzte Wertung des Tages – eine Sprintwertung an. Es gewann wieder Florencio, doch viel gebracht hat es ihm nicht, denn die Gruppe wurde kurz darauf eingeholt vom Feld, das von Liquigas angeführt wurde. Noch rund 40 Kilometer waren es bis ins Ziel, die aber fast nur bergab führten. So ließ Liquigas auch gar nichts anbrennen und führte das Feld komplett in den Zielbereich, wo ziemlich mitten im Feld ein schwerer Massensturz das Geschehen überschattete. Mit darin verwickelt war unter anderem der Gesamt-7. Unai Etxebarría von Euskaltel-Euskadi. Mit ihm gestürzt waren weitere 26 (!) Fahrer. Doch danach ging alles um den Massensprint, den der Australier Bradley McGee knapp vor seinem Landsmann Robbie McEwen für sich entschied und seinen bereits zweiten Etappensieg bei dieser Rundfahrt feierte. Den dritten Platz belegte der Brasilianer Murilo Fischer. Fabian Wegmann und Thor Hushovd belegten den vierten und fünften Platz. Die Gesamtführung konnte Vincenzo Nibali souverän verteidigen, verlor aber die Führung in der Sprintwertung an Tagessieger McGee, was Nibali aber nur kaum stören dürfte. Dann kam aber eine schlechte Meldung, denn der Spanier David Lopez Garcia musste mit einem verstauchten Ellenbogen das Rennen aufgeben. Er wird vermutlich bis Anfang April ausfallen und wird wohl auch seine Heimatrundfahrt – die Baskenlandrundfahrt – auslassen müssen.

Ergebnisse
Paris-Nizza, 3.Etappe

1. Bradley McGee (FDJ) 5h15'47
2. Robbie McEwen (PRL) s.t.
3. Murilo Fischer (LIQ) s.t.
4. Fabian Wegmann (GST) s.t.
5. Thor Hushovd (C.A) s.t.
6. Alejandro Valverde (GCE) s.t.
7. Gerald Ciolek (TMO) s.t.
8. Stefan Schumacher (GST s.t.
9. Gerben Löwik (RAB) s.t.
10. Jean-Patrick Nazon (A2R) s.t.
22. Matej Mugerli (LIQ) s.t.
29. Leonardo Bertagnolli (LIQ) s.t.
34. Roman Kreuziger (LIQ) s.t.
36. Vincenzo Nibali (LIQ) s.t.
52. Eros Capecchi (LIQ) s.t.
115. Francesco Failli (LIQ) +4'59
136. Enrico Gasparotto (LIQ) +9'43

Gesamtwertung
1. Vincenzo Nibali (LIQ) 14h22'16
2. Kim Kirchen (TMO) +0'05
3. Benoît Poilvet (C.A) +0'08
4. Gerben Löwik (RAB) +0'09
5. Stefan Schumacher (GST) s.t.
6. Frank Schleck (CSC) +0'14
7. Unai Etxebarría (EUS) s.t.
8. Alejandro Valverde (GCE) +0'15
9. Bradley McGee (FDJ) +0'54
10. Thor Hushovd (C.A) +1'15
14. Roman Kreuziger (LIQ) +1'20
39. Murilo Fischer (LIQ) +1'35
50. Matej Mugerli (LIQ) +1'41
62. Eros Capecchi (LIQ) +2'35
90. Leonardo Bertagnolli (LIQ) +4'14
129. Enrico Gasparotto (LIQ) +11'11
150. Francisco Failli (LIQ) +22'17

Sprintwertung
1. Bradley McGee (FDJ) 52
2. Vincenzo Nibali (LIQ) 37
3. Thor Hushovd (C.A) 34
4. Stefan Schumacher (GST) 31
5. Alejandro Valverde (GCE) 30

Bergwertung
1. Gorka Verdugo (EUS) 16
2. Carlos Barredo (QST) 8
3. Xavier Florencio (BTL) 5
4. Eros Capecchi (LIQ) 4
5. Francesco Failli (LIQ) 4


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Beitrag: # 6710025Beitrag bayerchecker06
22.6.2008 - 0:11

14.03.2008 – Auch in Italien geht die ProTour los!

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In Italien ging heute auch die ProTour-Saison los und das nicht mit einem Prolog, sondern gleich mit einer ziemlich schweren Etappe. Am Etappenanfang ist es noch flach und die Strecke führt am Meer entsprechend entlang, doch dann geht es ins Landesinnere und dort warten drei schwere Hügel, die etwas für Fahrer wie Michael Boogerd oder Davide Rebellin sind. Um gleich mal zu den weiteren Namen zu kommen: Es waren mit Ausnahme von Cunego, Bettini (beide bei Paris-Nizza) und di Luca sogut wie alle italienischen Topfahrer anwesend, also Fahrer wie Rebellin, Pozzato oder Ricco', dazu noch spanische Topfahrer wie Samuel Sanchez Gonzalez, Joaquin Rodriguez Oliver oder Toursieger Alberto Contador, dazu noch Klöden, Gerdemann, Boogerd, Kroon, ... Die Liste könnte noch viel länger werden, wenn man den Favoritenkreis ganz aufschreiben wollte. Deshalb war es doch noch schlauer, die Etappe abzuwarten und dann zu sehen, wer denn so ungefähr in Form ist und wer nicht. Bei Paris-Nizza kann man das bisher sehr gut sehen, dass Cunego oder Sastre dem Feld hinterherfahren und so könnte es heute auch einigen Fahrern gehen. Außerdem waren die drei Bergwertungen relativ wichtig, denn wenn man alle drei gewinnt, wie es Verdugo bei Paris-Nizza auf einer Etappe geschafft hat, dann könnte man die nächsten Tage noch im Führungstrikot bleiben. Daher wollten wieder viele Fahrer in die Ausreißergruppe, erst versuchte es sogar der venezuelanische Bergfloh und ehemalige Giro-Dritte José Rujano von Unibet.com, doch er und seine vier Begleiter schafften es nicht vorne zu bleiben, und danach war in Pietro Caucchioli von Credit Agricole wieder ein starker Bergfahrer vor dem Feld. Und er bekam auch mächtig Gesellschaft. 12 Fahrer gesellten sich zu ihm, darunter Gabriele Balducci, Aaron Olson und Vasil Kiryienka. Sie kamen dann auch weg, denn 13 Fahrer können in hohem Tempo durchaus vor dem Feld bleiben, dass nur von ein paar Fahrern der Teams Rabobank und Gerolsteiner angeführt wurde. Nach 86 von 160km gab es dann die erste Bergwertung. Vorne gewann Kiryienka diese vor Olson und Balducci und aus dem Feld attackierte ein weiterer Fahrer: Kai Reus von Rabobank. So war nun Gerolsteiner allein in der Nachführarbeit. Kaum waren die Fahrer dann nach der Abfahrt wieder im Flachen, ging es sofort wieder bergauf. Allerdings war der zweite Anstieg um einiges kürzer als der Erste, es war aber dennoch nicht einfach, nach oben zu kommen. Und als die Ausreißer dann mit knappem Vorsprung oben waren, dann attackierten sie auch noch, um sich die Bergpunkte zu holen. Den besten Antritt und die meiste Kraft hatte dabei Aaron Olson, der Gabriele Balducci und den aus dem Feld kommenden Koldo Gil hinter sich gelassen. Und dann auch gleich auf der Abfahrt wurden die Ausreißer eingeholt und das Rennen begann sozusagen von Vorne. Als es dann bergauf ging (zum letzten Mal heute), attackierte sofort der Italiener Riccardo Ricco' und nur wenige Fahrer konnten ihm folgen, das waren Dario David Cioni, Mirko Celestino, Serguei Ivanov, Rinaldo Nocentini, Koldo Gil, Karsten Kroon, Michael Boogerd, George Hincapie, Linus Gerdemann, Filippo Pozzato, Franco Pellizotti und Luca Paolini. Und Michael Boogerd legte auch gleich noch eine Schippe drauf, attackierte erneut und setzte sich noch vor der Bergwertung von den anderen ab, die aber sofort nachführten. Aber seine erst noch gesparte Kraft und seine scheinbar gute Form nutzte er und fuhr so einen großen Vorsprung heraus, bis dieser kurz vor dem Ziel immer stetig bei ~30 Sekunden blieb. Die Verfolger kümmerten sich nun auch noch um sich selbst, aber auch bei Boogerd schwanden langsam aber sicher die Kräfte. Dennoch setzte er seine Attacke gut, fuhr stark und siegte souverän. Schon weit vor dem Ziel konnte er jubeln und feierte seinen ersten Saisonsieg. Dahinter sprinteten die Verfolger um den zweiten Platz, wo Serguei Ivanov vor Luca Paolini sich einen Podestplatz sicherte. Diese ziemlich große Verfolgergruppe hatte 32 Sekunden Rückstand, das Feld schon 1'55. Und im Feld könnte es damit für einige Fahrer das schon gewesen sein, denn man holt auf solch klasse Fahrer nicht einfach mal so eineinhalb bis zwei Minuten heraus. Doch zu machen ist noch alles.

Ergebnisse
Tirreno-Adriatico, 1.Etappe

1. Michael Boogerd (RAB) 4h00'18
2. Sergei Ivanov (AST) +0'32
3. Luca Paolini (LIQ) s.t.
4. Franco Pellizotti (LIQ) s.t.
5. Riccardo Ricco' (SDV) s.t.
6. Filippo Pozzato (LIQ) s.t.
7. Linus Gerdemann (TMO) s.t.
8. George Hincapie (DSC) s.t.
9. Mirko Celestino (MRM) s.t.
10. Dario David Cioni (PRL) s.t.
36. Charles Wegelius (LIQ) +1'55
85. Manuel Quinziato (LIQ) s.t.
93. Roberto Petito (LIQ) s.t.
110. Manuel Beltran (LIQ) +3'30
147. Magnus Bäckstedt (LIQ) +10'49

Gesamtwertung
1. Michael Boogerd (RAB) 4h00'08
2. Sergei Ivanov (AST) +0'36
3. Luca Paolini (LIQ) +0'38
4. Franco Pellizotti (LIQ) +0'42
5. Riccardo Ricco' (SDV) s.t.
6. Filippo Pozzato (LIQ) s.t.
7. Linus Gerdemann (TMO) s.t.
8. George Hincapie (DSC) s.t.
9. Mirko Celestino (MRM) s.t.
10. Dario David Cioni (PRL) s.t.
38. Charles Wegelius (LIQ) +2'05
85. Manuel Quinziato (LIQ) s.t.
93. Roberto Petito (LIQ) s.t.
110. Manuel Beltran (LIQ) +3'40
147. Magnus Bäckstedt (LIQ) +10'59

Sprintwertung
1. Michael Boogerd (RAB) 12
2. Sergei Ivanov (AST) 10
3. Luca Paolini (LIQ) 8
4. Franco Pellizotti (LIQ) 7
5. Riccardo Ricco' (LIQ) 6

Bergwertung
1. Aaron Olson (TMO) 8
2. Vasil Kiryenka (TCS) 5
3. Michael Boogerd (RAB) 5
4. Gabriele Balducci (ASA) 4
5. Riccardo Ricco' (SDV) 3


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Beitrag: # 6710544Beitrag bayerchecker06
23.6.2008 - 21:37

15.03.2008 – Der Beginn der entscheidenden Etappen

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Heute stand die erste der vier entscheidenden Etappen bei Paris-Nizza an. Es ging vom gestrigen Startort Maurs nach Mende, wo es zwei kurze, aber sehr steile Rampen gibt. Davor war die Etappe besonders am Anfang ebenso hügelig, was für die Ausreißer gut war, für das nachführende Team im Feld dagegen weniger. Diesen Vorteil wollten die Ausreißer natürlich auch gleich nutzen und attackierten sofort. Mit dabei war auch ein ganz Prominenter, der bisher ein einziger Ausfall war: Damiano Cunego. Vor der heutigen Etappe noch auf Platz 83 mit schon 4'07 Rückstand, versuchte er heute diesen teilweise aus der Ausreißergruppe heraus aufzuholen. Doch diesen Braten roch das Team Liquigas und fuhr ihm und seinen drei Begleitern sofort hinterher und ließ sie nicht weg. Aber trotz allem Bemühen, konnte Liquigas allein die Gruppe nicht klein halten und so kam es wie es kommen musste: Insgesamt 12 Fahrer fuhren weg und das Team Liquigas bekam vorerst auch keine Unterstützung. Erst mal ließ man dann auch die Ausreißer ziehen, die sich die ganzen Bergwertungen am Anfang schön unter sich ausmachten, wo erst mal Francisco Perez Sanchez viele Punkte sammelte. Erst nach vielen Kilometern, als das hügelige Gelände passiert war, kehrte erstmals richtige Ruhe ins Feld ein. Auch die Ausreißer attackierten nun nicht mehr, sondern konzentrierten sich vorerst nur auf die Sprintwertung. Dort gewannen José Luis Arrieta bzw. Francisco Perez Sanchez. Auch nach der zweiten Sprintwertung blieb es erwartungsgemäß ruhig. Das Feld legte aber mit der Zeit ein höheres Tempo an und das lag daran, dass Liquigas Unterstützung von Saunier Duval bekam. Doch diese – um ihren Kapitän Iban Mayo – starteten bei Kilometer 113 eine richtige Harakiri-Aktion. Es waren noch mehr als 50km bis ins Ziel und es war noch total flach, trotzdem ließ man Iban Mayo attackieren, der noch den ein oder anderen Begleiter fand. Doch Liquigas machte das dann in der Nachführarbeit ganz geschickt. Man ließ das Quartett einfach fahren, nicht besonders weit weg (nie mehr als 45 Sekunden), aber so konnten sie so richtig sich verausgaben, Mayo & Co. wurden dann kurz vor dem Anstieg zur vorletzten Bergwertung eingeholt und hatte erstmal Probleme, dass hohe Tempo von Liquigas anzuschlagen. Liquigas fuhr zusammen mit CSC sehr schnell hoch, dass keiner mehr Attackierten konnte. Und die Ausreißer waren nicht gerade viel langsamer. Es waren noch 7km bis ins Ziel und sie hatten noch 1'10 Vorsprung, doch das hohe Tempo des Feldes sorgte dafür, dass am Schlussanstieg, der 3km lang war, die Ausreißer nur noch 40 Sekunden voraus waren. An den steilen Stellen hatten dann die Topfahrer im Feld natürlich große Vorteile gegenüber den Ausreißern, die nicht mehr alle Kräfte besaßen. Frank Schleck von CSC setzte eine frühe Attacke, einige Fahrer, darunter Valverde und Nibali wollten sofort folgen, doch Schleck hatte eine sehr gute Beschleunigung und sammelte danach auf dem letzten Kilometer ein Ausreißer nach dem anderen ein und als letzten passierte er Laurens Ten Dam nur wenige Meter vor dem Ziel. Aus dem Feld wurde dann Vincenzo Nibali noch Vierter mit 35 Sekunden Rückstand. Schleck war somit sicher im gelben Trikot. Doch das Feld hatte sich sehr geteilt und das mussten auch einige Favoriten spüren. Kirchen verlor schon 8 Sekunden auf Nibali, McGee hatte 51 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger, Stefan Schumacher verlor 1'31, Cunego machte da weiter, wo er aufgehört hatte und verlor fast drei Minuten auf Frank Schleck. Nach der Etappe konnte man anhand der Gesamtwertung schon erkennen, welche Fahrer gut drauf waren und wer noch für den Rundfahrtsieg in Frage kommt.

Ergebnisse
Paris-Nizza, 4.Etappe

1. Frank Schleck (CSC) 4h09'39
2. Laurens ten Dam (UNI) s.t.
3. Vladimir Gusev (DSC) +0'26
4. Vincenzo Nibali (LIQ) +0'35
5. Francisco Perez Sanchez (GCE) s.t.
6. Alejandro Valverde (GCE) s.t.
7. Patxi Vila (LAM) s.t.
8. Kim Kirchen (TMO) +0'43
9. Laurent Lefèvre (BTL) s.t.
10. Antonio Colom (AST) +0'51
38. Roman Kreuziger (LIQ) +2'03
48. Leonardo Bertagnolli (LIQ) +2'27
70. Matej Mugerli (LIQ) +3'31
75. Enrico Gasparotto (LIQ) +3'39
115. Murilo Fischer (LIQ) +8'19
125. Francesco Failli (LIQ) +13'31
135. Eros Capecchi (LIQ) +16'12

Gesamtwertung
1. Frank Schleck (CSC) 18h32'03
2. Vincenzo Nibali (LIQ) +0'27
3. Kim Kirchen (TMO) +0'40
4. Alejandro Valverde (GCE) +0'42
5. Stefan Schumacher (GST) +1'32
6. Bradley McGee (FDJ) +1'37
7. Vladimir Gusev (DSC) +1'45
8. Patxi Vila (LAM) +1'57
9. Benoît Poilvet (C.A) +2'03
10. Stijn Devolder (DSC) +2'13
29. Roman Kreuziger (LIQ) +3'15
46. Matej Mugerli (LIQ) +5'04
62. Leonardo Bertagnolli (LIQ) +6'33
88. Murilo Fischer (LIQ) +9'46
107. Enrico Gasparotto (LIQ) +14'42
115. Eros Capecchi (LIQ) +18'39
143. Francesco Failli (LIQ) +35'40

Sprintwertung
1. Bradley McGee (FDJ) 62
2. Vincenzo Nibali (LIQ) 55
3. Alejandro Valverde (GCE) 45
4. Frank Schleck (CSC) 43
5. Kim Kirchen (TMO) 42

Bergwertung
1. Francisco Perez Sanchez (GCE) 27
2. Laurens ten Dam (UNI) 18
3. Gorka Verdugo (EUS) 17
4. Vladimir Gusev (DSC) 17
5. Carlos Barredo (QST) 15


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bayerchecker06
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Beitrag: # 6715931Beitrag bayerchecker06
8.7.2008 - 14:05

15.03.2008 – Massensprint?

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Heute stand bei Tirreno-Adriatico eine von zwei Flachetappen an. Alle anderen sind hügelig oder Zeitfahren. Doch ob sie auch so gefahren wird, ist ja immer die Frage. Besonders Liquigas dürfte versuchen, Michael Boogerd so schnell wie möglich aus dem gelb-roten Trikot zu fahren und die Führung einzunehmen. Dafür waren sie auch sehr gut platziert. Luca Paolini mit nur 38 Sekunden Rückstand auf Platz 3, Franco Pellizotti vier Sekunden später auf Platz vier und Filippo Pozzato zeitgleich mit Pellizotti auf Rang 6. Das sind natürlich nahezu perfekte Plätze für Attacken auf den Gesamtführenden und das Profil bot auch Möglichkeiten für erfolgreiche Attacken zum Schluss. Nämlich ganz klar der letzte Hügel etwa 15km vor dem Ziel, der zwar keine Bergwertung ist, dennoch schwierige Steigungen aufweist für eine Flachetappe. Doch um so eine Attacke erfolgreich durch zubringen braucht man wirklich viel Kraft, denn in Oscar Freire, Robbie McEwen und Alessandro Petacchi waren drei absolute Topsprinter dabei und deren Teams würden mit Sicherheit für eine schnelle Nachführarbeit sorgen. Auch Daniele Bennati und Gert Steegmans würden auf alle Fälle Siegkandidaten sein, beide haben schon viele Erfolge vorzuweisen. Am Anfang dagegen versuchten es wiedermal die Ausreißer, genug Polster herauszufahren um am Ende noch durch zukommen. Erst versuchte es der spanische Sprinter Francisco José Ventoso, wenig später der Italiener Roberto Petito und dann noch der Kasache Aleksei Kollesov, doch keiner konnte sich wirklich absetzen. Erst nach rund 50 Kilometern, kurz vor der ersten Sprintwertung, kam eine Gruppe weg. Dabei waren: Markus Eichler (UNI), Vasili Kiryenka (TCS), Miguel Angel Rubiano Chavez (PAN), Charles Wegelius (LIQ) und Frédéric Bessy (COF). Die beiden Sprints sicherte sich der Deutsche Markus Eichler, die einzige Bergwertung ging an Charles Wegelius, dennoch interessierte sie das nicht besonders viel, denn sie hatten schließlich ihr Ziel, durch zukommen. Das sollte sich aber schnell als unmöglich zeigen, bereits 12km vor dem Ziel wurden sie vom Feld eingeholt, der anschließende Hügel war dann eine gute Möglichkeit für Attacken. Liquigas machte das dann auch ganz geschickt. Der Edelhelfer Manuel Quinziato zog an und setzte sich vor Luca Paolini an die Spitze des Feldes. Das Feld wurde so rasant kleiner, wobei die reinen Sprinter wirklich alles gaben, denn sie wollten diese Möglichkeit nutzen, um wenigstens zwei Etappen (neben der letzten) im Massensprint zu beenden. Als dann Quinziato wieder aus der Führung war, nahmen die Sprinterteams 7-8km vor dem Ziel die Beine hoch, denn ihre Sprinter sollten ja frisch über die Hügel kommen und nicht auf dem Zahnfleisch Richtung Ziel kriechen. Doch dann machte ihnen ein weiteres Mal das Team Liquigas einen Strich durch die Rechnung. Als das Tempo gerade stark sank attackierte Paolini, als er ebenso sah, dass Boogerd sich weit hinten im Feld befand. Mit einem starken Antritt raste er bis zur Kuppe und dann schneller als das Feld die Abfahrt hinunter. Im Feld übernahm nun Rabobank die Spitze, doch die Helfer hatten nicht mehr die meiste Kraft, da sie bereits die ganze Etappe über an der Spitze fahren mussten. Paolini wusste das zu nutzen und war nach der Abfahrt – 2-3km vor dem Ziel – bereits 34 Sekunden voraus. Im Flachen hatte er noch richtig viel Kraft und hatte einen runden Tritt. Er flog ebenso wie das Feld dem Ziel entgegen, aber Rabobank schaffte es am Ende deutlich nicht mehr, den Vorsprung zu verringern und so kam es zum Etappensieg von Paolini. In Siegerpose überquerte Paolini die Ziellinie und anstatt sich zu freuen, saßen die Sportlichen Leiter in ihren Autos sehr nervös auf den Stühlen, denn es wurde spannend. Es ging um die Gesamtführung, das, auf das es Paolini auch abgesehen hatte. 28 Sekunden hatte Boogerd Zeit, doch dass er im Sprint nicht vorne rein fuhr, war klar. So hoffte er auf seinen Teamkollegen Oscar Freire, als Spitzenreiter des Feldes noch Zeit gut zu machen und so den Rückstand so klein wie möglich zu halten. Und überraschenderweise gewann er nicht den Sprint, sondern das war Filippo Pozzato, der Teamkollege von Paolini. Er kam mit 30 Sekunden Rückstand an, das bedeutete, dass nun Paolini Erster in der Gesamtwertung ist. An etwa 20.Stelle im Feld rollte Boogerd ins Ziel, noch nervös, schließlich konnte er nicht wissen, ob es gereicht hatte oder nicht und dann im Ziel kam sofort die Enttäuschung, als er über die Lautsprecher hörte, Paolini sei Erster. Zwei Sekunden Rückstand sind aber nicht die Welt und so kann Boogerd noch auf die nächsten, hügeligen Tage hoffen. Jedoch ist sein Vorsprung, den er für das Zeitfahren herausgeholt hatte, dahin und so muss er in den nächsten beiden Tagen bei den schwierigen Ankünften darauf hoffen, viel Zeit auf die anderen gut zu machen. Doch das bisher starke Team Liquigas (1x1., 1x2., 1x3., 1x4., 1x6.) wird nicht nachlassen wollen.

Ergebnisse
Tirreno-Adriatico, 2.Etappe

1. Luca Paolini (LIQ) 4h45'49
2. Filippo Pozzato (LIQ) +0'30
3. Oscar Freire Gomez (RAB) s.t.
4. Gert Steegmans (QST) s.t.
5. Daniele Bennati (LAM) s.t.
6. Gabriele Balducci (ASA) s.t.
7. Samuel Sanchez Gonzalez (EUS) s.t.
8. Stuart O'Grady (CSC) s.t.
9. George Hincapie (DSC) s.t.
10. Tom Boonen (QST) s.t.
42. Franco Pellizotti (LIQ) s.t.
49. Roberto Petito (LIQ) s.t.
67. Manuel Quinziato (LIQ) s.t.
109. Manuel Beltran (LIQ) +2'31
136. Charles Wegelius (LIQ) s.t.
160. Magnus Bäckstedt (LIQ) +10'10

Gesamtwertung
1. Luca Paolini (LIQ) 8h46'25
2. Michael Boogerd (RAB) +0'02
3. Filippo Pozzato (LIQ) +0'38
4. Sergei Ivanov (AST) s.t.
5. George Hincapie (DSC) +0'44
9. Franco Pellizotti (LIQ) s.t.

Sprintwertung
1. Luca Paolini (LIQ) 20
2. Filippo Pozzato (LIQ) 15
3. Michael Boogerd (RAB) 12

Bergwertung
1. Aaron Olson (TMO) 8
2. Charles Wegelius (LIQ) 5
3. Vasil Kiryenka (TCS) 5


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bayerchecker06
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Beitrag: # 6717630Beitrag bayerchecker06
11.7.2008 - 18:52

16.03.2008 – Wer scheidet im Rennen um den Gesamtsieg aus?

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In Frankreich stand die fünfte Etappe von Paris-Nizza an. 180 wellige Kilometer von Sorgues nach Manosque mit vier Berg- sowie zwei Sprintwertungen sollten erneut zeigen, wer von den ersten Fahrern in der Gesamtwertung weiter im Rennen bleibt – und für wen der Sieg nur ein Traum bleibt. An erster Stelle in der Gesamtwertung lag der Luxemburger Frank Schleck, 27 Sekunden vor dem überraschend starken Italiener Vincenzo Nibali und 40 Sekunden vor Kim Kirchen – einem weiteren Luxemburger. Als Vierter mir 42 Sekunden Rückstand hat auch Alejandro Valverde noch gute Chancen auf einen Gesamtsieg, doch danach klafft schon eine Lücke. Stefan Schumacher folgt dann mit bereits 1'32 Rückstand auf den älteren der beiden Schleck-Brüder. Damit ist der Gesamtsieg für ihn schier aussichtslos, außer er schafft noch einen sensationellen Erfolg auf den letzten Etappen, was aber nicht gerade wahrscheinlich ist. Und da es heute nur kaum einen Massensprint geben würde, versuchte es einer aus der Ausreißergruppe heraus, Robbie McEwen. So kannte man den erfahrenen Australier bisher noch überhaupt nicht und ob es sich lohnen würde, war auch nur sehr unklar. Auf jeden Fall folgten ihm bei seiner Attacke in Matej Mugerli, Bingen Fernandez Bustina und Brett Lancaster drei Fahrer, die am Berg nicht zu den Besten gehören, aber auf jeden Fall zu beachten sind. Der Slowene Mugerli von Liquigas hatte es auf die Bergpunkte abgesehen und sicherte sich nach 40 und 76 Kilometern sofort die ersten beiden Bergwertungen. Dazwischen entschied McEwen erwartungsgemäß die Sprintwertung für sich. Doch danach konnte der Australier dem Tempo von Mugerli und Fernandez Bustina nicht mehr folgen, ebenso Brett Lancaster und so waren nun zwei Leute aus Down Under auf der Verfolgung zweier guter Bergfahrer. Hinten im Feld attackierten dann einige weitere Fahrer, diese waren auch noch gute Bergfahrer. Das waren Cyril Dessel, Laurens Ten Dam, Laurent Lefèvre, Christoph Le Mèvel, Francisco Perez Sanchez, Paolo Tiralongo, Joost Posthuma und Carlos Barredo. Besonders Cyril Dessel ist als ehemaliger Tour-Sechster zu beachten, doch im Feld ließ das Team CSC diese Gruppe dennoch fahren. Sie hatten dann auch schnell die beiden Australier eingeholt und abgeschüttelt und wieder dauerte es nur kurz, bis sie zur Spitzengruppe aufschlossen. Die zweiten und letzte Sprintwertung des Tages gewann Laurens Ten Dam. Die darauf folgenden Bergwertungen gingen wieder an Matej Mugerli, der damit sein Bergpunktekonto auf 17 Punkte ausbauen konnte, dennoch blieb der Spanier Francisco Perez Sanchez mit 29 Punkten vorne. Der Vorsprung begann aber danach zu sinken und einer nach dem anderen viel zurück – aber drei Fahrer blieben noch vorne: Dessel, Ten Dam und Lefèvre. Am letzten Hügel bot sich noch die Gelegenheit für Attacken, doch in der Spitzengruppe blieb diese unbenutzt. Im Feld dagegen war der drittplatzierte Luxemburger Kirchen der Nutznieser und attackierte, wer folgte? Sein Landsmann Frank Schleck war sofort dabei, Vincenzo Nibali auch, Valverde dagegen verpasste wie Stefan Schumacher die Attacke und ließ sein Team sofort nachführen. Dafür war in Thomas Voeckler ein „Volksheld“ aus Frankreich dabei und ebenso schaffte es noch Bernhard Kohl, österreichischer Landesmeister von Gerolsteiner, in die Gruppe – als letzter Fahrer neben Philippe Gilbert. So gaben die sechs Fahrer natürlich alles, doch im Feld brachte Caisse d'Epargne eine organisierte Nachführarbeit zustande und der Vorsprung wurde vorerst nicht zu groß. Doch den Ausreißern konnte das egal sein, sie hatten so viel Vorsprung, dass sie auf der Zielgeraden noch ein wenig taktieren konnten, bevor an der stark ansteigenden Zielgeraden der Franzose Cyril Dessel noch die meiste Kraft hatte und zeitgleich vor Laurens Ten Dam gewann. Lefèvre dagegen war völlig am Ende und kassierte noch 27 Sekunden. Die Gruppe danach ließ nicht lange auf sich warten, schluckte in Le Mèvel, Mugerli, Tiralongo und Perez Sanchez noch vier Ausreißer, doch das Feld war ebenso nicht weit weg. Letztlich gab es in der Verolgergruppe um Kirchen selbst keine Abstände und auch das Feld wurde noch zeitgleich gewertet. Da es so auch keine Zeitgutschriften mehr zu verteilen gab, blieb die Gesamtwertung nahezu unverändert, nur Laurens Ten Dam konnte durch seinen Vorsprung im Ziel von 2'05 viel Boden gut machen und fand sich plötzlich in den Top-Ten wider. Morgen wird es nicht einfacher, wieder wird es um den Gesamtsieg gehen, denn es ist die vorletzte Etappe und danach hätte man nur noch die letzte Etappe rund um Nizza, um noch Boden gut zu machen.

Ergebnisse
Paris-Nizza, 6.Etappe

1. Cyril Dessel (A2R) 4h33'53
2. Laurens Ten Dam (UNI) s.t.
3. Laurent Lefèvre (BTL) +0'27
4. Philippe Gilbert (FDJ) +2'05
5. Matej Mugerli (LIQ) s.t.
6. Christoph Le Mével (C.A) s.t.
7. Carlos Barredo (QSI) s.t.
8. Frank Schleck (CSC) s.t.
9. Thomas Voeckler (BTL) s.t.
10. Bernhard Kohl (GST) s.t.
14. Vincenzo Nibali (LIQ) s.t.

Gesamtwertung
1. Frank Schleck (CSC) 23h08'01
2. Vincenzo Nibali (LIQ) +0'27
3. Kim Kirchen (TMO) +0'40
4. Alejandro Valverde (GCE) +0'42
5. Stefan Schumacher (GST) +1'32

Sprintwertung
1. Bradley McGee (FDJ) 62
2. Vincenzo Nibali (LIQ) 55
3. Alejandro Valverde (GCE) 45

Bergwertung
1. Francisco Perez Sanchez (GCE) 29
2. Laurens Ten Dam (UNI) 19
3. Carlos Barredo (QSI) 18


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Beitrag: # 6717659Beitrag sunnitro
11.7.2008 - 19:36

recht schön zu lesen, aber ich habe eine frage. auf welchem schwierigkeitsgrad spielst du?
"Guten Tag hier spricht ihr Kundenservice"....*Schilderung des Problems*....."Tut mir Leid, hier kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen."

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Beitrag: # 6717662Beitrag bayerchecker06
11.7.2008 - 19:42

sunnitro hat geschrieben:recht schön zu lesen, aber ich habe eine frage. auf welchem schwierigkeitsgrad spielst du?
Auf normal ;)
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Beitrag: # 6717665Beitrag sunnitro
11.7.2008 - 19:43

schlägst dich doch ganz gut dafür :-)
"Guten Tag hier spricht ihr Kundenservice"....*Schilderung des Problems*....."Tut mir Leid, hier kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen."

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Beitrag: # 6718404Beitrag bayerchecker06
13.7.2008 - 17:23

:evil: :evil: Ich dreh gleich durch, RSM kaputt, Spielstand weg :evil: :evil:

Jetzt werde ich im Jahr 2008 neu anfangen - wieder mit dem RSM Pro 2006. Allerdings wird es erst Ende der nächsten Woche weitergehen, da ich nächste Woche von Mo-Fr im Landschulheim bin.
Zuletzt geändert von bayerchecker06 am 24.7.2008 - 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag: # 6721264Beitrag bayerchecker06
18.7.2008 - 21:01

Info: Da bis jetzt noch keine große DB für den 2006-er raus gekommen ist (und Plakker wohl auch keine bringen wird) werde ich diesen AAR vorerst auf frei erfundener Basis erzählen. Sollte Plakker doch noch eine 2008-er DB bringen, dann würde ich die wohl benutzen, aber so bleibt es so erst mal bei Fantasy. [Edit: Ich werde es wohl so machen, dass ich die großen Rennen mit der ECDB fahren werde, aber einiges selbst erfinden werde, was kleine, italienische Rennen um Pietro Augustoni angeht.]
Dazu werde ich in Pietro Augustoni eine Hauptfigur einführen. Alles weitere zu ihm:

:arrow: Alter: 21 Jahre alt
:arrow: Nation: Italien
:arrow: Fahrertyp: Bergfahrer
:arrow: Wohnort: Bergamo

:arrow: Bisherige Erfolge:
-> 3.Platz Trofeo Buffoni '07
-> 5.Platz Giro della Valle d'Aosta Mont Blanc '07
-> 8.Platz Giro delle Regioni '07
-> 1.Platz Giro d'Abruzzo '07
-> 14.Platz Settimana Ciclista Lombarda '07
_____________________________________________________________

13.11.2007
Eben hatte Pietro seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Natürlich war er nervös, aber er freute sich auf die neue Aufgabe. Als Bergfahrer war er sich allerdings erstmal sicher, sich in den Dienst von Franco Pellizotti und den anderen Rundfahrern wie Vincenzo Nibali und Roman Kreuziger zu stellen. Jedoch hoffte er, dass er ab und zu bei kleineren Rennen wie dem Giro della Valle d'Aosta Mont Blanc – seinem Lieblingsrennen – starten durfte. Als exzellenter Bergfahrer liegt ihm natürlich diese schwere Rundfahrt, die vier schwere Bergetappen enthält. Oft kommen Topfahrer aus Südamerika, wie letztes Jahr Alex Ardila Cano. Doch genau das machte diese Rundfahrt aus und genau das mochte Pietro auch. Sich mit Leuten zu messen, die auf anderen Kontinenten fast schon Stars sind. Pietro wollte es auch schaffen, mal so weit zu kommen, jedoch ist der Weg in Europa wohl schwerer als in Südamerika, weil alle Topleute der ganzen Welt nach Europa kommen, um hier Rennen zu gewinnen. Hier in Europa ist das Radsportzentrum der gesamten Welt, wer berühmt werden will, muss hier fahren. Man muss sich bei den drei großen Rundfahrten Giro d'Italia, Tour de France und Vuelta a Espana einen Namen machen. Pietro träumte schon immer davon, denn Giro d'Italia zu gewinnen, es war ein Kindheitstraum von ihm, aber den hatte nicht nur er, sondern auch viele andere jungen Kinder in Italien. Daher wollte sich Pietro langsam aber sicher nach vorne arbeiten. Er hatte auch mit der Teamleitung abgesprochen, den Giro frühestens 2009 zu fahren, 2008 ist auf jeden Fall zu früh, so überzeugend er auch fahren würde. Der Giro kommt ihm einfach entgegen, sagt er sich oft und das ist wohl auch so. Er mag es, wenn die Steilstücke kommen, wenn er alles geben muss und sieht, wie langsam aber sicher einer seiner Konkurrenten abgehängt wird. Allerdings hat er eine große Schwäche: Sobald ein Berg nicht in einem gleichmäßigen Tempo gefahren wird, sondern es andauernde Attacken gibt, dann über säuert er zu schnell, muss abreißen lassen und kann sich nicht mehr ran kämpfen. Genau so verlor er sozusagen die Gesamtwertung bei seinem Lieblingsrennen in den Alpen, aber genau durch seine Stärke, das hohe Tempo an den Steilstücken, gewann er auch zwei Etappen. Für das nächste Jahr hatte er sich vorgenommen, die Gesamtwertung zu gewinnen. Auch die Teamleitung hatte nichts dagegen, so dass diese Rundfahrt wohl sein Formhöhepunkt sein wird. Davor gibt es für ihn aber noch andere italienische Rundfahrten, die es zu absolvieren gilt. Doch darüber wollte sich Pietro jetzt keine Gedanken machen. Er legte sich ins Bett, es war schon spät. Morgen geht es für ihn gerade weiter mit dem Training, Cross steht auf dem Programm. Cross fährt Pietro seit einigen Jahren und nimmt auch ab und zu an regionalen Rennen teil. Besonders erfolgreich ist er nicht, aber es macht ihm Spaß. Im Dezember wird er deshalb auch an seinem Heimrennen, dem Cross-Giro di Bergamo, teilnehmen. Letztes Jahr belegte er den fünften Platz, doch er hatte sich nicht passend vorbereitet. Mit seinem neuen Trainer könnte das vielleicht besser gelingen, er möchte dieses Rennen gewinnen. Im Januar wird er dann langsamer machen, um dann auch die ganze Saison halbwegs durchzuhalten und nicht schon im Juli einzugehen.
Zuletzt geändert von bayerchecker06 am 18.7.2008 - 23:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Grabba
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Beitrag: # 6721338Beitrag Grabba
18.7.2008 - 22:59

Ich muss sagen: Dieser "Neuanfang" (ich will es mal so nennen) tönt schonmal sehr ansprechend. Auch bietet er dir alle Möglichkeiten, dem bisherigen Stil des AARs treu zu bleiben und darauf aufzubauen. Dieser Charakter dürfte genau das sein, was bisher gefehlt hat, und dir die entsprechende Hintergrundgeschichte liefern.
Ich bin sehr gespannt, was du daraus machen wirst. :)

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Beitrag: # 6721407Beitrag bayerchecker06
19.7.2008 - 9:56

15.11.2007
Gleich nach dem dreistündigen Cross-Training duschte sich Pietro. Danach ging er an seinen Computer. Eigentlich wollte er ein bisschen im Internet surfen, Videos anschauen und solch ähnliche Sachen machen. Doch als er wie immer in sein Postfach seiner E-Mail-Adresse schaute, fand er eine als wichtig markierte E-Mail von seinem neuen Teammanager Paolo Slongo. Es ging um die Cross-Rennen in dieser Saison. Allerdings war es nichts negatives, sondern für das Konto von Pietro sogar positiv. Auch bei den Cross-Rennen gibt es ja für die Besten ein wenig Preisgeld, wie auch bei den Straßenrennen. Dort ist es eigentlich in den Profiteams so, dass das gesamte Preisgeld in einen Topf gesteckt wird und am Ende geteilt wird. Aber für die Cross-Rennen wird das bei Liquigas etwas anders geregelt und bei diesen Rennen im Winter darf man das Preisgeld gleich behalten. Pietro freute sich natürlich, denn er hatte bisher keinen Job und bei Liquigas hat er in seinem ersten Jahr natürlich noch keinen besonders gut dotierten Vertrag. Es würde ihm zwar reichen, aber wenn er so noch ein bisschen Preisgeld einfahren könnte, würde er nicht nein sagen.
Dann fand Pietro im Internet noch eine sehr interessante Meldung. Sein Team Liquigas wird ab der kommenden Saison einen neuen, guten Fahrer haben. Ivan Basso. Er wird dann bei Pietro im Team fahren, Basso war schon immer ein wenig ein Vorbild für ihn, trotz dessen, dass er nun aus charakterlichen Gründen eine lange Zeit keinen Vertrag hatte. Doch Pietro war das egal, er freute sich auch sehr, dass sein Team nun für den Giro noch besser gerüstet ist. Mit Pellizotti, Nibali und nun auch Basso hat man da natürlich ein super Team und Pietro hoffte doch, dass auch er in ein paar Jahren mal bei diesen Fahrern mithalten könne. Doch genug Träumerei, Pietro setzte sich an den Tisch, aß seine Banane und trank nebenbei sein Eiweißdrink. Dann verließ er wieder das Haus, ging zu seiner Freundin Elena Martini und kam erst abends wieder zurück, um sich noch kurz auf seinen Hometrainer zu setzen und während dessen Filme anzuschauen. Am nächsten Tag standen dann wieder einige Stunden im Schlamm auf dem Cross-Rad an. Doch jetzt legte sich Pietro erstmal ins Bett und hörte noch ein wenig Musik von seiner Lieblingsband Linkin Park.
www.gazzettadellosport.it hat geschrieben:Ivan Basso wechselt zu Liquigas!

Transfersensation in Italien. Der bisher vertragslose, ehemalige Giro-Sieger Ivan Basso wechselt zur neuen Saison zum italienischen Rennstall Liquigas. Der 30-jährige, aus Gallarate stammende Radfahrer soll dabei die Kapitänsrolle beim Giro d'Italia einnehmen und hat dabei Franco Pellizotti und Vincenzo Nibali als Helfer. Ebenso wird gemunkelt, dass Roman Kreuziger als weiterer Helfer eingespannt werden könnte. Teammanager Paolo Slongo: „Es ist für uns eine Sensation, Ivan in unserem Team zu haben. Nun haben wir drei richtig starke Fahrer für den Giro und Ivan hat mit Sicherheit das Potenzial, den Giro erneut zu gewinnen. Er muss nur seine Charakterschwäche abstellen und dann ist er der absolute Topfavorit.“ Auf die Frage nach den Helfern antwortete der italienische Manager: „Dass Franco und Vincenzo nun die Helferrolle einnehmen müssen, wird nicht zu verhindern sein, falls wir unseren Giro-Sieg - letztes Jahr durch Danilo di Luca – verteidigen wollen.“ Dagegen wird ein guter Bergfahrer seine Karriere beenden: Manuel Beltran hat sich entschlossen, mit 37 Jahren einen Schlussstrich zu ziehen. Nun will er erst mal ein Jahr nur Zuschauer sein, danach hat er vor, in den sportlichen Bereich einzusteigen. Auch Leonardo Piepoli von Saunier Duval wird seine Karriere im stolzen Alter von 36 Jahren beenden. Daneben wird um die „Kobra“ Riccardo Ricco' spekuliert, ob er nun bei seinem Rennstall bleibt oder nicht. Probleme mit der sportlichen Leitung soll es gegeben haben und der junge Italiener soll zu hohe Gehaltsvorstellungen für fast alle ProTour-Teams haben. Er wird sich jetzt schleunigst bemühen müssen, noch einen Rennstall zu bekommen. Denn so langsam aber sicher stehen die Grundgerüste der meisten Teams schon.
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Beitrag: # 6722157Beitrag bayerchecker06
20.7.2008 - 20:35

18.11.2007
Pietro spürte nun so langsam, was das Schwere – auch im Winter – für Profis sein kann. Eigentich wollte er sich komplett nur auf die Cross-Rennen konzentrieren, aber da kommt nun vieles dazwischen, mit dem er gar nicht geplant hat. Am Mittwoch, dem 21.11., hat er eine Pressekonferenz zu halten, die Erste für ihn überhaupt. Nur einen Tag später muss er dann mit dem Auto nach Mailand, um dort sich dann ausmessen zu lassen, dass er ein perfekt auf ihn zugeschnittenes Rad bekommt. Am Sonntag (25.11.) steht dann sein erstes Cross-Rennen dieser Saison in Brescia an.
Diese Woche verspricht also viel Stress, so kannte er das bisher nicht. Aber es war ihm auch klar, dass es nicht gerade einfach ist, Profi zu sein. Dazu kommt noch, dass er am 30.11. Geburtstag hat und eine kleine Party will er dann schon haben. Das gibt zusätzlich Stress, danach hat er erst mal keinen Plan, was Pressekonferenzen, etc. angeht. Daher kann er sich im Dezember voll und ganz auf die Cross-Rennen konzentrieren, während ein paar andere Fahrer von Liquigas wie „Zottel“ Pellizotti oder Nibali noch Pause – Urlaub in Amerika – machen.
Dazu hat Pietro einen groben Rennplan für die nächste Saison per Post bekommen.
Teamleitung hat geschrieben: Bon Giorno Pietro,
hier sind deine wichtigsten Rennen für die kommende Saison. Falls du irgendwelche Probleme damit hast, dann schreib uns einfach zurück oder ruf mich an!

25.03.-29.03.: Settimana Ciclista Internazionale Coppi e Bartali [ITA/2.1]
01.04.-06.04.: Settimana Ciclista Lombarda [ITA/2.1]
22.04.-25.04.: Giro del Trentino [ITA/2.1]
07.06.: Memorial Marco Pantani – Trofeo Mercato Uno [ITA/1.1]
23.07.-27.07.: Brixia Tour [ITA/2.1]
26.07.-31.07.: Giro della Valle d'Aosta Mont Blanc [ITA/2.2]
05.08.-14.08.: Tour de l'Avenir [FRA/2.Ncup]

Ich denke, es ist deutlich zu erkennen, dass deine Formhöhepunkte im April und Juli/August sein werden. Zwischen diesen Rennen wirst du auch den ein oder anderen Eintagesklassiker fahren. Dazu wünsche ich dir viel Glück, dass du bei den Europa- und Weltmeisterschaften dabei bist. Vor allem das Profil der Europameisterschaften kommt dir entgegen. Du musst schauen, dass du bei den 2.1-Rennen im April überzeugst, dann kannst du es auch packen.

Grüße, Paolo Slongo
Am Abend fand dann Pietro endlich ein paar freie Minuten und sah sich noch Videos und Ergebnisse der letzten Tour de France an. Er konnte sie leider nicht immer mitverfolgen, denn er hatte oft Renneinsätze, darunter die Europameisterschaften, wo er allerdings keine besonders guten Resultate liefern konnte. Im Zeitfahren wurde er 48. und im Straßenrennen wurde er 57. mitten im Hauptfeld, dass 13 Sekunden Rückstand auf den Sieger Andrey Klyuev hatte. Und im Hotel, in dem er und seine Mannschaftskollegen während den Europameisterschaften untergebracht waren, waren einige Infos oft nicht angekommen. Aber mitbekommen hatte er, wie der Spanier Alberto Contador seinen Konkurrenten davon fuhr und mit 57 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Alejandro Valverde die Tour gewann. Dritter wurde in Fränk Schleck ein Luxemburger, der die Tour eigentlich nur durch die Zeitfahren verlor. Bis man den besten Italiener sah, musste man bei den bergigen Etappen leider oft lange suchen. Marzio Bruseghin lieferte auf dem 31.Platz eine ordentliche Tour ab, in den Sprints war Daniele Bennati eine einsame Klasse. Viel mehr Italiener waren dann auch gar nicht dabei und das sollte sich ändern, wusste Pietro. Er wollte später auch mal bei der Tour ganz oben stehen, doch im Zeitfahren fehlt ihm einfach die Klasse und die wird er so schnell wohl auch nicht bekommen. Daher wird er umso mehr in den Bergen trainieren müssen und das macht er auch. Für die nächste Saison hat er sich schon überlegt, in ein Trainingslager in den Alpen zu gehen, doch dafür muss er erstmal sehen, wie das Ganze mit dem Geld aussieht.
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Beitrag: # 6722216Beitrag bayerchecker06
20.7.2008 - 23:13

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Kurzer Rückblick auf die Saison 2007, Teil 1: Tour de France!

Tour de France
- „Die Tour de France wurde durch ein spannendes Rennen in den Bergen geprägt. In Contador gab es letztlich einen Sieger, der durch einen schnellen Antritt und zwei gute bis sehr gute Zeitfahren sich von der Konkurrenz absetzen konnte. Alejandro Valverde verlor in den Bergen immer wieder Zeit, machte diese aber teilweise im Zeitfahren wieder wett. Letztendlich reichte es aber um 57 Sekunden nicht. Der Drittplatzierte, Fränk Schleck aus Luxemburg, dominierte zusammen mit Contador die Berge und sicherte sich drei Tagessiege, was aber wegen dem Abschlusszeitfahren nicht genug war. Im Zeitfahren von Cognac nach Angoulême über 56 Kilometer verlor der Luxemburger mehr als drei Minuten gegenüber Contador und lag im Endklassement deshalb mit 3'02 Rückstand auf Platz drei. Auf den weiteren Plätzen landeten der Australier Cadel Evans (+3'41) und Haimar Zubeldia (+4'15). Die Sprints wurden durch Daniele Bennati dominiert, der von acht Sprintankünften vier gewann (darunter die letzte Etappe in Paris) und so deutlich das Grüne Trikot sich sichern konnte. Das Bergtrikot ging an den spanischen Bergfloh Carlos Sastre, der durch einen Sturz in der ersten Woche und einen rabenschwarzen Tag bei der ersten Alpenetappe sich alle Chancen auf die Gesamtwertung verbaute und sich danach auf das Bergtrikot konzentrierte. Er konnte auch noch eine Etappe für sich entscheiden. In der Nachwuchswertung hatte Alberto Contador logischerweise auch seine Nase vorne, da er ja die Tour gewonnen hatte. Die Teamwertung ging an sein Team Discovery Channel, das sich aber auflösen wird, und der kämpferischste Fahrer der Tour war der Franzose Thomas Voeckler, der es vor allem in der ersten Woche oft in den Ausreißergruppen auf den Tagessieg abgesehen hat, belohnt wurde sein Wille aber nicht.

Ergebnisse:
Prolog; London-London ITT, 8km: Fabian Cancellara (CSC), Gelbes Trikot: Fabian Cancellara (CSC)
1.Etappe; London-Canterbury, 203km: Tom Boonen (QSI), GT: Fabian Cancellara (CSC)
2.Etappe; Dunkerque-Gent, 169km: Thor Hushovd (C.A), GT: Thor Hushovd (C.A)
3.Etappe; Waregem-Compiègne, 237km: Daniele Bennati (LAM), GT: Thor Hushovd (C.A)
4.Etappe; Villers-Cotterêts-Joigny, 193km: Erik Zabel (MRM), GT: Thor Hushovd (C.A)
5.Etappe; Chablis-Autun, 183km: Daniele Bennati (LAM), GT: Thor Hushovd (C.A)
6.Etappe; Semur-en-Auxois-Bourg-en-Bresse, 200km: Romain Feillu (AGR), GT: Thor Hushovd (C.A)
7.Etappe; Bourg-en-Bresse-Le Grand-Bornard, 198km: Fränk Schleck (CSC), GT: Fränk Schleck (CSC)
8.Etappe; Le Grand-Bornard-Tignes, 165km: Alberto Contador (DSC), GT: Fränk Schleck (CSC)
9.Etappe; Val-d'Isère-Briancon, 160km: Fränk Schleck (CSC), GT: Fränk Schleck (CSC)
10.Etappe; Tallard-Marseille, 230km: Stéphane Augé (COF), GT: Fränk Schleck (CSC)
11.Etappe; Marseille-Montpellier, 183km: Daniele Bennati (LAM), GT: Fränk Schleck (CSC)
12.Etappe; Montpellier-Castres, 179km: Thor Hushovd (C.A), GT: Fränk Schleck (CSC)
13.Etappe; Albi-Albi ITT, 54km: Michael Rogers (TMO), GT: Alberto Contador (DSC)
14.Etappe; Mazamet-Plateau-de-Beille, 197km: Carlos Sastre (CSC), GT: Alberto Contador (DSC)
15.Etappe; Foix-Loudenville-Le Louron, 196km: Alejandro Valverde (GCE), GT: Alberto Contador (DSC)
16.Etappe; Orthez-Gourette-Col d'Aubisque, 219km: Fränk Schleck (CSC), GT: Fränk Schleck (CSC)
17.Etappe; Pau-Castelsarrasin, 189km: Leif Hoste (PRL), GT: Fränk Schleck (CSC)
18.Etappe; Cahors-Angoulême, 211km: Jérôme Pineau (BTL), GT: Fränk Schleck (CSC)
19.Etappe; Cognac-Angoulême, 56km: Cadel Evans (PRL), GT: Alberto Contador (DSC)
20.Etappe; Marcoussis-Paris, 130km: Daniele Bennati (LAM), Gesamtsieger: Alberto Contador (DSC)

Gesamtwertung:
1.Alberto Contador (DSC) 91h04'31
2.Alejandro Valverde (GCE) +0'57
3.Fränk Schleck (CSC) +3'02
4.Cadel Evans (PRL) +3'41
5.Haimar Zubeldia (EUS) +4'15

Sprintwertung:
1.Daniele Bennati (LAM) 272 Punkte
2.Thor Hushovd (C.A) 234 Punkte
3.Tom Boonen (QSI) 210 Punkte

Bergwertung:
1.Carlos Sastre (CSC) 199 Punkte
2.Fränk Schleck (CSC) 154 Punkte
3.Alberto Contador (DSC) 127 Punkte
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Beitrag: # 6722297Beitrag bayerchecker06
21.7.2008 - 11:40

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Kurzer Rückblick auf die Saison 2007, Teil 2: Giro d'Italia + Vuelta a Espana!

Giro d'Italia
- „Beim Giro in Italien wusste ein Italiener klar zu überzeugen. Damiano Cunego vom Team Lampre sorgte mit seinem zweiten Giro-Gesamtsieg nach 2004 für den nächsten Sieg eines Italieners. So bleibt der Russe Pavel Tonkov mit seinem Sieg im Jahr 1996 der letzte Nicht-Italiener, der den Giro d'Italia gewann. Cunego legte mit einem deutlichen Erfolg auf der Etappe zum Monte Zoncolan den Grundstein für seinen erneuten Erfolg und im letzten Zeitfahren über 43km bestätigte er, dass er von den italienischen Rundfahrern derjenige ist, der zurzeit der wohl beste Zeitfahrer ist. Hinter ihm belegte der überraschend starke Franco Pellizotti vor Altmeister Gilberto Simoni den zweiten Platz, auf den Plätzen vier und fünf landeten Danilo di Luca und Andy Schleck, der beste Nicht-Italiener. Riccardo Ricco', auch Kobra genannt, konnte seinen großen Sprüchen nur kaum Taten folgen lassen. Er landete am Ende auf einem für ihn enttäuschenden 9.Platz und er hatte sich mehr als einen Etappensieg ausgerechnet. Sein Teamkollege Leonardo Piepoli beendete den Giro auf dem sechsten Rang, es wird sein letzter Giro gewesen sein, denn er hat seine Karriere am Ende von diesem Jahr beendet.“

Vuelta a Espana
- „Die Vuelta in Spanien wurde wie in den letzten zwei Jahren von einem Ausländer gewonnen. Nach dem es in Menchov 2005 ein Russe, und in Vinokourov 2006 ein Kasache geschafft hat, war diesmal ein ganz anderer Russe völlig überraschend ganz vorne. Vladimir Efimkin von Caisse d'Epargne schaffte einen sensationellen Triumph mit dem gleichen Glück, dass sein Teamkollege Oscar Pereiro Sio 2006 bei der Tour de France hatte. Auf einer schweren Bergetappe ließ man ihn einfach ziehen und begann zu spät, viel zu spät mit der Nachführarbeit. Mit sechs Minuten Vorsprung kam der Russe ins Ziel und übernahm mit fünf Minuten Vorsprung das goldene Trikot. Danach zeigte er sich als starker Berg- und Zeitfahrer und konnte die Vuelta schließlich mit 31 Sekunden Vorsprung auf Carlos Sastre für sich entscheiden. Denis Menchov, ein weiterer Russe, belegte mit 57 Sekunden Rückstand den dritten Platz. Die Plätze vier und fünf gingen an José Angel Gomez Marchante und Samuel Sanchez Gonzalez.

Ergebnisse
Giro d'Italia , Wertungen
Gesamtwertung

1.Damiano Cunego (LAM) 93h03'42
2.Franco Pellizotti (LIQ) +0'52
3.Gilberto Simoni (SDV) +2'12
4.Danilo di Luca (LIQ) +2'17
5.Andy Schleck (CSC) +3'51

Sprintwertung
1.Alessandro Petacchi (MRM) 185 Punkte
2.Paolo Bettini (QSI) 120 Punkte
3.Daniele Bennati (LAM) 116 Punkte

Bergwertung
1.Emanuele Sella (PAN) 82 Punkte
2.Leonardo Piepoli (SDV) 79 Punkte
3.Damiano Cunego (LAM) 70 Punkte

Vuelta a Espana , Wertungen
Gesamtwertung
1.Vladimir Efimkin (GCE) 79h23'02
2.Carlos Sastre (CSC) +0'31
3.Denis Menchov (RAB) +0'57
4.José Angel Gomez Marchante (SDV) +2'13
5.Samuel Sanchez Gonzalez (EUS) +3'01

Sprintwertung
1.Oscar Freire (RAB) 147 Punkte
2.Carlos Sastre (CSC) 125 Punkte
3.Erik Zabel (MRM) 121 Punkte

Bergwertung
1.Igor Anton (EUS) 91 Punkte
2.Manuel Beltran (LIQ) 82 Punkte
3.Carlos Sastre (CSC) 80 Punkte
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Beitrag: # 6722627Beitrag bayerchecker06
21.7.2008 - 22:14

21.11.2007
Heute stand die Pressekonferenz an. Pietro war nervös, sehr nervös. Er trat auf die „Tribüne“ und lächelte erst mal in die Kameras, auch wenn es nicht so viele waren, wie bei anderen Fahrern. Ihm war das auch recht, dennoch war es nicht leicht für ihn. Die ganze Zeit überlegte er, was würden mich die Leute fragen?“ „Was ist, wenn ich eine Frage nicht beantworten könnte oder mich blamiere?“. Doch es lief entspannter als er gedacht hatte und die Fragen waren auch ok. „Wie ist ihre Saisonplanung?“ „Was sind ihre Ziele?“ und lauter solche Fragen kamen. Er konnte alle beantworten und hinterließ sogar einen sympathischen Eindruck. So konnte er am Ende entspannt auf den Tag zurückblicken, aber sah weniger entspannt auf den Terminkalender. Morgen muss er nach Mailand, dann geht es am Freitag und Samstag mehr oder weniger hart weiter mit der Trainingsvorbereitung für das Cross-Rennen am Sonntag in Brescia, was nur unweit von Bergamo liegt. Daher hat er sich überlegt, am Freitag dorthin zu fahren und die Strecke abzufahren, das würde passen und eine ideale Vorbereitung wäre das auch noch. So gut kann er sich nur selten vorbereiten, denn danach kommt nur noch das Rennen in Bergamo, das nahe liegt. Die restlichen Strecken muss er sonst erst kurz vor dem Start kennenlernen. Sein Höhepunkt wird sicherlich die italienische Cross-Meisterschaft sein. Er wird allerdings eher keine Chance haben, aber sein Motto weiß er jetzt schon: „Dabei sein ist alles!“. Aber ein bisschen etwas erreichen wollte er dann doch noch, die ersten fünfzehn wären schon super. Dazu gibt es in Italien nur wenige Crosser und noch weniger gute. Das Maß der Dinge ist klar Enrico Franzoi, der auch auf der Straße ziemlich erfolgreich ist. Der einzige Fahrer, der ihm den Titel strittig machen könnte, wäre wohl Marco Aurelio Fontana, der immerhin in den Weltcup-Rennen das ein oder andere mal in die Top-20 gefahren ist und bei den Weltmeisterschaften im einheimischen Treviso ein überragendes Rennen fuhr, damals wurde er Sechster, Franzoi „nur“ 13. Pietro selbst rechnete sich keine Chancen aus, was ihm aber entgegen kommt, ist der steile Anstieg ziemlich mitten im Rennen. Solche Anstiege mag er ja auf der Straße, auch wenn sie dort viel länger sind. So kommen sie ihm schon entgegen und er ist ein guter Leichtathlet. Bei den Laufpassagen erhofft er sich so einer der Besten zu sein, auch wenn dieser Teil am wenigsten wichtig ist. Am wichtigsten ist, Glück zu haben und nicht zu stürzen, zumindest nicht oft. Stürzt man oft, dann kassiert man logischerweise viel Zeit und es könnte auch etwas am Rad kaputt gehen, dann wäre das Rennen sofort beendet. Und Pietro mag es nicht so sehr, alles zu riskieren, deswegen ist er auch kein guter Abfahrer, sondern mag die Bergankünfte. Er hat eher Angst davor, eine Abfahrt herunterzufahren, eine Zehntelsekunde zu spät bremsen und dann möglicherweise auf dem Asphalt oder im Graben zu liegen. Er hat noch die Bilder der Tour 2006 im Kopf, als Rik Verbrugghe gestürzt war, weil der Asphalt nicht sonderlich gut war. Auch David Canada brach sich an der gleichen Stelle das Schlüsselbein und Matthias Kessler hatte Glück, dass er einen Helm hatte. Sonst hätte er jetzt ein Loch im Kopf! Und das ist eben die große Schwäche im Hochgebirge von Pietro. Er hat immer Angst, will nie zu viel riskieren. Dafür ist er an Bergankünften umso stärker und gewinnt da oft Etappen, aber keine Gesamtwertungen, auch dank seines miserablen Zeitfahrvermögens. Ein ähnlicher Typ ist Ivan Basso, er ist auch kein sonderlich guter Abfahrer, was heißt sonderlich, er ist kein guter Abfahrer, aber im Zeitfahren ist er gut. Pietro erinnert sich noch gut an 2006, als Simoni und Basso sich streiteten, Basso habe Simoni Geld geboten, dass Simoni in der Abfahrt von einem großen Pass, dem Mortirolo, ihm nicht davon fährt, Basso stellte natürlich klar, dass es nicht so war, was soll er sonst auch sagen. Er möchte sich ja nicht als Betrüger darstellen. Aber so läuft das im Radsport-Geschäft, für Unterstützung oder andere Sachen fließt da oft viel Geld, das fängt aber auch schon im Amateursport so an!
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Beitrag: # 6723172Beitrag bayerchecker06
22.7.2008 - 21:44

25.11.2007
Nach einer anstrengenden Woche stand heute für Pietro sein erstes Cross-Rennen der Saison an. Der Start war erst um 13 Uhr, doch Pietro war schon zwei Stunden vorher an der Strecke. Mehrfach fuhr er die Strecke ab, bereitete sich auf seinem kleinen Hometrainer auf das Rennen vor und lief noch kurz. Dann, wenige Minuten vor dem Start, dachte er noch mal über das Rennen, seine Taktik und seine Konkurrenten nach, danach ging er an die Startliste. Als 17. der italienischen Rangliste des Vorjahres startete er auch an 17. Position mit der Nummer 17. Das bedeutete für ihn die dritte Reihe, was aber gut war. Es gab etwa sechs-sieben Reihen, wer ganz hinten startet, kann sich eigentlich nicht weit nach vorne arbeiten, aber so ist es bei Cross-Rennen nun mal, man muss sich Stück für Stück nach oben arbeiten. Pietro begann deshalb auch beim ersten Rennen der Saison, um dann bei den nächsten Rennen eine gute Position zu haben. Dann ging es los, 3, 2, 1, Start!. Schnell war Pietro in den Pedalen und ließ so keine Lücke zu seinen Vordermännern. Auf dem 2,5km langen Rundkurs waren für die Männer 50 Minuten zu fahren. Nicht viel, bei den großen Rennen sind das 10-15 Minuten mehr. Dazu hat das Wetter heute ungefähr gepasst, kein Regen, auch über die Nacht nicht, und so waren die dreckigen Passagen nicht zu schlammigen Passagen ausgeartet. Der Rasen am Anfang war nicht rutschig und so waren die kurzen asphaltierten Teile am Anfang leicht zu fahren. Doch danach ging es bergauf, es ging um die Positionen und in der Abfahrt danach ebenso. Nach der ersten Runde hatte sich dann alles sortiert. Aber es galt, insgesamt sechs Runden zu fahren und da kann natürlich alles passieren. Nach der ersten Runde hatte Pietro bereits drei Positionen gut gemacht, aber von hinten wurde er bereits von einem Fahrer überholt, trotzdem lief es gut bei ihm. “15.Position!“, brüllte ihm sein ehemaliger Trainer zu, Pietro freute sich, gab aber noch mal alles, um diese Position nicht zu verlieren. Ziemlich viel Dreck hat er schon abbekommen, doch das war normal. Am Anstieg machte er dann noch mal eine Position gut, auf der Abfahrt überholte dieser Fahrer ihn aber gerade wieder. Dann sah er, als am Straßenrand ein Fahrer lag, gestürzt. Genau deshalb riskierte Pietro nicht zu viel und verlor deshalb in der Abfahrt immer wieder Positionen. Doch nach der zweiten Runde hielt sich das noch in Grenzen. Er spürte nun seine Beine, im Ziel bekam er wieder seine Position von seinem ehemaligen Trainer mitgeteilt. Sein ehemaliger Trainer war übrigens auch im Cross-Bereich aktiv und kannte sich deshalb auch gut aus. Am Anstieg hatte Pietro schon einen enorm hohen Puls, fast 200, teilte ihm sein Pulsmesser mit. Dennoch machte er wieder eine Position gut, die er auf der Abfahrt dann halten konnte. Als Dreizehnter fuhr er über die Linie, noch drei Runden waren es. Die Hälfte war geschafft, sagte er sich immer wieder um sich so zu motivieren, er zählte die Runden, die noch bis zum Ziel waren. So verging die Zeit schneller. Dann ging es wieder den kurzen Anstieg hoch, Pietro wollte gar nicht wissen, wie man hier bei schlechtem Wetter hochkommen sollte. Danach die Abfahrt und wieder ins Ziel. Diese Runde ohne Positionsgewinn oder -Verlust. Sein Ex-Trainer rief ihm wieder zu, dass er weiterhin Dreizehnter ist. “Noch 11 Sekunden bis zum nächsten!“, bekam er noch mitgeteilt. Im Laufbereich konnte er seinen Konkurrenten schon sehen, doch am Anstieg war er wie aufgelöst. Weg war er und bis zum Ende der nächsten Runde sah er ihn nicht mehr. Oben, nach dem Anstieg, sah er sich um, er sah niemanden hinter sich, das war gute Arbeit, die er da leistete. Doch noch zwei Runden war es und er war aktuell Dreizehnter. Natürlich war das ein gutes Resultat, doch Pietro sah, dass noch mehr ging und wieder kam er seinem Vordermann, der übrigens Luca Damiani, der auch auf der Straße für das amerikanische Team „Colavita-Sutter Home-Cooking Light“ aktiv war, auch wenn dort nicht sonderlich erfolgreich. Das war Pietro jetzt aber egal, er konzentrierte sich nur noch auf das Rennen, die Zuschauer blendete er so gut wie komplett aus, er hatte nur noch die Strecke und seine Gegner im Kopf. Er wollte Erfolge feiern, er wollte ganz vorne mitfahren, doch das war zu viel des Guten. Einen Moment unkonzentriert und da lag er in der Abfahrt, glücklicherweise hat er sich nichts gemacht, ist relativ weich gefallen und hatte sofort sein Rad wieder aufgestellt. Weiter geht's!“, dachte er sich, auch wenn der Sturz ihn viel Zeit kostete. Er sah aber auch nur einen Konkurrenten an ihm durchfahren, somit war er in der letzten Runde noch Vierzehnter. Über den Lautsprecher hörte er, wie sein Sturz vermeldet wurde, sein Ex-Trainer erschrak, doch war froh, als er Pietro relativ früh wieder vorbeifahren sah. Im Laufbereich konnte Pietro wieder zum Fahrer vor ihm aufschließen und überholte ihn schließlich am Anstieg. Auf der Abfahrt blieb er voller Konzentration und fuhr doch riskant. So schaffte er es schnell und sturzfrei und ließ seinem Gegner keine Chance. Pietro fuhr mit zwei Sekunden Vorsprung auf Platz dreizehn, ein guter Platz für ihn, auch wenn er mehr wollte. Im Ziel kam sofort sein ehemaliger Trainer zu ihm, er war und ist immer noch eine vertraute Person für ihn, er tröstete Pietro, der noch ziemlich gefrustet war. Enttäuscht holte sich Pietro später sein kleines Preisgeld ab, dachte aber im Auto noch mal darüber nach und kam dazu, dass es doch ein gutes Rennen von ihm war. Er war Dreizehnter, er hat für das nächste Rennen eine gute Startposition und ohne den Sturz wäre sicherlich noch mehr gegangen. Zuhause traf er erst mal seine Freundin Elena und verbrachte mit ihr den Abend.
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Edit: Feedback fänd ich auch mal gut ;)
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Beitrag: # 6723772Beitrag bayerchecker06
23.7.2008 - 21:08

30.11.2007
Pietro hat Geburtstag! Heute wurde er 22 Jahre alt, jetzt war er Neo-Profi und es hing zum ersten Mal ein Trikot von Liquigas an der Wand, so stolz war Pietro darauf. Gleich am morgen, als er noch neben seiner Freundin sich das Trikot mit strahlenden Augen ansah, kamen schon die ersten Anrufe. Erste Teamkollegen hatten sich gemeldet und andere Freunde aus dem Privatleben wählten auch schon früh an diesem Freitag seine Nummer. Heute, das war im klar, wird er nicht aufs Rad steigen, sondern wird eine kleine Feier im familiären Kreis machen. Eltern, Großeltern und Geschwister sollten kommen, seine Freundin soweiso, die war aber schon morgens da und half mit. 18 Personen sollten es sein, ziemlich viel für sein kleines Haus. Doch zusammen mit seiner Freundin bekam er es doch noch hin, irgendwie 18 freie Plätze dahin zu bekommen. Oft mals lief nicht alles wie gewünscht, doch am Abend sah das Haus gut aus und die Eltern waren schon da. Später kamen dann noch seine Großeltern, dann die ersten Geschwister. Sein Bruder Alessandro brauchte wie gewöhnlich eine halbe Stunde als gewollt. Das war aber normal und mittlerweile war das sogar ein „Markenzeichen“ für ihn. Dann gab es Pietros Lieblingsessen, Putenschnitzel mit Kartoffeln und normalem, grünen Salat. Er liebte dieses Essen, dazu war es gar nicht so schwer vorzubereiten. Um acht Uhr gab es das Essen, danach lief im Hintergrund leise, entspannende Musik und dazu redeten sie viel. Es ging vor allem um den Radsport, nicht nur um das Positive, auch um das Negative am Radsport. Auch Pietro zeigte sich kritisch zu diesen Themen und es machte ihm auch Spaß, nicht immer nur über das Positive zu reden. Viele Leute redeten mit ihm nur positiv, weil sie einem Radprofi gegenüber nicht unfreundlich sein sollten. Genau das nervte Pietro, er sagte ihnen oft genug, dass Radsport harte Arbeit ist und dass es nicht immer leicht ist, Radprofi zu sein, auch wenn man froh sein kann, mit seinem Hobby seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das können nicht viele Leute und darauf war er dann auch wieder stolz. Stolz redete er mit seinen Verwandten noch bis nachts, bis kurz vor drei Uhr, bevor dann auch die letzten gegangen sind. Noch ein kurzes Aufräumen und dann legte er sich auch ins Bett. Seine Freundin machte das Gleiche, heute hatten beide keine Nerven mehr dazu, noch komplett aufzuräumen und verschoben deshalb alles bis morgen. Was aber auch verständlich war, denn es sah wirklich nicht gut aus und bis man da fertig wäre, würde es lange, lange dauern. Auf jeden Fall konnte er zufrieden auf seinen Geburtstag zurückblicken, auch wenn er noch viel zu tun haben wird, was das Aufräumen angeht, so hatte er einen schönen Abend. Geschenke bekam er nicht viele, wollte aber auch keine. Denn bei den Erwachsenen ist es dann doch anders als bei den Kindern, die viele Geschenke wollen und bekommen. So hat das für Pietro auch gut gepasst. Jetzt galt für ihn wieder die volle Konzentration dem nächsten Cross-Rennen, voraussichtlich am 02.12. in Turin sein, bevor dann am 8. in Mailand sein erstes (und vielleicht auch einziges) Weltcup-Rennen auf dem Programm stand. In Mailand ist es auch eine sehr schwierige Strecke, viele Auf und Abs, oftmals gefährliche Stellen und bei Regen kann man eigentlich die Abfahrten laufen, wenn man es nicht gerade darauf abgesehen hat, hier sich zu verletzen. Aber zuvor kommt ja noch das Rennen am 02.12...
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PS
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Beitrag: # 6723779Beitrag PS
23.7.2008 - 21:26

Also ich finde es gut dass du nicht mehr nur Rennberichte machst sondern auf eine Person umsteigst mit der du eine Story beschreibst. Der Schreibstil ist sehr schön und daran gibt es nichts zu meckern.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

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